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Der Vizekanzler und die UnionWarum gehen alle auf Habeck los?

Manche Besitzstandswahrer der alten Bundesrepublik sehen im Vizekanzler eine Gefahr – und greifen an. Habeck braucht Rückendeckung aus seiner Partei.

Wirtschaftsminister Habeck bei einer Kabinettssitzung im Kanzleramt Foto: ap

D as alte und nicht mehr funktionierende Politik-Knowhow des 20. Jahrhunderts hat uns in die Scheiße geritten. Und nun sagen die beiden ehemaligen Volksparteien und verständlicherweise besonders laut die Union: Wir brauchen dieses alte Knowhow, um aus der Scheiße zu kommen, in die die Grünen und speziell der Vizekanzler uns reinreitet.

Jetzt könnte man einfach sagen: Hä? Wie soll uns die alte Politik von den Problemen befreien, die sie selbst hervorgerufen hat? Aber so einfach ist es nicht. Die Pandemie läuft weiter, in Europa ist Krieg, das fossile Wirtschaftsmodell erodiert, da bekommen die Leute Angst. Und nicht nur „die Leute“. Wir auch. Wer Angst hat oder einfach vor lauter Komplexität nicht mehr erkennen kann, wie die Lage liberaldemokratisch, institutionell also, in kleinen Schritten verbessert werden könnte, der wird empfänglich für jede Form von Populismus, statt die eigene Verstrickung anzuerkennen.

Jetzt wird die Bundesrepublik längst nicht so populistisch und antidemokratisch angegriffen wie die USA, Großbritannien, Frankreich oder Italien. Und wir können wirklich dankbar sein, dass die AfD bisher von Pflaumen geführt wird, die ihr Drecksgeschäft fachlich nicht oder ungenügend drauf haben.

Aber wenn man sich etwa den kleinen Youtube-Kanal des ehemaligen Bild-Chefredakteurs Julian Reichelt anschaut, der die „Stimme der Mehrheit“ sein will, dann erkennt man hinter dem Dilettantismus das destruktive Potenzial.

Populistisch geprägte Verhärtung des öffentlichen Gesprächs

Nun sollte man sich hüten, die „Springer-Presse“ wieder zum Feindbild Nummer 1 zu adeln. Das wäre eine alte und unzureichende Antwort auf eine neue und viel komplexere mediengesellschaftliche Entwicklung. Aber meine These ist, dass wir eine populistisch geprägte Verhärtung des öffentlichen Gesprächs erleben werden, die im Kern um die Grünen und um ihren Chef im Wirtschafts- und Klimaministerium ausgetragen wird.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Das ist erst mal positiv, denn das öffentliche Gespräch findet am entscheidenden Ort für die postfossile Zukunft statt, die nun mal prioritär eine gelingende Transformation der Wirtschaft ist. Es ist auch folgerichtig, weil seinen Gegnern und Feinden klargeworden ist, dass Robert Habeck die entscheidende Figur ist, wenn sie diese Transformation der Bundesrepublik bremsen, verhindern oder gar selbst übernehmen wollen.

Wenn man die Chefs der abgewählten CDU/CSU richtig interpretiert, dann wollen Friedrich Merz und Markus Söder, Stand jetzt, mit Unterstützung von liberalkonservativen Medien das Vertrauen eines wachsenden Teils der Mehrheitsgesellschaft in die Grünen mit einem populistisch angehauchten Anti-Habeck-Kurs so radikal schrumpfen, dass sie am Ende wieder mit der SPD als Junior ihren alten Stiefel weitermachen können. Das Gefühl, das sie dafür erzeugen wollen: Wir sind immer noch weniger schlimm als die Grünen!

Robert Habeck ist in diesem Moment der gefährlichste Mann für manche Besitzstandswahrer der alten Bundesrepublik. Je mehr er hinkriegt, desto kleiner werden sie. Dass sie da nicht wohlwollend zusehen werden, ist klar. Insofern wäre es für den Vizekanzler sicher hilfreich, wenn zumindest seine eigene Partei nicht, wie jüngst in der Atomfrage, das Loch auch noch selbst aushebt, in das die anderen ihn versenken wollen.

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Peter Unfried
Chefreporter der taz
Chefreporter der taz, Chefredakteur taz FUTURZWEI, Kolumnist und Autor des Neo-Öko-Klassikers „Öko. Al Gore, der neue Kühlschrank und ich“ (Dumont). Bruder von Politologe und „Ökosex“-Kolumnist Martin Unfried
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47 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Paula , Moderatorin

    Wir haben die Kommentarfunktion zu diesem Artikel geschlossen.

  • Habeck ist mit seinen schwachen (von der Industrie gelernten) Ökonomiekenntnissen ein absoluter Schwachpunkt dieser Regierung. Er will den Kapitalismus, der (neben den vielen Fortschritten, die die Profitschinderei mit sich gebracht haben) retten auch zu Lasten des Klimas. Es ist ein Elend, dass es keine wissenschaftlichen Voraussetzungen dafür gibt, in solche Ämter gewählt zu werden. So stolpert er von Krise zu Krise, ohne etwas 'Grünes' zu bewirken. Mein Tip: Rücktritt und Ulrike Herrmanns Buch lesen und sich um den Neuanfang gemeinsam mit allen anderen bemühen.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    @SARG KUSS MÖRDER:



    "Und die ist nun mal so, dass Merkel eine verheerende Energiepolitik betrieben hat."



    Im Gegensatz zu "BILD, FAZ, FOCUS, WELT, usw. " (usw. schließt für mich SPIEGLE und taz mit ein), empfand ich Merkel-Politik seit der Ära Kohl als Desaster...

  • @ZWEITKORREKTUR: Als E-Technik Ingenieur bewundere ich Habecks Fachkompetenz zur Begründung der 3monatigen AKW Verlängerung!

    Bei mir war es Stoff im 5. Semester an der Uni, als uns der Unterschied "Kraftwerk zur Stromerzeugung" versus "Kraftwerk zwecks Netzstabilität" nähergebracht wurde. Viele verstehen und kennen das überhaupt nicht.

    Kohle zur Erzeugung, ergänzt durch (wegen verschlepptem Netzausbau) zwei südlich gelegene Stabilisatoren ist aus Ingenieurssicht die optimale Lösung - noch dazu wo diese AKWs dank abgebrannter Stäbe eh nur mit reduzierter Leistung weniger zur Energieerzeugung, aber 100% zur Stabilität beitragen können.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    "Manche [....] sehen im Vizekanzler eine Gefahr."



    Seit Habeck die grüne Partei gekapert hat, sehe ich ihn als Gefahr für die Demokratie.

  • "Robert Habeck ist in diesem Moment der gefährlichste Mann für manche Besitzstandswahrer der alten Bundesrepublik. Je mehr er hinkriegt, desto kleiner werden sie. "



    Habe noch gar nicht mitbekommen, dass er soviel hinkriegt : Hofknicks in Katar,



    Kanzlermachtwort im AKW-Streit ,bisher kein signifikanter Zubau an erneuerbaren Energien.Habeck wurde vor über einem Jahr gewählt, wo bleibt denn die Erfolgsbilanz, nach der er soviel hingekriegt habe ?

  • Schön wäre ja, mal ein paar Dinge aufzusagen, die Habeck "hingekriegt" hat.



    Es läuft eher andersrum. Beihilfen, die ich vorher mit der hereinkommenden höheren Mehrwertsteuer auf Energie schon bezahlt habe, als politische Errungenschaft zu betiteln, ist schlicht unseriös.



    Das ist wie auszahlen von Flaschen pfand. Genial, oder?



    F. Merz ist nackt. Er hätte mit an Dummheit grenzender Wahrscheinlichkeit genauso gehandelt.



    Was soll´s also?



    Wer schreibt, der bleibt. Immer mehr verbleiben die Parteien im Wahlkampf. So also auch die Schönredner.



    Ein Job mit Zukunft.

  • Oh, Habeck, die Zeitbombe mit heimtückisch ausgehängter Zugfeder im Uhrwerk. Ob sich da Habeck, so aus der Zeit gefallen, selbst drin wiederfindet?

  • Diese Polarisierung zwischen „Besitzstandswahrern“ und „Erneuerern“ ist schlicht falsch und letztlich nur ein Narrativ … da kann auch die taz noch so kräftig in dieses Horn stoßen, richtig wird es damit nicht.



    Bestenfalls taugt es als Strategie, innerhalb der Ampelkoalition, um mal wieder die SPD so richtig vorzuführen und sich selbst - diesmal wieder einträchtig Hand in Hand mit der FDP - als DIE Reformkraft per se in glänzendem Licht zu präsentieren.



    Keine Strategie, die ich den Grünen unbedingt empfehlen würde, denn der Vorwurf der „Besitzstandswahrung“ könnte sehr schnell auf diese inzwischen leider bräsig gewordene verbürgerlichte Öko-Partei zurückfallen.

    • @Abdurchdiemitte:

      dann nennen wir es "Streit um das Tempo der Veränderung", sowohl was die Erforderlichkeit, als auch was die Risiken betrifft.



      Tatsache ist, dass bei Habecks Amtsübernahme der Wille da war, Kohle durch Gas zu ersetzen. Dann kam der Überfall auf die Ukraine, der neue Lösungen verlangt.

  • Schlenker via 🏴‍☠️ - die Hassliebe zwischen P.U. und Lowandorder wirft doch immer wieder die eine oder andere Frage auf:



    Haben die zwei im Sandkasten zusammen gespielt?



    Oder war es was Ernstes?



    Warum gibt P.U. sonst immer wieder so ne Steilvorlagen an Lowandorder?



    Wer weiß, wer weiß???

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Hömm - du Käseverächter am Kahlen Waasen! Was mich angeht: Alles kann’s werden. Alt & grau! Aber nich frech!



      PU*63 - da war ich ua im Renndoppel4er



      In Schweinfurt (nur 2.wg Wind;( beie



      🚣‍♀️Jugendbesten unterwegs! But.



      Stimmt schonn! Seine Assistqualitäten - verschlagen mir auch jedesmal den Atem! Gehöre aber zu der Sorte Männer - die wenigstens zwei Sachen gleichzeitig hinkriegen! Gellewelle.



      Will’i sagen! Was dem Briefträger das Auge 👁 auffe Adresse - das andere auffe 🛎! Is mir die lachende Lese - zur ömmelnden 📱Schreibe - wa!



      Nur! Klartext - No hate - nur Nachsicht!;)



      (Btw 10.11. Session gecancelt - 😡 - Mist - )

      • @Lowandorder:

        Außerdem 2:



        Ich werd so frech, wie ICH will



        Wenn's denn nicht der Sandkasten gewesen gewesen sein kann,



        war es also was Ernstes - oder?

        • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

          btw - im Ernst - Willi sein Mantel 🧥 -



          Hab ich grad verlegt & frech ist eh immer gern nachgesehen! Gelle.



          & entre nous -



          (1.12. Eintrag steht!;)

          kurz - Nein - ernstnehmen is nich. Woll.



          Kategorie - “Du packst dich an die Nase!



          Träum ich? Nö. Scheinbar nicht - wa!“

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            Sandkasten: taz.de/#!tom=2022-09-15



            ("/" Slash am Ende der URL evtl. entfernen.)

      • @Lowandorder:

        Schön, dass der Herr Richter so nachsichtig ist. Sonst wär's vielleicht manchmal für den "Angeklagten" bei DEN Steilvorlagen nicht so einfach..

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Das kann gut sein.

      P.U. hat eine Sandburg gebaut und Lowandorder ist, sein Pausenbrot mampfend, durchgestiefelt.

      • @Jim Hawkins:

        Kann nicht sein - TOM müsste Bescheid wissen, und P.U. hat nicht wirklich das Format des engagierten Sandburgenverteidigers...

        • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

          Stimmt, diesen Aspekt des taz-Kosmos habe ich nicht bedacht.

          • @Jim Hawkins:

            ...und wahrscheinlich hat er ja auch nicht das adäquate Schäufelchen...

  • Völlig richtig. Die Angriffe sind unverhältnismäßig und unsachlich, Habeck wird auch gezielt isoliert. Es gibt einen regelrechten Hass auf Habeck. Er ist einfach zu stark und zu wichtig als der Garant für das Fortbestehen der Ampel. Der Kanzler schaut sich das böse Spiel an, dabei dürfte auch Neid eine Rolle spielen. Während Habeck die Drecksarbeit macht, darf die FDP ganz offen blockieren. Da bleibt wirklich nur die Hoffnung, dass die grüne Basis sich nicht irreführen lässt.

  • Jeder 12. Industriebetrieb denkt inzwischen darüber nach, seine Produktion ins Ausland zu verlagern oder den Betrieb gleich ganz einzustellen.

    Wer war und ist nochmal gleich Wirtschaftsminister? Ach ja richtig, der Habeck!

    Das könnte wohl ganz einfach daran liegen...

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Und jeder Industrienetrieb trägt zur Klimaerwärmung bei. Vor vor allem die, die billig im "Aussland " produzieren. Wollen wir das wirklich? Am Ende verlieren wir alle Alles, denn wir leben auf dem gleichen Planeten.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Interessante Idee! Wohin denn? Nach Russland oder China?

    • 0G
      06455 (Profil gelöscht)
      @Herbert Eisenbeiß:

      Vielleicht ist das Sinn der Sache!



      Sind doch brave Transatlantiker. Viele Firmen gehen in die USA.



      Bleibt doch dann alles unter Freunden.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Er hebt wieder ab. Fast wie Udo Knapp.



    „Wo der Wind sie hingetragen,



    Ja! Das weiß kein Mensch zu sgen…“



    www.youtube.com/watch?v=jU4o_MVsO4Q

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Und der Udo schaukelt sich im Wind dabei - 🥚 j🥚j🥚 - rinkslechts -



      “Die Grüne Staatspartei“ - Alles stöhnt -



      “Die Grünen sind nach ihrem Parteitag auf dem Weg, die zentrale Kraft der Bundesrepublik zu werden. Daran haben sich viele noch nicht gewöhnt.“



      taz.de/Idealeabgebaggert/!5890804/



      Und so denn träumens arm-in-arm -



      Heiter weiter!



      “Die Grünen indes sind nach ihrem Parteitag und dem Kanzler-Machtwort in einer aussichtsreichen Ausgangsposition für die kommenden Jahre.…“



      & Däh!



      “Selbstverständlich sind sie immer in der Lage, sich selbst zu stoppen.…“



      Ach was! © Loriot



      “Doch für viele Grüne der ersten Jahre war dieser Parteitag ein Augenblick zu Herzen gehenden Erstaunens. Das war ein weiter Weg.“



      &



      Für uns aber daher die Gelegenheit!



      Ob solches nabelschaurigem Gesülze!



      Mal nass durchzuwischen! Gellewelle.



      Denn beide Protagonisten sind ob Ihrer subobtimalen Trefferquote so ziemlich die letzten Claqueure - die frauman sich bei klarem Verstand herbeisehnen würde • Woll.

      • @Lowandorder:

        Sie haben mir grad noch gefehlt.



        Immer der gleiche Schmonz :-D

      • @Lowandorder:

        "Selbstverständlich sind sie immer in der Lage, sich selbst zu toppen.…“



        Toppen muss das heißen!

  • Schön wäre, wenn Ministerien von Personen geführt würden, die Ahnung von der Sache haben. Es gibt in den Koalitionsparteien sicher einige Wirtschaftswissenschaftler- warum darf keiner von denen das Amt bekleiden? ....weil die Parteipolitik offensichtlich vor Kompetenz geht.

    • @Emsch:

      Es gibt in den Ministerien Fachleute.



      Ein Manager einer Autofirma muss kein Mechaniker und ein Manager eines Fußballvereins muss nicht der beste Spieler sein.



      Es kommt darauf an, sich beraten lassen zu können und seine Leute zielführend einzusetzen. Das ist schon schwierig genug . Schließlich sprechen wir bei den Ministerien von mehreren 1000 Angestellten.



      Im Übrigen hat Herr Habeck ja einige Berufserfahrung, Auch als Minister . Da gäbe es treffendere Opfer für Ihre Kritik : Warum wurde, in den letzten Jahren, das Verkehrsminidterium immer wieder von der CSU besetzt, obwohl eine Pfeife unfähiger war als die vorangegangene?



      Im Übrigen: gemessen an seinem Vorgänger können wir mit dem aktuellen Wirtschaftsminister ganz zufrieden sein, immerhin plant er schon mal den grünen Umbau der Wirtschaft, die CDU muss den Gedanken erst noch einfangen.

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""...., dann wollen Merz und Söder, mit Unterstützung von liberalkonservativen Medien das Vertrauen eines wachsenden Teils der Gesellschaft in die Grünen mit einem populistisch angehauchten Anti-Habeck-Kurs radikal schrumpfen, ..."

    ==

    Populismus hin oder her - wirtschaftliche und politische Transformation wird über Fakten entschieden und nicht durch eine Fäkalsprache, welche sich auf das gleiche Niveau begibt.

    Folgt man den konservativen Medien FAZ, Welt & Ilner wird die Ampel & Habeck im Grundsatz nicht substaniell kritisiert, sondern der Ampel wird vorgeworfen, immer zu spät reagiert zu haben. Diese Kritik der Opposition lässt vermuten, das Söder & Merz im Kern anmahmen, das der Ampel keine Glaskugel zur Verfügung stand, um schon vor dem 24. Februar Maßnahmen zur Krisenbewältigung eingeleitet zu haben.

    In der Sache stapeln sich derzeit LNG - Tanker vor den europäischen Küsten,



    der Gaspreis liegt mittlerweise sinkenderweise bei 20,5 cent pro kwh, geliefert wird täglich derzeit zwischen 1,5 und 2.5 TWH - ohne LNG - Terminals an der Nordsee - - was den ca. um 30% gesunkenen Verbrauch auf derzeit ca.12 TWH pro Woche



    (1. November Woche) mehr oder weniger ausgleicht.

    Die Zubauziele für Solar - & Windenergie liegen Anfang November bei erreichten 79% & 84% -- gestern wurden 49% des produzierten Stroms durch erneuerbare Energien produziert - also 4% mehr als am Vergleichstag im letzten Jahr.

    Zur Atomfrage: Seit Beginn der Nutzung von Atomenergie wurden inklusive staatlicher Subvention



    1 Billion Euro für den Betrieb von AKW`s ausgegeben - wobei weder die Endlagerung geklärt ist noch die Kosten für Endlagerung in dieser Summe enthalten sind.

    Klartext:



    Was Populismus anrichtet kann derzeit ausgiebig am herrschenden Chaos in Großbritannien hautnah besichtigt werden -- inklusive der brutalen Auswirkungen auf die Bevölkerung.

    Wenn Merz auf diese Art & Weise für den Untergang der CDU im Bund sorgen möchte - - nur zu - - und viel Spass dabei.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @06438 (Profil gelöscht):

      Was hat Robert Habeck zu tun mit den Fakten, die Sie hier aufzählen?

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Für mich hat Robert Habeck mit der Laufzeitverlängerung der AKWs sehr wohl was zu tun, haben diese doch, nach habeckschem Bekunden keine / kaum Auswirkung auf den Strommarkt.

        Wir erinnern uns: Wir haben kein Stromproblem. Sagt Robert Habeck.

        Warum also dann - ohne Not - AKWs wieder ans Netz bringen.

        Warum Kohlekraftwerke wieder hochfahren? Ehe die Russen ihre Leitungen in die Luft gesprengt haben, waren es die Grünen, die auf Russische Rohstoffe (und das schloss auch Gas ein verzichten wollten - zumindest war das der Plan).

  • "Je mehr er hinkriegt, desto kleiner werden sie."

    Ich würde gerne sehen, dass er etwas (mehr?) hinbekommt.

    Kohlekraftwerke ...

    Atomkraftwerke ...

    Wir haben kein Stromproblem ...

    Umweltschutz ...

    Waffenlieferung in Kriegsgebiete ...

    Die Grünen waren angetreten, genau das zu erreichen bzw. zu verhindern. Je nachdem, wie man es dreht und wendet.

    Weiter so?

  • Alle, ja?

    "... dass wir eine populistisch geprägte Verhärtung des öffentlichen Gesprächs erleben werden, die im Kern um die Grünen und um ihren Chef im Wirtschafts- und Klimaministerium ausgetragen wird", "alte Politik"?

    》Lützerath:Die Grünen sind die neuen Gegner

    Lange standen sich Fridays for Future und die heutige Regierungspartei nahe. Doch in Lützerath im rheinischen Braunkohlerevier zerbricht das Bündnis[...]

    Rechts liegt der Tagebau Garzweiler, ein tiefes Loch, in dem ein Schaufelradbagger Kohle fördert. Links steht Lützerath [...] Und dazwischen: der Verlauf der1,5-Grad-Grenze. Will Deutschland das Pariser Klimaschutzabkommen einhalten, dann muss die Kohle unter Lützerath im Boden bleiben. Dashaben Wissenschaftler des Wirtschaftsforschungsinstituts DIWberechnet [...] Das Argument der Grünen, dass man angesichts des Kriegs in der Ukraine ohne die Kohle unter Lützerath die Versorgungssicherheit in Deutschland gefährde, zerpflückt Brünger. Auch dazu gebe es schon längerBerechnungen des DIW, die zeigten, dass es ohne ginge [...] "Eine Partei, die wenige Tage vor dem nächsten Weltklimagipfel eine solche Vereinbarung mit RWE trifft und damit de facto das Pariser Klimaschutzabkommen aufgibt, ist natürlich der Gegner der Klimabewegung《

    is.gd/vlNpeT

    Und da haben wir über Umwelt- und Artenschutz, LNG-Terminalsohne Umweltverträglichkeitsprüfungen, Katar, 'vulgäre Pazifisten' und Diskriminierung von Geflüchteten nach Herkunftsländern noch gar nicht angefangen zu reden - alles nur ewiggestrig?

    》Das Argument der Grünen, dass man angesichts des Kriegs in der Ukraine ohne die Kohle unter Lützerath die Versorgungssicherheit in Deutschland gefährde, zerpflückt Brünger. Auch dazu gebe es schon längerBerechnungen des DIW, die zeigten, dass es ohne ginge.《

    Aktuell hackt Habeck unsachlich auf Last Generation rum www.instagram.com/...gshid=YmMyMTA2M2Y= - wenn also wirklich "alle" finden, dass der uns 'in die Scheiße reitet'...?

  • Der Schluss hat mehr Klarheit verdient, diese Andeutung an "die Partei" ist doch etwas kryptisch. Aber allein dass man sich geneigt sieht, ausgerechnet für ihn jetzt in die Bresche zu springen und dafür naheliegenderweise auch jüngste Vorgänge gerade im Zusammenhang der Atomentscheidung auf den Kopf stellen müsste, kann als unbeabsichtigtes Fehlereingeständnis zu seinem Nachteil empfunden werden. Wenn's schon Rückendeckung aus der Presse braucht, immer schlecht, erst recht wenn die zu diesem Zweck auch noch die Partei rüffeln muss. Auf die Habeck dabei aber schon am wenigsten angewiesen ist, sie inzwischen vielleicht auch genauso wenig ernst wie manche ihn dort und schon lange, anders ist vieles gar nicht zu erklären. Verständlich ist, dass er seine letzten Jünger und Getreuen in den Medien hat, für die er schließlich auch mal emporgehoben wurde und mit denen er ja wohl auch ganz gut steht. Da kann man dann auch noch glauben, das sei nun der Politiker neuen Typs, er ist für mich das glatte Gegenteil, von seinem Werdegang mal abgesehen. "Cremig" wie die 90er, das ist 21. Jahrhundert sowenig wie Christian Lindner, oder Friedrich Merz. Und der ist das Stichwort, von wegen schwarz-rote Pointen, das wär originell, absehbar ist aber was ganz anderes und das sehen wir deutlich genug auf Länderebene, wo es heranwächst, gekuppelt und geprobt wird. Und wenn mich nicht alles täuscht ganz im Gegensatz zur Groko (leider) auch ne pralle Mehrheit hätte, also der genaue Gegenentwurf. Und dann müssen sie sehr wahrscheinlich auch Robert Habeck nicht vermissen, wenn er auch mit Merz und Söder funktionieren sollte, das wird cremig, das wird geil, Habeck ist schon da. Und wenn er auf dem Weg die ganze Partei verliert. Die paar Delegierten reichen doch. Es bleibt halt nur die Frage, wen die taz dann noch verantwortlich machen will.

  • Das Jahrhundert der Klugscheißer.



    Knowhow bleibt natürlich wichtig.



    Leider glauben heutzutage Viele, eine Meinung ersetzt Wissen und Erfahrung. Das ist falsch.



    Warum CDU/CSU auf die Grünen losgehen ist simpel:



    nächstes Jahr ist Wahl in Bayern und die CSU steht schlecht da .



    Derzeit stellen die Grünen eine Bedrohung für die CDU dar, leider auch, weil sie sich von vielen "grün alternativen" Ansichten gelöst haben.



    Das Abrutschen nach rechts bedeutet natürlich eine Enttäuschung für die grünen StammwählerInnen.



    Für die "Konservativen" ist die Annäherung allerdings brandgefährlich: konservative Politik mit Perspektive im saisonalen Grünton eingefärbt , wirkt irgendwie vertraut und doch zukunftsfähig.



    Immer nur Meckern, dass die Ampel es schlecht macht, ist auf Dauer langweilig und dann wählt man am Besten gleich AFD, die Meckerprofis.



    Ist halt schwierig für die Union, wenn man nichts kann, kann man schlecht aus der Defensive heraus überzeugen.



    Die Grünen, die noch an grüne Inhalte glauben, sollten sich den Artikel mal zu Gemüte führen.



    Dann würden Sie in Zukunft der Job "Greenwashing CDU", wie in NRW, nicht mehr annehmen.



    Für die wachsende Zahl der KarrieristInnen bei den Grünen bleibt das Farbenspiel natürlich egal .

  • Habeck braucht keine Rückendeckung, sondern nur realistische Betrachtung der Realität. Und die ist nun mal so, dass Merkel eine verheerende Energiepolitik betrieben hat, deren katastrophale Ergebnisse Habeck in weniger als einen Jahr quasi ungeschehen machen soll. Und jede Menge Schreibende, bar kompletter Kenntnisse, meinen jetzt, alles auf Habeck abladen zu müssen, allen voran: BILD, FAZ, FOCUS, WELT, usw. , die bekannten Medien halt, Wenn dann auch Wagenknecht ihre abstrusen Ideen verbreitet, dann wird es leider eng, aber eher schlechter fürs Land, von den vielen selbsternannten Fachleuten, die nur ihr EGO nach vorne bringen wollen - Realitäten, die ihnen nicht passen, lassen sie einfach weg -, mal ganz abgesehen.

    • @Sarg Kuss Möder:

      Sehr treffend beschrieben. „Und jede Menge Schreibende, bar kompletter Kenntnisse, meinen jetzt, alles auf Habeck abladen zu müssen, allen voran: BILD, FAZ, FOCUS, WELT, usw. ,“ Nicht die bekannten wie, BILD, FAZ, FOCUS, WELT, usw. Auch der Spiegel müsste hier aufgeführt werden. Beispiel Frau Amann, Sie ist Mitglied der Chefredaktion des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Habe sie heute Sonntagabend bei Anne Will gesehen, hätte ich nicht gewusst, dass sie für den Spiegel arbeitet, hätte ich sie nach ihren Argumenten der Bildzeitung zugeordnet. Zur Zeit fühle ich mich von der Süddeutschen Zeitung und der Zeit am besten informiert. Allerdings muss man sich dann die Zeit nehmen, diese ausführlichen Berichte und Diskurse zu lesen.

  • Booey. Wie wird mir?! - 🙀🥳 -



    🎶 Er ist wieder da! Wieder hier! 🎶

    Der Kolumnist als Fäkalist & Prophetist!



    Letzteres erheitert - darf man sagen - immer.



    Sei postuliert Habie-Verhärtung? - Was wär je schlimmer?!



    Ja wie? Na Habie & so - öh doch - ins Atomklo - öh 🕳!



    Wir aber - lehnen uns & leicht zurück!



    Le petit cheflereporter PU hat ja nie nie Glück!



    Mit sei wohlfeil Prognosen - keine eine eine Frage!



    Die Gehn! Gellewelle - immer&derb - in die Hosen!



    & sodele Peterchen vande 🌑fahrt =>



    Hart! But. Keep 😎 Alter & locker bis die Tage!



    & Du?!



    Nù. Kehr zurück zu dei flädleGrundskills!



    Gut Kehrgewocht 🧹 🧹🧹 Ist’s - wat de wills!



    ps - servíce & Gern&Dannnichfür - 🫠 -

    • @Lowandorder:

      Und so sicher wie das Amen in der Kirche und was sie auch immer in Moscheen sagen, wo Unfried drin ist, ist Lowandorder drunter.

      Wat mutt, dat mutt.

      Für Wagenknecht sind die Grünen "die gefährlichste Partei im Bundestag", für Unfried ist Habeck "in diesem Moment der gefährlichste Mann für manche Besitzstandswahrer der alten Bundesrepublik."

      Man weiß gar nicht, wo man hinschauen soll, vor lauter Gefahr.

      Und was wissen wir noch?

      "In Gefahr und höchster Not, bringt der Mittelweg den Tod."

      • @Jim Hawkins:

        entre nous only —

        Scho richtig & mir ist das - bei aller Höge - schon selbst fast peinlich - ob der Leichtigkeit des Seins - daß ich mir -völlig voraussehbar schon beim Lesen - den fälligen Verriß zwischen dem glucksenden Gelächter & Schenkelklopf - selbst diktiere! So leicht & mundgerecht serviert mir das sonst niemand!



        Vergnügungssteueraffin - aber vom Feinsten! Gellewelle&Wollnichtwoll •

        • @Lowandorder:

          "Vergnügungssteueraffin " hatte ich bis Dato noch gar nicht richtig gesehen (überlesen)...



          KÖSTLICH!

    • 0G
      06455 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Danke, dass Sie immer so schnell auf diese Zumutumg reagieren!