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Debatte über staatliches „Grunderbe“Blühende Erbschaften

Simone Schmollack

Kommentar von

Simone Schmollack

Die Ostbeauftragte schlägt ein „Grunderbe“ vor, um die Vermögensungleichheit zwischen Ost und West zu mindern. Ohne Vermögenssteuer wird das nichts.

Hier an der Gedenkstätte Bernauer Straße, anderswo noch in den Köpfen: die Überbleibsel der Mauer Foto: Paul Langrock

O st und West verstehen sich nicht. Immer noch nicht? Wohl eher: Wieder nicht. Hatten Menschen in Ost wie West bis vor einigen Jahren das Gefühl, dass tatsächlich zusammenwächst, was zusammengehört, um mal eine Wiedervereinigungsfloskel zu bemühen, bricht es jetzt auseinander. Im Westen sagen laut einer Forsa-Umfrage 61 Prozent der Menschen, dass sie eher „Trennendes“ sehen, im Osten sind es sogar 75 Prozent. Was ist passiert, dass Ossis und Wessis sich wieder stärker beargwöhnen, anstatt in der Kneipe miteinander Soljanka und Rheinischen Sauerbraten zu tauschen?

Um das zu verstehen, ist ein Blick in die Statistik hilfreich. Und der offenbart, dass die Lücke nicht zwischen Ost und West klafft, sondern zwischen Gefühl und Realität. So belegen die zahlreichen Studien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, dass es den Menschen insgesamt, von individuellen Unterschieden mal abgesehen, besser geht als vor 35 Jahren – und das in Ost und West. Einkommen, Vermögen, Wohneigentum haben sich angeglichen, der Osten hat aufgeholt.

Wenngleich sich hier tatsächlich nach wie vor Gräben auftun. So liegt der Durchschnittsbruttoverdienst laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung im Westen aktuell bei 4.800 Euro, im Osten bei rund 4.000 Euro. Im Westen wohnen 45 Prozent der Menschen in Eigenheimen, im Osten sind es 31 Prozent. Und so geht das weiter: Ostdeutsche sind seltener in Führungspositionen und politischen Entscheidungsgremien zu finden, die Zonen zwischen Binz und Annaberg-Buchholz werden wegen der hohen AfD-Wahlergebnisse gern als Dunkeldeutschland verunglimpft.

In den ostdeutschen Kommunen: sanierte Plattenbauten, befestigte Gehwege, ausgebaute Infrastruktur

Das ist alles richtig – und trotzdem kein Grund, alles, was bisher erfolgreich war, infrage zu stellen. Schauen wir allein in die ostdeutschen Kommunen: sanierte Plattenbauten, befestigte Gehwege, ausgebaute Infrastruktur. Es blüht zwar nicht jede Landschaft, aber es gibt auch keine Brachflächen mehr wie vor 35 Jahren.

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Die taz ist eine unabhängige, linke und meinungsstarke Tageszeitung. In unseren Kommentaren, Essays und Debattentexten streiten wir seit der Gründung der taz im Jahr 1979. Oft können und wollen wir uns nicht auf eine Meinung einigen. Deshalb finden sich hier teils komplett gegenläufige Positionen – allesamt Teil des sehr breiten, linken Meinungsspektrums.

Unterschiede zwischen Stadt und Land

Zur Wahrheit gehört ebenso, dass die größten wirtschaftlichen Unterschiede nicht im Ost-West-Vergleich zu finden sind, sondern zwischen Stadt und Land. Um es kurz und salopp zu sagen: Menschen in den Städten geht es in der Regel wirtschaftlich besser als jenen auf dem Land.

Der Grund: Landflucht, vor allem der jungen Leute. Ländliche Strukturen sind für junge Menschen und Familien nur dort interessant, wo sie im Speckgürtel größerer Städte liegen. Nur dort gibt es ausreichend (attraktive) Arbeitsplätze, Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten und im besten Fall auch eine gute Bus- oder Bahnverbindung. Wo das nicht gewährleistet ist, ziehen die Menschen weg, was zwangsläufig zum Verfall ländlicher Regionen und verständlicherweise zu einer größeren Unzufriedenheit führt – unabhängig von der deutschen Einheit.

Um die materiellen Ost-West-Unterschiede zu untermauern, werden mittlerweile gern Erbschaften herangezogen. Grundsätzlich wird viel vererbt, jede und jeder dritte Erbe darf sich über rund 100.000 Euro freuen.

An dieser Stelle allerdings ist das Ost-West-Gefälle besonders krass: In Baden-Württemberg, Hessen und dem Saarland sind Erbschaften mit über 50.000 Euro normal, während sich Erben im Osten mit weit unter 50.000 Euro abfinden müssen. Das würde die Ostbeauftragte Elisabeth Kaiser gern ausgleichen und schlägt ein „Grunderbe“ vor: ein Startkapital, vom Staat finanziert.

Ein klein wenig Gerechtigkeit

Die Idee hat Charme, weil sie nicht vordergründig auf den Ost-West-Ausgleich fokussiert, sondern auf den erheblichen Unterschied zwischen Arm und Reich. Etwa 1,5 Prozent der Erwachsenen in Deutschland kann über ein Nettovermögen von mindestens 1 Million Euro verfügen, während die vermögensarme Hälfte nur wenige Tausend Euro besitzt. Zieht man heran, dass jede und jeder vierte Milliardär dieses Vermögen nicht selbst erarbeitet, sondern geerbt hat, würde ein Grunderbe tatsächlich für ein klein wenig Gerechtigkeit sorgen.

Doch so schön die Idee auch klingt, so unrealistisch ist sie derzeit. Die Bundesregierung debattiert über eine Bürgergeldreform und will von einer Vermögenssteuer nichts hören. Die Botschaft ist klar: Dort, wo das Geld sitzt, soll es auch bleiben, und dort, wo kaum etwas ist, wird es noch weniger. Und das ist kein Ost-West-Problem, sondern ein gesamtdeutsches.

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Simone Schmollack
Ressortleiterin Meinung
Ressortleiterin Meinung. Zuvor Ressortleiterin taz.de / Regie, Gender-Redakteurin der taz und stellvertretende Ressortleiterin taz-Inland. Dazwischen Chefredakteurin der Wochenzeitung "Der Freitag". Amtierende Vize-DDR-Meisterin im Rennrodeln der Sportjournalist:innen. Autorin zahlreicher Bücher, zuletzt: "Und er wird es wieder tun" über Partnerschaftsgewalt.
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76 Kommentare

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  • Problem mit Grunderbe ist, es wird staatlich fianziert sein, wenn überhaupt und geht damit zulasten gesamten Steueraufkommens mit größtem Teil durch Mehrwertsteuer, die untere Einkommen am meisten belasten als Morgwngabe für die Finanzindustriedienstleister wie bei der Walther Riester, Rörup Rente im Arbeitsmarktreform Agenda 2010/Hartz IV Gesetze Paket 2003, das bei Finanzdienstleistern wie Carsten Maschmeyers AWD die Sektenkorken knallten, weil sich Riester-Rörup Rente für sie als inflationstreibende Goldgrube, Eldorado überzogener Finanzprodukt Gebühren im Kleingedruckten erwies, Inflationsausgleich nicht vorgesehen, so Inflation Gebühren weiter nach oben trieb mit Ergebnis, dass am Ende weit weniger an Rente aus- als das was eingezahlt wurde. Leistungsloses Vermögenserbe ist an sich schon ein Problem, hinzukommt, dass diesem leistungslosem Erbe von Banken, Versicherungen hochriskant dynamisiert gehebelte Kreditlinien eingeräumt werden, orientiert an steigenden Indices sie auf Kredit ihre Finanzprodukte EFFTs, Derivate auf Aktien, Devisen. spekulative Leerverkäufe, Bitcoins kaufen, VermögensInflationsblase fördernd Geld aus dem Nichts schöpfen zulasten Mehrheitsbinnenaufkraft

  • "Ländliche Strukturen sind für junge Menschen und Familien nur dort interessant, wo sie im Speckgürtel größerer Städte liegen. Nur dort gibt es ausreichend (attraktive) Arbeitsplätze, Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten"



    Da möchte ich dann doch noch gegenhalten. Unsere Kita im Nachbardorf hat 55 Plätze, belegt sind aktuell 38.



    Insgesamt gibt es 4 Kitas in unserer Verwaltungsgemeinschaft und alle haben Plätze frei.



    Kleine Gruppen, alle haben einen weitläufigen eigenen Garten mit Spielflächen.



    Die zwei Ersten Klassen der nagelneu renovieren Europaschule noch ein Dorf weiter haben 18 und 19 Kinder.



    Ich bezweifle stark das diesen Luxus von Platz und Klassengröße alle teuren Speckgürtel bieten können.



    Erfurt Zentrum und Coburg mit 'attraktiven Arbeitsplätzen' jeglicher Couleur sind in je 45 bis 60 Minuten mit dem Auto bequem und stressfrei über die Autobahn erreichbar - das dürfte zeitlich kaum länger dauern als Vorstädter die in ihre Metropole im Stop and Go pendeln oder in übervollen Öffis sitzen.



    Die Idee das nur Städte für junge Familien attraktiv sind möchte ich grundsätzlich anzweifeln.

  • Den Menschen nicht verstanden.

  • Das bedeutet dann wieder mehr Bürokratie, idealerweise natürlich auch mehr Beamte, am Schluss kommt bei den sogenannten Ostbürgern wenig an, bei den Westbeamten viel.

    Ansonsten ist die Studie leider auch sehr schlecht gemacht. Beispiel: In Baden-Württemberg macht den Großteil der Erbmassen alte Häuser aus. Die werden trotzdem sehr hoch bewertet. In Ostdeutschland werden Häuser deutlich niedriger bewertet. Wer also ein Haus erbt, erbt im Westen (fast überall) deutlich mehr als im Osten. Aber der Wohnraum ist letzendlich gleich nutzbar.



    Was ich damit sagen will, die Trivialisierung des Vergleichs über den Kapitalgegenwert eines Erbes ist irreführend.

    Noch ein Vergleich: In Rumänien wohnen 90% der Einwohner im eigenen Eigentum. Und, wollen jetzt alle Ostdeutschen mit den Rumänen tauschen? Sollen jetzt die Westdeutschen auf die Rumänen neidisch sein?

    Schon die Ost/West Klassifizierung ist ein Witz, auch in Bayern wohnen Menschen im Osten des Landes, Straubing liegt viel weiter im Osten als Eisenach.

    In Hamburg, einer der Städte mit vielen Millionären, wohnen 76% zur Miete, also deutlich mehr als im sogenannten Osten.

    Die Neiddebatte wird sicher nicht zu mehr Einheit führen.

  • Ich kann den geschätzten Usern hier leider nicht beipflichten. Der (von ihnen kommentierte) Artikel handelt nicht von einem Grunderbe o.ä., sondern von der geld- und vermögenswirtschaftlichen sozialen sowie gesetzlichen Versteinerung der Bundesrepublik. Sie ist Bestandteil einer sozialdarwinistischen negativen Ideologie, die erneut das Tor zu einer weiteren Form von "Trumpismus" oder Faschismus öffnet, auch weil sie die Umweltgrenzen nicht angemessen berücksichtigt.

  • "Grundsätzlich wird viel vererbt, jede und jeder dritte Erbe darf sich über rund 100.000 Euro freuen."



    Die Gründe sind gut bekannt, die Voraussetzungen waren nicht allein schicksalhaft.



    Nach der Wende blieb ein derartiges Wirtschaftswunder aus.



    tagesspiegel.de:



    "Dass viele Deutsche etwas zu vererben haben, hängt mit den Wirtschaftswunderjahren in Westdeutschland zusammen. „Die Nachkriegsgenerationen konnten über Jahrzehnte hinweg von realen Einkommenssteigerungen und dem Ausbleiben von Wirtschaftskrisen profitieren und somit große Vermögen aufbauen“, schreibt das DIW. Grundlage der Berechnungen ist das Nettovermögen der privaten Haushalte, das 2015 11,2 Billionen Euro betrug. Nettovermögen besteht aus Geld-, Immobilien- und Betriebsvermögen abzüglich aller Schulden."



    Abgestimmt haben mit den Füßen aber die jungen Frauen in d. östl. Bundesländern schon frühzeitig, die Verhältnisse am Arbeitsmarkt machten das möglich.



    "Lange Wege der Deutschen Einheit



    Der Zug nach Westen – Jahrzehntelange Abwanderung, die allmählich nachlässt"



    www.bpb.de/themen/...ehlich-nachlaesst/

  • Leider wird die Debatte immer viel zu schnell abgewürgt. Erbe ist Fluch und Seegen zugleich und kann fehlende Zuneigung im Kleinkindalter als auch Coaching in späteren Jahren kaum ausgleichen. Auch ist es unfair hart erarbeitete Ersparnisse nicht an die Kinder weitergeben zu können, anstatt sie zu verjubeln. Trotz aller Argumente bleibt ein Ungleichgewicht da das Einkommen nun mal sogartig dort landet, wo das Geld schon ist. Diesen gilt es über eine Vermögenssteuer oder Abgabe auszugleichen soweit es nicht über freiwilliges Engagement schon erfolgt. All das ersetzt aber leider keinen Vision darüber, wo unsere Gesellschaft eigentlich hinwill.

    • @mwinkl02:

      Die Kohle liegt ja nicht untätig herum und freut sich über Ihre Gedanken von Fairness, sondern wird zB verwendet, um aus differenten Inflationsraten Nutzen zu ziehen, oder solche Raten auszulösen. Von Ihren ein paar Hunderttausenden, oder bis zwei Millionen Freibetrag (vgl. Gruppe Alternative Wirtschaftspolitik) ist außerdem gar nicht die Rede. Hinter einer besorgten (verbalen) "Strohpuppe" verstecken sich gerne unsere Familien-Stiftungen-Gründer. .. Als Ökonom muss ich hinzufügen, dass es in unserem Wirtschaftssystem keine Brachialsparer braucht, sondern Leute, die die Knete unters Volk (selbstverständlich inklusive Unternehmen) bringen, da es stets um Güter geht. Was ferner nicht verstanden wird: Geld ist längst nicht so privat, wie es der Geldadel gern hätte.

      • @Gerhard Krause:

        Aber die Mehrzahl derjenigen, die jetzt ein Haus und/oder Vermögen erbt, dürfte nicht so reiche Eltern haben, dass es für eine Familien-Stiftung reicht, auch wenn in der Diskussion manchmal der Eindruck entsteht, dass das so ist.

        Und wie wertvoll das Haus wirklich ist, hängt immer noch von der Lage ab und dem baulichen Zustand. Das hat mit BRD vs. DDR wenig zu tun. Auch "im Westen" dürften manche ein Haus mit hohem Sanierungsbedarf erben, weil die Eltern seit Jahren nichts mehr gemacht haben. Da sind dann die besser dran, deren Haus in einem Ballungsgebiert liegt. Dann können sie es an jemand verhökern, der es abreißt und auf dem Grundstück ein größeres Mehrfamilienhaus baut.

        Wer ein solches Haus aber etwa in Kaiserslautern oder Pirmasens erbt, wo die alteingesessene Industrie schon lange verschwunden ist, steht auch nicht viel besser da, als jemand, dessen Haus irgendwo in einem ebenso strukturschwachen Teil der "neuen Länder" liegt.

        Und wieso ist das private Vermögen nicht so "privat"? Weil manche Leute aus politischen Gründen mit glasigen Augen draufschauen und von Enteignung oder 80% Vermögenssteuer träumen?

        • @ PeWi:

          Das Geld, das wir derzeit kennen, ist gesetzliches Zahlungsmittel, solange das die Öffentlichkeit möchte. Ich wäre sehr dafür, würde das Öffentliche entscheiden, das Hartz4-Bescheide oder Umwelt erhaltendes Verhalten gesetzliches Zahlungsmittel -zumindest zur Begleichung von Miete, Essen und einem elitären Studium - würde, dann wären auch Arme endlich einmal reich. Zusätzlich haben wir zum Beispiel Gebühren und Steuern, sowie noch eine staatliche Zentralbank. Das (die) Geld(-macht) ist eigentlich auf der Seite der Mehrheit, und wir müssen öffentliche Kredite auch nicht den Privatbanken schenken (leistungslose Zinsen).

  • Warum sollten immer in etwa 30% an AFD-Wähler vererbt werden? Solch einem undifferenziertem Vererbungsgedöns würde ich mich verweigern und mein Erbe anderweitig verschenken. Sollen sich doch die Grunderbe-Fans ihre Erbgeschenke für AfDler woanders her zusammensuchen!

    • @Rudolf Fissner:

      Lese ich da mal wieder das altbekannte Vorurteil AFD gleich Osten heraus? Ja genau deswegen bin ich hier bei der TAZ, weil wir ja alle Rechtsdreher sind.



      Achso AFD im Westen...lass mal nachdenken....ist wie mit Bielefeld...gibt es nicht, ist aber doch da....

      • @Andreas Horn:

        Der größte Teil der mit der Wohltat Grundrente bedachten AfD-Wähler lebt in Westdeutschland. Das der relative Anteil der AfD Wähler in Ostdeutschland am höchsten ist, ist nur für Menschen mit Scheuklappen ein Vorurteil.

  • Was soll dabei rumkommen?



    Sollen die 30% Sozialquote des BIP per Gießkanne an alle verteilt werden?

  • Wir haben doch in D ein tolles Grunderbe, nennt sich kostenfreies Studium. Ich selbst habe die genossen und stamme aus einer Familie, in der ich der erste überhaupt mit einem Schulabschluss war. Habe dann studiert und 30.000€ Bafögschulden gehabt und das steht jedem offen, wenn er etwas dafür tut, mein damaliger Bekanntenkreis hätte dafür Autos, Alk oder andere Drogen genommen. Aus meinem jetzigen Arbeitsumfeld würde das Geld für die obigen drei Dinge ebenfalls draufgehen. Ich weiß, blöder Boomer aber ich habe es von den unteren 10% zu den oberen 10% in einem Leben geschafft durch Bildung, da muss das Geld hin.

    • @Reinero66:

      Es hilft die jeweilige Phase in der Geschichte zu bedenken. Wenn Sie ein Boomer sind, dann werden Sie wohl irgendwo um die 80er herum studiert haben. Mal abgesehen davon, dass es damals noch die DDR gab, waren die gesellschaftlichen Verhältnisse in der BRD auch anders. Damit will ich Ihre Leistung nicht in Abrede stellen, sondern nur zu bedenken geben, dass die Voraussetzungen für einen Bildungsaufstieg, wie Sie ihn geschafft haben, deutlich schwerer geworden sind. Das fängt dann schon mit Nebensächlichkeiten wie den deutlich gestiegenen Kosten für den Lebensunterhalt v. Studentinnen an und geht munter weiter bis hin zum gefallenen Wert einfacher Studienabschlüsse. Natürlich gebe ich Ihnen vollkommen Recht, dass Bildung wichtig ist. Aber ein Staat sollte allen Bürgern ein auskommliches Leben gewährleisten, egal welchen Bildungsgrad sie haben, solange sie ihren Teil zur Gesellschaft beitragen. Das ist heutzutage leider nicht gegeben, weswegen sich immer mehr Menschen radikalisieren.

    • @Reinero66:

      Vielen Dank für diesen Beitrag, der mir aus der Seele spricht!



      Meine Vita ist ähnlich, -mit dem Unterschied, dass ein Studium nicht drin war und Fleiss in einem Handwerksberuf den Aufstieg alleine bewirken musste.



      Einen viel größeren Gefallen als mit einem Grunderbe oder anderen Umverteilungsideen würde man der Gesellschaft tun, wenn man wieder vermehrt Arbeit und Erarbeitetes respektieren würde.



      So, wie es heute ist, muss man sich nicht wundern, wenn viele keinen Sinn mehr in Leistung sehen. Denn was man auch immer geschaffen hat, es ist ständig vom Zugriff der „Umverteiler“ bedroht.



      Der Kampf der Linken gegen „Besserverdiener“ ist eine asoziale Nebelkerze gegen Facharbeiter, Ingenieure, Ärzte und andere, fleißige Menschen, während man die leistungslos an den oberen und unteren Rändern Lebenden belohnt.

    • @Reinero66:

      Boomer?! Das heißt sie haben es vor wie vielen Jahren geschafft? Wie war die Lohn und Inflationsentwicklung seit dem?

      • @Littleneo:

        Was hat das mit „Boomer“ zu tun? Ist das Erarbeitete damit automatisch minderwertig?



        Ich „schaffe“ es seit gut 45 Jahren. Immer noch. Ich bin immer noch im Wettbewerb mit Jüngeren, mit Akademikern. Und bin bis heute gezwungen, besser zu sein, um zu behalten, was ich mir geschaffen habe.



        Das oft kolportierte, dämliche Klischee vom „satten Boomer“, dem alles in den Schoß gefallen ist, kann nur von Nicht-Zeitzeugen kommen.

        Die allgemeine Lohn- und Inflationsentwicklung ist Kismet. Für alle normalen Menschen. Das relativiert gar nichts. Keine Lebensleistung, nichts Erarbeitetes. Und es legitimiert somit auch nicht die so oft geforderten Maßnahmen gegen Boomer.



        Wir sind mehrheitlich alles andere als mit dem goldenen Löffel im Mund zur Welt gekommen. Da geht es den nachfolgenden Generationen, die mit dem von uns geschaffenen Wohlstand aufwuchsen, deutlich besser.



        Jetzt aber, da wir mit unserer Lebensarbeitsleistung unseren Teil erbracht haben und vom Einzahler zum Bezieher werden, möchte man sich um den Generationenvertrag drücken.

  • Kostenloser Kindergarten, ausreichend und verläßliches Bafög und genug gute Lehrer liefern der Jugend die Startchancen die sie brauchen. Sind das eigentlich nicht die Wahlversprechen der SPD aus meiner Jugend. Ihr habt 50 Jahre nicht geliefert. Es ist nicht das Geld.

  • Deutschland ist eine Einwanderungsgesellschaft. Mal provokativ: warum sollten Zuwanderer, die nichts für den generationenübergreifenden Aufbau des Kapitalstocks der Nation getan haben, ein Grunderbe erhalten?

  • Jaehrlich kostet jeder Student den Staat zwischen 10 und 13 Tsd Euro, pro Jahr. Andere Laender, zB die USA, geben diese Kosten in Form von Studiengebuehren von 20 bis 30 Tsd Dollar an die Studenten weiter. In Deutschland nicht.



    Es gibt demnach schon ein Grunderbe - und zwar jaehrlich pro Studienjahr.



    Diese Umverteilung von unten nach oben, der Azubi bekommt im Gegensatz nichts geschenkt, koennte man mal angehen. Da die Studenten schon ein Vielfaches des Grunderbes erhalten, ging das auch vollkommen aufkommensneutral.

    • @elektrozwerg:

      Der Azubi muss für seine Ausbildung auch nicht zahlen und bekommt sogar eine Vergütung.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Er bekommt aber nicht 10 bis 13 Tsd Euro, bei 4 Jahren Studium immerhin 40 bis 52 Tsd Euro, vom Staat geschenkt.



        Im Gegensatz zum Studenten arbeitet er 8 Stunden am Tag und darf von seinem Lohn den Studenten subventionieren, damit dieser dank hoeherer Ausbildung anschliessend mehr verdienen kann.



        Wenn das keine Umverteilung nach oben ist...

        • @elektrozwerg:

          Kein Student bekommt die von Ihnen genannte Summe geschenkt. Das kostet die Ausbildung.

          Die Kosten für die Ausbildung eines Azubis rechnen Sie ja auch nicht. Wohl weil diese stark von Beruf abhängt

          Mir scheint es, als ginge es nur darum, eine Front zwischen Studenten und Azubis aufzumachen, um die Besitzer großer Vermögen aus der Schusslinie zu nehmen.

        • @elektrozwerg:

          Der Student bekommt aber keine 50 tsd Euro. Ja, einige bekommen Bafög, vergleichbar mit Bürgergeld.



          Aber die Hauptkosten des Studiums stecken in der Infrastruktur der Universitäten. Als Rückgabe erwartet der Staat Innovation, Bildung (Lehramtsstudium), Gesundheitsvorsorge (Medizin) für alle. Ja, teilweise wird das besser bezahlt, aber es ist keine grundsätzliche Umverteilung, da ja auch höhere Steuern bezahlt werden.

          • @fly:

            Ob er sie bekommt und er davon dann die realen Kosten des Studiums bezahlen, oder ob er fuer die Kosten nicht aufkommen muss, kommt aufs gleiche raus.

            Die hoeheren Steuern sind ja eben nicht abhaengig von der "Bildungssubvention", sondern vom Gehalt, welches auch der Azubi erreichen kann. Der bekommt dann aber nicht nen Steuernachlass von 50 tsd Euro. Dazu zahlt er frueher Steuern und Sozialabgaben und darf in der Regel auch noch laenger arbeiten.

            Verteilen wir die 50 tsd Euro doch auf alle um, dann duerften sogar mehr als 10 tsd Euro Grunderbe fuer jeden drin sein.

            • @elektrozwerg:

              Die alte These, dass Akademiker ein höheres Einkommen erzielen, als die, die ein Handwerk gelernt haben oder einen anderen Ausbildungsberuf, gilt seit Ende der 70er Jahre nicht mehr in dieser Allgemeingültigkeit.

              Gerade die Akademiker der Boomer-Jahrgänge konnten nicht alle eine "einträgliche" Karriere machen, weil zu viele Bewerber zu wenigen Stellen gegenüberstanden. Die "Lehrerschwemme" oder die Geschichten der Taxifahrer mit Hochschulabschluß sind ja keine Erfindung des Kabaretts.

              Meine Friseurin ist gerade mal 26 Jahre alt, hat aber bereits ihren Meisterbrief und einen eigenen kleinen Salon.

              Mein Vetter hat eine Ausbildung zum Industrieelektriker gemacht und als er auf die 30 zuging schon ein Haus gebaut, wobei der Umstand, dass alle seine Kumpels auch ein Handwerk gelernt hatten, die Baukosten natürlich verringert haben. Er ist seit Jahren Chef der Wartung in einem metallverarbeitenden Betrieb und verdient sicher viel mehr als ich trotz Studium im Öffentlichen Dienst.

              Ich finde, mit Klischees und Schablonen wird man der FRage nicht gerecht.

        • @elektrozwerg:

          Wer bezahlt eigentlich die Gewerbeschule? Die zahlt doch auch der Staat.



          Je nach Studienfach haben Studenten eine ganze Menge zu tun. Nehmen wir mal als einfaches Beispiel das Medizinstudium. Würden Sie sich von einem angelernten bader eine Herz-OP machen lassen?



          Damit wir uns richtig verstehen: Ich bin auch nicht der Meinung, dass ein Akademiker *mehr wert* ist als ein Handwerker. Der Akademisierungswahn führt auch zu nichts. Wozu muss man heute Pflegewissenschaften studieren, wo früher eine Pflegeausbildung gut genug war?



          Wao stünde Deutschland ohne Ingenieure und Naturwissenschaftler?



          Die Umverteilung, die Sie zurecht ansprechen, sehe ich eher im Aufbau aufgeblähter Verwaltungen in Unternehmen mit fürstlich bezahlten Spitzenpositionen und vergleichbaren Auswüchsen beim Staat.

          • @Carsten S.:

            Stimmt. Die Kosten fuer die Berufsschule zahlt der Staat. Ich habe auf die Schnelle keine Kosten pro Azubi gefunden, wuerde aber vermuten, dass sie deutlich unter den Kosten pro Student liegen, da Azubis die meiste Zeit im Betrieb sind.

            Was den Rest betrifft, ich fuehle mit Ihnen, aber sie duerfen die enormen Fortschritte bei der Gleichstellung nicht unterschlagen:



            Pflegewissenschaftlerin und Herzchirug haben endlich die gleichen Kompetenzen fuer ihre gleiche Arbeit und dann auch hoffentlich bald die gleiche Entlohnung.



            Leseratte und Analphabet haben beide die gleichen Chancen auf eine 1 in Deutsch, wenn nur noch verlangt wird Woerter zu kritzeln wie sie klingen.

  • Die Vermögenssteuer muss kommen, aber aus Gerechtigkeitsgründen gegenüber den Arbeitnehmern und Rentnern. Arbeit wird in Deutschland höher besteuert als Vermögen oder Kapitalerträge. Das ist ungerecht. Das leistungslose Einkommen aus Vermögen und auch Erbschaften muss wieder besteuert (Vermögenssteuer wurde 1997 ausgesetzt!) werden. Es geht da bestimmt um Summen von 25-50 Millarden € jährlich.

  • Erbe als Startkapital?



    Genau mein Humor.



    Mit Mitte 50 erben, WoMo kaufen und dann zur Rente in die Reise starten. Ist das mit dem Startkapital wirklich so gemeint?



    Oder sollen junge Leute Anfang 20 ein Jahr Selbstfindungstrip spendiert bekommen, während Opa dienstverpflichtet und mit dem Boomersoli geschöpft wird?

  • Ein Grunderbe für alle jungen Menschen wäre ein sehr schönes Signal an die Generationengerechtigkeit. Es brächte Dynamik ins Land und Hoffnung.



    Ich kenne mehrere junge Menschen, die in ihrer Bildungsbiografie weit unter ihren Möglichkeiten bleiben, weil sie ihren Eltern nicht länger auf der Tasche liegen wollen und können.



    Dieses Geld würde wahrscheinlich relativ schnell im Steuerkreislauf landen, da die jungen Menschen es weniger für ihre möglichen Erben horten würden, sondern für Bildung, Reisen und Zukunftsinvestitionen ausgeben.



    Es gäbe der jungen Generation etwas mehr Gestaltungsspielraum als bisher. Die, die kein Geld haben, haben oft die größere Fantasie und die stärkeren Lebensträume...



    Also, ich wäre dafür.

    • @Nudel:

      10.000 zum 21. Geburtstag, oder nach Beendigung einer Grundausbildung/ Bachelostudium. Das wär mein Vorschlag.

      • @Nudel:

        Bin ich (als älterer) strikt dagegen.



        Lieber Ausbildung fördern oder ggf. kostenfrei stellen. Der Selbstfindungstrip mit Anfang 20 ist Luxus und kein Grundbedürfnis. Dafür Staatsknete zu verbrennen ist m.E. Untreue an der Gesellschaft.

  • Jede Medaille hat (mindesten) zwei Seiten, das ist ein sogenannter Allgemeinplatz. Wenn also Menschen in Ost und West nach Jahren, in denen das anders war, nun (wieder) das Gefühl haben, es würde auseinanderbrechen, was angeblich zusammengehört, muss das nicht unbedingt nur schlecht sein.

    Vielleicht ist es einfach ein Zeichen dafür, dass 61 bzw. 75% der Menschen in diesem Land nach Jahrzehnten der unermüdlichen Aufklärung kapiert haben, wer bzw. was NICHT zusammen gehört - und also auch nicht zusammenwachsen sollten wie Siamesische Zwillinge: Leute nämlich, die einander ausbeuten, unterdrücken und anderweitig missbrauchen.

    Alphatiere sind überwiegend west-sozialisiert? Dann sollten ihre Untergebenen womöglich auch überwiegend aus dem Westen kommen. Das reduziert Missverständnisse und Frustration. Die BZ schüttelt die Ossi-Seele wie die Bild Witwen geschüttelt hat? Dann sollten die Ossis womöglich etwas anderes lesen. In der taz müssen vier Ossis der überwiegend west-sozialisierten Community bestätigen, dass Faschismus vor allem ein Ost-Problem ist? Dann ist vermutlich DAS wirklich die WAHRHEIT: Es war nicht alles schlecht. DiE Mauer z.B. sollte womöglich wieder aufgebaut werden.

  • Das ist doch nur eine Momentaufnahme. Wenn die Linke erstmal den "richtigen" Sozialismus eingefuehrt hat, erledigt sich die Ungleichheit von ganz alleine und wir sind endlich alle gleich arm (ausgenommen die Funktionaere die gleicher sind) und zu vererben gibts dann auch nichts. Die ehemaligen DDRler ohne Erbe sind der Zeit einfach nur vorraus.

  • Hinter jeder Erbschaft steht eine Lebensleistung, die von Mitgliedern der Familie erbracht wurde. Auch wurde dieses Geld schon mehrfach versteuert. Warum will man jetzt Geld verschenken, um "Gerechtigkeit" zu schaffen?

    • @Zven:

      Niemand hat behauptet, Geld „zu verschenken“. Es geht um bessere Chancengerechtigkeit, langfristigen Wohlstand und bessere soziale Mobilität, von der am Ende alle Menschen der Gesellschaft profitieren.



      Mehr Chancengleichheit bedeutet auch, dass Talente unabhängig vom Geburtsvermögen gefördert werden würden und das wiederum würde Innovation und Unternehmertum stärken, weil jeder die Möglichkeit bekäme, sein Potenzial voll auszuschöpfen.

      Eine Gesellschaft, in der Startvorteile zunehmend nur noch vererbt werden, wird langfristig enorme Ungleichheit, geringere Produktivität und soziale Spannungen riskieren – und damit letztlich auch wirtschaftliche Schwäche, die niemandem nützt, auch bereits Vermögenden nicht.

      Und selbst wenn Erbschaften mehrfach versteuert wurden, ändert das nichts daran, dass Vermögen derzeit über Generationen akkumuliert und die Ungleichheit immer weiter exponentiell verstärkt – allein schon durch die Kapitalrendite.

    • @Zven:

      Hinter vielen Erbschaften steckt nur die "Lebensleistung" im richtigen Bett zur Welt gekommen zu sein. Oft über viele Generationen.

  • Agenda Vermögende und Reiche zur Kasse bitten, mal wieder! Hatten wir schon beim Thema Kra kenversicherungsschieflage, Rente, marode Schulen, Infrastruktur..... wie langweilig!



    Und jetzt beim Erbe, weil 1/4 der Reichen durch Erbe reich wurden.... ähm, das hieße aber, 3/4 eben nicht! Klingt als Argument daher recht schwach!



    Leute, ist es nicht normal, dass es immer 2-3 Generationen dauert, bis das Niveau von verschiedenen zusammengewürfelten Gruppen ausgeglichen ist. Neu zugezogen aus dem Ausland, nach Kriegen... usw. Faire Behandlung auf Augenhöhe ist was anderes als Geschenke zu machen.



    Ich finde die Idee allerdings grundsätzlich richtig mit einem Startkapital. Dann aber anstatt sonstigesr Förderungen. Kindergeld streichen ab 18, kein Bafög usw.

    • @Tom Farmer:

      "...Ich finde die Idee allerdings grundsätzlich richtig mit einem Startkapital. Dann aber anstatt sonstiger Förderungen. Kindergeld streichen ab 18, kein Bafög usw..."







      Kindergeld und Bafög streichen würde Reiche kaum jucken und für ärmere z.B. das Studium nahezu unmöglich machen. Sie sagen im Endeffekt, dass Sie Startkapital gut fänden, die ärmeren sich das aber gefälligst selbst finanzieren sollen. Verstehen Sie das unter "fairer Behandlung auf Augenhöhe"? Eine Erbschaft hingegen ist doch nichts anderes als ein Geschenk, was Sie ja eigentlich ablehnen.







      Die verbreitete Einstellung "Hauptsache MEINEN Kindern geht es gut, die anderen sind mir egal" ist vielleicht evolutionär irgendwo tief in uns verankert, aber eigentlich sehr traurig.







      Und auch wenn es langweilig ist: Krankenversicherungsschieflage, Rente, marode Schulen, Infrastruktur sind Themen, die finanziell angepackt werden müssen. Mit viel Geld. Wo soll es herkommen? Von denen, die sowieso schon knapp sind?







      Warum nicht auch von reichen Erben, die in aller Regel aus "gutem Haus" sind und dank guter Bildung / Ausbildung sowieso bessere Startchancen haben und nur noch was on top geschenkt bekommen?

      • @Sisone:

        Präzisierung: Mein Vorschlag für ein Startkapital (statt Kindergeld und BAFÖG usw.) würde ich eher bei 50.000 sehen als bei 20.000. Aufgeteilt über drei oder hier Tranchen; ggf. mit Bedingungen verbunden. Daher hielte ist auch die Streichung aller anderen Leistungen für gerechtfertigt.



        Und wer das Geld verdummt....ja gut, der hat dann halt mal schlecht nachgedacht.



        Wo soll das Geld für Schulen usw. herkommen fragen Sie noch: Aus den laufenden Einnahmen! Bei einem effizient wirtschaftenden Staat halte ich das für machbar. Die Beamtenmentalität und organisierte Nichtzuständigkeit steht dem im Weg. Da muss man optimieren.



        Antwort auch für unten stehende Beiträge.

    • @Tom Farmer:

      "...Und jetzt beim Erbe, weil 1/4 der Reichen durch Erbe reich wurden.... ähm, das hieße aber, 3/4 eben nicht! Klingt als Argument daher recht schwach!"







      Ja, als Momentaufnahme schon. Auf lange Sicht aber, werden aber auch die Kinder der anderen 3/4 zu leistungslosen Millionären und Milliardären. Letztlich sind 100% der reichen Erben leistungslos reich und werden, wenn das Vermögen klug eingesetzt wird, auch leistungslos immer reicher.







      Kurz mal gerechnet: 2000 gab es in Deutschland etwa 39 Millionen Erwerbstätige, 2025 sind es etwa 45 Millionen. Die Produktivität ist in 25 Jahren extrem gestiegen. Heute arbeiten also viel mehr Menschen und dazu auch noch viel produktiver. Dann müsste doch eigentlich die Normalbevölkerung doch erkennbar deutlich "reicher" geworden sein, was sie aber nicht ist. Ordentlich reicher geworden ist nur die oberste Schicht. Schon mit "nur" einer vererbten Million werde ich jeden Monat um 5.000 Euro reicher, wenn das Geld angelegt wird. Wo kommen die 5.000 Euro monatlich wohl her? Vielleicht von denen, die arbeiten und denen der Produktivitätszuwachs vorenthalten wird zugunsten einer leistungslosen Umverteilung nach oben?







      Wer bittet hier wen zur Kasse?

      • @Sisone:

        Es geht der Gesamtgesellschaft deutlich besser als vor 35 Jahren. In der Regel jedem Einzelnen. Das zu ignorieren und Ungerechtigkeitsableitungen zu machen, gar zu jammern, das ist ein Fehler.

    • @Tom Farmer:

      „ jetzt beim Erbe, weil 1/4 der Reichen durch Erbe reich wurden.... ähm, das hieße aber, 3/4 eben nicht!“

      Auch wenn nur 1/4 der Reichen primär durch Erbe reich werden, wie sie es sagen, fließen laut Studien der DIW und OECD trotzdem jährlich 400 Mrd. € (ca. 13% des BIP) in Erbschaften und Schenkungen. Dabei gehen rund die Hälfte davon an die reichsten 10 % der Bevölkerung und verstärken somit erheblich die Vermögensungleichheit.



      Die anderen drei Viertel profitieren im Übrigen zusätzlich enorm von Kapitalrenditen, die wiederum nur mit bestehendem Vermögen möglich sind.

      Und das Argument „es gleicht sich über Generationen aus“ stimmt empirisch leider nicht. In Deutschland dauert soziale Aufwärtsmobilität laut OECD im Schnitt 6 Generationen – also fast 180 Jahre.



      Das Startkapital oder Grunderbe würde ich deswegen nicht als „Geschenk“ bezeichnen, sondern vielleicht tatsächlich als „faire Behandlung auf Augenhöhe“, wie Sie es nennen - oder zumindest als Investition in Chancengerechtigkeit.

      Aber bitte nicht als Ersatz für Lebenserhaltungskosten wie Bafög oder Kindergeld! Das sind doch völlig unterschiedliche Funktionen und sollte in diesem Kontext nicht durcheinander gebracht werden.

  • Ein versuch die Diskussion nicht nur mit "Meinungen" sondern auch mit Fakten zu bereichern.

    1.) Nein, Erbschafts oder Vermöges-Besteuerung ist keine "fragwürdige" doppelte Besteuerung.



    Jedenfalls nicht mehr als Mehrwertsteuer und andere Verbrauchssteuer -- die so um die 200 Milliarden pro Jahr.

    Solche Argumente gegen Erbschaftssteuer wären ebenso Argumente gegen die Mehrwertsteuer -- die größte (oder 2.größte) Steuer dem Aufkommen nach.

    2.) Es werden in Deutschland jedes Jahr ca. 400 Milliarden Euro "vererbet".



    Zur Einordnung das sind ca. 5-tausend Euro jedes Jahr für jeden Bürger, Kinder etc eingschlossen



    oder 10-tausend pro deutschem Arbeitsplatz jährlich und zwar im Mittel faktisch "netto"

    3.) Denn es gibt in Deutschland aber faktisch keine Erbschaftssteuer denn aus diese 400 Milliarden Euro Erbschaften werden nur 12 Milliarden Steuern gezahlt (die Einnahmen aus der Tabaksteuer sind höher).

    4.) Der "defacto Verzicht" aus Erschaftsteuer und Vermögessteuer ist einer der Gründe dafür das Deutschland Arbeiteinkommen so ernorm start belastet wir kaum ein Staat sonst.

    5.) Erbschaftssteuer ist Besteuerung von Vermögen wie eine Vermögenssteuer, nur "Entbürokratisiert".

    • @Jörg Heinrich:

      Wenn man nichts hat, fällt alles sehr leicht.

  • Im Westen "sind Erbschaften mit über 50.000 Euro normal, während sich Erben im Osten mit weit unter 50.000 Euro abfinden müssen. Das würde die Ostbeauftragte Elisabeth Kaiser gern ausgleichen"



    Warum? Ich komme selbst aus dem Osten. Die Wessi erben mehr, weil ihre Eltern und Großeltern nach dem Krieg Glück hatten und in einer freien Marktwirtschaft ihren Fleiß in Kapital umsetzen konnten.



    Das war uns Ossis verwehrt. Wir haben erst 50 Jahre später anfangen dürfen. Das kann und soll man nicht mit einem Fingerschnippen 'ausgleichen'.



    Sozialer Aufstieg, Erfolg, das sind alles Entwicklungswerte die man sich als Mensch, aber auch als Bevölkerungsgruppe, erarbeiten muss.



    Ein Grunderbe bekämen erstens Wessi wie Ossis, Arme wie Reiche, der finanzielle Abstand wäre also wieder gleich groß, das wäre kein 'Ausgleich'. Dieser Begriff ist hier (bewusst?) irreführend.



    Und zweitens hätte es ganz schnell den Makel als Brotkrumen abgestempelt zu werden. Quasi 'Begrüßungsgeld' für Junge.



    Das mit dem Begrüßungsgeld war schon nichts zur Deutschen Einheit.



    Das hatte mehr den Geschmack eines Almosen.



    Besser wäre, der Staat investiert Summe x verbindlich pro Jugendlichen in Schule, Ausbildungsangebote, etc

    • @Saskia Brehn:

      zwei Gedanken: erstens würde sich der Abstand zwischen Arm und Reich verringern, da es sich um eine absolute Summe handelt. Bei Reichen hat sie kaum einen Effekt, bei Armen hingegen einen großen. Der Abstand schrumpft relativ, was hier das entscheidende ist. Aber natürlich wird es nicht den Abstand auf magische Weise komplett aufheben, das sollte es meines Erachtens nach auch nicht.

      zweitens, ihr Vorschlag, das Geld in Bildung zu investieren hat einiges für sich und sollte diskutiert werden. Die Maßnahmen könnten man auch kombinieren, statt 100%des Budgets in das eine oder das Andere zu stecken.

    • @Saskia Brehn:

      Sie geben die Begründung ja selbst: Ob man erbt oder nicht, hängt hauptsächlich vom Glück, vom Zufall ab, in was für eine Familiengeschichte man geboren wird. Und dieser Zufall ist [mit] Ursache für zementierte Ungleichheiten. Aufgabe des Staates ist es aber laut Verfassung, auf „Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse“ hinzuwirken.



      Und natürlich wäre der finanzielle Abstand mit Grunderbe nicht mehr gleich groß, wenn nach finanzieller Leistungsfähigkeit in den Topf eingezahlt würde, aber jede und jeder die selbe Summe ausgezahlt bekäme. Das macht aus jemandem, der ohne Familienerbe bleibt, noch keinen Milliardär, aber wenn eine Milliardärin z.B. zehn Millionen in den Topf einzahlen müsste, aber wie alle anderen nur 20.000 Euro ausbezahlt bekäme, dann ist das schon eine Annäherung.

      • @o_aus_h:

        Und diese 20.000€ lösen welches Problem für junge Menschen?



        Ein Student in einer Großstadt könnte davon 1 Jahr ein WG Zimmer und seine laufenden Kosten zahlen.



        Das setzt natürlich voraus, dass jeder Jugendliche so vernünftig ist und das Geld 100% vorausschauend nutzt und nicht für Partys oder das Sabbatical durchjagt.



        Die Idee eines Grunderbes klingt charmant, schiebt aber alle strukturellen Probleme maximal 1 bis 2 Jahre auf, dann sitzen junge Menschen wieder da wo sie vorher saßen.



        Bildung, Wohnen, Führerschein, Urlaub sind von Bafög oder einer Ausbildungsvergütung nicht mehr zu stemmen.



        Das ist das Problem - nicht fehlendes Erbe.



        'Mehr Geld' löst keine Probleme, es verschiebt sie nur auf morgen.



        Das Verhältnis von Einkommen und Lebenshaltungskosten ist aus dem Gleichgewicht geraten - da läuft der Hase falsch.



        Früher konnte man sich von Fleiß und Lohnarbeit Haus, Auto, Urlaub leisten. Da müssen wir wieder hin. Arbeit muss sich lohnen, das Verhältnis von Kosten zu Verdienst muss wieder stimmen.



        Reichensteuer und Grunderbe sind für mich nur Nebelkerzen, weil sie am tatsächlichen Verhältnis von Kosten und Einnahmen nichts verändern, da soll Geld vom Staat quergeschoben werden.

        • @Saskia Brehn:

          20.000€ für ein Jahr WG-Zimmer? Das ist schon reichlich über trieben.

          • @decaflo:

            Bitte aufmerksamer lesen, da steht: "1 Jahr ein WG Zimmer und seine (=des Studenten) laufenden Kosten zahlen."



            Und das kommt ziemlich genau hin, das weiß ich leidlich von unserem jüngsten Kind das gerade studiert.



            WG Zimmer 760 warm.



            Essen 10€/Tag = 300.



            100 für Mobilität = alles was das Uniticket nicht abdeckt, Fahrten zu uns nach Hause, Freunde besuchen, etc...



            100 für Vergnügen, das sind 3€ am Tag...



            100 für Kleidung, Hausrat, Möbel.



            61 für Versicherungen.



            So haben wir kalkuliert und das sind Kosten von 1.421€.



            Mal 12 = 17.052 €.



            Dazu kommen noch 2x die Semestergebühren, zuletzt waren es 335,65€.



            Damit sind wir im Jahr bei knapp 18.000€.



            Exklusive Fachliteratur, exklusive Urlaub. Dieses Jahr sind sie mit Fahrrad und Zug zum Zelten an die Ardeche - das war am Ende auch vierstellig und in zwei Semestern soll es ein Auslandssemester werden - Vancouver Kanada - vorher muss aber noch ein Führerschein her, der kostet mittlerweile weit über 3.000 €...



            Unser mittleres Kind hat auch studiert, da lagen die Kosten noch bei 12.000 im Jahr...



            Leben hat sich so extrem verteuert, gerade für junge Menschen die kein eigenes Haus haben, keinen Altvertrag mit billiger Miete, etc...

  • „Das Einzige, was Linke von Geld verstehen, ist, dass sie es von Anderen haben wollen“.

    Ich muss zu unserer Schande gestehen, dass diese Aussage schlicht wahr ist.

    Selber was erarbeiten und dann auch behalten dürfen ist das Motiv, das den Kapitalismus erfolgreicher machte als seine Wettbewerber.



    Darüber mag man laut aufheulen, -ändert aber nichts.

    • @Hungerboomer:

      Also keine Steuern gab es im Feudalismus für den Adel. Alle großen, erfolgreichen kapitalistischen Staaten erheben von jener Steuern.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Was möchten Sie damit zum Ausdruck bringen?

        Ich sprach von „erarbeiten“. Was hat das bitte mit dem Adel im Feudalismus zu tun?

        Ich spreche von Menschen, die fleißig arbeiten und ihr Leben damit verbessern wollen. Die sich ein Häuschen bauen und ein klein wenig Wohlstand schaffen wollen.

        Genau die sind den Übergriffigkeiten und Begehrlichkeiten der Politik, vor allem von linker und noch mehr grüner Seite, hilflos ausgeliefert, wenn sie sich nur etwas mehr als Billiglohn erarbeitet haben. Denn dann sind sie ja „Besserverdiener“ und „Klassenfeind“ und müssen dringend zurückgestutzt werden. Deren „Vermögen“ sind die ersten, die einkassiert werden würden, -wetten?



        Bei den Grünen würde man damit Jubelstürme erzeugen. Dort ist man ohnehin gegen Eigenheime, gegen Individualmobilität, etc.. Die Linke in Deutschland hat ein merkwürdiges Feindbild: den erfolgreicheren, abhängig Beschäftigten oder kleinen Selbstständigen.

        Der „Adel“ von heute kommt dabei weitestgehend ungeschoren davon. Auf dem Auge sind in Berlin und Brüssel alle blind, da ist man sich einig. Und man ist ohnehin machtlos, das weiss man. Denn wer arbeitet, ist abhängig. Kapital aber ist mobil, und das wandert dann eben ab.

  • Finde immer solche Artikel immer ziemlich merkwürdig. Es gibt Unterschiede zwischen Ost und West, ja und.....? Bin mal auf dem flachen Land in der Nähe von Viersen und auch irgendwo im Saarland unterwegs gewesen und dann im Erzgebirge. Sehe da nicht so große Unterschiede, geschlossene Kneipen, alle arbeiten irgendwo, wo es Arbeit gibt und kommen - per Auto - zum Feierabend nach Hause. Dann sehe ich wieder Städte wie Dresden, Leipzig, Erfurt, selbst Neuruppin und meinetwegen Eisenach und dann den Ruhpott. Ich bin für einen Soli Ruhrpott, da muss Geld hin. Und Erbschaftssteuer? Ich als Freiberufler zahle schon mal den Höchstsatz und dann noch immer die Mehrwertsteuer.... anscheinend reicht das immer noch nicht. DA liegt doch irgendwas im Argen. Meines Erachtens.

    • @Leningrad:

      Das Grunderbe müsste alle jungen Menschen betreffen mit einem Vermögen unter Betrag x.



      Egal ob in Ost oder West.

      Zu ihrer Rundreise: Fragen Sie mal in Eisenach oder Dresden nach, wer die Miete für die schön renovierten Häuser erhält. Dort liegt der Unterschied.

      • @Nudel:

        Danke für den Hinweis. Man soll sich nicht so sehr vom schönen Schein trügen lassen. Vergesse ich als Ossi manchmal so ein bisschen, aber gut, dass Sie mich darauf hinweisen.....

  • Der Artikel zählt viele Probleme auf, um am Schluss zu einer untauglichen Maßnahme zu kommen. Das Geld aus einer vernünftigen Erbschaftssteuer sollte eben nicht als Erbe verteilt werden.

    Es sollte in ein Bildungssystem fließen, dass tatsächlich allen gleiche Chancen gibt. Es sollte verwendet werden, um die Lebensqualität überall im Land zu verbessern. Es gibt viele Baustellen...

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Das Grunderbe zum 21. Geburtstag zum Verjubeln ist genauso nachhaltig wie die Mütterrente oder die Agrardieselsubvention.

  • Es ist erschreckend, wie sehr der Wille des Erblassers und seine bezahlte Arbeitsleistung ignoriert werden.

    Wenn es nichts mehr zu vererben gäbe, würde unsere Volkswirtschaft schrumpfen, da es für viele noch das einzige Arbeitsmotiv ist.

    Wenn ich nichts vererben kann, kann ich auch Teilzeit arbeiten.

    • @Yannis Pappas:

      Sie argumentieren völlig am Thema ind den Vorschlägen vorbei. Es geht:

      1. um ein Grunderbe für jeden. Das wurde auch schon in Verbindung mit einem Gesellschaftsjahr für alle zusammen gedacht.



      2. eine Finanzierung über eine Vermögenssteuer (sehe ich eher kritisch, da sich der Sinn nicht erschließt, warum ich auf Besitz Steuern zahlen sollte, auch wenn es mich mangels ausreichendem Vermögen nicht treffen wird) und oder Streichen von Steuererleichterungen von sehr hohen Erben. Da sprechen wir wohlgemerkt nicht über 500.000€, sondern eher 5 Millionen aufwärts.

      Wie viele Menschen in Deutschland haben überhaupt die Möglichkeit solche Summen PRO ERBE zu vererben? Und meinen Sie wirklich, dass diese Handvoll durch ihre Arbeitsleistung tatsächlich einen signifikanten Einfluss auf die Wirtschaftsleistung des landes haben?

    • @Yannis Pappas:

      Der Erblasser zahlt keine Erbschaftsteuer. Nur der Erbe zahlt sie, und der hat keine Arbeitsleistung in das geerbte Vermögen investiert. Da Konzept Grunderbe sieht ja m.W. auch nicht vor, dass das gesamte Vermögen eines Verstorbenen a den Staat fällt, sondern das ein Teil des Erbschaftssteuereinkommens* oder einer Vermögenssteuer an alle ausgeschüttet wird. Es würde vermutlich weiterhin Freibeträge und darüber gestaffelte Steuersätze geben, so dass sich an den allermeisten Erbschaften überhaupt nichts ändern würde.



      * Bei der Erbschafts-/Schenkungssteuer müsste sowieso noch mal nachgearbeitet werden, denn gerecht geht es dabei nicht zu. Die Erben von Knorr-Bremse haben selbstverständlich eine große Steuer bezahlt, während Mathias Döpfner Axel-Springer-Anteile im Werte von einer Milliarde Euro von Friede Springer geschenkt bekommen hat, und quasi nichts bezahlen musste: Er war zu arm um die Steuer zu bezahlen (genauer, er hatte vor der Schenkung all sein freies Vermögen auch in Springer-Aktien geschenkt, und die braucht er nicht verkaufen, wenn die Erbschaft/Schenkung über 250 mio. liegt).

    • @Yannis Pappas:

      In dem - unrealistischen- Vorschlag des Grunderbes ist nirgendwo die Rede davon, dass nicht mehr vererbt werden dürfte. Es soll nur jede mit 18 ein sogenanntes Grunderbe, also ein Begrüßungsgeld fürs Erwachsenwerden, erhalten.

      • @fly:

        Man möchte umverteilen, das ist das erklärte Ziel.



        Warum soll meine Arbeitsleistung nach meinem Tod umverteilt werden? Ich arbeite ja nicht für Hinz und Kunz sondern für meine Familie.

    • @Yannis Pappas:

      Arbeitsmotiv? Die meisten Erblasser heutzutage haben ihr Vermögen vor allem aus Zinserträgen und Aktien gemehrt. Wäre doch wünschenswert, wenn diese fortschreitende Vermögenskonzentration verlangsamt würde, zugunsten von Demokratie und Klima.

    • @Yannis Pappas:

      Auch „leistungslos“ ist das Erbe -wie vielfach behauptet- nicht



      immer, sondern oft ist damit verbunden eine besondere



      Verpflichtung gegenüber dem Erblasser, zB. bei der Versorgung und Pflege im Alter.

      • @behr Behr:

        Diejenigen, die Millionenbeträge zu vererben haben, lassen sich in den seltensten Fällen von ihren Angehörigen pflegen.



        Im Gegenteil, je mehr Arbeit zukünftige Erben in die Pflege stecken müssen, desto weniger Erbe bleibt am Ende übrig.

    • @Yannis Pappas:

      Finde ich auch. Genug Steuern werden ja in Deutschland gezahlt, bitte haushalten lernen, so wie es die schwäbische, thüringische und auch sächsische Hausfrau seit Jahrhunderten tut.

      • @Leningrad:

        Staatsfinanzen funktionieren aber nicht wie der schwäbische Haushalt.



        Der Staat kann nur einnehmen, was er ausgibt, der schwäbische Haushalt gibt nur das aus, was er einnimmt.

    • @Yannis Pappas:

      Sie arbeiten also, um der reichste Mensch auf dem Friedhof zu werden?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Nein, sondern um den Kindern bessere Lebensbedingungen zu hinterlassen u. Meine Konsumleidenschaft ohnehin begrenzt ist.

        • @behr Behr:

          rein volkswirtschaftlich betrachtet, wäre es aber besser für alle, wenn Sie ihr Vermögen nicht anhäufen, sondern ausgeben würden.



          Einen Puffer zu sparen, der in Krisenzeiten Luft zum agieren lässt ist sinnvoll, in dieser Höhe lässt daher auch die Erbschaftssteuer Freibeträge zu, die niemand antasten will.



          Aber alles, was über diese Freibeträge hinausgeht, dient lediglich Ihrer und Ihrer Erben persönlichem Luxus. Das sei Ihnen gegönnt, muss vom Staat aber nicht mit vollständiger Steuerfreiheit belohnt werden.



          Ein Staatshaushalt muss eben anders geführt werden als ein Privathaushalt.

        • @behr Behr:

          Eltern, die den Ehrgeiz haben nicht früh zu sterben, vererben ihr Geld aber erst, wenn die Kinder schon ziemlich alt sind 😉