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Debatte Jens Spahn und §219aEr verrät seine Mütter

Waltraud Schwab
Kommentar von Waltraud Schwab

Die Frauenbewegung hat auch für Schwulenrechte gekämpft. Nun wären schwule Männer dran, solidarisch zu sein. Spahn tut das Gegenteil.

Es wäre ein guter Moment für schwule Männer, sich für die Abschaffung des §219a starkzumachen Illustration: Imago/Ikon Images

I st das nicht Muttermord, was Jens Spahn gerade macht? Er, ein Orestes der Moderne, ein Nero der CDU? Gut, die Mütter, die von diesen Söhnen umgebracht wurden, Klytaimnestra und Agrippina, Letztere die Gründerin von Köln, waren beim Töten selber nicht zimperlich. Agrippina tat’s vorzugsweise mit Pilzen. Im mythischen Politikbetrieb Griechenlands und im römischen von vor zweitausend Jahren war das wohl so.

Heute sind die Methoden subtiler, und Muttermord ist nun nur noch im Übertragenden gemeint. Wer jetzt die Mutter stürzen will, bedient sich lieber des Verrats.

Und das, so die These hier, tut Spahn: Er verrät die Frauen, die eine Generation vor ihm nicht nur das Selbstbestimmungsrecht von Frauen über ihren Körper einforderten, sondern auch das Recht auf gleichgeschlechtliche Lebensweise. Die den Weg ebneten in eine offene, tolerante Gesellschaft und auch für Jens Spahns Freiheit und seine Rechte als Schwuler kämpften. Er verrät sie, fällt ihnen in den Rücken, aufgeplustert mit seiner neuen ministerialen Autorität.

Und wie tut er das? Zuletzt, indem er in einem Interview der Bild am Sonntag sagte, dass ihn im Zusammenhang mit dem §219a, der „Werbung für Abtreibung“ verbietet, die Maßstäbe wunderten: „Wenn es um das Leben von Tieren geht, da sind einige, die jetzt für Abtreibungen werben wollen, kompromisslos. Aber in dieser Debatte wird manchmal gar nicht mehr berücksichtigt, dass es um ungeborenes menschliches Leben geht.“

Sein Konservatismus ist geschichtslos

Spahn setzt in seinem Zitat nicht nur Werbung und Information fälschlicherweise gleich. Indem er das „Leben von Tieren“ anführt, impliziert er auch: Schwangerschaftsabbrüche töten Menschen. Da war man in der Diskussion echt schon mal weiter.

Spahn verurteilt die Befürworter des Schwangerschaftsabbruchs als scheinheilige Bagage und biedert sich auf diese Weise den Fundamentalisten und Rechten an – alles auf Kosten von betroffenen schwangeren Frauen, die in einer großen Notlage sind. Interessant übrigens, was sein Satz im Umkehrschluss bedeutet: dass Vegetarier auch Abtreibungsgegner sein müssen.

Was, fragen Sie jetzt vielleicht ungeduldig, hat die Abtreibungsdebatte überhaupt mit dem Selbstbestimmungsrecht der Homosexuellen zu tun? Viel, denn Frauen, insbesondere die lesbischen, waren sowohl da als auch dort aktiv.

„Jung, schwul, konservativ“ heißt es im Stern– dafür stehe Jens Spahn. Doch es ist ein geschichtsloser Konservativismus, den er vertritt. Was vorher war, wird nicht gebraucht. Selten wird verstanden, dass es in den siebziger Jahren oft – aber natürlich nicht nur – lesbische Frauen waren, die sich für Themen einsetzten, die sie selbst gar nicht in erster Linie betrafen: die Streichung des Abtreibungsparagrafen, Gewalt in der Ehe und die Gründung von Frauenhäusern, Scheidungswillkür, Mehrfachbelastung durch Mann und Kinder. All das waren und sind Probleme, die vor allem Frauen betrafen und betreffen, die heterosexuell leben.

Schwule Männer sollten jetzt Solidarität zeigen

Heterosexualität ist die Norm. Lesbische Frauen sind die Abweichung. Und deshalb standen sie auch an der Seite der schwulen Männer, die für die Abschaffung der Diskriminierung von Homosexuellen eintraten. Solidarität halt. Hier läuft alles zusammen, deshalb verrät Spahn seine Mütter, wenn er sich nun populistisch im Lager der Schwangerschaftsgegner umtut.

Übrigens wäre jetzt deshalb ein guter Moment für schwule Männer, sich für die Abschaffung des §219a starkzumachen. Aus Solidarität. Und um deutlich zu machen, dass die laut vorgetragene Meinung eines schwulen Ministers nicht stellvertretend für alle anderen steht. Aber so weit ist es noch nicht.

Noch gilt: Ein junger Nutznießer des Engagements seiner Müttergeneration, der mit einem Mann zusammen lebende, 1980 geborene Jens Spahn, fällt jenen Frauen, die in den Jahren vor und nach seiner Geburt sowohl für die Rechte von Homosexuellen als auch von heterosexuellen Frauen eingetreten sind und seine Mütter sein könnten, in den Rücken. Warum?

Die Mythologie gibt keine Antwort darauf, vielleicht indes die Psychologie. Für Matrizid, Müttermord, gebe es mehrere Ursachen, schreibt die amerikanische Kriminologie-Professorin Kathleen Heide. Einer sei eine Überidentifizierung mit der Mutter, die den Ablösungsprozess verhindert. Der Muttermord wäre dann ein Befreiungsschlag. Einflüsterungen wie bei Orestes, der Stimmen hörte, können ebenfalls zum Muttermord führen. Der gefährlich antisoziale Nero wiederum tötete, weil er etwas wollte, was seine Mutter hatte: die Macht. Und dann gibt es noch das von der Mutter besetzte Kind.

Ein potenzieller Merkel-Nachfolger?

Aber, ach, all das ist jetzt auch nicht hilfreich, um Spahns Attacken zu erklären. Wäre da nicht noch die eine, die einzige und echte Übermutter: Angela Merkel. Seit Spahn elf Jahre alt war, hat sie irgendwas zu sagen in der CDU, mit ihr ist er identifiziert. Er begehrt nicht sie, aber etwas, was sie hat.

„Es wird einen ‚Muttermord‘ geben“, sagte der Historiker Martin Rupps kürzlich in einem Interview im Deutschlandfunk. Er meint, dass Merkel nicht mehr lange die Regierungschefin sein wird, dass sie weggefegt werden wird von ihren eigenen Leuten. Wer der Muttermörder sein wird, sagt er nicht. Wohl aber betonen konservative Leitmedien derzeit gerne, dass Spahn in der CDU als ihr potenzieller Nachfolger gesehen wird und, Achtung, jetzt kommt’s: Er sehe sich selbst auch so.

Und das erst erklärt endlich, endlich auch seinen Verrat an den Müttern, die zu dem beitrugen, was er ist: Er übt schon mal.

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Waltraud Schwab
taz-Redakteurin
Seit 2002 bei der taz, erst im Lokalteil, jetzt in der Wochentaz. 2005 mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet für die Reportage „Schön ist das nicht“, 2011 wurde die Reportage „Die Extraklasse“  mehrfach prämiert. 2021 erschien ihr Roman "Brombeerkind" im Ulrike Helmer Verlag. Es ist ein Hoffnungsroman. Mehr unter: www.waltraud-schwab.de . Auch auf Twitter. Und auf Instagram unter: wa_wab.un_art
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59 Kommentare

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  • Die Überschrift ist unterstes Niveau. der § 219a führt zu keiner einzigen Abtreibung weniger. Von daher ist sowohl das Argument der Feminist_innen als auch das Argument der "Lebensschützer_innen" leer. Die Information wer Abtreibungen vornimmt, ist bei den Beratungsstellen verfügbar.

    Niemand hat auf Grund seines Geschlechts oder seiner sexuellen Orientierung eine besondere Verpflichtung - da hat der Artikel etwas homophobes.

    Jens Spahn ist aber nicht dumm. Er spricht mit seinen Argumenten Emotionen am rechten Rand an. Die Gegenseite setzt ebenfalls auf Emotionen. Die Fakten sind ja weitaus weniger dramatisch.

    Es ist im Endeffekt ein Machtkampf zwischen dem etablierten Mainstream und Jens Spahn. Der § 219a StGB gehört sicherlich abgeschafft. Wenn er aber wirklich ein Problem gewesen wäre, dann hätten die Feminist_innen dies nicht über 30 Jahre lang das akzeptiert.

    Wäre es nicht mal an der Zeit hier den Populismus ein wenig bei Seite zu schieben und zu den Fakten zurück zu kehren?

  • "Er verrät seine Mutter" - ist das jetzt eher Gala oder Bunte? Egal, für mich eine der besten TAZ-Headlines seit langem !!

  • Hätte Jens Spahn kein Problem mit seiner sexuellen Orientierung, dann hätte er auch kein Problem mit der Selbstbestimmung der Frau. Er sollte sich mit seiner christlich-patriarchalischen Zwangsjacke im Denken ernsthaft auseinander setzen. Nur wenn er auch ein klares Verhältnis zu seiner Persönlichkeit hat, dann kann er sich auch klar und deutlich zum Recht auf die geistig-psychische und körperlich-physische Selbstentscheidung der Frau bekennen. Das wäre für ihn auch ein Beitrag zur Selbstfindung und gegen jede Fremdbestimmung. Er sollte sich mit seinen seelisch-geistigen Narben in Folge seiner fehlgeleiteten Sozialisation beschäftigen. Ein erster Schritt zur Gesundung wäre es, er würde sein Amt niederlegen und ebenso seine Mitgliedschaft in der CDU. Ein Broterwerb im allgemeinen Arbeitsleben wäre ein weiterer Schritt auf dem Weg der psychischen Genesung.

  • Was für ein Unsinn, die sexuellen Vorlieben stehen in keinem Zusammenhang mit politischer Gesinnung - insofern ist der Apell an Spahn lächerlich. Micahel Kühnen war auch schwul - und Nazi - also was soll das?

  • Solidarität wie früher wäre schon toll, die Bewegungen der Neuen Linken gehören eigentlich zusammen, von Ökologie bis zu Frauenrechten.

  • Der Begriff "Konservativ" taugt in neoliberalen Zeiten nicht mehr.

  • Das ist die Realitätserwartung post-linker Identitätspolitik. Man spielt die tribalen Gruppen gegeneinander aus und erwartet von den Individuen Loyalität zu ihren Kollektiven. So nah an der Donnerkuppel sind wir anscheinend aber noch nicht.

  • 8G
    82732 (Profil gelöscht)

    Hat er mehr als eine Mutter? 2, 3, 4 oder gar 5? Interessant ...

  • Spahn scheint seine Arbeit gut zu machen. In Punkto Aufmerksamkeit schafft er die 0 auf 100 in ein paar Tagen. Eine Wagenknecht bräuchte dafür Jahre.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Was wollen Sie uns denn damit sagen: etwa, dass der Zweck (das Erreichen von Aufmerksamkeit) die Mittel (Polemik, Zuspitzung, Übertreibung, fehlende Achtung anderer Menschen) heiligt?

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Na ja, also Frau Wagenknecht erhält von Ihnen aber deutlich mehr Aufmerksamkeit als Herr Spahn und das bereits schon seit Jahren! ;-)

    • @Rudolf Fissner:

      Spahn war bei Bilderberg, Merkel nicht.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Komisch, das diese Solidarität keine Taz-Autorin von Alice Weidel gefordert hat, obwohl es da in beide Richtungen noch viel offensichtlicher ist.

     

    Spahn tickt halt so ähnlich: "Ich, ich und nochmal ich!"-so lässt sich deren Einstellung relativ gut zusammenfassen.

     

    Ich kann diesen ganzen Absurditäten aber auch etwas positives abgewinnen.

     

    Konservative Schwule und Lesben bringen nämlich nicht nur die Linke durcheinander, sondern früher oder später auch die Rechten.

    Wie soll man den die Homosexuellen noch inbrünstig hassen, wenn die Co-Vorsitzende der AFD eine Lesbe und der rechte CDUler eine Schwuler ist?-Wird auf Dauer schwierig

     

    Ähnlich verhält es sich mit guten deutschen Rechtsradikalen, die Namen wie Akif Pirincci tragen.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      Nicht vergessen, Ernst Röhm. Ok, das ging auch nicht gut aus.

       

      Oder Michael Kühnen und seine Schrift "Nationalsozialismus und Homosexualität".

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Röhms Homosexualität wurde so lange stillschweigend geduldet, bis sie dann gegen ihn everwendet wurde. Das waren schon andere Zeiten undKühnen kam explizit aus der Neonaziszene.(auch die 80er Jahre waren in Hinsicht auf Homosexualität noch anders)

         

        Ich glaube schon ,das die AFD eine Gefahr für Homosexuelle darstellt.

         

        Trotzallem sind Homosexuelle bei der CDU, FDP etc. keine Seltenheit mehr und der offene Umgang damit, führt längerfristig zu einer Normalisierung.

         

        Das ist zumindest meine Hoffnung

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @6474 (Profil gelöscht):

          Ja klar stellt sie eine Gefahr für LGQBT-Leute dar. Für jede Minderheit, die sich zur Diskrimierung eignet.

           

          Und dass die Existenz einer so starken rechtspopulistischen bis rechtsradikalen Partei den Diskurs nach rechts verschiebt, das merkt man ja auch hier im Forum.

           

          Wobei sich ohnehin alles auf eine Art und Weise verschiebt und neue Allianzen entstehen lässt, dass es einem ganz schwummrig werden kann.

          • 6G
            6474 (Profil gelöscht)
            @88181 (Profil gelöscht):

            Okay, mal abgesehen von der AFD.

             

            Das Frauen Hosen trugen, wurde in Deutschland erst ab Mitte der 70er Jahre so richtig gesellschaftfähig.

            Wir reden also von ein bischen mehr als 40 Jahren.

            In meiner Kindheit in den 80ern habe ich es schon als normal angesehen das Frauen Hosen tragen und heute gibt es auch Hosen für die rechtskonservative Frau.

             

            Das mag von diesen Frauen geschichtsvergessen sein, aber die Freiheit sich heutzutage für Hose oder Rock zu entscheiden ist trotzdem da.

             

            Das es nun auch stockkonervative Schwule gibt könnte zu einer ähnlichen Normalisierung in diesem Bereich führen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      Meine Gedanken zu Ihrem Hinweis zu Frau Weidel: das Offensichtliche ist nicht immer das Anziehende (gilt auch für andere Aspekte mitmenschlichen Umgangs). Zudem gibt es - warum auch immer - Menschen, mit denen sich das Streiten eher zu lohnen scheint als mit anderen. Herr Spahn gehört wohl dazu, Frau Weidel offenbar eher weniger.

       

      In Spahns 'Übergriffigkeit' steckt auch etwas Positives: er versteckt sich nicht hinter den üblichen PPs (Politikerplattitüden) des 'Viel Redens und nichts Sagens'. Dies mochte ich bereits Menschen wie Franz-Josef Strauß, auch wenn ich ihn für manche Ansicht gerne mit einem one-way-ticket-to-the-moon geschickt hätte.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Das hat ein Röhm wahrscheinlich auch mal geglaubt, dass er faschistische Wertvorstellungen durcheinanderbringen könnte.

      • @Age Krüger:

        Röhm hat das mit Sicherheit nie geglaubt. Röhm mochte faschistische Wertvorstellungen.

         

        Damals musste alles unter der Decke bleiben. Spahn und Wedel machen alles offen. Ist irgendwie ein Unterschied.

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @rero:

          Da ich mich mit der Geschichte der Homosexualität in der Weimarer Republik etwas auskenne, nur soviel: Dass Röhm schwul war, war bekannt und für Hitler auch vor der Machtergreifung überhaupt kein Problem. Röhm wurde in den damaligen Berliner Schwulenbars am Nollendorfplatz auch häufig gesehen. Und viele Schwule dachten sich, na, wenn so eine Nazigröße so offen schwul sein kann, dann werden die Nazis schon nicht so schlimm sein. Das war ein großer fataler Irrtum, wie sich dann nach der Machtergreifung herausstellte.

  • Wir wissen doch alle, warum der halbgare Schnösel hier Minister geworden ist. Die SPD hatte mal wieder mittags schon vergessen, was sie morgens machen wollte und die Frau Merkel musste ihr größtes innerparteiliches Schreibaby irgendwie reibungslos ins Leere laufen lassen.

    $219a fällt gar nicht in die Zuständigkeit eines Gesundheitsministers - es sei denn, man definierte Schwangerschaft neuerdings als Krankheit.

    Es ist Zeit, dies jetzt ein für alle Mal deutlich zu machen. Ansonsten wird man in der Koalition ständig ähnlichen Stuß von dem Herrn zu ressortfremden Themen ertragen müssen. Man nennt sowas wohl „Prokrastination durch Ablenkung von der eigentlichen Aufgabe“. Kann Spahn sich gar nicht erlauben und Merkel gar nicht länger durchgehen lassen.

    • @Rainer B.:

      Tolle Klarstellung. Ich finde zur Abtreibung sollten die Frauen in erster Linie selbst entscheiden.

      • @Doktor No:

        „Die Frauen“ als Interessensverbund gibt es doch gar nicht und entscheiden können und müssen so oder so letztlich immer ganz alleine die Frauen, die schwanger geworden sind.

        Der §219a ist deshalb so problematisch, weil er eine ohnehin schwierige Entscheidung nur unnötig erschwert, indem er wesentliche Informationen unter Strafe stellt.

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Spahn kämpft weder für Frauenrechte noch hat er für Schwulenrechte gekämpft. Das Herr Spahn seinen Lebenspartner im Dezember 2017 heiraten konnte, hat er alleine dem links-progressiven Lager zu verdanken und den dortigen Schwulenaktivisten! Für diese Aktivisten hat sich Herr Spahn nie eingesetzt, um seiner CDU Karriere nicht zu schaden! Und das links-progressive Lager war immer der politische Gegner, den es zu bekämpfen galt und gilt! Alice Weidel ist ein ähnlicher Fall wie Herr Spahn, profitiert von denen, die sie bekämpft!

    Und die Schwulenaktivisten im links-progressiven Lager sind bereits für die Abschaffung des §219a!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @2097 (Profil gelöscht):

      Ein treffender Hinweis auf blinde Flecken und eigene Begrenztheiten!

  • Ich denke Jens Spahn kann jede beliebige Haltung vertreten ungeachtet seiner Herkunft, Religion, Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung oder was auch immer.

    Ich hab mich zwar auch mal gewundert, wie es konservative Minderheiten geben kann, aber warum nicht? Anschauungen werden vielfältig geprägt. Jens Spahn gibt Stuss von sich und ich werde mich dafür einsetzen, dass er es weiter tun kann. Wobei es natürlich besser wäre, wenn sein Platz eher auf den hinteren Rängen im Bundestag wäre und nicht auf der Regierungsbank.

  • Es ist natürlich Unsinn, zu sagen, dass man schwul, lesbisch oder Frau sein muss, um Spahn alles Üble zu wünschen.

     

    Jeder vernünftige Mensch, der sich in den 70er und 80er Jahren für die Gleichberechtigung auch sexueller Präferenzen eingesetzt hat, hat das Recht, Spahn und jeden damit auch jeden Schwulen, jede Lesbe oder auch jeden aufgestiegenen Bauernsohntölpel, der der CDUCSUFDP beitritt ausreichend in den Arsch zu TRETEN.

     

    Und es ist eben nicht egal, ob Herr Spahn schwul ist, wenn er sich zu einem Thema wie Schwangerschaftsabbruch äußert. Denn:

    Es geht ihn nichts an, was Frauen machen. Er hat damit ebensowenig zu tun wie ein katholischer Priester bzw noch weniger.

    Ebenso wie man verlangen kann, dass es niemanden was angeht, welche sexuelle Orientierung jemand besitzt, so lange man nicht persönlich betroffen ist, hat ein Schwuler nix dazu zu sagen, was er meint, was andere tun müssen in einer Situation von der er nicht mal indirekt betroffen sein kann.

     

    Das ist einfach widerliches Benehmen und erlaubt es auch allen Frauen, ihn nur wegen seinem Schwulsein zu kritisieren.

     

    Und davon mal ganz abgesehen. Abtreibung ist deshalb geächtet, weil die katholische Kirche eben schon mit dem Empfang des Spermas in der Eizelle den Beginn des Lebens definiert. Aber das ist nicht alles. Spahn soll mal daran denken, dass auch Kondome nicht unbedingt akzeptiert werden aus den gleichen Gründen heraus, wieso man auch Abtreibungen verurteilt. Nach dieser Logik begeht er nämlich schon jedes Mal Massenmord, wenn ihm einer abgeht, wenn er mit seinem Freund schläft (wenn der sowas hat), weil auch nicht zur Vermehrung genutztes Sperma nach der Logik mit Abtreibung zu vergleichen ist.

     

    Spahn ist auch theologisch ungebildet und unlogisch. Kein Wunder, dass so etwas in der CDU Karriere machen darf.

    • @Age Krüger:

      "Ebenso wie man verlangen kann, dass es niemanden was angeht, welche sexuelle Orientierung jemand besitzt, so lange man nicht persönlich betroffen ist, hat ein Schwuler nix dazu zu sagen, was er meint, was andere tun müssen in einer Situation von der er nicht mal indirekt betroffen sein kann. "

      Also sie scheinen ja zu wissen was jemand nicht darf, der etwas ist oder zu sein scheint, was sie nichts angeht. Logiken sind immer gut wenn sie einen selbst widerlegen.

      • @relation:

        Falsch!

         

        Herr Spahn gehört zu den Menschen, die auch noch jedem, den es nicht interessiert aufs Auge drücken, welche Form der Sexualität sie präferieren. Entweder hält er zu diesem Punkt oder zu dem anderen den Mund.

         

        So einfach ist das.

        • @Age Krüger:

          natürlich, der klassiker: "die können ja machen was Sie wollen, aber muss das öffentlich sein?" Sie widerlegen Ihre These ja schon wieder. Das ganze dreht sich ja um das Werbeverbot von Schwangerschaftsabbrüchen. Wer darüber redet oder informiert ist also selbst schuld, wenn er für das was er macht oder ist geächtet wird.

          Und großartig: der offen homosexuelle darf nur noch ihn direkt betreffende Fragen thematisieren. Das ist der Preis für die Toleranz.

          • @relation:

            Wenn Sie so wollen: Ja, das ist nicht nur der Preis für Toleranz, sondern eine Prämisse für das ordentliche Verhalten, bei dem man niemanden vor den Kopf stoßen kann. Es ist eben imo ethisch verwerflich, jemanden, in dessen Situation man nicht kommen kann, vorschreiben zu wollen, was er zu machen hat. Sicherlich kann man sich empathisch bemühen, aber auch das zeigt Spahn in keinster Weise, dass er dies versucht.

  • Jens Spahn ist eben in erster Linie Jens Spahn und nicht "ein Schwuler Mann". Das ein Mensch mehr ist als die Summe aller zuschreibbaren "Gruppen"zugehörigkeiten ist will vielen Spaltern und Schubladendenkern nicht in den Kopf gehen!

  • das ist mit Verlaub, der grenzwertigste Kommentar den ich seit langer Zeit lesen musste. Liebe Frau Schwab, das ist purer Sexismus und trieft nur so vor identitären Gruppenzuschreibungen. Jens Spahn macht scheißpolitik. Darum geht es. Er ist verantwortlich als Politiker, aber weder als Mann noch als Schwuler oder noch irrer, als irgendein herbeifantasierter Sohn in ihrer Küchenmythologie. Das ist echt eklig.

    • @relation:

      Vermutlich gehören Sie der gleichen Generation an wie Spahn. Jungspunde, die einfach vergessen haben, wer dafür gekämpft hat, das sie ein selbstbestimmtes Leben leben können. Hinter was würde einer wie er sich wohl verstecken, wenn Kirche und Moral die gleiche Macht hätten wie vor 40 Jahren?

    • 2G
      2730 (Profil gelöscht)
      @relation:

      D'accord!

  • Sind Schwule die besseren Männer, weil Lesben die wahren Feministinnen sind? Und was hat das mit Abtreibungen zu tun? Treiben Lesben häufiger ab? Wohl kaum ...

  • Ziemlich dämlich Abtreibungs§§ ausgerechnet mit dem Verweis auf Mütter zu begründen.

  • Ausgerechnet Jens Spahn immer vorzuhalten, dass er als Schwuler eigentlich andere politische Ziele verfolgen müsste, zeugt von Unkenntnis der schwulen Parallelgesellschaft. Dort herrscht eben eine unglaubliche Diskriminierung Älterer. Das geht soweit, dass man sie von verschiedenen Treffpunkten schwuler Geselligkeit weg ekelt am liebsten mit dem Türschild "Ältere unerwünscht". Ebenso stören arme Schwule das rosafarbene Bild. Man(n) hat Geld zu haben um sich amüsieren zu können.

     

    Diese Lebensart ist pathologisch, aber mehrheitsfähig. Bis zum Alter von 45 Jahren muss man alles erlebt haben um dann von der Bühne des Geschehens abzutreten - entweder als ein Walter Sedlmayer, Alfred Biolek oder Rudolf Moshammer. Leider bissen zwei dieser Herren, weil sie Sex nur gegen harte Währung bekamen, vorzeitig ins Gras statt in andere Teile. Dann doch lieber unerkannter CDU-Politiker sein, der es zwei Mal zum Ministerpräsidenten brachte.

     

    Aber das will Jens Spahn eben nicht. Er will ganz nach oben - auf wessen Kosten interessiert ihn nicht die Bohne. Er instrumentalisiert alles, was ihm nützt. Das haben die Münsterländer Bauern auch nach dem 2.Weltkrieg getan, in dem sie die hungrigen Menschen aus dem Ruhrgebiet ausnahmen wie eine Weihnachtsgans für eine Handvoll Kartoffeln.

     

    Aus diesen Wesenszügen besteht der Herr Spahn. Seine Politik wird eh' von Untergebenen gemacht, denn vom Gesundheitswesen versteht er auch nichts. Ebenso wenig kennt er den Unterschied zwischen Lessing und Voltaire, wie er im Interview mit dem DLF bewies.

     

    Sein Motto: "Mir geht es gut - und das ist ja die Hauptsache."

  • Ja gut, da hat sich die feministische Bewegung eben verzockt. Haben doch wirklich gedacht, Homosexuelle wären ipsa natura fortschrittlich. Gut, dass auch unter ihnen alle Farben vorkommen, sie also im Sinne der gesamtgesellschaftlichen Repräsentanz in nichts nachstehen.

    Auch Minderheiten haben an sich das Recht zur inneren Vielfältigkeit, um dazu gehören zu dürfen.

    Ich kann da nur vor Instrumentalisierung warnen, wenn die Sexualität mit dem politischen Habitus in Verbindung gebracht wird.

    Frau Schwab, Ihren Kommentar halte ich schon für sehr anrüchig.

    • @lions:

      Ich weiß nicht, ob es hier wirklich um Sexualität geht. Es ist doch eher so was wie eine Frage der "Klassenzugehörigkeit" (auch wenn es sich als sexuelle Orientierung darstellt). In diesem Sinne ist Jens Spahn ein Verräter.

      • @Artur Möff:

        Da haben Sie mich nicht ganz verstanden. Schwul ist ein Hinweis auf die sexuelle Ausrichtung , auf nichts anderes. Von einem Schwulen sollte nicht verlangt werden,sich zum Kronzeugen für Feministinnen gegen patriarchale Verhältnisse zu machen. Homosexualität ist verfassungsrechtlich geschützt und bedarf keiner weiteren moralischen Verbindlichkeiten. Ein Schwuler kann ein A..loch sein oder progressiv im besten Sinne. Schwulsein nicht zu instrumentalisieren, ist der beste Schutz davor wieder ins Kreuzfeuer zu geraden. So makaber wie´s klingen mag: Es ist gut, dass eine Storch bei der AfD ist. Das Selbstverständnis Homosexualität in allen Reihen unterminiert sogar eine Konservative wie einen Nationalismus. Schwul sein als diese Selbstverständlichkeit ist das höchste, was Schwule erreichen konnten. Es ist kein Verrat, es ist ein Zeichen der Heilung, selbst wenn es durch einen wie Spahn zutage tritt.

        • @lions:

          Verstehe was Sie sagen wollen. Trotzdem bleibt nach wie vor die Frage: Wer hat dafür gesorgt, dass Homosexualität heutzutage normal ist? Sicher, ich kann das so sehen wie Sie, empfinde aber Typen wie Spahn und Weidel dennoch als Verräter.

  • "Übrigens wäre jetzt deshalb ein guter Moment für schwule Männer, sich für die Abschaffung des §219a starkzumachen." Warum sollen das gerade schwule Männer machen? Die haben mit Abtreibung am wenigsten zu tun (der §219a betrifft zuerst Frauen und dann wohl meist heterosexuelle werdende Väter) und haben bestimmt keine Bringschuld nur weil sie schwul sind.

    • @Paul0815:

      Haben Sie den Kommentar von Frau Schwab überhaupt gelesen?

      • @Konrad Ohneland:

        Den Kommentar habe ich gelesen. Mir geht es aber gegen den Strich das hier homosexuelle Männer als homogene Gruppe dargestellt werden, die zudem irgendwie zu irgend etwas verpflichtet sein sollen, nur weil sie homosexuell sind. Im Übrigen schließe ich mich auch @ANAMOLIE an.

  • Auch wenn ich ihre Meinung in vielen Punkten teile so stoße ich mich dennoch an der Erwartungshaltung gegenüber einem schwulen Minister.

    Aus welchen Grund sollte sich Spahn der Frauenbewegung der siebziger verpflichtet fühlen? Sexuelle Orientierung, ob schwul, lesbisch oder irgendwie außerhalb der Norm sucht man sich ja nunmal nicht aus und sie kann doch niemanden zur einer bestimmten politischen Agenda zwingen.

    Natürlich wäre Solidarität angemessen aber das gilt für Spahn als schwulen Mann im gleichen Maße wie für jeden anderen Bürger.

    Ihm jetzt den Verrat an der Bweegung vorzuhalten ist blödsinnig, weil er niemals Teil der Bewegung war. Er ist ein erzkonservativer, reaktionärer Minister, der sich politisch, wenig überraschend, an der Haltung seiner Partei orientiert.

    Er sollte öffentlich auch nur als politische Figur behandelt werden.

    Seine Sexualität spielt keine Rolle solange er als Gesundheitsminister Entscheidungen trifft.

  • egal, wie Herr Spahn "ansonsten" tickt, er gibt den Starken - auch wie er beim Politischen Aschermittwoch in der Festhalle der Apoldaer Brauerei zum Ende seiner Rede (Applaus, Applaus!!!) das vor ihm stehende Weizenbier "in einem Schluck austrinkt". A rechts (sic!) Mannsbild dieser JS, wie weiland FJS.

  • Wie sagte Volker Pispers mal so nett: 'Es fängt mit A an und hört mit loch auf'. Ich denke, mehr muß man zu Jens Spahn nicht sagen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Lapa:

      Doch, muss man. Weil die persönliche Verunglimpfung, die im Umgang miteinander nichts zu suchen hat, die inhaltliche Auseinandersetzung nicht ersetzt. Sie erschwert sie sogar, weil sie von den Inhalten ablenkt.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Na ja, er hat ja nicht Arschloch gesagt.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @lions:

          Danke für Ihre Zustimmung. Wird es etwa dadurch besser, dass er das Unwort nur angedeutet hat?

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Natürlich! Rein rechtlich. Einen Spahn überzeugt man nicht mit redlicher Auseinandersetzung und da bleibt manchmal nur noch ein Urlaut.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        aber, aber, man wird doch noch zu einem Loch A sagen dürfen, oder meinen Sie, es bringt was, sich mit Herrn Spahn inhaltlich auseinanderzusetzen?

        Die ganze 218 Diskussion wurde noch nie inhaltlich geführt, sondern immer streng emotional.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Karo:

          Ich neige nicht dazu, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Die Frage, ob 'es etwas bringt', stellt sich mir nie und nicht. Meine Frage an mich: Was kann ich zu einer Diskussionskultur beitragen, die ihren Namen verdient?

           

          An dieser Stelle zum Beipiel den Hinweis, dass es um den Paragrafen 219a geht.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            ... soll heißen: ... durch den Hinweis ...

        • @Karo:

          Da mach' ich's doch mal wie der Jens und seine Blutsbrüder: Ich habe doch gar nichts gesagt, ich habe doch nur zitiert.

  • "Spahn tut das Gegenteil"

    Wer von einem CDU/CSUler Solidarität erwartet, braucht sich nicht zu wundern: persönliche Beireichung ist alles was zählt -- von christlicher Nächstenliebe halten die bekanntlich nicht viel.