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Debatte Heimat und HeimatministerDie Rechten haben im Grunde recht

Kommentar von Jagoda Marinić

Weil die Kritik am Heimatbegriff verwässerte, wurde Seehofers Ministerium möglich. Daraus könnte ein Amt für kulturelle Selbstverteidigung werden.

Horsts Welt Foto: dpa

Geht’s in die Heimat?“ Das war die saublöde Frage der Schwaben, die jedes Jahr aufs Neue gestellt wurde, wann immer meine Familie in die Ferien fuhr. Sonst fiel das Wörtchen „Heimat“ in meiner Kindheit nie. Unsere deutschen Nachbarn bezogen „Heimat“ immer auf die Bergdörfer, in denen sie uns vermuteten. Das rückständige Bild dieser „Heimat“ war so schwer auszulöschen wie die Vorstellung, wir hätten diese zurückgelassen – als sei Heimat ein Stück Stoff, das man ordentlich zusammenlegt und da wartet es geduldig im Kleiderschrank.

Dieses „Geht’s in die Heimat?“ wirkte auch wie eine Entschuldigung für die eher begrenzte Gastfreundlichkeit: Da unten gehört ihr dazu! Da unten seid ihr unter euresgleichen! Da unten nimmt man euch sicher freundlich auf. Die meisten nahmen das Wort „Heimat“ sonst nicht in den Mund. Es kam mir vor, als würden sie letztlich „Geht ihr in eure Vergangenheit?“ fragen. Genau das möchte ich jetzt zurückfragen.

Warum sitze ich plötzlich auf zig Podien und Tagungen, die mit „Heimat“ überschrieben sind? Viele, die „Heimat“ noch vor zehn Jahren nicht als intellektuell tragfähiges Konzept erachtetet hätten, brüten nun darüber, wie man Heimat erneuern könnte. Wobei „Erneuern“ hierzulande meist Nonsense hervorbringt, weil dieses Land zum Erneuern nur bedingt fähig ist. „Heimat“ lässt sich nicht erneuern. Geschichte lässt sich nicht neu erfinden. Sie lässt sich jedoch zum Verschwinden bringen.

Lassen sich Begriffe reinwaschen, nur weil man sie nicht den Rechten überlassen will? Sauber werden sie dadurch nicht, im Gegenteil. Wann kapiert man endlich, dass man mit dieser Normalisierung rechter Diskurse den Rechten vor allem nützt? Ein Blick nach Österreich müsste doch reichen, um zu sehen: Das geht nicht.

Gesammeltes Nichtkapieren

Das gesammelte heimatliche Nichtkapieren wird nun in einer Person erneuert: Horst Seehofer. Seehofer besetzt mit knapp siebzig Jahren das Innenministerium und erhält als barockes Beiwerk das Schmuckwort „Heimat“ dazu. Er will auch kräftig bauen dürfen mit seinem Heimatministerium – allerdings hat er in Sachen Bauen die Zuständigkeiten vorher nicht klar abgesteckt, weder mit dem Wirtschaftsministerium noch mit der Wirtschaft.

Haben die Bayern etwa so gute Erfahrungen mit ihrem Heimatministerium gemacht, dass Seehofer es gleich in den Bund exportieren muss? In Bayern steht, trotz des Heimatministeriums, die CSU so schwach da wie nie. Was durchaus ein Fortschritt sein könnte für Bayern, würde nicht die AfD auf die CSU-Prozente lauern. Nun soll Heimat-Horst es von Berlin aus richten. Doch Seehofer wird höchstwahrscheinlich einen Heimatbegriff propagieren, wie er dem rechten näher steht als dem progressiven Deutschland.

Es geht hier jedoch weder um das Progressive noch um das Liberale, schon gar nicht um das Konservative. Es geht schlichtweg um Zukunftsfragen und den Umgang mit gegenwärtiger Realität: Wenn in einer Grundschulklasse inzwischen jedes zweite Kind einen Migrationshintergrund hat, besitzt ein Heimatminister im rentenfähigen Alter die Kompetenz, eine Politik zu entwickeln, die alle einschließt?

„Bis zur letzten Patrone“

Im Jahr 2011 sagte Seehofer auf dem Politischen Aschermittwoch der CSU: „Wir werden uns gegen Zuwanderung in deutsche Sozialsystem wehren – bis zur letzten Patrone.“ Die Parolen der AfD sind nicht harmloser, wenn sie aus dem Mund der CSU kommen. Würde man jemand so einseitig Vorbelastetes auf irgendeinen anderen Posten setzen? Beim Thema Heimat ist die Kernkompetenz wohl das Parolenschwingen.

Es wird kein Ministerium für Digitalisierung geben. Keines für Migration. Aber eines für Heimat. Besetzt mit einem Minister, der es als Ministerium für kulturelle Selbstverteidigung missverstehen könnte. Er möchte dafür sorgen, dass rechts von der CSU keine Partei mehr zu finden ist. Derzeit finden sich dort 13 Prozent, die mit Aufmerksamkeit überschüttet wurden.

Auf der anderen Seite finden sich bei dieser Bundestagswahl fast 12 Prozent Erwachsene in Deutschland, die nicht wählen durften. In einem ersten Schritt müsste ein Heimatministerium dafür sorgen, auch ihnen eine politische Heimat zu bieten. Sonst werden es die Regierungschefs ihrer „Heimat“ tun. Und man würde es wieder den Minderheiten zum Vorwurf machen, dass man sie nicht als Staatsbürger wollte.

Deutschland braucht keine „Heimat“

All die Podien zur Heimat, auf denen in den letzten Jahren Gäste erzählt haben, weshalb Heimat wichtig sei! Doch die Rechten sind trotzdem nicht zu diesen Podien gekommen. Sie haben sich stattdessen über die politisch Korrekten amüsiert: weil sie jetzt auch auf Heimat machen, dabei aber unglaubwürdig sind. Und im Grunde haben sie recht. Die verwässerte Kritik hat dazu geführt, dass ein „Heimatministerium“ wieder möglich wurde.

Deutschland braucht keine „Heimat“. Aber es braucht dringend Mut. Den Mut, eine Infrastruktur für den digitalen Wandel zu legen. Den Mut, eine Infrastruktur für gelingende Einwanderung zu schaffen. Den Mut, für den öffentlichen Raum zu sorgen und für die wirtschaftliche Teilhabe der Verarmten – aber auch der Mittelschicht. Wo kein Mut, da kein Optimismus.

Jagoda Marinić

ist Autorin und Kolumnistin. Im Frühjahr 2017 erschien bei Hoffmann und Campe ihr Band „Made in Germany. Was ist deutsch in Deutschland?“. Sie twittert zum Zeitgeschehen unter @jagodamarinic.

Bisher hatten die Deutschen nicht einmal den Mut, nach zwölf Jahren eine neue Kanzlerin zu wählen. Niemand hatte, so wie Merkel damals unter Kohl, den Mut, ihrer Macht Grenzen zu setzen. Politiker halten sich an ihrer Macht fest, heißt es. Bei Merkel wirkt das beidseitig: Deutschland hält sich an Merkel fest.

Doch weder Merkel noch Seehofer werden dafür sorgen können, dass die Zeit stillsteht. Selbst wenn nun ein Heimatminister prüft, ob einer beim Fußball die Heimathymne leidenschaftlich singt: Der Wandel vollzieht sich. Gesinnungsprüfungen schaffen keinen Zusammenhalt. Beton auch nicht. Miteinander etwas zu wagen schon.

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88 Kommentare

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  • Der Begriff "Heimat" ist immer verknüpft mit einem Possessivpronomen. Impliziert wird damit naturgemäß ein theoretischer Besitzanspruch, der das Gefühl vermittelt, dass jemand in seiner "Heimat" irgendetwas bestimmen können soll. Tatsache ist, dass der Einzelne , ob arm oder reich gar nichts bestimmen kann oder verändern kann. Wer über unser Leben bestimmt, sind internationale Finanzdienstleister mit einem finanziellen Volumen, das jedes Bruttosozialprodukt eines Nationalstaates übertrifft. Wer bestimmt sind multinationale Konzerne, die grenzüberschreitend allein gewinnorientiert agieren. Die europäische Politik ob rechts oder links hat sich selbst zum Hanswurst und Leibdiener dieser Finanzdienstleister und Konzerne gemacht. Anstatt mit einem "Heimatministerium" die Menschen zu sedieren, wären eigene Denkansätze vonnöten, wie man mit den Fakten einer multikulturellen und, schon allein bedingt durch den technischen Fortschritt, globalen Welt human umgeht und diese als lebenswerten Ort gestaltet. Das wäre aber intellektuelle Arbeit, ein Anspruch der für derzeitige Politikergestalten viel zu hoch ist.

  • "Der Wandel vollzieht sich. Gesinnungsprüfungen schaffen keinen Zusammenhalt. Beton auch nicht. Miteinander etwas zu wagen schon."

     

    Aber ein gemeinsames Narrativ schon.

    Bleibt die Frage, wo das künftig in unserer Gesellschaft liegen soll, wenn wir nicht das gemeinsame, sondern das individuelle als Wert betrachten?

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @EinfachIch:

      Menschenrechte sind Individualrechte. Im Namen des Gemeinsamen wurden hingegen schon viele Kriege und Verbrechen begangen. In Deutschland haben wir zum Glück - außer des Grundgesetzes - nicht viel gemeinsam.

  • Braucht man für jeden Mist gleich ein Ministeramt?

  • "HEIMATLOS...

    sind viele auf der welt" - freddy quinn würde sich freuen, wenn er hörte, dass die bundesregierung uns "heimat" geben will. aber was für bayern die "heimat" in oberbayern, ist den franken in bayern als heimat schon fremd. "deutsch" ist bei uns nur der pass und - wenn's passt - die sprache. "heimat" aber ist den rheinländern etwas, was er schon nicht mit dem westfalen, erst recht nicht mit dem schwaben und sachsen teilt. deswegen dient die föderal instrumentalisierte "heimat" in der hand eines seehofers nur dazu, eine "deutsche leitkultur" gegen andere kulturen zu entwickeln: "german first". wer sich diesem staatlich verordneten nationalen chauvinismus versagen will, erinnert sich an das wort von johannes rau: "patriot ist, wer sein land liebt; nationalist ist, wer die andern hasst".

    • @hanuman:

      Patriotismus sehe ich keinesfalls als harmlos oder gar positiv an. Patriotismus war u.a. für Deutsche wichtiger Teil der Motivation, zwei Weltkriege zu beginnen, für Kolonialismus, für Nazismus...

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @hanuman:

      "patriot ist, wer sein land liebt; nationalist ist, wer die andern hasst".

       

      Okay, nichts gegen den Rest von dem was du geschrieben hast, aber...

      -Ich liebe mein Land nicht. Muss ich jetzt wieder?....

       

      Ich liebe manche Menschen, die Architektur mancher Städte, schöne Landschaften, Natur-aber ein Land?

       

      Ein Verwaltungapparat der mich mit Menschen verbindet deren kleinster gemeinsamer Nenner mit mir zu sein scheint, das wir die selbe Sprache sprechen?

       

      Selbst Rechte lieben doch nur eine Idee von diesem Land, aber doch nicht das Land so wie es ist.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        "Ich liebe mein Land nicht. Muss ich jetzt wieder?"

         

        Dann sind Sie halt kein Patriot. Wo ist das Problem. Sie müssen deshalb gar nichts.

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Wer 'Heimat' als sein Nestchen zum leben und schlafen und schuaplattln mag, sollte gefälligst im Gegenzug seine Finger von Flugtickets in andere Länder lassen.

    Ein bißchen Aufrichtigkeit gehört zum Heimatbegriff.

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Ich lebe zugegebenrmaßen in einem Nest und dort schlafe ich auch. Nur "schuaplattln" kann und will ich nicht.

       

      Warum sollte ich jetzt nicht mehr ins Ausland fahren? Wo fängt Ihre Aufrichtigkeit an?

      • 4G
        4932 (Profil gelöscht)
        @Rolf B.:

        Vollkommen richtig. In meinem Mikroentwurf fehlt natürlich: ' ... und wer nicht will, daß seine Heimat auch von anderen betreten wird, der sollte die Heimat anderer auch nicht betreten und die Finger von Flugtickets lassen ...'.

        Ich bin so ein typischer 'Erst-schreiben-dann-denken-Typ'. Ich hasse mich.

      • @Rolf B.:

        Ohne eine bestandene Heimatprüfung sollte überhaupt niemand mehr ins Ausland fahren dürfen.

        Auch die Heimatliebe kommt nunmal nicht ohne Liebesbeweise aus (;-))

        • @Rainer B.:

          ... auch dafür muss man wie in der Liebe erst mal eine haben. Küsschen für den/die Liebsten/Liebste!

          • @Rudolf Fissner:

            Dem Armen bleibt nur der Geburtsort. Der Reiche findet überall eine Heimat.

            • @Rainer B.:

              Es sind wohl eher die Armen, Flüchtlinge, die eine neue Heimat finden müssen. Die Reichen sind da keinem Zwang unterworfen.

        • 9G
          98589 (Profil gelöscht)
          @Rainer B.:

          Schön gesagt:-))))

  • Heimat kann nie positiv besetzt werden, da es grundsätzlich von Abgrenzung lebt. Aktuell gut zu beobachten im Kölner Karneval, wo derzeit eine regelrechte Heimat-Schmalz-Inflation an Bands aus dem Boden sprießt ... und schwupps heißt es nicht mehr ... “ ma fiere zusamme ...“ sondern nunmehr ... “Mir Kölsche machet et ... abet Ihr Immis ...“ - Heimatsgefühlsduselei ist das Gift, auf dem Patriotismus sich wie eine Flechte ausbreitet, auf dem das Moos des Nationalismus weiterwächst, worauf sich dann die Tollkirsche des Faschismus ausbreitet.

    Kein Mensch brauch Heimat, aber ein Heim, wo er sich wohlfühlt. Es sollte doch vollkommen ausreichen, sich ohne diesen Heimatklimbim wohl zu fühlen, ohne das vorgeschrieben wird, wie man sich heinattreu zu verhalten habe.

    • @Unvernunft:

      Ihre Heimatdefinition ist die der Rechten. Gefällt mir nicht.

    • @Unvernunft:

      Der Kölsche Karneval ist quasi das Ventil, endlich mal jenseits politischer Korrektheit die Sau rauszulassen. Dort kann man endlich mit Kölsche Jonges, Kölsche Mädcher, Kölsche Eijenar und Kölsches Jeföhl die Heimatbesoffenheit rauslassen und nennt das alles Tradition. Endlich kann die oft zur Schau gestellte Toleranz für ein paar Tage vergessen werden.

      Aber Köln steht da natürlich nicht alleine mit dem lokalpatriotischen Gedöns.

  • Die CSU hat sich auf die Metropolen konzentriert, neudeutsch Clusterbildung und den ländlichen Raum vernachlässigt. Die Freien Wähler haben die Sorgen der "Menschen draußen im Land" aufgenommen und in Wählerstimmen umwandeln können. Daraufhin hat die CSU dann mit dem Heimatministerium reagiert. Wenn das HM die Aufgabe hat, ländliche Räume vor dem Ausbluten zu bewahren und dort Lebensqualität und -perspektiven zu sichern bzw. zu schaffen, verschwindet der Aufreger. Sich über Lebensqualität und Lebensperspektive inhaltlich zu verständigen, ist dann noch anstrengend und konfliktreich genug.

  • "Heimat ist da, wo ich verstanden werde:" (Sigfried Lenz, Roman "Heimatmuseum", erschienen bereits 1978). Lenz´Protagonist entscheidet sich in dem Roman, sein Heimatmuseum lieber abzubrennen, als zuzusehen, wie es zum Vehikel für rechte Hasspropaganda gemacht wird. Heimat mit Hass ist nicht Heimat, sondern Knast. Das Thema Hass ist der Test für jedes Gespräch über Heimat: Wo Fremdenhass nicht klar abgelehnt wird, steckt nationalistische Propaganga dahinter. Wer dann den Begriff Heimat lieber nicht benutzt, hat mein volles Verständnis.

    • @B. Wondraschek:

      Ganz genau diese Gefahr sehe ich in dem Begriff "Heimat" auch. Die Rechten, Neonazis und andere werden mit einem HMinisterium die "eingegliedert", um danach umso hemmungsloser eine überwunden geglaubte 1000-jährige "Politik" wieder aufleben zu lassen.

      Gruselig.

  • Heimtverordnung.

     

    Ich denke, 'Heimat' sollte, wie Religion und sexuelle Orientierung, Privatsache sein...

  • Je mehr die emotional als solche empfundene Heimat, nämlich neben Geborgenheit im Sozialgefüge mit Existenzsicherheit auch unmittelbar erlebbare Natur und Kulturlandschaft, bzw. funktionierende städtische Strukturen unter Einbeziehung des Denkmalschutzes in der Realität verschwinden, feiern umgekehrt seltsame Brauchtumskulte fröhlich Urständ. Inzwischen hat auch jede nordeutsche Kleinstadt ihr Oktoberfest, wird Karneval selbst in drögen protestantischen Hochburgen gefeiert und das ganze jahr über werden überall neue "Traditionelle Volksfeste" generiert, damit der Einzelhandel am Sonntag geöffnet haben darf.

     

    Bauunternehmer, die sich zusammen mit ihren Freunden bei den Ämtern ganz besonders in Sachen Abriss von Altbausunstanz und Neubau der deutschlandweit überall gleichen Renditeklötze hervorgetan haben, begen sich stets ganz besonders volksnah und präsentieren sich wann immer möglich im Janker der jeweiligen regionalen historischen Volkstracht.

     

    Genau dieser institutionalisierte Heimatbegriff ist es aber, der Migranten und überhaupt alle Fremden ausschließt, wogegen der emotionale Heimatbegriff wegen seiner lebendigen Strukturen sehr schnell assimilierend wirkt, ohne dass alles im grauen neoliberalen Brei aufgeht.

  • Finde ich gut, dass Sie eindeutig Stellung beziehen. Für andere gibt es aber noch (auch) ein (moralisches) Recht, blöd zu sein. Und für wiederum andere ist Heimat wichtig. Zu berücksichtigen ist bei der Urteilsbildung mE ebenfalls, wie Menschen im Mittel aufwachsen mussten.

    Ich zB überlasse meine Vorstellung von Heimat, sowie meine Auslegung des Begriffes, weder den Rechten, noch zB den Kommentatoren hier im Forum, die den Begriff als vergiftet ansehen, oder solches befürchten, aber jedenfalls dahingehend als Bedenkenträger erscheinen.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Was soll die Feigheit?

     

    Nennen wir es doch beim Namen.

     

    Wer einen Deutschen mit Migrationshintergrund nicht in seinen Begriff der Heimat mit einbeziehen kann ist ein Rassist.

     

    Wer mich als Deutschen Linken ohne Migrationshintergrund, gerne aus seinem Heimatbegriff enfernt sähe, der ist ein Faschist

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Das können sowohl, CDU/CSU als auch die meisten AfD-Wähler.

      Viele AfD wähler sind als Russlanddeutsche selber Migranten.

      Der Heimatbegriff ist nix was mit Rasse zusammenhängt, sondern eher mit Kultur. Da entgegen vieler identitätspolitischer Tendenzen Kultur und Ethnie eben nicht aneinander gebunden sind, steht auch der Heimatbegriff der rechten für Migranten offen.

  • Der Begriff "Heimat" hat nichts rechtes an sich. Die Nazis nutzen denn auch allerhand Begriffe um zu rechtfertigen, dass Deutschlands Ansprüche über die Heimat weit hinausgehen. Da ist eher eine vdLeyen gefährlich, die meint, die deutsche Heimat am Hindukusch "verteidigen" zu müssen.

    "Heimat" ist zudem viel pro progressiver als "Staatsbürgerschaft". Für viele Nichtdeutsche ist Deutschland "Heimat". Aber genau deswegen ist ein "Heimatministerium" ein Quatsch. Es ist ein völlig nebulöser Begriff, denn schließlich ist jeder Ort für manche Menschen "Heimat". "Heimat" ohne Bezug zu einem konkreten Menschen ist daher ein Begriff ohne Aussage. Natürlich kann man den Bürgern vormachen, dass man mit "Heimat" genau ihre "Heimat" meint. Wer vom Land stammt, meint darunter das Land und wer aus der Stadt kommt, meint die Stadt. Etwa genauso, wie wenn ein Politiker "wir" sagt.

    In den USA wurde "Homeland" denn auch zur Reduzierung der Bürgerrechte missbraucht. Es ist zu befürchten, dass da Seehofer so manchen Schritt in Richtung Diktatur gehen wird. Es ist aber nicht der Begriff "Heimat", sondern Seehofer, der uns da die Grundrechte rauben wird.

    • @Velofisch:

      Hindukusch

       

      Der Spruch ist von Peter Struck und der Begriff Heimat kommt dort nicht drin vor. Er lautete: „Unsere Sicherheit wird nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt“

  • Das wird spannend, Heimat.

  • Heimat kann man auch singen.

    https://www.youtube.com/watch?v=09aCbE5yGCs

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      .

       

      Heimat ist manchmal tödlich, auch wenn man an ihr hängt

       

      "Heimat deine Sterne"

       

      Kennt das noch jemand? Ist aus 'Quax, der Bruchpilot'

       

      Aufnahme m. Rudi Schuricke: https://www.youtube.com/watch?v=lFcdjEncG74

       

      Wissen Sie, wer den Text geschrieben hat?

      Es war ein gewisser Erich Knauf (1895-1944)

       

      Hier seine Geschichte: https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Knauf

  • "And the Rockets in the penalty, and that's one of the things we talked about

    Earlier. For a guy who you can see now is one of the greatest stars of the

    League, he is such a team first player, and such an unselfish player."

     

    "When you say that this guy is averaging right at 27 points a game. And then you

    Say that he's doing it in rebounding, and then also in assists. He's shooting

    48% from the field, but in shot attempts he's under 18 a game. So he maximizes

    So that all of the rest of the guys who are playing with him are happy. Because

    He's not shooting a low percentage, he's not hogging the ball, he's not

    Breaking the patterns, he's staying within everything that we're doing."

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Ein guter und treffender Artikel.

     

    Aber abseits von der politischen Diskussion und dem Problem das hiermit Rechten in die Hände gespielt wird, frage ich mich auch ganz persönlich was diese "deutsche Heimat" eigentlich sein soll?

     

    Ein bayrischer Hinterwäldler aus Inglostadt soll in Zukunft nun definieren, wie ein Deutscher das Land wahrzunehmen hat.

     

    ^^Also wieder zurück zum Weißwurst/Musikantenstadl/Bergromantik-Deutschland der 1960er Jahre.

     

    Seehofer wird mit seinem Heimatbegriff nicht in der Lage sein die Jugend mit Migrationshintergrund einzubeziehen.

    Er wird noch nicht einmal in der Lage sein, Norddeutschland, den Ruhrpott, Berlin oder urbane Gebiete zu erfassen.

     

    Man hat den Rechten die Diskurshoheit auch deshalb überlassen, weil man zu faul war, deren Behauptungen zu widerlegen.

    Zum Beispiel die angeblich "multikulturelle Großstadtblase" in der ich und andere leben würden.

     

    Tatsächlich leben in Deutschland 6 Millionen mehr Menschen in diesen multikulturellen Großstädten,(ohne den Speckgürtel einer Stadt mit einzuberechnen) als auf dem Land(Landbevölkerung ist nur 1/4 der Deutschen. Fast jeder zweite Deutsche lebt in der Agglomeration einer Großstadt.

     

    In Städten insgesamt lebten 2015 ca. 75 Prozent der Bevölkerung, Tendenz steigend.

     

    Warum ich das erwähne? Preisfrage: Wo wählen die Menschen tendenziell die AFD oder die 6 Prozent Partei CSU?-Richtig, überwiegend auf dem Land.

     

    Ich bin diese Dorf-Arroganz langsam leid, wo mir Menschen ernsthaft erzählen wollen, das ihr Kaff das reale Leben ist und ihr Leben das richtige Deutschland wiederspiegelt, während mein Multikulti-Umfeld nur eine irreale Traumblase wäre.

     

    Und jetzt will mir also ein weißblauer Heimatminister seine kitischig-rassistische Deutschland-Vision vom Berg entgegenjodeln?- Nein danke

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Die Tirade ist in Konsequenz auch nur gelebter Urbanitätsfaschismus: Ich bin (angeblich) die Mehrheit, was ich denke soll für alle gelten, ich bin „modern“, „urban“ und damit gut, auf dem Land leben „Hinterwäldler“ die „unmodern“ und damit im Unrecht sind. Weg mit denen, wer braucht die?

      Gratuliere zur angeblich progressiven, angeblich „linken“ Haltung. Wenn am eigenen Wesen die Welt genesen, Lebensraum in Urbanien geschaffen werden muss, und die überlegene Multikulti-Herrinnenklasse den indigenen primitiven im bayrischen Wald zeigt was die Uhr geschlagen hat, dann befinden wir uns - ja wo denn? In einer linken Utopie? Wohl eher im finstersten und billigsten Hipsterfaschismus...

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @hup:

        "Hipsterfaschismus, Urbanitätsfaschismus"... Haha

         

        In der Stadt sind nämlich alle Hipster und so verdrehst du beliebig Aktion und Reaktion und schrammst mit deinen Vorurteilen selber schön am eigenen propagierten Inhalt vorbei. Vermutlich sogar wohlwissend wie es eigentlich gemeint war.

         

        Aber gerne nochmal: Warum war mir es wichtig Größenverhältnisse zu nennen?

         

        Weil ich den vom austerben bedrohten bayrischen oder sächsischen Indianer endlich den letzten Todessoß geben möchte?

         

        In der Realität sieht es ganz anders aus. Der durschnittliche AFD-Wähler ist weder arm noch ungeblidet, lebt aber auf dem Land und das Heimatministerium ist ein verzweifeltes wie lächerliches Zugeständnis an diese vorwiegend männliche Wählerschaft.

         

        Die rührende Story vom "vergessenen Land" ohne Infrastruktur wo die Menschen aus Verzweiflung AFD wählen, taucht seit den ersten Wahlerfolgen dieser Partei in wiederkehrender Regelmäßigkeit in der Presse auf.

        Genauso häufig, wie die Selbskastaiung irgendwelcher Stadtjournalisten die meinen zwischen Jogakurs und Soja-Latte Macchiato irgendwas wichtiges übersehen zu haben.-Was ja auch stimmt.

         

        Dazu muss man aber gar nicht auf das Land fahren, wo mittlerweile Ärzte und öffentlicher Nahverkehr fehlt, dazu reicht auch schon ein U-Bahnfahrt in die weniger gut betuchten Stadtteile mit kaputten Straßen und Menschen am Existenzminimum.

         

        Nur eines stimmt eben nicht. Das der Soja-Latte Journalist in einer Blase lebt und der bayrische Waldbewohner nicht.

         

        Wenn ich nur "angeblich" die Mehrheit bin, im Vergleich zum Land; dann freue ich mich schon auf deine Gegenrechnung. Demokratie funktioniert über Mehrheiten, was ausserhalb deiner Interpretation keinesfalls bedeuten soll, das ich Minderheiten für vernachlässigbar halte. Wenn Minderheiten aber Mehrheiten ihr Verständnis von einer "Leitkultur" und ihrem Lifestyle aufdiktieren wollen, dann wird es komisch.

         

        Da helfen auch keine bayrischen Indianergleichungen

  • Lassen sich Begriffe reinwaschen, nur weil man sie nicht den Rechten überlassen will?

     

    Wieso nicht? Das hat doch mit dem Begriff Sozialismus, nicht mehr übertopbar durch den Begriff Nationalsozialismus besudelt auch ganz wunderbar funktioniert.

     

    Und wer einen solchen emotional aufgeladenen Begriff, der bei Anhänger der Unionsparteien einer Umfrage zufolge zu 98 Prozent, bei Anhänger der Linkspartei zu 82 Prozent positiv besetzt ist (https://www.welt.de/newsticker/news1/article169600615/Umfrage-Heimatbegriff-fuer-Deutsche-ganz-ueberwiegend-positiv-besetzt.html), mal eben schlappipapi den Rechten überlassen will, um nicht zu sagen schenken will, der kann sich gleich bei denen als Marketingseppel bewerben.

  • „Ubi bene, ibi patria.“

    „Wo es dir gut geht, dort ist die Heimat.“

    (Pacuvius; römischer Tragödiendichter 220 - 130 v. Chr.)

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      halbe Wahrheiten sind auch Wahrheiten

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Das ist zusammengefasst das Credo der SPD nach Willi Brandt - mehr aber auch nicht.

  • "Deutschland braucht keine „Heimat“ "

     

    Wer ist den bitte schön "Deutschland" der / die das nicht braucht. Definiert die taz neuerdings schon den Einheitsdeutschen? Und welcher Heimatbegriff wird da vereinheitlicht genutzt? Der rechte mit dem Leitkulturgedöns (vlcht auch noch adaptiert von der taz)? Oder irgendjemandens linke Beschreibung?

  • Der erste Schritt zum Ministerium für Heimatsicherheit. Und dann mit dem Heimatsicherheitsgesetz die Grundrechte aushebeln. So wie nach 9/11 in den USA...

    • @hessebub:

      Das wäre nicht meine Heimat. Und die meisten bayern würden danach der CSU eine neue Heimat in der Opposition bescheren.

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Irgendwie kamen mir bei der Lektüre die Exil-Chilenen der 70er in den Sinn

  • Frage an die Autorin: Wenn ein Nigerianer Ihnen erzählt, wie sehr er seine Heimat liebt, bringen Sie dann die gleichen Argumentationslinien? Sagen Sie ihm dann, dass Nigeria keine "Heimat" braucht?

    • @WoogsRenegat:

      Bleiben wir doch mal bei Deutschland: Wer ein Blick in deutsche Vergangenheit und durchaus auf aktuelle deutsche (Macht)Politik wirft, sollte doch begreifen, dass nationalistisch aufgeladene Begriffe keine gute Idee ist.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @WoogsRenegat:

      Nigeria, ein Land was historisch so sehr unter europäischem Sklavenhandel gelitten hat, wie kaum ein anderes auf der Welt und Deutschland, ein Land was sich historisch die gesamte Welt zum Untertanen machen wollte.

      Äpfel und Birnen, der Vergleich...

       

      Wenn ein Nigerianer abwertend-rassistisch von Ostafrikanern redet, dann würde ich die gleiche Argumentationslinie anwenden, wie bei rassistischen Deutschen.

       

      Wenn ein Nigerianer gerne Ikokore isst und Palmwein trinkt, habe ich damit genauswenig Probleme wie mit einem Bayer der Weißwurst und Bier gerne mag.

       

      Problematisch wird es nur dann, wenn mich der Nigerianer in Nigeria dafür anfeindet, das ich eine Pizza seiner Suppe vorziehe, oder der Bayer bestimmen will, das der Nigerianer hierzulande gefälligst Weißwurst zu essen hat.

       

      Gibt es Süddeutschland neurdings keine Brezeln mehr in der Bäckerei, oder warum sehen manche Menschen ihre Kultur derart bedroht ?

       

      Was will mir denn ein konservativer bayrischer Heimatminister über Deutschland erzählen?

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Seit wann hängen Begriffsdefinitionen von der moralischen Bewertung der lokalen Geschichte ab? Dürfen nur Menschen in „guten“ Länder den Begriff Heimat positiv benutzen? Was ist denn das bitte für eine Argumentation?

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @hup:

          1. Es gibt keine "guten Länder", aber sehrwohl Länder die mehr Dreck am Stecken haben als andere.

           

          2.Auch für mich gibt es so etwas wie Heimat, auch wenn ich Heimat nicht über Deutschland definiere, sondern lokal und das Nachbarland als ähnlicher wahrnehme, als das andere Ende von Deutschland.

           

          Was ich hier aber am lokalen mag und was nicht bestimme ich immer noch selbst und ich habe auch nicht Erwartungshaltung das jeder Zugezogene sich im Lokalen zu assimilieren hat. Genauso viel kann ich nämlich von dem Zugezogenen lernen.

           

          3.Noch viel mehr gilt das für Deutschland und Seehofer hat nicht zu bestimmen, wie ich meine Umgebung wahrzunehmen habe.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Wollen Sie bezüglich Sklavenhandel vielleicht mal überlegen, wer den Europäern auf ihren Schiffen denn die Sklaven verkauft und somit vom Sklavenhandel mit profitiert hat?

  • Bayern hat schon früher mal (1970) ein neues Ministerium als erstes Bundesland eingeführt: das für Umwelt

    Ist schon ein Ärger mit einem so rückständigen Bundesland.

  • Heimat? Das ist doch diese Werbekampagne der Münchner Brauereien und Kostümschneider.

  • Schöner Artikel, danke!

     

    Man merkt es auch an den Kommentaren, die - um den Begriff Heimat zu stärken - von Trachtenjankern oder unschuldigen Fragen sprechen.

     

    Heimat, Vaterland, etc.: Ja, habe ich und - nein: brauch ich nicht.

    So wie den dritten Korkenzieher in der Küchenschublade. Der häßliche mit Wurzelgriff.

    • @pitpit pat:

      "Heimat, Vaterland, etc.: Ja, habe ich und - nein: brauch ich nicht."

       

      Inwiefern "hat" man "Heimat" oder "Vaterland", wenn man beides nicht braucht?

       

      Beide Begriffe bezeichnen doch nichts eigentlich Geografisches oder Gegenständliches, sondern gewissermaßen persönliche - hm - "Geistes-" oder "Seelenlandschaften". Denken Sie, dass "Heimat" zwangsläufig bei jedem so aussieht wie der Korkenzieher mit Wurzelgriff?

       

      Ich z. B. habe kein "Vaterland", aber etwas, für das ich das Wort "Heimat" brauchen kann, hab ich schon: also Bilder, Klänge, Gerüche, die mich durch bestimmte Eigenschaften ganz unmittelbar vertraut berühren.

       

      Ich finde auch, dass die Schnittmenge von "Heimat" und "Vaterland" individuell sehr verschieden bis nicht vorhanden ist.

       

      Und zumindest in diesem Punkt hat die Autorin recht: "Deutschland braucht keine 'Heimat'." Was soll Deutschland damit? Es ist ja keine natürliche Person.

       

      Menschen, die in Deutschland leben, brauchen oder schätzen aber möglicherweise, was sie individuell mit "Heimat" verbinden.

       

      Und viele Menschen in ländlichen Regionen können zweifellos eine bessere Infrastruktur brauchen, und auch ein Ministerium, das damit befasst ist und auch nach diesem Zweck benannt werden könnte.

       

      Wer so ein Ministerium "Heimatministerium" nennt, der tut das natürlich in der Hoffnung, dass sich so ein begriffliches Placebo wie Benzodiazepin auf den Gefühlshaushalt rechtsdriftender Wähler legt.

      Diese Hoffnung dürfte aber fehlgehen.

  • Bemerkenswert auch, dass man keine Probleme damit hat, wenn sich autochthone Bevölkerung in Asien oder Afrika in traditionelle Tücher hüllt, während der bayerische Trachtenjanker gleich Abwehrreflexe auslöst.

    • @WoogsRenegat:

      Das mag wohl daran liegen, dass der Deutsche fremde Kulturen immer sehr anziehend findet, die eigene Kultur aber eher abstoßend. Wie immer man den „Heimatbegriff“ aber dreht oder wendet, zum Schluss bekommt die AfD aber wieder regen Zulauf, denn die meisten Menschen in Deutschland sehnen sich nach einer Heimat in ihrer Heimat und fallen dabei auf die Versprechungen der AfD, oder auch der CSU, herein.

      • @Ricky-13:

        "Das mag wohl daran liegen, dass der Deutsche fremde Kulturen immer sehr anziehend findet, die eigene Kultur aber eher abstoßend."

        Jein. In Bezug auf AFD&Co und deren Wähler_innen kann ich mir da durchaus vorstellen, dass jene es gegenteilig halten.

        • @Uranus:

          Das ist wohl wahr. Ich hätte auch treffender schreiben sollen, dass der Deutsche fremde Kulturen im Ausland immer sehr anziehend findet, aber nicht in seinem eigenen Land. Ob die Deutschen damit allerdings alleine stehen oder die Menschen in anderen Ländern das ähnlich sehen, wenn es um ihr Land und ihre Kultur geht, darüber denkt man aber lieber nicht so gerne nach. Der CSU und der AfD kann das aber alles egal sein, denn mit dem „Heimatbegriff“ kann man wieder viele Wählerstimmen einfangen und das ist ja auch das eigentliche Ziel was CSU und AfD im Blick haben.

          • @Ricky-13:

            Mh, schwer zu sagen, ob sich das unter'm Strich positiv für die CSU auswirkt. Jedenfalls bewirkt es eine weitere Diskursverschiebung nach rechts - und die SPD will da mitmachen.

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Ich bin von einem Bundesland in ein anderes gezogen. Wenn denn ein Besuch bei meiner Familie geplant war, verabschiedete ich mich bei meinen Freunden mit den Worten:

    "Ich fahre in meine Heimat". Es konnte auch passieren, dass einer meiner Freunde mich dies fragte:

    "Fährst du heim?"

    Niemand nahm daran Anstoß, ich schon gar nicht.

    Was ist daran unfreundlich?

    Was ist daran falsch?

    Dieses ewige "Opfergetue" geht mir auf die Nerven?

    Ich glaube nur Sie verbinden mit dem Begriff "Heimat" abgelegene Bergdörfer, in Ihrem Fall.

    Gibt es denn kein wichtigeres Anliegen?

    Vielleicht an dem was in dem Kommentar von "Woogsrenegat" steht arbeiten?

    Gute Zeit!

    • @98589 (Profil gelöscht):

      "Dieses ewige "Opfergetue" geht mir auf die Nerven?"

      Was meinen Sie damit?

      • 9G
        98589 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Damit meine ich, dass man (wer auch immer) einfach mal Sprüche von dummen?,bösen? vielleicht auch ungeschickt freundlich sein wollenden

        Mitmenschen abharkt.

        Man muss sich nicht darüber aufregen, Jahre später.

        Ich hoffe und wünsche Frau Marinic, dass sie endlich hier angekommen ist und sie auch viele , ihr freundlich gesinnte Mitmenschen, Freunde hat.

         

        Jede/r hat doch schon einmal Ablehnung erfahren. Es gibt vielerlei Gründe und es gibt, leider, viele missgünstige, verschlagene Mitmenschen. Gab es immer, wird wohl so bleiben.

        • @98589 (Profil gelöscht):

          Naja, Rassismus lässt sich nicht einfach abhaken.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @98589 (Profil gelöscht):

      ..."Fährst du heim?" zeigt doch nur, dass Sie dort, wo Sie momentan leben, noch nicht angekommen sind. Wären Sie nämlich angekommen, würden Sie auch nicht in ihre "Heimat" fahren.

      • 9G
        98589 (Profil gelöscht)
        @81331 (Profil gelöscht):

        Das kann ich so nicht bestätigen.

        Ich bin sehr wohl angekommen und fühle mich in meiner neuen Umgebung mehr als wohl.

        Das "Daheim"beinhaltet aber den Raum der Kindheit, verbunden mit allem positiven was dazugehört.

        Erlebnisse, Farben, Gerüche etc.etc.

        Das ist und bleibt meine Heimat.

        Mag wer verstehen oder auch nicht.

    • @98589 (Profil gelöscht):

      Liebe Frau Maria-Gabriela, es gibt doch einen entscheidenden Unterschied in Ihrer Aussage "Ich fahre in meine Heimat" und der Frage, die die Autorin als Kind hörte "Geht's in die Heimat?". In Ihrem Fall bestimmen Sie selbst, wo für Sie Heimat ist. Der Autorin hingegen wird von den Nachbarn eine Heimat zugewiesen, die irgendwo ist, aber nicht da, wo das Kind aufwächst und wo es mit seinen Eltern lebt. Dadurch wir dem Kind v.a. deutlich gemacht: Deine Heimat ist nicht hier. Du gehörst nicht hierher.

       

      Ich kann den Standpunkt der Autorin sehr gut nachvollziehen. Ich bin als Kind deutscher Eltern in einem europäischen Ausland aufgewachsen. Wenn wir die Großeltern in München besucht haben, war das schön, aber es war für mich kein Besuch in der Heimat: meine Kinderheimat war in dem Dorf, in dem ich groß geworden bin, auf den Wiesen, in dem Wald, an dem See, wo ich als Kind mit den Geschwistern und Nachbarkindern gespielt habe und in der sprachlichen und sonstigen Vielfalt eines Europa, das dabei war, sich zu einen. Mir haben zum Glück keine Nachbarn meine Heimat definiert. Da hätte mich genauso verunsichert und verletzt, wie es Frau Marinic verletzt hat.

       

      In den meisten Sprachen gibt es gar kein Wort für den deutschen Begriff "Heimat". Und es gibt auch im Deutschen keine einheitliche Definition dafür. Letztlich ist das Heimatgefühl doch ein sehr individuelles Gefühl, das bestimmt wird von den verschiedenen Welten, in die man im Laufe des Lebens gerät oder die man sich aneignet. Die Summe der Orte, der Gerüche und Farben, der Sprachen, der Denkweisen, der Menschen und der Götter, die einem vertraut sind.

      Es ist eine persönliche und komplexe Angelegenheit, für die man vielleicht manchmal eine Psycholog*in braucht, aber bestimmt kein Heimatministerium und keinen Heimatminister Seehofer.

      Und schon gar keine allgemeingültige Leitkultur à la "Fleiß und Disziplin".

      • @Kolyma:

        Ernsthaft, kann mal bitte jemand der Dame ihre Heimat lassen.

      • @Kolyma:

        @Kolyma: nein es gibt keinen entscheidenen Unterschied ob ich ich in-die-Heimat-fahren sage, oder geht-es-in-die-Heimat - es ist eine individuelle Aussage. Sie ist erst erstmal wertneutral. Außerdem - wieso darf der liebe Nachbar den Begriff Heimat nicht definieren, Sie aber sehr wohl (es sei denn, aus Ihrer Sicht ist der Nachbar nicht lieb = hat Vorurteile).

        Wohl war, es braucht keinen Heimatminister... find' ich albern.

        Gruß

    • @98589 (Profil gelöscht):

      Jagoda Marinic schreibt eher nicht von Dörfern im Harz oder dem Fichtelgebirge, sondern wohl eher von Kroatien/Dalmatien: https://www.jagodamarinic.de/about/

      Ob deren Sippe evtl. in Split oder einer anderen Stadt wohnt oder irgendwo am Meer wollten wohl die Waiblinger auch nicht wissen, weil es geht ja nix über Klischees...

      • @Hugo:

        Das war aber nicht gefragt. Und die Autorin schreibt auch nicht, ob die Frage der "Schwaben" bejaht wurde.

  • Deutschland braucht vor allem den den Mut, Einwanderern die Akzeptanz der Grundregeln in diesem Land abzuverlangen: Säkularität, Gleichberechtigung der Geschlechter und sexuellen Orientierungen, Einhaltung von Recht und Gesetz,

    Meinungs- und Satirefreiheit, Anti-Antisemitismus, Bildungsanstrengung, Fleiß, Disziplin. Und es braucht den Mut, diejenigen Menschen in ihre Herkunftsländer zurückzuschicken, die diese Gundregeln nicht akzeptieren.

    • @WoogsRenegat:

      Bildungsanstrengung, Fleiß, Disziplin.

       

      Huch... Werde ich jetzt ausgebürgert oder muss ich zurück ins Ruhrgebiet, wo ich hergekommen bin?

      ;)

    • @WoogsRenegat:

      "Säkularität"

      Inwieweit wäre denn die BRD säkulär?

      "Gleichberechtigung der Geschlechter und sexuellen Orientierungen"

      Inwieweit sind CDU, AFD...-Anhänger_innen denn dieser Meinung?

      "Meinungs- und Satirefreiheit"

      Es gibt in Deutschland noch einen sogenannten "Blasphemieparagraphen". Angewendet wurde er bspw. gegen die Aufführung des Musicals "Maria-Syndrom".

      "Einhaltung von Recht und Gesetz"

      Einheimische hingegen wären "brave Bürger_innen"?

      "Anti-Antisemitismus"

      Je nach Befragung gibt es da unterschiedliche Zustimmung zu Antisemitischen Aussagen. Siehe auch: https://www.bpb.de/apuz/187417/antisemitische-einstellungen-in-deutschland-und-europa?p=all

      "Bildungsanstrengung, Fleiß, Disziplin"

      In Hinblick auf die deutsche Geschichte sind das zweifelhafte Tugenden, so sie für sich stehen.

       

      Und es braucht den Mut und Ausdauer, diejenigen, die so einen Rassismus und Hetze verbreiten, wie auch Sie es hier tun, von der Straße und sämtlichen Kommentarspalten zu fegen!

    • @WoogsRenegat:

      Ist die Aussicht schön am rechten Gesinnungsufer?

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @WoogsRenegat:

      ..."Fleiß, Disziplin" der Deutschen Paradetugenden.

    • @WoogsRenegat:

      Nicht nur abzuverlangen, sondern möglicherweise vorher erstmal genau das lernen lassen, vielleicht sogar selbst lehrend eingreifend. Das nennt man, ich zitiere den Artikel: Miteinander etwas [...] wagen. Hürden aufzustellen, jemandem bedeutend, dass er ohne Gelegenheit zum Training beim ersten Lauf keine dieser zu reißen habe ist natürlich perfide. Zumal ich nicht so recht dran glaube, dass die privilegierte Bevölkerung die gleichen Kriterien zu erfüllen hätte: Antisemitismus braucht man nicht erst importieren, Disziplin und Fleiß stören nur beim Bingewatchen auf Netflix, Bildungsanstrengungen doch bitte nur wenn sie sich monetär verwerten lassen (BWL ist Bildung, Neukantianismus ist überflüssig), die Ergebnisse der Einhaltung von Recht+Gesetz kann ich, im Verkehrswesen tätig, täglich selbst empirisch prüfen: Letzte Woche 9 Tote auf den Autobahnen in meinem Einzugsgebiet. Und wie weit es mit der Satirefreiheit her ist, können Sie ja mal die Drohungen gegen Deniz Yücel sammeln, die wegen einer satirischen Äußerung immer noch gegen ihn hervogebracht werden. Allerdings nicht von Einwanderern, sondern von denen zu deren Grundregeln (sic!) die Meinungsfreiheit gehört.

    • 9G
      96830 (Profil gelöscht)
      @WoogsRenegat:

      Und alle "Deutschen" halten sich an diese Grundregeln oder wie?

      An Einwanderern werden rechtlich bereits die gleichen Maßstäbe angelegt wie an allen anderen auch. Nur Leute wie Sie wollen irgendwie, dass Einwanderer *mehr* leisten müssen als "Einheimische". (Garantiert sogar mehr, als Sie selbst leisten.) Aber wieso?

      Mit Rationalität hat Ihr Kommentar nichts zu tun. Sie bräuchten den Mut, Ihre Xenophobie zu erkennen.

    • @WoogsRenegat:

      Säkularität in einem Land, wo der Staat für die Kirchen das Geld einsammelt? Wo bestimmte Religionsgemeinschaften ein Monopol bei Pflege usw. haben? Wo katholische Kindergärten keine Muslime einstellen müssen? Viel Glück.

       

      Disziplin? Fleiß? Wer mißt sowas? Und wo steht das?

      • @kditd:

        Wie sich tatsächlich nicht-säkulare Gesellschaften anfühlen kann jeder Neugierige mit einem längeren Aufenthalt in einem beliebigen Land mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit gerne austesten ...

        • @WoogsRenegat:

          Ihr Satz enttarnt sich selber als Whataboutism in Sekundenschnelle.

           

          Hier geht´s um den Staat in dem wir leben und die inhaltliche Kritik von DASOIMEL & KDITD an Ihrer selektiven Wahrnehmung, wer hier von der hiesigen Wohnbevölkerung was zu lernen hat.

  • !Die Rechten haben im Grunde recht" schreit die Titelzeile, während in dem Text kaum etwas von einer solchen Sichtweise zu erkennen ist.

     

    Ist unsere taz auch schon oder wieder bei der unseligen Praxis vieler Redaktionen angelangt, dass die Überschrift von einem anderen ("höheren" ? und das in der taz?) verfasst wird ?

     

    Dass der Autor diese plakative Aussage selbst formuliert hat, mag man nicht glauben.

     

    Zu den Zeiten, als noch die kessen ironiegetränkten taz-Schlagzeilen Kult waren und wie eine verbale Stuttmann-Karikatur wirkten, mag das seine Berechtigung gehabt haben.

    In dieser Form wirkt jedoch dieser Schlichtsatz als Überschrift wie ein spätes Eingeständnis der "Progressiven", "Liberalen" und "Konservativen", die angeblich endlich merken, dass der Zug nach rechts in ein Heimatmuseum abgebogen ist, in dem 12 andere Jahre idealisiert werden als die Merkel'schen.

  • ... Aber schöne Janker tragen die Heimatlichen!

  • Barak Obama und Donald Trump zeigen das sehr deutlich. Wahlen lassen in unserer Zeit entweder mit Hoffnung oder Angst gewinnen.

  • Dass ein Zurückdrehen der Zeit nicht möglich ist dürfte eigentlich sogar den Braunen und Bräunlichen klar sein. Sie zielen auch überhaupt nicht auf eine wie auch immer geartete Vergangenheit sondern auf eine ethnisch und kulturell gesäuberte Zukunft. Wobei die Kultur genaugenommen überhaupt keine Rolle spielt, man sehe sich nur einmal an wie aggressiv die AFD auch das Christentum und seine Werte angreift. Und am Islam stört eindeutig auch weniger die konkrete Ausprägung dieser Religion als ihre Bedeutung für die Menschen. Der Begriff Heimat ist bei den Rechten in Wahrheit schlichtweg nur rassisch definiert. Wenn die sogenanntem Konservativen sich jetzt auch wieder dieses Begriffs annehmen müssen sie schon sehr kämpfen um ihn überhaupt anders definieren zu können, wenn sie das überhaupt wollen. Aber allein schon diese Übernahme suggiert schon eine Gefährdung der sogenannten Heimat und bestätigt die rechte Diagnose von der Überfremdung. In Wirklichkeit ist die "Heimat" aber sehr viel mehr durch die Verwerfungen der neoliberalen Politik der letzten 20 Jahre gefährdet. Das Thema aber scheuen die Konservativen mehr als alles andere.

    • @Benedikt Bräutigam:

      "... am Islam stört eindeutig auch weniger die konkrete Ausprägung dieser Religion als ihre Bedeutung für die Menschen."

       

      Was stört, sind wohl eher die Menschen selbst bzw. das religiös-kulturelle Amalgam, das ihnen - zu Recht oder zu Unrecht - ihrerseits als "geistige Heimat" unterstellt und mit äußeren Merkmalen wie Kleidung, Sprache, Aussehen verknüpft wird.

      Die Heimat der anderen stört durch ihr bloßes Dasein die Intaktheit der eigenen.

       

      "Der Begriff Heimat ist bei den Rechten in Wahrheit schlichtweg nur rassisch definiert."

       

      Was meinen Sie in diesem Zusammenhang mit "rassisch"?

      Ich kann mir darunter nichts anderes denken als ein Zurückdrehen der Zeit vor die Globalisierung, als es wegen kaum vorhandener Migration noch eine klare Abgrenzung gegen alles "Fremde" gab. Sie selbst bestreiten aber eingangs, dass Rechte so eine Zeitumkehr für möglich halten.

       

      Ich nicht. Ich halte das für ein regressives Verlangen, das zwar unrealistisch, aber so mächtig ist, dass die Betreffenden sich vorzugsweise die Frage nach der Realisierbarkeit gar nicht stellen. Stört ja nur die Gemütlichkeit.

       

      Aber ich halte auch die Behauptung, Heimat werde von Rechten "NUR rassisch" definiert, für falsch. Der Begriff hat auch für Rechte sicherlich den ganz allgemeinen Inhalt von *ursprünglich vertraut* mit allen zugehörigen Konnotationen. Die "rassische" Komponente ist nur eine davon. Möglich sind auch solche, die gar nicht "rechts" verortet werden müssen (Landschaft, Mundart, Musik, Essen).

       

      "In Wirklichkeit ist die "Heimat" aber sehr viel mehr durch die Verwerfungen der neoliberalen Politik der letzten 20 Jahre gefährdet. Das Thema aber scheuen die Konservativen mehr als alles andere."

       

      Das allerdings. Deshalb pappen sie den Begriff auf ein Ministerium für ländliche Raumordnung und glauben, das genüge, um abtrünnige Unionswähler "heimzuholen".

      Die Einzigen aber, die man damit wirklich beeindruckt, sind offenbar mal wieder die (schönes neues Wort:) "linksurbanen" Heimat-losen.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Die LINKEN sagen, der Staat müsse der Bevölkerung mehr soziales (Renten+, Mindestlohn+, günstige Wohnungen+ usw.) geben, die Konservativen versprechen weniger Fremde und mehr Heimat. Beide, also die Linken und Konservativen versprechen sich davon, dass es für die Bürger dadurch besser wird und sie die Macht bekommen/behalten können.

      Mit der Angstmache vor Fremden ist das wie mit der Angstmache vor Haifischattacken an Stränden. Obwohl rein statistisch die Möglichkeit gegen 0 von 1 Mio. von Badegästen ist, reicht es aus, ständig über die Haifischattacke vor ein paar Jahren zu warnen. Je intensiver die Warnungen, desto höher die Besorgnis der Badegäste. Obwohl die Besorgnis und die Angst rechnerisch real gegen null läuft. Wenn dann noch einer die Parole ausgibt „lasst uns diesen Hai finden und aus dem Verkehr ziehen, damit wir wieder sicher ins Wasser gehen können“ ist die Zustimmung für diese Forderung hoch.

       

      Vielleicht wird jetzt deutlich, weshalb die Rechtsradikalen vor allem im Osten sehr erfolgreich sind, obwohl dort der Ausländeranteil unter 1% ist und somit deutschlandweit am niedrigsten.

      • @Nico Frank:

        Ich hab in meinem Kopf gerade „Hai“ gegen „Dieselauto“ ersetzt und eine ähnliche Legende einem klassisch linken Narrativ gefunden... Sündenböcke und mediale „Haips“ (hehe) gibt es doch tatsächlich in jeder politischen Strömung. Na, sowas. Jetzt haben wir alle was gelernt.

      • @Nico Frank:

        Das Haie-Beispiel finde ich sehr schön.