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Die neue Künstlichkeit soll möglichst natürlich rüberkommen. Wie der „Nude Look“ in der Kosmetik Foto: Elliott Erwitt/Magnum Photos/Agentur Focus

Debatte – Feminismus, Botox und HyaluronMuss sie? Soll sie? Kann sie?

Schönheitseingriffe sind unter Fe­mi­nis­t:in­nen ein Streitthema: Ist das Spritzen ein Akt der Selbstbestimmung – oder Resultat des Patriarchats?

M axi ist eine Frau, die viele Menschen als schön bezeichnen würden. Sie ist 1,70 Meter groß, hat eine schlanke, athletische Figur, blondes Haar und tiefblaue Augen. Trotzdem war sie lange unzufrieden mit ihrem Aussehen. Maxis Problem waren ihre schmalen Lippen, von denen sie findet, dass sie nicht zu ihr passen. Deshalb hat sie vor zwei Jahren eine Entscheidung getroffen und sie mit Hyaluron aufspritzen lassen. Seitdem macht sie das regelmäßig.

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Mit ihrer Entscheidung ist Maxi nicht allein. Während Schönheitseingriffe in den USA und Brasilien schon lange fast ebenso selbstverständlich zum Alltag vieler Frauen dazugehören wie Make-up, Diäten und Sport, sind sie nun auch bei uns auf dem besten Weg, im Mainstream anzukommen.

Laut der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) sind minimalinvasive Eingriffe wie Botox- und Hyaluronbehandlungen allein im vergangenen Jahr um mehr als 10 Prozent gestiegen. Aber auch Gesichtsstraffungen, Brustoperationen und Fettabsaugungen werden immer beliebter.

Die meisten Eingriffe werden an Frauen durchgeführt, 2022 waren es fast 90 Prozent, wie aus der VDÄPC-Statistik hervorgeht. Eine Umfrage des ZDF hat kürzlich herausgefunden, dass sich auch schon bei jüngeren Frauen zwischen 25 und 34 fast die Hälfte einen Schönheitseingriff vorstellen kann, jeder sechste junge Erwachsene hat bereits einen hinter sich. Man muss jedoch gar nicht auf die Zahlen gucken, um zu bemerken, dass gerade eine Zäsur stattfindet. Ob im Stadtbild oder bei Instagram: Überall sieht man Frauen unterschiedlichen Alters mit glatten Gesichtern und perfekten Lippen. „Gestern erst war ich beim Geburtstagsdinner mit ein paar Freundinnen, und da ist mir aufgefallen, dass ich fast die einzige ohne Botox bin“, erzählt Maxi beim ersten Treffen in einem kleinen französischen Restaurant in Berlin-Kreuzberg.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Maxi ist 37 und heißt eigentlich anders. Sie möchte ihren Namen nicht in der Zeitung lesen. Auch wenn sie zu ihren Eingriffen steht, könne sie nicht einschätzen, wie das bei ihrem neuen Arbeitgeber ankommt, außerdem gehe ihn das auch nichts an.

Nach Jahren in der Modebranche hat Maxi noch mal eine Ausbildung gemacht und fängt bald im öffentlichen Dienst an. Bevor es losgeht, genießt sie ihre freie Zeit und ist viel mit Freun­d:in­nen unterwegs. Eine angehende Beautyärztin sei auch dabei, die gebe auch schon mal unaufgefordert Tipps, was die Leute an sich optimieren könnten, und veranstalte Botox-Ses­sions, sagt Maxi.

Maxi zeigt Fotos ihrer Freundinnen. „Bei denen siehst du einfach nicht, dass die etwas gemacht haben. Die sehen einfach nur ultraschön aus“, sagt Maxi.

Die Normalisierung von Schönheitseingriffen regt hierzulande gerade viele auf. Längst sind Frauen wie Maxi und ihre Freundinnen zum beliebten Diskussionsgegenstand von Medien und Wis­sen­schaft geworden. Hieß es nicht bis vor Kurzem noch, es lebe die „Body Positivity“ oder wenigstens die „Body Neutrality“ – also die Gleichgültigkeit dem Körper gegenüber? Schönheitseingriffe kosten Geld, haben gesundheitliche Risiken und sind teilweise nicht rückgängig zu machen: Was ist bloß los mit diesen Frauen – warum machen sie das?

Schuld könnte die stundenlange Konfrontation mit dem eigenen Gesicht in den vielen Zoom-Konferenzen zu Coronazeiten sein, mutmaßen die Expert:innen. Oder die unzähligen Schönheitsfilter in den sozialen Medien. Sie machen aber auch das immer krassere Marketing für den Anstieg der Eingriffe verantwortlich.

Mittlerweile werben nämlich nicht nur Influencerinnen für Microneedling und Fadenlifting, sondern auch die Beautydocs selbst. Wie die Dermatologin Emi Arpa, besser bekannt als Dr. Emi, die als Koryphäe für minimalinvasive Eingriffe gilt und in ihrem Instagram-Feed mal etwas Alltagspraktisches zum Thema Sonnenschutz postet, dann ein Video über „Die große Hyaluronsäure-Lüge“.

Mit der Baby-Botox-Methode lässt sich schon in den frühen Zwanzigern fürs faltige Alter vorsorgen

Auf Social Media präsentieren junge Frauen ganz unbefangen ihre „Nose-Jobs“ und „Russian Lips“ – eine Technik, bei der die Oberlippe mithilfe von Hyaluroninjektionen nicht aufgebläht, sondern angehoben wird, was dem Mund eine zweidimensionale, puppenhafte Ausstrahlung verleiht. Bei Instagram findet man allein unter dem Hashtag „Botox“ mehr als 17 Millionen Beiträge, bei TikTok sind es 8,7 Milliarden.

Vor allem unter den jüngeren Frauen ist ein noch krasserer Schönheitswettbewerb ausgebrochen, als er sowieso schon herrschte, und er spitzt sich durch das immer perfektere Erscheinungsbild ihrer Idole zu.

Die Kardashians geben nur widerwillig zu, dass sie sich unters Messer gelegt haben, aber jede sieht es. Die Rapperin Cardi B spricht offen über ihre Veränderungen, auch über misslungene Eingriffe. Zur Aufdeckung von Fake vs. Reality tragen auch die Onlinekommentare einiger selbsternannter Ex­per­t:in­nen bei. Féline Dion alias @thecommiemommy etwa analysiert bei Twitter regelmäßig die versteckten Eingriffe der Stars, die sich angeblich nur mit Olivenöl einreiben oder Zitronenwasser trinken, um so schön zu sein.

Dabei fällt auf, dass die neue Künstlichkeit eine ist, die maximal natürlich rüberkommen soll – ein bisschen so wie der „Nude-Look“ in der Kosmetik. Um ein möglichst ebenmäßiges, ja fast schon skulpturales Hautbild zu erreichen, beginnen manche Frauen bereits in ihren Zwanzigern mit einer Methode namens „Baby-Botox“, bei der allerdings nur mikroskopische Mengen des Muskelgifts gespritzt werden. Zur Vorbeugung gegen Falten, heißt es. Andere lassen ein sogenanntes Buccal Fat Removal an sich vornehmen, bei dem Fetteinlagerungen von innen aus der Wange herausgeschnitten werden. Adieu, jugendliche Pausbacke, hallo, Modellook!

Auch Maxi ist es wichtig, möglichst natürlich auszusehen. „Es geht darum, das Beste aus sich rauszuholen“, sagt sie. Für sie soll ihr Mund zu den restlichen Proportionen des Gesichts passen. Es komme immer auf die Ausstrahlung an und wie alles zusammenspiele. Maxi hat sogar eigens einen Ordner mit Vorher-/Nachher-Bildern angelegt, die ihren Lippenaufbau dokumentieren. „Damit will ich sicherstellen, dass ich nicht irgendwann das richtige Maß verliere.“

Manchmal ein „Bad Feminist“: Model Emily Ratajkowski Foto: Doug Peters/imago

Mit den Jahren sind die Techniken der Schönheitsindustrie immer ausgefeilter geworden, die Preise für die Behandlungen sinken. Statt für ein paar hundert Euro bietet Maxis Praxis die Lippenkorrektur schon für 89 Euro an. Allerdings muss sie das Geld dann auch in bar mitbringen und Abstriche bei der Beratung machen. Ihre erste Behandlung habe sie deshalb in einer teureren Praxis machen lassen, um zu erfahren, was alles geht.

Ist die Normalisierung solcher Eingriffe nun eine Demokratisierung von Schönheit – endlich kann jede so aussehen, wie sie will – oder ein Backlash, weil wir bald alle wie Barbie und ihre perfekten Schwestern durch die Gegend laufen? Ganz so abwegig ist Letzteres nicht, immerhin leben wir im Patriarchat, in dem der Wert einer Frau ja gerne nach ihrer „Fuckability“ beurteilt wird. Außerdem ist die Schönheits­chirurgie ein traditionell männliches Gebiet und die künstlichen Lippen, Nasen und Brüste, die sie produziert, sehen sich oft zum Verwechseln ähnlich – normschön eben.

Viele irritiert, dass jetzt sogar selbst Feministinnen mitmachen, die den Einfluss des männlichen Blicks doch eigentlich bekämpfen wollen. Erst kürzlich ist wieder eine eingeknickt, so die Auffassung ihrer Kritiker:innen. Nach Margarete Stokowski, bei der es aber zugegebenermaßen ein bisschen komplizierter ist, weil sie Botox vor allem gegen ihre Kopfschmerzen und nicht gegen Falten einsetzt, und Botox-Verfechterin Mirna Funk hat sich nun auch Sophie Passmann zu ihren Schönheitseingriffen bekannt.

Ja, auch sie habe Botox und Lipfiller benutzt, schreibt Passmann in der Zeit – allerdings nicht ganz freiwillig. Die Männerherrschaft mitsamt ihrer Einteilung von Frauen in attraktivere und weniger attraktive Exemplare habe ihr keine andere Wahl gelassen. Ihr Resümee: Eine Beautyklinik sei „einfach ein weiterer Ort, an dem Frauen nichts gewinnen können“.

Der Aufschrei folgte prompt. Und wie zu erwarten, ging man vor allem in den eigenen Reihen hart mit Passmann ins Gericht. Im Freitag warf ihr eine Autorin „resignativen Feminismus“ vor. „Frausein“ erscheine bei Passmann „als effiziente Weiterentwicklung des Stockholmsyndroms: Den Geiselnehmer braucht es gar nicht mehr.“ Doch ist das, was Frauen wie Maxi und Sophie Passmann tun, wirklich ein Einknicken vor dem Patriarchat – oder nicht vielleicht sogar ein emanzipatorischer Akt?

Maxi sagt, sie habe sich schon in der Pubertät mit ihren Lippen nicht wohlgefühlt. Wenn sie sich auf Fotos betrachtete, sei sie jedes Mal überrascht gewesen. „Mein Lächeln kam oft nicht richtig rüber. Ich sah irgendwie schlecht gelaunt aus.“ Ob ihr mal jemand gespiegelt habe, dass ihr Mund zu schmal sei? Maxi trinkt einen Schluck Rosé und überlegt.

„Nein. Ich habe in der Vergangenheit sogar eher Komplimente für mein markantes Gesicht bekommen“, sagt sie. Doch sie konnte nicht viel damit anfangen, weil es nicht ihrem eigenen Schönheitsideal entsprach. Für Maxi hat eine schöne Frau sinnliche Lippen und eine schlanke Figur. Vielen Frauen, die mit Supermodels wie Gisele Bündchen und Kate Moss aufgewachsen sind, geht es da vermutlich ähnlich.

Aber es sind nicht nur die offensichtlichen Beispiele: Erst neulich habe sie wieder „Asterix und Obelix erobern Rom“ geguckt und sich erschrocken, als die beiden Figuren in ihrer Lieblingsszene aus Kindertagen von einer Gruppe Frauen mit Wespentaille und riesigen Lippen bespaßt wurden. „Heute finde ich es total krass, wie ultrasexuell diese Szene ist, aber als Kind fand ich die Frauen einfach nur schön.“

Maxi ist sich im Klaren darüber, dass ihr Schönheitsideal von der Außenwelt mitgeprägt ist, trotzdem seien die aufgespritzten Lippen allein ihre Entscheidung gewesen. „Ich habe es für mich selbst gemacht“, sagt sie. Ihr Umfeld habe teilweise eher negativ reagiert, mit Anmerkungen wie: „Ich mochte deine markanten Gesichtszüge vorher lieber.“ Trotzdem bereue sie ihre Entscheidung keine Minute – im Gegenteil. „Ich fühle mich damit einfach mehr wie ich selbst“, sagt sie.

Über Maxis Aussage hätte die kürzlich verstorbene Philosophin Kathryn P. Morgan, die an der Universität von Toronto lehrte, vermutlich den Kopf geschüttelt. Für sie und andere Fe­mi­nis­tin­nen der älteren Generation gelten Schönheitseingriffe als direkte Folge des Patriarchats und damit als Akt der Unterwerfung. Selbst dann, wenn die Frau betont, es freiwillig gemacht zu haben. Wer von Geburt an darauf gepolt sei, einem Mann zu gefallen, sei gar nicht in der Lage, eine freie Entscheidung zu treffen, so die Argumentation. Um die Hoheit über den eigenen Körper zu verteidigen, dürfe man entweder nicht mitmachen oder müsse sich so operieren, dass es dem männlichen Geschmack zuwiderläuft.

In der Berliner Praxis geht es so schnell und unpersönlich zu wie beim Billigfriseur

Die US-amerikanische Geschlechterforscherin Kathy Davis sieht Schönheitseingriffe zwar kritisch, aber nicht ganz so pessimistisch. In ihrem 1995 erschienenen Grundlagenwerk „Reshaping the Female Body. The Dilemma of Cosmetic Surgery“ plädiert sie dafür, die Nutzerinnen solcher Angebote nicht als arme, hilflose Opfer zu begreifen, die man vor sich selber schützen müsse, sondern als handelnde Subjekte. In den Interviews, die sie mit operierten Frauen führte, fand sie heraus, dass diese es nicht getan hatten, um außergewöhnlich schön zu sein, sondern um sich endlich „normal“ zu fühlen. Statt in einem Körper gefangen zu sein, den sie aus welchen Gründen auch immer nicht akzeptieren konnten, nahmen diese Frauen ihr Schicksal selbst in die Hand und veränderten ihn.

Die Schriftstellerin Melissa Febos, die mit ihren autobiografischen Texten über ihre Erfahrungen als Frau, Lesbe und Ex-Domina in den USA gerade Aufsehen erregt, hält Schönheitseingriffe gar für eine kathartische Erfahrung.

In einem 2022 veröffentlichten Essay im New York Times Magazine schildert sie ihren moralischen Konflikt, den sie mit ihrer eigenen Brustverkleinerung hatte. Obwohl Febos jahrelang unter körperlichen Einschränkungen und sexistischen Reaktionen auf ihre großen Brüste litt, traute sie sich nicht, sie operieren zu lassen, weil sie sich dann wie eine schlechte Feministin vorgekommen wäre.

„Ich dachte, ich müsste meinen Körper akzeptieren, ihn lieben und schön finden, um die verinnerlichten Botschaften der patriarchalen Kultur erfolgreich abzulehnen“, schreibt Febos. Ihre Scham für den eigenen Körper sei für sie einem „persönlichen Versagen“ gleichgekommen. Sie habe später die Erkenntnis gewonnen, dass sie sich in ihrem Körper so wohlfühlen könne, wie sie wolle: Trotzdem werde sie von ihrem männlichen Umfeld abgewertet. Und das hat wiederum Einfluss auf ihre Selbstwahrnehmung.

Es ist diese Scham, die auch das amerikanische Model Emily Ratajkowski, 32 Jahre alt, so wütend macht. In der Folge „Can You Be a Feminist and Get Plastic Surgery?“ ihres Podcasts „High Low“ macht sie darauf aufmerksam, dass Frauen in unserer Gesellschaft nicht nur ständig suggeriert werde, dass sie sich für ihren Körper in seinem natürlichen Zustand schämen sollen, sondern auch dann, wenn sie ihn durch Beauty-Eingriffe veränderten. Ratajkowski sagt, sie selbst benutze Botox, seit sie 27 ist. Im Netz wird immer wieder darüber spekuliert – oft abschätzig –, ob sie darüber hinaus auch noch andere Veränderungen an sich vorgenommen hat.

Botox-Salon in Berlin-Charlottenburg Foto: Urs Moser/imago

Im Podcast erzählt sie, dass es in der Vorbereitung der Folge eine Diskussion darüber gegeben habe, dass eine Brustverkleinerung, wie Febos sie durchführen ließ, ja nicht das Gleiche sei wie eine Brustvergrößerung. Sie selbst halte es da mit Roxane Gays Konzept vom „Bad Feminist“: Besser eine Feministin sein, die ein paar Dinge macht, die dem Patriarchat vermeintlich in die Hände spielen, als gar keine Feministin zu sein.

Die einen färben sich die Haare, die anderen lassen sich aus kosmetischen Gründen einen Leberfleck wegmachen, wieder andere spritzen sich ein bisschen Hyaluron – oder Botox ins Gesicht. Jede Frau zieht ihre rote Linie woanders, wenn es darum geht, wie viel und an welcher Stelle sie ihren Körper verändert.

Die Soziologin Paula-Irene Villa Braslavsky sagt in einem Interview mit dem Schweizer Onlinemagazin Geschichte der Gegenwart: Die Gestaltung des eigenen Körpers sei immer eine „Mischung von Müssen, Sollen und Können“. Das sei auch bei der kosmetischen Chirurgie so. Die gelte zwar momentan noch als besonders radikale Form der körperlichen Selbstgestaltung, sei aber letztlich nur die logische Fortführung einer langwährenden Entwicklung.

„Die OPs werden sicherer, günstiger, schneller, einfacher. Das können sich immer mehr Menschen leisten und in ihren Alltag einbauen. Warum sollten sie, sollten wir es nicht machen?“, fragt sie.

Für Braslavsky ist eine der zentralen Gewissensfragen unserer Zeit: „Wer kann und soll über den eigenen Körper verfügen?“ Und insofern sei die Entscheidung für einen Schönheitseingriff ein emanzipatorischer Akt, wenngleich die gesellschaftlichen Zwänge immer mitgedacht werden müssten. „My Body, my Choice“ ist nicht ohne Grund der Slogan, mit dem Fe­mi­nis­t:in­nen auf der ganzen Welt für ihr Recht auf körperliche Selbstbestimmung kämpfen – sind da Lipfiller etwa nicht mitgemeint?

Maxi sagt, sie sei damals erleichtert gewesen, als die Ärztin erkannt habe, was ihr Problem sei. Für sie war das heilsam, endlich habe sie jemand ernst genommen. Sie sagt aber auch, dass man vor allem bei großen irreversiblen Eingriffen gründlich darüber nachdenken müsse. Und sich im Zweifelsfall psychologische Hilfe holen sollte.

Ende August ist es wieder so weit. Maxi lässt sich die Lippen auffüllen. Die Myself ist noch nicht ganz durchgeblättert, da kommt sie schon wieder aus dem Behandlungszimmer heraus. Insgesamt hat die Prozedur nicht länger als 10 Minuten gedauert. In der Praxis in einem der vornehmsten Viertel Berlins geht es schnell und unpersönlich zu wie bei einem Billigfriseur.

Maxi drückt ein Taschentuch gegen den Mund, es blutet noch. 22 Mal wurde zugestochen. Als sie das Taschentuch wegnimmt, sieht sie mit dem kleinen blauen Fleck an der Lippe ein bisschen aus wie eine Kriegerin.

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54 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • ... und in der nächsten Folge sprechen wir dann über absolut wichtigen und unverzichtbaren Fingernagelschmuck versus Mikroplastikthematik. Wale, wer braucht sowas ?



    Es mag ja sein, daß sich nun ein paar Menschen auf den Schlips, äh, getreten fühlen, aber wer sich über künstliche Fingernägel freut, hat eh einen an der Waffel. Entschuldigung ?



    Was also soll diese Thematik hier und jetzt ? Ich glaube, die Leute tragen zu jeder Zeit ihren Optimierungsplaner in der Hand. Wird auch dringend Zeit, daß der Menschheit ein dritter Arm wächst. Smartphone UND arbeiten gehen sonst nur schlecht zusammen. Und in diesem Kästlein mit bunten Bildern sehen wir dann ja, wie man als schöner Mensch auszusehen hat. Und das wollen sie alle ! Weil Schein so wichtig ist und Inhalte nur stören.



    Normierte Schönheiten, gespritzt, operiert ... und wie bei seinerzeit den Brustimplantaten wird die - natürlich vollkommen überraschende - krankmachende Folge eintreten.



    Aber - das hätte man sich ja nicht vorstellen können ... alle standen doch darauf ! ... wird es dann heißen.

    Immer vorausgesetzt, der Russlandkrieg, die sich anbahnende Klimakatastrophe oder andere Petitessen machen vorher keinen Strich drunter.

  • "Muss sie? Soll sie? Kann sie?"

    ...das nicht einfach mal SELBST entscheiden??

    Absurde Diskussion...

    • @Normalo:

      Genau. Wenn die Frauen sich nicht selbst ständig gegenseitig damit fertigmachen würden, wäre sie einen großen Schritt weiter.

      "Schönheitseingriffe sind unter Fe­mi­nis­t:in­nen ein Streitthema: Ist das Spritzen ein Akt der Selbstbestimmung – oder Resultat des Patriarchats?"

      Vielleicht sollte man mal untersuchen, woher genau der Druck eigentlich kommt. Ich habe viel mit Frauen zu tun und muss sagen, wenn jemand Druck wegen Aussehens, Alter, Gewicht, Klamotten ausübt, dann sind es in der überwiegenden Mehrheit der Fälle die Frauen selber. Natürlich nicht nur, aber Frauen dizzen andere Frauen besonders häufig wegen dieser oberflächlichen Blödheiten.

      Das ist in meinem Fall natürlich "nur" anekdotische Evidenz, aber deshalb wäre es interessant, das mal genauer zu beleuchten.

      Dieses ewige Patriarchatsgeschwafel bringt niemanden in der Sache weiter.

      • @Jalella:

        Letztlich ist es wohl in den meisten Fällen Konkurrenzgebahren und damit nichts so viel Anderes als bei den Männern - nur dass die sich eben schwerpunktmäßig auf anderen Gebieten selbst und gegenseitig pushen oder runtermachen. In beiden Fällen spielen auch die Beuteschemen des jeweils anderen Geschlechts eine Rolle. Also unschuldig sind wir Männer am weiblichen Schönheitsfokus sicher nicht - ebensowenig wie die Frauen z. B. an unserer fortgesetzten Konkurrenz um die besten Ernährerqualitäten.



        Aber so relevant der Unterschied in den geschlechtsspezifischen "Paradedisziplinen" auch genderpolitisch ist und bleibt: Ich halte eben rein gar nichts davon, dem diagnostizierten Druck des "Patriarchats" genauso dominanzgierige Verhaltensmaßregeln des "Feminismus" entgegenzusetzen. Das ist kein Stückchen weniger entmündigend, als was die "Muss sie? Soll sie? Kann sie?"-Fraktion den Männern vorwirft.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Da ist noch ein besondrer Fall:



    Gibt's für „divers" auch ein Normal?



    (Ich frag nur mal.)

  • @ Mondschaf: Glauben Sie denn, die Damen am Hof des 14ten und 15ten Ludwig hätten Botox oder "kosmetische Chirurgie" abgelehnt, wenn es das damals schon gegeben hätte?

    Frauen haben schon seit langer Zeit mit Kosmetik, Kleidung und Frisur versucht, ihre Vorzüge und Reize zu betonen. Das hat mit Kapitalismus nichts zu tun. Auch nicht immer mit dem Patriarchat, es gab etwa im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit auch bei Männern sehr figurbetonte Kleidung.

    Mich hätten noch weitere Informationen über das Umfeld interessiert, in dem "Maxi" lebt. Das würde eventuell mehr zu den Gründen bringen, warum man dort Botox nutzt, als Zitate von wohl nur in der wissenschaftlichen Szene bekannten Größen feministischer Theorien.

    Meine besten Freundinnen sind zwischen Mitte 50 und Anfang 60 und keine von Ihnen hat "was machen lassen", außer Haare färben und dezente Schminke.

    Und sie sind "trotzdem" nicht nur ganz wunderbare und tolle Menschen und einfach wunderschöne und ungemein attraktive Frauen.

  • my body my rights, wurde das schon wieder vergessen

  • Einspritzen oder nicht einspritzen, das war doch mal eine Frage die in ganz anderen Szenen gestellt wurde als der Beauty-Gemeinde? Für den Motoren-Mann und seine zwölf Vergaser ging es um Sein oder nicht Sein des Image, wenn er mit seinem Masserkrati Testorterona auf der dritten Spur der A Soundso dem Porsche die Pappen geben wollte. Um sich bei Tempo dreihundert zwanzig ins Nicht-Sein zu verabschieden. Und vom Sein oder nicht Sein in der Drogenszene wollen wir erst mal gar nicht reden…

    Jetzt also die Beauty-Industrie, die Botoxen in der Mittagspause ermöglicht. Schaut sie euch an: Elfenhaft sitzt sie in einem Zaubergarten und singt und schmachtet so wunderbar ausgeleuchtet und gefiltert über die vergängliche Schönheit der Mädchen und überhaupt und so. Elfe *Lorde*:

    www.youtube.com/watch?v=Hj5aX9UxbAk

    Also Botox jetzt, sofort und immer? Seid gewarnt.

    Eines muss man der Filter-Elfie nämlich lassen. Solche Entscheidungen müssen abgewogen werden. Besonders wenn eine Nina z. B. gerade in einem eher unscheinbaren Nagelstudio in der Vorstadt sitzt und alles tut so weh (Nina Hagen) weil der Micha neben an im Barber-Shop mal wieder die Schnauze voll hat.

    Soll ich oder soll ich nicht? Die Elfe singt:

    „Ich weiß es nicht



    Vielleicht bin ich einfach nur bekifft im Nagelstudio



    Vielleicht bin ich einfach nur wieder bekifft im Nagelstudio“ (1)

    Und der ganze Farbfilm ist nur ein blöder Traum…Wer tut den einspritzen?







    (1) Lorde, „Stoned at the Nail Salon”, Deutscher Text:



    genius.com/Genius-...ubersetzung-lyrics







    Noch was dazu vom Klaus Lage:

    www.youtube.com/watch?v=KFiMuRxW0fw

    Und das ist *DIE WAHRHEIT* – Anke Richter sagt sie:

    taz.de/Die-Wahrheit/!5789865/

    • @Moon:

      Liggers. May be. But

      Vergiß Fritz W. Egli Motorrad 🏍️ - Nie!



      www.kues-magazin.d...gende-im-portraet/



      “…Dann erblickte in der Folgezeit die Neukreation „MRD 1“ auf Kawasakibasis die Welt: ein Turbo-befeuertes Geschoss, das mit zusätzlicher Stickoxydul-Einspritzung (Lachgas) etwa 300 PS brachte. Auf der Hochgeschwindigkeits-Teststrecke im italienischen Nardò wurde damit 1986 schließlich der 10-km-Weltrekord mit 272,41 km/h gefahren.

      …Neue Schwerpunkte wurden gesetzt und mit 72 Jahren konstruierte Fritz Egli ein Gespann auf der Basis eines Suzuki-Hayabusa-Motors (477 PS an der Kupplung!) und stellte 2009 auf den Salzseen bei Bonneville (USA, Utah) einen unfassbaren Geschwindigkeits-Weltrekord mit 347,4 km/h selbst auf.…“



      Ja! Da lacht der Kleingärtner! Grüezi

      • @Lowandorder:

        Botox unter der Haut und Stickoxydul im Vergaser. Solches und solches Tuning…Ahnte ich doch irgendwie, dass eine Moto Guzzi hier einen klärenden Boxenstopp einlegen wird.



        „Egli fand heraus, dass mit zunehmender Motorenleistung der Großserien-Motorräder die Fahrwerke nicht immer Schritt hielten. So erfand er den „Zentralrohrrahmen“, eine Art minimalistisches „Rückgrat“ des Bikes, stärker belastbar, sicherer und wesentlich leichter als die Serienrahmen.“



        Wer es kann, der kann. In Sachen Auto konnte mein großes Bruderherz beides, tüfteln und fahren. Ob ich mal mit ihm auf die Teststrecke des Automobilwerkes kommen wollte, fragte der Ingenieur…und schaute mich begeistert an. Hm…also…



        Ich musste es immer bei vierzig PS belassen und bei Tempo 130 den Anti-Masserkrati-Schalter im Kopf umlegen. ICH konnte eben nicht. Es gibt ja noch anderes schönes.

        • @Moon:

          Haste BOTOX im Vergaser



          Ist die Karre ein Versaarer



          Spritzte aber Lachgas ein -



          Läuft dat Moped 🏍️ wieder fein.



          Nimmst dazu aus Werners Metülisator



          Kein Witz - Abgehts wie geölter ⚡️!



          ——-



          Werner - Geölter Blitz



          www.youtube.com/wa...Mga2Vzc2Vsbg%3D%3D



          WB gefällts “Man sagt - kosmisch - es lief beinah wie von selbst!“



          WB - Metülisator -



          www.youtube.com/watch?v=6YfuUMYWlLk



          Frauman achte auf den Gogomotor vorn wg Kolbenklemmer - 🙀🥳🥹 -



          www.youtube.com/wa...Mga2Vzc2Vsbg%3D%3D



          & Däh - 🥴🤢🤮🤑🤑🤑🤑🤑 - 🤮•

          Was ist Botulinumtoxin? BOTOX ¿ ☠️🍄



          Botulinumtoxin Typ A - vielen besser als Botox bekannt - ist ein Protein, das aus dem Bakterium Clostridium botulinum gewonnen wird. Der Name Botulinumtoxin entstand, als der Landarzt Justinus Kerner 1820 erstmals von "Wurstgift" sprach, lateinisch botulus = Wurst, toxin = Gift.“



          &



          “Botulinumtoxin (BTX) ist ein neurotoxisches Protein und ein pharmakologisch hochwirksames Exotoxin, welches auf neuronaler Ebene – insbesondere bei der Signalübertragung vom Gehirn zu den Muskeln – im Körper wirkt. Das Toxin wird von dem Bakterium Clostridium botulinum ausgeschieden. Während insbesondere früher das C. botulinum als Lebensmittelvergifter sehr gefürchtet war, wird das von ihm erzeugte Gift heutzutage auch zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Der LD50-Wert beträgt ab 30 pg/kg (je nach Serotyp/Mischung) intravenös oder subkutan und 3 ng/kg durch Inhalation. Das Botulinumtoxin stellt damit das stärkste bekannte Gift dar. Strukturell ähnlich aufgebaut ist das Tetanustoxin, welches von C. tetani produziert wird. C. botulinum kommt ubiquitär (besonders in der Erde) vor.



          www.chemie.de/lexi...otulinumtoxin.html

          • @Lowandorder:

            NA MAHLZEIT ! WOLLNICHWOLL! 👹

        • @Moon:

          Letzteres sollte aber nicht davon abhalten - btw einen kritischen Blick auf die “Boxenschlampen“*- interner Jargon - via - V 10 & catwalk zu werfen! Gelle

          unterm—- *



          Champin of the Hohlkreuz - 🙀🥳🥹 -



          Vom edlen Fahrwerk - ala Guzzi - ein andermal! Woll

  • "Maxi sagt, sie sei damals erleichtert gewesen, als die Ärztin erkannt habe, was ihr Problem sei. Für sie war das heilsam, endlich habe sie jemand ernst genommen. Sie sagt aber auch, dass man vor allem bei großen irreversiblen Eingriffen gründlich darüber nachdenken müsse. Und sich im Zweifelsfall..."



    Das Problem sind vielleicht auch die 'anderen' Ärzt*innen und Psycholog*innen, die nicht die Ernsthaftigkeit der Anliegen erkennen, oft sind die Zweifel langfristig medial flankiert kultiviert.



    Es darf aber nicht unberücksichtigt bleiben, dass es ein Mega-Business mit Riesen-Margen ist.



    Es gibt nämlich auch einige neue Trends, das macht nachdenklich wegen der einsickernden Manipulation:



    /



    "In Düsseldorf sind zwei Frauen gestorben, nachdem sie ihren Po vergrößern lassen haben.



    Der sogenannte "Brazilian Butt Lift" ist nicht ungefährlich: Bei einer von 3000 Operationen stirbt die Patientin an den Folgen.



    Weltweit lassen sich etwa 335 000 Frauen das Gesäß vergrößern."



    /



    www.sueddeutsche.d...-po-frau-1.4570717



    /



    Die kritische mediale Berichterstattung ist hier gefragt!

    • @Martin Rees:

      Indeed. Die kritische Masse 💓 -



      Als ich noch für Micedis V 10



      Auf dem catwalk konnt mitgehn!;)



      Bei der brasil Designerin xtra-klasse -



      Nein nicht die 🍵 - konnte ich 🍺



      Auf verlängert Rücken - abstellen mir!



      Der Wuchtausgleich überm Bauch - 🙀 -



      Tat es con plaste&elaste - locker auch.🥳



      Wo der Wind sie & ihr fein - toll Designe



      Hat hingetragen - Weiß kein Mensch zu sagen! - 🤔 -

      unterm——- 🌟 - 🎡 - Eitelkeiten - 🤫 -



      www.youtube.com/watch?v=UP67eKEkrRw



      Nahezu jed&alles - genderneutralfalles!

  • Es ist halt Gender. Menschen definieren für sich den Begriff "Frau" neu.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Ist das Spritzen ein Akt der Selbstbestimmung – oder Resultat des Patriarchats?"



    Es ist Resultat des Kapitalismus'. Es geht um den Marktwert. „Muss sie? Soll sie? Kann sie?" - Wollen sie? ihren Marktwert steigern? Das gilt für sie und auch für ihn. Auch Männer sind heut feminin.



    Wie sagte doch Mephistopheles? „Ihr seid noch ziemlich wohl gebaut, an Kühnheit wird’s Euch auch nicht fehlen, und wenn ihr Euch nur selbst vertraut, vertrau’n Euch auch die andren Seelen.“ So geht’s doch auch.



    de.wikisource.org/...I_(Goethe)_123.jpg



    „Wär’s Mode, sich die Nägel blau zu haun,



    Sie würden’s machen, die Klassefraun“



    (Erich Kästner – by heart)

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Sie glauben ernsthaft, dass es keine Eitelkeit, keinen Neid und kein Distinktionsbedürfnis in nicht-kapitalistischen Gesellschaften gibt?

      Woher nehmen Sie diesen Glauben?

      Ich habe es in der DDR völlig anders erlebt...

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Chris McZott:

        „Sie glauben ernsthaft, dass es keine Eitelkeit, keinen Neid und kein Distinktionsbedürfnis in nicht-kapitalistischen Gesellschaften gibt?"



        Warum sollte ich das glauben? Mit Spritze an die Spitze gilt ja in vielen Bereichen und Systemen.



        „Früher hatten wir das Matriarchat, dann hatten wir das Patriarchat, heute haben wir das Sekretariat." (Gelesen, Quelle nicht erinnerlich).

        • @95820 (Profil gelöscht):

          "Warum sollte ich das glauben?"

          Darum: "Es ist Resultat des Kapitalismus'. Es geht um den Marktwert." - Ich finde das lässt wenig Interpretationsspielraum. Distinktion durch Schönheit (was immer man darunter versteht) gibt es auch in vorkapitalistischen Systemen.

          Man kann ja oft und gerne den Kapitalismus kritisieren...aber nicht für allzumenschliche Schwächen, die es schon immer gab, und wohl immer geben wird.

      • @Chris McZott:

        Na & wenn ich’s richtig seh -



        Icke bis 51 DäDäRä -



        Gegen stehn auf botox odr Schlauch ^_^



        Den - kennse doch newahr auch!



        Im Kapitalismus wird der Mensch durch den Menschen - Ausgebeutet! Newahr.



        Nù & Bei uns im Realen Sozialismus -



        Isses genau - Genau - Umgekehrt!“

        kurz - Eiwabibschd. Ihr seid halt die Affengarde des Volkes!“* Newahr.



        Liggers. Normal Schonn.



        Bis “Ich bin Volker“ kam.

        unterm——*



        Uni Leibsch 1948 - da hatten Ernst Bloch - Hans Mayer & Co. noch was zum 😆!



        Дружба - Freundschaft - Rest bekannt •

        • @Lowandorder:

          Sorry I forgot: - des Deidschen Wolges -



          to be correkt - 😆🧐 -



          always at your servíce

      • @Chris McZott:

        Tja - mr digitalis kennt‘s - 🙀🥳 -



        Sind zwei Größen einer dritten 🟰



        Sind sie auch untereinander 🟰



        ( ~ Gilt auch für Teilmengen - 🤣 👹 🧐 )

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Aussehen und Körper wurden/werden nicht nur im Kapitalismus als "Kapital" betrachtet - oder man siehts von der anderen Seite, was nur den Schluss zulässt, dass "Kapitalismus" die nätürlichste und lebensnäheste Wirtschaftsform überhaupt ist. Was Linken natürlich gar nicht gefallen kann ;-)



      Danke für das Mephisto.Zitat, you made my day!

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Emmo:

        Ich wurde als Kind gemobbt. (Damals hieß das noch „gehänselt"). Darum entschloss ich mich, groß und schön zu werden. Hat geklappt.



        Mit 70++ gilt: Schmunzeln trotz Runzeln.

        • @95820 (Profil gelöscht):

          Das merkt man, wenn man ihre Posts liest (also das mit dem Schmunzeln ;-))

    • @95820 (Profil gelöscht):

      anschließe mich -



      & wie passend über den Tag hinaus -



      “Das Gewissen ist fähig, Unrecht für Recht zu halten, Inquisition für Gott wohlgefällig und Mord für politisch wertvoll.



      Das Gewissen ist um 180 Grad drehbar. (E.Kästner)



      & aE zu den Sogenannten Klassefrauen -



      “…Denn sie fliegen wie mit Engelsflügeln



      immer auf den ersten besten Mist.



      Selbst das Schienbein würden sie sich bügeln !



      Und sie sind auf keine Art zu zügeln,



      wenn sie hören, daß was Mode ist.







      Wenn's doch Mode würde, zu verblöden !



      Denn in dieser Hinsicht sind sie groß.



      Wenn's doch Mode würde, diesen Kröten



      jede Öffnung einzeln zuzulöten !



      Denn dann wären wir sie endlich los.“

      kurz - Stacheldraht in Schmierseife einzuwickeln - wird nicht aussterben •



      Normal.

  • Als würden die Frauen die Männer nicht in attraktive und und nicht atttraktive Exemplare einteilen. Der Unterschied ist einfach, daß Frauen nicht so stark auf äußerliches fixiert sind wie die Männer, wäre es so würden sich viel mehr Männer Schönheitsoperationen unterziehen und sich in der Mukkibude einen Sixpack anquälen Das wäre in einem Matriachat auch nicht anders.

  • "mit glatten Gesichtern und perfekten Lippen."



    "Zitronenwasser trinken, um so schön zu sein."

    Der Artikel reproduziert und an vielen Stellen unhinterfragt die Normativität dieser Schönheitsideale. Mir dreht sich dabei jedesmal der Magen um.

    Jenseits der Frage von Emanzipation und Unterwerfung stellt sich doch die, wie dieses vermeintliche "schön" zustandekommt. Meiner Meinung nach ist es keineswegs der männliche Blick, sondern Prägung durch Werbung und Medien. Es ist bekannt, dass was wir schön finden, kulturell geprägt ist. Die Debatte sollte sich weniger um die Frauen drehen, die sich irgendwie entscheiden, sondern darum, ob das überhaupt wirklich schön ist, oder lediglich eine schreckliche Vereinheitlichung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich der einzige #-Mann auf der Welt bin, der das im Artikel abgebildete Model einfach überhaupt nicht schön findet, überhaupt nicht perfekt. Ebenso, wie es Menschen gibt, die Atombusen nicht anziehend finden, gibt es solche, die alle weiteren Karikaturen von Weiblichkeit nicht sexy finden. Ein schönes Gesicht sieht nicht (für jeden) aus, wie ein heroinabhängges Opfer häuslicher Gewalt! Mir ist klar, dass das wertend klingen mag, und damit auch wieder problematisch. Ich finde es aber wichtig, dem heftig zu widersprechen, was, scheinbar objektiv, schön sei, was perfekt sei, so wie es hier im Artikel transportiert und normalisiert wird. Ich finde es wichtig, zu zeigen, dass es viele Menschen gibt, die ein vollkommen anderes Äußeres begehren. Das wird einfach viel zu selten gesagt: NEIN, das IST NICHT schön! Es gefällt nur einigen. Du musst nicht so aussehen, dass Werbefotografen dich hübsch finden; wenn Werberfotografen etwas von Schönheit verstünden, wären sie keine Werbefotografen geworden! Keine Ahnung, was Sophie für einen Umgang pflegt, aber wenn ich mich verkleiden muss (Anzug, Botox), um Respekt zu erlangen, sind das Menschen, mit denen ich absolut nichts zu tun haben möchte! Die sind primitiv, toxisch oder beides.

    • @ichier:

      Zustimmung.

  • Man könnte jetzt noch nach den Rechten der Mäuse fragen, die für die Botox-Herstellung umgebracht werden. Oder geht das mittlerweile ohne?

  • Die Autorin zieht ihre Grenze wohl bei medizinischen Eingriffen. Make-up wird dagegen nicht einmal infrage gestellt.



    Dabei ist das tägliche Anmalen doch schon eine Art von Eingriff in die eigene Ästhetik.



    Zwischen Botox und Eyeliner gibt es auch noch Tattoos, mit denen auf rein optische aber permanente Weise das Aussehen der Augen verändert wird.



    Mal nur auf die Falten bezogen: ist eine anit-aging creme schon ein Eingriff?



    Eine Pflegecreme, um Trockenheit der Haut nach der Reinigung zu beheben?



    Eine Reinigungslotion, um die Haut noch sauberer zu bekommen als es mit Wasser und Seife möglich ist?



    Seife?



    Die Grenzen zwischen Selbstpflege und patriarchalisch bedingtem Schönheitswahn sind derart fließend, dass man wohl nie entscheiden kann, wo die Grenze für alle gleichermaßen verlaufen sollte.



    Die Sache ist eben deutlich komplexer als eine Schwarz-Weiß-Diskussion überblicken kann.

    • @Herma Huhn:

      Das nimmt erst Fahrt auf:



      /



      "Der Cyborg in mir



      Die Verbindung von Körper und Technik, Mensch und Maschine birgt schon lange die Hoffnung auf eine verbesserte Lebensqualität und neue Heilungschancen. Der Soziologe Dierk Spreen weist in seinem neuen Buch über die sogenannte Enhancement-Gesellschaft jedoch auch auf die Schattenseiten der „Upgradekultur“ hin – demnach drohen Entfremdung und Kontrollverlust."



      /



      www.deutschlandfun...rg-in-mir-100.html

    • @Herma Huhn:

      Sie können den Unterschied daran festmachen, wie schnell Sie das jeweilige Mittel bei Problemen los sind. Bei Make-Up genügt meistens ein Papiertuch oder Waschlappen, beim Ein- oder Aufspritzen nicht, vom Arschgeweih gar nicht erst zu reden. Man kann natürlich jede Abgrenzung mit Spezialbeispielen totquatschen.

  • Füllmasse fürs Hirnkästle wäre in diesen Fällen wünschenswert.

  • Diese Bedeutung, die dem Patriarchat in dieser Frage beigemessen wird, halte ich für übertrieben.

    Auch ohne Patriarchat würde es vergleichbare Schönheitsideale geben, nach denen Frauen (und Männer) streben, würde es Modeerscheinungen geben, würden Menschen versuchen, möglichst attraktiv auszusehen - für sich und für (potentielle) Partner.

    • @gyakusou:

      Nuja, der Punkt ist halt die geschlechtsspezifische Ausprägung (bzw. Wichtigkeit) dieser Ideale. Warum meinen nur ein Zehntel so viele Männer wie Frauen, sie könnten NICHT einfach aussehen, wie sie nunmal aussehen? Und warum glaubt umgekehrt kaum eine Frau, sie müsste Unternehmerin, Topmanagerin, Raketenwissenschaftlerin oder sonstwas beruflich möglichst Erfolgreiches sein, um beim anderen Geschlecht ankommen zu können? Warum wird eine Frau gerne als "über der Liga" eines Mannes eingeordnet, wenn sie "zu schön" für ihn ist und er das nicht durch Sozialstatus kompensieren kann - und selten umgekehrt?

      Es ist ein wenig Geschmackssache, wie man die Ursache dieser Unterschiede klassifiziert. In der taz ist sicherlich "Das Patriarchat" das Wort der Wahl dafür. Dort, wo das Bild von der Frau als rein passivem Opfer weniger stringent kultiviert wird, könnte man auch einfach von "traditionellem Rollenverständnis" reden.

      • @Normalo:

        Jeder versucht für das andere Geschlecht attraktiv zu sein. Und während es bei (vielen) Männern um Äußerlichkeiten der Frau geht, geht es bei (vielen) Frauen um Erfolg/Geld beim Mann. Dies kann man gut oder schlecht heißen, aber meine Beobachtung, über alle Altersklassen hinweg bestätigt dies - mit wenigen Ausnahmen von dieser Regel. Der Mann kann daher mit Schönheits-OPs weniger punkten, wie mit einem guten Job.

        • @Strolch:

          Genau. Aber es ging mir halt weniger um die Feeststellung dieser - wohl kaum umstrittenen - Faktenlage, sondern mehr um die Gründe dafür: WARUM driften die Auswahlkriterien bei Männern und Frauen immer noch so stark auseinander? Ist das einfach nur Gewohnheit oder Traditionalismus? Resultat immer noch dominanter geschlechtsspezifischer Privilegien bzw. Unterdrückungsmechanismen? Oder am Ende gar genetisch (GANZ gefährliche These... ;-))?? etc.

          Die Ursache "Das Patriarchat." stellt sicher auf die zweite der genannten Antwortmöglichkeiten ab. Aber ist die wirklich die einzig richtige?

          • @Normalo:

            Ich würde zu Ihrer gefährlichen These neigen

            • @Strolch:

              Und das bei Ihrem, jede genetische Vorbestimmung mit den Pfoten tretenden, Nick!! Gesittet spaghettischlürfende Straßenköter dürfte es doch in so einem biologistisch determinierten Universum gar nicht geben - und schon gar nicht als Sympathieträger!! Ts, ich bin schockiert.

              ...und rein gar nicht überrascht. ;-)

  • Schönheit ist keine ethische Kategorie und insofern auch keine politische.Deshalb ist es für ein emanzipatorisches Gesellschaftsideal meines Erachtens unerheblich, wie die Menschen aussehen, die dafür eintreten und was diese Menschen für ihr Aussehen getan haben.

    Man könnte allerdings argumentieren, dass zwar das Aussehen der Menschen für eine (ideale) Gesellschaft unerheblich sei, aber nicht, welche Bedeutung die Menschen ihrem Aussehen im Verhältnis zu anderen Aspekten der Menschlichkeit beimessen.



    Anders gesagt: Vielleicht macht uns die Fähigkeit, uns Ideale zu setzen und sie zu verfolgen, erst zu Menschen und ich würde es sehr bedauern, wenn die Erreichung dieser Ideale sich hauptsächlich im Spiegel überprüfen ließe.

    • @pitpit pat:

      Schön argumentiert.



      Das ist doppeldeutig und soll es auch sein.



      Das Primat der Märkte ist kein ästhetisches Ideal.

  • Patriarchat und Kapitalismus sind aufeinander bezogen zu denken.

    • @Malte Willms:

      Hmm. Sie meinen Frauen in einem Matriarchat schaffen Kapitalismus nicht? Das wäre ja mal eine interessante These! 🧐

  • Sehr sehenswert, krass zum Thema auch:

    》Brainwashed - Sexismus im Kino

    Die Frau im Film: stets schön und sexy - für den "männlichen Blick" geschaffen und zumsexuellen Objekt degradiert.Wie sehr war und ist die Darstellung von Frauen im Film durch den "Male Gaze" geprägt? Der Dokumentarfilm führt vor Augen, wie die Bildsprache des Kinos die Frau zum sexuellen Objekt macht und wie dies die gesellschaftliche Wahrnehmung von Frauen manipuliert《

    www.arte.tv/de/vid...-sexismus-im-kino/ (noch bis zum 2.12.23 in der Arte-Mediathek)

    》Für sie [die kürzlich verstorbene Philosophin Kathryn P. Morgan, die an der Universität von Toronto lehrte] und andere Fe­mi­nis­tin­nen der älteren Generation gelten Schönheitseingriffe als direkte Folge des Patriarchats und damit als Akt der Unterwerfung. Selbst dann, wenn die Frau betont, es freiwillig gemacht zu haben. Wer von Geburt an darauf gepolt sei, einem Mann zu gefallen, sei gar nicht in der Lage, eine freie Entscheidung zu treffen, so die Argumentation. Um die Hoheit über den eigenen Körper zu verteidigen, dürfe man entweder nicht mitmachen oder müsse sich so operieren, dass es dem männlichen Geschmack zuwiderläuft《

    Selbst dann - e negativo - bleibt der "male gaze" Maßstab (was für ein (selbst)mörderischer Wettbewerb erst unter Schauspielerinnen herrschen muss!)

    • @ke1ner:

      Ich finde diese, den menschlichen Willen auf eine "psycho-mechanische" Umsetzung von Konditionierung reduziernde, Blickweise immer etwas billig bzw. paternalistisch. Natürlich hat frau immer Recht, wenn sie unterstellt, dass Jede, die ihr widerspricht, gar nicht Herrin ihrer Gedanken sei (und nur SIE und ihre Gleichgesinntinnen auf wundersame Weise von dieser todsicher wirkenden Wahrnehmungsverzerrung unbeeinflusst denken kann...). Und wem man nicht trauen kann, eine anständigen freien Willen zu äußern, die kann dann auch bitte weiter schön gehorchen - nur halt jetzt nicht mehr den Machos sondern den Emanzen...

      Davon abgesehen können z. B. Matthew McConaugheys SixPack, Mel Gibsons Hintern, diverseste männliche Rücken, Brüste, Oberarme und andere Körperteile auch der älteren Filmgeschichte (sowie wohl Marlon Brando oder Brad Pitt als Ganzes) wahrscheinlich ein Lied davon singen, dass es Freiluftminuten auf der Leinwand auch zur Bedienung der "Female Gaze" nicht zu knapp gibt. Ist es überhaupt so schlimm, dass sich die Geschlechter gegenseitig anziehend finden und der Anblick als schön empfundener Exemplare als Genuss empfunden wird?

      DARAN würde ich es also nicht festmachen. Interessanter ist eher der FOKUS auf die weibliche Schönheit: Dass eine schöne Blondine es irgendwie nie schafft, mehr zu spielen als die schöne Blondine, während umgekehrt der "hübsche Junge" schon sehr begrenzte schauspielerische Mittel haben muss, um nicht irgendwann auch mal eine wahrhaft anspruchsvolle Rolle angeboten zu bekommen? Dass es nicht normschöne Frauen fast nur im Arthouse-Bereich oder Komödien zu etwas bringen können?

      Das sind schon interessante Fragen. Aber ich habe meine Zweifel, dass sie alle nur in einer geschlechterkämpferischen Über-Unter-Logik zu lösen sind.

  • Anstatt viel Geld für Schönheitsoperationen auszugeben sollten die Frauen (und mittlerweile auch Männer) lieber zum Psychologen gehen, damit der ihnen hilft ihren Körper so zu akzeptieren wie er ist. Das würde langfristig zu mehr Glück bei den betroffenen führen.

  • Jetzt wird's schräg,



    dieser Beitrag vermiest einem das schönste Sonntagsfrühstück, nicht mal die Tasse Kaffee und das räkeln in der Sonne macht da Spaß.



    Pad ausgeschaltet und Online taz nicht weitergelesen, harter Tobak.

  • Jeder hat das Recht, seinen Körper zu bearbeiten. Vor Tausenden von Jahren haben wir uns Hörner aufgesetzt und Knochen durch die Nase gezogen.

    • @Kappert Joachim:

      Ach was! ©️ Vagel Bülow -

      Warum so zurückhaltend! Newahr.



      Einfach - wie ich als Kind/Jugendlicher - zum Abrollen - Kosmos -



      Prof. K. Weule Die Kultur der Kulturlosen - mal auf der Zunge zergehen lassen! Wollnichwoll



      images.booklooker....st%C3%A4tigung.jpg



      Voll Normal! Ey. - 🙀🥳🤣 -

      kurz - Frauman kann sich auch‘n Klavier an die Nase hängen! Gelle.



      Oder gleich zwei - dann klapperts besser



      Übertönt - glatt andere Hohlräume - wa!



      Normal Schonn.

    • @Kappert Joachim:

      "Wir uns" oder "die Anderen (bzw. einige davon) uns"? Was ist mit Tellerlippen, gefeilten Zähnen, Beschneidungen? Machten und machen das "wir uns"? Und was ist dabei das Recht?