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CDU-Plan zu MigrationVabanquespiel im Bundestag

Die Debatte über die Asylpolitik erreicht den Bundestag. Werden Verschärfungen mit AfD-Stimmen beschlossen oder findet die demokratische Mitte zusammen?

Möchte, dass SPD und Grüne ihm folgen: CDU-Chef Friedrich Merz Foto: dts-Nachrichtenagentur/imago

BERLIN taz | Es läuft nicht schlecht für die AfD. Der Plan der demokratischen Mitbewerber, das Thema Migration aus dem Wahlkampf herauszuhalten, ist seit dem Doppelmord von Aschaffenburg Makulatur. Nach der grausamen Tat eines mutmaßlich psychisch kranken Afghanen ist eine hitzige Debatte über die Asylpolitik entfacht, die nun auch den Bundestag erreicht.

Der trifft sich zu seiner letzten vollständigen Sitzungswoche vor der Wahl. Wird das Parlament Grenzschließungen fordern, wird es die Regierung auffordern, tausende Menschen in Abschiebegewahrsam zu nehmen und wird die AfD dabei zur Mehrheitsbeschafferin? Oder finden SPD, Grüne, Union und die anderen Parteien noch einen Kompromiss in der demokratischen Mitte? Ein Krimi mit ungewissem Ausgang.

Die Unionsfraktion will am Freitag nicht nur zwei Anträge in den Bundestag einbringen, die unter anderem eine drastische Verschärfung der Migrationspolitik fordern, sondern erwägt auch, zwei Gesetzentwürfe zur Abstimmung zu stellen. In dem einen soll es dem Vernehmen nach um die Sicherung der Grenzen gehen. Bei dem anderen handelt es sich um den Unionsentwurf des „Zustrombegrenzungsgesetzes“, der im November im Innenausschuss gescheitert war.

Darin fordert die Union eine „Begrenzung des illegalen Zustroms von Drittstaatsangehörigen nach Deutschland“ und hält „umfassende Grenzkontrolle und Zurückweisungen“ für geboten. Den Familiennachzug für Flüchtlinge mit subsidiärem Schutz will sie bis auf Weiteres beenden.

Hintergrund dieses neuerlichen Vorstoßes: Die AfD hatte angekündigt, einen gleichlautenden Antrag in den Bundestag einzubringen, um die Union unter Druck zu setzen. Dem wollen CDU und CSU nun zuvorkommen. „Es ist Zeit, Entscheidungen zu treffen“, sagte Merz nach einer Sondersitzung des CDU-Bundesvorstands am Montag.

Der Kanzlerkandidat betonte auch noch einmal, die Möglichkeit, dass notwendige Stimmen für eine Mehrheit von der AfD kommen könnten, würde ihn nicht abhalten. „Was in der Sache richtig ist, wird nicht falsch dadurch, dass die Falschen zustimmen“, sagte Merz. Er suche diese Mehrheit nicht: „Ich möchte, dass Sozialdemokraten und Grüne zur Vernunft kommen.“

SPD schließt Zustimmung aus

Die SPD wiederum sieht die Union von allen guten Geistern verlassen. Generalsekretär Matthias Miersch attestierte Merz und der Union gleichfalls am Montag einen „beispiellosen Tabubruch“. Es sei bisher festes Einvernehmen gewesen, dass kein Gesetz in den Bundestag eingebracht werde, „bei dem die AfD Zünglein an der Waage sein wird“.

Dass die SPD ihrerseits den Unionsvorschlägen zustimmen wird, schloss Miersch aus. Diese verstießen eindeutig gegen die Verfassung und gegen europäisches Recht, er sehe „hier keine Grundlage eines Kompromisses.“ In einem internen Bewertungspapier der Bundestagsfraktion, welches der taz vorliegt, verwirft die SPD sowohl dauerhafte Grenzkontrollen („praktisch nicht durchführbar“) als auch die Inhaftierung aller Ausreisepflichtigen („rechtlich schwierig“).

Ein faktisches Einreiseverbot für Menschen ohne Papiere verstößt der Einschätzung nach „gegen europäisches und internationales Recht, wofür sich Deutschland verantworten müsste“. Auch ein nationaler Alleingang (Nationaler Notstand) sei nicht angezeigt. Man habe keine rechtliche Handhabe, „solche Zurückweisungen ohne Einverständnis gegen den Willen der anderen EU-Mitgliedsstaaten durchzusetzen.“

Noch vor drei Wochen teilte FDP-Generalsekretär Marco Buschmann diese Einschätzung. Der ehemalige Justizminister sagte Anfang Januar, er halte pauschale Zurückweisungen an der Grenze rechtlich für nicht haltbar. Nun sucht er den Schulterschluss mit der Union: Die FDP-Spitze empfehle der Fraktion, dem Antrag der CDU/CSU zuzustimmen, sagte Buschmann am Montag.

Die SPD will stattdessen drei eigene Gesetzentwürfe einbringen, die ebenfalls auf eine Verschärfung der Migrationspolitik abzielen. Zum einen geht es um die Punkte des Sicherheitspakets, denen die Unionsländer bislang nicht zugestimmt haben, weil sie ihnen nicht weit genug gingen. So sollen etwa Sicherheitsbehörden zusätzliche Befugnisse erhalten und Fahndungsbilder mittels KI auswerten dürfen. Dies fordern die In­nen­mi­nis­te­r*in­nen der Länder schon länger, nach einer Sonderkonferenz am Montag erneuerten sie diese Forderung.

Zum anderen wollen die Sozialdemokraten das Gemeinsame Europäische Asylsystem, GEAS, nun rasch auf nationaler Ebene umsetzen. Im Ergebnis soll künftig über einen wesentlichen Teil der Asylanträge jenseits der europäischen Außengrenzen entschieden werden. Die eingeführten Grenzkontrollen an den deutschen Grenzen will die SPD fortführen. Zum dritten will sie das Bundespolizeigesetz, mit dem die Bundespolizei neue Überwachungsbefugnisse erhält, in zweiter und dritter Lesung zur Abstimmung stellen. SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese sagte der taz, die Fristen seien mit Blick auf den 23. Februar sportlich. „Aber man kann alle drei Gesetzesvorhaben noch zum Abschluss bringen“.

Beim Bier oder in den CDU-Chatgruppen wird Zweifel laut

Ob und was am Ende von den Unions- und Restampelvorschlägen tatsächlich noch bis zur Bundestagswahl beschlossen und umgesetzt wird, und ob diese geeignet sind, ein zweites Aschaffenburg, Mannheim oder Solingen zu verhindern, ist bei diesem politischen Bankdrücken fast zweitrangig. Vielmehr geht es darum, wer in dieser Stimmung aus Verunsicherung und Empörung das Wahlvolk auf seine Seite ziehen kann. Die Union mit „demonstrativer Entschlossenheit“ oder die SPD mit „Besonnenheit“ und der Beschwörung der „Brandmauer.“

„Wer die AfD in sein Haus lässt, wird sie nicht mehr herausbekommen“, warnte Miersch. Doch für die Union scheint das Vabanquespiel aufzugehen. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann berichtete von „unglaublichem Zuspruch“ am vergangenen Wochenende. Vier Veranstaltungen mit Merz seien überfüllt gewesen, und allein in der Parteizentrale habe es 200 neue Mitgliedsanträge gegeben.

In den Gremiensitzungen, so war zu hören, habe es auch einige kritische Stimmen gegeben, insbesondere mit Blick auf die Möglichkeit der gemeinsamen Abstimmungen mit der AfD. Jenseits der Gremien gibt es durchaus auch scharfe Kritik an dem Kurs von Merz. In Chatgruppen, beim Bier, auch in einer Schalte einer kleinen Gruppe aus der Bundestagsfraktion soll es viele besorgte Stimmen geben. Öffentlich aber will sich niemand äußern. Man wolle dem Kanzlerkandidaten vor der Wahl nicht in den Rücken fallen und wichtiger noch, keinen weiteren Grundsatzstreit zu Migration.

In der SPD und gerade bei den Jusos sehen viele wiederum die verschärfte Migrationspolitik und das Sicherheitspaket kritisch. Nun aber stärken sie der Partei den Rücken. „Mir sind all die vernünftigen Stimmen innerhalb der Union gerade viel zu leise“, so Juso-Chef Philipp Türmer zur taz. „Deswegen ist es so wichtig, dass wir als SPD umso deutlicher immer wieder sagen: Wir machen da nicht mit! Wir besorgen uns Mehrheiten nicht bei Anti-Demokrat*innen und Faschos.“

AfD will wohl mit der CDU stimmen

Die Stimmung in der AfD kann man indessen nur als „machttrunken“ beschreiben. Die Abgeordnete Beatrix von Storch nannte den CDU-Antrag „Gratis-Wahlkampfhilfe“. Thüringens AfD-Chef Björn Höcke feixte auf Telegram über den „hektischen Aktionismus“ von Merz. Spitzenkandidatin Alice Weidel forderte am Montagmorgen, dass Merz Ernst machen müsse mit einer „kompromisslosen Migrationswende“. „Mein Angebot an Herrn Merz für eine Zusammenarbeit steht weiter“, so Weidel.

Dank der Union haben die extrem Rechten jetzt eine ganze Palette an Handlungsoptionen, um die Christdemokraten und die parlamentarische Demokratie vor sich herzutreiben. Aus Vorstandskreisen der AfD-Fraktion war zu hören, dass man den Abgeordneten am Dienstag empfehlen wolle, dem CDU-Antrag zuzustimmen. Läuft also.

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49 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir müssen die Kommentarfunktion nun schließen.

  • Meine Befürchtung ist, Herr Merz gefällt sich in der Rolle des unwiderstehlichen Volkstribuns. Selbst auf die Gefahr hin, über Nacht zu einem völkischen zu werden.



    Wenn ich noch Christ wäre, würde ich jetzt inständig beten. Wegen der Lage der Dinge denke ich, wenn ich nachts aus unruhigem Schlaf aufwache, immer öfter ans Kofferpacken (nolens volens).

  • Legal oder illegal, Migration ist nicht das Problem. Das Problem ist der zu lasche Umgang mit gewalttätigen Wiederholungstätern z.b. Islamisten, Putschisten, Faschisten, Vergewaltiger, Frauen- und Kindermörder (egal welcher Herkunft). Nur bei Klima- undLinksradikalen wird hart durchgegriffen, sogar schon bei nicht gewalttätigen Straftaten. Es ist geradezu pervers wie die Opfer instrumentalisiert werden. Kleiner Vorgeschmack auf die schwarz-braun-blaue Zukunft bzw. Rückkehr in die Vergangenheit.

  • Ich finde die Haltung von SPD und Grünen riskant. Sie sind mit ihren Verbalisierenden dabei, die Brücken zur CDU abzureißen. Ja glauben sie denn, die CDU wird sich von ihnen vorschreiben lassen, welche Bundestagsanträge sie stellt? Nur Anträge, denen entweder SPD oder Grüne auch zustimmen können?

    • @Spickerfresse:

      Natürlich nicht. Die christlichen Unionen suchen schon lange nach einem Grund den Nazis den Steigbügel zu halten. Da kommt die Ablehnung der anderen zu ihren Anträgen gerade recht

  • Eigentlich ein geschickter Schachzug.



    Wenn die Verschärfungen den Bundestag mit AFD-Hilfe passieren, dann muss die CDU nach den Wahlen bei den Koalitionsverhandlungen auf diesem Gebiet den Grünen oder der SPD keine Zugeständnisse mehr zu machen, während letztere es schwer haben würden eine gerade erst demokratisch beschlossene Verschärfung rückgängig zu machen; man kann das Thema dann weitgehend ausklammern.

    • @Socrates:

      Die neueste Forsa-Umfrage zeigt, dass die CDU bereits Prozentpunkte an die AfD verliert, SPD gleich geblieben, Grüne leichtes Plus.



      Die CDU bringt sich ja eher in die Lage, dass allen, denen dieser Wortbruch von Merz zuwider ist, sie nicht wählen. Alle, die den grund- und europarechtswidrigen Kurs bejubeln, werden gleich die AfD wählen.

  • Hat Merz auch noch einen sinnvollen Gesetzentwurf, zwecks finanziellen Entlastungen - der durch die Inflation stark in Anspruch genommen Bevölkerung, zur Vorlage bereit ?



    Zum Beispiel durch Absenkung der Mehrwertsteuer.



    Einen Gesetzentwurf zum Erhalt von Brücken und Straßen ?



    Einen Gesetzentwurf für ein besseres Bildungssystem - oder sieht Merz da eher eine Gefahr, in Bezug auf eventuelle Wählerstimmen ?

  • Das was in dem Artikel als "demokratische Mitte" bezeichnet wird hat beim Wähler seit geraumer Zeit keine Mehrheit mehr. CDU.und CSU scheinen es "leid" zu sein ihre Vorstellungen, die bzgl. der Migration hinter der Brandmauer liegen, vor der Brandmauer parken zu müssen. Außer bei den Merkelianern ist die Stimmung in der Partei bestens. Herr Merz hat nicht impulsiv gehandelt. Die Gesetzesentwürfe lagen doch schon lange im Schreibtisch. SPD und Grüne hat es eiskalt erwischt, denn als Minderheitenkanzler mit bemerkenswerter politischer Mehrheit im Bundestag braucht er Grüne und SPD schlicht nicht. Die Würfel sind gefallen.

  • Herr Merz erinnert zunehmend an Kubricks Dr. Seltsam, der seinen rechten Arm nicht unter Kontrolle hat. Seine "Ausrutscher" versucht seine Partei dann wieder einzufangen, indem sie in ihr Gesetzesvorhaben Alibisätze wie den, dass der Gegner AfD heißt einfügt.



    Die SPD macht sich währenddessen einen schlanken Fuß, indem sie einerseits die Reihen schließt und sich als aufrechte Kämpferin für Demokratie und Menschenrechte darstellt ("Wir machen da nicht mit!") und andererseits die menschenrechtlich fragwürdigen Beschlüsse der GEAS-Reform unterstützt und in Form des „GEAS-Anpassungsfolgegesetzes“ (20/13964) voranzutreiben sucht.



    Über die FDP brauchen wir gar nicht erst zu reden.



    Armes Deutschland.

  • Das eigentliche Problem ist der deutsche Michel, der nach Aschaffenburg von den Politikern verlangt etwas zu tun. Mit GEAS haben wir bereits deutliche Verschärfungen in der Asylpolitik. Es ist schon längst etwas getan worden. Mehr menschenverachtende Asylpolitik brauchen wir eigentlich nicht. Wie immer fehlt nur die Umsetzung.



    Herr Merz ist Populist und glaubt diese Stimmung für sich nutzen zu können und den Diskurs noch weiter nach rechts zu verschieben. Und der deutsche Michel glaubt ihm. Und da durch GEAS die Zahlen bereits zurück gehen werden, kann er dann den Erfolg für sich reklamieren.

  • Interessanterweise wird in konservativ-rechten Podcasts wie Ronzheimer oder Table Media der Vorstoß von Merz doch auch als problematisch besprochen, da einerseits die Punkte tatsächlich rechtlich fragwürdig und zum Teil nicht umzusetzen sind, andererseits durchaus wahrgenommen wird, dass Merz ohne Not der AfD nun Möglichkeiten eröffnet hat, die Union vorzuführen. Gleichzeitig ist in der Union die Panik da, dass Merz es mit seiner Impulsivität verbockt hat, sodass man nun kurz vor der Wahl auf Schadensbegrenzung und Schönreden setzt als auf Kritik, die eben nur intern geäußert wird.

  • Unredlicher, nicht gesetzkonformer Wahlkampf von Friedrich Merz für die CDU, oder doch eher Wahlbetrug ? Sollte die CDU mit dieser Nummer der Wahlkampf gewinnen und später halten die Gesetzentwürfe, in der Umsetzung vor den Gerichten nicht stand, hätte die CDU dennoch ihren Wahlsieg längst eingefahren. Merz könnte ja dann " Verantwortung " übernehmen und abtreten.



    Köpfe innerhalb einer Partei wechseln eh, ob nach dieser Farce dann ein ander Kopf für die CDU repräsentiert, ist doch dem Machtapperat dieser skrupellosen Partrei schnurz.



    Es wäre dringend zu überlegen die Immunität von Parlamentariern aufzuheben !

    Wahlkampf 2025



    CSU/CDU, FDP,AfD unwählbar

    • @Alex_der_Wunderer:

      Ihrer Meinung nach darf man also nur noch zur Wahl antreten, wenn man das geltende Recht nicht ändern will?

      Die Schuldenbremse ist übrigens auch Verfassungsrecht.

      • @Chris McZott:

        Ach Geh, Verfassungsrecht, Strafgesetzbuch, Gesetze, Gerichte und Verordnungen.



        2 × 3 macht 4



        Widdewiddewitt



        und Drei macht Neune !!!



        Der Fritze - macht sich unsere Welt, wie sie ihm gefällt



        trallalala

      • @Chris McZott:

        Merkwürdige Frage. Man darf bestehende Gesetze nicht brechen - so ist das. Wer Gesetze ändern will muss sich an Abläufe halten, nicht einfach machen wie's gerade in den Kram passt und schon gar nicht mit denen, die Gesetze partout überschreiten (wollen).

        • @Perkele:

          Deutschland hätte ja auch die theoretisch die Möglichkeiten, die Änderung des EU Rechts anzustreben. Zuletzt waren doch nur noch Deutschland und Luxemburg Verfechter der bisherigen "Migrationspolitik".

          Und "Wahlbetrug" ist ja bei allen Parteien eher die Regel als die Ausnahme. Ich bin ein wohlwollender Mensch und interpretiere Wahlprogramme als "Was passieren würde wenn unsere Partei 67% der Stimmen hätte"

          Dass Gesetze sich als nicht (mehr) verfassungskonform herausstellen, kommt auch häufiger vor als man denkt.

        • @Perkele:

          Also das was Merz macht? Ein Gesetz einbringen, was die Gesetzeslage ändert.



          Niemand macht hier einfach so wie es einem in den Kram passt. Dann wäre Merz bereits verhaftet worden.

      • @Chris McZott:

        Die Vermögenssteuer auch 😉

  • ".... oder findet die demokratische Mitte zusammen?".

    Alleine dieser Satz ist schon undemokratisch 😂

  • Wenn die AfD im Jahr 2024 bei jeder passenden Gelegenheit einen Sekt geleert hätte, hätte sie bald Leberzirrhose. 2025 gehts so weiter.

  • "Werden Verschärfungen mit AfD-Stimmen beschlossen oder findet die demokratische Mitte zusammen?"



    Das ist natürlich geschickt ausgedrückt, heißt aber nichts anderes als das die CDU nachgeben muss und auf SPD und Grüne zugehen soll.



    Denn seit Jahren wird die Position der CDU als äußerster Rand von SPD und Grünen markiert. Rechts von ihr ist alles verbotenes Land.



    Das ist einerseits nachvollziehbar da man sich seit einem Jahrzehnt auf die (unwirksame) Taktik versteift hat die AfD auszugrenzen - es zwingt aber die CDU immer wieder Kompromisse einzugehen die links von ihr sind.



    Für SPD und Grüne kommt das natürlich gelegen. Das die Union damit unzufrieden ist sollte man aber auch nachvollziehen können.



    Das Merz nun 4 Wochen vor der Wahl in trump'scher Manier sagt 'so wie ich will oder gar nicht' ist natürlich für SPD und Grüne maximal unglücklich, man merkt deutlich dass sie sich lieber stillschweigend über die letzte Sitzungswoche gerettet hätten...



    So müssen sie nun Farbe bekennen - laut Springerpresse stehen selbst die SPD Wähler zu 65% hinter Merz Forderung - das bringt sie jetzt in Zugzwang - Politik gegen die Stimmung im Land 4 Wochen vor der Wahl mit 16% kaum eine Option...

    • @Farang:

      Naja Springerpresse…erst Elon „Hitlergruß“ Musk in der „Welt“ die AfD loben lassen, und nun in der „Bild“ Merzens Fünf Punkte Plan hypen lassen. Die INSA Umfrage wurde von Bild in Auftrag gegeben und daher zweifle ich doch ein bisschen an den Zahlen, aber selbst dort wird die Zahl der SPD Wähler, die Merzens Plan gut fänden, nur mit 55% angegeben und nicht mit 66%. Wichtiger wäre die Frage, wieviele Unionswähler und Bildleser eine Koalition von CDU/CSU und AfD in Ordnung fänden.

      • @Karla Columna:

        Das wäre tatsächlich mal eine spannende Umfrage - ich tippe die Zustimmungsquote dürfte höher liegen als die bundesweiten 19%, die die AfD gern in Verantwortung sähen wenn ich den Wert recht im Kopf hab

    • @Farang:

      "laut Springerpresse" - Ah ha.

      • @Jörg Schubert:

        Wenn auch die Intensionen des Springerverlags fragwürdig sind, die Umfragen die INSA in deren Auftrag regelmäßig durchführt sind mit die zutreffendsten wenn man die tatsächlichen Ergebnisse nach Wahlen mit den vorhergesagten Werten vergleicht...🤷‍♂️



        Man muss ja nicht die gleichen Schlüsse ziehen wie BILD und Welt, die erhobenen Umfragewerte darf man aber schon zur Kenntnis nehmen

      • @Jörg Schubert:

        🤣🤣😅🤣😅

  • "..oder findet die demokratische Mitte zusammen?"



    Nur so geht es, die Mitte muss zusammen finden, denn sonst kommt es zum Chaos.

    • @Hans Dampf:

      Also Blockpartei? 🤔

      • @Gurkenbrille:

        Das letzte Mal, als die Konservativen und Rechtskonservativen mit dem äußersten rechten Rand zusammenarbeiteten, kostete über 60 Mio. Menschen das Leben. Aber sicherlich gibt es auch heute Leute, die das Horst-Wessel-Lied mögen

    • @Hans Dampf:

      Es kommt so oder so zum Chaos. Weil diese Manager die überlastete Verwaltung nicht mehr Steuern können, egal was sie tun, beschließen und im Wahlkampf wortgewaltig androhen oder versprechen.

      Unsere Kommune ist so verzweifelt, die Blitzen jetzt eben vermehrt Autofahrer an "unethischen" Stellen, um sich den das Gehalt, die Pensionen und den Lifestyle der Beamten noch leisten zu können.

  • An einem Tag, der an die größten Verbrechen Deutschlands erinnert, wird darüber geredet, ob es nicht völlig egal ist, dass man mit Rechtsextremen gemeinsame Sache macht.



    Schande über Sie, Herr Merz!



    Eine Deutsche oder ein Deutscher, die sich der Verantwortung für unsere Geschichte bewusst sind, können Sie nicht unterstützen und schon gar nicht wählen.

  • Ich halte es für einen großen Fehler, Merz und seine CDU in die Nazi-Ecke zu stellen.



    Scholz und Habeck sind auch keine Kommunisten oder Linksextreme.



    Lasst die Kirche im Dorf, ansonsten droht die Stimmung im Land noch weiter zu kippen.

    • @Frank R.:

      In die Ecke hat er sich selbst gestellt.

  • Herr Merz, mit seinen locker über 1900 mm, ist ein Zwerg, moralisch, politisch und so.

  • Dieses Thema ist ein Verliererthema. Es ist schlicht unmöglich eine individuelle Tat durch generelle Handlungen in Form von Gesetzen zu verhindern. Kein Gesetz verhindert die individuelle Tat eines psychisch kranken Menschen. Gesetze regeln die Bestrafung hinterher.



    Egal wie markig die Forderungen von Merz sein werden, sie sind unerfüllbar und die nächste Eskalation, tschuldigung Verschärfung muß zwangsläufig folgen, denn individuelle Taten sind nicht zu verhindern.

    • @nutzer:

      Vor allem stellen Gesetzesverschärfungen nach solchen Tagen immer die Frage, warum man vorher noch nicht verschärft hat. Und die "Antwort" auf diese Frage hilft immer der AfD.

  • Die SPD ist und bleibt die Partei der Bedenkenträger.

  • Bin, das muss ich ehrlich zugeben, enttäuscht von Friedrich Merz. Ich konnte ihn nie leiden und fand 90% seiner politischen Überzeugungen falsch, aber ich habe zumindest geglaubt, dass er diese Überzeugungen tatsächlich ernst meint. Wenn die Zusammenarbeit mit der AfD jetzt doch eine Option ist, dann war das ein Irrtum.

    Dies wäre jetzt die Gelegenheit für SPD und Grüne (der Linken traue ich es nicht zu), ein überzeugendes Gegenkonzept zur Reform der Migration vorzulegen - und wenn sie das tun, hoffe ich, dass die Wähler*innen es honorieren. Vielleicht Wunschdenken, aber es wäre doch schön.

  • Auf den Demonstrationen kann man feststellen, der Unmut der Bevölkerung richtet sich nicht mehr ausschließlich nur noch gegen Rechts & Friedrich Merz, sondern zielt zunehmend auch auf unsere gesamte Regierung - Partei übergreifend.



    Gerade auch die Tatsache - wollen doch die Politiker ihr Versagen in der Migrationspoltik, auf die Geflüchteten, unrätlich schieben.



    Forderungen für mehr Demokratie, mehr Miteinander, Mitmenschlichkeit, soziale Gerechtigkeit, gegen Ausgrenzung, werden lauter.



    Bürger und Wähler wollen sich nicht mehr von unseren Politikern spalten lassen



    Konstruktive, kompetente - dem GG entsprechende Politik - wird von der Bevölkerung, von unseren Regierenden eingefordert.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Naja, was die Bürger und Wähler im Allgemeinen wollen sei mal dahin gestellt, ich denke es geht mehr im Lösungen. Das diese mit unserem GG in jedem Punkt konform gehen müssen werden aber sicher nicht alle so sehen, letztendlich sind diverse Artikel im GG mit entsprechenden Mehrheiten auch änderbar.

      • @Tom Tailor:

        Leider gehen auch einige Bürger und Wähler nicht mit dem Strafgesetzbuch konform. Die Überlastung unserer Gerichte ist enorm und die Belegung in den Gefängnissen spricht Bände.

        • @Alex_der_Wunderer:

          Ohne Frage. Der Unterschied ist nur, dass eine Regierung mit entsprechenden Mehrheiten Gesetze ändern und Abkommen verlassen kann .- im Gegensatz zum Bürger und Wähler ;-)

    • @Alex_der_Wunderer:

      Tausend Dank. Sie geben mir Hoffnung.

  • Wie war das hier auf'e taz? Faschismus ist, wenn alle in einem Sinne vereinnamt werden.



    Dieser Versuch von Herrn Merz, die demokratischen Parteien in genau dieser Art zu harmonisieren (andere sagen erpressen), ist ein antidemokratischer.



    Der Herr Merz wäre einer Aufgabe wie der, der die damals junge Ampel gegenüber stand, in keiner Weise gewachsen.



    Ich bin kein Verteidiger der Cum-Ex- bzw G20-Hamburg-Geschichte von jetzt/noch BK Scholz.



    Meine Zukunft in die Hände von Merz oder Scholz? Ich würde Scholz vorziehen.



    Wähle aber diesmal (als alter Sozi) die LINKE.



    Tja, so is dat mit de Zeitenwende.

  • Die Problemlage ist einfach erklärt. Deutsche Nationalisten werden wir nicht so einfach los. Ausländer kann man abschieben. Die deutsche Staatsbürgerschaft kann niemanden so einfach aberkannt werden und wer anderen durch Zufall der Geburt als MitbürgerIn zur Last wird, muss nolens volens ertragen werden. Wer aber nicht über das richtige Stück Papier, dass die deutsche Staatsbürgerschaft bestätigt, verfügt, der kann abgeschoben werden, auch wenn er von MitbürgerInnen gewollt oder gebraucht wird. Da nun die Deutschen so unter sich bleiben müssen, sind auch die deutschen Nationalisten immer schon da und ums verrecken nicht weg zu kriegen. Da denkt sich mancher, dass aus diese Not auch eine Tugend gemacht werden kann. Nationalist? Xenophob? Rassist? Warum nicht. Wenn es dem eigenen Vorteil nutzt.

    Wer am Gedenktag der Befreiung des KZ-Auschwitz bei NSDAP und SS nur an den Holocaust denkt, übersieht, dass der ganze Nationalsozialismus sich als Beschützer von Wohlstand und Sicherheit Deutschlands generierte und dass die SS auch ein großer Wirtschaftsbetrieb war. Da wiederholt sich heute Geschichte.

  • Tief unten in der weißen deutschen Seele pocht wild ein rassistisches Herz und Friedrich Merz fliegen diese Herzen jetzt alle entgegen… Siegestrunken vereinen sie sich im dumpfen braunen Morast und lieben sich bis zum nächsten Morgengrauen. Jens, Alice, Friedrich, Karsten… und viele mehr!