Bauern schüchtern Journalisten ein: Mit Mist vor der Haustür
Manche Landwirte gehen immer aggressiver gegen Medien vor. Nun belagerten sie unter anderem das Haus eines Journalisten.
Bauern haben einen Zeitungsjournalisten und eine Kommunalpolitikerin in Niedersachsen mit Protesten vor deren Privathäusern bedrängt. Zudem forderten Landwirte in einer Petition, eine ihnen nicht genehme Redakteurin aus der Agrarredaktion des Bayerischen Rundfunks zu entfernen. In allen drei Fällen ging es um Äußerungen der Betroffenen zur Landwirtschaftspolitik.
Am vergangenen Sonntag zogen etwa 20 Bauern vor das Haus eines Redakteurs der Braunschweiger Zeitung, wie das Blatt selbst und das Internetportal Regional Braunschweig berichten. Demnach fuhren die Landwirte mit einer Schubkarre voller Mist vor. Sie hätten dem Journalisten vorgeworfen, er habe „polemisch und fachlich sehr mangelhaft“ über die Bauern geschrieben, hieß es in der Zeitung. Auf dem Fußweg vor seiner Einfahrt hätten sie Tische und Bierbänke aufgebaut.
Selbst als der Journalist zum Sonntagsdienst in die Redaktion musste, blieben sie sitzen. „Die Familie des Kollegen empfindet die Lage zunehmend als bedrohlich, wie eine Belagerung“, schrieb das Blatt.
Eine ähnliche Aktion fand gleichzeitig vor dem Privathaus einer Kommunalpolitikerin der Grünen im Landkreis Wolfenbüttel statt, die in einer Pressemitteilung Proteste der Bauern gegen Umweltauflagen kritisiert hatte. Das berichteten Medien und der Gemeindeverband Cremlingen der Partei.
Chefredakteur: „Grenze überschritten“
„Das Eindringen in das Privatleben eines Journalisten werden wir nicht hinnehmen“, erklärte der Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung, Armin Maus, in einem Artikel. „Hier ist eine Grenze überschritten worden, die verteidigt werden muss.“
Abgesehen davon gehe der von den Bauern monierte Meinungstext des Redakteurs fair mit den Bauern um. Tatsächlich hieß es in dem Kommentar zu den Demonstrationen Tausender Bauern in mehreren Großstädten Ende Oktober: „Man kann das sehr gut verstehen, dass die Landwirte auf die Barrikaden gehen.“ Er riet ihnen aber auch: „Nicht nur klagen über Verbote und Verluste, sondern Lösungsvorschläge machen.“ Die Bauern seien nicht allein schuld an Umweltproblemen wie dem Insektensterben, der Verschmutzung des Grundwassers und dem Klimawandel, „aber unbeteiligt eben auch nicht“.
Auch die agrarpolitischen Sprecher von CDU, SPD, Grünen und FDP im niedersächsischen Landtag verurteilten die Aktion als „eine schwere Verletzung der Privatsphäre“: „Öffentliche Diskussionen müssen im öffentlichen Raum stattfinden.“
Verantwortlich für die ungebetenen Hausbesuche war einem Flugblatt zufolge die Gruppe „3 vor 12“, die sich an den Demonstrationen beteiligt hatte. Eine Bitte der taz um Stellungnahme ließ die Gruppe unbeantwortet.
Petition gegen Redakteurin
Wie aggressiv manche Landwirte mittlerweile gegen Journalisten vorgehen, zeigt auch der Protest gegen Christine Schneider, Agrarredakteurin des Bayerischen Rundfunks. Sie gab am Abend nach den Demonstrationen der BR-Fernsehnachrichtensendung „Rundschau“ ein Experteninterview. Darin sagte sie nach eigenen Angaben, dass die Landwirte 5 Milliarden Euro EU-Agrarsubventionen pro Jahr bekämen und deshalb die Gesellschaft mitreden dürfe, wie sie arbeiteten. „Davor liefen zwei Beiträge, die ausführlich die Meinung der Landwirte abbildeten“, so Schneider zur taz.
Kurz nach dem Interview erschien auf dem Internetportal change.org die Petition „Absetzung von Christine Schneider im BR als Mitglied der Landwirtschaftsredaktion“. „Wenn nicht mehr neutral geurteilt wird, dann bitte verlassen Sie die öffentlichen Medien“, hieß es in dem Text, dem sich ungefähr 5.000 Menschen anschlossen.
Zwar distanzierte sich der Bayerische Bauernverband von der Petition. Er beschwerte sich aber auch über Schneider beim BR.
Der Informationsdirektor des Senders, Thomas Hinrichs, teilte mit, die Forderung nach Absetzung der Journalistin „ist mit der Pressefreiheit nicht vereinbar“. Kritische Diskussionen über das Programm seien wichtig. Die Forderung, „eine kritische BR-Journalistin mundtot zu machen“, gehe aber zu weit.
Erfolg scheinen die Bauern mit ihrer aggressiven Taktik gegen Journalisten bisher nicht zu haben. Die Braunschweiger Zeitung titelte, dass die Landwirte durch den Hausbesuch „ihren Kredit verspielen“. Der BR setzte als Reaktion auf die Kritik zwar eine Sondersendung zur Lage der Landwirtschaft an. Er lud dazu als Vertreter der Landwirte den Bauernverband und die ökologisch orientierte Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft – aber nicht die Organisatoren der Demonstrationen Ende Oktober.
Leser*innenkommentare
80576 (Profil gelöscht)
Gast
Machen es andere, z. B. manche "Studenten" in Hamburger Hörsälen nicht ganz ähnlich, wenn Lucke Vorlesung hält? Oder in Göttingen, wo de Maiziere einen Vortag halten wollte? Da ist das dann toll, hier nicht. Kommt also nicht auf das Vorgehen an sich an, sondern auf das Anliegen?
Rainer B.
@80576 (Profil gelöscht) Nun ja - wenn Lucke oder de Maiziere ihren Mist abladen, stinkt's natürlich auch immer gewaltig zum Himmel. (;-))
dukecrom
Da die Petiton auf Change.org gegen die im Grundgesetz verbriefte Pressefreiheit vertößt, habe ich diese gemeldet. So was sind typische Methoden undemokratischer Elemente, die das Grundgesetz mit Füßen treten.
Solchen Fehlentwicklungen muss unbedingt Einhalt geboten werden!
Auch wenn die Landwirtschaft arg zu kämpfen hat, kann dies nicht Mittel der ersten Wahl sein, Journalisten einzuschüchtern.
Leider greift diese Unsitte in letzter Zeit immer weiter um sich.
Insbsondere die Rechtspopulisten scheinen davor Angst zu haben, daß ihre dünnwandigen Ideologien kritisch durchleuchtet werden!
80576 (Profil gelöscht)
Gast
Warum durchgängig das Maskulinum? Warum "Bauer"? Warum nicht Landwirt:Innen, Landwirt_innen, oder was auch immer die bevorzugte Schreibweise des Autors ist? Weil Bauer näher am alten weißen (AfD-)Mann ist?
sklittles
@80576 (Profil gelöscht) Selten so einen Blödsinn gesehen. Es geht hier um Bauer, nicht Gender.
80576 (Profil gelöscht)
Gast
@sklittles Naja, sonst ist die taz da ganz linientreu unterwegs. Fällt eben auf, wenn plötzlich nur noch das Maskulinum auftaucht.
Barrakuda
Kommentar entfernt. Bitte unterlassen Sie das Verbreiten von Verschwörungstheorien. Die Moderation
hessebub
@Barrakuda Man nennt es den Mob.
melvd
Die hier verlinkten Artikel der Braunschweiger Zeitung beschreiben den ganzen Vorgang nicht ansatzweise so kritisch wie die TAZ.
Die Goldene Mistkarre ist halt ein Negativpreis mit Bitte um Dialog. Kann man blöd finden, aber als Journalist sollte man sowas aushalten.
76530 (Profil gelöscht)
Gast
ManN kann auch diesem Thema so - oder so - begegnen.
Ich sage es mal so: Mist ist auf unterschiedliche Arten herstellbar. Die Einen machen es - mehr oder weniger - natürlich und nennen sich Bauern, die Anderen sitzen schreibenderweise am PC und heißen Journalisten.
Davon ab: die Reaktionen der Bauern haben mit Anarchie so viel zu tun, wie Kühe im Tutu mit Ballettanz. Eine angemessene Meinungsartikulation sieht ein klein wenig anders aus.
In diesen bekloppten Zeiten mit vielen bekloppten Menschen haben wir uns viel zu schnell daran gewöhnt, dass der EKLAT die Normalität ablöst.
Auf diese Form von 'Verbindung' sollte juristisch reagiert werden. Für was gibt es denn Dachverbände für Journalisten?
minato
"Rudolf Fissner" erklärt, wie Journalisten seiner maßgeblichen Ansicht nach zu arbeiten hätten. Trotzdem wird ihn niemand mit Wagenladungen voller Mist auf seinem Privatgrundstück "besuchen", um den sog. gerechten Volkszorrn inszenieren. Oder gar eine Bierbankblockade aufführen. Das wurmt.
Thorsten Kluge
Radikalismus trifft Meinungsfreiheit. Immer öfter können wir sehen, wie sich Gruppierungen Radikalisieren. Sie sehen IHRE Meinung als die einzig Richtige an und wollten sich nicht mehr auf Diskussionen beschränken.
Man verlegt sich auf Drohgebärden und Einschüchterung. Als nächstes folgt Sachbeschädigung und von da ist es zur Körperverletzung auch nicht mehr Weit.
Wieso hat die Polizei diese Aktion nicht sofort beendet?
Mein Verständnis für Bauern schwindet. Es kann und darf nicht sein, dass die freie Meinungsäußerung auf diese Art bedroht wird. Kaum vorzustellen, wie sich so eine Bedrohung auf die Kinder des Opfers auswirken kann.
Würde jede Berufsgruppe so reagieren wie die Bauern, hätten wir eine Anarchie und keine Demokratie mehr.
Im übrigen sind die Aktionen der Landwirte sowieso ziemlich unbedacht. Hier wurde die Innenstadt lahmgelegt, als hunderte Traktoren einfielen um dagegen zu demonstrieren, dass man als Umweltverschmutzer hingestellt wird. JaNö, ist schon klar. Man fährt mit so einer Dieselschleuder durch die Stadt und möchte damit zeigen, dass man kein Umweltverschmutzer ist. Das macht Sinn. Zudem subventioniert vom Steuerzahler, da die Großbauern auch den Diesel subventioniert bekommen, den sie abseits der Felder verfeuern.
Thorsten Koch
Man sieht: Leute, die dafür demonstrieren, ungestraft die Umwelt vergiften und das Klima schädigen zu dürfen, schrecken auch sonst vor nichts zurück.
Rainer B.
Also, ich sach's mal so: Dass die Kartoffeln umso dicker werden, je dümmer sich der Bauer aufführt, war schon damals nur ein unhaltbares Gerücht.
rero
@Rainer B. Spricht das Ganze nicht dafür, dass Bauern lernfähig und auf der Höhe der Zeit sind?
"Hausbesuche" haben sie von verschiedenen linken Gruppierungen gelernt.
Auch wenn Preise à la "Saure Gurke" ein bisschen altmodisch sind, besitzt die Goldene Mistkarre doch einen gewissen Stil. (Diesen Aspekt hat Herr Maurin leider weggelassen.)
Sie müssten nur noch deutlicher hervorheben, dass sie verletzt sind.
Was derzeit zählt, sind ja vor allem Emotionen.
Aber auch da sind gute Ansätze bereits zu erkennen.
Rainer B.
@rero Tatsächlich setzte die Politisierung des deutschen Bauern spätestens mit der „Power to the Bauer“-Bewegung ein. Ich halte es durchaus auch für möglich, dass es demnächst hier „Fridays for Bauern“ gibt. (;-))
rero
@Rainer B. Genau :-)
Christina de Havilland
Der Artikel, in dem sich die Braunschweiger Zeitung so wehrhaft gibt, hat es übrigens nicht einmal in die Printausgabe geschafft ...
Estrellchen
Wenn Ihr nicht immer ökologisch polemisieren würdet wäre es toll.
Hey- versetzen Sie sich mal in die Lage der Landwirte!
Das ist übrigens Empathie, wenn man das kann!
Scheint bei Ihnen nicht so ganz gegeben zu sein.
Nicht umsonst ist die Suizid Rate gerade bei diesem Berufsbild mit am höchsten in Europa ( also nicht nur Deutschland)
Denken Sie mal drüber nach ....
Es ist mega traurig wie einige Menschen mit anderen umgehen, nur um sich zu profilieren und recht zu haben.
Es wäre sinnvoll die Journalisten würden endlich wieder sinnvoll recherchieren und vorallem so berichten, dass sich der Leser eine eigene Meinung bilden kann!!!
satgurupseudologos
"Die Bauern seien nicht allein schuld an Umweltproblemen wie dem Insektensterben, der Verschmutzung des Grundwassers und dem Klimawandel, „aber unbeteiligt eben auch nicht“."
bauern die sich nicht marktkonform verhalten gehen in der gnadenlosen konkurrenz unter.die bauern haben also gar keine andere wahl als weiter tiere zu quälen,gift zu versprühen,das grundwasser zu verschmutzen und zur destabilsierung des klimas und zur vernichtung der biodiversität beizutragen denn die meisten konsumenten wollen es so.
um aus dieser misere rauszukommen muss man dem kapitalismus der die ursache all dieser übel ist das land entziehen
man könnte den bauern einen ähnlichen status geben wie ihn förster haben
man gebe ihnen ein vom markt unabhängiges aus steuern finanziertes fixgehalt
dass bei der zuverlässigen erfüllung eines pflichtenkatalogs regelmässig ausbezahlt wird
da der staat die bauern sowieso subventioniert kann er sie auch verbeamten oder ihnen einen beamtenähnlichen status geben.
der handel mit tieren und produkten tierischer herkunft wird verboten
für milch und honig werden unter berücksichtigung des tierwohls fixe quoten festgelegt.
das töten von rindern oder bienen ist verboten und ihr glück und wohlergehen ein selbstzweck in dessen dienst der bauer steht..
dadurch sinkt die produktion von milch und honig auf ein deutlich niedrigeres niveau ,aber dafür werden diese nahrungsmittel dann von schlechtem karma unbelastet sein
sie werden nicht mehr verkauft sondern verteilt
der bauer verliert dadurch nichts denn er bekommt ja ein fixgehalt
zu den pflichten die er zu erfüllen hat gehört auch die erhaltung der biodiversität.
für jede tonne co2 die sie aus der luft holen bekommen die bauern eine prämie die sie zu klimaschützern machen wird
ausserdem dürfen sie mit dem direktverkauf ökologisch korrekt produzierter pflanzlicher nahrungsmittel geld verdienen
4813 (Profil gelöscht)
Gast
@satgurupseudologos Warum finanzieren denn dann Bauern einen Bauernverband, der ihnen diese schädliche Wirtschaftsweise durch Lobbyismus erst ermöglicht.
Es geht hier nicht darum den Kapitalismus abzuschaffen, sondern um das rüpelhafte Benehmen der Maktteilnehmer Bauern.
Weniger spritzen geht auch im Kapitalismus, schließlich sind Biobauern auch Kapitalisten.
74450 (Profil gelöscht)
Gast
@satgurupseudologos “die bauern haben also gar keine andere wahl als weiter tiere zu quälen,gift zu versprühen,das grundwasser zu verschmutzen und zur destabilsierung des klimas und zur vernichtung der biodiversität beizutragen denn die meisten konsumenten wollen es so.“
Doch, die Wahl haben sie. Das zeigen alle Bäuer*innen, die ökologisch wirtschaften.
satgurupseudologos
@74450 (Profil gelöscht) wie viele solcher öko-ba(e)uer*innen gibt es denn?und wie viele könnte es geben wenn die kund*innen bei ihren kaufentscheidungen ihre durch ihr einkommen beschränkten spielräume für die förderung einer weniger grausamen und destruktiven landwirtschaft nutzen würden,was sie erfahrungsgemäss eher nicht tun!
der markt für öko-nahrungsmittel tierischer herkunft ist begrenzt
im übrigen hilft das moralisieren hier nicht viel.
hunden ist nicht vorzuwerfen dass sie gehorsam sind und schweinen nicht dass sie alles fressen
insofern sollen hier nicht diese tiere beleidigt werden.ein hund ist ein hund ist ein hund und ein schwein ist ein schwein ist ein schwein und dass in aller unschuld .aber damit noch lange kein geeignetes vorbild für den menschen
dass man die hündische mentalität von lohnabhängigen und die schweinische mentalität von konsument*innen dahingehend zusammenfassen kann dass der kakapipitalismus ein schweinehundesystem mit entsprechenden charaktermasken ist,
ist offenkundig.
alle die nicht zu den besserverdienenden gehören haben nur die freie wahl zwischen einer fleisch milch und eier losen kost und der fortgesetzten unterstützung tierquälerischer massentierhaltung
biofleisch für alle wäre im übrigen mit noch höheren treibhausgasemissionen und noch höherem flächenbedarf verbunden.
am gerechtesten und vernünftigsten
ist es daher den vorwurf des autoritarismus nicht zu scheuen und den handel mit tieren und produkten tierischer herkunft zu verbieten
nur wenn tiere keine waren mehr sind werden sie rechte haben
ohne den ausstieg aus der massentierhaltung kippt das klima garantiert um.
es ist besser rechtzeitig ein bisschen autoritär zu sein und schlechte menschen so streng zu regieren wie sie regiert werden müssen ,als gefährliche fehlentwicklungen nicht zu stoppen und es infolgedessen zu humanitären katastrophen kommen zu lassen
ab einer bestimmten schwelle der überhitzung des planeten hört jede humanität auf.noch sind wir darunter:lasst es uns bleiben
Estrellchen
@74450 (Profil gelöscht) Stimmt nicht auch dort gibt es Tierquälerei. Es hat nichts mit der Art der Haltung zu tun, sondern wie der Mensch ist.
Sie sind Autofahrer und deswegen Rücksichtslos Fahrradfahrern gegenüber.....
das ist genauso Pauschalisiert...
Sie haben ein Comic Bild im Avatar.... sie sind ein Nerd..... das ist genauso pauschalisiert....
Denken Sie bitte nach und bilden sich ein differenziertes Urteil.
Rudolf Fissner
@74450 (Profil gelöscht) Nicht jeder hat die Wahl. Viele müssen auch auf den Preis achten.
Rüdiger Arns
@Rudolf Fissner Ja, das stimmt, aber es besser zu schauen warum viele Menschen sich kein normales Essen leisten können und das zu ändern. So ist ist eine Unterstützung von hinten durchs Auge mit alle den grotesken Begleiterscheinungen.
Stefan L.
@satgurupseudologos Was für eine grauenhafte Beschreibung einer Bio-Diktatur-Kolchose.
satgurupseudologos
@Stefan L. Ich gebe zu dass meine pläne für die landwirtschaft ein bisschen autoritär sind. wenn man die entscheidung für das gute richtige und notwendige für wichtiger hält als die maximierung der privatwirtschaftlichen freiheit wird das von deren apologeten immer als autoritär diffamiert werden.diesen vorwurf lasse Ich mir gerne gefallen.
Ich möchte dass die grauenhafte profitmaximale ausbeutung der tiere für immer aufhört und durch eine symbiose von mensch und tier die für beide vorteilhaft ist ersetzt wird.
Ich will dass in der landwirtschaft kein blut mehr fliesst.
dass tiere rechte haben und dass bauern zu tierschützern und tierfreunden werden.
dafür werde Ich vor allem die kunden
bevormunden lassen.und sie daran hindern lassen ihre kaufkraft weiter zu missbrauchen
nicht alle werden davon begeistert sein aber das ist mir egal.
trotzdem ist es unangemessen und und unzutreffend wenn Sie mir vorwerfen Ich wolle "Bio-Diktatur -Kolchosen " errichten.
von einer kolchose könnte man nur sprechen wenn den bauern das land weggenommen werden würde und wenn sie gezungen würden unter der aufsicht einer staatlichen behörde zu arbeiten.
dies ist in meinem plan für die landwirtschaft aber gar nicht vorgesehen
.der bauer verliert seine herrschaft über die tiere und darf mit diesen nicht mehr tun was der markt will
der handel mit tieren und tierischen produkten wird verboten
tiere werden untertanen der krone und stehen unter dem schutz der öffentlichen macht
der bauer wird dafür bezahlt dass er ihnen dient und für ihr wohlergehen sorgt.
selbstverständlich wird er vor unfairer weltmarktkonkurrenz geschützt.und darüber hinaus auch vor der marktmacht der nahrungsmittelindustrie.
die direktvermarktung pflanzlicher bio -nahrungsmittel wird gefördert.
die meisten bauern werden mehr verdienen als heute,es wird mehr von ihnen geben
und ihr gesellschaftliches ansehen wird ein höheres sein
meinetwegen können die bauern auch weitgehend von steuern befreit werden
Lowandorder
Ach was!
“ Bauern schüchtern Journalisten ein
Mit Mist vor der Haustür
Manche Landwirte gehen immer aggressiver gegen Medien vor. Nun belagerten sie unter anderem das Haus eines Journalisten.…“
Frag nur mal so - Herr Jost Maurin -
“…ne Schubkarre voll Mist…“ - hamses vllt - nicht doch etwas kleiner?
Da ist doch der Leiterwagen (groß wien halber Lastzug) voll mit eimerweise hochgetragenen Mist & Misthaken auf dem Dach des Paares auf Hochzeitsreise
Das nich eulich gefeiert hatte.
Doch 'n ganz annern Schnack.
& - erst im Dorf meiner Altvorderen -
Der neue Dorfschandi - der in den 50ern die Bengels vom Trecker mit 2! Hängern holte - die lediglich den Kluckerdamm mit Sommerweg querten. & Däh!
“Du willst doch immer so gern alles wissen. Nu rat mal. Wer hat dir hier vor die Tür geschissen.“
Er quittierte die Stelle.
(ps Fahr immer wieder gern - schmunzelnd an dem Haus am Dorfeingang vorbei.)
Tja - so kanns gehn.
Nö. Nett sünn de nich.
Rudolf Fissner
„ Zwar distanzierte sich der Bayerische Bauernverband von der Petition. Er beschwerte sich aber auch über Schneider beim BR„
Was soll das „aber“ aussagen und was will Herr Maurin damit assoziieren?
Laut Süddeutsche kritisierte der BBV den Beitrag Schneiders lediglich. Vn einer grundsätzlichen Beschwerde zur Person ist dort nicht die Rede.
Dort ( www.sueddeutsche.d...nverband-1.4677229 ) heißt es:
„Schneider habe "aus Landwirten reine Subventionsempfänger gemacht - für die logischerweise noch mehr Regeln und Verbote zu gelten hätten", schreibt Generalsekretär Wimmer in der Verbandszeitung. Auch sei die Demo für nachhaltige Landwirtschaft in Straßburg keine Gegenkundgebung zu den Bauernprotesten, sondern lange geplant gewesen. Wimmers Fazit: "Eine solche Art der Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist nicht hinnehmbar."“
Anna Minerva
@Rudolf Fissner Wie wird so etwas genannt? Haarspalterei, Wortklauberei? Nun seien Sie mal nicht zu pedantisch bei der Auslegung der Worte! Dass Sie sich an Herrn Maurin und seiner kritischen Berichterstattung über die glyphosatbefürwortenden Bauern ärgern, ist bereits angekommen!
Rudolf Fissner
@Anna Minerva Ich bin Glyphosphatgegner. Dafür sind solche Assoziationsblaster, die der Wahrheit nicht entsprechen, nicht nötig.
Dass Sie wiederum nicht anders als persönlich und nicht ohne Unterstellungen können ist bekannt. Aber schön dass Sie meine Kritik verstanden haben.
Toulouse31
Die mangelnde Einsicht einiger Bauern in die Notwendigkeit die eigene Arbeitsweise zu überdenken und eventuell zu verändern ist sicherlich in dem in Teilen doch sehr konservativen Weltbild aber eben auch in der teils sehr agrarindustriel geprägten Ausbildung zu suchen. Da muss dringend etwas passieren. Gleichzeitig sollten Subventionen an die ökologische Umgestaltung der Landwirtschaft gekoppelt werden und vor allem endlich realistische Preise an die Bauern gezahlt werden. Auch bei den Preisen kann eine stärkere Bindung an, bzw. Förderung von ökologischer Landwirtschaft wirklich etwas bringen.
Alle Kritiker sollten nicht vergessen, dass die Bauern teils seit vielen Generationen ihre Betriebe bewirtschaften, sich in dieser Zeit auch immer an neue Anforderungen angepasst haben, sie aber auch gleichzeitig ein stolzes und mancmal stures Völkchen sind. Aber sie sind in der Regel nicht dumm und reagieren auf den Markt, auf Nachfrage und Preise, also können Veränderungen am besten durch bessere Marktpreise erreicht werden. Wenn die Gesellschaft es z.B. möchte, dass die Bauern Randstreifen unbearbeitet lassen, dann sollten die Bauern dafür von der Allgemeinheit entschädigt werden, aber eben nur dafür. Der Rest der Subventionen kann weg, wenn es denn gerechte Preise gibt.
fly
@Toulouse31 Aber was sind realistische und gerechte Preise?
"Die Bauern" sind ja eher nicht mehr die Familienbetriebe, die die Umgebung mit Nahrung versorgen.
3+ Mio to Schweinefleisch werden exportiert. Sollen "wir" denen mehr Geld bezahlen, also noch mehr subventionieren, da sich auf dem globalen Markt ein hoher Preis nicht durchsetzen lassen wird? Damit wird dann aber nur mehr Anreiz zu mehr Produktion geschaffen.
Grundsätzlich ist es sicher richtig, ein Brotlaib ist heute viel billiger als vor 50 Jahren. Das geht auch auf eine Ausbeutung der Umwelt zurück.
4813 (Profil gelöscht)
Gast
@Toulouse31 "Wenn die Gesellschaft es z.B. möchte, dass die Bauern Randstreifen unbearbeitet lassen, dann sollten die Bauern dafür von der Allgemeinheit entschädigt werden,"
Interessante bäuerliche Sichtweise. Meine Sichtweise: Bauern bearbeiten Randstreifen, die ihnen nicht gehören. Damit es ordentlich aussieht, damit kein Unkraut auf ihre Äcker kommt.
Dazu sitzen sie im Gemeinderat und verkaufen dies noch als Wohltat, als Dienst an der Gemeinschaft, die auch kein Unkraut im Kleingarten duldet.
Dieser Kommentar wurde gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation
Rudolf Fissner
Ich vermisse bei der Berichterstattung hier, dass es sich um eine Preisverleihung („Goldene Mistkarre“, „Comedy-Preis“ regionalbraunschwe...er-landwirtschaft/ ) handelte.
An sich ist an solchen Negativpreisen ( de.wikipedia.org/w...en&oldid=193594225 ) nichts auszusetzen. Sie sind weit verbreitet und auch die taz vergibt solche („Gurke des Tages“)
Das Eindringen in das Privatleben bei solchen Preisverleihungen sollte aber NoGo sein. Auch wenn sich die Kandidaten bei der Verleihung dabei mit den Initiatoren zusammen zur Diskussion an einen Tisch setzen.
tsitra
Es ist ein "Geben und Nehmen" zwischen Kosument/in und Landwirt/in!
Kosument*innen delegieren an Landwirt*innen Tiermisshandlung in der Massentierhaltung
und Grundwasserverseuchung, weil sie billige Nahrungsmittel kaufen!
Wie unsensibel, letztlich dumm, muss man eigentlich sein, dass man nicht begreift, dass es ein übles Gift sein muss bzw. tatsächlich ist, welches Wildkräuter ("Unkräuter") tot-ätzt?
Auf den Packungen der sogenannten Pflanzenschutzmittel (Herbizide, Insektizide, Fungizide) MÜSSEN (mussten?, so war es jedenfalls in den 1970er)
TOTENKÖPFE abgebildet sein, um sie als GIFT zu MARKIEREN!
Diese GIFT gelangt in Grundwasser und kann da nicht mehr entfernt werden, verteilt sich über
Wasserkreislauf und Nahrungkette und gelangt in die Organismen, also auch in die Menschen.
"Krebs, das kriegen die anderen, mich wird's schon nicht treffen, denkt der einfache Mensch, der bei Lebensmittel
was sparen möchte, für die neue Kutsche oder die neue Einbauküche oder sonstigen Plunder.
Annegret Sproesser
@tsitra Es sprach der Agrarfachmann Tsitra.
So lange es keinen nennenswerten Markt für Bio-Lebensmittel gibt, werden Landwirte das produzieren, was der Markt über die Supermarktkasse verlangt. Unsere Böden und unser Grundwasser haben die Chemiegläubigkeit der 60-er und 70-er Jahre des letzten Jahrhunderts überlebt. Sie werden auch das aktuelle Gezerre , meist Fachfremder, darum, was die die bessere Landwirtschaft ist, überleben. Seit es bessere Erkenntnisse gibt, werden die Böden entsprechend bewirtschaftet. Gottseidank gibt es da auch Meinungsvielfalt, für den Fall, dass sich eine Ausrichtung doch vergaloppiert. Was viele Menschen gerne vergessen ist, dass Bauern in Generationen denken. Äcker sind keine Balkonkästen, die man jedes Jahr neu bepflanzt und dabei sowohl das Vorjahresgewächs, als auch den Boden (wohin) entsorgt. Wenn jemand Kreislaufwirtschaft bestens beherrscht, sind das die Bauern. Bauern sind inzwischen bestens ausgebildete Fachkräfte. Die Kritiker sollten sich von dem Bild des analphabetischen, thumben Bauern in Holzschuhen verabschieden. Bauern können inzwischen sogar schreiben, lesen, Abitur machen und studieren. Das Ergebnis dessen haben wir hoffentlich noch lange auf den Tellern.
rero
Ich meine mich zu erinnern, in der Taz Artikel gelesen zu haben, in denen Demonstrationen vor den Privathäusern vor AfD-Politikern und Polizeibeamten als legitim dargestellt wurden.
Ich wüsste nicht, warum Journalisten dann ihr Reservat bekommen sollen.
Die damaligen Ereignisse scheinen ein Dammbruch gewesen zu sein.
Damit keine Zweifel aufkommen: Ich finde, jeder dieser Fälle geht zu weit.
Hauke
@rero Ich meine, sie erinnern sich nicht so ganz richtig. Im Fall der Demonstration vor einem Haus eines Polizisten in Hitzacker hat die taz vor allem kritisch über die Verleumdung der Demonstanten berichtet, die als gewalttätig dargestellt wurden:
taz.de/Liederdemo-...00538&s=hitzacker/
und mit afd-politiker meinen sie das Holocaust-Mahnmal auf dem Nachbargrundstück von Bernd Höcke? Dafür gab es in der taz ein Pro&Contra, aber ich denke Bernd Höcke ist eine wesentlich bekanntere Person des Zeitgeschehns als der hier besuchte Journalist und bei ihm wurde wesentlich mehr Aufwand betrieben (Anmietung des Nachbargrundstücks). Aber klar, da kann man dagegen sein.
taz.de/Pro-und-Con...65806&s=bornhagen/
rero
@Hauke Danke für die Links.
Meine Erinnerung hat mich da also nicht getäuscht.
Bei dem Höcke-Artikel beginnt der Nein-Teil mit "Die Mahnmal-Aktion ist, kurz gesagt, genial."
Entsprechend ist auch der Rest.
Kritik an der Art der Aktion finden Sie nicht.
Es wird lediglich das Timing kritisiert und die Möglichkeit, dass sich Höcke & co. als Opfer darstellen können.
Der Hitzacker-Artikel redet die Demonstration klein und bezeichnet es nur als "Absingen von Liedern".
Dass offenbar einige der Sänger vermummt waren und prokurdische Fahnen gehisst wurden, wird nur nebenbei erwähnt.
Genau das meinte ich.
Wenn es auf einmal Journalisten trifft, ist das "immer aggressiver" und "belagern".
Und dabei werden die Landwirte vermutlich nicht mal vermummt gewesen sein.
Drabiniok Dieter
Beim nächsten Mal die ungebetenen "Gäste" und die "Blockade" fotografieren und Anzeige erstatten, wenn sie sich auf privatem Grund befinden. Machen doch die Kückenschredderer, Massentierhalter und Energiekonzerne auch immer so, wenn ihre Grundstücke betreten werden.
Dorian Müller
Die beleidigten Landwirte machen sich lächerlich. Schlimmer als das Belästigen von Journalisten und ihren Familien ist ihre völlige Uneinsichtigkeit, wie sie uns allen durch ihre Nitratvergiftungen in Böden und Grundwasser, der Eliminierung 90% aller Insekten und der Zerstörung von Artenvielfalt Schaden zufügen und dies auch noch als ihr Recht ansehen, dass mit zig Milliarden EU-Subventionen jährlich versüßt wird. Solche Landwirte brauchen wir nicht, das Gejammere noch weniger.
Anja Renz
@Dorian Müller Es ist unfassbar, wie man ungestraft solch üble Nachrede betreiben kann. Zur Grundwasserverschmutzung informieren Sie sich besser mal schleunigst, welch minimalen Anteil die Landwirtschaft im Verhältnis zu dem hat, was am Ende aus unseren Kläranlagen kommt. Die Vernichtung von Schädlingen ist unverzichtbar in der Lebensmittelherstellung, wenn wir keine großen Hungersnöte haben wollen und die Schuld am allgemeinen Artensterben den Landwirten in die Schuhe zu schieben um nicht vor der eigenen Haustüre (Lichtverschmutzung, Steinwüsten, Giftspritzen im Privatgarten, Kaufverhalten und Importkonsum, Freizeitverhalten...) Kehren zu müssen ist zu einfach. Die heilige Kuh des eher Schuldigen Mobilfunks will persönlich niemand angehen und darf der deutschen Industrie ja auf keinen Fall vorgeworfen werden, damit wir Weltmarktführer bleiben. Wir werden sehen was nach Einführung von G5 passiert. Aber das wird wieder vertuscht werden. Wir haben ja ein Bauernopfer. Wie blöd muss man sein, um nicht zu wissen, dass gerade wir Landwirte von der Artenvielfalt und intakten Böden leben und wir die einzige Branche sind, die wirklich nachhaltig denkt und versucht zu handeln. Das geht aber nur im uns von der Politik und der Gesellschaft vorgegeben Rahmen. Wir müssen dann mangelndem regionalen Einkaufsverhalten mit dem Weltmarkt konkurrieren können und haben nicht die Gewinnspannen um Umweltschutz als Hobby zu betreiben. Nur wenn Lebensmittel ordentlich bezahlt werden oder wahlweise die Landschaftspflege können wir mehr für die Biodiversität tun. Wir machen schon viel freiwillig auf eigene Kosten, weil uns schließlich die Artenvielfalt existenziell ist, aber die Gesellschaft könnte statt Fläche mal Maßnahmen subventionieren. Wieso verklagt niemand den Staat, der schließlich die Pflanzenschutzmittel bestimmt, die verwendet werden dürfen, wenn die angeblich so schädlich sind? Weil alle Lebensmittel aus dem Ausland essen, die mit Mitteln produziert werden, die bei uns längst verboten sind.
Sonntagssegler
@Dorian Müller Man sollte vielleicht berücksichtigen, dass die Subventionen auch den Wettbewerb verzerren - und die Preise kaputtmachen.
Und die Verteilung der Subventionen ist alles andere als fair. Reich sind die kleinen Bauern nicht.
Günter Witte
Herr Maurin, haben Sie überhaupt selber, den von ihnen verlinkten Bericht von Regional Braunschweig gelesen ?
Geht es hier um Journalismus oder nur um die aufrecht Erhaltung ihres Feindbildes Landwirt ?
Wer nur ihre Stellungnahme liest, könnte meinen, die Landwirte seien mit Fackeln und Mistgabeln vor die Häuser der Journalisten gezogen, und hätten ihre Köpfe als Trophäe verlangt.
Es sind eben solche Nachrichten, die zur Spaltung Land - Stadt führen. Es ist der selbe Still, wie z.B. die AFD über Ausländer Aussagen trifft, und dafür, völlig zurecht, kritisiert wird.
Warum schreiben Sie, als Fachmann für Landwirtschaft, nie über die Erzeugerpreise in Deutschland, so im vergleich der letzten 30 Jahre ?
Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt, Autor des Artikels
@Günter Witte Ich habe die Aktion genau beschrieben; von Fackeln und Mistgabeln habe ich kein Wort geschrieben.
Ich schreibe immer wieder über die Erzeugerpreise und deren Verfall, z.B. hier: taz.de/Die-Freunde...r-Bauern/!5475721/
Sie sollten sich besser informieren, bevor Sie hier öffentlich Kritik üben.
Günter Witte
@Jost Maurin Herr Maurin, ich würde mich sofort bei ihnen entschuldigen, wenn ich falsch liegen würde.
In dem von ihnen beispielhaft genannten Beitrag beschweren Sie sich nur, weil die die Landwirte in ihren Augen falsch wählen. Ihre Lösung, Export reduzieren, BIO ausbauen, dadurch höhere Preise, würde nur funktionieren wenn der Verbraucher mehr Geld ausgibt, und dies tut nur ein Bruchteil.
Warum kritisieren Sie als Linker Fachmann nie die Macht des Deutschen Einzelhandels ? nein im Gegenteil, es wird jede Kooperation mit BIO-Verbänden gefeiert, anstatt das System der Aufspaltung der Landwirte in möglichst kleine Gruppen, zu hinterfragen.
Dem Einzelhandel geht es nicht um Öko oder Konventionell, es geht um pure Gewinnmaximierung.
Man kann darüber Diskutieren, ob die Landwirte den Satire-Preis selbst übergeben müssen, aber das Bedrohungsszenarium, wie Sie es schildern, lag in meinen Augen nicht vor.
Rudolf Fissner
@Jost Maurin „Ich habe die Aktion genau beschrieben“
Ich fand die Beschreibungen in den Online-Portalen anderer Zeitungen handwerklich-journalistisch wesentlich besser und genauer beschrieben. Ihr Text ließ zu viel weg und hat eine assoziierende Schreibweise.
Sie mischen Berichterstattung und Kommentar wie z.B mit dem wertenden und Zusammenhänge schaffenden „aber“ zur Distanzierung des BBV taz.de/!5642142/#bb_message_3875203
Trigger
So läuft das heute bei öffentlichen Auseinandersetzungen: Sagt was gegen uns, und ihr seid "einseitig", "nicht neutral", "voreingenommen". Und wenn ihr nicht still seid, dann rücken wir euch aber auf die Pelle! Wie kleine Schulkinder, die vom Lehrer zu Recht eine schlechte Note bekommen haben, und ihn jetzt deswegen verdreschen wollen.
Wie wär's zur Abwechslung mal mit Argumenten statt Emotionen? Und auch mal anerkennen, wenn der andere nicht ganz unrecht hat. Gut, ich weiß, zu viel verlangt.
Michael19
Nach dem ich ein Video von dem Besuch der Landwirte bei dem Journalisten gesehen habe, kann ich die Aufregung nicht verstehen. Es war lediglich ein friedlicher Haustürbesuch, verbunden mit der Einladung zu einer fachlichen Diskussion. Nicht mehr und nicht weniger.
Farmer
@Michael19 jedenfalls weniger als die Stalleinbrüche, die aufgeschreckten z.T. getöteten Tiere. Und die Bauernkinder die an Ihren Schulen bedroht und ausgegrenzt werden - das finden Journalisten seit jahen völlig ok.
tomás zerolo
@Farmer "Also: X kann nicht so schlimm sein, da hat Y in einem anderen Kontext was viel schlimmeres gemacht!"
Sagen Sie. Soll ich diese Art der Argumentation (vgl. auch @MARTIN17) überhaupt ernst nehmen? Was ist denn hier los?
emanuel goldstein
Wenn die Journaille nur Quatsch berichtet, sollen die Agrarleute es doch richtig stellen, die haben doch sicher auch Organe und müssen nicht selbst mit der Mistgabel losziehen, das ist doch völlig anachronistisch.
tomás zerolo
@emanuel goldstein Die "Journaille", wie Sie sagen, berichtet in diesem Fall eben nicht Quatsch -- lediglich unangenehme Wahrheiten.
Martin17
Es ist zwar nicht gerade nett, wenn ein paar Landwirtsfamilien beim sonntäglichen Frühstück stören, aber im Vergleich zu den fackelbewehrten Mahnwachen vor einigen Höfen oder einigen angezündeten neuen Ställen, ja nun wirklich harmloser.
Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt, Autor des Artikels
@Martin17 Wo bitte haben Journalisten oder Kommunalpolitiker vor Privathäusern von Bauern protestiert? Und wo haben sie Höfe angezündet?
Martin17
@Jost Maurin Das machen Redakteure natürlich nicht.
Das habe ich nur angemerkt um die Verhältnismäßigkeit mal klarzustellen. Über diese Mahnwachen wurde nie berichtet, obwohl die für die betroffenen Familien extrem belastend waren.
Sonntagssegler
@Martin17 Das ist aber irgendwie nicht das Gleiche.
Wenn so eine Mahnwache auf echte Tierquälerei hinweisen sollte, kann man das sogar für angemessen halten.
Die Journalisten haben aber nur Ihre Arbeit gemacht und das anscheinend sogar ganz ordentlich.
Hier geht es also ausschließlich um politisch motivierte strukturelle Gewalt.
Ria Sauter
Gast
Pestizide auf den Feldern sind anscheinend noch schädlicher als gedacht. Wie sonst kann es sein, dass solche Aktionen zustande kommen.?
Hannes Baldrian
@Ria Sauter Weil andere Gründe als Isektizide sehr wahrscheinlich relevanter sind, als uns der Jurnalismus glaubend machen will.
Pilze, Viren,Bakterien, Verkehr, nächtliche Beleuchtung, Veränderung der Atmosphärenzusammensetzung für Tracheenatmer, Insektenhotels, Bacillus Thuringiensis, Schlupfwespe...
Ria Sauter
Gast
@Hannes Baldrian Ja sicherlich.
Das spielt auch eine Rolle. Pestizide sind aber auf Platz 1.
Diese dümmlichen Aktionen gab es auch zur grünen Gentechnik.
melvd
@Ria Sauter Aus ehrlichem Interesse: Woher haben Sie die Info, dass Pestizide auf Platz 1 sind?
4813 (Profil gelöscht)
Gast
Ja so sind sie, unsere Testosteron-Bullen Züchter. Rustikal und immer ein grober Scherz auf den Lippen.
Während der normale Kapitalist meist noch angenehme Umgangsformen hat, ist der Bauer eine Karrikatur des Kapitalisten.
Als mein Bauer einen 2000'er Schweinestall mitten im Dorf errichten wollte und die Dorfbewohner dagegen waren, drängte er die Gemeindevertretung zu Einzelgesprächen mit den Gegnern. "Wie lange willst du hier noch leben" fiel auch schon mal.
Brunnenvergifter sind das.
melvd
@4813 (Profil gelöscht) Bei Ihnen hat sich ein Bauer schlecht verhalten, also münzen Sie das pauschal auf alle um. Was soll man dazu noch sagen?
08088 (Profil gelöscht)
Gast
„Das Eindringen in das Privatleben eines Journalisten werden wir nicht hinnehmen“...
Umgekehrt wollen andere Menschen dies auch nicht.
Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt, Autor des Artikels
@08088 (Profil gelöscht) Genau. Wenn es wirklich privat ist und kein berechtigtes öffentliches Interesse besteht, dann sollten Journalisten da nicht eindringen. Aber es gibt durchaus Fälle, wo "Privates" nicht mehr privat ist. Das ist in diesen Fällen aber eindeutig nicht so. Die Landwirte können ohne Probleme ihre Meinung zu den Äußerungen der Journalisten und Politiker kundtun. Z.B. im Internet. Aber nicht vor den Privathäusern der Betroffenen. Das kann man nicht anders interpretieren als Einschüchterungsversuche.
dukecrom
@Jost Maurin Das sehe ich ganz genauso. Meiner Ansicht nach ist, sich vor den Wohnsitz der Journalisten zu stellen und die Einfahrt zu blockieren, sogar Nötigung und damit strafbar.
melvd
@Jost Maurin @ Jost Maurin:
Da machen Sie es sich nun zu einfach. Natürlich kann jeder seine Meinung z.B. im Internet äußern. Sie als Journalist haben aber eine um ein Vielfaches höhere Reichweite und wenn Sie einseitig oder falsch berichten, werden es Kommentare unter Ihren Artikeln nicht gerade biegen können. Wie oft kommt es denn vor, dass ein Journalist seinen Artikel korrigiert oder gar widerruft, wenn er auf falsche Recherche hingewiesen wird? Und selbst wenn mal etwas korrigiert wird, dann irgendwo als Randnotiz.
So gesehen kann man die Mistkarren-Aktion sehr wohl auch anders interpretieren als einen plumpen Einschüchterungsversuch.
Rudolf Fissner
@Jost Maurin Sollten?
„Wenn es wirklich privat ist und kein berechtigtes öffentliches Interesse besteht, dann sollten Journalisten da nicht eindringen.„
Das hört sich sehr ungenau und verschwurbelt an. Es deutet auch an („sollten“ statt „sollen“) dass auch Journalisten ihre Grenzen überschreiten und diesen Grenzüberschreitungen auch in den Fällen wo es „wirklich privat ist und kein berechtigtes öffentliches Interesse besteht“ noch eine Berechtigung zugeschustert wird.
Im Rahmen der Grenzüberschreitung durch die „3 vor 12“ Gruppe muss die Positionierung durch einen die Grenzüberschreitungen kritisierenden Journalisten auch für den eigenen Berufsstand deutlicher ausfallen.