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Auto rast in Demonstration in MünchenFast 30 Verletzte – Söder und Faeser sprechen von Anschlag

In München ist ein Auto in eine Ver.di-Demonstration gefahren. Die Behörden gehen von einem Anschlag aus, tatverdächtig ist ein afghanischer Flüchtling.

Ein Auto ist am 13. Februar in eine Demonstrationszug gefahren Foto: Christoph Trost/dpa

München taz | In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Ver.di-Demonstration gefahren, mindestens 28 Menschen wurden dabei verletzt, darunter auch Kinder. Die Polizei nahm den Fahrzeugführer am Tatort fest. Bei ihm handelt es sich offenbar um einen afghanischen Flüchtling. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte bei einer Pressekonferenz, die Tat sei „mutmaßlich ein Anschlag“. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) äußerte sich dahingehend. Bundeskanzler Olaf Scholz (ebenfalls SPD) sagte, der Täter müsse abgeschoben werden.

Der Zwischenfall ereignete sich in der Münchner Innenstadt im Bereich der Kreuzung zwischen Dachauer Straße und Seidlstraße unweit des Münchner Hauptbahnhofs. Fotos vom Tatort zeigten einen demolierten Mini Cooper und zahlreiche Rettungsfahrzeuge. Auch Hubschrauber waren im Einsatz.

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich offenbar um den afghanischen Staatsbürger Farhad N. Der Spiegel berichtet, der Tatverdächtige habe in der Vergangenheit islamistische Posts abgesetzt. Gesichert ist, dass er 2016 nach Deutschland kam, sein Asylantrag wurde vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) aber abgelehnt, zuletzt soll er mit einer Duldung hier gelebt haben. Das BAMF wollte sich auf taz Anfrage zunächst nicht zu dem Fall äußern.

Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft München bestätigte der taz am Donnerstag, dass die bayerische Zentralstelle für Extremismus und Terrorismus die Ermittlungen übernommen hat. Es gebe „Anhaltspunkte für einen extremistischen Hintergrund“ der Tat. Zu möglichen islamistischen Posts des Verdächtigen sagte der Sprecher nichts. Die Bundesanwaltschaft in Berlin hat den Fall bisher noch nicht an sich gezogen.

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich am Donnerstagnachmittag knapp zu dem Vorfall, den er als „furchtbar“ bezeichnete. Zum Täter sagte er: „Er muss bestraft werden, und er muss das Land verlassen.“ Die Bundesregierung plane weitere Abschiebeflüge nach Afghanistan. Bundesinnenministerin Faeser hatte schon am frühen Donnerstagnachmittag gesagt: „Wir haben die Gesetze für die Ausweisung von Gewalttätern und für mehr Abschiebungen massiv verschärft, jetzt müssen sie mit aller Konsequenz durchgesetzt werden.“ Als einziger Staat in Europa schiebe Deutschland nach Afghanistan ab. „Wir werden das weiter tun.“

Bayerns Ministerpräsident Söder stellte den Vorfall in eine Reihe mit ähnlichen vorangegangen Taten in Aschaffenburg und Magdeburg: „Wir können nicht von Anschlag zu Anschlag gehen und Betroffenheit zeigen.“ Und weiter: „Es reicht einfach“. In Magdeburg hatte ein wohl psychisch kranker Staatsbürger Saudi-Arabiens ein Auto in einen Weihnachtsmarkt gelenkt. Sechs Menschen starben, viele andere wurden verletzt. In Aschaffenburg hatte ein Asylbewerber aus Afghanistan ein Kleinkind und einen Erwachsenen erstochen und zwei weitere Personen verletzt. Danach hatte die Union erstmals mit der AfD im Bundestag zusammengearbeitet und in einem Antrag gefordert, gar keine Geflüchteten mehr aufzunehmen.

Die getroffene Menschenmenge in München war ein Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi im Zusammenhang mit einem Warnstreik der Erzieher*innen. Angemeldet waren 2.500 Teilnehmer*innen. Der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke sagte: „Wir sind zutiefst bestürzt und schockiert über den schwerwiegenden Vorfall während eines friedlichen Demonstrationszuges von ver.di-Kolleginnen und Kollegen.“ Er dankte den Sicherheits- und Rettungskräften. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) drückte den Opfern sein Mitgefühl aus.

Der Vorfall wirft auch Fragen zum Vorgehen der Polizei auf. In München gilt derzeit eine erhöhte Alarmbereitschaft wegen der bis zum Wochenende dauernden Münchner Sicherheitskonferenz, zu der zahlreiche ranghohe Politiker aus aller Welt erwartet werden. Auch die Verdi-Demonstration wurde von mehreren Polizeiwagen begleitet. Dem Täter fuhr offenbar einige Zeit hinter einem Polizeiwagen her. Dann beschleunigte er und fuhr in die Menge.

Dieser Beitrag wird laufend aktualisiert, zuletzt am 13.02.2025 um 15:15 Uhr. d. R.

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63 Kommentare

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  • Autos als Waffe, manchmal vielleicht ungewollt, immer öfter gezielt.



    Rücksichtsloses Fahren, Rettungsgassen verbarrikadieren, Demonstranten über die Hand - und Polizisten (fast) über den Haufen fahren.



    Autofahrende als potentielle Gefährder einzustufen, wäre längst überfällig.



    Stattdessen schürt man Hass und Rassismus. Hat es eilig, möglichst als erster "Informationen" an wen auch immer zu geben, ohne auf die Ermittlungsergebnisse zu warten. Zum Fremdschämen, dieses Verhalten. Immer weiter Öl ins Feuer. Widerlich.



    Hoffentlich ist dieser Wahlkampf bald zu Ende, vielleicht ist dann wieder etwas mehr Besonnenheit angesagt.

  • Ich denke, da muss endlich was passieren. Die bayrischen Behörden sind völlig unfähig. Aschaffenburg: ein psychisch Kranker, der schon als gefährlich und krank bekannt war und in psychiatrischer Behandlung war, wird einfach laufen gelassen. Sind die Verantwortlichen Bayern schon zur Verantwortung gezogen worden?



    München: eine Ver.di Demo. Was ist immer bei Demos? Viel Polizei. Die Münchner Polizei ist am hinteren Rand der Demo, um sie zu sichern. Ein Mann in einem Auto fährt einfach an ihnen vorbei. WAS haben die Beamten da gesichert? Skandal.



    Welches Thema habe ich jetzt gerade überhaupt nicht erwähnen müssen, um das Problem zu beschreiben? Richtig. Denn es ist kein Asyl-Problem.

  • Hoffentlich klagen die Verletzen.



    Ich würde es, machte man mich zum Märtyrer für die rechte Propaganda.



    Jeder Alman sollte sich mal fragen:



    Würdest du gern als der Björn Höcke gesehen werden?



    Das ist genauso ein Spinner unter Millionen.



    Sind alle Deutschen Nazis?



    Warum sollten dann alle Muslime, Islamisten sein?!

  • Der bayerische Innenminister Herrmann hat korrigiert: Der Afghane war nicht ausreisepflichtig, er hielt sich rechtmäßig in Deutschland auf und er war auch nicht kriminell. Er arbeitete als Kaufhausdetektiv und war deshalb polizeibekannt, er trat vor Gericht als Zeuge auf, bei Verhandlungen wegen Diebstahls und Drogendelikten. Es wurde nicht gegen ihn ermittelt.



    Jetzt frage ich mich: Warum klang das in ersten Berichten über den mutmaßlichen Täter ganz anders, er sei polizeibekannt gewesen, wodurch der Eindruck entstand er sei kriminell gewesen.



    Sein Asylantrag ist zwar abgelehnt worden, aber er hielt sich deshalb nicht illegal hier auf, er hatte eine Duldung und arbeitete auch.



    War das nur Schlamperei oder bewußt Falschinformation?

    • @celcon52:

      Die Duldung ist eine halblegale Grauzone. Fakt ist, sein Ersuchen nach §16aGG ist abgelehnt worden. Damit er ist er nicht aufenthaltsberechtigt. Die Duldung ist mehr so ein Zaehneknirschen der Verwaltung:" Jetzt biste eh' hier und wir kriegen dich nicht mehr los" und von einer Abschiebung wird abgesehen. Dies ist übrigens bei ca 40% aller Asylbewerber der Fall. 50% sind bereits abgelehnt und warten auf Abschiebung. Nur ca. 0,7%-1,5% aller Antragsteller wird tatsächlich anerkannt. (Zahlen: BAMF)

    • @celcon52:

      Er war als Ladendetektiv beschäftig und so wohl Zeuge bei verschieden Straftaten, so kam wohl sein Name ins System.

      Also wohl nur eine, der Eile geschuldete Schlamperei.

      Macht die Sache aber eher noch schlimmer, er hatte Arbeit, er hatte ein Auto, eine wohl eher positive Prognose für die Zukunft und hat trotzdem das getan.

      Den Rest kann sich jeder denken.

    • @celcon52:

      Tja, was glaubst Du? Könnte da möglicherweise ein rassistisches Vorurteil dahinter stecken? Volksverhetzung? Kann ich mir in Bayern gar nicht denken ...

    • @celcon52:

      Sie stellen sehr berechtigte Fragen.



      Es wird sicher alles Aufgeklärt werden.



      Auch, was war die Motivation dieses Anschlags auf unsere Mitmenschen unser Gesellschaft, betrifft. Dieses Leid was über die Opfer und deren Familien und uns als Gesellschaft eingebrochen ist, muss erklärt werden.



      Isind es ideologische Motive, oder hält man seine Familie in Afghanistan unter Gewalt und hat den Täter somit erpressbar gemacht ?



      Oder ist Geld geflossen - an den Täter oder an die Familie - beziehungsweise wird noch fließen ?



      Also eine Auftragstat wäre in diesen Zeiten nicht unbedingt, eventuell vielleicht von der Hand zuweisen.



      Oder hält doch eher die Traumata Version ?



      Wir werden uns wohl in Geduld üben werden müssen.

  • Nach neuesten Berichten war der Asylantrag des Afghanen zwar abgelehnt worden, und er war zunächst nur geduldet, ihm war aber später eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis erteilt worden. Er hat als Ladendetektiv gearbeitet und war nicht, wie zunächst berichtet worden war, wegen Ladendiebstahls polizeibekannt, sondern hatte als Ladendetektiv gearbeitet und war in Strafverfahren wegen Ladendiebstahls Zeuge, nicht Angeklagter. Er hielt sich nach Aussage des bayerischen Innenministers rechtmäßig in Deutschland auf. Bis vor kurzem hätte man seine Geschichte noch als Beispiel für einen gelungenen sog. Spurwechsel anführen können.

  • Mittlerweile sind wir tatsächlich im Monatsrythmus angekommen in dem schwere Anschläge gegen unsere Lebensweise verübt werden.



    Das darf aber niemals Normalität werden!

    Und erklären/nachvollziehen kann man es halt auch nicht mehr, dass man so Hilflos ist und nichts machen kann.

    • @Walterismus:

      Ich würde mal den Blutdruck runterfahren und mich an einer realen Kriminalstatistik beruhigen. Die besagt nämlich im Gegensatz zu hektischen Einzelfall-"Berichten", dass wir in einem Deutschland leben, dass niemals so sicher war. Die schweren Kriminaldelikte sind auf einem Tiefststand - und zwar trotz der Asylanten in unserem Land.



      Wenn Du Dich mehr aufregen willst und schon Panik bekommst, wenn man Dir von 3 oder 4 Gewaltverbechen berichtet, dann kannst Du Dir aber die anderen ca. 800 Tötungsdelikte in Deutschland pro Jahr mal einzeln ansehen. Fangen wir bei den 360 Frauen an, die von meist braven biodeutschen Ehemännern ermordet werden.



      Na, tut's schon weh?

  • Warum arbeiten die Islamisten den Rechten zu?

    • @Cededa Trpimirović:

      Weil sie sich auf der Grundlage ihres sowieso schon extremen Islamverständnisses als leicht beeinflussbar erweisen und das über die absichtsvoll definierten Algorithmen der sozien Netzwerke leicht Radikalisierung lassen. Von 1000 oder 10000 die so immer radikaler denken bzw fühlen, rastet dann vorhersehbar einer aus. Die Amokfahrten und Attentate wirken wie von der AfD bestellt.



      Wie panisch die "etablierten" Politiker reagieren, zeigt sich daran, daß sofort von "kriminell" und "polizeibekannt" gefaselt wurde, obwohl er nur als Zeuge eines Ladendiebstahls vernommen wurde. Und ein social media post von "Allah möge uns helfen" ist eher banal und besagt genau gar nichts..



      Was bleibt, ist die Tat. Die ist verrückt. Aber für gewisse Kreise extrem nützlich. Zufall? Nicht wirklich.



      Ich frage mich allerdings, wieso eine solche Demo von Polizeifahrzeugen begleitet wird, wenn man seelenruhig an denen vorbei in Richtung auf das Ende des Demonstrationszuges überholen kann. Um dann in die Menschen hinein zu beschleunigen. Was sollen denn dann die Polizisten überhaupt dort? Ging es der bayrischen Polizei da in erster Linie um Sicherheit oder eher Beobachtung der Demonstrierenden?

      • @Monomi:

        ..." etwas ist faul im Saate Dänemark " meinen Sie auch ? Nech wahr...😇

    • @Cededa Trpimirović:

      Machtanspruch, Vergeltungswünsche, Geltungsbedürfnis, kurzsichtiger Dogmatismus, so Zeug.

    • @Cededa Trpimirović:

      Weil sie mit denen mehr gemein haben als mit irgendwem sonst und sowieso Alles als Kampf sehen, der nur Gottesfurcht und Tatkraft erfordert. Mitgefühl sehen sie als Schwäche Anderer, die man ausnutzen sollte, und die "irdischen" Konsequenzen für ihre Mitmenschen sind ihnen egal - Hauptsache, dem Infidel Eine reingewürgt.

      Warum stellen Islamisten bei Gegenangriffen die eigenen Leute vor sich und lassen die massenhaft krepieren? Selbe Antwort.

    • @Cededa Trpimirović:

      Weil sie beide dasselbe Ziel haben: Die Abschaffung von Freiheit, Demokratie und Rechtsstaat.

    • @Cededa Trpimirović:

      Das tun sie - willentlich oder nicht -, da beide unfreie Gesellschaften wollen. Angst, Misstrauen, Ausgrenzung einiger und Gleichschaltung des Rests sind ihre Ziele.

    • @Cededa Trpimirović:

      Weil Islamisten Rechtsextremisten sind…klar, da mag es geringfügige ideologische Unterschiede geben, aber bezüglich Menschenverachtung und generell Unmenschlichkeit sind da kaum Differenzen auszumachen.

  • Volle Solidarität mit den Opfern! Wir müssen die Hilfesuchenden besser integrieren. Rechte, Afd und Hass und Hetze in der Gesellschaft verhindern dies.

    • @andy3101:

      **Wir müssen die Hilfesuchenden besser integrieren.**

      Ich bin zwar auch ein Linker, aber ich kann es bald nicht mehr hören. Es geht hier nicht um die breite Masse der Hilfesuchenden, sondern um ein paar fanatisch religiöse Wirrköpfe, die hier Angst, Schrecken und Leid verbreiten wollen. Man kann auch noch so viel "herumdeuteln" und es wieder einmal "relativieren" wollen, dennoch zeigt das Problem doch ganz klar immer in die gleiche Richtung. Wenn nicht endlich einmal von unseren Politikern etwas unternommen wird und man solche Leute stoppt (taz: „Der Spiegel berichtet, der Tatverdächtige habe in der Vergangenheit islamistische Posts abgesetzt.“), dann werden die "Politiker" der AfD demnächst hier das Sagen haben, und das möchte sicherlich kein Bürger der noch freiheitlich demokratisch denkt.

    • @andy3101:

      Nun brauchen wir viel Kraft und langen Atem. Hoffentlich werden die Verletzten wieder gesund.

  • Die ARD meldet, dass der Mann ausreisepflichtig sei. Das war



    der Attentäter in Aschaffenburg/Bayern auch....

  • Ich habe den Eindruck, diese Vorfälle häufen sich. Frage mich daher, wenn das kein Zufall ist, dann gibt es eine Ursache. Hat das jemand wissenschaftlich untersucht ?

    • @Algernoon:

      Eines wäre sehr naheliegend. Aber bevor es keine Hinweise darauf gibt, lassen wir das spekulieren.

  • Muss man denn immer die Nationalität nennen? Wir wissen doch alle ganz genau, dass die größte Gefahr von rechts kommt.

    • @FrankFast:

      Muss man denn immer die Nationalität nennen?

      Das frage ich mich schon lange. Meiner Meinung nach trägt das ungemein bei zur Polarisierung

    • @FrankFast:

      Sorry, aber ja muss man nennen. Dies zu verschweigen wäre bewusste Täuschung.



      Wenn man keine Nationalität nennen darf, warum nicht dann auch das Geschlecht, die politische Einstellung, Religion etc. verschweigen?



      Dann wüssten wir nicht das Rechte gefährlich wären.

      Das nicht nennen der Nationalität macht die Rechten noch stärker, weil dann ist das Vertrauen in die Regierung und Medien wirklich berechtigt nicht gegeben.

    • @FrankFast:

      Ich denke das ist aktuell wohl schon richtig und wichtig.



      Was mich auch beschäftigt ist, warum macht der Fahrer dies vor der Wahl? Die Konsequenzen welche daraus evt auch aus einem Rechtsruck in Deutschland folgen, scheinen ihm egal zu sein!

      • @Christian Walser:

        Ob ein offenbar ziemlich verwirrter afghanischer Flüchtling sich darüber Gedanken macht?

      • @Christian Walser:

        Ich kann dem Menschen nicht hinter die Stirn schauen, aber es ist Teil der terroristischen Logik, den Konflikt so anzuheizen. Das Ziel ist, eine möglichst heftige (Über-)Reaktion des jeweiligen Feindes zu provozieren, die dann wieder auf der eigenen Seite Menschen radikalisiert und für die eigene Sache zugänglich macht. Der 7. Oktober folgte derselben Denke, und auch die strategische "Weisheit" der AfD, dass es besser für sie wird, je schlechter es den Deutschen geht, ist damit eng verwandt.

        • @Normalo:

          So ist es leider. Die Extremisten befeuern sich gegenseitig.

        • @Normalo:

          Exakt.

    • @FrankFast:

      Ja, das muss man! Genauso wie Geschlecht und Alter. Informationen zu tabuisieren hat noch nie etwas genützt.

    • @FrankFast:

      Also am besten alle Fakten unter den Teppich kehren, die könnten nur beunruhigen?

      • @AliceMirrow:

        Warum sollten diese Fakten beunruhigen? Wären die Menschen weniger schwer verletzt, wenn ein Deutscher der Täter wäre, oder sagt es irgendetwas über den afghanischen Asylsuchenden nebenan aus, dass der Täter ein Landsmann von ihm war?

        Das Problem ist wohl eher, dass die Nationalität nur thematisiert wird, wenn die Tatverdächtigen keine Deutschen sind. Das verzerrt die Wahrnehmung. Es ist wie als wenn man z. B. bei Gewaltverbrechen das Geschlecht des Täters nur erwähnen würde, wenn es sich um eine Frau handelt,oder über Berufliches nur spräche, wenn der Täter arbeitslos ist etc..

        • @Normalo:

          Natürlich sagt das auch was über andere Afghanen aus. Logischerweise führen das Aufwachsen in einem dystopischen Kriegsgebiet und das Trauma der Flucht zu einer hohen Wahrscheinlichkeit des Eintretens von Krankheiten wie PTBS.



          Für unsere Gesellschaft stellt sich ehrlicherweise hier die Frage, sind wir bereit aus humanitären Gründen bereit, die Kollateralschäden solcher Anschläge auszuhalten oder nicht. Auf Null lässt sich das Risiko selbst bei einer 1:1 Versorgung mit Psychologen nicht reduzieren, die wir realistisch sowieso nicht leisten könnten.

        • @Normalo:

          Och, inzwischen wird doch sehr konsequent benannt, wenn der Täter Deutscher ist.

          Vielleicht liest der eine oder die andere darüber leichter hinweg, aber die Information gibt es.

          Welcher islamistische Anschlag in den letzten 12 Monaten fällt Ihnen denn ein, wo die Nationalität des Täters unbekannt blieb?

          • @rero:

            Sie meinen doch nicht wirklich jetzt, diese Anschläge könnten im entferntesten mit unserer Außenpolitik - Stichwort Afghanistan - in einen Zusammenhang gebracht werden ?



            Also also - ich bitte Sie.

  • Wer ist so bekloppt, so etwas zu machen? Wollen wir hoffen, dass es keinen politischen Hintergrund hat.

  • Gute Besserung an alle Beteiligten die das miterleben mussten. Ich befürchte das war es jetzt. Davon wird nur eine Seite profitieren. Es wird dunkel.

  • So geht's nicht weiter. Nach dem 23. Februar Kenia oder große Koalition plus die nächsten drei Anschläge und die AfD wird einzige Volkspartei mit über 30%.

    • @Goodfella:

      Realistischerweise wäre eine große Koalition eine CDU-AfD-Koalition.

      Die Zeiten mit der SPD als Volkspartei sind bereits vorbei.

      In der Sache haben Sie recht.

      Lassen Sie einen dieser kommenden Anschläge richtig viele Tote haben, und die AfD braucht keinen Koalitionspartner mehr.

  • Afghanischer Fahrer. Ich fasse es nicht. Der Rechtsdrall wird von allen Seiten befeuert. Ich kann nicht mehr…

    • @Andi S:

      Mehr als 30 Menschen werden verletzt und der "Rechtsdrall" ist das erste, was Dir dazu einfällt?

  • Das läuft für die AfD leider mal wieder richtig gut.

  • Scheiße.



    Hoffentlich werden die Verletzten wieder gesund.

    • @aujau:

      Sie sprechen mir aus dem Herzen, ich schließe mich an: Alles Gute und schnelle Genesung für die Verletzten.

  • Einfach mal CNN oder tagesschau24 gucken. Dann weiß man deutlich mehr als aus diesem schwachen Beitrag zu entnehmen ist. Außerdem ist nicht das Auto in die Menschenmenge gefahren sondern der Fahrer. Söder geht von einem Anschlag des 24 jährigen Asylbewerbers aus Afghanistan aus.

  • Alles GUTE für die unschuldig verletzten Menschen dieser weiteren unfassbaren Tat.

    Wieder ein unfassbarer Angriff auf uns, unsere Freiheit, unsere Werte und unsere Lebensweise!

    Wie soll das alles weitergehen und wie kann das enden?

  • Die gesellschaftliche Entwicklung, die unteranderem auch der neoliberalen Politik, dem neoliberalen Weltbild - geschuldet ist - wird immer unerträglicher.



    Wir werden diese Entwicklung nur durch eine Rückkehr zu mehr Mitmenschlichkeit, mehr Miteinander, mehr Hilfsbereitschaft gegenüber Hilfebedürftigen, mehr Achtsamkeit & mehr Respekt untereinander, dazu beitragen diese unsägliche Entwicklung zu stoppen. Um dann wieder auf einer sicheren Welt leben zu dürfen.



    Nicht immer nur die Schuld bei den Anderen suchen, wir sollten unser eigenes Verhalten, zumindest einmal überdenken - inwieweit wir selber zu dieser jetzigen Entwicklung beigetragen haben.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Wie ist das zu verstehen?

      • @Christian Walser:

        Verstehen- im Sinne von Nachvollziehbarkeit dieses Verbrechens ?



        Fällt mir genauso schwer wie Ihnen.



        Wir sollten nur nicht unser Land bei der Betrachtung der politischen Situation auf der Welt, gesondert sehen. Ich denke es sind die internationalen Entwicklungen - die hier mit ihre Ursache haben werden und hineinspielen.



        Eine Grenzschliessung, oder eine verschärfte Asylpolitik wird uns nicht vor solchen Angriffen schützen können. Denken Sie einmal an den 11. September 2001 - da flog einfach ein Flugzeug in das WTC in New York City - aus welchen Gründen auch immer.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Vielleicht dürfen wir ausnahmsweise die Schuld mal nicht bei uns suchen dürfen? Muss doch auch mal möglich sein, selbst für ausgewiesene Linke, oder? Ich fürchte, sonst fehlt bald der Mehrheit im Land das generelle Verständnis für internationale Solidarität.

      • @vieldenker:

        Die „Internationale Solidarität!“ ist hierzulande sowieso am A …, war unter westdeutschen Linken nie mehr als ein hohler Demonstrationsslogan, in der DDR heuchlerische, verlogene Staatsdoktrin.



        Was hat DAS aber mit Vorgängen zu tun, die INMITTEN unserer Gesellschaft passieren?



        Zur Erinnerung: der afghanische Täter hatte mit der Duldung hierzulande einen legalen Aufenthaltstitel.



        Warum werden nicht mit vergleichbarer Intensität die vielen täglichen Opfer häuslicher Gewalt in diesem Land skandalisiert? Weil sich diese Gewalt oft unter der Oberfläche vollzieht, weil die Täter männlich sind und migrantischer wie biodeutscher Herkunft? Weil die Taten sich oft nicht in einen eindeutigen islamistischen Zusammenhang bringen lassen?



        Sofern eine Schuld-Debatte überhaupt Sinn macht - was ich persönlich aus verschiedenen Gründen stark anzweifele -, wird man tatsächlich meist auch vor der eigenen Haustür fündig.

        • @Abdurchdiemitte:

          Vielleicht, eventuell stehen die Anschläge mit unserer Außenpolitik in Zusammenhang.

          PS: Häusliche Gewalt sehe ich wie Sie auch, sehr kritisch unter dem politischen Aspekt.

  • Warten auf die Wahrheit und feste Fakten



    Den Verletzten, und im Besonderen den Kindern, wünsche ich vollständige Genesung und dass sie nicht ein Leben lang mit negativen Folgen leben müssen. Es ist nicht die Zeit für wilde Spekulationen, wohl aber schon Zeit der Trauer.



    Der Täter war ein Afghanischer Asylant, was die AfD als Steilvorlage nutzen wird. Widerlich, aber vermutlich bringt es 1-2% mehr Wähler.

  • Fahrer des PKW nach übereinstimmenden Medienberichten ein 24 jähriger Asylbewerber aus Afghanistan... - damit wird das Thema Migration noch entscheidender die Wahl beeinflussen als sie es eh schon tut, ganz egal ob es kausal damit zu verbinden ist oder nicht

  • Offizielle Meldung Polizei München:



    24 Jahre, Asyl, Afghane., aktiv beschleunigt.

    • @hkj2314:

      Und jetzt? Wäre es besser, wenn es ein "Deutscher" wäre?

  • Ich wage die Prognose, dass dies nicht das letzte Ereignis dieser Art vor der Wahl bleiben wird. Es passt zu gut ins Bild.



    Wie auch immer die Attentäter motiviert oder gesteuert werden - die Nutznießer dieser "Strategie der Spannung sind offensichtlich: AFD NAZIS und letztlich der russische Faschismus...

    • @Schytomyr Shiba:

      Nutznießer ist auch jener Typus des deutschen Michels, den Wilhelm Busch so wunderbar treffend mit der Figur des Onkels Nolte in der „Frommen Helene“ beschrieben hat:



      „Ei ja, da bin ich wirklich froh! - Denn, Gott sei Dank! Ich bin nicht so!“



      Das geht raus an alle frommen Christen, CDU-Wähler und Bild-Zeitungs-Leser (und möglicherweise noch andere).