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Streit über RentenpaketSo oder so für viele zu wenig

Anna Lehmann
Kommentar von Anna Lehmann

Eine Stabilisierung der gesetzlichen Rente reicht nicht. Es braucht höhere Mindestlöhne. Außerdem sollten Vermögende zur Kasse gebeten werden.

Eine wichtige Voraussetzung für armutsfeste Renten sind höhere Löhne Foto: Lubo Ivank/Zoonar/imago

W as für die FDP die Schuldenbremse ist, ist für die SPD das Rentenpaket II – der Heilige Gral. Die Sozialdemokraten wollen es auf jeden Fall durchboxen und machen es zur Basis (sprich Bedingung) der Ampelkoalition. Aus ihrer Sicht ist das völlig nachvollziehbar, schließlich sind die über 60-Jährigen mittlerweile ihre größte und treuste Wähler:innengruppe, wie die Landtagswahl in Brandenburg zeigte. Der Kampf um die Rente ist auch ein Kampf um die Wähler:innen.

Aber ist es der richtige Kampf? Wenn SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil betont, dass die gesetzliche Rente die wichtigste Sicherheit im Alter sei und für viele sogar die einzige, dann hat er völlig recht. Allerdings schützt das derzeitige Rentenniveau von 48 Prozent des letzten Durchschnittsverdienstes nicht vor Armut. Schon heute sind 660.000 Menschen auf zusätzliche Grundsicherung im Alter ­angewiesen. Das Pro­blem dürfte sich in den kommenden Jahren verschärfen.

Der jährliche Brief der Rentenversicherung liest sich für viele Ar­beit­neh­me­r:in­nen wie eine Drohung: Wenn du dich weiterhin für so wenig Geld abstrampelst, dann landest du in der Altersarmut. Der Ansatz der FDP, die Lücke mit Aktiendepots zu schließen, ist gerade für Ge­ring­ver­die­ne­r:in­nen keine Option. Sie brauchen das Geld für die Miete und die täglichen Ausgaben und haben nichts übrig, womit sie am Kapitalmarkt spekulieren könnten.

Nötig wäre also eine Stärkung der gesetzlichen Rente und eine Anhebung des Rentenniveaus. Eine wichtige Voraussetzung für armutsfeste Renten sind höhere Löhne, ergo auch ein höherer gesetzlicher Mindestlohn. Nötig sind aber auch zusätzliche Mittel für die Rentenkasse, etwa über Steuern und Änderungen im System. Denn in Zukunft werden immer weniger Ar­beit­neh­me­r:in­nen immer mehr Rent­ne­r:in­nen finanzieren müssen.

Alternde Gesellschaft

Derzeit kommen auf 100 Menschen im Erwerbsalter 37 Ruheständler:innen, im Jahr 2060 rechnet die Deutsche Rentenversicherung mit einem Verhältnis von 100 zu 45. Statt sich auf eine Stabilisierung des bisherigen Niedrigniveaus zu fokussieren, sollte die SPD hier mutig sein, ihre eigenen Überlegungen ernst nehmen und dafür streiten.

Etwa für die Forderung, auch Beamte und Beamtinnen zu verpflichten, in die gesetzliche Kasse einzuzahlen, und den Einkommensdeckel von 7.500 Euro, die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze, aufzuheben. So ließe sich die Basis der Einzahlenden solidarisch ausweiten. Auch Geld aus einer Vermögensteuer, wie sie die SPD seit Langem fordert, kann mit dazu dienen, die gesetzliche Rente armutsfest zu machen. Ein Neustart in der Rentenpolitik ist nötig. Ein Bruch der Ampel könnte auch ein Aufbruch sein.

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Anna Lehmann
Leiterin Parlamentsbüro
Schwerpunkte SPD und Kanzleramt sowie Innenpolitik und Bildung. Leitete bis Februar 2022 gemeinschaftlich das Inlandsressort der taz und kümmerte sich um die Linkspartei. "Zur Elite bitte hier entlang: Kaderschmieden und Eliteschulen von heute" erschien 2016.
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39 Kommentare

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  • Der eigentliche Skandal ist die ungerechte Zweiklassengesellschaft bei der Altersversorgung der Beamten und des Rests der Bevölkerung.

    Das zu ändern, ist ein dickes Brett, aber es muss angepackt werden. Leider ist dazu kein Wille erkennbar, weil alle Akteure des politischen Systems damit verknüpft sind und profitieren (Z.B. hohe Ruhegehaltsansprüche nach nur wenigen Jahren im Amt, ob Beamter oder Minister). Ein Arbeitnehmer kann dies in 45 Arbeitsjahren nicht einmal theoretisch erreichen.

  • Es gibt Lösungen für die Rentenfrage, aber die erfordern eine starke Regierung und ein gutes Lösungskonzept.

    Für mich ist Riester ein Flop, Betriebsrenten sind meist ein Zusatztaschengeld und private Vorsorge eigentlich nur ab Brutto €3.500 (dann aber Beginn m. 22 od. 24 Jahren begonnen), also eher was ab €4.500 Bruttoverdienst.



    Wer die Lücken der staatlichen Rente wirklich schließen will, muss sehr viel verdienen oder ab 65 bzw. 67 weiter arbeiten gehen.



    Wer erschöpft, krank und nicht mehr arbeitsfähig ist, sollte sich überlegen, was er macht, weil Sozialleistungen dann mit seinem Vermögen abgeglichen werden, wer also lange hart für Reihenhaus gearbeitet hat, der könnte gezwungen sein, dass zu verkaufen, wenn er in Rente ist.

    Kurz: Die Regierung will n i c h t die Rente sichern, sondern mal wird die Finanzlobby (Riester, Rürup) bedient, mal tarifgebundene Unternehmen (Betriebsrenten), aber der normale Durchschnittsrentner, der bleibt auf der Strecke.



    Deswegen stimme ich dem Kommentar zu: Jeder muss rein, jeder muss einen Anteil zahlen, dann wäre es anders. Alles andere bringt nichts bzw. viel zu wenig.

  • Das Problem läst sich dadurch lösen, das die Bemessungsgrenze abgeschaft wird und auch für alle versteuerten Einkommen Beiträge in das Sozialversicherungssystem gezahlt werden. Warum soll ein Arbeiter für jede Überstunde Beiträge zahlen aber ein Autor zahlt für die Einnahmen aus Büchern und Vorträge keine Beiträge?

    • @Bernd Simon:

      Wenn die Beitragsbemessungsgrenze fiele, dann auch die Höchstrente. Das will man aber wahrscheinlich nicht. Also unbegrenzt mehr zahlen, aber nicht mehr bekommen. Da dürfte das nächste, vernichtendeVerfassungsgerichtsurteil nicht lange auf sich warten lassen. Welche Parteien dies dann wohl stärkte?

  • Das Problem ist real, leider sind zu viele Vorschläge unbrauchbar. Sicher kann man die Pensionen diskutieren, aber da jeder Einzahler in Äquivalenz zur Einzahlung Rente bezieht, ist keine Lösung.



    Die gerne genannte Vermögenssteuer ist, wenn sie denn kommen sollte, von vielen Interessenträger bereits mehrfach beansprucht. Zudem wäre es kein Ertrag für den Bund.

    • @1Pythagoras:

      Das stimmt so nicht. In Österreich geht das auf und das Niveau der Pensionen liegt bei 75% des mittleren Einkommens der letzten 5 Jahre. Das ist deutlich über dem rentenniveau

  • @METALHEAD86

    Ungefähr so [1]. Sagen Sie nicht, Sie wüssten das nicht.

    [1] mailcluster.wegewe...1b53418/index.html

  • Erst gestern hat Frau Schulze betont, wir gehören zu den reichsten Ländern der Erde. Wie passt das denn zusammen?

  • Natürlich gibt es viele Rentner mit einer niedrigen Rente aber auch sehr viele mit einer (sehr) hohen Rente. Immer mehr Rentner müssen Einkommensteuer zahlen, das macht heute schon über 40 Milliarden Euro im Jahr aus. Mit diesem Geld, von Rentnern für Rentner, könnte man sofort das unter drittel der Rentner signifikant entlasten.

    • @Günter Witte:

      Es gibt keine Rentner in der gesetzlichen Rentenversicherung mit einer "(sehr) hohen Rente". Mehr als ca. 3.400 Euro brutto monatlich lassen sich auch unter günstigsten Bedingungen nicht erzielen. Es gibt hohe Beamtenpensionen; das sind aber keine Renten.

      • @Budzylein:

        Da haben Sie recht, ändert aber nichts an der Sache. Die Einkommensteuer wird kassiert und könnte zur Aufstockung niedriger Renten genutzt werden.

  • Es wird ja immer dasselbe vergessen : der Kreislauf . Rentner zahlen derzeit über 40 Mrd. Steuern, somt einen Teil der Zuschüsse selbst. Rentner geben ihre Nettorente hier aus, daraus werden Gehälter (mit Rentenbeiträgen) und Gewinne plus indirekte Steuern erwirtschaftet, insgesamt 50-80% der Nettorente. Der Rentenbeitrag war seit Jahrzehnten zu niedrig, mit 18% kann man nichts absichern und die Effekte 1 und 2 funktionieren nicht ausreichend. 100 Rentner auf 45 Beitragzahler ist wegen Effekt 1 und 2 nicht das größte Problem . Aktienrente etc ist leicht durchschaubar : Kapitelerhöhung leicht gemacht, eine Methode die Lage für die Versicherten zu verschlimmern, Enron Pleite, Wirecard etc. sind keine Empfehlungen. Was die Sozialversicherten auch tun sollten : Sich an der Sozialwahl beteiligen : Mit 22% bei der letzten Urwahl ein Teil des Dilemmas.

  • "Außerdem sollten Vermögende zur Kasse gebeten werden."

    Frau Lehmann ! Ich bitte sie !

    Sie wollen doch nicht den Leistungsträgern der Nation, denen die den Karren ziehen, die gar ihr Leben hingeben für Wohlstand und Reichtum, diesen Helden des Kapitalismus wollen sie doch nicht etwas in die Tasche greifen ?



    Also wirklich !

    Als ob diese Menschen nicht genug getan hätten für die Gesellschaft und die Menschen in diesem Lande !

    Sie setzen ihr Kapital ein für Wachstum und Wohlstand.



    Für das Wohl des Volkes, fürdas Wohl der Menschen in diesem Land !

  • Ja, wir steuern auf eine demographische Unmöglichkeit zu. Und das ist letztlich die einzige Lösung. Junge Leute aus dem Ausland hier anwerben.



    Die anderen Vorschläge hier oben bringen leider nix, bestenfalls ein Nullsummenspiel. Sobald Beamte einzahlen, habe die auch Ansprüche. Es sei denn, die werden schlechter als derzeit gestellt... ist das durchsetzbar? Nur dann bleibt mehr für andere übrig.



    Dito bei Bestverdienern. höhere Einzahlungen, ergo höhere Ansprüche. Es sei denn, auch hier Ansprüche deckeln. Kaum durchsetzbar... auch in Karlsruhe.



    Mindestlohn, klar ist eine Lösung, aber den so hoch zu ziehen, dass es KEINE Altersarmut gibt? Kaum vorstellbar, ohne Jobabbau in vielen Bereichen.



    Usw.

    • @Tom Farmer:

      "Dito bei Bestverdienern. höhere Einzahlungen, ergo höhere Ansprüche. Es sei denn, auch hier Ansprüche deckeln. Kaum durchsetzbar... auch in Karlsruhe."



      Geht in den südlichen Nachbarländern, warum jetzt nicht bei uns?



      Verfassungen kann und sollte man ändern, bevor einem das ganze Sozialsystem um die Ohren fliegt.

  • Zunächst mal sollte man die Rente vereinheitlichen. Keine Bemessungsgrenze für Reiche, keine extrem teure und ungerechte Pensionen für Beamte. Dann kann man ja mal sehen, wie die Niveaus steigen.

    Aber selbstredend muss der Niedriglohn (Sklaven) Sektor abgeschafft werden. Unternehmen die Milliarden an Dividenden auszahlen und die Menschen, die sie erwirtschaften, mit Mindestlohn abspeisen, geht gar nicht.

    • @Jalella:

      Was wollen Sie denn jemandem zahlen, der ohne Führerschein und geringsten oder gar keinem Abschluss irgend eine Halle fegt? Und dank der Ampel wandern die Unternehmen massenweise ab oder gehen schlicht bankrott.

    • @Jalella:

      Beamte verdienen zeitlebens für den geforderten Bildungsgrad sehr wenig. Wenn davon dann ein etwas höherer Teil für die Rente bleibt... Gönnen wir es ihnen.

  • Die FDP will, dass Gutverdiener nicht stärker belastet werden. Dabei sind es genau diese Gutverdiener, die mit solchen Belastungen leicht umgehen können. Sie sind auch diejenigen mit weit überproportionalen Sparquoten und überproportionalen Vermögenswerten (Aktien, Immobilien, ...).

    • @Aurego:

      Und trotzdem ist es zutiefst ungerecht, wenn der eine 40% und der andere 70% seines Geldes in den gemeinsamen Topf werfen soll. Zudem Reiche (Unternehmer, Manager, Selfmade-Millionäre) eh schon erheblich mehr die Volkswirtschaft befeuern als ein Niedriglöhner oder Vollhartzer (wertfrei).

      • @Wonneproppen:

        Nein, das ist nicht ungerecht, da Reiche stark überproportional von den Strukturen, die durch Steuern aufgebaut und am Leben gehalten werden, profitieren.



        Die meisten Unternehmer, Manager und Selfmade-Millionäre erarbeiten ihren Wohlstand auch nicht alleine, sondern lassen andere für sich arbeiten. Wenn diese Mitarbeiter keine ihrer Wertschöpfung entsprechende Kompensation für ihre Arbeit bekommen, warum sollte man diejenigen, die von der Unterbezahlung ihrer Mitarbeiter profitieren, nicht stärker zur Kasse bitten?

      • @Wonneproppen:

        Richtig. Diese Beitragsbemessungsgrenze ist ungerecht und muss weg.



        Jede(r) sollte den gleichen Prozentsatz seiner Einkommen zahlen, von der alleinerziehenden Krankenschwester bis zum Selfmade-Milliardenerben.

    • @Aurego:

      Wie definiert sich denn "Gutverdiener"?

      • @metalhead86:

        Jeder selbst.



        Es ist immer genau ein Euro mehr als man selbst hat.

      • @metalhead86:

        Sagen wir einfach, dass es diejenigen sind, die sich im obersten Dezil der Einkommensverteilung befinden. Das sind dann also die 10% mit dem höchsten Einkommen.

      • @metalhead86:

        Interessante Frage, Fritze Merz zählt sich zum Mittelstand, der aufgestiegene Industriearbeiter sieht sich vielleicht auch als Gutverdiener obwohl Millionen dazwischen liegen.



        Vielleicht sollte man einfach mal über konkrete Zahlen reden, (Netto- und Bruttoeinkommen in Euro pro Monat oder Jahr) und nicht über wahlfreie Relationen in Kategorien wie: gut, schlecht, genug, viel, wenig.

        • @Axel Schäfer:

          Dann werdet doch mal konkret! Mich würde interessieren, was der Durchschnittsverdienst ist. Für Berlin finde ich dazu Zahlen von ca. 4000€ brutto monatlich. Das erscheint mir extrem viel. Stimmt das denn? Was verdient ihr für welche Arbeit?

          Ich habe momentan brutto ca. 2400€ im Monat, keine Extrazahlungen, kein Weihnachtsgeld. Ich arbeite 35h wöchentl. im musikpädogischen Bereich.

          Demnächst fallen aufs Einkommen höhere Steuern an, weil die Arbeit dann nicht mehr zur elementaren Bildung sondern zur Freizeitgestaltung zählt. Im Moment komme ich noch klar mit dem Einkommen, da ich keine Familie zu versorgen habe. In 16 Jahren habe ich die Altersrente erreicht und werde Grundsicherung bekommen. Mehr wird es nicht. Ich tue meinen Teil für die Gesellschaft und die junge Generation, versuche auszugleichen und umzuverteilen wo ich kann und junge Menschen zu befähigen, sich zu begegnen, sich zuzuhören. Diese Geschichten werden kaum erzählt. Ich zahle weniger Geld ein, weil ich weniger verdiene. Ich zahle in anderer Hinsicht viel ein mit Hingabe, Engagement und Aufmerksamkeit, mit sehr viel Zeit und Nerven für Menschen. Zahlen sind nicht alles. Aber fürs Pflegeheim wirds nicht reichen.

          • @oricello:

            Ich würde Ihnen dringend raten, sich einen besser bezahlten Job zu suchen oder gut bezahlte Nebentätigkeiten aufzunehmen und das daraus resultierende Einkommen anzusparen.



            Bei mir selbst kommt monatlich netto mehr an, als der Berliner Durchschnittsverdiener brutto verdient. Obwohl ich eine höhere Steuerlast habe, bin ich in der Lage, einige Rücklagen zu bilden. Würde sich meine Steuerlast weiter erhöhen, würde ich mich zwar ärgern, aber eigentlich könnte ich das problemlos verkraften.

            Ich sehe aber auch, dass gerade Tätigkeiten in Ihrem Bereich (Musik, Kunst, Soziales) eigentlich deutlich unterbezahlt sind, obwohl sie für die kulturelle Vielfalt und Bildung unglaublich wichtig sind.

      • @metalhead86:

        Gegen Bildungslücken hilft das Internet.

        • @Andreas J:

          Das Internet hilft in erster Linie dabei jeden beliebigen Unsinn zu einer Thematik zu finden, aber nur selten dabei zu verstehen, was jemand gemeint hat, der nicht gerade im medialen Rampenlicht steht.

          • @metalhead86:

            Das Internet ist mehr als Sozialmedia. Es gibt genügend seriöse Quellen. Aber offensichtlich geht es ihnen nur ums Meckern.

  • Der Ansatz der FDP ist doch, dass der Staat 10 Mrd. in Aktien anlegt um die Rente zu stützen!?



    Was Diejenigen betrifft, die zusätzlich zur Rente noch andere Leistungen erhalten, so kann ich das nicht als Malus erkennen.



    Im Gegenteil, können wir in Deutschland froh sein, dass genau das passiert. Heil, der für die Rentenreform wirbt, wirbt übrigens auch für eine Erhöhung des Mindestlohns.



    Wie frau , nach den letzten Landtagswahlen, einen Bruch der Ampel herbeisehnen kann, bleibt unverständlich.

  • Die Vermögenssteuer in Deurschland brachte vor ihrer Aussetzung 2,2 Mrd Euro ein, vermutlich gerade mal ihren Erhebungsaufwand. Der Mehrbedarf der Rentenversicherung ist 600 Mrd.

    Es ist absurd zu meinen die Bommer die durch ihre Kinderlosigkeit Verursacher des Problems sind, auszusparen. Die durschnittliche Rentenbezugszeit steigt 2030 auf 21 Jahre (!!!!) und sich da hin zu stellen und zu sagen ein höheres Eintrittsalter sei unzumutbar ist extra schräg. Das gute ist: Die 600 Mrd werden nicht aufzureiben sein und die jungen werden es nicht bezahlen. Die Krankenversicherung steht vor noch größeren Problemen.

    • @Wombat:

      Ich lese recht häufig, dass der Erhebungsaufwand ungefähr das Volumen der eingenommen Vermögssteuer hat. Ich tue mir schwer das nachzuvollziehen.

      Kennen Sie irgendwelche Statistiken die Ihre Behauptungen belegen?

      Viel zu oft kursieren irgendwelche Behauptungen oder Studien auf die sich bezogen wird, die dann das überhaupt nicht hergeben. Bzw wird manches einfach banal weitergetragen.

    • @Wombat:

      1996, im letzten Jahr vor Aussetzung, brachte die Vermögenssteuer 9 Milliarden DM ein.

      Der Erhebungsaufwand lag damals, in analogen Zeiten, bei ca. 3-4%.

  • CumCum.

    Gerade lässt sich die Regierung rund 28.5 Milliarden [1] durch die Lappen gehen, getarnt als "Bürokratieabbau" [2]. Aber nein, wir haben kein Geld.

    [1] mailcluster.wegewe...03e9102/index.html



    [2] Ludwig von Mises "Bureaucracy". Eine der Obsessionen der Neolibs.

    • @tomás zerolo:

      Ich finde den Ausdruck "durch die Lappen gehen" stark beschönigend.



      FDP, Grüne, SPD, CDU wissen darum und haben bzw. lassen ganz bewusst die ganzen Möglichkeiten offen. In meinen Augen sind das Geschenke an ihre eigene und die darüber liegenden soziökonomischen Schichten. Die Politiker wollen sich doch nicht die Grillabende unschön machen.

      Die 28 Milliarden sind dabei auch nur ein Teil.

      Deswegen bin ich auch für die Schuldenbremse... In meinen Augen profitieren alle mit viel Geld überproportional von der Infrastruktur und Bildung. Ohne die Schuldenbremse wird einfach noch mehr von unten nach oben Umverteilt.

      Ist beim klimaschutz jetzt ja auch. Je weiter unten sie sind, desto mehr Zahlen sie dafür proportional, sind sie oben bekommen sie noch Subventionen hinterhergeworfen, sodass sie zukünftig sogar weniger co2 Steuer zahlen müssen.

  • Man kann die Beitragsbemessungsgrenzen nicht aufheben sofern es die bescheuert Steuerprogression gibt, sonst zahlst du bereits mit gutem aber nicht beeindruckenden Einkommen 75% Abgaben mit Tendenz zu 85%. Wie gut das in Frankreich funktioniert hat mit der Reichensteuer von 75% kann man googeln, haben die Sozialisten kleinlaut kassiert. Aber da war es ab 1 Mio und hat schon nicht geklappt hier würde das ja schon ab lächerlichen 120k gelten.

    Es muss einem bewusst sein dass die jungen Leute extrem mobil sind und bereits heute viele in Richtung CH, USA oder Asien vor den Abgaben in Europe fliehen. Aber 75% will vermutlich nicht mal die Linkspartei.

    • @Wombat:

      Das ist doch Blödsinn! Man zahlt weder 75% noch 85%! Ich zahle von meinem aktuell sechsstelligen Jahresbrutto nicht einmal 30% Steuern. Krankenkassen- und Rentenbeiträge sind eh gedeckelt und steigen daher nicht weiter, außer, wenn die Beitragsbemessungsgrenze angehoben wird, was sie nach Recht und Gesetz ab und zu ja auch sollte. Dennoch ist meine Abgabenlast so moderat, dass ich monatlich einen vierstelligen Betrag auf meine Depots verschieben und dort das Geld für mich arbeiten lassen kann. Nebenbei vermiete ich noch ein paar Wohnungen, die ich nicht geerbt, sondern selbst gekauft habe. Warum sollte ich in die Schweiz oder in die USA fliehen? Die Lebenshaltungskosten in der Schweiz sind extrem hoch, in den USA dort, wo man wohnen möchte, ebenfalls. Und Steuern zahlt man in den USA auch. Wenn man gut leben will, bieten sich Frankreich oder Italien an, vielleicht auch Portugal oder Griechenland.