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Rede von Lindner bei BauernprotestenGelber Schleim düngt keinen Acker

Weil Christian Lindner den Bauern nichts anzubieten hat, versucht er sich mit rechten Sprüchen anzubiedern. Liberaler Mut sähe anders aus.

Dringt nicht durch: Finanzminister Christian Lindner während der Großkundgebung der Bauern vor dem Brandenburger Tor in Berlin Foto: Monika Skolimowska/dpa

Vielleicht ist es ganz gut, dass die Bauern am Montag den Finanzminister am Brandenburger Tor kaum hören konnten. Denn wen zwischen Buhrufen und Hau-ab-Slogans doch ein paar Worte erreichten, hörte vielleicht diesen Satz: „Ich bin neben Wiesen, Feldern und dem Wald aufgewachsen.“ Das rief Christian Linder in Berlin den aufgebrachten Landwirtinnen und Landwirten zu. Es sprach also ein ausgewiesener Agrarexperte, der noch dazu ein cleverer Haushälter ist.

Tatsächlich wurde der FDP-Finanzminister schon mal beim Ausmisten eines Stalls beobachtet, er sprach dabei von einem „neuen Familienmitglied seiner Frau“, bei dem es sich um ein Pferd handelte. Lindner versuchte mit dieser Geschichte vor dem Brandenburger Tor das Wohlwollen der Bäuerinnen und Bauern zu gewinnen: „Ich bin schon fertig, wenn ich den Pferdestall einmal ausgemistet habe. Deshalb weiß ich, was das für eine Arbeit ist, es den ganzen Tag und jeden Tag zu machen.“

Damit nicht genug, um seine Glaubwürdigkeit unter Beweis zu stellen, legte der Porsche-Fahrer und Sylt-Liebhaber noch eine Schippe drauf: „Ich kenne die steigenden Kosten für Futter, für Strom und für Kraftstoff“, rief Lindner in die Menge. Hätten ihm nach diesen Worten die Herzen nicht doch zufliegen müssen? Nein. Denn im Umkehrschluss wäre es ja nur konsequent, wenn die Landwirtinnen und Landwirte schlössen, sie verstünden etwas von Haushaltspolitik, weil sie sich neben dem Bundestag befinden.

Doch den Bauern ging es nicht um den Austausch oder Lindners Anekdoten aus der Landwirtschaft, so wie Demonstrationen auch sonst kein Ort für Diskussionen sind. Bei einem Protest geht es darum, Standpunkte deutlich zu machen. Der Finanzminister und die anderen Bauern-Schleimer aus dem Kabinett haben das nicht verstanden und das Spiel verloren.

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FDP-Ideologie pur

Dabei gab Lindner nur ein besonders peinliches Bild ab. Seine Ausflüge mit der Mistgabel lehrten den Finanzminister offenbar wenig über Werte wie Zusammenhalt und Gemeinschaft, wie sie in der Landwirtschaft hochgehalten werden. Hätte er eine auf die Menge vor ihm zugeschnittene Rede gehalten, wie er es dachte zu tun, hätte er besser nicht gegen seine Kolleginnen aus der Koalition geätzt. „Jetzt ist die Gelegenheit, die seit Renate Künast überzogenen Umweltstandards zu diskutieren“, rief der Finanzminister und schob ein Evergreen der Grünen-Kritik hinterher: „Jetzt ist die Gelegenheit, ideologische Bevormundung der Betriebe zu beenden und wieder zu mehr Realismus zu kommen.“

Dachte der Finanzminister wirklich, mit solchen Allgemeinplätzen bei den Landwirtinnen und Landwirten punkten zu können? Auch ein Bauer kann dem FDP-Mann die ideologische Bevormundung durch das Beharren auf der Schuldenbremse vorwerfen und mehr Realismus in der aktuellen Haushaltsplanung fordern.

Die Anbiederung Lindners hat einen Nachgeschmack. Der Politiker und Journalistinnengatte verbat sich den von „der Politik und von den Medien“ formulierten Verdacht über eine rechte Unterwanderung der Bauernproteste. Dabei versuchte sich der Finanzminister in der Hoffnung auf Zustimmung von den Landwirtinnen und Landwirten selbst mit rechter Stimmungsmache: „Wir dürfen es nicht länger tolerieren, wenn Menschen sich weigern, für ihr Geld zu arbeiten“, rief der Finanzminister, nachdem er Kürzungen der Asylbewerberleistungen und des Bürgergelds in Aussicht gestellt hatte.

Der aufgebrachten Menge waren all diese Ausführungen egal. In ihrem Lärm ging auch unter, dass Lindner an den Subventionskürzungen beim Agrardiesel festhält. Dass der Finanzminister ihnen nichts zu bieten hatte außer gelbem Schleim – das war die einzige Botschaft, die Lindner an diesem Tag unter die Leute brachte.

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48 Kommentare

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  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Porschefahrer auf Sylt haben Verständnis für Landwirt*innen...



    www.ardmediathek.d...jItMDUtMDItMDQtMDU

  • Schon der Titel des Artikels ist ihn wert! :-)

  • Jedenfalls hat Lindner mit seinem Redebeitrag auf der Demo einmal mehr bewiesen, dass es in seiner Partei, die sich nach der Wahl 2021 mit einer beeindruckenden Serie von Wahlpleiten und Rauswürfen aus Landtagen schmücken kann, niemanden gibt, der auch nur einen Funken Ahnung vom Thema Selbstreflexion hat. Einzig und allein blasierter Narzissmus, der sich "Profil zeigen" nennt, glänzt vor dem nächsten Sturz. Man kann nur hoffen, dass die Partei und die gesamte Führungsriege von Lindner über Djir-Sirai bis Kubicki usw. nach der nächsten Wahl aus dem Bundestag verschwindet, damit die nicht schon wieder für die Union zur Mehrheitsbeschafferin wird.

    • @denkmalmeckermalmensch:

      Ein durchaus verständlicher Wunsch - nur nicht klug.



      Die nächste einzig mögliche Mehrheitskoalition wäre dann wohl schwarz-rot-grün mit Blau und Wagenknecht? in der Opposition.



      Da kommt erst Freude auf...



      Oder, wenn es schlecht läuft für die Blauen und gut für die Schwarzen, die nächste GroKo, yippieh.



      Dagegen ist gelber Schleim noch ein Festessen.



      (Warum musste ich beim Titel an Buchteln mit warmer Vanillesoße denken? -



      absolutes Hassessen dereinst in der Schulspeisung).

    • @denkmalmeckermalmensch:

      Keine Sorge. Ich kenne schon die Mehrheitsbeschafferin für die CDU, das wird so oder so nicht die FDP sein. Wer hat uns verraten? Sozialde...

  • Die Koalition hat versucht, den Landwirten Steuererleichterungen zu nehmen, die einst für die Abschaffung des Ochsen als Zugtier eingeführt wurden; sehr sinnvoll, wie ich finde. Daraufhin scheißen die Bauern auf die Straße. Die Koalition knickt ein, als wäre die Entscheidung nur so ne Idee gewesen. Einzig Lindner, den ich persönlich nicht mag, stellt sich den tobenden Bauern entgegen und sagt: Nein.



    Ist schon fast ein Grund, das nächste Mal die FDP zu wählen.

  • In einem anderen Artikel heißt es: der Urin eines Menschen pro Tag düngt 1 m² ein Jahr lang.



    taz.de/Der-Stoffkr...o/!5983026&s=Urin/

    Also was nun:)

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Schleim heute, Schleimhäute morgen. Noch etwas Gleitmittel dazu. Ist gut für reibungslosen Verkehr.

  • Nehmen wir den Finanzminister doch beim Wort: „Wir dürfen es nicht länger tolerieren, wenn Menschen sich weigern, für ihr Geld zu arbeiten“. Er meint sicher: "Erbschaftssteuer auf 100% setzen!" oder "Das Erbe durch gemeinnützige Arbeit ratenweise erarbeiten."

    • @ Hanno Heil:

      Oder Politiker!

  • Was hat die FDP denn zu bieten - außer Schleim für die Reichen???

  • Danke für die tolle Überschrift. Ich konnte herzhaft lachen und das tut so gut, wenn man sich sonst meistens darüber ärgert,was dieser Mann so von sich gibt.

  • Wenn es dem Lindner wirklich um die Landwirte gegangen wäre, hatte er die Reduzierung von Subventionen bei den Dienstwagen oder ähnliches ja nicht blockieren müssen.

    Für die Regierung waren diese Subventionen der einzig gangbare Weg - die Streichung umweltschädlicher Subventionen steht generell auf der Agenda, die FDP lädt aber eben nur "Bauernopfer" zu.

  • Ich kann jeden verstehen, der mit dieser Politik unzufrieden und mit seiner Geduld am Ende ist.



    Seit Helmut Kohl wird uns falsche Poltik als alternativlos verkauft.



    Dann wählt man Rot/Grün und die beiden entpuppen sich als die größten neoliberalen Vollstrecker die wir in D je hatten. Auch die Kombination Schwarz Gelb hat nichts geändert und die Grokozeit waren dann die Stillstandsjahre, in denen D nur noch der Verfall verwaltet wurde.



    Jetzt haben wir die Ampel und man merkt auch hier sehr schnell, dass schon wieder der kleine Mann die Zeche zahlen soll.



    Es wird ständig auf die Ausländer oder Arbeitslosen geschimpft gehetzt und fleißig nach unten getreten.



    Aber die, die uns wirklich auf der Tasche liegen, nämlich die Reichen und Superreichen, bleiben auch jetzt völlig unbehelligt!

    Das ein Lindner keine Ahnung von Finanzpolitik hat, das wusste man auch schon vorher, aber das es so schlimm kommen wird, naja...



    Der Mann hängt so sehr an seinem Posten, das ihm jedes Mittel recht scheint, weiter regieren zu können.



    Immer wenn die Schuldenbremse im Weg ist, wird der Arbeitslose oder Ausländer dafür verantwortlich gemacht, dass kein Geld da sei.

    Das aber die Schuldenbremse das Problem ist und wir eine völlig verkehrte Wirtschafts und Finanzpolitik seit Jahrzehnten machen wird einfach nicht wahrgenommen!

    Und was mich am traurigsten macht ist, dass die Leute diesen ganzen Mist mit der Schuldenbremse scheinbar glauben und in die Hetze miteinstimmen.



    Diese Politik wird solang weitergemacht, bis die verf...te Afd an der Macht ist.



    Man will einfach nicht erkennen, dass die neoliberale Scheiße nicht funktioniert und uns in den Abgrund führt.

    • @Herr Schnitzlmann:

      Seit Helmut Kohls Wahl oder Abwahl?

      • @Daniel Haak:

        Helmut Kohl wurde mehrmals gewählt, nur so kam er auf 16 Jahre als Kanzler.



        Und ich kann mich sehr gut daran erinnern dass Kohl während seiner gesamten Zeit als Kanzler seinen Willen sehr oft durch Sturheit -Stichwort Aussitzen- durchgesetzt hat und Alternativen nicht galten.

    • @Herr Schnitzlmann:

      Ein großes Problem dieser Zeit scheint mir zu sein, dass die schreibende Zunft sich selbst zur »Vierten Gewalt« hochstilisiert hat, aber ihr Handwerk nicht mehr beherrscht, sondern zum großen Teil einfach von einander abschreibt. Vielleicht ist das auch dem Umstand der neuen »sozialen« Medien geschuldet, dass eben nicht mehr gilt:



      »Be first, but first be right!«

      Konkret auf die FDP bezogen frage ich mich schon seit Jahren, warum diese Partei synonym als »die Liberalen« oder die »die liberale Partei« benannt und auch eingeordnet werden. Zur aktiven Zeit von Baum und Leutheusser-Schnarrenberg mag das noch sein Berechtigung gehabt haben.

      Aber spätestens seit Brüderle waren die Zeichen der Zeit doch nicht zu übersehen, dass die Benennung »die Wirtschaftsliberalen« oder die »wirtschaftsliberale« Partei viel eher den Kern trifft.

      Und seit der »Problem sind dornige Chancen«-Lindner und der greise Kubicki aus der Flüsterkneipe den Laden dominieren, ist das Adjektiv liberal anstelle von wirtschaftsliberal schlicht eine falsche Wiedergabe der Realität.

      Auch der Journalismus hat kein Recht auf Denkfaulheit, auch wenn es bei einzelnen konkreten Punkten - Beispiel s.o. - zur Zeit so aussieht, als wäre er ein Hort derselben.

    • @Herr Schnitzlmann:

      **Es wird ständig auf die Ausländer oder Arbeitslosen geschimpft gehetzt und fleißig nach unten getreten. Aber die, die uns wirklich auf der Tasche liegen, nämlich die Reichen und Superreichen, bleiben auch jetzt völlig unbehelligt!**

      Da haben Sie recht, aber Lindner ist nun einmal in der 'Freiheitspartei' der Reichen und Superreichen und da sorgt man dann eben als "FDP-Freiheitskämpfer" für die Freiheit der Reichen. 'Freiheit' bedeutet für die FDP doch ohnehin nur, dass die Reichen und Mächtigen' ungestört ihre ausbeuterischen und klimaschädlichen Geschäfte weiterhin ungestört abwickeln können. Die anderen Parteien sind aber nicht viel besser, denn die sitzen auch alle brav auf dem Schoß der Wirtschaft und zerstören mit ihrer neoliberalen Politik die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder. Der Klimawandel ist natürlich begeistert über so eine "Politik", denn dann bekommt er noch mehr CO2 zum "groß und stark" werden.

      Mit Ihrem letzten Satz bringen Sie es ja auf den Punkt. Ändern wird sich aber nichts, denn unsere Politiker können nur 'eindimensional' denken und darüber freut sich natürlich besonders die AfD, denn die bekommt (auch durch die Dummheit vieler Bürger) immer mehr Zulauf.

    • @Herr Schnitzlmann:

      "Das aber die Schuldenbremse das Problem ist und wir eine völlig verkehrte Wirtschafts und Finanzpolitik seit Jahrzehnten machen wird einfach nicht wahrgenommen!"



      ---------------------------------------------



      Gewagte These, wenn man bedenkt dass D, obwohl seit Jahrzehnten(!) eine "völlig verkehrte Wirtschafts und Finanzpolitik" gemacht wird, auf Platz 4 in der Liste der Länder nach BIP steht.

      Damit sollen die bestehenden Probleme nicht klein geredet werden. Aber ganz so schlecht wie behauptet wird in D wohl doch nicht gewirtschaftet.

      • @Tom Tailor:

        Was sagt denn das BIP aus?



        Selbst Katastrophen wie die Flut im Ahrtal erhöhen das BIP.

        Und D hat sich auf Kosten der Partner in der EU mittels Lohndumping und Ausweitung der Leiharbeit also auf dem Rücken der Arbeiterschaft einen Vorteil verschafft.

        Du könntest auch sagen, das Durchschnittsvermögen in D ist doch sehr hoch, wie kann es da Leuten in D schlecht gehen, das wäre in etwa genauso naiv!

        • @Herr Schnitzlmann:

          Man könnte natürlich auch schauen, wie hoch das Durchschnittseinkommen eines Arbeitsnehmers in D ist und mit dem restlichen Europa oder der Welt vergleichen.

          Man kann sich immer die Statistik raussuchen, die ins politische Weltbild passt. Aber die Aussage, dass in D seit Jahrzehnten(!) eine falsche Wirtschafts- und Finanzpolitik betrieben wird, halte ich für hanebüchen. Da würde ich gerne einen anderen Staat als Vergleich genannt bekommen, in dem es seit Jahrzehnten besser läuft.

      • @Tom Tailor:

        Dass Deutschland im Vergleich zum Rest der Welt besser dasteht, heißt aber noch lange nicht, dass das Ergebnis von guter Wirtschaftspolitik ist - oder gar von Politik allein ist.



        Nicht erst seit Putins wahnsinnigen Krieg steht Deutschland, genauso wie der Rest der Welt, vor den Umbrüchen und Ungewissheiten, welcher der globale Klimawandel mit sich bringt. Und ein Wirtschaftsminister Altmaier als auch eine Digitalministerin Baer waren nicht gerade die Aushängeschilder auf ihren Posten. Da hilft es auch nichts, das Heiko Maas und Andreas Scheuer jeweils noch schlechter waren. Denn sonst kommt noch die Entschuldigung, dass Altmaier und Baer immerhin besser als diese waren.



        Ich hoffe der Unterschied zwischen besser und gut ist klar geworden und möchte Ihnen noch einen Merksatz mit auf den Weg geben:

        Wer aufgehört hat besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.

      • 6G
        697175 (Profil gelöscht)
        @Tom Tailor:

        Wenn in der Bilanz der letzten Jahrzehnte auch die Sachwerte (Schulen, Brücken, Straßen,...) auftauchten, ergäbe sich ein anderes Bild.

        • @697175 (Profil gelöscht):

          Klar - und wenn wir dann auch noch die Staatsschulden mit dazu rechnen, ergibt sich wieder ein anderes Bild.

          Nichts desto weniger kenne ich keinen vergleichbaren Staat (Industrialisierungsgrad, Rohstoffvorkommen, Verschuldungsgrad, Bevölkerungsdichte etc.) auf der Welt, in dem es seit Jahrzehnten besser läuft.

  • "Gelber Schleim düngt keinen Acker"



    Rote Sülze aber auch nicht.



    Ich mag so reißerische Titel nicht, das ist Boulevar-Niveau.

  • Gelber Schleim düngt keinen Acker ?

    Eben genau doch.

    Und Schleim ist überall:



    de.wikipedia.org/wiki/Meeresschleim

  • Wie sehr muss man Menschen, zu denen man spricht, verachten, wenn man glaubt mit solch bescheidenen Gemeinplätzen punkten zu können. Dummheit wird es doch nicht sein, oder?

  • Dann hat er gar noch Klimakleber im Besonderen und „Linksextremisten“ ganz allgemein ins Visier genommen. Hat aber auch nichts genutzt, die Bauern waren/sind ihm einfach über. Das ist schon mehr als nur „bauernschlau“, ein durchaus feines Gespür. Letzteres geht dem Finanzminister aber praktisch komplett ab. Peinliche Ankumpelversuche, zum Glück zurückgewiesen.

  • Die Überschrift könnte treffender nicht sein.

    Linder und seine Lobbygruppe für Reiche und Superreiche streuen den Bürgern gezielt Sand in die Augen und diskreditieren bewusst die Grünen. Ist die FDP etwa die Freie Demagogen-Partei Deutschlands?



    Schon zur Bundestagswahl erzeugten sie Narrative, die verfingen.

    Die notwendige Transformation in den Bereichen Energie, Ökologie und soziale Gerechtigkeit wird erstickt.

    Es ist die Frage, was mehr schmerzt, die hohlen populistischen Narrative der gelben Partei oder die mangelhafte Beurteilungskompetenz der Wähler*innen.

  • Das übliche FDP Bashing, was hier getrost als TAZ Folklore gesehen werden darf und beim einem Teil der Leserschaft schon aus Prinzip offensichtlich gut ankommt. Billige Punkte für den Autor, der aber das Wesentliche wohl absichtlich übersieht: Lindner hat vor der versammelten Bauernschaft klar gesagt, dass alle ihren Teil beitragen müssen und er nicht bereit ist die Subventionskürzung zurückzunehmen. Und das hat er gut gemacht; insbesondere wenn man bedenkt, dass der Kanzler sich nicht gezeigt hat und nicht wenige Ministerpräsidenten auch und vor allem aus der SPD bereits umgefallen sind und in der Chor der Agrarlobby eingefallen sind. Man kann darf und sollte viel an Lindner kritisieren, aber hier ist Kritik fehl am Platze und dieser billige Kommentar strotz vor prinzipieller, das eigene Milieu bedienender Abneigung unabhängig von Sachverhalt. Schwach; sehr schwach.

    • @Fran Zose:

      Zwischen:



      "Ich kann es Ihnen hier und heute nicht versprechen" oder "Ich bin nicht bereit ..." besteht aber ein gewaltiger Unterschied finden sie nicht.

    • @Fran Zose:

      Es tragen eben nicht alle ihren Teil dazu bei oder habe ich da was verpasst....gibt es für die Priveligierten und Reichen jetzt auch eine Vermögens und Erbschaftssteuer? Wird das Dienstwagenprivileg zusammengestrichen?

      • @Andreas Horn:

        Dann soll man Lindner doch bitte dafür kritisieren; das wäre wenigstens eine inhaltliche Kritik. Davon ist aber im Artikel leider nicht die Rede, der Autor drischt für mein Verständnis recht platt und grundsätzlich auf die FDP tun. Kann er gerne tun, schwach ist es trotzdem; Boulevardniveau halt in der TAZ.

    • @Fran Zose:

      Deinen Kommentar finde ich sehr gut. Natürlich war vieles an Lindners Rede Anbiederei. Aber gilt das nicht für 95% aller Politikerreden?

      • @Marmot:

        O.k., 95%... - aber macht es das besser? Die Lindner'schen Anbiederungsversuche + sein absurder Klima-Linksextremen-whataboutism waren halt einfach nochmal 'ne Runde grottiger.

  • Mit so einem üblen öffentlichen Angriff auf den Koaliationspartner wäre in jeden halbwegs seriös geführten Unternemen sofort mit der Entlassung des Querulanten zu rechnen.

    ... ach Mist hab´s gerade selber gemerkt, das müsste ja der Olaf machen.

  • @MITCH MILLER

    Ja, genau so isser. So war er damals auch, bei der Demontage des EEGs, wo er Krokodilstränen über die arme alleinerziehende Frisörin verschüttete.

    Dabei hat er vermutlich für solche Menschen nur Verachtung übrig, wenn er überhaupt deren Existenz wahrnimmt.

    • @tomás zerolo:

      Ich bin sicher, er findet Friseure toll...wenn sie ihm den Bart stutzen und die Matte föhnen.

      Oder er sie instrumentalisieren kann.

  • Meiner Meinung nach ist Lindner ein Totalausfall und sollte von Scholz ausgewechselt werden.

    • @ThomLa:

      Aber halt einer von allen. Versagen ist der gemeinsame Nenner dieser Regierung.

    • @ThomLa:

      Kann Scholz das? Ich frage ernsthaft. Also ich meine, einfach so, ohne Misstrauenabstimmung o.ä.?

      • @Mitch Miller:

        Rein theorethisch Ja, Minister werden ja nicht gewählt sondern vom Kanzler ausgesucht, praktisch würde dann natürlich die FDP aus der Koalition aussteigen und damit Neuwahlen provozieren.

  • Das Problem von diesen 3er Bündnissen ist, dass sie über keinerlei Souveränität verfügen.



    Die Ampel hat nicht die Rente mit 77 eingeführt sondern Steuern für Diesel für Landwirte.



    Wenn das schon als Anlass für Revolte reicht und die Ampel das zurücknimmt, sieht man wie es um die Machtbasis bestellt ist.

  • Lindner ist ekelhaft - jetzt im Konflikt mit den Bauern die Armen und sozial benachteiligten als Karte im Spiel zu missbrauchen, während sein Ministerium Leute entsendet, die reichen Leuten erklärt, wie man Steuergelder sparen kann ("wir haben da ein hübsches Paket geschnürt").



    Er wirft ernsthaft die Menschen der unteren Sozialstufe den Bauern zum Frass vor, um abzulenken.

    • @Mitch Miller:

      Denke mal der ist eh sowas wie eine Opferanode denn die Ampel liegt ja sowieso in den letzten Zügen

    • @Mitch Miller:

      Ich hoffe inständig, dass wenigstens in seinem Fall die Wahlprognosen zutreffen. Als ob wir mit den Haselnussfarbenen nicht schon genug Läuse im Pelz hätten.

    • @Mitch Miller:

      Man muss Lindner weiß Gott nicht mögen. Aber Ihr Beitrag hat das selbe Niveau wie der Kommentar, auf den Sie schreiben: Verdrehungen, Überzeichnungen und - auch - Falsches. Wo genau hat "sein Ministerium Leute entsendet"? Wir wissen, dass eine hochrangige Beamtin sich privat Geld verdient hat, in dem sie Steuertipps gegeben hat. Mehr nicht. Wissen Sie mehr oder wollen Sie nur Ihre Abneigung gegenüber Lindner demostrieren?

    • @Mitch Miller:

      Ein altes Spiel welches von cdu/CSU, SPD und mittlerweile auch den Grünen gespielt wird.