Robert Malorny ist Spitzenkandidat: Sachsens FDP will wieder hoch

Ein Kommunalpolitiker soll die Liberalen wieder in den sächsischen Landtag führen. Dabei versucht er sich von der Berliner Regierungspolitik abzugrenzen.

Porträt von Robert Malorny vor Stadtkulisse

Robert Malorny ist Spitzenkandidat der FDP in Sachsen Foto: Sven Ellger/imago

Berlin taz | Austritte, Umfragetief, außerparlamentarische Opposition: Sachsens Liberale hoffen mit ihrem frisch gewählten Spitzenkandidaten auf ein Ende ihrer Negativserie und den nötigen Schwung für die anstehende Wahlkampagne. „Ich spüre einen starken Kampfeswillen und einen großen Zusammenhalt in der Partei“, sagte Robert Malorny am Montag der taz. Mit 92 Prozent wählte ein Landesparteitag am Wochenende den Kommunalpolitiker aus Dresden zum Gesicht des anstehenden Wahlkampfs. Seit zehn Jahren ist die FDP nicht mehr im Landtag vertreten. Bei Umfragen lag die Partei in den vergangenen sechs Monaten zwischen 2 und 5 Prozent.

Malorny sieht dem Umgang mit der FDP in der Bundesregierung als Herausforderung für die Arbeit vor Ort. „Wir müssen uns der Kritik stellen“, sagte er. In der Energiepolitik fordert er einen Kurswechsel in Berlin, etwa ein Nachdenken über einen „realen Wiedereinstieg in die Kernenergie“. Im Landtagswahlkampf möchte er mit der FDP auf sächsische Themen setzen. „Wir wollen die Lehrerausbildung regionalisieren.“ Ein anderes großes Thema sei Infrastruktur: „Wir brauchen da eine interkommunale Zusammenarbeit für Gewerbeflächen“, so Malorny.

Zuletzt hatte in der Sachsen-FDP ein Parteiaustritt die Runde gemacht. Nach 30-jähriger Karriere hatte Holger Zastrow der FDP wegen ihrer Bundespolitik den Rücken gekehrt. Malorny sagte nun, es werde von Mitstreitern als „nicht gut“ empfunden, wenn man austrete, wenn es nicht gut laufe. „Es gibt die Gefahr, dass nach den Landtagswahlen die Union alleine mit der AfD oder dem Bündnis Sahra Wagenknecht im Parlament sitzen könnte.“ Es brauche die Parteien der Mitte. „Da gehören wir definitiv dazu.“

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