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Bei Wind und Wetter: Ob die Fahrer Unfälle bauen, ist Amazon offenbar egal Foto: Christian Jungeblodt

Ausbeutung bei AmazonMenschen sind keine Maschinen

Hassan muss derzeit täglich rund 270 Amazon-Pakete ausliefern. Er arbeitet für ein Sub­unter­nehmen, das häufig Arbeitnehmerrechte missachtet.

Malene Gürgen
Von Malene Gürgen aus Hoppegarten

W enn du Probleme mit dem Chef hast, ruf an!“ Immer wieder sagt Michael Wahl diesen Satz. Dazu reicht er einen Flyer durch die Fenster der Transporter, die hier vor den Toren des Amazon-Verteilzentrums in Hoppegarten kurz hinter der östlichen Berliner Stadtgrenze darauf warten, auf das Betriebsgelände fahren zu dürfen.

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Michael Wahl arbeitet bei Faire Mobilität, der Beratungsstelle des DGB für migrantische Beschäftigte. Seine Kollegen und er haben heute Flyer in zehn verschiedenen Sprachen dabei. Sie wollen ihr Beratungsangebot bekannt machen, mit dem sie den Fah­re­r:in­nen bei arbeitsrechtlichen Probleme helfen können.

Oft bleibt keine Zeit für mehr als diesen Satz, es muss schnell gehen. Es ist der Montag der sogenannten Black Week, der großen Rabattschlacht Ende November, mit der der Einzelhandel längst nicht mehr nur in den USA, sondern auch in Deutschland das Weihnachtsgeschäft einläutet. Für die Fahrer:innen, die meisten von ihnen Männer, aber auch einige Frauen, beginnt die stressigste Zeit des Jahres: Die Anzahl der Pakete, die pro Schicht ausgetragen werden müssen, klettert immer weiter in die Höhe, der Zeitdruck wird schlimmer.

Ein junger Mann aus Albanien erzählt, er arbeite erst im zweiten Monat hier. Die Arbeit sei hart: „Ich habe oft schwere Pakete, und ich muss mich sehr beeilen, ich muss die Treppen hochrennen, viele Male am Tag.“ Nach der Schicht sei er völlig erschöpft.

Da hilft nur noch Galgenhumor

Außerdem verstehe er die Regeln nicht: „Einmal habe ich gesagt, dass ich krank bin, aber mein Chef hat gesagt, ich soll unbedingt kommen. Ich wusste nicht, was passiert, wenn ich das nicht mache.“ Er hört interessiert zu, was Michael Wahl ihm zu seinen Rechten erzählt, aber man merkt auch, dass ihn verwirrt, dass sich das bei seinem Chef ganz anders angehört hat.

Die meisten Fah­re­r:in­nen kommen nicht aus Deutschland, für manche von ihnen ist es der erste Job auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Faire Mobilität bietet Beratung zu arbeitsrechtlichen Themen in verschiedenen Sprachen an. Das Projekt klärt Beschäftigte über deren Rechte auf und hilft bei Gesetzesverstößen, etwa, wenn Überstunden nicht bezahlt oder der Mindestlohn umgangen wird. Neben der Zustellbranche sind etwa die Angestellten auf dem Bau, in der Fleischindustrie oder die Sai­son­ar­bei­te­r:in­nen in der Landwirtschaft weitere Schwerpunkte.

Die meisten Fah­re­r:in­nen lassen gern das Fenster runter, wenn sie Wahl und seine Kol­le­g:in­nen in den Gewerkschaftswesten sehen, nur manche winken ab, keine Zeit, schnell weiter. Bei den Transportern, die warten müssen, bis sie aufs Gelände fahren dürfen, um sie zu beladen, ist auch Zeit für ein kurzes Gespräch. Viele nehmen ihre Arbeitsbedingungen mit Galgenhumor.

Michael Wahl, die langen Haare nach hinten gebunden, scherzt mit ihnen auf Deutsch, Englisch und Polnisch, immer wieder hört man sein lautes Lachen. Bis zur polnischen Grenze sind es von hier knapp 100 Kilometer, ein Teil der Fah­re­r:in­nen reist jeden Tag aus Polen an und nach der Schicht wieder zurück.

Verantwortung? Es sind ja Subunternehmen

„Für welche Firma arbeitest du?“, fragt Wahl durch das Fenster. Fast jedes Mal bekommt er eine andere Antwort. Denn die Fahrer sind nicht direkt bei Amazon angestellt, sondern arbeiten für Subunternehmen, meist kleine Logistikfirmen, oft nur mit einer Handvoll Mitarbeiter. Viele der Transporter, die hier vor der Einfahrt in der Schlange stehen, sind Mietwagen, ohne Amazon-Logo oder sonstige Firmennamen. Nach taz-Informationen sind allein am Standort Hoppegarten rund 20 Subunternehmen mit der Auslieferung beauftragt.

Einmal habe ich gesagt, dass ich krank bin, aber mein Chef hat gesagt, ich soll unbedingt kommen. Ich wusste nicht, was passiert, wenn ich das nicht mache

Paketbote aus Albanien

„Dieses Subunternehmen-System gibt Amazon die Möglichkeit, die Verantwortung von sich zu schieben“, sagt Michael Wahl. Aus den Gesprächen an der Autotür wird deutlich, dass sich die Arbeitsbedingungen von Firma zu Firma unterscheiden, es gibt keine einheitlichen Regeln zu Lohn und Zuschlägen, zur Arbeitszeiterfassung oder zum Umgang mit Krankheitstagen. Mal werden Überstunden bezahlt, mal nicht, vor allem ist unterschiedlich, was überhaupt als Arbeitszeit gezählt wird.

Viele Subunternehmen, berichtet Wahl, würden etwa zu Beginn des Arbeitstags auf den Parkplätzen rund um das Amazon-Gelände mit ihren Fah­re­r:in­nen Besprechungen abhalten, offiziell beginne die Schicht der Angestellten aber erst, wenn ihre Autos mit Paketen beladen wurden.

Wenn Amazon wirklich wissen wollte, was die Subunternehmen tun, müssten sie sich nur an die Fahrer wenden, sagt Michael Wahl: „Die haben alle Infos.“ Ob Amazon aber wirklich etwas ändern wolle, sei die Frage. „Wir hören immer wieder: Wenn sich jemand wehrt oder Verstöße auffliegen, werden die Unternehmen einfach dichtgemacht und unter neuem Namen erneut gegründet.“

Amazon sei das alles egal

Warten auf die Beladestation: Die Arbeitszeit beginnt oft erst, wenn die Pakete im Transporter sind Foto: Christian Jungeblodt

Ein Amazon-Sprecher sagt auf Anfrage, der Konzern stelle „hohe Anforderungen“ an die Subunternehmen. „Wir überprüfen die Lieferpartner regelmäßig, um sicherzustellen, dass sie die geltenden Gesetze und unsere Richtlinien einhalten, und ergreifen Maßnahmen, wenn dies nicht der Fall ist.“ In wie vielen Fällen solche Verstöße festgestellt wurden, könne er nicht sagen. Es gebe aber auch eine Fahrer-Hotline, an die sich die Zu­stel­le­r:in­nen bei Problemen auch anonym wenden könnten. „Wir gehen jedem Fall nach und klären mögliche Probleme mit dem zuständigen Arbeitgeber.“

An einem Dienstag im Dezember, gut zwei Wochen nach der Aktion von Faire Mobilität, ist die Stimmung vor den Toren des Verteilzentrums Hoppegarten noch einmal deutlich schlechter geworden. An diesem Morgen herrscht dichtes Schneetreiben, in den Morgen- und Abendstunden sind die Straßen glatt. Man merkt den Fahrern und Fahrerinnen, die hier mit ihren Transportern warten, ihre Erschöpfung an. Neunzehn Tage noch bis Weihnachten, und danach beginnt das Retourengeschäft.

270 Pakete muss er heute ausfahren, sagt Hassan, der eigentlich anders heißt, aber aus Angst vor seinem Arbeitgeber anonym bleiben will. „Amazon ist es egal, was für ein Wetter ist, es ist ihnen egal, ob wir Unfälle machen.“ Oft ziehe sich die Arbeit jetzt bis weit in den Abend hinein.

„Es gibt Kunden, die öffnen uns nicht mehr die Tür, wenn es dunkel ist, vielleicht weil sie Angst vor uns haben“, sagt Hassan. „Aber wir müssen die Pakete zustellen, keins darf zurückkommen, das ist das System Amazon.“ Von der Beschwerde-Hotline, auf die der Amazon-Sprecher verwiesen hatte, habe er noch nie gehört, sagt Hassan.

Halbe Stunde Pause? Das schaffen sie nicht

Die Transporter fahren in sogenannten Wellen auf das Betriebsgelände, zeitversetzt, weil nicht alle auf einmal beladen werden können. Dort haben die Fah­re­r:in­nen exakt 15 Minuten Zeit, um ihre Autos mit den vorsortierten Paketen zu füllen.

Während der Arbeit benutzen sie zwei Apps: Eine, die die Route vorgibt und eine, mit der ihr Fahrverhalten überwacht wird. Eine halbe Stunde Pause ist pro Schicht vorgesehen. In dieser Zeit ist die Routen-App nicht benutzbar. „Es ist aber unmöglich, alle Stopps zu schaffen, wenn man eine halbe Stunde Pause macht“, sagt Hassan.

Also benutzen er und die anderen Fah­re­r:in­nen einen Trick: Sie fotografieren die Ansicht der Routen-App mit ihrem Privathandy oder schreiben sich die Adressen der nächsten Stopps ab, um weiter ausliefern zu können, auch wenn die App während der Pausenzeit gesperrt ist. Hassan sagt, er arbeite um diese Jahreszeit oft 11 oder 12 Stunden am Stück, bis er alle Pakete geschafft hat.

Jetzt arbeiten hier immer mehr Menschen aus Rumänien und Bulgarien, und die beschweren sich nie, die lassen alles mit sich machen

Hassan, Paketzusteller

Was genau mit den Paketen passiere, ob er sie im Hausflur abstelle oder bei Nachbarn oder vor der Haustür liegen lasse, sei Amazon egal. „Hauptsache, mein Auto ist leer, wenn ich wieder hier bin“, sagt Hassan. Wenn eins der Pakete verschwindet, werde ihm der Schaden vom Lohn abgezogen – egal, ob dann noch etwas übrig bleibt. Die Be­ra­te­r:in­nen von Faire Mobilität bestätigen, dass sie solche Fälle von Regressforderungen gegenüber den Fah­re­r:in­nen aus ihrer Beratungspraxis kennen.

Arbeiten ja, aber doch nicht so

Dass es für die Fah­re­r:in­nen negative Konsequenzen hat, wenn sie Pakete zurückbringen, weist Amazon zurück. Amazon bewerte keine Fah­rer:in­nen, und Pakete könnten zum Zustellzentrum zurückgebracht werden, woraufhin am nächsten Tag ein weiterer Zustellversuch unternommen werde, sagt ein Sprecher auf taz-Anfrage. Bei „nachgewiesem grobem Fehlverhalten“ werde die Zusammenarbeit mit einem Subunternehmen oder einem Fahrer beendet, wenn Amazon der Meinung sei, dass dies „im Interesse der Sicherheit, unserer Kunden:innen, unserer Mit­ar­bei­te­r:in­nen oder der Gesellschaft ist.“

Hassan erzählt von seiner Frau und seiner Tochter, die er seit Wochen kaum mehr zu Gesicht bekommt, weil sie schon schlafen, wenn er nach Hause kommt. „Mein Leben ist Arbeit, nach Hause, duschen, schlafen, Arbeit, nach Hause, duschen, schlafen, es gibt nichts anderes mehr“, sagt er.

Ein Kollege kommt hinzu, er erzählt, dass er letzten Monat überhaupt keinen Lohn mehr bekommen habe: „Ich habe einen Unfall gebaut, weil ich so im Stress war, und ich musste den Schaden bezahlen.“ Vor zwei Wochen haben Michael Wahl und seine Kol­le­g:in­nen ähnliche Geschichten gehört. Dass die Fahrer für Schäden selbst aufkommen müssen, ist in vielen Unternehmen die Regel, ebenso für Strafen, wenn sie im Halteverbot stehen oder zu schnell fahren.

Man merkt Hassan und seinem Kollegen an, dass sie ehrlich verzweifelt sind. „Wir sind Menschen, keine Maschinen“, sagt Hassan. „Wir wollen arbeiten, aber so kann man nicht arbeiten, man wird davon krank. Ich habe Angst, dass diese Arbeit mich umbringt.“

Immerhin besser als die Fleischindustrie

Konsumterror: Immer mehr Pakete, die online geshoppt wurden, verstopfen Regale, Transporter, Hauseingänge Foto: Christian Jungeblodt

Bis vor drei, vier Jahren seien die Bedingungen noch etwas besser gewesen, sagt Hassan. „Aber jetzt arbeiten hier immer mehr Menschen aus Rumänien und Bulgarien, und die beschweren sich nie, die lassen alles mit sich machen.“

Tatsächlich sind Amazon und die Subunternehmen etwa für Menschen, die vorher in der Fleischindustrie gearbeitet haben, vergleichsweise attraktive Arbeitgeber: Der Stundenlohn liegt oft etwas über dem gesetzlichen Mindestlohn, die Arbeit in den Kühlhallen der Fleischindustrie ist außerdem körperlich und mental noch belastender. Wer etwas Deutsch oder Englisch spricht, bewirbt sich bei den Amazon-Lagern, wer dazu noch einen Führerschein hat, als Fahrer bei einem der Subunternehmen.

Für die Politik gibt es Möglichkeiten zu verhindern, dass Beschäftigte im Niedriglohnsektor auf diese Art gegeneinander ausgespielt werden. Eine dieser Möglichkeiten wäre ein Verbot von Subunternehmen in der sogenannten KEP-Branche, mit der die Kurier-, Express- und Paketdienste zusammengefasst werden. Die Gewerkschaft Verdi fordert ein solches Verbot, die Linksfraktion im Bundestag brachte in diesem Jahr ebenfalls einen entsprechenden Antrag ein.

Rund 360.000 Menschen arbeiten laut einem Gutachten der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung von September insgesamt in der KEP-Branche, davon rund 270.000 in Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten. Überdurchschnittlich viele Angestellte in der Branche arbeiten außerdem mit befristeten Verträgen, in Teilzeit oder auf Minijob-Basis.

„Packen-wirs-an“-Mentalität gesucht

Im Mai verabschiedete der Bundesrat eine Aufforderung an die Bundesregierung, zumindest alle Subunternehmen zu verbieten, die nicht nach Tarif bezahlen. Bindend ist eine solche Aufforderung jedoch nicht. Im Vorschlag für die Erneuerung des Postgesetzes, den das Bundeswirtschaftsministerium Ende November vorgelegt hat, ist ein Verbot der Subunternehmen nicht vorgesehen.

Zwar soll nach diesem Entwurf die Haftung der beauftragenden Unternehmen auf die gesamte Kette der Sub- und Sub-Subunternehmen ausgeweitet werden. Doch Erfahrungen etwa aus der Baubranche und der Fleischindustrie zeigen, dass diese Regelungen in der Praxis kaum umgesetzt werden.

Das System der Subunternehmen erschwert zudem, dass sich die Angestellten organisieren können: In kaum einem der Logistik-Kleinstunternehmen gibt es einen Betriebsrat, dass sich die Arbeitsbedingungen von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden, macht es schwer, sich gemeinsam zu wehren. „Es ist schon bei Amazon selbst schwer genug, Betriebsräte zu gründen, bei den Subunternehmen ist es quasi unmöglich“, sagt Boris Bojilov, der bei Verdi Berlin-Brandenburg für Amazon zuständig ist.

Trotz der seit Jahren anhaltenden Kritik an den Arbeitsbedingungen der Amazon-Fahrer:innen hält das Unternehmen am System der Subunternehmen fest. Mit dem Programm „Delivery Service Partner“ wirbt Amazon Menschen dafür an, im Auftrag des Konzerns Subunternehmen zu gründen. Mit 15.000 Euro Startkapital ist man dabei, Frauen können sich zudem auf einen Gründerinnenzuschuss von Amazon bewerben. Gesucht würden „motivierte Un­ter­neh­me­r:in­nen mit einer,Packen wir’s an'-Mentalität“, heißt es auf der Amazon-Website, zu erwarten sei „eine dynamische Partnerschaft“.

Keine Gewichtsgrenze

Wie diese aussehen kann, zeigten vor einem Jahr Recherchen von Correctiv und weiteren Medien. In Wirklichkeit sei das unternehmerische Risiko für die Unternehmen groß, die Gewinnmarge klein und der Druck, den Amazon auf die Firmen ausübe, immens, berichteten damals mehrere Subunternehmer. Offensichtlich geben viele Firmen diesen Druck an die Fah­re­r:in­nen weiter. Amazon wies die Vorwürfe zurück, Konsequenzen seitens des Unternehmens gab es keine.

Mit der geplanten Novellierung des Postgesetzes, die sich die Ampelregierung im Koalitionsvertrag vorgenommen hatte, nimmt die Debatte nun erneut an Fahrt auf. Knapp 40.000 Menschen haben eine Petition der Ak­ti­ons­künst­le­r:in­nen vom Peng-Kollektiv unterschrieben, die ein Verbot der Subunternehmen in der Zustellbranche fordern. Verdi hat unter der Überschrift „Fair zugestellt statt ausgeliefert“ ebenfalls eine Petition gestartet, die bislang gut 10.000-mal unterzeichnet wurde.

Dabei geht es nicht nur um das Verbot der Subunternehmen. Verdi fordert auch, mit dem neuen Postgesetz festzulegen, dass Pakete, die nur von einer Person zugestellt werden, maximal 20 Kilogramm schwer sein dürfen. Amazon gibt an, dass die Pakete in ihren Verteilzentren maximal 23 Kilogramm schwer sein dürfen und ab einem Gewicht von 15 Kilogramm gekennzeichnet werden.

Der Entwurf für das neue Postgesetz sieht keine Gewichtsgrenze vor, sondern legt nur fest, dass bei Paketen, die mehr als 20 Kilogramm wiegen, ein „technisches Hilfsmittel“ für die Zustellung bereitgestellt werden muss. In der Praxis bleibt den Zu­stel­le­r:in­nen allerdings oft nicht einmal die Zeit, um etwa eine Sackkarre aus dem Auto zu holen und zu benutzen.

Auch die Kunden sind nicht zufrieden

Dafür, dass sich in der Zustellbranche etwas ändern muss, sprechen nicht nur die Arbeitsbedingungen der Fahrer:innen. Auch aus Sicht der Kun­d:in­nen funktioniert das System immer schlechter. Auf Anfrage der taz teilte die Bundesnetzagentur mit, in den ersten drei Quartalen 2023 seien 25.950 Beschwerden zur Paket- und Briefzustellung eingegangen.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Anstieg um mehr als 25 Prozent. Die Bundesnetzagentur erhebt die Zahlen seit 2012, im Jahr 2022 gingen so viele Beschwerden ein wie noch nie, vor allem im letzten Quartal des Jahres. Die Post argumentiert, die steigenden Zahlen seien vor allem auf die gestiegene Anzahl an Medienberichten über das Thema zurückzuführen.

Hassan sagt, er versteht, dass viele Kun­d:in­nen nicht zufrieden sind, wenn sie die Pakete einfach im Hausflur abstellen, aber dass sie es einfach nicht anders schaffen würden. „Ich will meine Arbeit gut machen, aber es geht nicht.“ Im nächsten Jahr will er versuchen, einen anderen Job zu finden.

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43 Kommentare

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  • Ich war bis vor ein paar Tagen angestellter eines Amazon Subunternehmens, und kann viele punkte hier bestätigen. 270 Pakete war auch so das höchste was ich in diesen Tagen weg gebracht habe, allerdings kannte ich eine kollegen welche weit über die 300 marke geschossen sind.



    Allgemein wurden aber die Deutschen Fahrer bzw. die Fahrer mit einer permanenten aufenthaltserlaubnis deutlich besser behandelt als die neuankömlinge mit arbeitsvisum. Dank dem Sklavenstaat Deutschland sind sie der skrupellosen profitgier der subunternehmen, und dem absoluten nichthandelns von Amazon hoffnungslos ausgefliefert. 10 bis 12 Arbeitsstunden sind da ganz normal, nur um dann bis zu 50min in einem Van ohne Fenster in die Sammelunterkunft ohne vernünftige hygiene oder heizung zurück gebracht zu werden, für welche dann noch horrende summen vom gehalt als ""miete"" abgezogen werden.



    kündigen? andere arbeit suchen? Unnmöglich da die kollegen mit ihrem visum an die firma gebunden sind, und in diesem fall abschiebung droht. Und die firmen tun natürlich alles dafür die Fahrer in genau diesem loop zu halten, Sie haben schließlich nichts davon wenn sie sich hier ein leben aufbauen können.



    Ich habe mich mit eben genau so einem Kollegen angefreundet, und nach nun, nicht mal 1 1/2 Monaten hat er die entscheidung gefasst nach Macedonien zurück zu gehen. Am ende hat er hier in Deutschland noch weniger verdient als dort, hatte dafür aber noch ein leben außerhalb der 60-70std woche lieferhölle. Kommenden sommer werde ich ihn in Skopje besuchen. Ich bin wirklich nicht patriotisch angehaucht, aber ich schäme mich unfassbar für Deutschland, es ist wirklich eine schmach sich anzusehen was hier legal passiert.

  • Menschen sind keine Maschinen, aber bald werden Maschinen Menschen sein (zumindest ersetzen)

  • Ich ordere nur bei Temu. Kann nichts passieren. Versandbeutel kommt von DHL auf meine Packstation. Und meine Sachen kommen ja aus einem Arbeiter und Bauernparadies.



    Ich bin absolut beruhigt.

    • @Schnitzelbrötchen:

      Temu ? Ach herrje, das ist ja schlimmer als Primark oder Shein.

  • ....zum Glück gibt es noch andere Arbeigeber...



    Wir bestellen schon seit einer Ewigkeit nichts mehr bei Amazon - wer dort seine Einkäufe tätig, unterstützt dieses unmenschliche System - da sollte sich jeder drüber im klaren sein...

    • @Alex_der_Wunderer:

      Egal wo Sie bestellen finden Sie die gleichen Arbeitsbedingungen vor. Das ist kein Amazon-Alleinstellungsmerkmal.

  • Es ist zum Kotzen, was inzwischen alles mit den Arbeitnehmern in Deutschland gemacht wird. Und das soll ja erst recht so werden, sollte die Union an die Regierung kommen, wird das wohl noch intensiviert. Und die Gewerkschaften können das auf die Schnelle nicht ändern, leider. Aber jeder, der eintritt, macht einen Riesenschritt. Oder er hört auf, dort zu arbeiten, aber viele wollen sich einbürgern lassen, müssen Geld zu Verwandten schicken. Diese Notlage nutzen die Unternehmen schamlos aus.

  • Habe im Jahre 2006 mit einem Fahrer eines Subunternehmens, welches für eine Kiesfirma Fahraufträge abwickelt, in einem Krankenzimmer der örtlichen Klinik gelegen. Beim Lesen dieses Artikels kamen sofort Erinnerungen an die damaligen Gespräche....ist also nicht neu....

    • @Andreas Horn:

      Richtig. Ist nicht neu. Unser Wohlstand entsteht dadurch, weil wir auch die Jahre zuvor Menschen ausgebeutet haben. Im globalen Süden, wie auch hier in Deutschland.

  • Mein "Lieferkettengesetz"



    1) Vergütung



    Bei mir bekommt jeder Zusteller und jede Zustellerin 1€ Trinkgeld, jedes mal. Würde viele mitmachen, es wäre eine Freude für die Fahrer und Fahrerinnen.

    2) Umwelt



    Es ist sicher deutlich Umweltfreundlicher, wenn ein Lieferdienst 200 Pakete zustellt, als wenn 200 Kunden mit dem Auto zum Einkaufen in die Stadt fahren.



    Also sind Lieferdienste sinnvoll, nur Arbeitszeitbedingungen und Gehalt müssen besser werden.

    3) Marktmacht Amazon



    Wir Kunden haben mit unserem Verhalten amazon zu dem gemacht, was es ist. Wir brauchen nicht die Schuld bei Dritten zu suchen.

    • @Rudi Hamm:

      Zu 1) Das würden für Hassan bis zu EUR 270 am Tag bedeuten. Da aber nicht alle mitmachen, eher nicht. Ich habe bislang immer nur an Weihnachten die Fahrer - wenn auch mit mehr Geld - bedacht. In der Summe aber vermutlich weniger als bei Ihnen. Sie haben mich überzeugt. Das ist vielleicht nicht verkehrt. Wie machen Sie es, wenn Sie nicht zu Hause sind? Geld auf den Briefkasten?

      2. Zustimmung

      3. m.E. ist das kein Amazon Problem. Amazon hat zumindest auch eigene Fahrer. Ich sehe das Problem in der Branche. Und Amazon ist Kunden gegenüber extrem kulant und auch die Antworten im Text überzeugen, zumindest steht nirgends, dass die Aussagen von Amazon nicht stimmen. Daher sehe ich Amazon nicht als "böse" an bzw. sehe nicht, dass andere besser sind.

      • @Strolch:

        Ich wohne ruhig und ländlich und habe eine Paketbox, falls ich nicht zu Hause bin. Dort liegt dann auch immer 1 Euro drin, das weiß der Paketbote.

    • @Rudi Hamm:

      Die sollen keine Almosen vom Kunden bekommen sondern von Amazon vernünftige Löhne und Arbeitsbedingungen. Mit einem Euro Trinkgeld kann man sich nicht moralisch freikaufen, weil man als Kunde dieses System fördert. Nur ein Boykott würde Wirkung Zeigen. Ich habe noch nie bei Amazon gekauft.

      • @Andreas J:

        Widerspruch



        1) Das sind keine Almosen, das ist eine Anerkennung für ordentliche Lieferung. Würden sie das auch machen und andere, wäre die Entlohnung schon besser.



        Aber da sitzen und bessere Löhne rufen nutzt weniger als dem Boten was zu geben.



        "Ich habe noch nie bei Amazon gekauft."



        Ist doch egal wo sie Online kaufen, das ist bei Hermes, TNT und Co. auch nicht besser.



        Und auf dem Land geht es halt oft nicht ohne Online bestellen, außer man will 6 Liter Benzin für ein paar neue Socken in die Luft blasen

      • @Andreas J:

        Ich hoffe, Sie haben auch nie etwas im Versandhandel bestellt.

  • Warum werden im Artikel nicht die Subunternehmer mit den Vorwürfen konfrontiert?

  • Auf Amazon zu verzichten, ist ein Gewinn. Und zeigt, dass ich, Du, er, sie, es schon groß sind und Verantwortung übernehmen können. Auf den Staat zu warten, ist die Ausrede der Unmündigen, Unanständigen, Gedankenlosen.

  • Und das alles nur für unsren Komfort, direkt bei der Suchmaschine bestellen zu können.



    Amazon ist kein Händler mehr, sondern ein Marktplatz. Mit tausenden Anbietern unterschiedlichster Qualität.



    Die guten Anbieter haben alle auch einen eigenen deutschsprachigen Webshop, bei dem man direkt bestellen und von der Post liefern lassen kann. Die hat zumindest bis jetzt keine Subunternehmer, sondern harte aber akzeptable Arbeitsbedingungen.



    Es wäre so einfach, man muss auch nicht aufs Online-Shopping verzichten. Man muss nur beim Shoppen drei zusätzliche Klicks in Kauf nehmen, um den Anbieter persönlich zu finden.

    • @Herma Huhn:

      Das ist leider nicht richtig, dhl arbeitet mit dem gleichen Prinzip.

    • @Herma Huhn:

      Das ändert für die Paketzusteller nichts - alle anderen arbeiten genauso. Amazon als Branchenprimus wird nur sehr gerne ganz nach vorne gestellt, obwohl es dort vermutlich sogar besser für die Arbeitnehmer läuft als bei den kleineren Mitbewerbern

  • Ich verstehe nicht, warum diese Subunternehmens-Verantwortungsdelegation weiterhin möglich ist.



    Steht dazu nichts im Lieferkettengesetz?



    Selbst im IT-Bereich ist es so, dass bei "Datenverlust" eines Dienstleisters der Auftraggeber haftbar gemacht werden kann. Hier geht's aber nicht nur um die Daten von Menschen, sondern um den ganzen Menschen.

    • @Limonadengrundstoff:

      Das Lieferkettengesetz hat nichts mit der Zustellung zu tun. Da geht es um die Arbeitsbedingungen der (ausländischen) Lieferanten.

  • Das Grundproblem der Menschheit: Es gibt immer irgendjemanden, der aus welchen Gründen auch immer, bereit ist für noch weniger und noch schlechteren Bedingungen zu arbeiten. Die Politiker haben das strategisch genutzt nach der Wende: Arme Menschen aus Osteuropa fuhren LKW, hier verloren Güterbahn und lokale Fahrer ihre Jobs, konnten aber meist "etwas besseres finden". Viele Osteuropäer haben sich den Hintern aufgerissen und Geld nach Hause gebracht und etwas daheim aufgebaut zu einem hohen menschlichen Preis. Ob als Erntehelfer, bei der Pflege oder bei Prostitution. Menschen sind bereit oder hoffnungslos, um alles zu geben und Konzerne wissen das auch. Ein höherer Mindestlohn/Tarifvertrag und das Verbot von Sub-Dienstleistern würde die Verhältnisse stark verbessern, aber sicher auch 50% der Jobs kosten. Was machen die Menschen dann?

    • @Roland81:

      Es ist kein "Grundproblem der Menschheit" sondern ein Effekt der guten alten Schere zwischen Arm und Reich.

      Wären die Lebensumstände in verschiedenen Ländern nicht so groß würden sich kaum jemand finden lassen der oder die unter solchen Umständen bereit ist zu arbeiten.

      Ihre Annahme bezüglich des "Arbeitsplatzverlust" ist falsch.

      Nur wenn sich das Unternehmen den Kostenanstieg nicht leisten kann und pleite geht, der Arbeitsort ins Ausland verlegt werden kann, oder es ausreichend Arbeitskraft im Inland gibt, wäre dies der Fall.

      Keine dieser Bedingungen ist in diesem Fall erfüllt.

      Selbst wenn Überstunden bezahlt würden, es Urlaubs und Krankengeld gäbe, es vernünftige Pausen und Arbeitszeiten gäbe... Paketlieferung bleibt ein harter Job.

      Und wir haben Arbeitskräftemangel.

  • Die individuelle Zustellung ist aufwendig, aber den Preis zahlen die prekär Beschäftigten. Was für ein Irsinn, dass sich fünf, sechs Lieferdienste die Klinke in die Hand geben und mit ihren Fahrzeugen auch noch die Strassen blockieren, weil sie ja irgendwo die sperrigen Fahrzeuge abstellen müssen. Und permanent tragen die Fahrer auch noch das Risiko an Strafzetteln und Unfällen beteiligt zu werden. Es müsste doch gesamtwirtschaftlich mehr Sinn machen, die Einzelzustelllung im urbanen Raum zu unterbinden und stattdessen in Filialen oder Paketstationen zu liefern. Die meisten Retouren werden ja auch jetzt auf diesem Wege verschickt. Wer auf Haustürlieferung besteht, sollte entsprechend dafür zahlen.

  • Der Konzern Amazon ist außer Rand und Band und muss von Staat hart reguliert werden. Das ist die einzige Sprache die Amazon versteht.



    Arbeitsminister Heil soll endlich handeln, statt windelweiche Erklärungen zu Amazon abzugeben. Heil würde nicht einen einzigen Tag beim Ausliefern von Amazon-Paketen überstehen.



    Deshalb arbeiten als Ausfahrer auch nur junge Männer, deren Gesundheit regelrecht verschlissen wird.



    Ausfahrer halten das einige Jahre aus, dann ist ihre Gesundheit komplett ruiniert, denn von rückenschonender Arbeit kann keine Rede sein.



    Das Rentenalter erreicht keiner der Ausfahrer, die dadurch entstehenden medizinischen Kosten trägt die Allgemeinheit.



    Stoppt den kriminellen Konzern Amazon mit seinen menschenunwürdigen und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen!



    Die SPD sollte einmal darüber nachdenken, was die Ursprünge der Partei sind. Dazu gehören mit Sicherheit die geknechteten Arbeiter in den Subunternehmen von Amazon. Dass dieses möglich ist, zeigt wie schwach die Gewerkschaften sind und dass neoliberale Konzeren wie Amazon diktieren, wo es politisch lang geht. Verdi sollte die Massen der Gewerkschafter anderer Branchen nutzen, um Amazon vor den Toren seiner Lagerhäuser zu stoppen.



    Genau diese Methode wenden skandinavische Gewerkschafter bei Tesla an.

  • Nun, ich muss zugeben, dass ich, seitdem ich ein Prime-Abo habe, auch sehr gern bei Amazon bestelle. Dort gibt es einfach alles und ich muss keine Lieferkosten zahle. Wenns anders geht, dann greife ich auf Alternativen zurück, aber ich lebe nun mal in keiner Metropole in der es absolut alles im Laden gibt und da ich großer Fan von Prime-Video bin (vor allem auch dank des Studentenrabatts) hab ich eh ein Abo, da kann man dieses auch gleich zum Bestellen nutzen.



    Nichtsdestotrotz: es muss sich was ändern, aber nicht nur bei Amazon, sondern allgemein

  • Niemand muss bei diesem ausbeuterischen Weltkonzern arbeiten, Punkt.

    Niemand muss bei diesem demokratiegefährdenden global Player bestellen.

    Amazon zahlt praktisch keine Steuern. Momentan macht Amzon nicht einmal Gewinn mit seinen Ausleferungen. Das ist dem Konzern aber egal, denn er hat das Ziel, die Einzelhändler zu zerstören, um die alleinige Marktmacht zu bekommen.

    Den Leuten scheint das egal zu sein. Diese Gleichgültigkeit hat seinen Preis.

    • @Manzdi:

      "Niemand muss bei diesem ausbeuterischen Weltkonzern arbeiten, Punkt."

      Ich denke man muss unterscheiden zwischen einem Arbeitsverhältnis direkt bei Amazon (Verwaltung, Zentrallager) und einem solchen bei einem Subunternehmen in der Auslieferung. In dieser Beziehung sind übrigens alle Versandhändler gleich.

  • Wenn der Gesetzgeber wollte, dass sich die Unternehmen an die Gesetze halten dann würde er das auch durchsetzen.

    Man sieht's ganz gut an der Lohnsteuer und der Umsatzsteuer, an Kita-Beiträgen und ausstehenden Verwarnungsgeldern.

    Da versteht der Staat kein Spaß.



    Aber vor dem Gesetz sind ja alle gleich, nicht wahr?

  • Die Paketausahrer nehme ich in Zukunft auch mit in meine Auflistung, wenn jemand sagt "Ausländer arbeiten nicht" oder sind zu faul.

    Ich sag dann für gewöhnlich, achten sie mal drauf wie viele Deutsche ihnen Brötchen verkaufen, wie viel Deutsche sehen sie wenn sie an einer Straßenbaustelle vorbei fahren. Sind die Reinigungskräfte bei ihnen im Büro deutsch oder wer reinigt normal die Toiletten?

    Häufig sind Menschen die diese Jobs ausführen keine Deutschen und die wenigsten deutschen wollten diese Jobs machen..... Und es ist egal ob diese Menschen Deutsch sind oder nicht, wir brauchen diese Menschen super dringend deswegen gehören sie auch ordentlich bezahlt.



    Das Beste ist dass gerade diese Jobs in der Zukunft nicht durch Computer ersetzt werden können.

  • Einfach Amazon "Prime" abschaffen, dann reduzieren sich die Bestellungen und damit die Paketmengen ganz von allein.

    • @SeppW:

      Mit dem Ergebnis, dass statt einem Zustellwagen 270 Leute mit dem Auto losfahren um die Ware selbst aus dem Geschäft zu holen. Da freut sich die Umwelt. Besser wäre es, den Menschen zu zeigen, dass dieser Service etwas kostet

    • @SeppW:

      Soso - und ohne Prime steigen die Leute wieder ins Auto und holen sich die Ware vor Ort selbst. Ganz bestimmt.....

      • @dator:

        Nein. Durch den Wegfall der Flatrate-Bestellmentalität wird es allerdings eine Sensibilisierung geben. Dann kommen, überspitzt dargestellt, nicht mehr 5 kleine Pakete, sondern nur noch ein Großes, um Versandkosten zu sparen.

        • @SeppW:

          Die einzelnen Bestellartikel kommen teilweise aus völlig unterschiedlichen Lagerzentren die örtlich keineswegs benachbart liegen. Es hat also logistische Gründe. Amazon ist nicht der Online Shop, wo die komplette Ware "unten im Keller" liegt.

        • @SeppW:

          Auch ohne Prime bringt es Amazon fertig, eine Bestellung mit 6 Artikeln in 4 Sendungen zu zerteilen. Zwei der Sendungen gingen an die von mir angegebene Post-Packstation um die Ecke, die beiden anderen durfte ich dank DHL bei zwei verschiedenen "Postfilialen" sprich Kiosken abholen. Immerhin lerne ich dabei auch Ecken von Offenbach kennen, wo ich bisher noch nie war :-)

    • @SeppW:

      Mit ging Prime auf die Nerven, weil ich jeden Tag teilweise mehrmals mit Teillieferungen genervt wurde oder diese bei Nachbarn abholen musste und die dann genervt wurden. Was Leute nicht wissen: Amazon liefert ohne Prime und ohne Mindestbestellwert an Packstationen und Filiale diverser Anbieter (DHL zB). Klingt jetzt etwas kitschig, aber ich fahre Abends mit dem Fahrrad/Lastenrad 2km und hole alle Sendungen bei der Packstation ab und lege Verkäufe von zB Kleinanzeigen dort wieder rein. Nach Feierabend, wenn ich Zeit habe. Oder einen Tag später. Zustellung zu Packstationen sollte in Großstädten der Standard sein und eine Hauszustellung extra kosten. Meinetwegen eine Tag pro Woche "gratis".

    • @SeppW:

      Es hat aber niemand ein Interesse an weniger Paketen, mehr Pakete bedeuten mehr Geld. Prime etc. zu verbieten ist nicht wirklich möglich. Die Konsumenten müssten sich ändern Es ist überhaupt nicht notwendig Dinge zu bestellen, Ich bestelle vielleicht einmal im Jahr etwas, alles andere was ich brauche gibt es auch in Geschäften, nur halt nicht auf Knopfdruck.

      • @Jesus:

        Sie scheinen in einer Stadt zu leben. Auf dem Land geht "einkaufen" nur, wenn man mit dem Auto längere Strecken fährt.



        Und ganz sicher ist es Umweltfreundlicher, wenn ein Fahrzeug 270 Pakete zustellt, als wenn 270 Kunden mit dem Auto einkaufen fahren.

      • @Jesus:

        Ich bestelle viele Sachen, die wir brauchen - hier aufm hügeligen Land gibt es vieles eben nicht einfach in Geschäften, auch nicht auf Bestellung - und ich kaufe aus 2. Hand über die üblichen Onlineportale - auch das wird transportiert. Nun kann ich selbst nur bedingt darauf achten, welche Paketdienste ich beauftrage bzw. beauftragt werden, aber immerhin etwas.



        Es gibt einen Haufen Unternehmen, die, anders als das große A, ökologisch und arbeitsrechtlich ordentlich versenden, das fängt bei realistischer Lieferzeit an und hört bei NICHT kostenfreier Retoure noch nicht auf.



        Ganz oder gar nicht - das ist selten eine reale Wahl.

      • @Jesus:

        Tja, da muss ich ihnen widersprechen.



        Ich bekomme viele der Dinge die ich haben möchte nicht im Umkreis von 80 km.

        Also entweder Hobby aufgeben, Sprit verjuckeln oder gleich bestellen.

        Und ich bin sicher, dass der Paketwagen sehr viel Sprit spart im Vergleich zu Leuten die mit dem Auto einkaufen. Und wer will schon Kiste auf Kiste mit dem Fahrrad umherschukeln ...

      • @Jesus:

        Klar hat Amazon nicht Interesse an weniger verkaufter Ware. Aber letzten Endes ist "Prime" meiner Meinung nach die Wurzel allen Übels. Sehe ich ja an mir selbst. Zu Spitzenzeiten kam, motiviert durch den kostenlosen 24-Stunden-Versand, jeden zweiten Tag irgendwas von Amazon. In manchen Wochen jeden Tag. Verändert hat sich das erst durch meine Kündigung des Prime-Abos. Die Bestellungen sind nun überlegter und in ihrer Zahl deutlich gesunken.



        An meiner Art und Weise des Einkaufens per Onlineversandhandel wird sich allerdings nichts ändern. Schon allein deswegen weil die Fahrt zum Einzelhändler teurer ist. Das mache ich nur noch in Ausnahmefällen wenn ich wirklich eine kompetene Beratung brauche oder die Dinge "live" sehen muss, bevor ich sie kaufe.