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Bahn nicht barrierefreiRollstuhlfahrerin fliegt aus ICE

Die Umweltaktivistin Cécile Lecomte wurde mit ihrem Rollstuhl aus dem ICE verwiesen. Sie wollte ihren Platz nicht für einen Kinderwagen räumen.

Geht doch: Platz für Rollstühle im ICE Foto: Daniel Karmann/dpa

Hamburg taz | Beamte der Bundespolizei schleifen eine schwarz gekleidete Frau durch einen Eisenbahnwagen: Ein auf Youtube veröffentlichtes Handyvideo dokumentiert, wie die auf einen Rollstuhl angewiesene Umweltaktivistin Cécile Lecomte in Göttingen aus einem ICE geholt wird. In einem auf Twitter veröffentlichten Video fragt sie verzweifelt auf dem Bahnsteig, wie sie nun weiterkommen solle.

Lecomte hatte sich im Zug geweigert, mit ihrem Rollstuhl Platz für einen Kinderwagen zu machen. Die Schaffnerin warf ihr daraufhin vor, sich unkooperativ zu verhalten – und alarmierte die Bundespolizei. Lecomte kritisiert, die Polizisten hätten keine Rücksicht auf ihre krankheitsbedingten Schmerzen genommen; die Bahn habe unverhältnismäßig agiert und komme ihrer Verpflichtung zur Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung nicht nach.

Die Bahn hat zwar seit 2011 vier Programme aufgelegt, die es Menschen mit Behinderung leichter machen sollen, Züge zu nutzen. Trotzdem sehen Betroffenenvertreter wie ­Alexander Ahrens von der Interessenvertretung „Selbstbestimmt Leben in Deutschland“ (ISL) nach wie vor große Defizite. „Es gibt zu wenig Personal, zu wenige Rollstuhlplätze und es fehlt ein Wunsch- und Wahlrecht“, sagt Ahrens. Menschen mit Behinderungen könnten sich eben nicht aussuchen, wann sie reisen wollten.

Nur Platz im Ruhewagen

Der Fall Lecomtes, die sich im Umweltschutz als Kletteraktivistin „Eichhörnchen“ einen Namen gemacht hat, illustriert die Problematik. Als sie in Darmstadt habe zusteigen wollen, sei niemand vom Mobilitätsservice der Bahn am Steig gewesen. Sie habe ihren Einstieg privat organisieren müssen.

Der Rollstuhlplatz im Zug befand sich in einem Ruhewagen. Als sich Lecomte mit ihrem später zugestiegenen Begleiter unterhielt, führte das zu Konflikten mit anderen Reisenden. Nach Auskunft der Bahn schilderte eine Zeugin, Lecomte habe sich im Wagen lautstark über die Bahn beschwert, dass sie schlecht sei und Rollstuhlfahrer ihr mal zeigen müssten, „wo der Hammer hängt“. Eine Mitreisende habe sich über dieses Verhalten beschwert. Lecomte habe sie wüst beschimpft.

Lecomte sagt, sie habe im Ruhebereich mindestens eine Stunde geschlafen. Bei der Auseinandersetzung zum Thema Barrierefreiheit sei sie sicher etwas gereizt und aufgeregt gewesen, „als ich merkte, dass mein Gegenüber unflexibel ist und sich weder für den diskriminierenden Charakter der Situation noch für meinen Gesundheitszustand interessiert und auf formale Dinge pocht“, erzählt sie der taz. Die Kritik daran, dass sie sich mit ihrem Begleiter im Ruhewagen unterhielt, findet sie diskriminierend. „Rollstuhlfahrer haben leider keine Wahl“, sagt Lecomte. „Sie können den Wagen nicht wechseln.“

Eskaliert ist die Situation nach übereinstimmender Darstellung, als eine Frau mit Doppelkinderwagen zustieg und ebenfalls auf den Rollstuhlwagen verwiesen wurde. Lecomte hatte ihren Rollstuhl neben der Toilette abgestellt. Der eigentlich vorgesehene Platz sei zu schmal für den Rollstuhl, wie sie mit einem Foto dokumentiert. Sie legte sich am Rollstuhlplatz auf den Boden, um ihre Schmerzen zu lindern und weigerte sich, für den Kinderwagen aufzustehen. Sie wolle „die Probleme der Bahn, insbesondere der mangelnden Barrierefreiheit, nicht ausbaden“.

Auf taz-Anfrage zitiert eine Sprecherin der Bahn eine Zeugin, Lecomte solle an dieser Stelle „ausgerastet“ sein. Die Zeugin habe „die Dame im Rollstuhl als absolut unkooperativ und beratungsresistent“ beschrieben. Immerhin habe deren Begleitperson dann als Zeichen des guten Willens beim Verstauen des Kinderwagens geholfen. Lecomte zufolge fand sich ein Platz im Fahrradwagen. Diese Lösung führte allerdings nicht dazu, dass der Polizeieinsatz abgeblasen wurde.

„Bittsteller und Störer“

Betroffenenvertreter Ahrens kann die Aufregung Lecomtes gut nachvollziehen. „Durch die fehlende Barrierefreiheit ist die Situation eskaliert“, vermutet er. Wenn er mit seinem 9-jährigen Sohn unterwegs sei, provoziere ein Platz im Ruheabteil Ärger. Der Mobilitäts­service der Bahn sei immer wieder mal gar nicht erreichbar und nicht gut genug ausgebaut. Jährlich lehne die Mobilitätsservicezentrale (MSZ) ein bis zwei Prozent der Anfragen ab, sagt Ahrens.

Menschen mit Behinderung könnten ohne Hilfe nicht zusteigen und sich in den Zügen auch nicht frei bewegen. Die Zustiegshilfen seien aufwendig zu bedienen. „Wir sind immer Bittsteller und Störer“, sagt Ahrens. Dazu komme, dass der Service an den Tagesrandzeiten gar nicht verfügbar sei. „Solange wir keine Zusage bekommen, dass wir zu jeder Zeit im Fernverkehr reisen dürfen, bringen uns diese Lifte gar nichts“, sagt Ahrens.

Die Bahn verwies darauf, dass ihre MSZ 2021 rund 637.000 Hilfestellungen organisiert habe. Die MSZ berate bei der Planung einer barrierefreien Reise. „Zudem rüstet die DB ihre Bahnhöfe, Züge, Busse, Reisezentren, Fahrkartenautomaten und digitalen Plattformen kontinuierlich für einen barrierefreien Zugang weiter aus“, teilte die Bahnsprecherin mit. 79 Prozent der rund 5.700 Personenbahnhöfe seien stufenfrei erreichbar. Pro Jahr baue die Bahn rund 100 Bahnhöfe barrierefrei um.

„Die Vorwürfe der Rollstuhlfahrerin sind für uns nicht nachvollziehbar“, teilte die Bahnsprecherin mit. Trotzdem wolle die Bahn ihr Bedauern zum Ausdruck bringen, dass die Zugfahrt eine solche Entwicklung genommen habe. Denn natürlich hätten Diskriminierung und Hass keinen Platz bei der Bahn.

In einer älteren Version dieses Artikels war im ersten Absatz vom „Bundesgrenzschutz“ die Rede. Dieser wurde jedoch 2005 in „Bundespolizei“ umbenannt. Der Grenzschutz gehört nach wie vor zu ihren Aufgaben.

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70 Kommentare

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  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    Ich fahre Auto. Dann habe ich keinen Stress mit Leuten im Ruhebereich! Problem gelöst!

  • hier sieht man übrigens, durch screenshot der Kommuniktion mit dem Mobilitätsservice, dass Täter-Opfer-umkehr nicht zum ersten mal betrieben wird, spicht nix Einzelfall: Hier Komflikt um Gepäckanmeldung / Mitführung



    der mehrfach gemeldete Bug in der Anmeldesoftware der Bahn wurde erst Monate später gelöst.

    twitter.com/Hoernc...409510877804511238

    • 0G
      05344 (Profil gelöscht)
      @Hörnchen:

      Danke :)

  • Das Video und die bereits vergangene Woche an die Bahn gesendete Stellungnahme mit detaillierter Schilderung sind hier zu finden: blog.eichhoernchen...-barrierefreiheit/

    Bahn hat zwar um Stellungnhame gebeten, um Mithilfe bei der Aufklärung, die Stellungnhame erhalten, sich dann gar nicht mehr gemeldet und betreibt einfach Täter-Opfer-Umkehr à la "selber Schuld" und weigert sich einer Auseinandersetzung um das eigentliche Problem, dass immer wieder zu Konfliktsituationen führt (das können viele Betroffene ein Lied davon singen, bestöätigt die ISl im Artikel auch): mangelnde Barrierefreiheit und Verhäntnismäßigkeit des Ganzen. Und selbst wenn es einen Grund für einen rauswurf gegeben hätte (Konjunktiv II), wo war der Hublift für behindertengerechter Ausstieg?)

    Und ja, solch ein Konflik ging sogar schon mal bis zur Zugräumung , da wollte ein Zugchef einen Rollstuhlfaher nicht befördern, weil das behinderten WC außer Betrieb war .- obwohl Betroffene sich dazu schon oft beschwert haben, bei der Bahn udn diese zurück schreibt, das sei Entscheidung des Fahrgast, ob er*sie trotz kaputter WC mitfährt. er wollte dass der Rollstuhlfaher aussteigt, dieser weigerte sich (wisst das mit dem "unkooperativ" und so), der Zug wurde nach einer Stunde geräumt, fiel dann komplett aus (einfach nur absurd unverhältnismäßig, etc.). Und nein dafür konnte der Rollstuhlfaher nichts, er darf auf sein Recht mitzufahren bestehen! Aber die Bahn warf ihm erst einmal Hausfriedensbruch vor.

    mehr dazu hier: twitter.com/kaymac...238494848296128512

  • Leider auch selber erlebt. Völlig unnötige Eskalation durch Rollstuhlfahrer. Die Lage vor Ort ist wie sie ist. Keiner kann leere Wagons herzaubern.



    Im Autostau kann man ja pöbeln mit dem Vordermann, bringt aber auch nichts.



    In diesem Fall sehe ich klares neurotisches Verhalten.



    Die Mitmenschen um mich herum sind die Schuldigen an meinem schlechten Leben, also kriegen die meinen Zorn.



    Sich wie eine Dreijährige an der Supermarktkasse aufzuführen spricht doch Bände, wie sich auf den Boden legen, fehlt nur noch spucken.



    Tja, bin gespannt, wie lange die "Verkehrswende" noch auf sich warten lässt.



    Aktuell scheinen mehr Ladestationen für E-Mobile wichtig zu sein.

    • @Hans Jürgen Langmann:

      Sie scheinen den Service von Frau Lecomte für Sie nicht zu verstehen.

      Das ist schade.

      Es ist ja für Frau Lecomte auch kein Zuckerschlecken diese Rolle einzunehmen. Sie weiss ja vermutlich von ihrem Überdruss, die Verhältnisse betreffend die ihn verursachen.



      Die Wut die in einem aufsteigt. Als Mensch mit Rädern. Statt mit Beinen. Da man danach wie die Querulantin dasteht. Die andere mit seiner schlechten Laune nervt. Unsympathisch ist.

      Schwierig da die Contenance zu behalten. Wie es der soziale Kodex derer zumal meist mit Beinen von ihr verlangt.

      In einer Zeit, die Perspektivwechsel nicht vorsieht. Man versetzt sich nicht in Lage und Blick eines Anderen. Das allein wäre schon "den Anderen definieren, ihr etwas überstülpen"



      Schon gar nicht hat man einen Begriff vom kausal-strukturell-ökonomischen Zusammenhang. In dem ein Mensch - Bitteschön, wenn Sie wollen- neurotisch wird.



      Man stellt nur fest was richtig ist, oder richtig gewesen wäre. Verkündet es, als sei man selbst damit praktisch schon im Richtigen und praktisch gewesen. Und postet das in die Welt als das eigene Sein. Spätkapitalismus halt. Und nicht unähnlich der Marketing-Konzern-Kommunikation.

      Das Ruhezonen, Fahrrad- Kinderwagen- Rollstuhl- und Familienplätze IN DER PRAXIS nur als Servicebehauptung erscheinen - auf die notwendig mindestens passive Aggression der Kundschaft folgt. Die den Service erwartet - das handeln wir schön unter uns selbst im Waggon aus. Weil nun mal jeder einsehen muss, das die Lage so ist wie sie ist.

      Seit wieviel Jahrzehnten?



      Was hat die aufgeräumte Contenance im Waggon an diesen Umständen geändert?

      Irre wie wenig Begriff da ist, spielen die absichtsvoll geschaffenen Verhältnisse "Reise nach Jerusalem" mit uns. Und ausgerechnet einer Rollstuhlfahrerin verlangen wir die entwickelsten Sozialtechniken ab.

      Nochmal: Egal wer "Recht" hatte. Unrecht sind die Verhältnisse, die solche Situationen heraufbeschwören.



      DAS kann mit Abstand beurteilt werden.DAS.

      • @Thomas Tirt:

        Die Bereitschaft zum Perspektivwechsel wird deutlich gesteigert, wenn man auch selbst zu einem solchen bereit ist - sich also auf die Perspektive der vielen einlässt, die bewusst den Ruhebereich gewählt haben, um dort etwas Ruhe zu haben und nicht jedes Wort einer unzufriedenen Mitreisenden hören wollen.

        Fehlt diese Bereitschaft, stößt man meist auch selbst auf "taube Ohren", wenn die anderen die Perspektive wechseln sollen.

        • @Dr. McSchreck:

          ...hier greift nun Mr. Schreck, dass der Christ, der Moslem, der Jude - ich glaube jede kulturreligiöse Grundierung, Der Kommunismus, Sozialismus, die republikanische Demokratie vorsieht:



          Dem Schwächeren beizuspringen.

          Sie verstehen eben auch nicht: Sie sind im vorliegenden Fall nicht aufgerufen über Frau Lecomte zu urteilen. Ganz und überhaupt gar nicht. Verstehen sie?

          Sie haben als Anghöriger dieser Mehrheit im Waggon, für die das "Ruhe-Haben-Wollen" offenbar zumindest so mehr schlecht als recht funktioniert, dass sie weder ausfällig, noch neurotisch werden Glück. Oder besser. Ist nicht Glück. Ist so eingerichtet. Sie wissen schon: Die strukturellen Voraussetzungen der Bahn, bei Rollstuhlfahrerinnen und Kinderwagen-Schiebern für Entspannung, Ruhe und Wahlfreiheit zwischen Ruhezone und Daddelwaggon zu sorgen.

          Aber Sie können sich natürlich über das benehmen von Wohnungslosen echauffieren. Ob sie gewaschen oder alkoholisiert sind. Vorziehen das man sie aus dem Blick räumt. Sich bestätigen, dass Sie in unerträglichen Verhältnissen (für andere) sehr gut klar kommen. Contenance bewahren. In diesem Sinne gewöhnt und wohlerzogen sind.

          Klar kann mich jemand im Zug nerven. Klar wünschte man Frau Lecomte anderen Umgang, Selbstzugang, die Fähigkeit nicht getriggert zu werden.

          Aber wollen Sie allen ernstes vor dem Hintergrund der Zustände in der Bahn - wozu wir sehr wohl etwas sagen und fordern müssen- den Wettbewerb unter den Betroffenen ausrufen, wer am besten erträgt, ohne auszuflippen?

          Und ist es überhaupt besser, dass Sie (dem Selbstbild nach) nicht ausflippen?



          Nur weil das Unerträgliche für Sie besser funktioniert, Ihr Alltag eben nicht tägliches und strukturelles Bittstellen ist?



          Ist diese Perspektive wichtiger? Das ist ja Sinn des Perspektivwechsels. Eine Entscheidung treffen. Die nicht nur auf die eigene Perspektive pocht. Als sei das ein Wert an sich.

          • @Thomas Tirt:

            Ich teile Ihre Ansicht nicht, dass ein schweres Schicksal den Menschen von dem Bemühen befreit, sich einigermaßen sozialkompatibel zu verhalten - wobei es hier ja um eine Person geht, deren "Programm" es ist, als Störfaktor aufzutreten und damit Ihre komplette Argumentation ohnehin ins Leere läuft.

  • Für Familien gibt es einen extra Wagen und ein Abteil. Es scheint aber kaum Platz für Kinderwägen zu geben. Denn dann auf dem Behindertenplatz abzustellen, finde ich blöd. Behinderteplätze sind regelmässig von Normalen belegt, die auch nicht weichen wollen. Da kommen Leute die meinen, nur an der Stelle wo das Rollstuhl-Symbol angebracht ist, ist Platz. Dabei zählen auch noch die beiden Sitze dazu, so dass man sich auch als Rollifahrer in einen Sessel setzen kann. Lustig war eine Fahrt mit jungen Geflüchteteten aus der Ukraine, die partout dort sitzen bleiben wollten. Mit Anfang 20 ist man einfach zu jung, dass einem zugemutet werden kann durch den Wagen zu laufen und einen freien Platz zu suchen (die Behindertenplätze sind am Anfang, damit man sich nach Einstieg mit Rollir, Rollator nicht durchs Abteil quetschen muss. Ich bin dann ins anschliessende Restaurant und 1, Klasse, ohne Aufpreis.

    • @schönBehindert:

      Ist ja das grundsätzliche Problem mit sogenannten Behindertenplätzen.



      Es wird nicht verstanden, dass ihr eigentlicher Zweck ist frei zu sein. Damit eine Eingeschränkte /Rollstuhlfahrer gar nicht erst mit dem Gefühl jemanden wegzujagen einen Platz einnehmen kann.



      In der Bahn-Praxis heisst das für mich: Habe ich diese Situation schon für jemand Berechtigten geschaffen, räume ich selbstverständlich sofort den Platz. Mich da erst wegschaffen zu müssen, ist für mein Gegenüber schon Zumutung genug. Im Grunde muss ich selbständig anbieten, da ich der Unberechtigte bin.

      Bei Parkplätzen gibt es für mich auch kein "nur mal eben 5 Minuten" Ich bin im Zweifelsfall einer von Dutzenden, deren 5 Minuten sich pro Platz und Tag summieren. Muss man im Verkehr 5 Minuten warten, ist das sowieso eine Ewigkeit.

      In der Tiefgarage sind die Frauenparkplätze, die Familien- die Behindertenparkplätze selbstverständlich und hoffentlich ganz vorne und gut beleuchtet immer frei, wenn ich im vollbesetzten Parkhaus verzweifle. Sonst hätte ich ihn ja für die Frau hinter mir bereits besetzt.



      Für meine Verzweiflung kann die nichts.

  • Wünsche Eichhörnchen viel Kraft im Kampf um mehr Mobilität und gegen AKWs.

    Danke für Deinen Hinweis auf



    twitter.com/EvaSte...wWgoC-oeeJspsrAAAA

    "Cécile Lecomte 🐿👩‍🦽 hat retweetet



    Dr. Eva Stegen

    Prüfkonzern nicht nur wegen #Bayern‘s #Atomaufsicht in/um aller Munde.

    #Maskendeal-#Sauter kassierte mehr als 250.000 € vom #TÜVSüd



    Der Anwalt und MdL war bis zu seiner #Maskenaffäre nicht nur eine große Nummer in der #CSU, sondern auch beim #TÜV Süd.sz.de/1.5635945



    (...)"

  • Was ist der Sinn davon, neue Waggons zu designen, wenn am Ende Menschen mit Rollstühlen, Kinderwagen und Fahrrädern nur wahnsinnig umständlich mitreisen können.



    Als ich alleine mit zwei kleinen Kindern und Buggy unterwegs war, hab ich eine Ahnung von dem Stress bekommen, den Rollstuhlfahrer*innen immer haben, wenn sie etwas ganz normales tun: die Bahn benutzen. Wie schwer kann es sein, einen Waggon pro Zug so zu konstruieren, dass er barrierefrei zu betreten ist, und soviel Platz zu lassen, dass alle unterkommen können, ohne sich als Bittsteller*innen zu fühlen (zum Beispiel auch Menschen mit Fahrrädern, die reserviert hatten, aber dank der Bahn ihren Anschlusszug verpasst haben und denen dann vom Personal gesagt wird, dass sie von jetzt an mit dem RE weiterfahren müssen, auch wenn es bereits 18:00 Uhr ist und die Weiterfahrt ohne ICE 12 Stunden statt 4 dauern würde. Genauso letztens geschehen. Wie der Schweizer Staatsbürger neben mir im Zug ganz treffend sagte: Typisch deutsch. Man nimmt das Geld, aber erbringt die Leistung nicht und ist auch nicht bereit, die Regeln zu ändern.)

    • @Maike Lala:

      es braucht mehr als ein Wagen mit Rollstuhlplatz und Universaltoilette pro Zug.



      Denn was oft vorkommt: keine Mitfahrt, weil die Tür zum einzigen wagen mit Rollstuhlplatz außer Betrieb ist. Oder weil die Toilette außer btrieb ist (Darf Mensch dann trotzden entscheiden ob er*sie trotzdem mitfährt, aber es führt in der praxis trotzdem zu Konflikten, Zugführer*in will zb nicht mitnehmen (auch wenn bettroffene*r sagt halte ich ohne Klo aus, ist bevormundung da die Mitfahrt zu verweigern) oder Betroffene haben keine Wahl, weil sie behinderungsbedingt auf eine Toilette angewiesen sind deshalb nich mit können.



      Außerdem sind der oder die Plätze (unterschiedlicher Anzahl an Plätze je nach Zugmodell) oft ausgebucht, also keine Wahl der Verbindung. Also es braucht mehr Plätze (man könnte Lösungen finden, mit klappbaren Notsitze, die nur genutzt werden wenn der Zug voll ist und keine rollstuhlfahrende Person da ist)



      das will die DB aber offensichtlich nicht. Aber wehe man kritisiert dies, dann ist man unkooperativ oder Agressiv...

  • ach, weil sie sich über die Bahn ärgert, ist das Ruheabteil nur noch ein "formales Ding"? Die Mitreisenden haben zu akzeptieren, dass jemand wütend laut redet und wenn jemand um etwas leisere Unterhaltung bittet, wird sie angeblafft?

    Die Kinderwagennutzerin kam ja erst später, das war dann eine zweite Eskalation, dass sie unbedingt an der Stelle bleiben musste, wo sie jetzt lag.

  • Die Aktivistin hat sich doch neben ihren Rollstuhl gelegt. Wenn der Zug halb leer war, kann sie das doch genausogut außerhalb des Ruheabteis.

    Und wenn man sich ärgert, muss man trotzdem nicht so laut reden, dass andere im Ruheabteil gestört werden und diese dann noch beschimpfen, weil "Ruhebedürfnis im Ruheabteil" ja unter "formale Dinge" fällt.

    • @Dr. McSchreck:

      In den Gang legen geht nicht, da dieser Fluchtweg ist. Anderen Alternativen schätze ich als nicht erreichbar ein. Der Zug ist nicht barrierefrei. Mensch kann da nicht mit Rolli durch die schmalen Gänge und sie kann da offenbar nicht durchgehen, da sie eine Körperbehinderung hat. Selbst wenn sie sich woanders hätte hinlegen können, hätte sie ihren Rolli in dem Abteil unbeaufsichtigt stehen lassen müssen.

  • So wie die Situation auf mich wirkt und von Zeugen glaubhaft geschildert wird, hat Frau Lecomte über alle Maßen die Geduld und Toleranz ihrer Mitreisenden strapaziert. Barrierefreiheit ist wichtig und sollte auch in vielerlei Hinsicht mittlerweile selbstverständlich und mit gutem Grund seinen Platz im Alltag haben. Wenn sich allerdings eine Person, ob mit körperlichem Defizit und im Rollstuhl oder nicht, als Individuum über andere erhebt und damit den Komfort von ca. 50 Reisenden in einem Zugwaggon beeinträchtigt, darüber hinaus beratungsresistent, an jedem Kompromiss uninteressiert und weiter auf Krawall gebürstet ist, dann lautet die logische Konsequenz Bundespolizei. Frau Lecomte hat es hier übertrieben, einen Polizeieinsatz ausgelöst und wurde völlig zurecht aus dem ICE entfernt. Die Mitreisenden und Mitarbeiter der Bahn können auch nichts für eine kaputtgesparte Deutsche Bahn AG, die Quittung und der Dank dafür richtet sich an die Politik und Hartmut Mehdorn. Respekt vor den Aktionen und dem Engagement von Frau Lecomte, aber meiner Meinung nach ist ziviler Ungehorsam dann unangebracht wenn eine nicht unerhebliche Menge an Mitbürgern darunter zu leiden hat und es ist meiner Meinung nach peinlich dies in der Öffentlichkeit so breitzutreten und sein eigenes Fehlverhalten nicht einzugestehen.

    • @Martinanders:

      "[M]einer Meinung nach ist ziviler Ungehorsam dann unangebracht wenn eine nicht unerhebliche Menge an Mitbürgern darunter zu leiden hat". Ernsthaft? Ich weiss nicht, ob hier in diesem Fall von "zivilem Ungehorsam" die Rede sein kann. Aber ist Ziviler Ungehorsam nicht immer etwas, das sich gegen etwas richtet, das natürlich auch andere Mitbürger:innen völlig anders sehen können? (Hambacher Forst als Beispiel)

      Wenn sich alle einig sind, braucht es keinen zivilen Ungehorsam. Davon abgesehen kann nicht nur das Personal, wie Sie richtig sagen, etwas dafür, dass die DB ist wie sie ist, sondern ebensowenig rollstuhlnutzende und kinderwagenschiebende Fahrgäste. Hier ein Kämpfchen Kinderwagen gegen Rollstuhl zu kreieren, wie es die Zugbegleiterin tat, ist kaum kund:innenfreundlich gegen die Fahrgäste, zu denen Frau Lecomte ebenso wie die Mutter der Kinder gehören. Beide haben eine Fahrkarte gekauft, beide dürfen damit rechnen, unbehindert fahren zu dürfen. Dass dies von Seiten der DB regelmässig torpediert wird, kann kaum den Fahrgästen angelastet werden.

      Über den Zwang, im Ruheabteil zu sitzen, ohne dass man dieses gewählt hat, habe (nicht nur) ich schon an anderer Stelle genügend geschrieben.

  • Rücksichtsloses Verhalten von wem?. Die Frau hat emotional zu Recht wegen der Verletzung ihrer Rechte lautstark oder heftig reagiert. Das ist bei berechtigtem Protest ok. Randalieren ist ein Begriff für sinnfreies Pöbeln z.B. Dass es den Bahnmitarbeiter*innen gelingt einen Koflikt zwischen Kinderwagennutzer*innen und Behinderten zu provozieren ist einfach nur erbärmlich.

    • @StefanMaria:

      Meiner wahrnehmung nach war es mit der Frau mit Kinderwagen nicht mal ein Konflik. Nur ab einmischung der Schaffnerin gab es einen Konflikt.... dder dame war am bahnsteig gesdagt worden, mit Kinderwagen )doppelter Kinderwagen!) müsse sie in den Rollstuhlwagen steigen. War eine falsche Info (je nach Zugmodell kann das stimmen, oft sind Rollstuhlplatz und Familienbereich neben einander, was auch zu probleme führt weil Kinderwagen Rollstuhlnutzende zuparken, da im Familienabteil kein Platz für ihre Kinderwagen ist) - ich hätte da einiges an Bilder von solcher situationen. jedenfalls war die dame mit Kinderwagen im falschen wagen und schon auf dem weg nach einer Lösung als die Schaffnerin sich da einmischte und mich von oben herab dann sagte ich müsse platz machen und Kritik an ihrer "Lösung" Lösung die keine war und daran das selbst der Rollstuhlplatz nicht mal der Norm der baulichen barrierefreiheit enspricht als "beschimpung" gegen die Bahn tituliert(e). In der Zeit war die Dame mit ihren zwei kindern zum Fahrradwagen schon unterwegs um zu gcuken ob Platz ist, was der fall war. Zug war absolut nicht voll. Kinderwagen wurde in Göttingen unter Mithilfe meines Begleiters in den Fahrradwagen gebracht und in der zeit was die Polizei eingetroffen und ich wurde aufgefordert aufzustehen (was ich sowieso nicht selbst kann) und auszusteigen (ohne Hublift, na klar).

    • @StefanMaria:

      Dass die Bahnmitarbeiter irgendwas provoziert hätten, gibt der Artikel nicht im Ansatz her.

      Vielmehr gibt die Frau doch an, sich aus eigenem Antrieb auf den Boden gelegt zu haben.

    • @StefanMaria:

      Es führt meist zu unnötigem Ärger, wenn jemand seine Systemkritik durch unhöfliches Verhalten im Einzelfall ausdrückt.



      Denn die übrigen Beteiligten des Einzelfalls.haben keinen Einfluss auf das .System", sondern wollen nur eine konkrete Situation lösen.



      Sie sind also individuell subjektiv unfair angegriffen. Und das eskaliert schnell...



      (Und es nützt nichts zur Lösung.)



      Insofern ist die Berechtigung des Protestes zumindest unklar zu bewerten.

  • In meinem Bahnhof wurde der Fahrstuhl renoviert. Dauer: ein knappes halbes Jahr. Dann kam der Bahnsteig mit der Gegenrichtung dran. Etwa ein dreiviertel Jahr wahren wichtige Nahverkehrslinien für Rollifahrer nicht benutzbar, da kein Treppenlift zur Verfügung stand. Der Bahn sind solche Zustände schlichtweg egal, sonst würden sie daran denken, dass es Leute gibt, die auf Fahrstühle wirklich angewiesen sind.

    • @cis-moll:

      Das stimmt schon. Aber was kann die Frau mit dem Kinderwagen dafür? Der Fahrstuhl würde ihr auch sehr helfen.

    • @cis-moll:

      Aber aber, dafür hat sie doch extra die schöne Zuschreibung "Mobilitätseingeschränkte Reisende" für uns kreiert, und siehe da: es stimmt absolut!

  • 6G
    656279 (Profil gelöscht)

    Ebenso ausführlich hätte man doch auch über die Mutter mit dem Doppelkinderwagen berichten können; hat die kein Video gemacht, gar still gelitten?

    Still gelitten wie ich heute vormittag, hatte die Regionalbahn 25 Minuten Verspätung, waren anschließend natürlich alle Anschlüsse weg.

    • @656279 (Profil gelöscht):

      Wenn Sie still gelitten hätten, dann hätten Sie davon geschwiegen.

  • Offenbar ist Frau Lecomte eine streitbare Person.

    Wenn so jemand auf die leider sehr oft sehr unfähige DB trifft, dann knallt es eben.

    Ich hatte eine Freundin, die auf einen Rollstuhl angewiesen war. In unserer gemeinsamen Zeit haben wir einige Bahnreisen gemacht.

    Bei gut der Hälfte der Fahrten hat vieles nicht geklappt und es wurden zusätzliche Übernachtungen fällig.

    Mal bekam man das Geld dafür zurück, mal nicht. Wer hat schon Spaß daran, so einen Konzern zu verklagen.

    Irgendwann haben wir ade zur DB gesagt und sind nur noch geflogen. Die Airlines sind in dieser Hinsicht im 21. Jahrhundert angekommen, die Bahn höchstens im 20.

    taz.de/Barrierefre...hnreisen/!5650947/

    • @Jim Hawkins:

      Nene, da haben Sie wohl nicht die Stellungnahme der Bahn zum "Fall" gelesen. ;-) Die schreiben dort: "Darüber hinaus unternimmt die DB viel, um gerade Reisenden mit Mobilitätseinschränkungen eine selbstbestimmte Mobilität zu ermöglichen." Joa, wie gut, dass "viel" ein vager und dehnbarer Begriff ist.

  • RS
    Ria Sauter

    Die Überschrift ist irreführend.



    Das Eichhörnchen hat sich daneben benommen. Schade, dass diese Frau , nach viel Respekt durch ihre Aktionen, so rüpelhaft benimmt.

    Allerdings muss sehr viel mehr getan werden um Menschen mit Behinderung das Leben zu erleichtern.



    In Bus und Bahn im Saarland muss eine schwere Rampe ausgeklappt werden. Diese Rampe befindet sich im Ein-und Aussteigebereich. Bei schlechtem Wetter ist sie völlig verdreckt

    Der Fahrer oder die -in bleibt zu 99 % im Fahrerhaus sitzen. Es helfen die anderen Fahrgäste.

    • @Ria Sauter:

      Woran machen Sie ein "sich daneben benommen" denn fest?

      Frau Lecomte hat den einzigen Rollstuhlplatz in diesem Zug bereits eine Woche vor Antritt der Fahrt durch die Mobizentrale der Bahn reservieren lassen. Weder kann sie etwas dafür, dass das Abteil gleichzeitig Ruheabteil ist, auch kann sie - im Gegenatz zu Fussgänger:innen - nicht einfach das Abteil wechseln, noch muss sie für einen Kinderwagen den reservierten Platz räumen. Denn um nichts anderes geht es hier. Und natürlich hat sie das Recht, sich mit ihrer Begleitung zu unterhalten.

      Dass die DB auch noch ihren Einstieg vergeigt hat und auch der Platz für einen Rollstuhl in dieser ICE-Reihe aasig eng ist und sie daher ihren Rollstuhl daher vor dem Abteil parkt, dafür kann Frau Lacomte ebenfalls nichts, ebensowenig wie für ihre Schmerzen, derentwegen sie sich auf besagten reservierten Platz legte.

      So, und nun sagen Sie mir doch bitte, was an dem Verhalten von Frau Lacomte falsch war? Die Zugbegleiterin war auch noch so dreist und meldete sie bei der Mobizentrale komplett ab. Übler geht es kaum!

      Seit mehr als einem Vierteljahrhundert steht im Artikel 3 GG, dass niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt werden darf. Die Deutsche Bahn ignoriert das mindestens ebenso lange. Das gipfelt darin, dass wir (auch ich bin rollstuhlnutzend) als "mobilitätseingeschränkt" von einem Unternehmen gelabelt werden, das selbst erst für besagte Mobilitätseinschränkung sorgt. Zynischer geht es kaum!

      Ich habe einen völlig verrückten Traum: ich rolle einfach mit meiner Fahrkarte zum Zug, steige ein, fahre mit und steige am Ziel wieder aus. Alles ohne Voranmeldung, ohne Stufen und mit genügend Platz... .

    • @Ria Sauter:

      Naja, rüpelhaft ... So wie ich den Artikel verstehe, litt Frau Lecomte unter reichlich Schmerzen - die werden nicht erst in der Bahn selbst begonnen haben. Ich meine, wer legt sich denn ohne zwingenden Grund (wie eben starke Schmerzen) in einer Bahn auf den Boden, wo jeden Tag reichlich viele beschuhte Füße drüberlatschen? In solch einem Zustand ist man für jede Ablenkung, z.B. ein Gespräch mit einem Begleiter, sehr dankbar - aber eben auch sehr reizbar.



      Hier trafen ungünstige Umstände auf verständnislose Mitmenschen, würde ich sagen.

      • @Tetra Mint:

        Sie hat sich ja erst später hingelegt. Das ganze ging über eine gewisse Dauer, zwischendurch hat sie ja auch geschlafen.

  • Dass die Reisebedingungen diskriminierend sind, finde ich nachvollziehbar. Manche Menschen mit Behinderung sind auf Unterstützung von ihrer Begleitung/persönliche Assistenz angewiesen. Schon von daher müssen sie kommunizieren können. Manchen Menschen mit Behinderungen haben keinen Begriff für "Ruheabteil" und das kann ihnen auch nicht vermittelt werden. Insofern ist zwangsweise Ruhewagen Zuteilung mehr als ungünstig.

    • @Uranus:

      Nun, Frau Lecomte hatte sicherlich einen Begriff von einem Ruheabteil. Aber es ist nicht OK, den einzigen (!) Rollstuhlplatz ausgerechnet in einem Ruheabteil einzurichten, da haben Sie völlig recht. Dadurch werden Rollstuhlfahrer zur Nutzung eines Ruheabteils gezwungen. Nach dem Motto "Rollstuhlfahrer müssen während der Fahrt leise sein". Und das im 21. Jahrhundert in einem zu 100 % vom Staat gehaltenen Betrieb. Kaum zu fassen.

      • @Budzylein:

        "Dadurch werden Rollstuhlfahrer zur Nutzung eines Ruheabteils gezwungen. Nach dem Motto "Rollstuhlfahrer müssen während der Fahrt leise sein". " Herr im Himmel, was für eine Zumutung"! Und "Ruhebereich" im Zug bedeutet nicht, dass man für einige Stunden ein Schweigegelübde ablegen muss. Ich habe es noch bei keiner meiner zahlreichen Fahrten im Ruhebereich erlebt, dass irgendein Fahrgast sich über Gespräche anderer Fahrgäste beschwert hätte. Im Artikel selbst wird ja auch benannt, dass es um laute Selbstgespräche ging.

    • @Uranus:

      Nach dem Schauen des Videos denke ich noch mal mehr, wie ungerecht und wenig mitfühlend das Vorgehen der Schaffner*in und der Polizei gewesen ist. Wahrscheinlich müssen diese nicht mal mit Problemen rechnen. Sie hätten "rechtmäßig" gehandelt. WTF!

      • @Uranus:

        Das Irre dabei ist ja: es handelt sich bei dem Raum, den ihr die Schaffnerin streitig machen möchte, um ihren eigenen reservierten Rollstuhlplatz!

        • @Lesebrille:

          Ja, zumindest hat sich das eigentlich aufgelöst für die Person mit dem Kinderwagen. Der Platz für den Kinderwagen wurde ja organisiert.



          Ich schätze, wenn ein nichtbehinderter, weißer, männlicher Bürgi Schmerzen und um den Liegeplatz gebeten hätte, wäre nicht so mit ihm umgesprungen worden ...

        • @Lesebrille:

          Das steht so nicht im Artikel und deckt sich nicht mit den Aussagen aller anderer Beteiligter.Im Artikel stand ihr Rollstuhl stand eben nicht auf dem vorgesehenen Platz sondern bei der Toilette. Frau Lecomte lag allerdings selbst auf dem Rollstuhlplatz auf dem Boden. Sie wurde auch nicht gebeten den Rollstuhlplatz zu räumen, sondern den Rollstuhl auf die dafür vorgesehene Fläche zu stellen damit der Kinderwagen Platz finden kann. Ich bin es im Zug leider gewohnt, dass niemand Platz für Kinderwägen macht. Einen besonderen Gruß hier an alle Fahrradfahrer die sich dann auch noch vordrängeln müssen.

          • @Šarru-kīnu:

            Guten Morgen, ah stimmt, man wollte den Platz neben der Toilette. Dazu hätte also der Rollstuhl am Rollstuhlplatz stehen müssen, das hatte ich zuerst missverstanden. wenn Sie den Film auf YouTube ansehen (www.youtube.com/watch?v=abNIuSk2uPs ), dann können Sie gut erkennen, dass der Platz in diesem ICE zu eng konzipiert wurde. Ich kenne diesen Platz sehr gut und weiss, wie eng... . Ich verstehe, was die Zugbegleiterin möchte, aber tatsächlich ist das, wie man an der Lösung (Kinderwagen im Fahrradabteil) sieht, gar nicht notwendig, ebensowenig wie der Polizeieinsatz.

            Der ICE T verfügt über ein Kleinkindabteil. Aus Gründen, die ich nicht nachvollziehen kann, hat man offensichtlich bei der Bahn "vergessen", dass Kleinkinder in der Regel auf Kinderwagen angewiesen sind, die - Überraschung! - auch mit müssen. Das kann aber nicht auf dem Rücken eines rollstuhlnutzenden Fahrgastes* dessen Rollstuhl wiederum nicht unbehindert auf den Rollstuhlplatz passt, ausgetragen werden. Erst Recht erlaubt es nicht eine solch rüde Behandlung wie hier.

  • Ich bin selbst behindert und kann nur mit dem Rollstuhl unterwegs sein in Begleitung. Ja die Bedingungen bei der Bahn sind schwierig, aber das Personal ist immer freundlich und hilfsbereit. Wenn man sich aber so wie diese Frau benimmt dann wundert es mich nicht, dass man sie rausgeworfen hat. Man muss auch als Behinderter Verständnis für andere haben.

    • @AmSee:

      Verständnis ist keine Einbahnstrasse.

      Ich habe kein Verständnis, wenn ich in ein Ruheabteil gezwungen werde, wenn ich diesen ICE nutzen will/muss. Sie erinnern sich? Er hat nur einen (!!!)Rollstuhlplatz. Ich bin zwar Fahrgäst*in wie alle anderen, habe aber nicht die gleichen Rechte. Für eine Fahrt mit dem ICE und diversen anderen Zügen muss ich vormelden - ein Tag minimum. Dann muss ich hoffen, dass der Service auch angeboten werden kann, hoffen, dass das Rollstuhlabteil nicht plötzlich und unerwartet fehlt oder auch die Rollstuhltoilette kaputt ist, denn dann kann es passieren, dass man uns entgegen der Bahnrichtlinien, die Mitfahrt verweigert: barrierefreiebahn....ht-aufstehen-will/ . Wie Sie aus dem Artikel sehen können, sehen auch hier Mitreisende das Problem bei dem rollstuhlnutzenden Fahrgast, ohne dessen Schuld.

      Gestern wurde ich im Zug als "asozial" beschimpft. Alleingestellt könnte man mir Schlimmes unterstellen. Tatsächlich wollte sich eine Frau direkt neben mich setzen und ich sagte "Bitte nicht", was die Frau kommentarlos akzeptierte und sich woanders hinsetzte. Das reichte aber einer Frau, die keine Maske tragen wollte, mich in der Form zu beschimpfen. Dass die Bahn im Zug auf "Abstand halten" hinwies, interessierte sie nicht, eine andere animierte mein Hinweis sogar, zu einem "Ach, halten sie den Mund!".

      Auf der Rückfahrt wurde ich sogar angeblafft, das seien Behindertenplätze, wo ich sässe, da hätten nur Behinderte zu sitzen. Dass mein E-Rollstuhl direkt vor mir stand, hatte sie wohl geflissentlich übersehen... .

      Es ist also keineswegs immer so, wie es scheinen mag. Ich habe Verständis für Frau Lecomte. Ich weiss nicht, wie laut sie war, keine Frage, aber ich weiss, dass die Polizei als "Lösung" kaum angebracht war. Vor allem, da das akute Problem längst behoben war. Und einen Menschen über den Boden schleifen, weil er nicht aufstehen und laufen kann? Really?

      Ist das für Sie in Ordnung?

    • @AmSee:

      Ich sehe es auch kritisch, sich aus politischen Gründen im Ruheabteil laut zu verhalten. Das ist ziemlich rücksichtslos, denn es ist ja nicht die Schuld der Mitreisenden.

      Allerdings war das nicht der Grund für den Rauswurf. Wenn es im ICE nur einen Platz für einen Rollstuhl oder einen Doppelkinderwagen gibt, ist das einfach zu wenig. Punkt

      Ich verstehe auch nicht, inwiefern Kinderwagen Vorrang vor Behinderten haben. Das wird im Artikel aber nicht genau genug beschrieben.

    • @AmSee:

      Schwer zu sagen. Lesen Sie doch mal Aussagen von Cécile Lecomte dazu. Sie schreibt da mehr unter späteren Tweets auch zur Stellungnahme der Bahn und Bundespolizei:



      twitter.com/Hoernc...555397691290566656

      • @Uranus:

        Wenn so viele andere Fahrgäste Lecomte als "unhöflich", "rüpelhaft" und "unkooperativ" bezeichnen dann mag ich ihrer Rechtfertigung nicht so recht glauben.

        • @Michael Renper:

          Ergänzend zu LESEBRILLE und JIM HAWKINS will ich noch anmerken, dass es da auch um Privilegien geht. Hier offenbar im Kern Nichtbehinderte gegenüber einer Behinderten. Es geht um Positionierung, Perspektive und Lebenserfahrung und dies alles ist zwischen Menschen mit Behinderungen und Menschen ohne Behinderungen unterschiedlich. Menschen mit Behinderungen werden bspw. häufig nicht ernst, für voll genommen und übergangen.

        • @Michael Renper:

          Bitte Artikel nochmal lesen. Da steht: "eine Zeugin".

          Ich hätte mich ebenfalls geweigert, meinen reservierten Rollstuhlplatz für einen Kinderwagen frei zu machen. Fussgänger:innen können sich einen anderen Sitz suchen oder zur Not im Zuggang stehen, aber weder können wir das, noch dürfen wir das mit Rollstuhl. Und ein Rollstuhlplatz ist ein Rollstuhlplatz, kein Platz für Kinderwagen.

          Wir rollstuhlnutzende Menschen können nicht für die Defizite der Bahn haftbar gemacht werden. Doch genau das ist hier passiert. Frau Lecomte wurde tatsächlich dafür verurteilt, dass sie ihr Recht als Rollstuhlnutzerin auf ihren Rollstuhlplatz verteidigte, obwohl es hier um etwas tatsächlich Alternativloses ging.

        • @Michael Renper:

          Von Menschen mit Handicap erwartet man, dass sie nett, freundlich und dankbar sind.

          Die eine oder den anderen kotzt das so richtig an und sie entsprechen nicht mehr den Erwartungen, werden laut und gar nicht mehr freundlich und machen die Erfahrung, dass sich nur so etwas ändert.

          Man denke nur an die "Krüppelbewegung".



          1981 zog der Aktivist Franz Christoph dem damaligen Bundespräsidenten Carstens ein paar mit der Krücke über.

          Das hat mehr bewegt als alle Bitten.

          • @Jim Hawkins:

            Von Menschen erwartet man, dass sie nett, freundlich und dankbar sind.

            • @WeisNich:

              Ich bin freundlich und dankbar gegenüber den Helfer:innen des Service, die* mir mit der Rampe in den Zug hilft, aber keineswegs dankbar, dass die Bahn nach so vielen Jahrzehnten Wissen darum, dass sie gehbehinderte, rollator-/rollstuhlnutzende Fahrgäste hat, die Barrieren nicht enfernt, die besagte Rampen überhaupt nötig machen. Ich muss auch nicht dankbar sein, dass mir die Bahn nur wenige Möglichkeiten im Fernverkehr gibt, überhaupt mitfahren zu können, je nach Zug mit zu wenig Platz zu kämpfen und in Konkurrenz zu Koffern und Kinderwagen mir den Weg zur Toilette erstreiten zu müssen. Für den Ausschluss aus dem Bordrestaurant bin ich ebenfalls nicht dankbar. Das muss ich auch gar nicht, ich bin Fahrgästin mit gültiger Fahrkarte.

              Ich muss nicht dankbar für völlig unnötige Barrieren sein, die obendrein sowohl dem Grundgesetz, wie auch der UN-Behindertenrechtskonvention und den sich davon ableitenden Gesetzen widersprechen. Für uns behinderte Menschen ist Barrierefreiheit notwendig und für alle anderen Mitbürger:innen Service: Kinderwagenschieber:innen, Radfahrer:innen, Kofferträger:innen, Trolleyzieher:innen, grosse wie kleine Menschen.

            • @WeisNich:

              In erster Linie hat mensch lange Zeit von Menschen mit Behinderungen erwartet, dass sie dankbar sein müssen - auch wenn die "Hilfe" nicht bloß (schlechte) Versorgung war sondern Ausgrenzung, Bevormundung, Übergriffigkeit usw.. Bedürfnisse und Respekt gilt für Alle. Es gibt auch subtile und strukturelle Gewalt. Dafür muss es nicht unbedingt laut werden ...

              • @Uranus:

                Gut auf den Punkt gebracht. Danke.

                • @Lesebrille:

                  Ich finde jedenfalls Ihre Beiträge und Position gut veranschaulichend und verdeutlichend und wichtig für die Debatte. :-)

                • @Lesebrille:

                  Als Mitglieder der Gesellschaft sollten die Anliegen von Menschen mit Behinderungen auch zu den eigenen gehören. Gleichberechtigung! So sehe ich das. Die Anliegen von Menschen mit Behinderungen sollten auch die der Nichtbehinderten sein. Es ist immer blöd, wenn Menschen schuldlos außenvor bleiben müssen/gehalten werden. Insofern nichts zu danken. :-) Es muss sich gesellschaftlich noch so viel tun - auch in Hinsicht von Inklusion.

  • Bei der oft durch Waghalsigkeit und Mut gekennzeichneten Biografie mit zahlreichen Begegnungen, mit Bahn-Mitarbeitenden, Sicherheitsdiensten und Behörden, ist die Skepsis der Aktivistin vorhersehbar. Mehr Empathie hätte sie auch schon früher verdient gehabt. Das 'Eichhörnchen' ist auch ein 'Stehauf-Mensch', schreibe ich mit Respekt vor ihrem permanenten Engagement, trotz körperlicher Einschränkungen mit Schmerzen.



    //



    www.wn.de/muenster...nd-gronau-944054//



    //

  • Bei der Bahn gibt es, obwohl schon viel geschehen ist, in puncto Barrierefreiheit noch Luft nach oben, keine Frage. Aber wenn ich die Schilderung richtig verstehe, ist der Konflikt doch nicht wegen mangelnder Barrierefreiheit zustande gekommen, sondern weil C. Lecomte noch neben ihrem Rollstuhl auf dem Boden liegen wollte und nicht bereit war, diesen Platz zu räumen? Diesen Anspruch finde ich dann schon unverhältnismäßig und würde damit der Bahnsprecherin, die den Vorwurf als nicht nachvollziehbar bezeichnet, einfach mal zustimmen.



    Als ebenfalls gerne Bahnreisende muss ich außerdem sagen: Egal, ob man zufällig und unwissend oder unfreiwillig, gezwungenermaßen im Ruhe-Bereich landet - daraus leitet sich nicht das Recht ab, ihn zu einem Nicht-Ruhebereich zu machen und so alle diejenigen zu beeinträchtigen, die genau diese Ruhe gewählt haben oder vielleicht ja sogar brauchen. Da wünsche ich mir dann schon ein bisschen Bemühen um gedämpfte Lautstärke - bei Kindern von Seiten der Eltern. Und meiner Beobachtung nach klappt das mit ein wenig gegenseitigem Verständnis und Rücksicht auch.

    • @F. Müller:

      Aber wenn man sich das im Artikel verlinkte Video anguckt, dann war der Anlass für den Rausschmiss ein anderer, nämlich der, dass Frau Lecomte ihren Platz (außerhalb des Ruheabteils) nicht räumen wollte. Und dieser Anlass war zum Zeitpunkt des Rauswurfs längst erledigt; die Frau mit dem Kinderwagen hatte nämlich bereits einen anderen Platz gefunden. Es drängt sich auf, dass Frau Lecomte vor allem wegen vorangegangener Unbotmäßigkeit hinausgeworfen wurde und nicht, weil sie andere Fahrgäste oder den Bahnbetrieb behinderte. Und es kann nicht sein, dass eine Person, die einfach nur verbal deutlich und energisch für ihre Belange eintritt, ohne gewalttätig oder beleidigend zu werden, deswegen aus dem Zug geworfen wird.

    • @F. Müller:

      Ja das ist schon so. Allgemein gesagt. Menschen mit Rädern statt Beinen, haben auch nicht die Pflicht immer gut gelaunt zu sein.

      Weshalb der Satz der Bahn-Kommunikation zu lauten hat:



      "Es tut uns Leid, dass aufgrund der von uns zu verantworteten Mangelwirtschaft Nutzungskonflikte für unsere Kundinnen und Kunden eskaliert sind. Wir erkennen an, dass solche Nutzungskonflikte in einem professionell aufgestellten Unternehmen antizipiert und abgestellt werden."

      Parallel wäre hilfreich Leitungsebene, Produktion und Kommunikation einigten sich auf das Unternehmensziel. In dem spielt Rendite am Aktienmarkt keine Rolle. Noch ist Rendite oder Gewinn, was in Excel-Tabellen als solcher erscheint.

      Gewinn ist - z.B. die Investition in Strukturen und Verfahrensweisen, die solche Nutzungskonflikte möglichst aufheben. Gewinn ist ein kluges, pünktliches, ausreichendes Netz, das Deutschland kleinteilig, Europa schnell verbindet. Es ist Wagen und Lokmaterial vorzuhalten.

      Die Leitungsebene ist ja nicht aufgefordert über einen kleinteiligen Streit zu richten, der sich in einem ihrer Fahrzeuge abspielte.



      Weshalb die Frage nicht ist, ob Frau Lecomte schlechte Laune hatte, den Kanal voll, müde der Leute, die ihr ihr Leben erklären und einrichten...



      ...sondern warum Frau Lecomte schlechte Laune haben könnte.



      Das fragt sich jeder Servicebetrieb. So der Service zu seinem Gewinn, seiner Rendite, seinem Berufs- und Branchenethos gehört.

      • @Thomas Tirt:

        Zumal der Zug offenbar halb leer war und die nichbehinderten Personen im Gegensatz zu Cecile Lecomte sich hätten umsetzen können.

    • 6G
      659975 (Profil gelöscht)
      @F. Müller:

      Anschließe mich.

    • @F. Müller:

      Ich komme nach dem Artikel auch eher zu dem Eindruck, dass hier der Konflikt aktiv gesucht und schließlich auch gefunden wurde.

      Das heißt wohlgemerkt nicht zwangsläufig dass bei der Bahn alles spitze läuft.

      • @Questor:

        Ja finde ich auch. Diese Rollstuhlfahrerin soll mal froh sein, dass sie überhaupt in den Zug kommt.



        Ist ja immer dasselbe. Man gibt seinen behinderten Schützlingen den kleinen Finger - und dann wollen die gleich die ganze Hand.

        Das soll natürlich nicht heissen es liefe immer alles Spitze. Bei mir war neulich der Tischmülleimer auch nicht geleert. Und immer muss ich gegen die Fahrtrichtung sitzen...



        ...ja diese Rollos, die sind schon undankbar und haben keine Ahnung wie schwer man es hat, hat man seine Beine.

        Ich mag die braven Rollstuhlfahrerinnen auch lieber.

        • @Thomas Tirt:

          Ich kann Ihre Position nicht nachvollziehen und halte sie für zynisch.

          Bitte lesen Sie sich noch einmal durch was Sie da schreiben und denken Sie gründlich darüber nach.

        • @Thomas Tirt:

          Frau Lecompte hatte offensichtlich jedes Recht, sauer zu sein auf die Bahn.



          Allerdings hat Frau Lecompte deshalb nicht das Recht, ihre berechtigten Zorn an anderen Mitreisenden auszulassen.



          Offenbar wollten die Leute im Ruhebereich schlicht ihre Ruhe haben - das ist DEREN gutes Recht.

          • @Puck:

            Menschen, die den Ruhebereich selbst wählen, haben, wie das Wort "selbst" es beschreibt, selbst die Wahl. Rollstuhlnutzende Menschen haben in einem ICE, in dem es genau einen (!!!) Rollstuhlplatz gibt, keineswegs die Wahl.

            Es bleibt den Mitreisenden allerding unbenommen, die Bahn mit aufzufordern, dass sie rollstuhlnutzenden Menschen die Wahlfreiheit lässt. Wir behinderten Fahrgäste haben ganz sicher nichts dagegen.

          • @Puck:

            "Offenbar wollten die Leute im Ruhebereich schlicht ihre Ruhe haben - das ist DEREN gutes Recht."

            Nein, ist es nicht. Darauf hat niemand einen Rechtsanspruch. Weder gegen die Bahn, noch gegen die Mitreisenden.

          • @Puck:

            Ja Herr /Frau Puck,



            da gebe ich Ihnen natürlich besser auch Recht. Zumal das im Moment die Hauptrichtung in allem ist:



            So lange Recht haben wollen, bis es für Gerechtigkeit zu spät ist.

            Lustig wie hier auf die Masche der Konzernkommunikation Bahn reingefallen wird.



            Als gälte es kleinteilig einen Vorfall zu beurteilen, bei dem man selbst gar nicht anwesend war.

            Statt Haltung, Service und realer Infrastruktur des Konzerns zu kritisieren. Wovon man eine Ahnung haben kann.

            Aber wir fragen einmal Frau Baerbock.



            Vielleicht gibt es auch da eine "kreative und pragmatische Lösung"



            Es gibt ja nichts, was Leopard und Haubitze nicht lösen könnten. Hat man Recht.

  • Negativ-Parameter der 'Qualität' für öffentliche Verkehrsmittel wären die Zahl verhinderter Reisen und die Höhe zusätzlich privat getragener Kosten für das Erreichen einer adäquaten Mobilität u.a. für RollstuhlfahrerInnen. Im Nahverkehr ist die Situation aktuell zusätzlich durch die 9€-Ticket-Belebung kompliziert. Wegen fehlender oder defekter Aufzüge und Rolltreppen ist schon mancher Termin geplatzt, Anschlüsse zu bekommen kann Glückssache sein. Wer sich mit Betroffenen unterhält, kennt die permanente Frustration vieler RollstuhlfahrerInnen. Bei ihnen wird oft Leidensfähigkeit vorausgesetzt. Eine Recherche mit Reportage im 'Undercover-Format' wäre vielleicht nicht nur hilfreich, sondern vor allem ziemlich erschreckend.