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Bedeutung für mögliche KoalitionMaaßen schockt Grüne – ein bisschen

Verhindert ein CDU-Abgeordneter Hans-Georg Maaßen Schwarz-Grün? Nein, sagt Robert Habeck. Wichtig sei, wie sich die Union inhaltlich positioniere.

Maaßen im Bundestag? Kein Hindernis für eine Koalition mit der CDU findet Robert Habeck Foto: Andreas Arnold/dpa

Berlin taz | Der rechtskonservative Ex-Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen hat gute Chancen, für die CDU in den nächsten Bundestag einzuziehen. Das ist nicht nur für den CDU-Vorsitzenden Armin Laschet ein Ärgernis, der für einen liberalen Kurs wirbt. Auch für eine mögliche schwarz-grüne oder grün-schwarze Koalition ist Maaßen ein Risiko. Wäre für die Grünen ein Abgeordneter tragbar, dessen Positionen von denen der AfD manchmal nicht zu unterscheiden sind?

Grünen-Chef Robert Habeck gab am Montag die Linie vor und schloss eine Kooperation mit der Union auch mit Maaßen nicht aus. Schön sei das natürlich nicht, sagte er. Aber: „Einen rechtauslegenden CDU-Abgeordneten und meinetwegen auch eine Handvoll mehr kann jede Fraktion ertragen.“ Die entscheidenden Fragen würden sein, welche Prokura die CDU-Parteiführung habe und wie sich die Union im Wahlkampf, im Programm und in Gesprächen für eine Regierung aufstelle. „Herr Maaßen lässt ­einen skeptisch sein, wohin die Reise geht, aber natürlich nicht abschließend ein Urteil fällen.“

Hans-Georg Maaßen, der 2018 als Chef des Verfassungsschutzes von der Großen Koalition geschasst wurde, hat wiederholt mit AfD-nahen Wortmeldungen auf sich aufmerksam gemacht. In den sozialen Medien fällt er zunehmend mit rechtspopulistischen und verschwörungsideologischen Äußerungen auf, teilt Beiträge rechtsextremer Websites und wettert gegen die eigene Parteispitze. „Teile des Führungspersonals der heutigen CDU (und der sie unterstützenden Propaganda) stehen der SED näher als der Adenauer-CDU“, twitterte er im Februar.

Als die Südthüringer CDU Maaßen am Freitag mit großer Mehrheit für den aussichtsreichen Wahlkreis 196 nominierte, aktivierte das bei den Grünen umgehend Abwehrreflexe. „Die Personalie Maaßen ist ein Signal dafür, dass CDU sich aus der Mitte entfernt“, schrieb Bundesgeschäftsführer Michael Kellner auf Twitter. „Die Union muss klären, wo sie steht. Dazu gehört, die Tore nach Rechts geschlossen zu halten und die klare Absage an Koalitionen mit der AfD.“

Alle Optionen offen halten

CDU-Chef Armin Laschet äußerte sich am Montag nach der Sitzung des CDU-Präsidiums nur knapp zu der Personalie. Die Aufstellung der Direktkandidaten sei nach dem Parteienrecht Aufgabe der Kreisverbände. Seine Position sei klar: „Mit der AfD wird nicht koaliert, nicht kooperiert, nicht einmal verhandelt.“ Er erwarte, dass sich jeder Kandidat daran halte, „auch der im Wahlkreis Suhl-Schmalkalden“.

Irene Mihalic, die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, sagte der taz, die CDU habe mit der Nominierung von Maaßen ein großes Problem und die Flanke weit nach rechts geöffnet. „Das gefährdet den demokratischen Grundkonsens der letzten Jahre“, argumentierte Mihalic. „Die CDU muss sich entscheiden, was ihr wichtiger ist: der demokratische Grundkonsens oder die Anschlussfähigkeit nach rechts außen.“ Aber auch die Innenpolitik-Expertin betonte: „Koali­tionsdebatten stellen sich jetzt nicht.“

Bei rechtslastigen Ausrutschern der CDU zeigt sich bei den Grünen das immer gleiche Muster: Sie üben zwar scharfe Kritik, drohen aber keine ­harten politischen Konse­quenzen an. Denn das hieße, eine Koa­lition auszuschließen. Die ­Grünen-Spitze will sich aber aus nachvollziehbaren Gründen alle Optionen offen halten. ­Zweitens spielt bei Habeck und bei ­Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock auch die Überlegung eine Rolle, dass die Union in der demokratischen Mitte gehalten werden müsse – und dass man deshalb nicht jeden Fehltritt auf die Goldwaage ­legen dürfe.

Im Dezember 2020 rebellierte die CDU-Fraktion in Sachsen-Anhalt gegen eine Beitragserhöhung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk – Seite an Seite mit der AfD und gegen den Willen aller anderen 15 Länderparlamente. Ein Grund war, dass sie eine als zu links empfundene Institution maßregeln wollte.

Die Grünen wehrten sich mit aller Kraft gegen die örtliche CDU – blieben dann aber zähneknirschend in der Landesregierung. Auch als sich der FDPler Thomas Kemmerich im Februar 2020 mit den Stimmen von CDU, FDP und AfD in Thüringen zum Ministerpräsidenten wählen ließ, sparten die Grünen nicht mit Kritik. Habeck schloss aber auch damals schon eine Koalition mit der Union im Bund nicht aus, falls jene auf Länder­ebene mit der AfD koaliere.

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43 Kommentare

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  • eine grün-schwarze oder eine schwarz grüne koalition hätte den vorteil dass sie die glaubwürdigkeit der grünen partei bei der jugend ruinieren wird.und dass sie die grünen bei der übernächsten wahl dann viele stimmen kostet

    der hype um die grünen waere endlich vorbei

  • Warum bitte sollten die Grünen etwas gegen einen rechts-rechts-ganz-weit-rechts-Außen einer anderen Partei haben? Sie haben Boris Palmer mit ähnlichen Aussagen doch jahrelang in IHRER Partei geduldet.

    Ja nicht mögliche Regierungsbeteiligungen gefährden.



    Heute Grün, morgen Gelb, übermorgen Schwarz. Die Grünen verhalten sich immer mehr wie eine Banane.

  • Eine CDU/Grüne Koalition könnte eine gesellschaftliche Mehrheit repräsentieren, die wirklich etwas wuppen könnte.

    Bremen, Berlin und Thüringen zeigen das handwerkliche Chaos von RRG-Regierungen, bei der einfache Versprechen nicht umgesetzt werden und komplexe Versprechen vor Gericht keinen Bestand haben.

    • @Rudolf Fissner:

      Sehe ich anders. Mit CDU in der Regierung wird sicher nichts "gewuppt". Wenn wir Veränderungen in Sachen Klima-, Umweltschutz und soziale Stabilität wollen, dann müssen wir im herbst CDU eine wohlverdiente Pause vom Regieren schenken.

  • NEIN. Diese Union darf weder das Gesundheitsministerium, das Wirtschaftsministerium, das Verkehrsministerium noch das Verbraucherschutzministerium bekommen. Sonst bin ich in Deutschland bald nur noch, um Geld mitzunehmen

    • @LennyZ:

      Und das Landwirtschaftsministerium nicht vergessen! Seit Urzeiten in CSU-Händen, fest verbandelt mit der Agrarindustrielobby. So hat eine Wende zu ökölogisch sinnvoller Landwirtschaft keine Chance. Stattdessen Massentierhaltung, Pestizide, Artenschwund, kleine Höfe werden aufgegeben zugunsten von Mega-Betrieben.

  • G
    Gast

    In Maaßen ist für "B90/Die Grünen" alles zu ertragen.

  • G
    Gast

    Von der Union lernen heißt siegen lernen:



    www.zdf.de/comedy/...-mai-2021-100.html

  • Laschet scheint als Taktierer flexibel zu sein. Alleine die Tatsachen dass er (a) Merz einbindet und (b) Maaßen nicht verurteilt und damit implizit eine Zusammenarbeit mit you-know-who nicht kategorisch ausschließt, haben seine Verhandlungsposition mit den Grünen schon gestärkt. Auf einmal hat Habeck nichts gegen Maaßen, mal sehen zu welchen anderen Zugeständnissen er bzw Baerbock noch bereit sein werden. Von daher ist Laschet weitaus effizienter als Merkel, die ihrer ideologisch geprägten politischen Sozialisierung nie entkommen konnte, kann und vielleicht auch nicht will und niemals wollte.

  • Will mensch da eine Schwarz-Grüne-Koalition herbeireden? Wie wäre es mit einer zumindest auf dem Papier progressiveren bzw. sozialeren Koalition und mal darüber sprechen?

    • @Uranus:

      "Sie üben zwar scharfe Kritik, drohen aber keine ­harten politischen Konse­quenzen an. Denn das hieße, eine Koa­lition auszuschließen."



      ... manchmal machen sie nicht einmal ersteres - wie geschehen bspw. in Hamburg im Kontext von G20 und Gegenprotesten. Da werden auch mal gerne die Bürger*innen- und Grundrechte über Bord geworfen, für die sie pro forma sonst so eintreten (wollen).

  • „Wichtig sei, wie sich die Union inhaltlich positioniere.“

    Schon klar! Aber wird das denn nicht vor allem davon abhängen, wie sich die CSU positioniert?

    • @Rainer B.:

      Und vor allem: Wird sich die Linkspartei in Thüringen nun weiter von der CDU tolerieren lassen oder doch Neuwahlen aussprechen?

      • @Rudolf Fissner:

        Die nächste - vorgezogene - Landtagswahl in Thüringen soll am 26. September 2021 stattfinden. Der Thüringer Landtag muss darüber mit zweidrittel Mehrheit entscheiden.

        de.wikipedia.org/w...h%C3%BCringen_2021

  • "Umfragen haben bereits gezeigt, dass es Ansichten gibt, die Wähler im linken und im rechten Spektrum teilen: Ihnen gemein ist die Skepsis gegenüber den USA, Offenheit für Russland und die Ablehnung von Freihandel. Aber es sind nicht nur politische Ansichten, die Anhänger von Linkspartei und AfD einen ... " www.zeit.de/politi...2F%2Fwww.google.de

    Eben deswegen wird es keine Rot-Rot-Grüne Regierung geben, die von den Grünen mitgetragen wird.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Liberale und Rechte teilen auch viele Ansichten: nahezu vollständige Unantastbarkeit des Privateigentums, Antikommunismus, Steuersenkungen, Individualisierung von Verantwortung, Privatisierung von Gewinnen und Sozialisierung von Verlusten, Krieg als Instrument zur Durchsetzung ökonomischer Interessen, Feindlichkeit gegenüber Gewerkschaften, die gegen die "Sozialpakt" sind und Beschwörung der "Unternehmensfamilie" (liberal für "Betriebsgemeinschaft"), Verherrlichung des Unternehmers.

  • 9G
    91655 (Profil gelöscht)

    Ach, das Fell des Bären ...

    Ein Maaßen inder CDU/CSU-Fraktion wird zum Hinterbänkler oder rausgeeckelt, wenn es nach der Mehrzahl der neuen Abgeordneten geht, er schadet doch nur dem Gesamtergebnis, und das mögen MdBs gar nicht, wenn wegen so einem Egomanen und Rechtsausleger Annalena Kanzlerin wird und ein paar Kolleg*innen der Fraktion ab September 2021 arbeitslos sind!

    • 0G
      05838 (Profil gelöscht)
      @91655 (Profil gelöscht):

      "Ach, das Fell des Bären ..."

      Das führt im Fußball fast immer zu einer Niederlage,

  • Sorry - das mit dem “manchmal“ nicht mehr unterscheidbar von Arschlöcher für Deutschland - hab ich - mit Verlaub!



    Bei Guantanamo-Maaßen - schlicht nicht verstanden.



    &



    Der hat doch vor! Schlapphut gar fein



    Mit Frank-Walter Steinmeier aber Hallo!



    Vorgeleistet! Newahr.



    Als Klempner dieses Couple Infernale:



    Murat Kurnaz - anlaß&rechtsgrundlos!



    Für 5 Jahre in Guantanamo - auch als die Ami-Schlapphüte sagten - da is nix dran! - wegschließen. Das sollte einem Herrn Habeck & den Immergriiensern.



    Reingerieben werden!



    Ehe die Papp sagen!

    kurz - Das ist nicht lediglich ein - Gaarp - v“Fehltritt auffe Goldwaage!“ Gellewelle!



    Außer für Leute mit Siebgedächtnis - wa



    Jedenfalls aber nicht für in der Wolle gefärbte Demokraten.



    Überreiche den Appeasement - ☔️ - 🤮 -

  • Statt über Herrn Maaßens „Bedeutung für mögliche Koalition“ zu spekulieren und schon mal vorbeugend darüber zu jammern: Am einfachsten wäre es doch, die Grünen würden im Wahlkampf kräftig zulegen, so dass sich, dank des Wahlergebnisses, die Frage einer Koalition CDU- AfD gar nicht erst stellt.



    Und was ist, wenn das Gegenteil passiert? Was ist, wenn die Wähler „böse“ sind und das Wahlergebnis gar keine Regierungsbildung ohne AfD ermöglicht? Dann ist Jammern, Klagen und Suche von Schuldigen sinnlos. Wichtig wäre, schon im Vorfeld Varianten für diesen Fall zu entwickeln! Aber bitte nicht die Wahl wiederholen, bis die Wähler zur „Räson“ gebracht sind!

  • Wer die Grünen wählt, wird weitere 4 Jahre mit korrupten Unions Politikern an der Macht bekommen. Darunter Gestalten wie Maaßen oder Merz. Wer eine Regierung ohne die Union will muss Links wählen.

    • @Fr3mdius:

      Die Linke ist aufgrund der Haltung zur NATO nicht mehr wählbar

      Es geht um zu viel momentan, um bei dieser Frage extrem zu bleiben

      • @LennyZ:

        Kann man so sehen. Aber wie sähe das Parlament aus, wenn die Linke unter 5% landen würde? Dann wäre die FDP die fortschrittlichste und liberalste Partei?



        Nee danke. Ich mag ja auch nicht alle Kröten schlucken, die die Linke auf der Speisekarte hat, aber es muss doch wenigstens EINE Partei in Bundestag geben, die auch mal kritische Fragen stellt.

    • @Fr3mdius:

      Im Leben nicht. Die kriegen sich ja nicht einmal innerhalb der eigenen Partei auf die Reihe. Wirklich warnehmbar ist die Bundespartei momentan nur dann, wenn Wagenknecht ein Buch veröffentlicht oder Ramelow in Krisensitzungen Handy Games zockt.

      Wirklich koalitionsbereit gibt man sich auch nicht. Und wenn rechnerisch überhaupt möglich, dann nur mit starken Grünen und der GroKo SPD.

      So wichtig, wie die Partei hier und da auf kommunaler Ebene sein mag, im Bund ist sie (leider) nah an der Bedeutungslosigkeit. Völlig egal, wie oft man noch auch die Grünen zeigt.

    • @Fr3mdius:

      Wenn die Linken denn wirklich wollen. Ich habe da so meine Zweifel.

    • @Fr3mdius:

      Oder SPD. Denn das schwächt die cdu eher. Außerdem ist eine zu starke Linke auch nicht gut, weil nun mal in der Linken die wirklichen Gegner von RRG bzw GRR sitzen, nämlich all die Betonköpfe, die auf einen NATO-Austritt und den kotau vor putin bestehen werden. Die wären noch stolz darauf, wenn daran eine Koalition platzte und weiter die CDU regierte.

  • Es sei an die letzten Koalitionsverhandlungen mit GRÜNENbeteiligung erinnert.



    Vor lauter unbedingter Regierungsbeteiligung war doch da von GRÜN überhaupt nichts mehr erkennbar.



    Es ist sowohl entsetzlich, als auch gesellschaftspolitisch sehr bezeichnend und aufschlussreich, was für einen politischen RECHTS-RUCK die GRÜNEN und die SPD vor lauter „politischer Mitte“ vollzogen haben. Und da eine programmatische Auseinandersetzung vor lauter „politischer Mitte“ ausbleibt, wird nun schon „gefeiert“, wenn man sich als Partei von einer zudem zunehmend NPD-verseuchten AfD – mittels (noch zu beweisender) bloßer Behauptung abgrenzt. A bisserl AfD in der CDU wird uns dann als politische Profil-Schärfung verkauft, welche die CDU/CSU nun offenbar infolge Laschet statt Söder in der Personalie Hans-Georg Maaßen für sich gefunden zu haben scheint.



    Haben denn Themen wie z.B. (wirkliche) „soziale Gerechtigkeit“, gesellschaftliche Solidarisierung, „zugleich sozial-verträglicher Kampf gegen den Klimawandel ((auch) mittels Umverteilung von Oben nach Unten, da sich damit nämlich dieser Kampf beschleunigen ließe“, etc. überhaupt keine politische Heimat mehr?



    😊

  • Grünen sind so pragmatisch geworden.

    Annelena Baerbock und Robert Habeck haben gute Arbeit geleistet...Chapeau...

  • Spannend die Sache mit Grün-Schwarz. Bei Lanz hat Cem Özdemir klipp und klar gesagt, dass es keine Koalition mit Parteien gäbe, die sich nicht absolut glasklar zu Menschenrechten bekenne und nicht mir Diktatoren zusammen arbeiten, die diese verletzen; genannt wurde unter anderem Erdogan.

    Natürlich bezog sich da auf die Frage nach einer möglichen Koalition mit den Linken, weil sie überall so hingestellt werden, als wären sie die 5. Kolonne Putins.

    Spannend ist nun: die CDU/CSU/SPD Regierung bezahlt Erdogan dafür, dass er die Flüchtlinge von Europa fernhält, sie unterstützen das Regime in Libyen, die Flüchtlinge in KZ-artigen Lagern festhalten, und Frau Merkel hat just in dem Moment in China für Wirecard lobbyiert, in dem China in Hong-Kong missliebige Regimegegner festgesetzt hat.

    Immer noch kein Problem mit Schwarz-Grün?

    Natürlich ist Herr Özdemir nicht die ganze grüne Partei. Und selbstverständlich wollte er lediglich Die Linke bashen. Aber fragen wird man ja schon noch dürfen - wenn es die Journalisten schon nicht machen.

    • @Jalella:

      seit wann ist herr lanz ein journalist?

  • Selbstverständlich verhindert gar nichts Schwarz-Grün. In den unionsgeführten Bundesministerien und -behörden gibt es schon seit letztem Sommer personelle Veränderungen, die diese Koalition vorbereiten. In mehreren hohen Positionen wurden Grüne installiert, zum Teil als Quereinsteiger, was in solch hohen Positionen (Abteilungsleiter zB) sehr unüblich ist.

    Beide Parteien gehen klar davon aus, dass Schwarzgrün oder Grünschwarz kommt. Wer Grün wählt, wird Maaßen und Merz bekommen, ganz einfach.

    • @Suryo:

      "Wer Grün wählt, wird Maaßen und Merz bekommen, ganz einfach."



      Ich würde auch meinen, dass wer CDU/CSU nicht in der Regierung haben möchte, nicht unbedingt die Grünen wählen sollte. Wie steht es eigentlich mit der Klimaliste auf Bundesebene bzw. bezüglich der Bundesagswahl?

    • 2G
      23673 (Profil gelöscht)
      @Suryo:

      "Wer Grün wählt, wird Maaßen und Merz bekommen, ganz einfach"

      Ganz einfach? Laschet wäre nicht der/die erste Unionsvorsitzende, der/die Merz dann doch noch fallen lässt. Wenn die Grünen in Koalitionsverhandlungen sagen "der Fritz geht gar nicht!", glaube ich nicht, dass die CDU aus Solidarität in die Opposition geht. Wenn die Union eines ist, ist das machtorientiert. Um es mit Müntefering zu sagen: "Opposition ist Mist."

      Und Maaßen? Der kommt allerhöchstens in den Bundestag, völlig unabhängig vom Wahlergebnis der Grünen.

      Außerdem werden spätestens dann, wenn RRG im Bund möglich wird, die Stimmen bei den Grünen laut, die der CDU gelonde gesagt kritisch gegenüber stehen.

      • @23673 (Profil gelöscht):

        Innerhalb der Partei gibt es doch null Kritik. An gar nichts. In Hessen tragen die Grünen Abschiebungen nach Afghanistan mit. Noch vor zehn Jahren hätte das zu Parteiaustritten und lautstarken Forderungen nach Koalitionsbruch geführt. Ach was, noch viel mehr: vor zehn Jahren hätte allein der Vorschlag, mit der Union zu koalieren, zu massivem Streit bei den Grünen geführt. Davon ist nichts mehr übrig. Gar nichts. Die Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg sind ein linkes Feigenblatt und werden ansonsten vom Rest der Partei höchstens noch als altmodisches Maskottchen belächelt, aber eher als bizarre Sekte betrachtet. Die Partei marschiert zielstrebig auf die Koalition mit der Union zu, und alle scheinen das gut zu finden. Nicht zuletzt die Journalisten. Die SPD dagegen würde bei so einem Vorgehen mit Häme und Vorwürfen überschüttet, von wegen Heuchelei und Verrat und überhaupt, wegen Hartz IV...(was auch die Grünen verantworten. Wird ihnen seltsamerweise nie vorgeworfen...).

        • @Suryo:

          "Die Partei marschiert zielstrebig auf die Koalition mit der Union zu, und alle scheinen das gut zu finden. Nicht zuletzt die Journalisten. Die SPD dagegen würde bei so einem Vorgehen mit Häme und Vorwürfen überschüttet, von wegen Heuchelei und Verrat und überhaupt, wegen Hartz IV...(was auch die Grünen verantworten. Wird ihnen seltsamerweise nie vorgeworfen...)."



          Naja, obiger Artikel erscheint in der Grünen-freundlichen TAZ. Offenbar werden da einige Widersprüche glattgebügelt oder ignoriert. Verwundern sollte das also nicht.

        • 2G
          23673 (Profil gelöscht)
          @Suryo:

          Grundsätzlich empfinde ich die tendenzielle Abwendung der Grünen von linken Idealen nicht als Verrat. Die Umwelt interessiert sich schließlich nicht für sozialpolitische Strömungen.

          Auch das Umweltbewusstsein wandert langsam aber sicher von linken Kreisen in die breite Masse. Wenn es ihnen wirklich um die Sache geht, dürfen die Grünen im Prinzip gar nicht an Ideologien festhalten, die keinen direkten Umweltbezug haben.

          Und noch ein Punkt: wenn die Grünen letztendlich vor der Wahl zwischen Schwarz-Grün mit Kanzler Laschet oder Grün-Rot-Rot mit Kanzlerin Baerbock stehen, glauben Sie wirklich, dass Frau Baerbock dann auf die CDU pocht?

          Was auch immer passiert, spannend wird es auf jeden Fall.

    • @Suryo:

      Bitte Bennennung der Namen / Posten die die Union für Grüne installiert hat.



      Kurzum: Belege für Ihre Behauptung

      • @maf75:

        Und werde dann von meinem Chef entlassen? Ich kann das gerne unter Drei dem Autoren des Artikels erzählen. Aber kleiner Tipp: einige der Abteilungsleiter*innen in den höheren Bundesbehörden haben Wikipediaartikel. Sie werden feststellen, dass der eine oder die andere letztes Jahr in die betreffende Behörde gewechselt ist. Allerdings steht nicht immer die Parteizugehörigkeit dabei. Innerhalb der jeweiligen Behörden ist sie in der Regel aber gut bekannt.

        • @Suryo:

          anschließe mich. So loopet dat.

          unterm—- btw —- aussem Skat —



          Ein dieserhalb zu uns gewechselter Kollege: “Atemberaubend - wie von heut auf gleich der bis dato vor sich hindümpelnde FDP-Stammtisch geradezu explodierte - als der Staatsmümmelmann im Ministerium aufschlug!“

          So geht das



          (Bin da auch sonst ganz bei Ihnen!;)((

  • Die Grünen werden auch mit Maaßen den Bund der Ehe mit der CDU eingehen. Die haben ja auch mit der FDP oder den Linken kein Problem zu koalieren. Hauptssache an die Macht. Selbst mit 8% bei der letzten Wahl, haben sie sich in der Regeierung egsehen. Diesmal wird es klappen, egal mit wem. Lediglich die AfD ist dabei raus. Aber letzteres hat mit Maaßen politicher Haltung nichts zu tun.

  • Frau Baerbock wird Kanzlerin. Das ist bereits eine ausgemachte Sache, auch wenn es in der CDU in dem vorgezeichneten Chaos, das sich beim zwischenzeitigen Machtvakuum ergibt, ein wenig drunter und drüber geht.

    • @wollewatz:

      Es ist überhaupt nix aus gemacht. Wichtige Fragen sind eher: widersteht die SPD einer sogenannten 70er Koalition, wenn die Union und FDP sich mit Grün nicht einigen können und der Bundespräsident seine Partei bittet ...



      Jamaika ist nur auf den ersten Blick kein Thema mehr.



      Z.B.



      Union 23,5



      B90/GRN 23



      SPD 17



      AfD 12



      FDP 11



      Linke 6



      und selbst dass wäre knapp eine Verdreifachung der Grün-Stimmen, was utopisch ist. Aber Spinnen wir mal. Und wenn tatsächlich vor der Sommerpause mit Grüner Zustimmung oder Begleitung ein vertretbare Änderung des Klimaschutzesgesetzt beschlossen wird, ist erst mal der Druck raus. Und dann kommt’s drauf an, ob Annalena Baerbock soviel Führungskraft vermittelt, dass sie mit Ihrer Transatlantischen Klimapartnerschaft was reißen kann. Tragisch, dass man in der Taz-LeserInnenschaft, soviel schwarzgrüne Verschwurbelkacke liest. Alles ist offen und am 26.9 können die geneigten WählerInnen über die RICHTUNG entscheiden: Baerbock, Scholz oder Laschet

      • @Henriette von Hohenstein-Saalfrankh:

        Meine Einschätzung resultierte zum einen aus dem Verhalten der Grünen in der letzten Zeit. Die Annäherung zur CDU ist kaum zu übersehen.



        Zum anderen scheinen sich die Medien ziemlich einig darin zu sein, dass Frau Baerbock gut als Kanzlerin geeignet ist. Wie wir wissen, ist das eine ganz entscheidende Größe, denn die Wähler glauben tendenziell das, was sie im TV sehen oder in der Zeitung lesen.



        Mein Wunschkandidat ist Frau Baerbock bzw. schwarz/grün übrigens nicht (um Ihren verbalen Attacken etwas vorzubeugen).