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FDP stellt Wahlprogramm vorSteuern runter, weniger Staat

Deutschland müsse moderner werden, findet die FDP. In ihrem Wahlprogramm greift die Partei auf altbekannte liberale Formeln zurück.

Knallige Farben: Christian Lindner in seinem Element Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Berlin taz | Christian Lindner wäre nicht Christian Lindner, wenn er nicht genau wüsste, was zu tun ist. Und die FDP nicht die FDP, wenn sie nicht Steuern senken wollte. In diesem Sinne, so viel sei verraten, bleibt diese Partei sich treu. „Unser Staatswesen ist ein Sanierungsfall“, erklärt Lindner am Dienstag. Gemeinsam mit Generalsekretär Volker Wissing stellte der FDP-Chef in Berlin vor, mit welchen Inhalten die Liberalen bei der Bundestagswahl punkten wollen.

„Nie gab es mehr zu tun“ – so lautet die Überschrift des Wahlprogrammentwurfs, das auf dem Bundesparteitag im Mai verabschiedet werden soll. Auf 76 Seiten beschreiben die Liberalen darin, wie das Land moderner, digitaler, umweltfreundlicher und weniger staatstreu werden kann.

Es sei das „menschenfreundlichste Programm“ von allen Parteien, findet Linder. Denn die FDP sei die einzige Partei, die nicht nur „den Staat stark machen will, sondern jede Einzelne und jeden Einzelnen.“ Auch während der Pandemie, in der viele Menschen und Unternehmen auf Staatshilfen angewiesen sind, lautet die Antwort der FDP: Weniger Staat. ­Lindner formuliert es aber anders. Er sagt „individuelle Verantwortung“ oder „Neujustierung des Verhältnis Staat und privat“.

Im Programm gibt es einen großen Strauß an Forderungen. Lindner wünscht sich eine „Entfesselungsoffensive“, will weniger Bürokratie und ein Digitalministerium einführen. „Die Bazooka unseres Landes muss die Bildung werden“, sagt Wissing, der auch den „Föderalismus in Bildungsfragen“ hinterfragen will. Hartz IV soll durch ein liberales Bürgergeld ersetzt werden, Umweltschutz durch Innovation erreicht werden. Im Fokus stehen nach wie vor Markt, Wirtschaft und vor allem eine neue Steuerpolitik.

Keine Steuererhöhung

Konkret heißt das: Die Abgabenbelastung für Arbeit­neh­me­r:in­nen solle auf unter 40 Prozent gesenkt werden. Den Spitzensteuersatz will die Partei schrittweise „nach rechts verschieben“, damit dieser erst ab einem Einkommen von 90.000 Euro greift. Der Solidaritätszuschlag soll ganz weg, die steuerliche Belastung von Unternehmen soll auf rund 25 Prozent gesenkt werden. Man ahnt, wem all das zugute kommt.

Der Steuerexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Martin Beznoska, hat die unterschiedlichen Tarife der Grünen, Linken, SPD und FDP bei der Einkommensteuer miteinander verglichen. Die Entlastungen für die Steu­er­zah­le­r:in­nen sind bei der FDP „durchweg höher als bei den Vorschlägen der anderen Parteien, außer beim Geringverdiener (Single/alleinerziehend), der von den geplanten Entlastungen der Linken stärker profitieren würde“, schreibt er der taz.

Nach seinen Berechnungen würde mit dem FDP-Plan das Aufkommen durch die Einkommensteuer „um bis zu 60 Milliarden Euro pro Jahr sinken“. Über positive Wachstumswirkungen könnte ein Teil jedoch mittelfristig wieder zurückfließen, so Beznoska.

Die Steuerpolitik der FDP ist im Hinblick auf mögliche Bündnisse interessant, weil sie sich fundamental von denen der Grünen und SPD unterscheidet. FDP-Generalsekretär Wissing sagt zwar, dass die Partei sich nicht auf eine mögliche Koalition festlegen will. Lindner will auch keine „Farbenspiele“, betont aber, dass die FDP bereit sei zur „Übernahme von Verantwortung“ – schließlich wurde die Partei für das Abbrechen der Jamaika-Verhandlungen 2017 abgestraft.

Lindner will ein zweistelliges Ergebnis erreichen, sodass „keine schwarz-grüne und auch keine grün-rot-rote Mehrheit möglich wäre“. Bei allen Spekulationen über eine Ampelkoalition im Bund, kann er aber eine „politische Garantie“ geben: „Steuererhöhungen sind ausgeschlossen.“

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72 Kommentare

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  • Steuern runter (für Wohlhabende) scheint das Einzige zu sein, was die FDP seit Jahren von sich geben kann, wie man dem taz-Artikel aus dem Jahr 2010 entnehmen kann.

    *Die Steuerlüge der FDP - 60 Prozent der milliardenteuren Steuerentlastung würden den Wohlhabenden zugute kommen – und nicht den kleinen und mittleren Einkommen, wie die Liberalen behaupten* - taz -17.4.2010 taz.de/!448858/

  • 2G
    21659 (Profil gelöscht)

    Welches Steuermodell richtig sei, darüber streiten die Steuerexperten seit Ewigkeiten, die Einen sagen so, die Anderen sagen so. Eine klare Antwort für eine breite Gesellschaft scheint es nicht zu geben. Grundsätzlich bleibt die FDP aber eine Partei, die sich 1982 von ihren sozialliberalen Ideen verabschiedet hat, sich an viele ihrer Vordenker und Vordenkerinnen nicht mehr erinnern mag, nahezu ausschließlich wirtschaftsliberal denkt, noch vor den Linken die eindimensionalste Klientelpartei darstellt und als Allheilmittel immer und überall "weniger Staat" fordert. Es sei denn, es geht um die Rettung bestimmter Unternehmen, was im Einzelfall auch sinnvoll sein kann, bei der FDP jedoch immer nach reiner Klientelpolitik riecht. Eine solche Partei benötigt nur das bestimmte Klientel, was insofern schade ist, da der Bundesrepublik eine liberale Partei die auch auf Eigenverantwortung setzt, gut tun würde.

    • @21659 (Profil gelöscht):

      Deswegen setze ich zB beim Einkommen an. Die "Steuer" kann sowieso als Feigenblatt bzw Korrekturmodus angesehen werden. Im Übrigen verstehe ich sie als Manipulationsinstrument, da man vorn-relevante, zB Mitbestimmung, Einkommensbildung, die ökonomische und ökologische Machtfrage sowie Nachhaltigkeit, Fragestellungen einfach auf das Ende des Horizonts verlegt.

  • There’s class warfare, all right, but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning." („Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen“). [Quelle: Warren Buffett, 2006 in der New York Times]

    Bei diesem Klassenkrieg können natürlich solche Parteien wie die FDP sehr hilfreich sein - besonders wenn sie dem naiven Bürger immer wieder das Märchen von "Freiheit und weniger Staat" eintrichtern wollen. Apropos Freiheit: "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will." - Jean-Jacques Rousseau (1712 - 1778). Ich frage mich ohnehin, wann der Mittelstand endlich mal sein Hirn einschaltet und begreift, dass es der FDP nur um die "Oberen Zehntausend" geht, die auch die Macht haben lukrative Posten verteilen zu können.

    [Philipp Rösler (FDP). Ab 12/2017 Leiter der Hainan Cihang Charity Foundation, des größten Einzelaktionärs des chinesischen Mischkonzerns HNA. - Dirk Niebel (FDP). Seit 01/2015 Cheflobbyist des Rüstungsunternehmens Rheinmetall - Silvana Koch-Mehrin (FDP). Seit 11/2014 Senior Policy Advicer bei Gplus - und so weiter und so fort.]

    Fairerweise muss man natürlich sagen, dass es fast alle Parteien sind, die irgendwann sich für ihre "politische Arbeit" mit so einem Posten "belohnen" lassen. Interessant ist aber, dass die Union und auch die FDP seit Jahren so vehement gegen ein Lobbyregister sind.

    **Seitenwechsler in Deutschland im Überblick** lobbypedia.de/wiki..._im_%C3%9Cberblick

  • Es ist ein wenig ungenau, Steuersenkungen als "Konzept" zu bezeichnen. Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass der Staat nach Kräften versucht, mit so wenig Steuern wie möglich auszukommen. Sie sind schließlich kein Selbstzweck und primär immer erstmal eine Belastung und ein Eingriff. Was haben die Armen davon dass die Reichen Steuern zahlen? Viel wichtiger ist doch, was der Staat damit tut.

    Die eigentliche Kunst ist also das "Auskommen". Und DARAN würde ich das FDP-Progamm deutlich lieber gemessen sehen: Will sie Leistungen des Staates ausbauen oder streichen? Will sie sie auf Pump finanzieren? Wie weit reicht absehbar der "Voodoo-Economics"-Effekt (d. h. mehr Steueraufkommen dank Steuersenkung), den der IW-Experte beschreibt?

    Leider geht der Artikel darauf nicht ein, weil er zu beschäftigt damit ist, Klassenkampf-Klischees breitzuwalzen.

    • 0G
      06438 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      ""Was haben die Armen davon dass die Reichen Steuern zahlen?""



      ==



      Gerechtigkeit. Zumindest einen Hauch von Gleichberechtigung - wenn sich diejenigen, die von der Gesellschft am meisten materiell profitieren, auch entsprechend Ihres Anteils am Profit auch an den Kosten der SolidarGemeinschaft beteiligt werden. Eine Chance mit dem wenigen was sie haben auch ein menschenwürdiges Leben gestalten zu können.



      Gleiche Bildungschancen. Verbesserte Aufstiegschancen. Die Chance überhaupt gemieteten Wohnraum zu erhalten und sichern zu können.

      • @06438 (Profil gelöscht):

        Sorry, aber nichts davon wird besser dadurch, dass irgendwer WENIGER Geld in in der Tasche hat. Deshalb kommt es nicht so darauf an, dass der Staat irgendwem Geld wegnimmt, sondern was er mit dem weggenommenen Geld anfängt. Also Solidargemeinschaft für Alle ja, aber die Frage ist eben, wie weit geht und was kann sie. Aber das hat eben mehr damit zu tun, wie reich sie jemanden werden lässt als wie arm. Wer sich nicht die gute alte Neidkeule einfangen will, sollte sich auch neidfrei verhalten können.

        Und "gerecht" ist ein äußerst subjektiver Begriff. Glauben Sie etwa, die FDP hält einen Staat, der möglichst viel NICHT regelt, verteilt oder selbst macht, für "ungerecht"? Für die ist Gleichberechtigung eben (vereinfacht ausgedrückt) das für Alle gleiche Recht, am Markt teilnehmen, Geld und sonstiges Eigentum erwerben und das dann auch nach Belieben behalten, ausgeben, investieren und ultimativ vererben zu dürfen. Und die Rolle des Staates sieht sie deshalb UND, weil sie ihm nicht zutraut, besonders sorgsam mit dem weggenomemen Geld umzugehen, "gerechterweise" entsprechend kleiner. Sie müssen das nicht gut finden. Aber der Subjektivität Ihrer Einstellung sollten Sie sich bewusst sein.

        Insofern nochmal zurück: Mir ging es auch nicht darum, das FDP-Programm als großartig darzustellen. Mir gefiel nur der - bei der FDP immer wohlfeile - Fokus auf die Verteilung auf Einnahmenseite nicht.

        • 0G
          06438 (Profil gelöscht)
          @Normalo:

          Der Staat erhebt Steuern - und die Pizzeria schreibt Ihnen eine Rechnung für die verspeiste Pizza.

          Für welche Zutaten sie welchen Preis entrichten finden sie auf der Speisekarte - und was der Staat mit den Steuern anschiebt finden sie im Haushaltsplan - der vom Bundestag verabschiedet wird, den sie gewählt haben.

          Wenn ich Sie richtig verstanden habe wollen sie mit der Pizzeria über das Rezept verhandeln? - weil sie sich nicht eine andere Pizzeria suchen wollen, -- in der sie die Pizza Ihrer Wahl finden?

          Da haben sie es bei den Steuern - wie oben beschrieben - erheblich einfacher - von der sie einiges zurück bekommen wenn sie die richtigen Quittungen vorweisen können.

          Der Punkt:



          Also lieber Steuern zahlen als Pizza konsumieren - das Finanzamt ist in der Lage Ihnen Riesengeschenke zu machen - es liegt nur allein an Ihnen wie groß das Finanzamtgeschenk sein wird - vom Pizzamann bekommen sie lediglich einen Grappa.

        • @Normalo:

          "Was haben die Armen davon dass die Reichen Steuern zahlen?"

          Öffentliche Schulen, die den Namen auch verdienen. Um nur eine Sache zu nennen.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Auch hier: Das hat vor allem mit Ausgaben zu tun - oder genauer mit Leistungswillen und -fähigkeit des Staates bei der Verwendung der Einnahmen. Mein Argument war ja gerade, dass es auch das ist, woran man so ein FDP-Programm primär messen sollte: Was will sie tun mit - im Zweifel - geringeren Einnahmen? Schulen (bzw. Bildung insgesamt) sind da ein sehr interessanter Punkt, denn bei ihnen schreit auch und gerade die FDP immer, dass MEHR getan werden muss.

            • @Normalo:

              Bei Ihnen kann man den Kopf schütteln. Als würden Sie die Menschen retten. Mit Ihnen ist leider das Gegenteil der Fall.

  • Wenn ich FDPler wäre und würde mir die Kommentare hier so durchlesen würde ich vermutlich sagen: fast alle in der TAZ-Kommentarspalte meckern. Da haben wir wohl alles richtig gemacht.

  • "... wenn sie nicht Steuern senken wollte."

    Ich finde auch, es reicht, wenn sich nur 1% der Bevölkerung per der Solidarität / höhere Steuern an der Bewältigung von Corona, Klima und Co. beteiligen.

    Denn so viel gibt es da nichts zu tun und für den Rest der Bevölkerung, insbesondere der Mittelschicht sollte es Steuererleichterungen geben.

    siehe auch: taz.de/Linkspartei...ramm-vor/!5760841/

  • Weniger Staat!?

    Diese vermaledeiten Anarchisten von der FDP

  • 9G
    91491 (Profil gelöscht)

    Trump Sprüche .



    Da trifft sich der selbe Gedanke.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - wirft ein:

    taz.de/FDP-stellt-...ramm-vor/!5760949/



    "Steuersenkung!" Geschichte wiederholt sich - als Tragödie oder Farce? taz.de/Ist-Guido-W...-am-Ende/!5113193/



    "Ein holder Knabe ist erwacht und sieht sein Bild im Weiher. / Im Hintergrund, im Sonnenglanz, da singt zu ihrer Leier / Frau Merkel Lieder wie Apoll und Rösler spielt, die Flöte. / Doch wer sich in Narziss verliebt, erfährt die größten Nöte, / Die Amor zu bereiten weiß, per Schuss mit Pfeil und Bogen. /Ob Nymphe, Jüngling oder Gott, ein jeder wird betrogen. - Die Echo ruft auf alle Zeit und ewig: "Steuersenkung.." / Wer Wasserspiegelbilder küsst, taucht ab in die Versenkung. [....]"



    ("polyphem" in den dortigen Kommentaren)“

    kurz - Was dem “der alte Blödmann“ (PU sei Perle) Lindners Christian KfW & Wermelskirchen - war mit Susanne Fischer Wahrheit : Taube Nuss nach Hausfrauenart dem geschädigt Guido via DauergeNudeln mit Ketchup!



    Doch Doch! So bezichtigte er einst seinen alleinerziehend Vater.



    Dafür unterhielt der Herr Rechtsanwalt - 69er-Krüllrollenmatte zu patinagrünlichsamt Robe - in den Sitzungspausen die Richterbank in Kölle mit launig-sarkastischen Sotissen.



    kurz2 - Ein selten kluger Mann

    unterm——



    taz.de/Die-Wahrheit/!5760984/



    & Sorry -



    Leider - hat sich so nicht ergeben - nur kolportiert - nie live - Schade. War klasse.

  • Dass in den Kommentaren FDP Bashing betrieben wird, das ist



    Aber einen Auszug aus dem Artikel oben möchte ich doch gerne einmal zitieren und

    • @Schwarmgeist:

      * normal * fehlt oben im ersten Satz.

      Und hier das Zitat aus dem Artikel:

      "Der Steuerexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Martin Beznoska, hat die unterschiedlichen Tarife der Grünen, Linken, SPD und FDP bei der Einkommensteuer miteinander verglichen. Die Entlastungen für die Steu­er­zah­le­r:in­nen sind bei der FDP „durchweg höher als bei den Vorschlägen der anderen Parteien, außer beim Geringverdiener (Single/alleinerziehend), der von den geplanten Entlastungen der Linken stärker profitieren würde“, schreibt er der taz."

      Daraus lese ich, dass zunächst einmal alle Einkommensgruppen profitieren würden. Das klingt doch sehr gut.



      Die Geringverdiener würden nur im Programm der Linken noch stärker entlastet.

      Nun, bedeutet andersrum eben auch, dass das in den Programmen der SPD und Grünen nicht der Fall ist verglichen mit den Vorschlägen der FDP.

      Von daher ein Schritt in eine richtige Richtung will ich meinen.

      • @Schwarmgeist:

        Schwarmgeist sollte nicht bei den Steuersätzen beginnen, sondern bei den "Lohnsätzen" und den s.g. Sozialabgaben!

        Wohlstand gibt es, auch für die "Konzernsäcke", nur unter hohen Löhnen.

        • @Gerhard Krause:

          Dem Artikel kann ich leider keine Information dazu entnehmen, wie sich die Programme der Parteien im Punkt Sozialabgaben unterscheiden.

          Aber ich werde versuchen mich anderweitig zu informieren.

          • @Schwarmgeist:

            Ihre Erwiderung zeugt, ehrlich, von Niveau. Schön, auch einmal wieder solche eine Stellungnahme zu lesen 👍.

  • Im Kern ist die FDP weiterhin einfach nur antisolidarisch, lobbyistisch, gegen staatliche Regulierung, damit auch gegen Umweltschutz. Sie will den Staat auch nicht besser machen, oder schlanker, sondern letztendlich nur schwächer. Die Liberalen bleiben eine Perversion des Liberalismus, wenn sie Freiheit fordern oder von individueller Verantwortung reden, dann meinen sie Egoismus. Innovationen und Ideen werden in einer FDP- Welt im Gegensatz zu ihren Lippenbekenntnissen eher unterdrückt als gefördert, vor allem wenn sie nicht einfach nur kurzfristig nützen. Ohne den Staat würde Forschung in Wirklichkeit kaum noch stattfinden, das ist die Wahrheit. Die politischen Wirtschaftslobbyisten hingegen stehen deutlich eher auf der Seite deren, die mit allen Mitteln an überkommenen Technologien festhalten um ihren Profit zu maximieren. Dass sich die FDP in ihrer dummen Staatsfeindlichkeit auch noch als "menschenfreundlichste Partei" bezeichnet, dann kann man sich eigentlich nur fragen, was für ein Menschenbild diese Partei eigentlich hat.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Ohne Profitmaximierer und ehrgeizige, "gierige" Manager würden Sie noch 20 Jahre auf einen Corona Impfstoff warten.

      • @Goodfella:

        Das ist ganz offensichtlich falsch. Wie gesagt ist es vor allem der Staat der forscht und Forschung finanziert. Vor allen in der Grundlagenforschung. Forschung ohne die Aussicht auf schnelle Profite findet hingegen in Unternehmen kaum noch statt. Die Forschung an neuen Antibiotika zum Beispiel liegt bei den meisten Arzneimittelherstellern komplett brach. Einfach weil damit nicht genug Geld zu verdienen ist. Die jetzige Pandemie hingegen ist natürlich lukrativ, aber auch da geht nichts ohne den Staat. Biontech zum Beispiel hat erst im September 375 Millionen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zugesichert bekommen und Curevac, bei dem der Bund auch Anteilseigner ist, 230 Millionen. So zu tun, als ob gerade Eigeninitiative triumphieren würde, ist komplett unredlich. Und eine Kehrseite des jetzigen Verfahrens besteht dann auch noch darin, dass die Patente bei den Firmen liegen und die Herstellung der Impfstoffe nicht für ärmere Länder oder wenigsten eine breitere Produktion freigegeben wird.



        Ergänzend: 20 Jahre musste man warten bis die deutsche Automobilindustrie mal wirklich in die Elektromobilität eingestiegen ist. Das auch nur dank einer schönen Förderkulisse und nach einem branchenweiten organisierten Betrug (ach so, deswegen Goodfella) und einem durch die Abwrackprämie subventionierten Verkau der alten Technologie. Im Moment möchte man dann auch noch lieber fette Dividenden auszahlen, statt die staatlichen Coronahilfen zurückzuzahlen.

      • @Goodfella:

        Der COVID Impfstoff wurde zum großen Teil an Universitäten entwickelt. Pharmafirmen stiegen erst jetzt ein und möchten nun natürlich "Reibach" machen. Analysten von der US-Investmentbank Morgan Stanley rechnen damit, dass BioNTech und Pfizer allein mehr als 15 Milliarden Euro Umsatz in diesem Jahr mit ihrem Impfstoff erzielen werden.







        An der Universität von Pennsylvania forscht man schon lange an mRNA. Dass ein COVID Impfstoff in nur zehn Monaten entwickelt werden konnte, liegt daran, dass er auf einer Technologie basiert, die an Universitäten seit vielen Jahren erforscht wird. Impfstoff für alle Menschen dieser Welt wäre auch möglich, wenn die Impfstoff-Patente allen Ländern zugänglich gemacht werden. Dafür müssen allerdings erst einmal viele Länder dem TRIPS Waiver zustimmen, aber dann können ja die Pharmaunternehmen keinen "dicken Gewinn" mehr machen. Deutschland will dem TRIPS Waiver übrigens nicht zustimmen. So sieht die Realität nämlich wirklich aus, die man in den westlichen Ländern auch gerne "Raubtierkapitalismus" nennen darf.

      • @Goodfella:

        Über die These, dass aller Fortschritt der Gier zu verdanken ist, kann ich nur müde lächeln. Da schließen Sie möglicherweise von sich auf andere,

      • @Goodfella:

        Die Kubaner entwickeln auch Corona-Impfstoffe und gehen damit jetzt in die letzten Studien... nur weil es keine gierigen Manager gibt, bleibt die Welt ja nicht stehen.

        www.aerzteblatt.de...impfstoffs-im-Iran

  • Faschismus bekämpfen! FDP (X)

  • FDP dIe Wirtschaftsliberalen.



    Lindner bietet ja was? Nix neues.



    Wem die FDP die Steuern senken will, haben hier schon viele geschrieben, das muss ich nicht widerholen.

    Ich frage mich ernsthaft, wer eine Partei wählt die eigentlich auch plakatieren könnte: FDP, die gleichen Lösungsvorschläge seit 1988

  • Die FDP und die Linke sind meines Erachtens die einzigen etablierten Parteien, die ihren Prinzipien treu bleiben. Vielen Prinzipien der Linken stimme ich zwar keineswegs zu - insbesondere in der Außenpolitik - erkenne aber ihre Prinzipientreue hoch an. Außerdem gibt es bei der Linken auch Pragmatiker wie Ramelow und Wagenknecht. Wirklich pragmatisch ist für mich aber die FDP und auch bürgernah, da sie als einzige etablierteP Partei demokratische Werte wie Freiheit und Bürgerrechte verteidigt. Das tun meiner Meinung B nach in dieser Form nur noch die außerparlamentarischen Freien Wähler.

  • Eine Partei, die Maßnahmen fordert, die riesige Summen erfordern und gleichzeitig aber die Einnahmen massiv verringern will, bewiest, dass ihre Mitglieder nicht rechnen können.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Sie können sogar gut rechnen, weil die individuelle Steuerlast nicht gleich ist mit dem Steueraufkommen. Wenn durch Steuersenkungen die Wirtschaft angekurbelt wird, kann am Ende mehr Steuer eingenommen werden als wenn sehr hohe Steuersätze die Unternehmen ins Ausland treiben oder die kleineren in die Schwarzarbeit.

      • @Dr. McSchreck:

        Ja. Dieses Märchen ist alt...

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          dieses Märchen ist kein Märchen, sondern Fakt. Es gibt Berechnungen, welche Steuerlast die optimale ist, damit man die Wirtschaft nicht erdrückt, aber trotzdem genug "rein kommt". Wenn man die Steuer zu hoch ansetzt, hat man am Ende weniger Einnahmen als bei etwas niedrigeren Sätzen.

          Das ist natürlich ein Korridor, einen exakten Wert kann man natürlich nicht bestimmen.

  • Bin auch gegen den "Nanny-Staat" alle Subventionen und Zuschüsse für Unternehmen gehören gestrichen und Abschaffung der Bundeswehr. Aber ich befürchte die FDP meint es anders.

    • @Sandor Krasna:

      Das Problem bei Lindner sind weniger die Inhalte, als die Art zu sprechen, und er spricht oft. Er BETONT - FAST - JEDES - WORT - und - macht- KLEINE - PAUSEN - dazwischen. Das klingt so unnatürlich, dass ich ihm nichts glaube, selbst wenn es mal (selten genug) meine Ansichten trifft. Geht anderen sicher auch so, daher kommen die nicht voran mit so einer gekünstelten Gallionsfigur.

  • taz: "FDP stellt Wahlprogramm vor: Steuern runter, weniger Staat"

    Also das Übliche; dass was die FDP immer fordert. Steuersenkung für Reiche und weniger Sozialstaat für Arme.

    taz: "Lindner will ein zweistelliges Ergebnis erreichen."

    Wenn nur diejenigen Bürger die FDP wählen würden, die auch etwas von der Politik dieser neoliberalen Partei haben, denn wäre die FDP auf 2% und man müsste sich nicht mehr mit der FDP herumärgern. Die FDP spricht doch seit Jahren nur noch von den "Leistungsträgern" in diesem Land, die angeblich alles am Laufen halten. Da kamen dann schon mal von der FDP solche Sätze wie: "Starke Schultern tragen weitaus mehr als schwache Schultern". Ja, die starken Schultern der Reichen tragen den Kaviar nach Haus, nachdem sie sich den neuesten Aston Martin gekauft haben. Die FDP erzählt auch immer gerne, dass sie die Partei der Mittelschicht ist. Ich wusste gar nicht, dass die Mittelschicht aus Millionären und Wirtschaftsbossen besteht. Die Wahrheit ist wohl eher, dass die FDP die Mittelschicht als Stimmvieh braucht, um über die 5% Hürde zu kommen. Als ob die FDP sich um die Mittelschicht kümmern würde, denn die Mittelschicht kann keine Aufsichtsratsposten vergeben.

    Soziale Gerechtigkeit, Klima- und Naturschutz müsste eigentlich auf der Agenda aller Politiker stehen - aber bei der FDP steht wieder einmal nur das Wort "Wirtschaftswachstum", und das obwohl die CO2-Konzentration in der Atmosphäre schon auf 418 ppm angestiegen ist.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Ricky-13:

      Glauben Sie mir. Auf den Golfplätzen dieser Welt interessiert sich niemand dafür, wieviel Steuern man selbst zahlt. Das einzig allein bestimmende Thema in den Köpfen ist, redet natürlich niemand darüber, vaginale atrophie und erektile dysfunktion.

    • @Ricky-13:

      spätestens bei Covid merkt man, dass es DEUTLICH mehr sind.

    • @Ricky-13:

      Zunächst mal halte ich 2% für ganz schön hoch gegriffen.



      Und Leistungsträger sind in den Augen der FDP nicht etwa die Krankenschwester oder der LKW-Fahrer, sondern Leute, die von Pappi einen Batzen Geld geerbt haben, und nun "das Geld für sich arbeiten" lassen. Und mit Mitelschicht hat die FDP ähnliche Probleme wie Merz.

      • @Kaboom:

        Natürlich sind die "Leistungsträger", von denen die FDP spricht, nicht die schlecht bezahlten LKW-Fahrer, die Verkäufer*innen oder die Krankenschwestern/Pfleger - also die systemrelevanten Menschen, die den "Laden am Laufen halten" - sondern die Leute, die Jahresgehälter beziehen wofür eine Krankenschwester zwischen 100 und 500 Jahre arbeiten müsste.

        Als Thomas Kemmerich (FDP) mit den Stimmen der AfD im Februar 2020 zum Ministerpräsident des Freistaates Thüringen gewählt wurde (Kemmerich war vom 5. Februar bis zum 4. März 2020 der sechste Ministerpräsident des Freistaates Thüringen), da sah FDP-Vize Wolfgang Kubicki in der Wahl von Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten in Thüringen einen großen Erfolg für den Kandidaten seiner Partei. Kubicki sagte der Deutschen Presse-Agentur wörtlich: "Es ist ein großartiger Erfolg für Thomas Kemmerich." [Süddeutsche Zeitung - 5.2.2020]. Diese Worte von Wolfgang Kubicki sollte man nicht vergessen. Die FDP - der es nur um Macht und lukrative Posten geht - hätte niemals wieder über 5 Prozent kommen dürfen.

    • @Ricky-13:

      Die FDP ist keineswegs nur eine Partei für Reiche, sondern für Pragmatiker mit gesundem Menschenverstand, die demokratischen Werten wie Bürgerrechten und der Freiheit des Individuums eine deutlich größere Bedeutung beimessen als andere etablierte Parteien. Ich bin auch nicht reich und würde mich beruflich eher dem Underdog zuordnen. Trotzdem überzeugen mich Liberale Prinzipien in einem Land mit überbordender Bürokratie und staatlich gelenkten Regelungsorgien.

      • @Oliver Klamm:

        Ach echt? K;omisch, ich habe in den letzten 40 Jahren nichts Relevantes zu Bürgerrechten von der FDP gehört. Und "gesunder Menschenverstand" ist ganz schlicht ein Synonym für die eigenen Vorurteile, wie schon Albert Einstein erkannte.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    "FDP stellt Wahlprogramm vor"

    Gut dass in dieser Überschrift das Wörtchen "neues" fehlt.

    Der Posterboy meldet sich trotz seiner 5%-Partei viel zu oft zu Wort und bekommt auch noch eine Bühne. Warum?



    Es ist doch seit Jahrzehnten bekannt, dass die FDP fast ausschließlich für die Unternehmer da ist.



    Runter mit den Steuern wird in x Varianten und beigefügten Nebelkerzen dem Wähler untergejubelt.



    Vielleicht war das mal anders, aber derzeit braucht kein Mensch diese Partei.

  • "Steuern runter, weniger Staat"

    Same procedure as last election?

    Same procedure as every election!

  • Seltsam. Dieselben Figuren, die immer "weniger Staat" fordern, stehen ganz vorne, wenn es heißt "der Staat muss MIR helfen": Hoteliers, Fluglinien, Autokonzerne bis hin zu Kneipenwirten. Alle wollen was aus den Steuertöpfen kassieren, wenns schlecht läuft. Aber zahlen, wenns gut läuft? Nö.



    Originalzitat eines Bekannten: "Bist du blöd, mit deinem Angestelltenjob. Zahlst Rentenbeiträge und Steuern, boah, bist du doof. Ich bin selbstständig. Ich bezahl doch nicht für den Staat"



    Heute: "Mimimi, ich hab keine Rente, ich hab kein Einkommen, mimimi. Der Staat [sprich, all die Doofen, die Rentenbeiträge und Steuern zahlen] muss mir jetzt helfen!"

    Dann sollen alle diejenigen FDP-Fans und Steuervermeider, die jetzt Coronahilfen abkassieren, sich mal überlegen, was sie mit "mehr Eigenverantwortung" jetzt tun würden. Vermutlich Hartz4-Anträge ausfüllen. Ach ne, gibts ja nicht mehr. Ist doch "soziale Hängematte" für "Faule".

    Übrigens: Vorläuferpartei der AfD war die Partei Bund Freier Bürger, gegründet von Manfred Brunner, ehem. FDP-Vorsitzender in Bayern. In den ersten Tagen der AfD war diese wirtschafts-nationalistisch und EU-feindlich geppolt, später kanem dann völkisch-nationalistische Töne hinzu und prägen heute das Bild.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Schnetzelschwester:

      .." original Zitat Bekannter"....es ist leider ein komplettes Misskonzept, zu glauben, daß der Arbeitnehmer hier irgendetwas bezahlt. Gebe es keine Lohnsteuer und Sozialabgaben, würde der Arbeitgeber umgehend dem Arbeitnehmer weniger zahlen müssen, damit dieser auf den gleichen Nettlohn kommt. Und ihren ArbeitsLohn zahlen übrigens die Konsumenten, die das Produkt von Ihrem Fabrikbesitzer kaufen.

    • 0G
      06438 (Profil gelöscht)
      @Schnetzelschwester:

      Brunner, ex- fdp-Vorsitzender war Mitautor für den 1994 veröffentlichten Sammelband



      „Die selbstbewusste Nation“ - ein Machwerk gedacht als Manifest der neuen Rechten in den



      90er-Jahren. Mit Brunner war die fdp ganz vorn mit dabei als es darum ging den Holocaust zu verharmlosen. So erwog Ernst Nolte als Oberschmierfink in dieser Arie der Verharmloser warum Hitler die Vernichtung statt bloß die Vertreibung der europäischen Juden befohlen habe - und andere total verblödete Scheinheilige stellten die Frage „ob der Nationalsozialismus überhaupt ‚rechts‘ gewesen sei“.

      Geht man noch weiter zurück in die Geschichte der scheinheiligen fdp bleibt nichts anderes übrig als zu konstatieren das die liberalen demokratischen FDP-ler wie Gerhard Baum u. andere die Ausrutscher sind. Der eigentliche politische Kern dieser verirrten Bande ewig Gestriger ist woanders zu suchen.

      Mit Parteigründung nach 45 warb die fdp für national orientierte Grundwerte - um zu einem Sammelbecken ehemaliger Nazis und vor allem von ex-Beamten des NS-Staates zu werden. Folgerichtig stimmte die braun gewendete fdp Ende 1950 gegen Entnazifizierungsverfahren, und auf dem Bundesparteitag 1951 in München verlangte sie sogar die Freilassung aller „Kriegsverbrecher“ und begrüßte die Gründung des Verbands deutscher Soldaten aus ehemaligen Wehrmachts- und SS-Angehörigen um ihnen ein Forum zu bieten.

      Und es kam noch besser: In der Naumann-Affäre (1953) kam heraus, dass Nationalsozialisten die Partei völlig unterwanderten. Daraufhin verhaftete die britische Besatzungsbehörde sieben prominente Vertreter des fdp Naumann-Kreises. (!)

      Das zum Verständnis wohin Lindenheini mit seinem Stellvertreter Kubicki wieder zurück wollen.

    • @Schnetzelschwester:

      Unter normalen Umständen haben sie natürlich Recht. Ein solches Verhalten ist für eine Liberalen unredlich. Im Falle von Corona-Hilfen jedoch nicht.

      Dass die oben genannten jetzt Finanzprobleme haben, liegt ja nicht an ihren eigenen falschen Entscheidungen und eigenem Versagen, sondern an der Entscheidung des Staates, einen Lockdown zu verhängen und ihre Geschäftstätigkeit zu verbieten.

      Und wenn Staat Lockdown verhängt, dann muss Staat eben auch dafür aufkommen. Verursacherprinzip. Wer die Entscheidung trifft, trägt auch die Verantwortung. Das ist eine ur-liberale Haltung.

      • @Sylkoia Sal:

        Die Realität zeigt: ein solches Verhalten ist für einen Liberalen typisch.

      • @Sylkoia Sal:

        Das ist eine ganz freche Umkehrung und Verdrehung von Verantwortlichkeiten und Ursachen. Es ist doch als in Not geratener Selbständiger nicht "unredlich" jetzt Hilfe von der Solidargemeinschaft anzunehmen. Es ist aber komplett unanständig, sich selber vorher, nachher und eigentlich auch währenddessen als Aussenstehender, ja Gegner dieser Solidargemeinschaft zu betrachten. Nicht das jetzige Profitieren ist das Problem, sondern das vorherige Ablehnen. Ihre verquere Argumentation ignoriert auch vollständig, wie viel der Staat schon immer für die sogenannten Selbstständigen leistet. Aber in Ihrer Logik muss der Staat ja wohl selber für die Kosten für Bildung oder Sicherheit aufkommen, weil er diese Leistungen ja nach dem "Verursacherprinzip" aus eigener Motivation erbringt.

      • @Sylkoia Sal:

        Wo war denn das Verursacherprinzip während der Finanzkriese? Oder der Griechenlandkriese in der Kredite von Banken wieder besseren Wissens vergeben wurden, in der Gewissheit das die Allgemeinheit dafür Aufkommt. Oder die Allianz-Versicherung die viele Unternehmer mit ihren Ausfallversicherungen während Corona im Regen stehen lässt, nach dem Motto klag doch und gleichzeitig fette Dividenden ausschüttet. Es gibt auch einen gewaltigen Unterschied zwischen politischen Liberalismus und Wirtschaftsliberalismus.

  • Die FDP ist halt dumm wie Bohnenstroh, oder: "d.b.d., d.h.k.P.", lautete es in einem früheren Schlager eines Blödelbarden.

    • @Gerhard Krause:

      S.A.v. - Selbst Aspirin versagt - servíce

  • Mit der individuellen Verantwortung sind aus FDP-Sicht natürlich nur Privatpersonen und Kleinstunternehmen gemeint, wobei für letztere natürlich auch das volle unternehmerische Risiko gilt.

    Ab einer bestimmten Größenordung gilt das alles natürlich nicht mehr, da werden staatliche Subventionen jeglicher Art eingestrichen, bauen sogar ganze Wirtschaftszweige wie Investitionen in Windenergie darauf, dass kangfristige Subventionszusagen getroffen werden und wenn DAX-Konzerne oder Banken in Schieflage geraten, wird natürlich auch nach staatlichen Rettungsmilliarden geschrien, selbst wenn eindeutiges Missmanagement die Ursache ist.

    Woher soll dieses Geld eigentlich kommen, wenn es massive Steuersenkungen gibt? Bei den unteren Einkommensklassen ist doch längst nichts mehr zu holen. Der Binnenkonsum ist längst eingebrochen, die Verbraucherpreise liegen am untersten Discounterniveau; klassischer Einzelhandel und Gastronomie sind schon lange vor Corona aus unseren Städten verschwunden, wollen die FDP-Apologeten demnächst ihren Erfolg im Porsche-Cabrio vor leeren Ladenzeilen der ehemaligen Boulevards demonstrieren und dazu einen Pappbecherkaffee aus der Discount-Automatenbäckerei genießen?

    Von Sylt über den Düsseldorfer Köttelgraben bis nach München überall die gleiche Fratze neoliberaler Transformation, von den Mittelstädten in der Provinz ganz zu schweigen. Und da sagt die FDP: "Weiter so, das Gaspedal voll durchtreten!"

    Die Wähler müssen Knechte sein, die hoffen, dass ein paar Krümel mehr für sie abfallen, wenn nur der Tisch der Herrschaften immer reichlich gedeckt ist.

  • Endlich eine Partei mit einem vernünftigen Programm. Angesichts der Demonstration der "Fähigkeiten" unseres Staates in den letzten 13 Monaten sollte eigentlich jedem klar sein, dass mehr Staat keine Lösung sein kann. Mehr Bürgerverantwortung, weniger Nanny-Staat - genauso sollte es sein.

    • @OutbackerAS:

      Gääääähn ... denselben ideologiebasierten Mumpitz plappern die FDP-Anhänger seit 40 Jahren vor sich hin.



      Achja, und warum genau gehen wir gerade wieder in den Lockdown? Genau. Gegen der "Eigenverantwortung" der Bürger dieses Landes. Hätten wir in den letzten 13 Monaten ausreichend "Nanny-Staat" gehabt, gäbe es keine dritte Welle, so einfach ist das.

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @OutbackerAS:

      Sie haben vergessen (Zynismus Ende) ihrem Satz hinzuzufügen.

    • @OutbackerAS:

      Ja ja, schlanker Staat solange er ihre persönlichen Interessen vertritt und ihren Wohlstand verteidigt. Hat sich ja auch so gut bewährt. Die Umwelt geht den Bach runter und einige wenige bereichern sich immer mehr, während die große Masse immer weniger hat. Und sie bejubeln eine Partei die das noch forcieren will. Der Wandel vom politischen Liberalismus, der ja durch aus zu begrüßen ist, zum Wirtschaftsliberalismus mach die FDP immer bedeutungsloser. Die letzten 13 Monate haben vor allem gezeigt das die Wirtschaft ohne staatliche Hilfe keine Kriese übersteht. Denn "Nanny-Staat" haben wir für Investoren. Dafür steht die FDP.

  • "Hartz IV soll durch ein liberales Bürgergeld ersetzt werden"

    = Hartz IV soll in Zukunft Bürgergeld heißen und die Ansprüche sollen abgesenkt und gegen Eigenverantwortlichkeit getauscht werden.

    Die FDP ist eine Lacherpartei, es geht nur um eins: Die bestehenden Klassenverhältnisse sollen extremer, vor allem die herrschenden Ultrareichen sollen noch viel mehr bekommen.

    Interessanter ist schon eher, dass die FDP sich als Braut für SPD, CDU, CSU, Grüne, Linke und AfD hübsch macht. Letztere Parteien sind eher unwahrscheinlich, aber eigentlich geht mit dieser Partei alles, die FDP - die Partei des Mehrparteiensystems, wenig Hemmungen, die springen nicht nur mit jeder Partei ins Bett, sondern die legen auch sehr ungeniert los ... solange die Reichen nicht wirklich verantwortlich gemacht werden. Die FDP setzt den Begriff der Verantwortung nur für Klassen an, die weit unter ihrer Kernwählerschaft liegen. Sonst sind alle Praktiken und Möglichkeiten drinnen. Es wäre verwunderlich, wenn die FDP nicht regiert ... zwar mit großem Unterschied zu ihrem Programm, aber wer wird sich daran im April 2022 noch erinnern?

  • Christian... who?

    Und können wir aufhören, das Zeug einfach nur "liberal" zu nennen und dazu "wirtschaftsliberal" sagen? Das passt besser.

    FDP -- Freiheit für Ihr Geldbeutel. Falls Sie sowas haben.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Auch während der Pandemie, in der viele Menschen und Unternehmen auf Staatshilfen angewiesen sind, lautet die Antwort der FDP: Weniger Staat.""



    ==



    Die ehemalige liberale FDP - nun auch mit eingbautem Rechtsdrall Richtung afd zu haben - nicht nur in der nicht vorhandenen Stringenz hinsichtlich der Pandemiebekämpfung - sondern nun auch damit beschäftigt, durch Senkung des Spitzensteuersatzes die kommenden Generationen zu belasten.

    Das sich die Einkommensschere seit Jahren öffnet und für gesellschaftliche Verwerfungen sorgt geht der afdfdp am "xrsch vorbei."

    Der Spitzensteuersatz in der Bundesrepublik lag bis 1997 bei 49%.(!!!)



    de.wikipedia.org/w...014_zvE_300000.gif

    Trotz Milliardenhilfen in die Tasche der Unternehmen weniger Staat - so Lindner - so unverfroren muß man erstmal sein - weil es eigentlich durch die Pandemie bedingten Verwerfungen darum gehen müßte Steuern zu erhöhen - auch um einen Generationenausgleich zu schaffen.

    Der Punkt:



    Interessant ist in diesem Zusammenhang das Beispiel der USA. In den Fünfziger- und Sechzigerjahren lag der Spitzensteuersatz dort zum Teil bei stolzen 91 Prozent, erst in den Achtzigerjahren fiel er unter die Marke von 70 Prozent - eine Entwicklung die Reagon dann noch mal um ein viefaches verschärfte.

    Der Spitzensteuersatz wird nicht auf den Einkommensbruttobetrag angerechnet - sondern lediglich für den Teil des Einkommens, der über der Grenze liegt - natürlich nach Abzug aller möglichen steuerabzugsfähigen Ausgaben.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      In der von Ihnen verlinkten Graphik kann allerdings auch sehen, wer sehen will, daß der "Spitzensteuersatz" nicht nur sinkt, sondern auch dezent nach links driftet, also bei jeder "Reform" immer niedrigere Einkommen einbezogen, also mehr Menschen betroffen hat. Hinzu kommen die Inflationseffekte, wodurch es unterm Strich so ist, daß sich die Kaufkraft der durchschnittlichen "Spitzensteuersatz-Zahlerin" seit der Ära Birne knapp halbiert hat.



      Anders gesagt: der "Spitzensteuersatz" griff 1997 beim Preis von 1,4 Mercedes S-Klassen, 2020 greift er bei 0,58 S-Klassen.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Ich hab mal in einem US-amerikanischen Konzern gearbeitet. Die haben eine Briefkasten-Holding in Deutschland gegründet, um Steuern zu sparen. Sprich: Die haben in D weniger Steuern zahlen müssen als in USA.



      Für Privatpersonen sind die Abgaben in D allerdings hoch. Ich hab vermutlich mehr Steuern bezahlt als Daimler-Chrysler.

      Ich find es jedenfalls putzig, wenn der Mindestlohnempfänger glaubt, von Steuersenkungen profitieren zu könne. Nee, da profitieren nur die "Mittelschichtler" wie Merz. Dafür müssen dann Sozialstaat, Gesundheitswesen, Infrastruktur, Schulen usw. zusammengestrichen werden. Wo soll denn auch dafür das Geld herkommen.

  • Die FDP tritt echt zur Wahl an? Mutig..

  • „Individuelle Verantwortung“ oder deutlicher: selbst Schuld wenn du es nicht schaffst. Ein Steuermodell das Geringverdiener am wenigsten entlastet und die Einführung des "liberalen Bürgergeldes" das unter der momentanen Grundsicherung liegt .Wie menschenfreundlich. Jeder ist sich selbst der nächste. Und mit dem Umweltschutz warten wir bis die "Innovationen aus der Wirtschaft " kommen. Was ne Kackpartei!

  • Lindner [...] betont aber, dass die FDP bereit sei zur „Übernahme von Verantwortung“- das halte ich für eine dreiste Wahlkampflüge.

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @ke1ner:

      Nein, überhaupt nicht.



      Die sind extrem gut vorbereitet, denn sie haben ja seit Jahren nur ein Thema - STEUERN RUNTER.



      Davon gibt es viele sprachliche Varianten. Gemeint ist aber immer das Gleiche - Mehr Geld für Unternehmen - weniger für die arbeitenden Bevölkerung.



      Das Tolle ist, die werden sogar gewählt.

    • @ke1ner:

      Sagt der, der "lieber gar nicht regieren als schlecht regieren" wollte.

      • 1G
        17900 (Profil gelöscht)
        @Schnetzelschwester:

        Fünf Prozent!!!!!