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Fridays for Future und PolitikGrüner als die Grünen

Sandra Overlack enga­giert sich für Fridays for Future. Doch die Grünen will sie bei den Land­tags­wahlen in Baden-Württemberg nicht wählen.

Wirft den Grünen Versagen beim Klimaschutz vor: Sandra Overlack Foto: Mark Sanchez

Karlsruhe/Berlin taz | Der 4. Oktober war kein so guter Tag für Michael Kellner, Bundesgeschäftsführer und Wahlkampfmanager der Grünen. Er stand auf einer Bühne bei einer Demonstration gegen den Ausbau der A 49 durch den Dannenröder Wald, kritisierte die Verkehrsplanung des Bundes und sagte, er sei trotzdem froh, dass in „Deutschland keine Willkür herrscht und Politiker sich an Recht und Gesetz halten müssen“.

Gegen die massiven Buhrufe kam Kellner nicht an. Kein Wunder: De facto hatte er den Demonstranten gesagt, dass sie nach Hause gehen können. Die Gerichte haben alle Klagen gegen die A 49 abgewiesen. Der Wald wird gerodet, die Autobahn gebaut.

„Ich verstehe die Leute, die gebuht haben. Sie sind wütend, weil sie seit Jahren gegen die A 49 kämpfen“, sagt Kellner im Rückblick. „Es gab aber auch Anerkennung dafür, dass ich da war.“ Die Autobahn in Mittelhessen, die Kellner „ein Symbol für den Irrsinn der deutschen Verkehrspolitik“ nennt, ist für die Grünen auch schmerzhaft, weil ihr Mitglied Tarek Al-Wazir hessischer Verkehrsminister ist – und Schwarz-Grün in Hessen lange als Modell für störungsfreies Regieren auch im Bund galt.

Viele Grüne betonen unermüdlich, dass der Bund und nicht etwa das Land Hessen für die Autobahn 49 die Verantwortung trägt. „Für eine echte Verkehrs- und Klimawende müssen die Blockierer aus der CSU aus dem Verkehrsministerium raus. Da liegt der Schlüssel“, sagt Kellner. Also: Blick nach vorn auf die Bundestagswahl 2021.

Wenn die Grünen das Grünste sind, fehlt eine Menge

Sandra Overlack, Klimaliste

Trotzdem fragen sich manche: Wie glaubwürdig sind Grüne, die Autobahnen durchsetzen, die sie nicht wollen? Ist das der Preis für Schwarz-Grün? Und: Bildet sich neben den zusehends Blassgrünen eine neue Partei entschlossener Klimaschützer? Sogar im grünen Vorzeigeland Baden-Württemberg zeigen sich erste Spaltungen.

„Wenn die Grünen das Grünste im Parteienspektrum sind, dann fehlt eine Menge“, sagt Sandra Overlack mit Blick auf die Bilanz in Baden-Württemberg. Wenig regenerative Energie, keine Konzepte für eine Verkehrswende – stattdessen klagte die grün-schwarze Landesregierung gegen Fahrverbote in den Innenstädten. Die 19-jährige Studentin ist eine der vier Vorstandsmitglieder der Klimaliste, die im Frühjahr bei den Landtagswahlen antreten will.

In die Politik oder zum Start-up

Overlack studiert Wirtschaftsingenieurwesen in Karlsruhe, früher mal der direkte Weg zu einer gut dotierten Karriere mit Dienstwagen. Wenn sie nicht Politik zu ihrem Beruf macht, könne sie etwas in der Start-up-Szene machen, sagt sie. In der Wirtschaft könne man die Gesellschaft schneller verändern als in der Politik. In der Klimapolitik setzt sie eher auf Green Economy als auf Verbote.

Wer so redet, wäre früher automatisch bei den Grünen gelandet. Jetzt sitzt Sandra Overlack in einem Café in der Karlsruher Südweststadt, bestellt einen Kaffee mit Sojamilch und schlägt als Parteivorstand der Klimaliste radikale Töne an. Das Ziel, die Erderwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen, dürfe mit keiner politischen Entscheidung mehr infrage gestellt werden, sagt sie. Es brauche endlich eine Partei, die den Klimaforderungen der Wissenschaft zum Durchbruch verhilft. Dazu müsse das CO2-Budget über die wirtschaftlichen Sektoren verteilt werden.

Sie und ihre Mitstreiter haben die Geduld verloren mit der Politik, speziell mit den Grünen. Die Botschaft ist angekommen. Der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann erklärt, er nehme die Ökoliste ernst.

Kretschmann wird fuchsig, wenn man ihm vorwirft, die grüne Regierungszeit in Stuttgart seien verlorene Jahre im Kampf gegen den Klimawandel gewesen. „Für Ziele, die man sich vorgenommen hat, hat man immer zu wenig getan“, sagt er und verweist darauf, mit anderen Ländern im Bundesrat die Kohlendioxidbepreisung von 10 auf 25 Euro gehievt zu haben.

Das Problem: Es müssten mindestens 180 Euro sein. Das sagen Klimaforscher, deshalb steht es so im Parteiprogramm der Klimaliste. Auch Kretschmann kennt die Zahlen, aber mehr sei eben nicht durchzusetzen gewesen. „Die, die uns kritisieren, können uns leider nicht sagen, wie man mehr erreicht“, sagt er. Das wiederum beeindruckt die Aktivisten von der Klimaliste nicht. Dem Klimawandel seien Mehrheitsverhältnisse egal.

Fridays for Future: Keine Verjüngungskur für die Grünen

Die Grünen dachten lange, dass ihnen Fridays for Future neuen Wind unter die Flügel pustet. Kretschmann lud Bewegungsvertreter in den Garten der Villa Reitzenstein, mit denen er im Schneidersitz über den Klimawandel diskutierte. Das gab schöne Bilder. Jetzt traue er sich, einen „radikaleren Sound“ anzuschlagen, sagte Kretschmann danach. Aus Sicht der Kritiker ist es beim Sound geblieben. Es gibt zwar Aktivisten von Fridays for Future, die sich bei den Grünen engagieren. Aber da sind auch Leute wie Sandra Overlack.

Die wäre selbst fast bei den Grünen gelandet. In ihrer Heimatstadt Rastatt hat sie sich für Fridays for Future engagiert – und zugleich bei der Grünen Jugend. „Wenn die Grüne Jugend die Partei wäre, müssten wir die Klimaliste nicht gründen“, sagt sie. Doch das ist sie wohl nirgends weniger als im konservativen Baden-Württemberg.

Nicht radikal genug? Winfried Kretschmann bei einem Treffen mit Klimaaktivist*innen Foto: Christoph Schmidt/dpa/picture alliance

Das weiß auch Sarah Heim, Vorsitzende der grünen Jugendorganisation im Land. Grüne Politik sei in einer Koalition mit der CDU und mit einem Ministerpräsidenten, der kaum etwas so scheut wie einen Krach mit den Konservativen, schwer durchzusetzen, sagt sie. „Wir schauen alle etwas nostalgisch auf die erste Regierungszeit mit der SPD“, sagt Heim und hofft auf eine progressive Mehrheit in Baden-Württemberg nach dem Wahltag am 15. März. Mit der Klimaliste sei man im Gespräch, man kenne sich. Die Parteigründung hält Heim für falsch. Am Ende könnte die Klimaliste an der Fünfprozenthürde scheitern und ein progressives Bündnis entscheidende Prozentpunkte kosten.

„Das wäre der schlechteste Ausgang“, sagt auch Sandra Oberlack. Aber: Das Antreten von Klimalisten bei den Kommunalwahlen in Bayern und Nordrhein-Westfalen hätte die Grünen keineswegs geschwächt. Und: Sollte die Klimaliste es in den Landtag schaffen, sagt Overlack, würde sie natürlich eine grüngeführte Regierung unterstützen.

Klimaliste bereitet sich auf Wahlen vor

Bis dahin ist es noch weit. Die Liste benötigt Kandidaten für alle 70 Wahlkreise, gefunden hat sie bisher nur rund 20. Und jeder Kandidat braucht 150 Unterschriften, um zur Wahl zugelassen zu werden. Bis Mitte Januar muss das geschafft sein.

Diese Woche reden Klimaliste und grüne Parteispitze miteinander. Wenn man so will, ein weiterer Ritterschlag der Politikprofis für die Newcomer. Klar ist: Die Klimaliste wird sich mit Versprechungen nicht von ihrer Kandidatur abhalten lassen.

Die Risse im Ökolager sind noch fein, aber unübersehbar. Luisa Neubauer, das Gesicht von Fridays for Future, will nicht für die Grünen in den Bundestag einziehen und hält deren „ökologische Integrität für erschüttert“. Im Südwesten hat sich die Klimaliste gegründet, in Hessen rebellieren Ökos gegen die Grünen.

Auch die Konkurrenz wittert eine Chance, den Grünen doppelte Standards nachzuweisen. Man wolle um „die Hegemonie im Mitte-links-Bereich“ kämpfen, sagt SPD-Mann Carsten Schneider. Der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir habe noch 2015 die zügige Umsetzung des Baus der A 49 gefordert, in Baden-Württemberg erkenne die Härtefallkommission weit weniger Asylbewerber an als noch unter Grün-Rot, sagt Schneider. Doch der SPD-Angriff überzeugt nicht immer. Die Sozialdemokraten halten nichts von der grünen Idee, keine neuen Autobahnen mehr zu planen – da wirkt der Verweis auf grüne Doppelmoral bei der A 49 selbst bigott.

Grüne Zentrale gibt sich gelassen

Die Grünen geben sich in ihrer Berliner Zentrale nicht nur bei den SPD-Attacken gelassen. „Beim Atomausstieg gab es zwischen Partei und Bewegungen auch viel Stress. Die beiden haben eben verschiedene Rollen“, sagt Michael Kellner. Kritik von Verbänden und Bewegungen sei „für die Grünen nichts Neues. Das gehört in einer pluralen Gesellschaft dazu.“ Ein kleiner Familienkrach also, nichts Ernstes. Vielmehr kämpfe man an verschiedenen Orten für das gleiche Ziel: die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens. Also alles im grünen Bereich.

Tatsächlich sind die Aussichten der Ökopartei so gut wie schon lange nicht mehr. In Umfragen liegen sie bei 20 Prozent. Kaum jemand zweifelt, dass sie nach 16 Jahren Opposition wieder regieren werden. Allerdings haben die Grünen schon oft Umfragen gewonnen. Ein Jahr vor der Bundestagswahl im Jahr 2013 lagen sie bei 13 Prozent, ein Jahr vor der Wahl 2017 bei 12 – doch am Ende machten jeweils 25 Prozent weniger Wähler ihr Kreuz bei den Grünen.

Kellner hält das für kein Naturgesetz. Man sei 2013 und 2017 „in dem Horse Race zwischen Union und SPD untergegangen“. Das aber werde „sich 2021 nicht wiederholen, weil wir die Nummer zwei sind“. Auch bei den Wahlen in Bayern, Hessen und Europa hätten, so Kellners frohe Botschaft, „die Grünen am Ende zugelegt“. Zudem ist die Wahlkampfkasse gut gefüllt. Die Grünen haben 100.000 Mitglieder, 40.000 mehr als vor vier Jahren. Alles Zeichen, dass der Bann gebrochen ist.

Wirklich? Die Partei befindet sich in einem mehrfachen Stresstest: Nach außen demonstrieren Habeck & Co wie immer Lässigkeit, nach innen herrscht mitunter nervöse Kontrollsucht. Die Grünen, sagt ein CDU-Spitzenpolitiker anerkennend, seien auch im Vergleich mit der Union „extrem diszipliniert“. In keiner anderen Partei würden Zitate vor der Presseveröffentlichung so akribisch überprüft. Man will coole Bewegungspartei sein, aber mit starrem Blick auf Schwarz-Grün bloß keinen Zweifel an der eigenen Verlässlichkeit aufkommen lassen.

Bei den Wahlen 2013 und 2017, sagt Kellner, haben „die Leute gefragt: Warum soll man grün wählen? Jetzt heißt die Frage: Was macht ihr in der Regierung?“ Die Antwort kann sehr kompliziert sein.

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28 Kommentare

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  • "„Beim Atomausstieg gab es zwischen Partei und Bewegungen auch viel Stress. Die beiden haben eben verschiedene Rollen“, sagt Michael Kellner. Kritik von Verbänden und Bewegungen sei „für die Grünen nichts Neues. Das gehört in einer pluralen Gesellschaft dazu.“ Ein kleiner Familienkrach also, nichts Ernstes. Vielmehr kämpfe man an verschiedenen Orten für das gleiche Ziel: die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens. Also alles im grünen Bereich."



    Im Unterschied zum Atomausstieg gibt es bezüglich des Klimawandels kein höheres Risiko, wenn nicht gehandelt wird, sondern die GEWISSHEIT basierend auf den Ergebnissen der Klimaforschung.



    Wenn denn die Grünen sich tatsächlich für die Einhaltung des Pariser Abkommens einsetzen würden, dann würden sie sich nicht bspw. wie Kretschmann das Heraufsetzen von 10 auf immer noch lächerliche 25 Euro feiern. Solches "Einsetzen" für die Existenzerhaltung ist peinlich und heuchlerisch. Insofern sind Fridays for Future eben nicht grüner - im Sinne der Grünen Partei - als grün sondern realpolitisch existenzerhaltend und ökologisch.

  • Der Klimawandel lässt sich wohl erst dann aufhalten, wenn die klimaneutralen Regenerativen auch ohne Co2 Bepreisung günstiger sind als Öl, Kohle und Gas. Denn niemand wird den Öl produzierenden und importierenden Staaten verbieten, das Zeug zu verkaufen und zu kaufen.

    Erst wenn Städte wie New York drohen unter zu gehen, werden wohl die reichen Staaten mit viel Aufwand die Klimagase wieder aus der Atmosphäre holen. Am besten so, dass man diese bei der nächsten, wohl bald fällig werdenden Eiszeit wieder in die Luft blasen kann.

    Umsteuern sollte man schon, damit man nicht auf dem Trockenen sitzt, wenn's Öl ausgeht.

    Eine C02 Besteuerung wird wohl auch nicht so viel bringen, da in Deutschland die reichen 50% für über 70% der CO2 Emissionen verantwortlich sind und es daher eine große Lenkungswirkung nicht zu erwarten ist. Die Reichen können sich teurere Preise leisten. Zu leiden haben dann wieder mal die Armen. Das könnte man ggf. mit einer Kontingentlösung vermeiden, die jedem eine gleiche Menge CO2 zuweist. Wer weniger braucht, kann dann an die verkaufen, die mehr brauchen.

  • „Wenn die Grünen das Grünste im Parteienspektrum sind, dann fehlt eine Menge“

    ... richtig beobachtet.

    So ca 30-40% bis zur absoluten Mehrheit.



    Willkommen in der Realität.

    Es gilt daher auf Rot-Rot-Grün in Toto zu schauen. ... Und da sieht es dort wo RRG regiert wird aber leider auch nicht besser aus.

    Wer von RRG ist also der Klotzam Bein in Punkto Umweltpolitik? Ich denke mal Linkspartei und SPD.

  • Ich fürchte, hier wird mal wieder die Demokratie in Frage gestellt. Um in einer Demokratie etwas zu verändern, benötigt man Mehrheiten. Zum Wesen einer Demokratie gehört es nun mal leider, das es auch Verlierer gibt - die dann auch nichts mehr verändern können. Gut im Falle der "AfD", aber genau so eben auch bei Parteien des linken Spektrums.



    So sehr ich die Enttäuschung von Frau Overlack verstehen kann - mit dem Kopf durch die Wand zu wollen ist keine erfolgversprechende Strategie. Und die seit geraumer Zeit zersplitterte politische Linke beweist das eindrücklich.



    Man kann der Meinung sein, daß also eine demokratisch organisierte Gesellschaft außerstande ist, der Klimakatastrophe zu begegnen, weil die erforderlichen Maßnahmen zu unbequem sind, um Mehrheiten zu bekommen. Nur: Was ist die Alternative? Macht korrumpiert nun mal leider, die "positive Diktatur" ist und bleibt ein frommer Wunsch.

    Die Grünen versuchen, das Beste daraus zu machen. Sie verdienen Unterstützung.

    • @Matthias Schündehütte:

      Wo die Demokratiefrage nicht gestellt wird, wird Politik gemacht! Wer keine Mehrheiten hat, dem bleibt die nachweislich erfolgversprechendere Lobbyarbeit. Warum also die Grünen unterstützen, wenn diese kleinlaut einem Hrn. Scheuer den Weg frei machen. Sinnvoller wäre es für die grüne Partei, Widerstand aufgrund der Grundwassergefährdung mindestens zu versuchen. Schon allein um, wie es gerade geschieht, keine Wähler wegen Untätigkeit zu verlieren.



      Aber wenn grüne Parteimitglieder in Führungsposition schon seit Jahren für den Bau der Autobahn sind, kann das ja auch nichts werden. Eine Alternative zur Duchfahrung des Danni gibt es allemal - wenn der politische Wille dazu da wäre. Is er aber leider nich.



      Daher ist die Jugend gut beraten ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.

      • @Sonnenhaus:

        Diese Grundwasserstory ist absoluter Bullshit.

        Der Vogelsberg hat genügend Wasser für die gerade mal 100.000 Einwohner und wir in Frankfurt kaufen da Wasser, weil es reiner als unser eigenes Wasser ist und wir unseres teuer aufbereiten müssen, das ist eine reine Kostenfrage, hier werden genau deswegen seit Jahren städtische Brunnen geschlossen.

        Wir haben nämlich nicht gut auf unser Wasser aufgepasst und darum muss das Wasser unter dem Stadtwald teuer aufbereitet werden.

        Wasserschützer Dr. Hans-Otto Wack



        www.oberhessen-liv...ser-als-frankfurt/

    • @Matthias Schündehütte:

      GRÜNE sind auch Klüngel. Das sind auch Menschen. Von den Forderungen, die über Eigeninteresse hinaus gehen, bleibt außer der Doppelspitze leider meist nicht viel übrig.

  • RS
    Ria Sauter

    Besser als mit diesem Satz kann die Situation nicht erklärt werden:



    "„Wenn die Grünen das Grünste im Parteienspektrum sind, dann fehlt eine Menge“, "



    Genau deshalb wähle ich, als ehemalige Urgrüne, diesen Abklatsch seit Jahren nicht mehr und die anderen schon gar nicht.



    Jetzt gibt es Hoffnung, dass ich wieder beim Wählen mit dabei bin.

    • @Ria Sauter:

      Yip, die GRÜNEN sind für GRÜNENAltWÄHLERINNEN eine Blackbox.

      Gute Politiker/innen gibt es in (fast) jede/r Partei, allerdings sind sie eben nicht alle in der selben Partei.

      Nur: Nach dem Ausschluss-Prinzip und/oder Prinzip des kleinsten gemeinsamen Nenners bleibt nicht viel übrig und Nichtwählen ist für mich ein NoGo.

  • Die Grünen gehen halt den klassischen Weg. Und nun ist halt auch Regierungsfähigkeit angesagt. Am Beispiel BaWü zeigt sich halt, dass zum einen Grüne Werte vertreten werden müssten und zum anderen in einem Wohlhabenden Bundesland auch erklärt werden muss, wie gleichwertige Arbeitsplätze auch kurzfristig mindestens erhalten bzw. langfristig transformiert werden müssen. Ist Kompromissbehaftet und der Spagat klappt nicht ganz. Leider stellt fff viele Forderungen aber bietet kein sozioökonomisches Lösungsbild, dass über Worthülsen hinausgeht...

  • „Wenn die Grüne Jugend die Partei wäre, müssten wir die Klimaliste nicht gründen“

    Wenn die Grüne Jugend die Partei wäre, wäre sie auch nicht bei ca. 20% sondern würde wieder mit der 5% Hürde kämpfen!.

    • @lord lord:

      gut auf den Punkt gebracht....

    • @lord lord:

      Ist eine Frage der Präferenzen. Ist es wichtiger, überwiegend Positionen durchzusetzen, die man nicht teilt, dafür aber an der Regierung beteiligt zu sein, oder ist es wichtiger das zu vertreten, was man für richtig hält, dafür aber entweder in der Opposition oder nicht im Parlament zu sein.

  • 1)eine klimaschutzpartei zu gründen die den grünen stimmen wegnimmt weil diese keinen konsequenten klimaschutz sondern die fortsetzung der neoliberalen marktkonformen politik wollen macht sinn weil damit verhindert werden kann dass eine prokapitalistische systemkonforme partei in der jugend mitglieder gewinnt.aber bei wahlen sollte diese klimaschutz partei nur dann antreten wenn sie eine chance hat die fünf-prozenthürde zu überspringen



    denn sonst sind die stimmen die sie bekommt ja einfach nur verloreno

    2) "In der Klimapolitik setzt sie eher auf Green Economy als auf Verbote."

    das ist ein fehler:verbote sind sozial gerechter als verteuerungen klimaschädlicher aktivitäten.ausserdem sind verbote oft auch effizienter.

    der abbau und der import und das verbrennen von kohle,der automobilismus in grossstädten,das fliegen und die massentierhaltung sollten verboten werden .

    3)weil die grünen eine prokapitalistische partei sind sollten sie genauso wie alle anderen prokapitalistischen parteien bekämpft werden



    vielleicht könnte man die grüne jugend dafür gewinnen im falle einer schwarz-grünen koalition auf bundesebene geschlossen aus der grünen partei auszutreten um der klimaschutzpartei beizutreten

  • Solange die Grüne Nomenklatur hofft, aus CDU-FDP-SPD-Kreisen die zusätzlichen Wähler zu gewinnen, die sie an eine ökologische Konkurrenz verlieren könnten. So das Modell Baden-Württemberg - werden sich KretschWazir und die HabeckBaerbock als Oberrealistiker im Grünen Gewand anbieten, um die zunehmend konservativ-modernistischen Milieus an die Urne zu bekommen. Die etablierten Grünen werden gegen eine Öko-Konkurrenz mit denselben Argumenten kämpfen, mit der einst die SPD sie attackierte: Schaffen nie 5%, helfen den Kosnervativen usw usf. dabei setzt der Mischterpräsident von BaWü auf die Arroganz der Macht - er ähnelt immer mehr Helmut Schmidt in der Spätphase. Die Bundes-Grünen setzen auf Geschwätz ohne Inhalt, um ihren Wählern das Gefühl einer politischen Wärmestube zu geben. Mal abwarten, was die OB-Wahlen in Stuttgart bringen, sollten die Grünen hier ein ähnliches Desaster einfahren, wie einst der arrogante Herr Salomon in Freiburg, könnte es dennoch vielleicht spannend werden.

  • Ich verstehe da Deutschland ehrlich gesagt nicht.

    Wenn man eine andere Meinung hat, als die aktuell gewählten Parteien, dann gründet man eben eine neue Partei und Parteien die keinen Zuspruch finden, verschwinden eben, das passiert in Israel regelmäßig und ist auch kein Problem für die Demokratie.

    In einen Schuppen eintreten, dessen Ziele ich nur zu 30% oder so teile, ist doch Quatsch.

    • @Sven Günther:

      Dann muss man aber sowas wie Basisarbeit machen, wenn man nicht schon einen großen Namen hat. Glaube darauf hat einfach keiner Lust.

    • @Sven Günther:

      Wenn man heutzutage in der Politik etwas bewegen will gründet man keine Partei sondern einen Lobbyistenverband!

      • @Roland Lokison:

        Es gibt jede Menge Umweltlobbyverbände, BUND, DUH, NABU oder Robin Wood und viele mehr, das Feld wird schon ausreichend beackert.

  • Weiter so - denn die Grünen in Person von Al-Wazir haben für den Machterhalt gestimmt und die eigenen Ziele verraten. Die Landesregierung kann, gerade wegen des Föderalismus in unserem Land den Autobahnbau stoppen, wenn sie denn wollte.

    Daher ist die Gründung einer "Klimaliste" ein schon lange notwendiger Schritt, um die vereinbarten Klimaschutzziele zu erreichen - mit den Grünen wird das so nichts mehr.

    "„Ich verstehe die Leute, die gebuht haben. Sie sind wütend, weil sie seit Jahren gegen die A 49 kämpfen“, sagt Kellner im Rückblick"- unternimmt aber nichts, da sein Freund Al-Wazir und er schon immer für den Bau der Autobahn waren.

    So verhalten sich die Grünen wie ein, vor Todesangst erstarrtes Häschen vor dem Falken, da sie selbst schon bemerkt haben welch großen gesellschaftspolitischen Schaden sie mit diesem Verrat an Ihren Zielen angerichtet haben. Augen zu und durch - Hauptsache wir können mitregieren. Wenn die Autobahn erst fertig ist, vergessen die Menschen das Problem sicherlich wieder.



    Ein schönes Beispiel, wie die institutionelle Übernahme einer einstigen Protestpartei, die alles im Sinne unserer Lebensgrundlage besser machen wollte, wenn sie erst mal mitregieren dürfte, funktioniert. Eben ein gut verhandeltes Koalitionsverträglein - wogegen die Grünen ja blos nicht aufbegehren, da sonst der Machtverlust droht.



    Verrat, Verrat für den eigenen persönlichen Vorteil wegen.

    So wird das aber nichts - deshalb Klimaliste ! Zum Schutz unserer Lebensgrundlagen.

    Wer bei Wahlen gedanklich von "Horse Race" fabuliert, hat sich meilenweit von der Demokratie und den Sorgen der Bürger entfernt. Dem geht es nur noch um sein Amt.



    Solche Politiker sind dem Bürger keine Hilfe mehr, da sie nur mehr Ihrem Posten dienen.

    Mein Respekt gehört für Frau Neubauer, die sich nicht vor den "grünen Wagen" spannen läßt - zurecht.

    • @Sonnenhaus:

      // Die Landesregierung kann, gerade wegen des Föderalismus in unserem Land den Autobahnbau stoppen, wenn sie denn wollte. //

      Kann sie definitiv nicht, selbst wenn sie die hessische Landesregierung verlassen. Das Ding ist rechtlich durch und wird gebaut. Bitte etwas informieren.

  • "Wer so redet, wäre früher automatisch bei den Grünen gelandet."

    Mit Wirtschaftsingenieurwesen wohl eher bei der FDP. Die Grünen haben kaum Wirtschaftsingenieure, und Wirtschaftsingenieurinnen sogar noch weniger.

    Der Keks in BaWü ist aber gegessen. Kretschmann hat's versaut.



    Man darf gespannt sein, wie Umweltpolitik der abzusehenden CDU-geführten Regierung aussehen wird; man muss es aber nicht.

    Was den Umgang mit den dann zu erwartenden "radikalen" Protesten der Klimaliste angeht, habe ich so einen Verdacht, wie der Afrania-Mensurstudent und Vorratsdatenspeicherungsfan(atiker) Strobl das regeln wird. Letzten Endes ironisch, dass sie die CDU-Seilschaften genauso unterschätzen wie Kretsche.

    Naja, besser jetzt als später. Und besser in BaWü als in Hochdeutschland.

    Auch spaßig: "In keiner anderen Partei würden Zitate vor der Presseveröffentlichung so akribisch überprüft."

    Klimaliste BaWü, Gründungssatzung §4 (3) (d). Ist zwar etwas anders gelagert, und vielleicht nachvollziehbar, aber trotzdem ziemlich ungewöhnlich und drakonisch.

    Sehr viel déjà vu aus der Zeit, in der ich mit Piraten rumhing, das alles. Wie gesagt: besser jetzt als später. Ob das eine ernstzunehmende Option ist, oder nur ein Sperrklausel-Opfer, das die politische Hegemonie der Fossilisten garantiert, wird sich zum Glück bis zur Bundestagswahl geklärt haben. Aus der Opposition heraus wird man jedenfalls keine Klimapolitik machen können - zu Klimaprotesten aufrufen, klar, aber im Gegensatz zu Datenschutz-Protesten sitzt der CDU da der Polizeiknüppel besonders locker, und im Gegensatz zu den Grünen drückt die CDU da Augen nur mit dem Wasserwerfer zu.

  • 9G
    97627 (Profil gelöscht)

    Natürlich ist der Diesel sauber, bzw. die Unglaubwürdigkeit fing ja nicht erst mit dieser Autobahn an.

  • Wenn diese Bewegung so überzeugt ist von ihren Argumenten, muss sie eben eine Partei gründen und am demokratischen Wettbewerb teilnehmen. Man wird dann sehen, wie viel Zustimmung sie mit Ihren Forderungen generieren kann. Sofern sie das vorhandene demokratische System ablehnt, kann sie auch nicht erwarten, von anderen gehört oder Ernst genommen zu werden.

    • @Tom Berger:

      Sie werden die Argumente dieser Menschen selbst dann ernst nehmen wenn es ernst geworden ist.



      Es wird Zeit dass Sie aus Ihrer Komfortzone rauskommen und ihr wahres Leben beginnen.

    • @Tom Berger:

      Oh, da sagen sie aber was. Das ist aber nicht Umweltbewegung-Mainstream.

  • 9G
    97627 (Profil gelöscht)

    Tja, weshalb ich grün nicht wähle: Jedes mal, wenn grün tatsächlich irgendwo an der macht ist, werden sie schwarz. Das war im Bund mit Fischer und Co radikal so, das ist in BW so, das ist in Hessen so.

    • @97627 (Profil gelöscht):

      ... und in Sachsen warten wir es ab... wird aber vermutlich nicht anders sein.