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Friedrich Merz über seine Kandidatur für den CDU-Vorsitz„Falsche Zerrbilder über mich“

CDU-Chef will er immer noch werden. Seinen Job bei Blackrock sieht er dafür nicht als Hindernis. Und von einer Frauenquote für seine Partei ist er nicht überzeugt.

Friedrich Merz beim Ständehaus-Treffin Düsseldorf im August Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Anja Maier
Stefan Reinecke
Interview von Anja Maier und Stefan Reinecke

taz am wochenende: Herr Merz, was für ein Auto fahren Sie privat?

Friedrich Merz: Wir fahren privat einen Audi Q3. Warum interessiert Sie das?

Fährt der schneller als 130 Stundenkilometer?

Selbstverständlich.

Der Grünen-Chef Robert Habeck hat gesagt, dass es keine Beteiligung seiner Partei an einer Regierung gibt, solange auf deutschen Autobahnen nicht Tempo 130 gilt. Geht die Union da mit?

Wir führen über die taz keine Koalitionsverhandlungen! Außerdem ist das Tempolimit auf deutschen Autobahnen ein Randthema.

Es könnte Menschenleben retten.

Die meisten Todesfälle gibt es auf Landstraßen und in den Innenstädten, viele innerhalb der geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen. Die Raserei in den Innenstädten oder auf Landstraßen ist das größere Problem, und da gilt bereits überall ein Tempolimit.

Nehmen Sie das, was Habeck gesagt hat, nicht ernst?

Unser Land steht vor gewaltigen Herausforderungen. Wenn ein Tempolimit auf Autobahnen wirklich die höchste Priorität bei den Grünen hat, dann freue ich mich noch mehr auf den Wahlkampf.

Halten Sie Schwarz-Grün im Bund für realistisch?

Die CDU regiert in einigen Bundesländern erfolgreich mit den Grünen. Ob das auch im Bund funktioniert, müssen wir gegebenenfalls nach der Bundestagswahl anschauen.

Die stellvertretende grüne Fraktionsvorsitzende Agnieszka Brugger sieht bei Ihnen „vor allem eigene Machtambitionen und keine Wandlung weg vom eiskalten Mister Neoliberal“. Was antworten Sie?

Ich kenne die Dame nicht und weiß auch nicht, was sie damit meint.

Dass Sie neoliberal sind.

Der Begriff wird ja bewusst missbraucht. Er stand ursprünglich für die Liberalen, die die soziale Marktwirtschaft konzipiert haben. Heute wird neoliberal als politischer Kampfbegriff von Leuten verwendet, die die Marktwirtschaft abschaffen wollen. Das ist ein klassisches Beispiel dafür, wie durch politisches Framing ein erfolgreiches Ordnungsprinzip diskreditiert wird.

Sie sind kein Neoliberaler?

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Ich bin ein Anhänger der sozialen Marktwirtschaft. Die ist weder einfach nur ‚kapitalistisch‘ noch ‚kalt‘, wie von der Linken immer wieder behauptet wird, sondern das System, dem wir Wohlstand und soziale Gerechtigkeit in Deutschland verdanken.

Ihr Image als Neoliberaler ist nicht vom Himmel gefallen: Sie wollten mal das Rentenalter auf 70 erhöhen, haben den Kündigungsschutz infrage gestellt, wollen Aktienkäufe steuerlich fördern und Arbeitslose zum Graffiti-Wegputzen verpflichten.

Da haben Sie ja alles in einen Topf gerührt. Einiges davon habe ich nie gesagt.

Was?

Ich habe nie die Rente mit 70 gefordert, auch wenn das, neben vielem anderen, immer noch durch die sozialen Medien geistert. Die Leute sollten vielleicht nicht nur die Titel und Kapitelüberschriften meiner Publikationen lesen, sondern auch den Inhalt. Damals, im Jahr 2000, habe ich die Frühverrentung für den falschen Weg gehalten und eine Anpassung der Lebensarbeitszeit an die gestiegene Lebenserwartung gefordert. Die kam dann ja mit der Rente mit 67, und es ist bedauerlich, dass das nun in Teilen wieder rückgängig gemacht wird.

Friedrich Merz ist eine eingeführte Marke. Glauben Sie, dass Sie Ihr Image Richtung politische Mitte noch verändern können?

Vielen Dank, das verstehe ich als Kompliment. Wir haben in der deutschen Politik zu wenig klar erkennbare Marken. Mein Markenkern ist die soziale Marktwirtschaft, mit der Betonung auf beidem: sozial und Markt. Damit stehe ich genau in der politischen Mitte. Und bei Sozialausgaben von einer Billion Euro pro Jahr ist es legitim, darauf hinzuweisen, dass wir uns nicht zu weit vom Markt entfernen sollten. Denn dort wird das Geld erwirtschaftet.

Sie haben gesagt, mit einem Jahreseinkommen von einer Million Euro zur gehobenen Mittelschicht zu gehören. Sehen Sie das noch immer so?

Woher wollen Sie denn wissen, wie hoch mein Jahreseinkommen ist?

Ist das zu wenig? Das war die Schätzung in Medienberichten.

Meine Frau und ich sind beide berufstätig, wir leben ganz normal in einem kleinen Ortsteil einer Stadt im Sauerland. Ich habe in diesem Land auch immer ordentlich Steuern bezahlt. Wirtschaftliche Unabhängigkeit war und bleibt für mich die Basis für meine politische Tätigkeit.

Verstehen Sie, dass Sie mit sozialer Kälte und Arroganz assoziiert werden?

Ich nehme wahr, dass manche politischen Gegner und leider auch Teile der Medien mit solchen Zerrbildern immer wieder Stimmung gegen mich machen. Aber sie sind falsch. Und viele, die mich näher kennen, wissen das auch – selbst wenn sie anderen Parteien angehören.

Sie wären der erste Bundeskanzler, der Aufsichtsratschef eines multinationalen Finanzkonzerns war. Ist diese Nähe zwischen Finanzwirtschaft und Politik gut für die politische Kultur?

Ich wäre der erste Parteivorsitzende der CDU, der nicht nur eine parteipolitische Karriere gemacht, sondern zweimal zwischen Politik und Beruf gewechselt hat. Das wäre für Deutschland neu, aber allein deshalb nicht schlecht.

Fürchten Sie, dass ihr Job bei Blackrock für Sie zum Problem im Wahlkampf werden kann?

Ich habe noch nie für ein Unternehmen gearbeitet, dessen ethische Grundsätze ich nicht vertreten kann. Blackrock ist ein fantastisches Unternehmen und hat auch in Deutschland dazu beigetragen, dass mehr Menschen Aktionäre geworden sind. Das kann Altersarmut verhindern und ist deshalb genau meine Position.

Für die Grünen oder die SPD sind Sie der ideale Gegner, oder?

Ich hoffe, dass ich der ideale Vorsitzende der CDU bin. Ich definiere meine Person nicht danach, ob es Vor- oder Nachteile für politische Gegner haben kann. Mir geht es um die klare Profilierung der CDU.

Bleiben Sie bei Ihrer Kampfkandidatur auf dem CDU-Parteitag? Oder einigen Sie sich vielleicht doch vorab mit Armin Laschet?

Kampfkandidatur ist der falsche Begriff, denn ich trete bekanntlich nicht gegen einen Amtsinhaber an. Es gibt drei Bewerber für die Nachfolge einer Parteivorsitzenden, die nach zwei Jahren nicht mehr zur Verfügung steht. Das ist in einer Demokratie doch ein völlig normaler Vorgang und sollte nicht als „Kampfkandidatur“ geframt werden.

Tun Sie Ihrer Partei gut?

In den Umfragen sowohl bei CDU-Mitgliedern als auch bei den Bürgern liege ich bei der Frage vorn, wer der beste Vorsitzende wäre. Wieso sollte das der Partei schaden? Außerdem muss die CDU wieder lernen, ohne Rücksicht auf die Regierung eigenständig Politik zu formulieren. 2021 werden die Unterschiede zwischen den Parteien wieder deutlicher zutage treten müssen. Ich möchte einen Beitrag dazu leisten, dass das Profil der CDU wieder klarer wird. Regieren ist kein Selbstzweck. Wir müssen sagen, wohin wir unser Land in zehn Jahren führen wollen.

Das Erfolgsmodell von Angela Merkel war doch, nicht scharf unterscheidbar von SPD und Grünen zu sein. Das wollen Sie ändern?

Ich erinnere an die Bundestagswahl 2017, da hat die CDU das schlechteste Wahlergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Das wird im Augenblick überstrahlt durch das gute Krisenmanagement von Angela Merkel. Aber wir wissen, dass es spätestens mit der Bundestagswahl 2021 so nicht weitergeht. Das Potenzial der CDU liegt zurzeit bei den Stammwählern allenfalls in einer Größenordnung zwischen 25 und 30 Prozent, uns geht es also in den Umfragen besser als der Partei in der Gesellschaft. Daran müssen wir etwas ändern.

Auf dem CDU-Parteitag wird auch über eine verbindliche Frauenquote von 50 Prozent ab 2025 abgestimmt. Wie werden Sie votieren?

Eine Quote ist immer nur die zweitbeste Lösung, ob in der Politik oder in der Wirtschaft. Denn sie wird von oben bestimmt. Besser wäre es, das Problem von unten zu lösen, also mehr Frauen als Mitglieder zu gewinnen.

Das wird seit Jahrzehnten versucht. Sie sind ein selbstbewusster, mitunter breitbeinig auftretender CDU-Politiker. Wie wollen Sie Wählerinnen gewinnen?

Ich kann nicht erkennen, dass die Zustimmung von Frauen zu mir unter dem Durchschnitt der CDU liegt. Ich würde sogar die These vertreten: Das Gegenteil ist richtig.

Ach ja?

Im Interview: Friedrich Merz

64, war bis 2002 CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender im Bundestag. 2018 kandidierte der Rechtsanwalt erfolglos für den CDU-Vorsitz. Er unterlag Annegret Kramp-Karrenbauer. Beim Parteitag tritt er erneut an, diesmal gegen Armin Laschet und Norbert Röttgen.

Schauen Sie sich mal an, wie viel Zustimmung ich von Frauen jeden Alters über die sozialen Netzwerke bekomme. Da gibt es zum Beispiel „Wir Frauen für Friedrich Merz“, eine von mir nicht beeinflusste, breit angelegte Initiative. Für keinen der beiden anderen Bewerber gibt es etwas Vergleichbares. Und ich freue mich natürlich sehr darüber. Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen: Wir haben seit zwanzig Jahren weibliche Parteivorsitzende und seit 15 Jahren eine Frau als Bundeskanzlerin. Das muss uns erst mal jemand nachmachen. Aber die Tatsache, dass das an der Spitze so gut funktioniert, hat offensichtlich nicht dazu geführt, dass wir unten, also bei den Mitgliedern, das strukturelle Problem gelöst hätten.

Angela Merkel ist schuld?

Noch mal: Ich bestreite das Problem nicht. Aber ich bin nicht davon überzeugt, dass wir das allein mit Quoten lösen. Das sehen übrigens auch eine ganze Reihe von Frauen in der CDU so. Die Trennlinie verläuft in meiner Partei nicht zwischen ‚bösen alten weißen Männern‘ und ‚guten jungen Frauen‘.

Wollen Sie das Problem nur durch Appelle lösen?

Wir diskutieren Möglichkeiten, wie man den Kreisverbänden der CDU genügend Anreize geben kann, mehr Frauen als Mitglieder zu gewinnen. Dazu braucht es ein gut durchdachtes Anreizsystem für die Orts- und Kreisverbände. Ich gebe zu, es hat bis jetzt noch keiner den Stein der Weisen gefunden. Aber der Parteitag in Stuttgart wird dazu eine Entscheidung treffen müssen.

Aktuell laufen die Nominierungen für die Wahlkreise. Kandidieren Sie?

Im Moment konzentriere ich mich auf den Parteitag.

Was ist, wenn Sie in Stuttgart nicht zum CDU-Vorsitzenden gewählt werden? Hält Blackrock Ihnen ein Plätzchen frei?

Nein. Und über das ‚Was wäre wenn...‘ denke ich nicht nach. Ich trete an, um die Abstimmung in Stuttgart zu gewinnen.

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99 Kommentare

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  • Und wie immer - in der modernen Taz - ist das Lesen eurer Kommentare das Vergnügen und der Artikel selbst fade bis pappig.

    An der Stelle: DANKE. Ich lese euch gern.

  • Ich habe größte Befürchtungen, dass Laschet es gezielt verkackt und man um die Bayern nicht zu brüskieren, den Blackrocker nimmt, auf Wirtschaft kann man sich ja immer einigen. Der Mann hat wirklich noch Chancen, sonst wäre er schon längst beleidigt raus und nur für diese von langer Hand geplante Aktion, hat ihn Blackrock auch als „Deutschlandchef“ gehalten. Das kann der zwar gar nicht, aber er kann offensichtlich ja noch nützlich werden.



    Schreibt den Typ nicht ab.

    • @Weidle Stefan:

      "... nur für diese von langer Hand geplante Aktion, hat ihn Blackrock auch als „Deutschlandchef“ gehalten. "

      Das ist wohl wahr. Das kleine Bürgerlein erkennt das aber wieder mal nicht. So wird aber schon seit Jahren Politik von den wirklichen Machthabern in Deutschland gemacht. Der "Aktien-Experte" der CDU wird wohl bei seiner Kanzlerschaft (hoffentlich bleibt uns das erspart) den Spitzensteuersatz für die Reichen noch mehr senken. Seit Schröder muss der Reiche ja nur noch 42%, anstatt den vorigen Spitzensteuersatz von 53% zahlen; aber da kann man sicherlich noch ein bisschen an der "Schraube drehen". Dafür kann man den demokratischen Sozialstaat (Art. 20 Abs. 1 GG) dann ja noch mehr abbauen.

  • Ich hätte kein Problem mit Merz als Vorsitzenden und als KK.



    Da würde die CDU etwas mehr nach rechts rücken, die SPD bekäme wieder mehr Profil und die AfD würde das auch weiter schwächen, weil dann manch Konservativer zurück zur Union ginge.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Stefan L.:

      Na schönen Dank auch. Und die Westlinken wollen aus der Nato austreten, verhindern damit rrg, Merz wird Kanzler und Höcke Innenminister.



      Also wie in Amerika, Polen, Brasilien, Ungarn, Libanon, Türkei, China, Russland ..

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Da geht mit Ihnen aber gepflegt die Phantasie durch. Wie kommen Sie auf das schmale Brett, dass Merz ausgerechnet Höcke zum Innenminister machen würde???

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Stefan L.:

          Dann Frau Weidel - ist auch nicht besser. Der will an die Macht, der macht dafür alles.

  • Warum gebt ihr Stromberg ein Forum? Muss das sein?

    • @Sandor Krasna:

      Warum nicht? Hat Merz irgendwas gesagt, was ihn für taz-Leser wählbarer macht?

      Umgekehrt ist es immer aufschlussreich, mal das Selbstbild Andersdenkender zu betrachten. Wo sind die Lücken und Widersprüche? Aber auch: Wo sind möglicherweise die Lücken und Widersprüche im eigenen Selbstbild (es gibt welche, verlassen Sie sich drauf...).

  • Klebrige Mischung aus Gefälligkeitsinterview und Homestory.

    • @Linksman:

      Schonn. Bayernkurier Immergriiens -



      “Muß das sein?“ - ist schon berechtigt.



      Die eine eine Frage - wa!



      Normal •

      kurz - Laßt den Luffi doch in seinem Niedereimer inne Schützenhalle mit Pilsken&Schnäpsken seinen Steuerdeckel vollmachen. & Däh! -



      “ Gerne hätten wir mit unserem Schützenfest vom 10.-13. Juli ein wenig Normalität ins Dorf gebracht. Nirgends kann man besser mit seinen Freunden und Nachbarn ins Gespräch kommen und somit seine sozialen Kontakte analog pflegen, wie auf unserem Schützenfest.“ -



      schuetzen-niedereimer.de/joomla/

      Schade - wa. Fritzchen - das wär‘s doch mal wieder gewesen.



      Da ist die taz doch ein echter Retter.



      Für son vereinsamten nichtgefragten älteren stellungslosen Herrn in der Wanne von Niedereimer. Wollnichwoll. - 🤣 - Klar & Die Perle muß ja - genau - Amtsgericht präsidieren.

      Na Mahlzeit

  • Friedrich Merz als Kanzler u. CDU-Vorsitzender, Annalen Baerbock als Vizekanzlerin und Grünen-Co-Vorsitzende - endlich werden die Deutschen 2021 bekommen, wovon sie seit Jahren traeumen: Schwarz-Gruen, das gesetzte Buergertum und seine saturierten Wohlstandskindern.

    • 0G
      00677 (Profil gelöscht)
      @Nicolai Nikitin:

      Nee, davon träume ich nicht.

    • 0G
      05838 (Profil gelöscht)
      @Nicolai Nikitin:

      Wann haben Sie das letzte mal den Kanzler wählen dürfen?

    • @Nicolai Nikitin:

      ähm ... bei Wahlen bekommt man keine Politiker wie Bonschen zugeworfen. Man wählt diese. Ist halt ein bisschen anders als bei Putin und so. Aber eigentlich ganz einfach zu verstehen.

      • @Rudolf Fissner:

        Hegen Sie wohl Zweifel daran, dass die Deutschen naechstes Jahr genau das bekommen werden, was sie sich seit Langem wuenschen ?

        • @Nicolai Nikitin:

          Sind sie Bauknecht?

          • @Rudolf Fissner:

            ... nicht ganz, aber wovon die schwarz-grünen Bürgersöhn+töchterchen seit Jahren träumen, ist evident.

  • Merz: "Ich bin ein Anhänger der sozialen Marktwirtschaft. Die ist weder einfach nur ‚kapitalistisch‘ noch ‚kalt‘, wie von der Linken immer wieder behauptet wird, sondern das System, dem wir Wohlstand und soziale Gerechtigkeit in Deutschland verdanken." - Man kann ja gut sehen, wie Wohlstand und "soziale Gerechtigkeit" in Deutschland ausschaut. Die Reichen werden immer reicher und die Armen stehen für Essen an eine der 947 Tafeln an, um nicht hungern zu müssen.

    Merz: "Damals, im Jahr 2000, habe ich die Frühverrentung für den falschen Weg gehalten und eine Anpassung der Lebensarbeitszeit an die gestiegene Lebenserwartung gefordert. Die kam dann ja mit der Rente mit 67, und es ist bedauerlich, dass das nun in Teilen wieder rückgängig gemacht wird." - Genau, am besten wäre Rente erst mit 80 Jahren, auch wenn jetzt schon 50-Jährige auf dem Arbeitsmarkt kaum noch eine Chance haben.

    Merz: "Ich habe noch nie für ein Unternehmen gearbeitet, dessen ethische Grundsätze ich nicht vertreten kann. Blackrock ist ein fantastisches Unternehmen und hat auch in Deutschland dazu beigetragen, dass mehr Menschen Aktionäre geworden sind. Das kann Altersarmut verhindern und ist deshalb genau meine Position." - Das war nicht ernst gemeint von Friedrich Merz - oder? Aktien kaufen, oder einfach nur etwas Geld beiseite legen, können nur die, die mehr verdienen, als zur Finanzierung ihrer elementaren Lebensbedürfnisse nötig ist. Wir haben etwa 10 Millionen Menschen in Deutschland, die für weniger als 12 Euro die Stunde arbeiten gehen müssen. Wir haben Millionen Hartz IV Empfänger, die von dem kargen Existenzminimum was man ihnen gibt, gerade so eben "leben" können.

    Wovon redet Friedrich Merz eigentlich? Der Mann hat doch von der Realität des Normalbürgers keine Ahnung, oder meinte er die Leute mit einem Jahreseinkommen von einer Million Euro, also die "gehobene Mittelschicht" mit Flugzeug, zu der Friedrich Merz nach eigenen Angaben ja auch gehört?

    • @Ricky-13:

      Das Sachbuch "Abgehoben" behandelt genau das: eine abgehobene Politiker-Kaste, die in der Politik ihr Unwesen treibt und zur normalen Lebenswelt der Masse der Deutschen keinen Bezug hat. Nie im Leben sollte so einer ganz oben stehen. Aber die CDU hat sonst niemanden. Der Spahn und der Laschet sind ähnlich schlüpfrig. Es ist schon ein bisschen gruselig.

    • @Ricky-13:

      Wie wollen Sie denn das gesetzliche Rentenversicherungssystem für die Zukunft erhalten, wenn die Menschen nicht länger arbeiten? Es folgt schlichter mathematischer Logik, dass die gesetzliche Rente bei der derzeitigen und künftigen Altersstruktur bald nicht mehr finanzierbar ist, wenn man nicht dafür sorgt dass es mehr Einzahler und weniger Leistungempfänger gibt.

      Und was die soziale Marktwirtschaft betrifft: Man kann immer darüber streiten, ob der Kündigungsschutz gelockert oder verschärft werden soll, ob die Hartz IV Sanktionen verschärft oder gelockert (oder abgeschafft,-) werden sollen, ob die Hartz IV - Sätze angehoben oder abgesenkt werden sollen etc.. Aber dass uns die soziale Marktwirtschaft breiten gesellschaftlichen Wohlstand gebracht hat und das einzig funktionsfähige Wirtschaftsmodell ist, das kann man nicht ernsthaft bestreiten.

      • @Lockenkopf:

        Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - lockig -

        “ Ich glaube, Ulrike Herrmann hat mal drauf hingewiesen, dass gar nicht genug Aktien frei verfügbar sind für die private Altersvorsorge. Das System Merz funktioniert nur, wenn nicht alle Menschen Aktienbesitzer werden. Wenn alle Bürger:innen in etwa gleiche Aktienpakete halten und in etwa gleiche Dividenden bekommen würden, das wäre ja... Ja, was wäre das denn dann? Sozialismus? Das wäre ja des Teufels.“

        kurz - Schon seit Vater trat nach VXXL-Jahren aus der CDU aus: “Das ist nicht mehr meine Partei!“



        & Wollnichwoll -



        Sicher kann der seinen Sohn erneut verstehn. Wenn der - wie schon mal - nur 2ter wird & die Brocken wieder hinschmeißt & sich endgültig inne Wanne in Niedereimer sich vergräbt!

        • @Lowandorder:

          Däh&Zisch Mailtütenfrisch Altersversorgung

          “ Glückauf!



          Ob Friedrich Merz die Frage beantworten kann, wie die Dividende der DAX-Unternehmen eine private Altersversorgung für Alle (sic!)! mit nennenswerten Erträgen abwerfen kann? Solche Fragen hätten die Interviewenden stellen können. Hab mal eine einfache Rechnung gemacht. 30 Mrd€ Jahresdividende durch 80 Mio Bürger ist wieviel pro Kopf und Jahr? Genau. Kursspekulation darf bei diesem Thema ja keine Rolle spielen. Die ist zu unsicher für Altersvorsorge. Bleibt also nur die Gewinnung von Dividenden im Ausland, so ne Art Kapital-Kolonialismus. Ach, das ist ein Modell, das DAX-notierte Versicherungen, Banken und die Autoindustrie bereits praktizieren? Soso. Und btw.: die 30 Mrd. Dividende dürfte in den nächsten Jahren durch die kommende Wirtschaftskrise stark schrumpfen. In der vorgenannten Beispielrechnung ist zudem die (etwas optimistische) Annahme enthalten, dass Großaktionäre wie Quandt und Konsorten netterweise auf ihre Anteile verzichten... Mit der Hoffnung auf Subvention ratlos zurück nach Brilon.“

          • @Lowandorder:

            Ich habe mich nur auf die gesetzliche Rente bezogen. Wie soll die künftig finanziert werden, wenn die Menschen immer älter werden, aber nicht länger arbeiten? Gerade wenn Sie die private Altersvorsorge mittels Aktien vermeiden wollen, muss das System der gesetzlichen Rentenversicherung auf stabile Füße gestellt werden. Wie soll das geschehen ohne eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit?

            • @Lockenkopf:

              Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - klärt auf -





              für LOCKENKOPF, der sich Gedanken um die zukünftige Finanzierung der gesetzlichen Rente macht -



              taz.de/Friedrich-M...bb_message_4005396



              Einfach die Basis der Einzahlenden verbreitern. (Selbständige, Beamt:innen, Parlamentarier:innen usw.) Es gibt da sehr gelungene Beispiele aus europäischen Nachbarländern



              NORMALO hat leider meine Ironie in Bezug auf Quandt-Erben nicht entdeckt. taz.de/Friedrich-M...bb_message_4005391 Es geht darum, dass der Dividendentopf durch private und instituonelle Großanleger bereits zu einem großen Teil geleert wird, so dass das zu verteilende Volumen schon stark geschrumpft ist. Zweit-Anlagevehikel sind mir unbekannt.



              Lohnt es, Suchmaschinen zu bemühen?“

              kurz - Werft nen Riemen auf die Orgel.



              Auch ohne tazis suboptimal - doch ein spannendes Thema! Wollnichwoll?!

            • @Lockenkopf:

              "Wie soll das geschehen ohne eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit?" fragen Sie. Ich meine: Durch Erhöhung der Rentenbeitragssätze. Das deutsche Dogma, dass die sog. Lohnnebenkosten insgesamt nicht über 40 % liegen dürften, ist nicht rational begründbar. In Österreich ist das Rentenniveau deutlich höher als in Deutschland, und da liegt der Beitragssatz bei 22,8 %, in Deutschland zurzeit nur bei 18,6 %.

          • @Lowandorder:

            Zum Einen: Auf europäischen Finanzmärkten existiiert die Tendenz zum Zweit-Anlagevehikel. Man MUSS nicht in Aktien investieren, um eine Rendite zu erzielen (und Rendite erzielt natürlich ein Laden wie Blackrock nicht nur in Form von Dividenden). Merz pickt nur die Aktien heraus, weil unsere investitionsmuffeligen Landsleute bei denen besonders weit hinter anderen Ländern herhinken.

            Zum Zweiten: So ganz konsequent klingt das jetzt aber nicht: Die Reichen zwar sollen mal ganz gehörig was abgeben von ihrem Reichtum, aber ihre Kapitalanlagen, in denen besager Reichtum weit überwiegend steckt, die sollen sie bitteschön behalten?

      • @Lockenkopf:

        Zum Thema Rente in Deutschland, hat der Kabarettist Volker Pispers vor vielen Jahren schon alles gesagt.

        *Volker Pispers - Es lebe die gesetzliche Rente* www.youtube.com/watch?v=xniRALyg52M

        • @Ricky-13:

          & nicht zu vergessen - Otto Teufel -



          “ Rentenexperte Otto Teufel



          : Einer schuftet im Augiasstall



          Der Bruder von Fritz Teufel ist einer der versiertesten, kritischsten Rentenexperten Deutschlands. Seit 30 Jahren kämpft er gegen die Rechentricks der Rentengesetzgebung“ by Gabriele Goettle inne taz - Ja Ja.



          taz.de/Rentenexper...o-Teufel/!5127666/

          • @Lowandorder:

            Danke für den Link. Man sieht, dass vor knapp 10 Jahren die Artikel in der taz noch etwas anders aussahen. Heute gibt man dem Vizepräsidenten des Wirtschaftsrates der CDU die Möglichkeit seine Sprechblasen in der taz abzusondern, ohne einmal journalistisch nachzuhaken. Es wäre doch so leicht gewesen, Friedrich Merz in die Zange zu nehmen, denn



            gegen die Klimaaktivistin Luisa Neubauer konnte Friedrich Merz auch keinen Stich bringen. Rhetorisch war Luisa Neubauer dem Merz weit überlegen.

            Merz (taz): "Ich wäre der erste Parteivorsitzende der CDU, der nicht nur eine parteipolitische Karriere gemacht, sondern zweimal zwischen Politik und Beruf gewechselt hat. Das wäre für Deutschland neu, aber allein deshalb nicht schlecht." - Auf Wikipedia kann man sich ja mal die ehemaligen und die aktiven Aufsichtsratsmandate​ von Herrn Merz anschauen. So stellt man sich keinen Volksvertreter vor, der endlich mal gegen Kinderarmut, Altersarmut oder Armut im Allgemeinen vorgeht. So stellt man sich auch keinen Volksvertreter vor, der sich um das momentan dringendste Problem dieses Planeten kümmert - nämlich dem Klimaschutz.

            • @Ricky-13:

              Ja. Der Niedergang ist unabweisbar.



              Mit Händen zu greifen.

    • @Ricky-13:

      anschließe mich.

      Die tazler haben viel zu wenig nachhakt & dem gefaketen Mopedfriserer viel zu viel Luftblasenabdrückerei durchgehen lassen! Kündigungsschutz z. B. - Newahr



      Seinen Voll-Pannesatz - dazu - asozial -



      “Es kann doch nicht sein - daß man aus einer Ehe leichter rauskommt - als aus einem Arbeitsverhältnis!“ mal richtig bierdeckelmäßig um die Ohren hauen!



      Das wärs doch gewesen - statt ihn ungeschoren auszulassen.



      Der werte Herr ist Sauerländer. Der kann das ab.



      &



      Sein Ortsteil Niedereimer inne Wanne - ist ja nicht nur seinetwegen traditionell ein sozialer Brennpunkt.



      Bei ihm natürlich vor allem aus selbstverschuldeter geistiger & materieller Armut & Unmündigkeit im kantschen Sinne. Asi halt. Wollnichwoll.

      • @Lowandorder:

        Der Kabarettist Max Uthoff hat mit seiner Parodie den Merz sehr gut getroffen. Mehr ist eigentlich zu Friedrich Merz nicht zu sagen - oder vielleicht noch die kleine Anmerkung, dass unter einem Kanzler Merz der "Schornstein" des Wirtschaftswachstums noch mehr "rauchen" würde, damit die Verursacher des Klimawandels ihr "Monopolyspiel" auch weiterhin spielen können; auch wenn die CO2-Konzentration in der Atmosphäre jetzt schon über 415 ppm ist.

        *Balkonrede Merz - Die Anstalt| ZDF* www.youtube.com/watch?v=kFyLtELpAm8

  • Wenn Merz Vorsitzender der CDU wird, hat RRG auch im Bund eine reale Chance - also: nur zu, CDU: wählt einen karrieregeilen Soziopathen zu eurem Führer und es wird euch bei der nächsten Bundestagswahl gehen wie damals mit F.J.Strauss (CSU).

  • "In den Umfragen sowohl bei CDU-Mitgliedern als auch bei den Bürgern liege ich bei der Frage vorn, wer der beste Vorsitzende wäre."



    "Wir diskutieren Möglichkeiten, wie man den Kreisverbänden der CDU genügend Anreize geben kann, mehr Frauen als Mitglieder zu gewinnen. Dazu braucht es ein gut durchdachtes Anreizsystem für die Orts- und Kreisverbände."



    Aha, Herr Merz hat mal in seiner Kirche nachgefragt, die blöderweise und grade auf weiblicher Seite noch ned geschlossen CDU-Mitglied ist, obwohl sie den Joachim Friedrich Martin Josef für einen total duften Typen hält.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - legt nach -

    “ J.H. hat`s ja schon aufgespiest. "Falsche Zerrbilder über mich". Tja. Da möchte frauman auch noch die richtigen kennen. Wie wäre es hiermit?



    www.youtube.com/watch?v=EPEroo5GBQA



    kurz&klar - Mit Karl Dall ins All.

  • "Das liegt eher daran, dass Merz für viele in der CDU eine reine Projektionsfläche ist, auf das jeder seine Wünsche und Sehnsüchte übertragen kann."

    Eine Projektionsfläche ist er wohl nicht nur für Viele in der CDU. Auch die röteren und grüneren Teile des politischen Spektrums arbeiten sich hauptsächlich an einer überspitzten Fiktion ab, die dann als "Marke" Merz verkauft wird. In Wirklichkeit ist es die Projektion des bösen Kapitalisten.

    Ihrem Hauptkritikpunkt würde ich allerdings zustimmen - mit leicht anderem Wording: Merz ist bislang jeden Beweis schuldig geblieben, dass er team- und kompromissfähig ist. Das lässt an seiner Tauglichkeit für die Regierungsarbeit zweifeln. Er ist ein guter Redner und klarer Denker - eine super Grundlage für die steile parlamentarische Karriere, die er zu Zeiten der Andenpakt-Gang gemacht hat. Aber eine Regierung funktioniert anders.

    Ich fand in diesem Zusmamenhang die Bemerkung, dass die Partei nicht immer nur die Politk der Regierung machen sollte, ganz interessant. Vielleicht war das nur Distanzierung von Merkel. aber es könnte auch etwas anders sein: Vielleicht will er gar nicht die Kanzlerschaft sondern primär eine ideologisch wieder standfestere CDU unter seiner Führung, die eine etwa unter CDU-Beteiligung arbeitende Regierung ab 2021 vor sich hertreibt. Er ist - auch wenn das für Linke schwer zu verstehen ist - ein in der Wolle gefärber Demokrat. Für ihn ist daher das schwache Abschneiden der CDU bei den Wählern das Hauptproblem. Vielleicht rechnet er auch mit einer GRR-Mehrheit und bereitet sich auf die Oppositionsbank vor...

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Wie Kohl, nur in mager.



    Dauerbeleidigt. Dazu noch unsouverän. Den rauchen Putin, Xi und Trump in der Pfeife.

  • Ich schau die Serie nicht. Hat der auch Pleonasmus?

    • @Rudolf Fissner:

      War @Sheldon Cooper :-)

  • "Ich bin ein Anhänger der sozialen Marktwirtschaft". Aha, deshalb auch private Altersvorsorge der Arbeitnehmer durch Aktien. Black Rock wird es freuen und bei einem Börsencrash gibt es trocken Brot für die Arbeitnehmer im Ruhestand. Black Rock und co haben sich derweil schön die Taschen vollgestopft. Sie sind ja nur die Vermittler. Wer nicht genug verdient kann keine private Altersvorsorge betreiben und muss sich dann später vorwerfen lassen, dass er selbst Schuld ist. Eine soziale Marktwirtschaft muss sich am Gemeinwohl orientieren, wovon sich das Kapital aber immer mehr entfernt. Was für eine Macht würde das Kapital über die Menschen bekommen, wenn neben Arbeitsplätzen auch die Altersvorsorge der Bevölkerung von ihnen Abhängt. Der Finanzindustrie müssen gehörig die Flügel gestutzt werden.Was für ein Lügner!

    • @Andreas J:

      Den über 4 Mio. ArbeitnehmerInnen im Nidriglohnsektor hirzulande hilft nur die Erhöhung des gesetzlichen Mindeslohns. Zudem würde diese €-Erhöhung/h beim Mindeslohn grösstenteils der Binnenwirtschaft zu gute kommen und nicht Teil eines global zirkulierenden Kapitals werden.

      • @Thomas Brunst:

        Am besten gleich auf 50€ die Stunde, dann haben wir keine Armut mehr! Wo ist das Problem?

        • @Mira Dora:

          Warum so masslos? 12 €/h sind ein viel geforderzer Mindeslohn hierzulande (z. Zt. 9,35 €). M E. auch angemessen wegen Teuerungsrate/ Preissteigerungen, insbesondere bei Lebenshaltungskosten (Mieten, Wohnnebenkosten).



          Frage mich immer, wie das die Menschen mit niedrigem Einkommen und LeistungsbezieherInnen in den Grossstädten und Ballungsgebieten stemmen.

  • Auch diese Geschichte hier gehört zum unverzerrten(!) Bild von F.Merz:



    taz.de/Frueherer-O...ich-Merz/!5552775/

    Ein Obdachloser findet dessen Notebook, und bekommt als Finderlohn das Merz-Buch „Nur wer sich ändert, wird bestehen. Vom Ende der Wohlstandsillusion."

  • Friedrich Merz möchte den Kauf von Aktien durch Arbeitnehmer steuerlich stärker gefördert haben – insbesondere für die Altersvorsorge.



    "Wir sollten die Aktienmärkte nutzen, um langfristig eine bessere Vermögens- und Kapitalbildung in den privaten Haushalten zu schaffen", sagte Merz.



    Statt Steuersubventionen für Aktiendeals von wenigen: Sollte nicht zuerst die gesetzliche Rente gestärken werden?



    Es reiche, die gesetzliche Rente zu sichern, findet der SPD-Politiker Karl Lauterbach (MdB). Zudem kritisierte er den Interessenskonflikt des Kandidaten. Blackrock verstehe sich als Anbieter genau dieser Altersvorsorge-Aktien, sagt Lauterbach. Merz fordere somit „quasi Steuervorteile für seine Firma“.



    40 Prozent in Deutschland lebten von der Hand in den Mund, könnten überhaupt nichts zur Seite leben oder seien sogar restlos überschuldet, betonte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider. Schon die Riester-Rente sei deshalb "grandios gefloppt". Mit der Forderung nach steuerlichen Vorteile für das Aktiensparen zeige Merz, dass er in einer Parallelwelt lebe.



    Und für ein großes Problem der gesetzlichen Rente ist Merz' Vorschlag keine Lösung: Zuletzt waren rund 4,2 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Vollzeit im Niedriglohnsektor beschäftigt. Das bedeutet im Osten einen Verdienst von 1.733 und im Westen von 2.226 Euro brutto. Damit ist man im Alter von Armut bedroht – und hat heute keine Möglichkeit, privat vorzusorgen. Den Niedriglöhnern könnte eine Maßnahme helfen, die Merz nicht gefällt: die Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes.

    • @Thomas Brunst:

      Ergänzung: Im Februar 2020 kündigte Merz an, sein Aufsichtsratmandat bei Blackrock am 31. März 2020 zu beenden.

  • Der Angehörige des gehobenen Mittelstands wird bei seiner Wahl die soziale Marktwirtschaft durch Sozialabbau, Begünstigung der Spekulation mit Wohnraum und weiterer Bevorzugung der Reichen zu Lasten des Mittelstandes gestalten. Die unfairen wirtschaftlichen Beziehungen zu rohstoffliefernden Ländern wird noch unfairer werden. Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit sieht anders aus.

    • @aujau:

      werden noch unfairer. Hoffentlich wird er nicht gewählt.

  • 9G
    92290 (Profil gelöscht)

    ok, er ist also doch eigentlich ein ganz lieber. Und „neoliberal“ ist ja nur ein Kampfbegriff.

    Ohr habt mich überzeugt. Werde wohl CDO wählen. Danke für das Interview. 🤦‍♂️

  • Die schärfste Frage des Interviews: "Ach ja?"

  • WTF? Hat das Interview sein Sekretär geführt? Das ist so seicht, da schlafen einem beim Lesen die Augen ein. "Ich bin ein Anhänger der sozialen Marktwirtschaft. Die ist weder einfach nur ‚kapitalistisch‘ noch ‚kalt‘, wie von der Linken immer wieder behauptet wird, sondern das System, dem wir Wohlstand und soziale Gerechtigkeit in Deutschland verdanken."



    OK der behauptet das und ihr stellt das nicht in Frage. Äh 6 setzen!

    • @Ingo Knito:

      Ist die mit höchste Sozialquote weltweit in DE für die Pseudolinke immer noch Ausdruck des brutalsten Neoliberalismus?

      • @Rudolf Fissner:

        Die „höchste“ ist falsch! DE ist im OECD Vergleich nur überdurchschnittlich! Ihre Diffamierung „Pseudolinke“ ist daher sehr unangebracht, unterlassen Sie dies am besten im Zusammenhang mit der Netiquette!

        • @Jonas Corvin:

          Sie haben nich genau gelesen. Ich schrieb "die mit höchste" nicht "die höchste".

          "Diffamierung der Pseudolinke" ... Der ist gut :-)

          • @Rudolf Fissner:

            Die mit höchste ist auch nicht korrekt, Deutschland ist nicht einmal in der Top 5! Überdurchschnittlich ist laut OECD korrekt!



            Sie haben übrigens nicht genau gelesen! Ich schrieb „Ihre Diffamierung „Pseudolinke““ und nicht „Diffamierung der Pseudolinke“. Aber lassen wir das, von jemanden, der Boris Palmer trotz seiner häufigen und eindeutig populistischen Äußerungen verteidigt, kann ich anscheinend keine Einsichtigkeit erwarten!

            • @Jonas Corvin:

              Gehörten Sie auch zu jenen, die Palmers Besorgnis über die Folgen von Lockdowns auf die weltweite Ernährungssituation/Hungertote nicht ernst nehmen konnten?

              Und zu Pseudolinke: Denken Sie wirklich, Freunde "sozialistischer" Hungerregime sind links? Sie sind es genau so wenig wie jene die einen kalten Kapitalismuskaffee nicht von der sozialen Marktwirtschaft unterscheiden können.

    • @Ingo Knito:

      Wahrscheinlich hast du noch nie ein Interview geführt. Es ist nicht Aufgabe eines Interviewers die Antworten seines Gesprächspartners zu bestreiten oder zu widerlegen. Man sollte ihn zu interessanten Aussagen motivieren, was hier der taz perfekt gelungen ist. Friedrich Merz bleibt der Traumboy der Linken

    • @Ingo Knito:

      Wem oder was verdanken wir den sonst unseren Wohlstand und soziale Gerechtigkeit in Deutschland, wenn es nicht das System der sozialen Markwirtschaft ist. Ein System, worum wir weltweit beneidet werden.



      Den meisten Menschen in D geht es gut bis sehr gut, nirgens gibt es so ausgewogene Sozialleistungen wie hier, vlt abgesehen von skandinavischen Ländern, die auf Bodenschätzen schwimmen.



      Was ist daran falsch?

      • @Berliner Berlin:

        "Wem oder was verdanken wir den sonst unseren Wohlstand und soziale Gerechtigkeit in Deutschland ..."

        - den (meist osteuropäischen) Leiharbeiter*innen bei Tönnies?

        - den schlecht bezahlten Menschen in der Gesundheitsversorgung und Pflege, die mal wieder die erste Coronawelle gestemmt haben, während irgendwelche Covidioten meinen, Masken wären nix für ihr Teint?

        - den tausend toten Textilarbeiter*innen bei Rana Plaza?

        - den unzähligen, miserabel bezahlten Lastwagenfahrer*innen, die ständig kreuz und quer durch EU fahren, dass Sie Ihre Lieblingssorte Klopapier (fast) immer im Supi um die Ecke vorfinden?

        Machen Sie sich nichts vor. Ihr Wohlstand ruht fest auf einem Fundament menschlicher Knochenarbeit. Meist schlecht bezahlte (also nix Merz -- der sorgt lediglich mit seinen Kumpanen dafür, dass sie schlecht bezahlt bleibt).

        • @tomás zerolo:

          Ihre Beispiele sind nicht zu vernachlässigen, aber was machen denn dann die 30-35.000.000 versicherungspflichtigen Arbeiter und Angestellten in der Bundesrepublik, arbeiten die alle im teilweise (!) schlecht bezahlten Gesundheitswesen? Nein, also hinkt Ihre Aufzählung.

          • @Berliner Berlin:

            Die von Ihnen angegebene Gruppe schrumpft anteilig. Ausserdem wird sie langsam von Mieten und anderen Ausgaben zugunsten der Reicheren aufgefressen.

            Seit etwa... fünfzig Jahren. Wir arbeiten dran!

    • @Ingo Knito:

      Ich zittere!

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    das vielversprechende szenario eines friedrich merz als bestimmende politische kraft ist bereits verfilmt: die erste episode von stanley kubricks „2001: odyssee im weltraum“.



    nach dem erscheinen des schwarzen, obeliskähnlichen steinquaders beginnen die urtümlichen menschen zu jagen und sich gegenseitig zu bekämpfen, wobei die sippen zusammenhalten.



    ist das die besagte soziale marktwirtschaft, mit blackrock?

  • Merz erscheint genauso unsympathisch zu sein, wie er aussieht.

  • "In den Umfragen sowohl bei CDU-Mitgliedern als auch bei den Bürgern liege ich bei der Frage vorn, wer der beste Vorsitzende wäre."

    Das liegt eher daran, dass Merz für viele in der CDU eine reine Projektionsfläche ist, auf das jeder seine Wünsche und Sehnsüchte übertragen kann. Laschet, Spahn und auch Röttgen sind in der politischen Verantwortung und bieten durch ihr konkretes handeln natürlich auch Angriffsfläche, im Gegensatz zu Merz. Motto: Wer nichts macht, macht auch nichts verkehrt. Das wird aber spätestens im Wahlkampf nicht mehr klappen. Es erinnert ein wenig an Martin Schulz, wo die Genossen erst völlig begeistert und dann schnell ziemlich ernüchtert wraen.

    Mein größter Kritikpunkt aber: Es geht ihm nur um die Kanzlerschaft, es ist keiner der auch in die zweite Reihe geht und dort sich die Hände schmutzig machen will. Er hätte auf dem letzten Parteitag ja nach seiner Niederlage für einen Stellvertreterposten kandidieren können, sich in entsprechenden Parteigremien engagieren können etc. Nix, direkt wieder zurück zur Wirtschaft. Da wirkt die Aussage



    "Ich möchte einen Beitrag dazu leisten, dass das Profil der CDU wieder klarer wird"



    schon sehr gestellt. Ich wette, dass er bei einer Niederlage der Union sich flugs wieder in die Wirtschaft verabschiedet und die Oppositionsarbeit dann anderen überlässt.

    • @Phili:

      Zwar reden die Journalisten immer das der Kanzler "den Willen zur Macht" haben müsse,



      Ich wähle aber lieber jemand den die Macht anwidert, der den Job macht weil er getan werden muss. Muss jeder für sich selbst entscheiden ob machtgeile Menschen dem Land gut tun...



      Trump, Putin, Erdogan, Jinping, Bolsonaro, Kaczyński, Orban,... sollten Abschreckung genug sein solche Charaktere zu wählen.

    • @Phili:

      Dieses „Kanzler, sonst nix“ wirkt unsympathisch, ist aber ein typisches Gebaren bei Bewerbungen in der Wirtschaft. Vermutlich wird es ihm bei Führungskräften Respekt bringen, die Herzen der Menschen gewinnt er nicht.

    • @Phili:

      Sie beschreiben Merz treffend.

    • @Phili:

      Wäre es Ihnen lieber er verabschiedet sich in die hinteren Bänke des Bundestag oder des EU-Parlament und lebt auf Kosten der Steuerzahler weiter?

    • @Phili:

      Wer nichts macht, macht auch nichts verkehrt? Und ich dachte immer, es wäre etwas ganz schlimmes, bei Blackrock zu arbeiten.

  • Achso. Alles Framing. Armes Opfer.

    • @tomás zerolo:

      Ist man wg. Framing anderer gleich ein "armes Opfer"? Framing ist doch als politisches Tagesgeschäft überall gang in und gäbe.

      • @Rudolf Fissner:

        Der jammerte nur so. Da musste ich eine Krokodilsträne ausdrücken.

        Wird von der ganzen Welt soooo ungerecht behandelt.

        Irgendwie erinnert mich der Typ sehr an Amthor. Oder ist es umgekehrt?

  • Blackrock vermeidet Altersarmut.



    Das ist Realitätsferne vom allerfeinsten.

    • @J_CGN:

      Für die Vorstände und Manager des Ladens schon...

  • "Falsche Zerrbilder"

    Gibt es denn auch richtige Zerrbilder?

    • @Jim Hawkins:

      Sie meinen die Zerrbilder der verschiedenen Verschwörungstheorien sind richtig?

      • @Rudolf Fissner:

        Tja - mehr als n bisschen daneben - is halt auch daneben.

        • @Lowandorder:

          Duden, Zerrbild: "Vorstellung, Bild, Darstellung von jemandem, etwas, die die Wirklichkeit [bewusst] verzerrt, entstellt wiedergibt"

          Demnach ist ein falsches Zerrbild ein Zerrbild, dass mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat.

          • @Rudolf Fissner:

            Liggers. Daßse das mit dem Doppeltgemoppelt nicht kapieren - öh



            Können/Wollen - war mir ja eh vorher klar.

            kurz - Hat sich stets bemüht. - 🤫 -

            • @Lowandorder:

              Für ihre Sicht müssen Bilder aber immer nur einfach moppelbar sein. Bilder aber sollen Wahrheiten wiedergeben und die ist ... na Sie wissen schon nicht eindimensional gefaltet.

              • @Rudolf Fissner:

                Klardoch - Es zappelt die Fliege im eigenen Seim & das geht bekanntlich final in die Hose - oh Pein - 👻 -

          • @Rudolf Fissner:

            Und jetzt schauen Sie ihrem Duden nach "Pleonasmus".

            • @Jim Hawkins:

              Um es zu verdeutlichen. Eine Satire oder Karikatur kann ein Zerrbild sein und manchmal die Wirklichkeit bestens auch treffen. Eine Karikatur kann aber auch - man denke an den Völkischen Beobachter - mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben. Oder dachten Sie, dass die antisemitischen Zerrbilder des Völkischen Beobachters irgendeine wie auf einem Jahrmarktsklamaukspiegel Wirklichkeit "nur" verzerrt wiedergeben.

              Schauen Sie also im Duden noch mal nach.

              • @Rudolf Fissner:

                Friedrich Merz sagt, es wäre ein falsches Zerrbild, wenn er mit "sozialer Kälte und Arroganz assoziiert werde[n]".

                Was wäre denn ein Beispiel für ein richtiges Zerrbild?

                • @Jim Hawkins:

                  Beispiele für falsche Zerrbilder habe ich ihnen mit dem Völkischen Beobachter genannt.

                  Soll ich nun wirklich für Sie Karikaturen (=Zerrbilder) heraussuchen, die treffend und genial bspw. Nazihampels darstellen?



                  Können Sie solche Bilder nicht alleine finden? Ich bin mir sicher, das bekommen Sie hin.

                  • @Rudolf Fissner:

                    Kennen Sie eigentlich Sheldon Cooper?

                    • @Jim Hawkins:

                      Ich schau die Serie nicht. Hat der auch Pleonasmus?

                      • @Rudolf Fissner:

                        Nein, er leidet eher unter Pedanterie.

                        Er ist einer der Hauptfiguren der Serie "The Big Bang Theory" und folgender kleiner Dialog mit seinem Mitbewohner mag dies zeigen:

                        Leonard: "Sheldon, da liegst du mehr als falsch".

                        Sheldon: "Mehr als falsch? ‚Falsch‘ ist ein absoluter Zustand und kann daher auch nicht gesteigert werden."

                        Leonard: "Na, klar geht das. Ein bisschen falsch ist zu sagen, die Tomate sei ein Gemüse, mehr als falsch wäre zu sagen, sie sei eine Hängebrücke."

                        Das war's.

                        • @Jim Hawkins:

                          Der Bogen von Karikaturen gegen Nazis (wahre Zerrbilder) vs. Karikaturen des Völkischen Beobachter (= falsche Zerrbilder) hin zum Thema Pedanterie ist krass. Wollen Sie nun doch diese falsche vs. richtige Zerrbilder zu einem Gemüsebrei vermanschen? Sehen sie keinen Unterschied beim Wahrheitsgehalt von Karikaturen von vs gg. Nazis?

                          • @Rudolf Fissner:

                            Ich glaube, mein Mittagsschläfchen war etwas zu lang. Man soll ja nicht länger als zwanzig Minuten dämmern, sonst wird man rammdösig.

                            Jedenfalls kann ich Ihnen nicht mehr folgen. Ausgehend von einer harmlosen Sache sind wir beim Völkischen Beobachter gelandet.

                            Das fühlt sich falsch an.

                            • @Jim Hawkins:

                              Na ja, wenn Sie keinen Unterschied beim Wahrheitsgehalt von Karikaturen von vs gg. Nazis sehen wollen/können, dann wird ein einfacheres Beispiel wohl auch kaum helfen.

        • @Lowandorder:

          Und keine Antwort ist weiterhin keine Antwort. Davon abgesehen, dass die Frage durchaus berechtigt ist. Aber damit haben Sie nichts zu tun...

          • @Berliner Berlin:

            Wie meinen? Junger Mann.

            kurz - Lesen & Zusammenhänge -



            Ehna - Böhmische Dörfer.



            &



            Des paschd scho zu nem Dörfler vom Rande der preußischen Streusandbüchse & Leise rieselt schon früh der Kalk. Ach herm.



            Normal.

  • das richtige Zerrbild: die Gründung einer Anwaltskanzlei irgendwo in der Pampa und das bereitstellen des eigenen Telefonbuches für die Lobbyarbeit eines internationalen Finanzkonzerns befähigt nicht zur wirtschaftlichen Kompetenz - in keinster Weise - und damit ist Merz's mit Abstand größtes "Kompetenzfeld" als Hoax entlarvt.

  • Meine Güte, dieser Opa wirkt sowas von bieder, da schläft einem ja das Augenlid beim lesen ein.