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Bauernproteste gegen UmweltauflagenDie Lügen der Bauernflüsterer

Am Dienstag demonstrieren Landwirte in Berlin gegen Umweltauflagen. Mitorganisator ist ein Bauernverband, der auf Facebook Desinformationen verbreitet.

25.11.2019 in Düsseldorf: mit Traktoren gegen die Agrarpläne der Bundesregierung Foto: David Young/dpa

Jetzt rollen wieder Trecker nach Berlin: Am Dienstag werden Tausende Bauern am Brandenburger Tor gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung demonstrieren.

Wie die erste Kundgebung der Bewegung „Land schafft Verbindung“ Ende Oktober wendet sich auch diese vor allem gegen geplante Vorschriften, mit denen die Regierung die Umwelt besser schützen will. Im „Agrarpaket“ hat das Bundeskabinett Ende September angekündigt, Unkrautvernichtungsmittel und besonders schädliche Insektengifte in den meisten Naturschutzgebieten zu verbieten – vor allem, um das Insektensterben einzudämmen.

Zudem sollen mehr Agrarsubventionen, die bisher vor allem für den Besitz von Fläche gezahlt werden, etwa Umweltprojekte von Landwirten finanzieren. Außerdem wenden sich die Demo-Initiatoren dagegen, dass Landwirte in besonders durch potenziell umwelt- und gesundheitschädliches Nitrat belasteten Gebieten nur noch weniger düngen dürfen.

Dünger, Pestizide und Nitrat

Das alles koste die Bauern Geld und würde vor allem viele kleine Familienbetriebe in den Ruin treiben, warnen die Bauern. Ein großer Teil der Branche bestreitet, dass vor allem sie für das Nitrat im Grundwasser sowie das Insektensterben verantwortlich sei.

Die Bundesregierung argumentiert, die Pestizidverbote würden nur für knapp 7 Prozent der Agrarfläche und lediglich bestimmte Wirkstoffe gelten. Die Düngereduktion betreffe ebenfalls lediglich einen Teil der Landwirte und würde die Ernten kaum schmälern.

Außerdem seien die Maßnahmen schlicht nötig, weil es immer weniger Insekten gebe und Deutschland hohe Strafen der EU drohten wegen der zu hohen Nitratwerte im Grundwasser. Wissenschaftliche Studien würden die Verantwortung der Landwirtschaft belegen.

Offiziell ist „Land schafft Verbindung“ eine unabhängige Bewegung, die in Internetnetzwerken entstanden ist. Tatsächlich haben Unterorganisationen des Deutschen Bauernverbands sie von Anfang an mitgesteuert, wie die taz vor der ersten Demo Ende Oktober aufdeckte.

Geschönte Zahlen

Der Bauernverband Schleswig-Holstein beeinflusst die Bewegung nicht nur durch die Mitarbeit von Funktionären, sondern auch durch Propaganda. Auf seinen Facebook- und Instagram-Seiten veröffentlicht er regelmäßig falsche oder irreführende Informationen. Der Inhalt der Posts wird von Bauern in ganz Deutschland weitergegeben.

Besonders auffällig sind Einträge, in denen der Verband Argumente von Leugnern des menschengemachten Klimawandels wiedergibt. Der menschliche Beitrag sei zwar messbar, schreibt die Organisation. „Nur wie groß er genau ist und wo er ansetzt, bleibt umstritten.“ Dabei hat der Weltklimarat IPCC festgestellt, „dass der menschliche Einfluss die Hauptursache der beobachteten Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts war.“ Fast alle Staaten sind Mitglied im IPCC.

Der Bauernverband Schleswig-Holstein dagegen beruft sich namentlich einzig auf Patrick Moore, einen Forstwissenschaftler, der die Umweltorganisation Greenpeace in ihrer Anfangszeit führte, dann aber als PR-Berater Kampagnen gegen sie organisierte.

In einem anderen Post schreibt der Bauernverband: „Landwirtschaft spielt nur eine geringe Rolle bei den Treibhausgasen“, nämlich 7 Prozent. Diese Zahl enthält aber nicht Emissionen, die für die Landwirtschaft in anderen Sektoren entstehen. Wenn Bauern zum Beispiel entwässerte Moore als Äcker nutzen, wird Treibhausgas frei, das im Sektor „Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft“ bilanziert wird.

Pupsende Kühe

Dazu kommen die Emissionen in der Industrie, wenn sie etwa Kunstdünger und Pestizide produziert. Der Diesel für Traktoren beispielsweise taucht im Kapitel „Energie“ auf. „Führt man alle diese Emissionsbereiche zusammen, ergibt sich insgesamt ein Beitrag der Landwirtschaft zur nationalen Treibhausgasemission von rund 14 Prozent“, schätzt das bundeseigene Thünen-Agrarforschungsinstitut.

Zum Thema Emissionen des Treibhausgases Methan durch Kühe postet der Bauernverband: „Methan zerfällt nach wenigen Jahren, während CO2 Hunderte Jahre in der Atmosphäre bleibt“. Aber während seiner Lebensdauer hat es laut IPCC eine rund 30 Mal größere Wirkung als Kohlendioxid. „Methan ist das zweitwichtigste anthropogene Treibhausgas“, sagt Fortunat Joos, Klimaphysiker an der Universität Bern, der taz.

Doch der Bauernverband hält die Landwirtschaft sogar für einen Klimaretter. „Nur sie ist in der Lage, Sauerstoff zu erzeugen und Kohlenstoff zu binden“, schreibt er. In einem anderen Facebook-Post rechnet er vor: „1 Hektar Zuckerrüben bindet 35 t CO2, erzeugt 25 t O2. Erzeugt nebenbei 16 t Zucker“.

Problem: „Das Treibhausgas in den Ackerfrüchten wird binnen weniger Monate wieder freigesetzt“, sagt Martin Hofstetter, Agrarexperte von Greenpeace Deutschland. „Wenn sie gegessen werden, nutzen wir die darin enthaltene Energie und geben über den Atem den Kohlenstoff als CO2 wieder in die Atmosphäre.“

Bauernverband sind Fakten schnurz

Solche Gegenargumente bringt auf der Facebook-Seite des Bauernverbandes zum Beispiel die Tierethikerin Friederike Schmitz, die auch bei der Klimaschutzbewegung „Extinction Rebellion“ mitarbeitet.

Das Niveau dieser Seite ist einfach unterirdisch. Aber alle liken, denn Wahrheit ist ja wurscht

Friederike Schmitz, Umweltschützerin

„Aber korrigiert wird in der Regel nichts“, sagt die Aktivistin der taz. „Das Niveau dieser Seite ist einfach unterirdisch. Aber alle liken, denn Wahrheit ist ja wurscht, Hauptsache, es passt ins Weltbild“, schrieb Schmitz bei Facebook. Das sei ein Beleg dafür, „dass dem Bauernverband Fakten halt schnurz sind“.

Diesen Eindruck nährt auch die Antwort des Bauernverbands auf die Frage der taz, ob er falsche und irreführende Informationen verbreite: In einer weitschweifigen E-Mail wiederholte die Organisation im wesentlichen nur kritisierte Aussagen, statt auf Gegenargumente einzugehen. Sie wies den Vorwurf der Desinformation weder ausdrücklich noch direkt zurück.

Neurechtes Milieu

Desinformation ist ein typisches Instrument des neurechten Milieus aus AfD und dem rechten Rand der CDU. Im Bundestag unterstützt einzig die AfD alle Forderungen der Bauern. Hinter den Social-Media-Seiten des schleswig-holsteinischen Bauernverbands steht vor allem dessen Referent Sönke Hauschild, der sich auch an der CDU-Basis engagiert.

Er postete am 15. November auf seiner privaten Facebook-Seite fremdenfeindliche Sätze, die islamische Migranten unter Generalverdacht stellen: „(Muslimische) Flüchtlinge kommen in christlich geprägte Länder, Länder mit einer vom Christentum geprägten Geschichte und somit zu denen, die sie beziehungsweise ihre Mitbürger in der Heimat intensiv verfolgten und verfolgen“, zitierte Hauschild den ehemaligen SPD-Politiker Steffen Reiche. „Die Flüchtlinge“ würden nach Deutschland kommen, „um bei denen zu leben, die sie daheim verfolgen.“

Ein Facebook-Nutzer kommentierte, es sei „eine hanebüchende Pauschalisierung, unseren geflohenen Geschwistern Christenverfolgung vorzuwerfen. In diesen Ländern gibt es Terroristen. Diese mit ihren Opfern gleichzusetzen zeugt von einigem, aber sicher nicht von christlichen Werten.“ Hauschild ließ eine Bitte der taz um Stellungnahme bis Redaktionsschluss unbeantwortet.

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81 Kommentare

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  • Fazit: Konventionelle Bauern machen sich mit 8600 Traktoren auf nach Berlin, belasten so noch zusätzlich die Umwelt, sind für den Einsatz von Glyphosat, der nachweislich den Artenschutz konterkariert, sind für mehr Düngung und setzen sich ganz nach AfD-Manier in die Opferrolle.

    landschafftverbind..._Berlin_191126.pdf

    Werfen der Umweltministerin zu viel Umweltschutz vor. Also genau die gegensätzliche Position von FFF.



    Biobauern waren an diesen unsäglichen Demonstrationen nicht beteiligt. Meine Solidarität erhalten weiterhin die Biobauern und ganz sicherlich nicht die konventionellen Bauern, die Argumentationsmuster nach AfD-Manier erkennen lassen!

    • @Anna Minerva:

      Es stimmt nicht, dass Biobauern nicht bei der Demo mitgemacht haben. Da der Verbraucher nicht mehr Geld für Lebensmittel ausgeben möchte, geht es ihnen auch schlecht.



      Übrigens hat Glyphost nichts mit mehr oder weniger Artenschutz zu tun. Es ist dem Unkraut egal, ob es vergiftet oder untergepflügt wird.

      • @Martin17:

        Ich bin in der Landwirtschaft aufgewachsen und habe mich damals schon immer über die Werbung der Pestizide in dem grünenLandwirtschftsblatt geärgert.



        Die Bauern haben einfach kein Feingefühl für die Natur, daran wird sich auch nichts ändern wenn man das Klieentel nicht an die Leine nimmt.

      • @Martin17:

        Aber die sog. Unkräuter sind wichtige Wirtspflanzen für zahlreiche Insekten. Somit tötet Glyphosat indirekt auch insekten und damit auch Vögel, die sich von diesen Pflanzen oder den davon lebenden Insekten ernähren. Und so geht es immer weiter.....

      • @Martin17:

        Bioläden boomen ohne Ende. Das Verbraucher generell nicht bereit sind, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben, ist nich wahr.

  • „ Extinction Rebellion“ & Facebook-Kommentare.

    ... nach diversen taz-Artikeln und der geballten Meinung der taz-Kommentatorenschaft ist das wohl eine rechtsesotherische Organisation.

    Na, ja jeder sucht sich seine Quellen selber aus :-)

    • @Rudolf Fissner:

      In der Tat macht sich der Verdacht breit, dass XR die Absicht hat, die Klimaproteste zu diskreditieren. Was mit FFF ja nicht gelang. Greta ist integer.

  • „In einer weitschweifigen E-Mail wiederholte die Organisation im wesentlichen nur kritisierte Aussagen, statt auf Gegenargumente einzugehen.„

    Haben Sie, Herr Maurin diese Argumentationsscharmützel irgendwo für jeden einsehbar offen gelegt?

  • „ Tatsächlich haben Unterorganisationen des Deutschen Bauernverbands sie von Anfang an mitgesteuert, wie die taz vor der ersten Demo Ende Oktober aufdeckte.“

    Der dazu verlinkte Artikel weist nur einen Autor auf Herr Maurin, nämlich Sie selbst. Wenn er das Werk mehrerer Autoren ist („die taz“), dann sollten Sie ihre Artikel auch so autorisieren, die Mitautorenschaft offen legen. Oder Sie benennen ihre Artikel als solche („... wie ich aufdeckte ...“)

  • „ Zudem sollen mehr Agrarsubventionen, die bisher vor allem für den Besitz von Fläche gezahlt werden“

    Stimmt so nicht. Die Subvention geht an den Bearbeiter der Fläche. Dieser kann auch Pächter sein,

    • @Rudolf Fissner:

      Mal kundig machen: "Der Besitz einer Sache wird durch die Erlangung der tatsächlichen Gewalt über die Sache erworben." (§ 854, 1 BGB). Wer ist also "Besitzer" einer gepachteten Fläche?

      • @Bitbändiger:

        Bei Verleih ist jedenfalls ausdrücklich der Verleiher per Gesetz der Besitzer, bei einem gestohlenen Rad hingegen der Dieb.

      • @Bitbändiger:

        Der Verpächter natürlich :-) Aber der bekommt die Subventionen nicht. Herr Maurin scheint da nicht groß Bescheid zu wissen.

        • @Rudolf Fissner:

          Jetzt war der Zaunpfahl doch wahrlich groß genug - und trotzdem musste @Holger Tittelbacher Ihnen extra nochmal auf die Sprünge helfen?

        • @Rudolf Fissner:

          Besitzer einer verpachteten Fläche ist der Pächter. Der Verpächter ist der Eigentümer.

  • „ Wenn Bauern zum Beispiel entwässerte Moore als Äcker nutzen, wird Treibhausgas frei, das im Sektor „Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft“ bilanziert wird„

    Herr Maurin, Sie sollten dabei auch sagen das die Moorkultivierung in Deutschland Teil des vorigen, insbesondere des vorvorigen Jahrhunderts war.

    Oder nennen Sie einfach konkrete Zahlen.

  • Nur zur Info. Bei meinem gewöhnlichen landwirtschaftlichen Familienbetrieb machen Subventionen umgerechnet auf einen Liter erzeugte Milch so zwischen 2 und 3ct aus. Es ist lächerlich, das man dicke Schwielen in den Händen hat und trotzdem hinter dem Geld her laufen muss, damit man klar kommt.



    Diese Subventionen dann anzuführen, um Bauern das Wort zu verbieten ist verachtenswert, insbesondere wenn man bedenkt, das schon ein gewöhnlicher Fabrikarbeiter seine täglich verzehrten Lebensmittel verdient hat, wenn er grob gesagt von der Stempeluhr bis zu seinem Arbeitsplatz gelaufen ist

    • @Ulrich W:

      Sie bekommen noch andere Subventionen ,bitte zählen sie diese mit hinzu ,andere bekommen nichts.

      • @ulf hansen:

        Im Obstbau macht die Agrarsubvention zwischen 2 und 4 % aus. Je nach den aktuell ausgezahlten Preisen. Reich wird davon keiner, aber EU Subventionen sind für alle EU Erzeuger da. Norwegen, die Schweiz, die USA, Japan,etc. haben auch solche Systeme um die Preise für den Verbraucher schön billig zu halten. Schaffen sie das gesamte System bitte ab. Für alle aber bitteschön.



        Am meisten davon hat eh der Handel. Kauft Äpfel für 30ct und verkauft den Kram dann für 3,-€. Das ist in meinen Augen krank.

        • @Le Kralle:

          Noch schlimmer ist es beim Brötchen. In einem Brötchen für 30 Cent ist gerade für 1 Cent Mehl enthalten.

  • Viele haben den Sinn und Zweck der von der EU (nicht vom Staat) geleisteten Agrarsubventionen nicht verstanden.



    Die Gelder dienen nicht dazu den Bauer reich zu machen. Es geht um bezahlbare Grundnahrungsmittel und deren Preisstabilität. Die Tierzucht erhält daher auch keine Subventionen, auch wenn dies in vielen Forenbeiträgen behauptet wird.



    Die Zahlungen sind zudem an Greeningprogramme und das bereithalten von Ökologischen Vorrangflächen gekoppelt. Zudem wird für die Zahlung akribisch auf die Einhaltung der Cross-Compliance (einfach mal googeln) geachtet.



    So ziemlich allen Landwirten wäre es lieber, von Ihrem erarbeiteten leben zu können statt, wochenlang Fördermittelanträge auszufüllen.

  • Mit ihrer WhatsApp Gruppe hat Land schafft Verbindung anscheinend einen Wunden Punkt getroffen.



    Schaut man sich die Anfeindungen, ja Panik, die sie in den Medien auslösen, sollte man sich fragen : Warum ist das so ?



    Wie viele Artikel alleine in der TAZ in den letzten Tagen zu diesem Thema ?



    Geht die Angst um, ob die Verbraucher die Informationen der NGO`s , Parteien, Medien über die Landwirtschaft hinterfragen, und sich selber ein Bild schaffen ?



    Die Gesamtlage ist facettenreicher, als sie z.B. Herr Maurin, darstellt.



    Natürlich sind die Landwirte, egal ob Bio oder Konventionell an vorderster Front, eben weil sie die Böden bearbeiten.



    Das 1/3 % der Bevölkerung auf 50 % der Fläche alleine verantwortlich für alles ist, 99,.... der Bevölkerung auf den anderen 50 % für gar nichts, darf schon mal hinterfragt werden.

  • "Das alles koste die Bauern Geld"

    Ach was, echt? Mich kostet die Beseitigung meines Mülls auch Geld weil ich meinen Dreck nicht einfach in die Kanalisiation kippe. Von all den anderen Auflagen, an die ich mich halten muss (und in der Regel auch will) mal abgesehen.



    Ich werde allerdings nicht auch noch vom Staat subventioniert.

    • @Jalella:

      Sie könnten auch mehr Geld für Lebensmittel ausgeben. Dann bräuchten die Landwirte keine Subventionen.



      Aber sie geben das gesparte Geld wohl lieber für umweltverpestende Urlaubsflüge aus.

    • @Jalella:

      Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber wenn Sie kein Einkommen höher 100.000 haben, erhalten Sie allein dadurch Subventionen, dass Sie vom Staat mehr bekommen als Sie mit Ihren Steuern bezahlen.

    • @Jalella:

      Ach die Subventionen mal wieder. Hab ich ehrlich gesagt kein Problem damit. Ich selber bewirtschafte einen Obstbaubetrieb bei Hamburg. Die "EU" Subventionen machen für mich zwischen 2 und 4% meines Einkommens aus. Laut Herrn Maurin (früherer Artikel) sind es in der Landwirtschaft bis zu 50%. Aber es geht mir gar nicht darum, dass mein Kleinbetrieb weniger bekommt, als die Großen. Wie bereits geschrieben sind es EU Subventionen. Die bekommen Landwirte in der EU. Egal ob Polen, Spanien, Frankreich oder Italien. Darüberhinaus gibt es sie weltweit. Schaffen sie doch bitte die Subventionen insgesamt ab und bringen dann noch dem Verbraucher bei, dass man Bio nicht bei Lidl kauft. Und Himbeeren reifen regional nicht im Dezember.



      Vegan/Vegetarisch zu leben erscheint mir auch die beste Lösung gegen die Probleme insgesamt.

      • @Le Kralle:

        „Vegan/Vegetarisch zu leben erscheint mir auch die beste Lösung gegen die Probleme insgesamt.“

        Vegan ja, vegetarischen nein! Denn, die Verbrechen an Tier, Mensch (hungern/verhungern/verhungert) und Umwelt (Zerstörung sämtlicher Lebensgrundlagen allen Lebens) beginnen bekanntlich in der Tierqualindustrie ,Milch' (Säuglingsnahrung), gehen weiter über andere Tierqualindustrien (Eier, Fisch, Tierhaut: Leder, Pelz, Federn, Wolle...) und enden „erst“ finale in der Tierqualindustrie ,Fleisch'!

        • @Unbequeme Wahrheit:

          Das stimmt natürlich auch. Aber versuch erstmal 80.000.000 Menschen zu Vegetariern zu machen. Wird sicher schwer genug.

  • Ein überragend guter Artikel. Kaum treffender hätte es auf den Punkt gebracht werden können! Zugleich erschreckend, mit welcher Skrupellosigkeit diejenigen, die für die Zerstörung sämtlicher Lebensgrundlagen hauptverantwortlich sind, Lügen völlig ungeniert verbreiten. U N F A S S B A R ! ! ! Man kann es wirklich kaum glauben, soviel pathologische und abgrundtiefe Schlechtigkeit! Da kann kann sich JEDER froh schätzen, der/die dieses System, bestehend aus Tierausbeutung-, qual, folter- und mord sowie völliger Umweltverseuchung-/zerstörung, nicht mehr unterstützt, indem er/sie vegan lebt, ist doch jeder omnivor und/oder vegetarisch lebender Mensch Auftraggeber dieses System und solcher Leute! Denn, welches Verbrechen könnte ein größeres sein, als die Verseuchung und Zerstörung sämtlicher Lebensgrundlagen ALLEN Lebens???

    • @Unbequeme Wahrheit:

      Dann sollten sich am besten selbst abschaffen. Jeder Mensch ist eine Belastung für die Umwelt.

  • Ihre Aussage „Aber während seiner Lebensdauer hat es laut IPCC eine rund 30 Mal größere Wirkung als Kohlendioxid“ ist leider nicht korrekt, der 30-fache Effekt bezieht sich auf einen Zeitraum von 100 Jahren. D.h. Methan ist während seiner Lebensdauer noch deutlich schädlicher.

    • @Claudio Spener:

      Während seiner Lebensdauer ist Methan schon schädlicher. Es ist aber nach 12 Jahren wieder abgebaut. Da es Rinderhaltung schon länger als 12 Jahre gibt, kann man in einer Bilanzierung den Methanausstoss der Viehhaltung als Neutral bezeichnen.

      • @Martin17:

        Welches Verständnis von der Treibhauswirkung haben Sie?



        Selbst wenn der Rinderbestand seid 12 Jahren konstant wäre heizt das aktuell ausgestoßene Methan die Erde auf, genauso wie das zuvor ausgestoßene Methan die Erde aufgeheizt hat.

      • @Martin17:

        Wie kommen Sie denn darauf?

        • @Karl Kraus:

          Durch einfaches nachrechnen. Wenn die gleiche Menge Methan abgebaut wird wie ausgestossen wird, kann man das als Neutral bezeichnen. Oder rechnen sie anders?



          Übrigens hat das Viehfutter die gleiche Menge CO² gebunden wie das Tier später wieder freisetzt.

  • Unsere Landwirte haben eine enorm wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe. Sie sind in erster Linie nicht da um Landschaftspflege zu betreiben, sondern um 80 Millionen Menschen zu ernähren. Nehmen wir nur einmal eine Stadt wie Berlin und sehen wieviel Tonnen Lebensmittel an nur einem Tag benötigt werden, sollte jeder begreifen was das für eine Mammutaufgabe ist. Um den Frust der Bauern zu verstehen, sollte man versuchen zu reflektieren und sich einmal in diese rein zu denken. Kein Landwirt hat Interesse daran seine Felder zu überdüngen, dies verursacht Missernten und Kosten…, Landwirte haben auch ein Interesse Insektenvielfalt, schon allein da einige Feldfrüchte bestäubt werden müssen. Der Protest der Landwirte richtet sich nicht gegen den Naturschutz, wie es oft kommuniziert wird. Der Protest richtet sich gegen eine Überregulierung der Branche, gegen starre Vorschriften (das Wetter ist nicht starr), dem damit eingehenden Verwaltungsaufwand, gegen die Diskreditierung ihres Berufstandes und vor allem um Mitspracherecht. Die meisten sind studierte Agraringenieure und keine dummen Bauern. Und ja, es gibt auch, wie in jeder Branche, Negativbeispiele. Aber dies ist nicht Regel.



    Zum Schluss mal noch ein Beispiel zum Nachdenken: Blühstreifen/Insektenschutz



    Kein Bauer ackert sein Feld bis zur Bordsteinkante. Gemäht werden die Streifen, auch Waldränder von den Städten und Kommunen. Das sind Deutschlandweit tausende Kilometer. Auch im Grün regierten Baden-Württemberg.

    • @CS1984:

      „Sie sind in erster Linie nicht da um Landschaftspflege zu betreiben, sondern um 80 Millionen Menschen zu ernähren.“

      Info #1: 90-98% der weltweiten Sojaernte (~360 Millionen Tonnen / Jahr), ca. 50% der weltweiten Getreideernte und ca. 40% der weltweit gefangenen Fische (zu Fischmehl verarbeitet) werden an die „Nutztiere“ der Tierqualindustrien verfüttert!

      Info #2: Während weltweit jährlich etwa 1 Milliarde (1.000.000.000) Menschen hungern und etwa 20 Millionen verhungern. Jede Sekunde stirbt auf diesem Planeten ein Mensch an Hunger. Täglich sterben zwischen 6.000 und 43.000 Kinder an Hunger!

      Info #3: Effizienz“ „Nahrungsmittel“-„Produktion“ tierlichen Ursprungs:

      Von 100 pflanzlichen Kalorien bleiben:



      a) Geflügel: 13 tierliche Kalorien über! Verlust: 87%!



      b) Schwein: 10 tierliche Kalorien über! Verlust: 90%!



      c) Rind: 3 tierliche Kalorien über! Verlust: 97%!

      (Anmerkung: hinzu kämen noch gigantische Verluste/Vernichtung von Nahrungsmitteln in den s. g. Aquakulturen)

      Erkenne die Zusammenhänge! Es werden GIGANTISCHE Mengen Nahrung VERNICHTET, während Milliarden Menschen hungern und Abermillionen verhungern, indem diese Nahrung jährlich in Abermillionen (Deutschland: 900 Millionen) / Abermilliarden (weltweit: 70-75 Milliarden) gequälte Tiere gestopft wird, damit Omnivore und Vegetarier deren Sekrete (Säuglingsnahrung-> Milch/Milchprodukte) , Ausscheidungen (Hühnermenstruation in Schale-> s. g. Eier) und Reste (Leichenteile-> s. g. Fleisch) konsumieren können!

      Eine Nahrungsmittelvernichtung GIGANTISCHEN NIE dagewesenen Ausmaßes, infolge globaler Umweltzerstörung nie dagewesenen GIGANTISCHEN Ausmaßes!

      • @Unbequeme Wahrheit:

        Und wenn in Europa die Landwirtschaft nicht mehr existieren kann, werden noch viel mehr Menschen verhungern. In Europa werden natürlich die Menschen nicht verhungern, da der Weltmarkt aber leergesaugt wird, können sich die armen Länder daraus nicht mehr versorgen. Durch den Klimawendel wird es noch viel schlimmer werden.

        • @Martin17:

          Die Landwirtschaft wird immer existieren können, auf großflächige Naturzerstörung über das Maß hinaus ist sie nicht angewiesen.

        • @Martin17:

          Und die Hauptursache für die Klimakrise-/katastrophe ist die/der „Produktion“/Konsum von Tierqual„produkten“: Fleisch, Milch/Milchprodukte, Eier, Fisch, Tierhaut (Leder, Pelz, Federn, Wolle...)...

          • @Unbequeme Wahrheit:

            Wie kommen sie denn auf diesen Unsinn?



            In Deutschland liegt der Anteil der Landwirtschaft an klimaschädlichen Gasen bei 7 % und weltweit bei 22%. Da sind die Urwaldbrände schon mit eingerechnet.

  • Und hinsichtlich ihrer Meinung die Bauern pauschal ind die neurechte Ecke stellen zu können, wegen einzelner schwarzer Schafe, hier mal meine Meinung: Solche Menschen gibt es leider scheinbar überall. Da gibt es Herrn Oswald Metzger oder Herrn Ludger Sauerborn. Sind die Grünen jetzt auch gefährdet nach rechts zu rutschen? Was mir aber vor allem sauer aufstösst ist die grobe Verallgemeinerung, einen Berufsstand da abzuladen.



    Sollten die Helikopterpiloten mal für hübschere Helikopter demonstrieren und ein AFD Funktionär wäre einer von ihnen, würden sie dann auch den gesamten Berufsstand eher rechts einordnen? Es gibt genausogut Altenpfleger und auch Lehrer unter ihnen. Einer heißt angeblich Hocke oder ähnlich.



    Desinformation ist nicht nur ein typisches Instrument des neurechten Milieus, sondern kommt auch häufig in der Politik vor.

  • Wie die "wir haben es satt Demos" zeigen gibt es mindestens so viele Landwirt_innen die FÜR Insekten- Umwelt- und Klimaschutz in der Landwirtschaft sind. Bauernverbände und Agrarindustrie Zulieferer predigen seit Jahrzehnten dass und wie die im aktuellen ökonomischen System erwartete Billigproduktion für billige Lebensmittel geht: große Fläche, (mehr Subventionen) Insektizide und Dünger zur maximalen Ausnutzung (und Auslaugen) des Bodens. "Zuviel" Düngen gehe nicht viel hilft viel etc. pp. Nun kommt endlich ein Gesetz zwangsweise über den Umweg des EU Rechts und drohender Strafzahlungen das nicht vom Bauernverband diktiert wurde. "Keine Verbote" heißt es da sofort. Kennen wir aus anderen Bereichen. Jetzt entfällt also Geld für große Flächen? Blöd für alle die damit kalkulieren. Begrenzung der Gülle? Wohin denn sonst mit der Überproduktion aus der Massentierhaltung? Jene die damit kalkulierten die gehen eben jetzt auf die Straße. Wieso ist nun plötzlich falsch was seit immer als richtig gepredigt wurde? Wer über Landwirte lacht die dem Bauernverband lieber glauben als den UN Berichten soll das nächste mal in sich gehen wenn er oder sie ins Auto steigt. Jahrzehntelange Beeinflussung durch Industrie und Werbung kennen wir alle. Wer fühlt sich nach wie vor erst mal frei und unabhängig beim Einsteigen ins Auto? Der Glückszustand hält nur bis zum nächsten Stau und schlägt dann in leise oder lautere Aggression um weil das Versprechen der Werbung dass uns quasi als Menschenrecht in Fleisch und Blut übergegangen ist inzwischen bei jeder Fahrt verwehrt wird. Trotzdem glauben wir jedes Mal wieder wenn wir ins Auto steigen an Freiheit und Unabhängigkeit oder nicht? Davon nehm' ich mich nicht aus. Obwohl ich seit über 15 Jahren kein Auto mehr brauche und habe und nur selten beruflich eins ausleihe fühle ich mich beim Einsteigen jedes mal vom längst überholten Glücksversprechen eingeholt ...

  • Der Bauer lügt und wird natürlich von Monsanto und AFD unterstützt. Klare Haltung von Herrn Maurin und irgendwie inzwischen auch eher ein klein Wenig kindisch und stur.



    Die Argumente der Bauern selbst werden überhaupt nicht gehört.



    Beispielsweise die Messmethodik der Nitratbelastung. Die, nun scheinbar, abgewendete Strafzahlung wegen zu hoher Nitratbelastung an die EU bezog sich auf die Messwerte von 2012. In dem Jahr meldeten die anderen EU Mitglieder ihre kompletten Grundwasseranalysen nach Brüssel. Italien meldete beispielsweise über 5000 und Belgien 2974 Messwerte. Deutschland meldete hingegen nur 186. Diese 186 waren durchweg im gelben bis roten Bereich. Baden Württemberg betreibt allein jedoch über 5000 Messstellen. Auch Niedersachsen hat tausende dieser Brunnen. Man kann die Werte auf umweltkarten-niedersachsen.de einsehen. Die "Mühe" macht sich scheinbar aber niemand und hat trotzdem eine Meinung. Wie wenig die wert ist, sollte jedem vernunftbegabtem Menschen klar sein.



    Im Jahr 2007 waren die Nitratwerte und die Anzahl der Messstellen komplett anders und Deutschland EU weit im Durchschnitt. Die Werte für 2018 werden bisher zurückgehalten. Es gab im Jahr 2017 bereits eine Anpassung der Düngeverordnung, deren Ergebnisse laut Jost Maurin erst nach 10 Jahren im Grundwasser messbar sein werden. Olaf Lies, Barbara Otte-Kienast und sicherlich auch Svenja Schulze müssen diese Tatsachen kennen, verschweigen sie jedoch. Aber natürlich lügt der Bauer. Klare Haltung eben.

  • Die aktuelle mediale Abbildung der konventionellen Landwirtschaft erinnert sehr stark an Zeiten vor 1525. Was zu damaligen Zeiten hernach den Bauern widerfahren ist, lässt sich in den geschichtlichen Annalen bestens recherchieren.

    Gegenwärtig stehen die Bauern auf, gegeißelt nur noch von Restriktionen, Verordnungen und Erlassen in einem Maße, das für viele dieser Bauernfamilien kaum mehr vertretbar ist.

    Die Bauern werden dabei bewegungsunfähig instrumentalisiert und missbraucht als Vollstrecker dieser staatlichen Restriktionen, sehen sich genötigt, die staatlicherseits brutalen Eingriffe ins Eigentum -nach dem GG höchstes schützenswertes Gut- blindgläubig treudoof umzusetzen. Sie müssen genau eben diesen brutalen Eingriff ins fremde Eigentum vollziehen und stehen dafür schizophrenerweise wieder vollumfänglich in der Haftung (Hinweis: Ackerstatus!). Zusammenhänge, die man nicht verstehen will, nicht verstehen kann!?

    Vielen Eigentümern, die nicht selbst bewirtschaften, eine Vielzahl von weit über 10 Mio. Hektar, Tendenz rasant steigend, ist eine solche Dimension überhaupt nicht bewusst. Was wenn auch diese Eigentümer endlich aufwachen!? ...

  • Warum ist es nur so schwer, den Unmut vieler Bauern zu verstehen? Dass die Landwirtschaft eine besondere Verantwortung bezüglich Umwelt- und Klimaschutz trägt ist völlig klar. Aber wie soll das funktionieren? Wir haben offene Märkte und selbst innerhalb der EU völlig unterschiedliche Produktionsbedingungen. Wenn ein deutscher Bauer strengere Vorgaben z.B. in der Tierhaltung bekommt, dann hat er das Nachsehen gegenüber der Konkurrenz z.B. aus Rumänien oder Dänemark. In der Folge hat man ihm einfach mal Kosten aufgedrückt und schert sich nicht um Importe, die oft sehr viel schlechter produziert wurden. Hauptsache die Lebensmittelpreise bleiben im Keller. Solange eingeführte landwirtschaftliche Produkte nicht den gleichen Anforderungen unterliegen wie heimische, ist jede Diskussion über notwendige Verbesserungen in der deutschen Landwirtschaft scheinheilige Gelaber und wird unseren Landwirten nicht gerecht. Warum interessiert das niemanden? Sucht man hier einfach nur Schuldige, um sich auszukotzen? Verbesserungen in diesem Bereich sind klasse, aber dann bitte für alle konsumierten Lebensmittel! Oder will man hier einfach nur die Bauern verarschen?

    • @Rudi Maas:

      Das klingt gerade so, als würde es den Bauern unter dem Diktat der Supermarktketten gut gehen. Das Gegenteil ist der Fall! Auch ohne höhere Umweltauflagen ist es für kleine Landwirtschaftsbetriebe schwer, kostendeckend zu wirtschaften und seine Eigentümer zu ernähren. Aber genau deshalb ist es auch kontraproduktiv, sich der Meinungsmanipulation der Agrarlobby auszusetzen und mit dem Trecker nach Berlin zu fahren! Den Ärger, wenn nicht sogar Hass, gegen die zu richten, die sich um Umwelt und Klima sorgen, nützt nur der industriellen Landwirtschaft. Deren Betreiber haben keine Angst um ihre Existenz, sondern um ihre Gewinne! Da ist es doch schön, wenn einem diejenigen, die man bald verdrängt haben wird, auch noch helfen. Die Alternative kann nur eine ökologische Landwirtschaft sein, für deren Produkte der mündige Verbraucher bereit ist, guten Gewissens einen angemessenen Preis zu zahlen!



      Dass die Bundesregierung dabei eine positive Rolle spielt, glaube ich allerdings auch nicht.

    • @Rudi Maas:

      wie soll das funktionieren?



      der Bevölkerung Löhne zahlen die der Produktivität entsprechen, also so das man z.B. mehr Geld für teurere Lebensmittel hat.



      Steuern umschichten und falsche Subvetionen für Industrie und Landwirtschaft streichen: Effekt - wieder hat der Bürger mehr Geld in der Tasche.



      Dann kann man auch heimische Produkte ohne industriellen Maßstab in der Landwirtschaft bezahlen.



      Andere Länder um uns herum machen es ja vor! Es geht besser wenn man will.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rudi Maas:

      "Wenn ein deutscher Bauer strengere Vorgaben z.B. in der Tierhaltung bekommt, dann hat er das Nachsehen gegenüber der Konkurrenz z.B. aus Rumänien oder Dänemark."

      Zurzeit ist Deutschland das Schlachthaus Europas. Und in Niedersachsen wohnen ne Menge Schweine. So schlimm können die Bedingungen für die Agarindustrie also nicht sein. Für die Schweine hingegen schon!

  • Auch ein Faktencheck:

    In den letzten 80 Jahren ist es in der Mitte Deutschlands im Zeitverlauf der Monate Mai-September um 1,5 Grad wärmer geworden. - Ist diese Gegebenheit ausschließlich der LW geschuldet?

    Schwerlich zu leugnen ist, dass wir im Verlaufe der letzten 20 Jahre in 2003, 2008, 2015, 2018, 2019, extrem trockene Witterungsverläufe verzeichnen mussten. - Ist das der LW geschuldet?

    Das derzeit kaum bestreitbar verhängnisvolle Waldsterben veranschaulicht vorauseilend, was auch in der LW in Erwartung steht.

    Glaubt die taz, im Besonderen Herr Maurin, nun wirklich, dass Öko-Landbau auf derzeit noch verfügbaren 16 Mio. Hektar LN sämtliche Zielkonflikte ausräumen könnte!?

    Es reicht nicht, mit Feuer in der Feder Tag für Tag verbale Attacken gegen die konventionelle Landwirtschaft zu reiten. Dabei ignoriert man geflissentlich, dass der BIO-Landbau ausschließlich von Subventionen gespeist in einer fatalen Abhängigkeit vom alljährlichen Staatstransfer steht. Was, wenn ALLE Bauern in diese Töpfe greifen, selbige aber leer sind? Hohe Beträge werden aktuell schon filigran erfolgreich umgelenkt. Sind Ihnen diese prall gefüllten Taschen nicht bekannt, werte TAZ? Kann man also alleinig von den Produktpreisen der eigenen BIO-Erzeugnisse auf dem Acker, in den Ställen, realiter die Existenz sichern?

    Mit aberwitzigem Ignorantentum wird man keinen Konsens erlangen; schlussendlich lese ich auch bei der taz nur Anschuldigungen, ein gangbarer Weg wurde bislang nicht aufgezeigt.

    Herr Maurin, geben Sie den Bauern an die Hand, was Sie detailliert zu tun, was zu lassen haben und setzen sich dabei parallel auch mit den damit sofort einhergehenden Konsequenzen auseinander. Ich bin stets offen für eine befruchtende Diskussion, mit pauschalen Anfeindungen tue ich mich hingegen verständlicherweise sehr schwer!

  • Das Bild sagt doch schon vieles. Es fährt die Agrarindustrie zur Demo und nicht die Bauern.

    • @tazler:

      Mit was meinen Sie, bewirtschaften "Bauern " ihr Felder ? Pferde ? per Hand ?

    • @tazler:

      Ohne die "Agrarindustrie" wäre die Ernährung der 7 Mrd Menschen nicht möglich...

      qph.fs.quoracdn.ne...3f526df34dda25ddb3

      upload.wikimedia.o...de_grain_yield.gif

      • @agerwiese:

        Doch, wäre sie. Allerdings nicht mit dieser gigantischen Tierproduktion.



        "Avoiding meat and dairy is ‘single biggest way’ to reduce your impact on Earth



        Biggest analysis to date reveals huge footprint of livestock - it provides just 18% of calories but takes up 83% of farmland ..."



        www.theguardian.co...ur-impact-on-earth

      • @agerwiese:

        Das ist eine der Lügen der Agrarindustrie.

        z.B. liefert ein Anbau nach Milpa ohne Chemie über Jahre mit wechselnden Bedingungen mehr Ertrag als Monsanto Genmais mit Roundup...

        Einzig die Ernte von 3 Pflanzen auf einem Feld ist noch ein Problem, da man dafür noch nie Maschinen gebaut hat.

        Das einzige "Problem" chemieloser Anbaumethoden ist das man mehr Arbeitskraft benötigt... was bei derzeit guten 3-4Milliarden Überbevölkerung ja kein wirkliches Problem ist

  • Profit frisst Hirn .

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    photosynthese bindet co2, bepflanzte äcker reduzieren sicher auch durch verstoffwechselung nitrat aus dem grundwasser.



    doppelsprech, fake news, negation der negation.



    schade! sämtliche bäuerlichen erwerbsmodelle sind auf eine intakte umwelt angewiesen. stattdessen wird nur geklagt und nichts verstanden. der acker wird bis unmittelbar an die grenze bestellt, kein platz für "unkraut" oder "schadinsekten". stattdessen sieht man monokuluren bis zum horizont, keine insekten, keine singvögel, nach der ernte nur noch blanke erde und erosion. damit haben aber die guten bauern nichts zu tun, weil sie ja immer nur unsere landschaft schützen.

    • @90118 (Profil gelöscht):

      "äcker reduzieren sicher auch durch verstoffwechselung nitrat aus dem grundwasser."?

      Ja, wenn man den Acker mit Grundwasser gießt und dieser einen Mangel an Nitrat hat... letzteres dürfte man in Mitteleuropa nicht finden

  • "Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu



    versammeln." So steht es wie in Stein gemeißelt im Art. 8 unseres Grundgesetzes. Nicht darin steht allerdings, dass sie zu dieser Versammlung Traktoren und andere Ungetüme mitbringen und bei der Anreise vorsätzlich Verkehrswege blockieren dürfen.

    Aber ich fange mal mit dem Positiven an: Soweit der Protest sich gegen unfaire und rechtswidrige "Freihandelsabkommen" wie mit "Mercosur" richtet, die den europäischen Markt mit unfair produzierten und somit zu billigen Agrarprodukten zu überschwemmen drohen, bin ich voll auf der Seite der Bauern. Wenn sie allerdings bestreiten, für die übermäßige Nitratbelastung und das Insektensterben verantwortlich zu sein (wer sonst bringt denn Düngemittel und Insecticide aus?), kann ich ihnen nur empfehlen: Vermeidet es, das uralte Image, Bauern gehörten zum dümmlicheren Teil der Bevölkerung, wiederzubeleben, bewirtschaftet einfach ökologisch und nachhaltig. Was es kostet, muss der Verbraucher halt zahlen - da bin ich ganz bei euch.

    • @Bitbändiger:

      "wer sonst bringt denn Düngemittel und Insecticide aus"

      Ist doch logisch! Privatgärten, Schrebergärten,... Chemtrails!

  • Die finanziellen Strafandrohungen der EU haben erst jetzt die Bundesregierung dazu gebracht, der Nitratanreicherung im Grundwasser mit moderat verschärften Düngeregeln entgegenzuwirken. Das war der eigentliche Auslöser für die derzeitigen Proteste der Bauern, die sich nicht gehört und in ihrer Existenz bedroht fühlen. Dass Grundwasserschädigungen entweder irreversibel sind oder nur in extrem langen Zeiträumen rückläufig sind, wird geflissentlich ignoriert.



    Die Glyphosat Verwendung, die ab 2022 verboten werden soll, wurde als weiteres Argumente in die Proteste einbezogen unter Ignorierung der Gefährlichkeit dieses Totalherbizids für Menschen und Fauna und Flora. Fachlich betrachtet unterliegt die Verwendung von Glyphosat dem Irrglauben, den Einsatz anderer mehr selektiv wirkender Herbizide reduzieren zu können. Da die immer in Böden vorhandenen Samen von Unkräutern und Wildkräutern, durch Glyphosat nicht beeinträchtigt werden, werden in den Ackerpflanzenbeständen dann doch in kaum reduziertem Umfang die herkömmlichen Herbizide eingesetzt. Auch das Argument, durch eine verringerte Bodenbearbeitung die CO 2 Emmissionen zu reduzieren, geht ins Leere, da in der Praxis die Bodenbearbeitung allenfalls unwesentlich eingeschränkt wird. Zu den "fake News" unter Bauern gehört die sinngemäße Aussage, Glyphosat sei so ungefährlich, dass man es trinken könne.



    Die Landwirte, die jetzt so lautstark protestieren sollten sich fragen, ob sie es nicht aufgrund einer "Wachsen und Weichen" Einstellung mit zu verantworten haben, dass die Zahl von "echten" bäuerlichen Familienbetrieben immer weiter rückläufig ist.



    Die Landwirschaft ist im Vergleich zu allen anderen Wirtschaftszweigen privilegiert nach Bodenschutz- und Naturschutzrecht. Für die im Rahmen der EU-Direktzahlungen durchzuführenden Umweltmaßnahmen werden EU Subventionen gewährt.



    Sind die bei den Protesten eingesetzten Traktoren steuerbefreit?



    Gibt es gesellschaftlich konsensfähige Problemlösungsvorschläge der Landwirte?

    • @Ein Imker:

      "mit moderat verschärften Düngeregeln entgegenzuwirken"

      worin liegt die "Verschärfung" wenn man weit über den vom Experten geratenen Grenzwerten bleibt?

  • Im Kampf für eine Fortsetzung den umweltzerstörenden Chemikalien-Einsatzes fahren die Bauern mit ihren Panzern in die Stadt ein und beeindrucken Buben und Politiker gleichermaßen. Klabautermann führt das Narrenschiff...von Reinhard Mey so teffend besungen.

  • Das größte Problem ist und bleibt die Verseuchung des Trinkwassers durch Nitrate ("Gülle"). Bei unserem Ferienhaus in Schleswig-Holstein ist das Grundwasser ganz offiziell nicht mehr zur Ernährung geeignet. Gekocht werden muss mit Wasser vom Supermarkt.

  • Bitte bringen Sie doch mal die Sicht der Landwirte. Die sind selbst auch nicht zufrieden mit dem Bauernverband.

    • @melvd:

      dann austreten?

  • Wieder ein sehr guter Artikel. Danke dafür!

    • @Christina de Havilland :

      Na ja, wollen wir es mal nicht übertreiben mit loben. Warum Herrn Marin bspw. dem Maiszünsler ein Existenzrecht einräumt, dem Wolf ebendieses aber abspricht... Da werden Bauernprobleme willkürlich in Gut und Böse eingeteilt.

  • Herr Maurin, erst in Ihrem letzten Artikel wurden Sie darauf hingewiesen, dass Sie die Forderungen der LsV-Bewegung massiv falsch darstellen!

    Dieser Link mit den wahren Forderungen wurde gepostet:



    landschafftverbind...de/was-wir-wollen/

    Sie verweisen doch immer gern auf externe Quellen, warum nicht auf diese Seite, damit sich die Leser ein objektives Bild der Sachlage machen können. Soviel Fairness sollte sein.

    Auch das künstliche Herbeireden einer „Verbindung“ mit der AFD ist m.E. nicht angebracht.



    Es gibt genügend andere Politiker der CDU, CSU und FDP die die Anliegen der Bauern und der LsV-Bewegung unterstützen!

    • @Andi333:

      Ich habe mir mal den Link angetan. Abgesehen davon, dass dort das "Wir" ziemlich unklar ist (wer sind "wir": der Bauernverband?) gibt es da viele Details, die durch Abwesenheit geradezu schreien.

      Ich will nur eins erwähnen: die EU-Agrarsubventionen, die derzeit nach Fläche vergeben werden -- was dazu führt, dass die grössten Nutzniesser solche sind, wie die Aldi-Erben, die Flächen aufkaufen, um diese Subventionen abzukassieren [1].

      Meines Erachtens ist diese ganze Nummer nur eine geschickte PR-Aktion, die sich den (berechtigten!) Frust von Bäuerinnen und Bauern zunutze macht, um die Wut in die falsche Richtung zu leiten. Ziemlich mies.

      Nein, diese "Bauern" will ich nicht unterstützen.

      [1] taz.de/Ackerland-i...tschland/!5637906/

  • Wir leben im Zeitalter des "anything goes" und der "fake News"; das werden wir nicht mehr zurückdrehen und ungeschehen machen können.

    Wir können nur versuchen, gegen diese Entwicklung, bei der ja niemand mehr der/dem Anderen etwas glaubt, eine Verteidigungsstrategie zu entwickeln.

    "Mit dieser Menschheit kann man die Erde nicht mehr retten", ist eine negative Beschreibung, gegen die ich mich lange gewehrt habe; langsam aber sicher habe ich jedoch den Eindruck, dass da was Wahres dran ist.

    Der entscheidende Satz, den ich auch hier im Artikel so ähnlich gelesen habe, lautet: "... Wahrheit ist egal, Hauptsache, die Beschreibung, das Argument passt in's eigene Weltbild".

    • @Der Allgäuer:

      "Wir können nur versuchen, gegen diese Entwicklung, bei der ja niemand mehr der/dem Anderen etwas glaubt, eine Verteidigungsstrategie zu entwickeln."

      Wer für sich beansprucht, Recht zu haben und daraus ableitet, mit Menschen anderer Meinung nicht diskutieren zu müssen, wird nur zur Verschärfung des Zustandes beitragen.

      • 0G
        06227 (Profil gelöscht)
        @Rolf B.:

        Sie haben den Artikel schon gelesen oder? Na viel Spaß mit Leuten, die Landwirtschaft aufgrund der Photosnthese von Nutzpflanzen für einen Klimaretter halten zu 'diskutieren'.

        Wissenschaftlicher Erkenntnisstand interessiert sich nicht für Beanspruchung von Recht und Unrecht im demokratischen Diskurs. Er ist einfach (wenn auch nicht objektiv 'wahr' dann dennoch oft genug allgemein von Menschen von Fach akzeptiert) .



        wenn in Überzeugung eine eigene Meinung zu haben faktischer Unsinn verfochten wird, wird ein Schuh draus. Vor allem weil es auch nur menschlich ist sich im Zustand der Überzeugung nicht gerne belehren zu lassen. 'Diskussion' erübrigt sich dann- wir können versuchen gewaltfrei eine Einladung zum weiteren Erkenntnisgewinn zu kommunizieren, aber Unsinn als diskussionswürdige Meinung zu akzeptieren ist vielmehr etwas das die Probleme verschärft.

        • @06227 (Profil gelöscht):

          Sie haben wohl schon gelesen, worauf ich mich bezog? Oder nur nicht verstanden? Ich bezog mich, wie man deutlich sehen kann, auf die "Verteidigungsstrategie", die zu entwickeln wäre.



          Ihre Strategie scheint die Argumentationsverweigerung zu sein mit dem Anspruch, das Besserwissen genügt.

          Nach meiner Wahrnehmung gibt es doch sehr häufig bei einem Diskurs eine gefühlt absurde Meinung und eine gefühlt vernünftige. Vernünftig deshalb, weil sie besser begründet ist und nicht deshalb, weil die Mehrheit diese Meinung teilt.

          • @Rolf B.:

            Wenn jeder Klinaleugner auf Einzelunterricht mit Petting besteht, dann gibt es dafür nicht genug Vernünftige, die alle in wochenlanger Kleinarbeit von 2+2!=5 zu überzeugen. Da hilft nur eine Antwort, die wenigstens den Mitleser informiert.

          • @Rolf B.:

            Ich schließe mich dem Blaubären und Rolf an: Man darf vielleicht doch auch noch darauf vertrauen, dass nicht jeder auf Teufelkommraus bei unsinnigen Ansichten bleibt, wenn man sich immer wieder auf die Diskussion einlässt. Andererseits ist es frustrierend und vor allem gefährlich, mit welcher Unverfrorenheit Lügner ihre Lügen verbreiten und mit welcher unglaublichen Dummheit und Skrupellosigkeit Menschen in einem Bildungsland diesen Müll weiterverbreiten und dann auch noch glauben, sie wären irre schlau. Ich finde es dabei allerdings doch etwas schräg, angesichts von Lügnern und Zerstörern von allem, was mit Wahrheit und Ehrlichkeit zu tun hat, so zu tun, als sei das Problem der Stil derjenigen, die die Wahrheit und die Wissenschaft verteidigen. Ja, es bleibt eine Geduldsaufgabe, dagegen anzugehen, aber der, der Lügen erfindet und verbreitet, hat den Mist gebaut und hat sich zu rechtfertigen. Ihn zu Rede zu stellen, ist Pflicht und keine Stilübung.

        • @06227 (Profil gelöscht):

          Danke, @BlaubärMitSoße!