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Meinungsfreiheit an UniversitätenDer Feind in deinem Hörsaal

Professor*innen haben angeblich Angst vor Studierenden. Diese mediale Inszenierung übersieht die tatsächliche Gefahr für die Meinungsfreiheit.

Ungefähr so stellt sich „Die Welt“ linke Studis vor Foto: kontrec

Die Bildsprache kommt direkt aus den Tiefen des Kalten Krieges. Grobe Zeichnungen vermummter Gestalten, die den Katheder stürmen und dem Lehrenden den Mund zuhalten. Marodierende Mengen mit Spruchbändern und Hass im Blick. So stellt sich die Welt die Situation an deutschen Universitäten vor. Von FAZ bis taz wird lamentiert über die unverständigen und unverschämten Student*innen, die zu allem Überdruss noch auf einem Sternchen in ihrer Funktionsbeschreibung bestehen. Vermengt wird das nicht zuletzt bei Spiegel und der Süddeutschen mit der eigenartig blöden Frage danach, was „man“ denn heutzutage überhaupt noch sagen dürfe.

Die Antwort darauf ist leicht. Man darf allerhand. Sich als Faschist artikulieren darf man zum Beispiel und dafür gemeinsam mit Gesinnungsgleichen zur Belohnung gar ganz ordentliche Diäten einstreichen. Dafür darf man allerdings auch gerichtsfest als Faschist bezeichnet werden. Um die Meinungsfreiheit scheint es also insgesamt recht gut bestellt zu sein. Wer das in Abrede stellt, verwechselt das Recht auf freie Meinungsäußerung mit ihrem Gegenteil, nämlich der Freiheit von Widerspruch.

Interessanterweise ist genau das der Vorwurf, der Student*innen gemacht wird, die, ohne artig aufzuzeigen, ihre Ansichten zur Welt im Allgemeinen und zu dem hochdotierten Lehrpersonal im Besonderen zur Kenntnis geben. Spätestens seit dem Streit über das Gedicht „Avenidas“ von Eugen Gomringer, das einige Jahre an eine Hauswand an der Berliner Alice Salomon Hochschule geschrieben stand, gilt allerhöchste Alarmstufe in Sachen Diskursfähigkeit der akademischen Jugend. In selbstzufriedener Identitätskonstruktion verharrend, verweigere sie sich der Konfrontation mit anderem als der eigenen Erfahrung und Weltsicht. Die Bewahrung des Guten, Großen und Schönen zeihen sie als Projekt der „alten weißen Männer“ – ein Code, der dazu als Rechtfertigung für Übergriffe auf nicht genehmen Lehrstoff und seine Repräsentant*innen diene.

Als Beispiele für den Sittenverfall werden im Regelfall ein Watchblog angeführt, das sich mit der Arbeit des namhaften Politikwissenschaftlers Her­­fried Münkler befasste, sowie die Vandalisierung seiner Bürotür an der Humboldt-Uni zu Berlin, Protestaufrufe gegen die Frankfurter Islamwissenschaftlerin Susanne Schröter und immer wieder Konflikte des Osteuropahistorikers Jörg Baberowski mit Student*innen, wiederum an der HU. Neuester Fall lauter, öffentlichkeitswirksamer und viel kritisierter Intervention von studentischer Seite war die wiederholte erhebliche Störung der Vorlesungen des Wirtschaftswissenschaftlers Bernd Lucke an der Universität Hamburg.

Unbegründete Angst

Viel länger ist die Liste der spektakulärsten Fälle nicht, es trennt sie auch mehr, als sie vereint. Eine gewisse Sorge wird Professor*innen dennoch attestiert. Sorge um ihre Meinungsfreiheit, die hier etwas unscharf getrennt übergeht in die nochmals besonders geschützte Freiheit von Lehre und Forschung, als deren Träger*innen praktisch exklusiv die Lehrstuhlinhaber*innen gesehen werden. So wird oft übersehen, dass Meinungsfreiheit nicht erst ab Besoldungsstufe C3 vollumfänglich in Anspruch genommen werden kann.

Die Angst vor studentischen Zusammenrottungen mag trotzdem wirklich da sein, begründet aber ist sie kaum. Hochschulen geben sich große Mühe, die Freiheiten ihrer Professor*innen zu verteidigen, mit Worten und bisweilen auch mit der Polizei. Gut besoldet und häufig auf Lebenszeit berufen, genießen Professor*innen erhebliche Macht in ihrem unmittelbaren beruflichen Umfeld. Der Zugang zu größeren Bühnen als dem eigenen Hörsaal steht ihnen zusätzlich offen.

Student*innen, die sich öffentlich in der Debatte zu Wort melden, stehen hingegen noch weit vor dem Beginn einer ernst zu nehmenden Karriere. Da will jedes Wort überlegt sein, gerade in Zeiten von Suchmaschinen, die sich an alles erinnern werden, oder schon allein mit Blick auf die nächste Prüfung. Die Auswahl an Linksradikalen wohlwollenden Lehrstuhlinhaber*innen ist mit der neoliberalen Reform einer im Grunde noch immer feudalen Hochschulstruktur seit Ende der 1990er Jahre nicht größer geworden. Viel Erfolg mit der Promotion.

Die Teilnahme an Protestaktionen, bei denen polizeiliches Eingreifen möglich ist, ist nicht weniger riskant. Eine Widerstandsanzeige ist schnell eingefangen. Keine gute Idee für beispielsweise angehende Lehrer*innen. Sind also wirklich Professor*innen unter diesen Umständen die hilflosen, zum Schweigen gebrachten Opfer eines verrohten und keinen Argumenten zugänglichen Mobs?

Die beste aller Welten

Vielleicht ist die vornehmste Kaste des Hochschulsystems es einfach nicht mehr gewohnt, Widerspruch zu erfahren. Unter der rot-grünen Bundesregierung nahm schließlich eine Studienreform Fahrt auf, die im Ergebnis eine Zurichtung der Studierendenschaft auf maximale Anpassung und Unterordnung hatte. Kritik findet kaum Platz unter dem Druck auf der Jagd nach den nächsten ECTS-Punkten. Die schweigend über ihre Mitschriften gebeugten Student*innen mögen ein bequemer Schmuck für jeden Seminarraum sein, die so bevorzugt herangezogenen autoritären Charaktere, aus denen sich künftige Eliten formen, sollten aber nicht nur politisch Anlass zur Sorge geben.

Wissenschaft, die Angst vor Widerspruch und Kritik hat, statt sich ihrer mit wissenschaftlichen Methoden zu stellen, verharrt im Gestern, statt ins Morgen zu schauen. Nur wer annimmt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben, kann sich damit zufrieden geben.

Es ist nun das Privileg der Jugend, besonders empfindlich auf die Zumutung des Lebens und ihre jeweils zeitgenössische Ausgestaltung zu reagieren. Nichts weniger, als sich gegen diese Zumutung zu wehren, sollte man von ihr erwarten. Es kann situativ natürlich verstörend sein, wenn Student*innen die Vorlesung eines Professors verhindern. Wenn der aber, wie Bernd Lucke, der Gründer einer, nach impliziter Aussage ihres jetzigen Vorsitzenden, in ihrer Mitte faschistischen Partei ist, wäre es viel beunruhigender, wenn nicht wenigstens ein paar Menschen ihr Unbehagen deutlich hörbar kundtäten.

Die Wege, auf denen Student*innen, linke zumal, ihren Widerspruch äußern können, sind begrenzt. Seit linke Gruppen die Asten der großen Universitäten dominieren, traktieren deren rechte Gegner*innen die Studierendenschaften mit Klagen wegen des sogenannten politischen Mandats. Das ist der Grund für die stark eingeschränkte Möglichkeit der gewählten Vertreter*innen, sich zu Themen jenseits unmittelbaren Hochschulbezugs zu äußern. Halten sie sich aber an das ihnen zugestandene Fach, die Hochschulpolitik, werden sie in den zuständigen Gremien regelmäßig von der festgeschriebenen Mehrheit der Professor*innen überstimmt.

Wissenschaft, die Angst vor Widerspruch hat, verharrt im Gestern, statt ins Morgen zu schauen

Ein Watchblog? Ein Protestaufruf? Eine gestörte Vorlesung? Eine beschmierte Tür? Das sind die Feinde der Demokratie und der Wissenschaft in den Hörsälen? Wohl kaum. Und gar nicht so selten ist das genaue Gegenteil der Fall.

Hochschulen sind schließlich ein zutiefst undemokratischer Ort, dabei getragen und finanziert von einer demokratischen Gesellschaft. Diesen Widerspruch zu bemerken und anzusprechen, scheint immer wieder einem kleinen Teil jeder Generation Student*innen vorbehalten zu sein, der diese Aufgabe mit zum Teil nicht unerheblichen persönlichen Risiken angeht. Dafür gebührt ihm Respekt, statt wohlfeiler Belehrungen aus dem Ohrensessel. Eine Genugtuung immerhin wird man den heute noch auf Krawall gebürsteten Student*innen aber kaum nehmen können. Sie sind diejenigen, die die Geschichte heutiger Konflikte schreiben und deuten werden – wenn sie selber alt sind und vielleicht nicht mehr ganz so weiß und männlich.

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92 Kommentare

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  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Ein sehr hörenswerter Vortrag von Prof DR. Harald Welzer über die medial gutmeinenden Journalisten die sich an rechten Narrativen abbarbeiten und diesen damit in die Hände spielen.



    Das passt leider auch auf diesen ansonsten guten Artikel.

    Vielleicht sollten sich einge mal darüber Gedanken machen:www.youtube.com/wa...lTLX8o&app=desktop

  • Vorangestellt: Lucke ist kein Faschist. Seine sehr wertkonservative Meinung muss sich niemand zueigen machen.

    Aber, Herr Kretschmar, in Ihrer Argumentation legen Sie sich die Dinge meiner Ansicht nach zu wohlfeil zurecht.



    "Student*innen, die sich öffentlich in der Debatte zu Wort melden, stehen hingegen noch weit vor dem Beginn einer ernst zu nehmenden Karriere. Da will jedes Wort überlegt sein..." Das geht Berufsschülern, Berufsanfängern, Volontären genauso, na und?! Sie haben hier soeben das duckmäuserhafte Verhalten vieler DDR-Bürger legitimiert. Wo kommen wir hin, wenn "Karrieregründe" als Vorwand für angepasstes Verhalten akzeptiert werden?! Es gab - um beim Beispiel DDR zu bleiben - immer Menschen, die Unannehmlichkeiten oder auch Einbußen in Kauf genommen und trotzdem ihre Meinung vertreten haben.

    "Es kann situativ natürlich verstörend sein, wenn Student*innen die Vorlesung eines Professors verhindern." Nein, das ist nicht nur verstörend, das ist ZENSUR von unten. Die Studis haben aber das Recht, der Vorlesung aus Protest fernzubleiben oder in der Vorlesung auf kreative Art ihren Unmut zu zeigen. Wegen "Einbußen" s. oben.

    "Hochschulen sind schließlich ein zutiefst undemokratischer Ort, dabei getragen und finanziert von einer demokratischen Gesellschaft. Diesen Widerspruch zu bemerken und anzusprechen, scheint immer wieder einem kleinen Teil jeder Generation Student*innen vorbehalten zu sein, der diese Aufgabe mit zum Teil nicht unerheblichen persönlichen Risiken angeht." Hä?!! Nicht nur Hochschulen sind so strukturiert, sondern auch Schulen, Krankenhäuser, Feuerwehren, Kraftwerke, Krankenkassen, Rathäuser... Es scheint einem sehr kleinen Teil der Studentenschaft vorbehalten zu sein, den Schuß nicht gehört und generell ein Problem mit arbeitsteiliger Verantwortlichkeit zu haben.



    So, fertig, ich muss zum Plenum...

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    In Einem stimme ich Ihnen - ganz ohne "spitze Bemerkungen" - zu: der Stein der Weisen wurde bislang nicht gefunden.

    Anders als Sie sehe ich keine unterschiedliche ökonomische Modelle. Es sei denn, Sie möchten China in der sozialistisch- kommunistischen Schublade ablegen.



    Kuba, Venezuela, Bolivien sind auch Mahnmale des Scheiterns.

    Nach wie vor - und daran dürfte sich auch kaum etwas ändern - ist mein Fokus auf das Gemeinwohl gerichtet und träume ich von sozialen Zuständen. Ich träume nicht nur, sondern versuche auch danach selbst zu leben.

    Das hebt natürlich, auch das weiß ich, die großen Strukturen nicht aus den Angeln. Wie es für Veränderungen nötig wäre.

    Kurzum: ich lebe ich den gegebenen Widersprüchen. Eines meiner Vorbilder, ich nenne dies gelegentlich, ist Sankt Martin. Obwohl ich mit Kirche und Religion nichts am Hut habe.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Martin, hmm. War das nicht der Kerl, der einem erfrierenden im Winter, nicht weit vom eigenen wärmenden Lager, ganz nach christlicher Art gerade einmal die Hälfte seines Umhangs überlassen haben soll? Zum sterben zuviel, zum Leben zu wenig. Such dir doch lieber bessere Vorbilder.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Hampelstielz:

        Wer auf diese Art und Weise sich darum bemüht, die Bereitschaft zum Teilen zu diskreditieren, braucht keine Ratschläge.

        Sie wären eh für die Katz'.

        Wer war noch mal Ihr Vorbild?

        • @76530 (Profil gelöscht):

          An meiner Aussage ist nichts falsch. Wer nur einen eher symbolischen Akt leistet, muss sich nicht brüsten. Das Beispiel übertragen auf die jetzige Zeit, sind 5 € bei Misereor gespendet und dann ein Held sein. Besser als nichts ist es sicher, aber wirklich geteilt hat man nichts.



          Ich frag doch auch niemanden, ob er von meinem Brot was abhaben möchte und puhle ihm dann mit dem Fingernagel einen Krumen ab. Da ist nichts geteilt.



          Erzählt man die Geschichte um den strahlenden Martin weiter, schwenkt die Kamera wieder aus dem Lager heraus, man sieht unweit eine im Schnee erstarrte Leiche. Erfroren beim Versuch, sich mit einem Stoff von etwa einem Quadratmeter vor Kälte und Schneefall zu schützen.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      "Eines meiner Vorbilder, ich nenne dies gelegentlich, ist Sankt Martin. Obwohl ich mit Kirche und Religion nichts am Hut habe."

      Denken wir an der Stelle mal kurz weiter: Warum müssen Sie das so qualifizieren? Vielleicht weil es eher unüblich ist, dass sich jemand aus anderen Gründen als religiösen Heilsversprechen mit dieser berühmten Symbolfigur für Solidarität mit den Ärmsten identifizieren kann?

      Da haben Sie das Problem - und es ist sicher keines, das es erst seit der Industrialisierung oder dem Aufkommen des Manchester-Kapitalismus gibt.

      • @Normalo:

        Lieber User, auch hier möchte ich sagen: das ist zu kurz gesagt und/oder gedacht.



        "Boshaftigkeit" mag ja natürlichen Ursprungs sein und für das Überleben grundsätzlich taugen (und wohl auch gemacht sein).

        Nur gut, dass wir heute aber aus, weithin, der Medizin und den Sozialwissenschaften wissen, dass der Mensch einen anderen Standpunkt einnehmen, sein handeln ändern und insbesondere Konzepte erdenken kann, welche das Soziale fördern.

        Wachstum, nun gut, Wohlstand, wurde indes nur (so gestreut) dazu verwendet (verteilt), um die Not zu kultivieren und als geschicktes Unterdrückungskonzept zu installieren.

        Es geht ja auch nicht darum, Not gänzlich beseitigen zu können, sondern so weit, wie dies schaffbar ist.

        Das Gleichnis zu Ihrem manipulierenden Redeansatz ist, dass (der) Reichtum (der Reichen) unter dem Steuerrecht, wie es zu Zeiten Dr. Helmut Kohls galt, genauso schön war, wie heute.

        • @Gerhard Krause:

          "Nur gut, dass wir heute aber aus, weithin, der Medizin und den Sozialwissenschaften wissen, dass der Mensch einen anderen Standpunkt einnehmen, sein handeln ändern und insbesondere Konzepte erdenken kann, welche das Soziale fördern."

          "Können" reicht nur leider nicht.

          Die marxsche Theorie einer kommunistischen Gesellschaft basiert letzlich auf dem Postulat, dass diese Änderung DURCHGEHEND gelingt - dass so ziemlich Jeder, vor allem auch die überdurchschnittlich Leistungsfähigen, wirklich nach seinen Möglichkeiten leistet, damit Alle nach ihren Bedürfnissen versorgt werden können. Ökonomisch sind die sozialistischen Experimente der Vergangenheit durchweg daran gescheitert, dass diese Bereitschaft zur vollen Leistung im Dienste der Allgemeinheit zu wenig durchgängig vorhanden war. Ohne dies wären die diktatorischen Strukturen und die ganze polizeistaatliche Unterdrückung vonseiten der Systementwickler/ -bewahrer nicht nötig gewesen.

          Aus meiner Sicht liegt da die Diskrepanz zwischen Realität und Gedankenspiel: Der marxsche Gesellschaftsentwurf ist - im Gegensatz zum Kapitalismus - ein totales System, in dem Sinne, dass er mit (unsozialen) Abweichlern nicht umgehen kann. Sie wirken wie Krebsgeschwüre, die Andere dazu verleiten, AUCH die Gesellschaft Gesellschaft sein zu lassen und zu schauen, wer sie mit minimalem Einsatz ihr Schäfchen ins Trockene bringen. Versuche, diese Abweichler durch entsprechende Sozialisierung zu verhindern, können nie den durchgreifenden Erfolg haben, den das System bräuchte, um nicht zu erodieren.

          Wir sind in unserem System ja auch trotz aller Konditionierung bei Weitem nicht Alle überzeugte Kapitalisten. Nur kann der Kapitalismus mit einem recht hohen Prozentsatz an Systemverweigerern locker umgehen und ist daher inhärent viel stabiler. Der Preis dafür ist nicht nur die Existenz sondern das regelrechte Anstreben von Ungleichheit, die daher nur sozial abgefangen aber nie substanziell "weggemildert" werden kann.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Sorry. Ich verstehe Ihren Einwurf nicht.

        Meine Identifikation mit Sankt Martin hat in der Tat eine andere als religiöse Heilsversprechungen. Ich nenne es Solidarität und die Pflicht zum Teilen. Eine tief-sozialistische Tugend, auch wenn es bereits früher gab.

        Letztlich, werter Mitstreiter, ist es jedoch keine Frage des Überbaus - sondern des Tuns.

        Und da sage ich: helfende Hände sind mir lieber als betende. Und ja: meine Haltung ist eine gewordene. Durch christliche Prediger - und Pharisäer.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Der - meinerseits spitze - Hinweis galt nicht Ihnen, sondern all Jenen, denen eine rein irdische Begründung nicht reicht, um sich die überlieferten Tugenden eines Martinus von Tours zueigen zu machen. Die sind und waren immer sehr zahlreich, selbst unter Jenen, die mehr Solidarität propagieren.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      ... als Erwiderung an @Normalo.

  • Ich habe in Greifswald Studiert. Dort habe ich in der Vorlesung Bürgerliches Recht für Fortgeschrittene bei Herrn Prof. Weber folgende Szene erlebt: Ein Mitglied des Stupa bat darum, vor der Vorlesung die Studierenden dazu aufzufordern, am Nachmittag zu einer Mahnwache zu kommen. Die Mahnwache wurde ausgerichtet für die Opfer des von Oberst Klein befohlenen Angriffs durch deutsche Kampfflugzeuge auf einen mit Raffinerieerzeugnissen beladenen Tanklaster in Afghanistan, bei dem, wenn ich mich recht erinnere, etwa 50 Menschen (Zivilisten) ermordet wurden.

    Als Herr Weber sodann wie üblich mit Grüß Gott die Vorlesung eröffnete, brach sich ein rechtsextremer Wutschwall Bahn: Was dem Stupa Einfalle, deutsche Soldaten in den Dreck zu ziehen, das sei unerhört, die würden ihr Leben fürs Vaterland aufs Spiel setzen, wie schon in den 1940ern, da hätten deutsche Soldaten ihr Vaterland gegen den Angriffskrieg (sic!) der Russen verteidigt (ja, so wörtlich Herr Weber). EIN einziger Student hat daraufhin die Vorlesung verlassen, ich leider nicht. Kein Widerspruch, kein gar nichts durch das Auditorium. Vergleichbare sexistische, chauvinistische, nationalistische Aussagen und Provokationen gehörten zu Beginn der Vorlesung bei Herrn Weber zur Routine. Das Kollegium an der Fakultät beließ es bei mahnenden Worten, man will sich das Klima ja nicht vergiften, das Ministerium hat nix gehört und nix gesehen trotz VS im Hörsal, soll alles schön harmonisch effizient weitergehen. Die Studierenden spendeten Herrn Weber teilweise Applaus und freuten sich über überdurchschnittlich gute Noten.

    Solange Profs wie Herr Weber an Hochschulen auf Studierende losgelassen werden, sollte der Fokus der Debatte genau hier liegen und nicht auf den Studierenden, die berechtigt dagegen aufbegehren, mag das Beispiel Weber auch extrem sein.

    Alle, die nicht aufmucken (so wie ich in der Vorlesung) sollten sich schämen, dazu beizutragen, dass die Rechte diskursiven Raum gewinnt.

    • @diapontisch:

      Ich nehme an, dass der VS anwesend war, um mögliche linke "Elemente" zu beobachten.

      Ob der von Ihnen zitierte Prof. Weber mit Lucke vergleichbar ist, träfe ja nur dann zu, wenn Lucke rassistische, chauvinistische oder sexistische Äußerungen in seinen Vorlesungen ablassen würde.

      Sein neoliberales ökonomisches Grundgerüst teilt er LEIDER mit sehr vielen anderen Ökonomen. Insbesondere mit denen, die sich der herrschenden Politik und den Unternehmerinteressen andienen.



      Lucke würde also durchaus dem ökonomischen Mainstream entsprechen, wenn er nicht eine isolierte Position bezüglich EU und Euro hätte.

      Luckes gibt es an fast allen Universitäten.



      Würden Studierende bei vielen neoliberalen Professoren protestieren, hätten sie meine Zustimmung. Leider ist das Gegenteil der Fall.

      • @Rolf B.:

        Nein, der VS war schon für Herrn Weber da, der sich darüber beschwerte... Ich wollte Lucke nicht mit Weber vergleichen. Lucke propagierte allerdings auch die Verschwörungstheorie von der schwindenden Meinungsfreiheit für Leute wie ihn, die Widerspruch und klare Kante gegen seinen dumpfen Nationalismus und ökonomischen Unsinn nicht aushalten. Sehr guter Artikel zum Thema: www.nytimes.com/20...edia-violence.html

  • "Wissenschaft, die Angst vor Widerspruch hat, verharrt im Gestern, statt ins Morgen zu schauen"

    Widerspruch, der den Diskurs mit der kritisierten Wissenschaft scheut, verharrt in der mittellaterlichen Vorwissenschaftlichkeit. Kommt es zur Behinderung des Diskurses, können noch ein paar Jahrtausende draufgezählt werden

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Die Humanwissenschaften sind heute zu einem guten Teil kritikresistent geworden. Es geht nicht darum, "den Diskurs mit der kritisierten Wissenschaft [zu] scheuen", sondern vielmehr darum, Professoren wie Bernd Lucke dazu zu bringen, sich der Kritik überhaupt zu stellen. "Das Kapital" ist von 1848 und gehörte i meinem Studium in Leipzig in der Philosophie und der Politikwissenschaft zur Grundlektüre. Warum nicht in der Ökonomie?

      Keine Geograf*in würde heute behaupten, die Erde sei rund. Aber kapitalistische Ökonom*innen revidieren ihre Annahmen nicht, obwohl sie empirisch falsch sind.



      Trotz empirisch feststellbarer begrenzter Ressourcen halten sie an der Idee unbegrenzten Wachstums fest. Noch vermessener wird die Realität verdreht, wenn behauptet wird, Kapitalismus schaffe Wohlstand, obwohl er den nachfolgenden Generation Verwüstungen in einem Grad hinterlässt, dass diese sich noch nicht einmal mehr ihres bloßen Überlebens sicher sein können!



      Der Skandal ist doch der, dass die Ökonomie nicht empirisch zu sein hat! Obwohl Geld ja nur ein Wert unter vielen ist (und man es in der Not nicht essen kann), machen kapitalistische Ökonom*innen das Bruttosozialprodukt zum Maßstab des Guten. Wenn also ein Obdachloser krankenhausreif geprügelt wird und deswegen Krankenhäuser und Pharmakonzerne einen höheren Umsatz haben, erhöht das das Bruttosozialprodukt. Obdachlose verprügeln ist also gut, oder?

      All diese Argumente sind ja nicht neu, sondern Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte alt. Wer hier den Diskurs scheut, möchte ich mal wissen.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Das ist schlicht falsch, schauen sie sich einfach mal die letzten Nobelpreise an, schauen Sie sich mal die Inhalte von Bachelor/Masterstudiengängen in VWL und BWL an. Der "empirc turn" ist real und das schon seit sehr vielen Jahren.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        "... sondern vielmehr darum, Professoren wie Bernd Lucke dazu zu bringen, sich der Kritik überhaupt zu stellen."

        Wurde der nicht einfach nur niedergebrüllt? Selbst der ASTA der Uni Hamburg soll sich distanziert haben.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        ""Das Kapital" ist von 1848 und gehörte i meinem Studium in Leipzig in der Philosophie und der Politikwissenschaft zur Grundlektüre. Warum nicht in der Ökonomie?"

        Weil es ein bedeutendes philosophisches und politisches Werk ist, ökonomisch aber nicht weiterbringt. Ökonomisch betrachtet beschreibt es nur die bekannte Realität in anderen sozialethischen Begriffen - und stellt eine Fiktion dagegen, die nur als Gedankenspiel taugt, nicht als real funktionierendes ökonomisches Modell. :-)

        • @Normalo:

          Nur gut, dass Sie den Smilie im Anschluss an Ihre Rede selbst gesetzt haben. Einfacher und effektiver hätte ich sie auch nicht als "er war stets bemüht" markieren können.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Normalo:

          Mit "funktionierenden ökonomischen Modellen" ist es seit 1989/90 so eine Sache: es wurde bislang kein einziges entdeckt. (Auch nicht in erdnahen Umlaufbahnen.)

          Bei Ihrem Wertesystem frage ich mich immer wieder, wieviel Prozent Armut, Arbeitslosigkeit, Ausgrenzung für Sie "normal" sind, Herr Normalo?

          Wann geht es los? Bei 10, 20, 30, 50? Die südliche Hemisphere erfreut sich an Ihrer intelektuellen Brillianz.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Polemisch formuliert ist Alles unter 90% Armut (im Sinne von Mangelversorgung) schonmal ein merklicher Fortschritt gegenüber Allem, was die fatale Illusion hervorgebracht hat, "Das Kapital" sei ein ökonomisches Weltwerk.

            Sehen Sie, man muss nicht den Stein der Weisen gefunden haben, um zu erkennen, dass Blei kein Gold ist. Und ja, der ökonomische Stein der Weisen ist noch nicht gefunden. Wir sind also bis auf Weiteres dazu verdammt, die Suche nach dem am wenigsten schlechten ökonomischen Modell fortzusetzen.

            Insofern kann ich Ihre spitzen Bemerkungen leider nicht mit einer endgültigen Erfolgsmeldung beantworten Das ändert aber nichts daran, dass die Geschichte gezeigt hat, dass die Anwendung von Marx auf die Ökonomie in etwa vergleichbar ist mit der Anwendung von Schrödinger auf die Veterinärmedizin oder der Bibel auf die Physik.

            • @Normalo:

              "Das ändert aber nichts daran, dass die Geschichte gezeigt hat"

              Wow, eine wissenschaftliche Aussage. Wenn vor dieser nicht der Blei-Gold-Vergleich, und noch dazu verknüpft mit einer Nebenbestimmung, äh, einer wunderschönen Vorrrede, gekommen wäre, hätte sie mich geflasht - ok, nein, natürlich nicht.

            • @Normalo:

              Ich glaube, man hat eine weniger rhetorische Antwort erwartet, als diese.

              • @Hampelstielz:

                Dann häte man vielleicht eine weniger rhetorische Frage stellen sollen, schätze ich...

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Insbesondere die Humanwissenschaften leben von Annahmen, Modellen und Empirie.



        Die ersten beiden Dinge sind politisch und sollte mindestens konsistent sein.



        Das Ergebnis des Modell und seiner Annahmen sollte nachvollziehbar überprüfbar sein.



        Und nun kommt das Gemeine: Das geht immer, man muss nur die "zahlen" auf die richtige Art und Weise auswerten.

        • 8G
          85198 (Profil gelöscht)
          @J_CGN:

          Was heißt denn "auf die richtige Art und Weise".



          "Empirisch" heißt zumindest, dass alle relevanten Daten in die Rechnung einfließen, ohne etwas wegzulassen, das mir etwa aus persönlichen Gründen nicht gefällt.



          So macht die deutsche Wirtschaft durch ihren überhöhten CO2-Ausstoß allein in diesem Jahr mehrere Billionen (!) Euro Schulden - allein durch die Notwendigkeit, dass nachfolgende Generationen dieses CO2 wieder binden müssen. Dabei sind noch nicht einmal die Kosten für die entstehenden Zerstörungen mit eingerechnet. Da fällt noch einmal ein Vielfaches der Kosten an.

          Und Schäuble spricht von der "schwarzen Null". Er ist nicht weniger als ein schamloser Lügner, Betrüger und Demagoge! Mit ihm ein Großteil der Ökonom*innen!

          Die Ökonomie hat ja noch nicht mal einen empirischen Wertbegriff. Hat irgendeine kapitalistische Ökonom*in denn mal untersucht, welchen Wert Geld hat, im Vergleich zu Freizeit, Freundschaft, Menschenwürde, intakter Natur etc?

          Die Ökonomie gibt eben vor, eine empirische Wissenschaft zu sein, sie ist es aber bestenfalls in streng abgegrenzten Bereichen wie der Grenznutzenökonomie.



          Die Grenznutzenökonomie sagt dabei ganz klar, dass Geld nur einen begrenzten Nutzen hat. Beim Anwerben von Personal etwa nützt Geld spätestens dann nichts mehr, wenn es kein qualifiziertes Personal mehr gibt. Unsere Gesellschaft hat z.B: nicht genug Krankenpfleger*innen und Busfahrer*innen. Die fallen aber auch dann nicht sofort vom Himmel, wenn höhere Löhne gezahlt werden.

          • @85198 (Profil gelöscht):

            Ich sehe das im Grunde genauso, wie Sie. Noch einen kleinen Schritt, im Vergleich, würde ich jedoch gehen: das heutige Wirtschafts- und Menschenbild (System) beruht nicht nur, sondern ist seinem Wesen nach eine Form des Betruges - und ich selbst stehe damit (leider = man kann sich im Ergebnis einfach nichts darauf einbilden) prächtig da -, welcher die Aufnahme in das StGB bislang versagt blieb.

          • 8G
            85198 (Profil gelöscht)
            @85198 (Profil gelöscht):

            Das fiel mir noch ein: Die Grenznutzenökonomie und die Glücksforschung haben empirisch ermittelt, dass ab etwa 800.000 Euro Jahresverdienst Geld keinen messbaren Einfluss mehr auf das Glück hat.

        • 8G
          85198 (Profil gelöscht)
          @J_CGN:

          Was will uns der Künstler damit sagen?

  • &!Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - Verriß -

    “ Ahoi! Mehr "Verschissmus" bitte.“

    kurz - Wat mutt - datt mutt. 👺

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Welche Relevanz besitzt für die hiesige Leserschaft "Die Welt"?

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Also zumindest konservative und auch neoliberale Kommentator*innen gibt es einige hier.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Unbestritten.

        Doch können "Einige" der Maßstab für die Auswahl von Artikeln sein?

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Wobei ich mich aber bei dem verlinkten gesperrten Welt-Artikel frage: Haben Sie ihn eigentlich gelesen und hamse heimlich doch ein Abo? Oder schreiben Sie ins Blaue hinein?

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Gerne beantworte ich Ihre Frage, damit Sie Ihre Zeit für sinnvollere Dinge nutzen können:

        Ich habe den Artikel - natürlich - nicht gelesen, sondern schreibe ins Graue hinein. Das Blaue muss ich hier leider entbehren.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Die eines Ausflugs aus der Blase?

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @80576 (Profil gelöscht):

        Nichts gegen Blicke über den eigenen Tellerrand.

        Wer bereits 1968 im Fokus der Springerpresse mitbekommen hat (Tod Benno Ohnesorgs, Attentat auf Dutschke) bedarf 2019 keine WELT, sondern hat bereits genug aus dieser Ecke für sein ganzes Leben.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Sie haben aber schon noch "andere" Medien seit 1968 gelesen und zwischenzeitlich mitbekommenm das der Täter bei der Ermordung Ohnesorgs - Karl-Heinz Kurras - als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR war und Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) ?

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Danke für diese sensationellen News. Und der Dutschke-Attentäter B., auch ein Pseudolinker (nach Ihrem Koordinatensystem), war der auch IM?

            Ich habe übrigens nach 1968 nur noch Bravo und St. Pauli Nachrichten gelesen. In der Bravo stand bei der Rubrik von Dr. Sommer nichts drin.

            Apropos Bravo: nur noch alle vier Wochen! Kulturschockschwernot.

          • @Rudolf Fissner:

            Herr - wirf 🧠 vom Himmel.

            • @Lowandorder:

              Und ... kam nichts runter?

              • @Rudolf Fissner:

                Nö - ham Sie doch. Wollnichwoll.



                Aber typisch - hamse erst gar nicht erkannt. Newahr.



                Normal.

  • "So wird oft übersehen, dass Meinungsfreiheit nicht erst ab Besoldungsstufe C3 vollumfänglich in Anspruch genommen werden kann"

    Danke für dieses Juwel :-)

    • @tomás zerolo:

      Besoldungsgruppe C gibt es seit 2002 nicht mehr, Professoren werden nach der Besoldungsordnung W bezahlt.

      W steht übrigens für Weniger ;-)

      www.w-besoldung.ne...n-zur-w-besoldung/

      • @Sven Günther:

        Danke & ich dachte für - Wirtschaft - 🍺

        • @Lowandorder:

          Dort hätte man einem aber nicht einfach so das Gehalt kürzen können bei gleicher Tätigkeit, da wäre eine Änderungskündigung nötig gewesen.

        • @Lowandorder:

          Als sozialen Kompromiss à la SPD schlage ich deshalb hiermit die Gruppe WC vor. «(º¿º)»

          • @Rainer B.:

            Und nach ein Jahre ändern wir das dann in CW und machen noch ein paar kosmetische Änderungen, so wie bei der Arbeitsagentur in Agentur für Arbeit Geschichte und erklären das dann als großen Wurf und viel näher am Leben und den Beschäftigten und so weiter.

            Gleichzeitig haben wir uns dabei die Kohle für ein Ferienhäuschen, ich würd eins in Frankreich bauen, verdient.

            • @Sven Günther:

              Der vom menschlichen Auge sichtbare Teil Frankreichs ist ein wunderschönes Land, allerdings auch das Land mit der höchsten Atomanlagendichte. Fast alle Atomkraftwerke in Frankreich sind heute nur noch Schrottreaktoren.



              „Bei diesem Stresstest fielen neben nordeuropäischen Kernkraftwerken v. a. französische Anlagen besonders negativ auf. Bei allen 54 Kernkraftwerken wurden größere Mängel nachgewiesen, selbst das beste französische Kernkraftwerk lag mit fünf Rügen unter dem EU-Schnitt.“ Auf die Dauer wird man sich das mit gutem Rotwein auch nicht mehr wegsaufen können.

              de.wikipedia.org/w...rgie_in_Frankreich

            • @Sven Günther:

              Mach fertig. Wo genau? Provence?

              kurz - Da simmer dabei. 🥳

              unterm—— kl. Tipp



              Aber die Dachsparren verstärkt - wg der Klimmzüge - wa. 😎

              • @Lowandorder:

                Zwar auch reizvoll aber nein, in der Nähe von Chalon-sur-Saône, das ist in der Bourgogne, ich wüsste sogar schon genau den Hügel. Morgens immer frisches Baguette und Gemüse holen, Glas lokalen Wein, ein Traum.

                Klar, oben ohne immer Morgens bei geöffnetem Fenster 20 Stück...

                Aber nein, das wäre nicht meins.

                Sie scheinen aber auch schon genaue Vorstellungen zu haben.

                • @Sven Günther:

                  Ihrs nehm ich auch.

                  unterm—- entre nous only —-



                  Hatte ein paar Mal das Vergnügen im Gorges du Verdon - in einem derart herbeiphantasierten Altenteilersitz zweier betuchter älterer Herren - alle Viere von mir zu strecken - inum einem ohne Fundament Strom&Wasser langsam den Berg runterrutschendem Weinbergwächterhaus. Wo die Bilche & Feldratten immer erst expediert werden mußten & die Schlangen a Strühfück gelangeweilt aus den Ritzen sich zum Sonnen verfügten. Dusche der schwarze Ball - das Wasser mitde Guzzi vom Dorfbrunnen. Herrlich.



                  &



                  Schonn schön - daß die beiden Damen - Sauerländer Reihung - auf dem Rücksitz (“hach die Jungs wieder - sindse nich süß!“) - obiges zu verhindern wußten.



                  & Liggers. Kurz am Draht gezogen & du warst in Trop.



                  &



                  (ps zu Herrn Bisky & den Zeitungen aus der russischen Revolution als Makulatur & sein Windrad & Quelle - ein andermal)

  • Wir sollten froh sein und alles aktiv unterstützen, was politische Meinungsbildung und -äußerung aus den "digitalen Blasen" rausholt und wieder in den öffentlichen Raum überführt.

    Und wer studentischen Protest gegen B. Lucke kritisiert, oder gar verurteilt, dem ist eh nicht mehr zu helfen. B. Lucke hat eine politische Lawine losgetreten, mittels derer alles "Rechte" wieder gesellschaftsfähig und enttabuisiert wurde. Dafür gebührt ihm alle Verachtung, auch von studentischer Seite, und zudem, neben empfindlichen Sanktionen nach Dienstrecht, ein lebenslanges "Auftrittsverbot", inklusive lebenslanger Ächtung im wissenschaftlichen Zirkel.

    PS: Man möge sich mal vorstellen, B. Lucke hätte die KPD 2.0 gegründet. Würde ein B. Lucke dann wirklich noch an einer deutschen Hochschule lehren dürfen?



    Das bezweifle ich, unterstützt durch die diesbezügliche Praxis in der Vergangenheit, doch SEHR!!!

    Wenn also die Hochschul- und Professorenschaft sich völlig blind auf dem RECHTEN Auge gibt, dann ist studentischer Protest gegen diese und ähnliche Versäumnisse und Verfehlungen dringend geboten, und verdient unsere volle Unterstützung.

    • RS
      Ria Sauter
      @tazeline:

      Danke, dem ist nichts hinzuzufügen!

    • @tazeline:

      Das Vertauschen von Ursache und Wirkung führt schon mal zu Missverständnissen und Fehleinschätzungen.



      Bernd Lucke hat die Lawine von der Sie schreiben nicht losgetreten, er hat es zugelassen, dass sich die Rechten in der Afd breitgemacht haben und erst zu spät erkannt, dass er die Geister die er rief nicht mehr los wurde. Das mag naiv gewesen sein, sicherlich war es dumm und kurzsichtig, doch die Gesellschaftsfähigkeit und Enttabuisierung ist nicht auf seinem Mist gewachsen. Das haben neben einer Vielzahl von Organisationen wie ja auch die AfD, Pegida u.s.w. auch die falsche Vorgehensweise der demokratischen Parteien und der Bundesregierung mitverursacht indem sie einige Sorgen und Ängste - so berechtigt oder unberechtigt sie auch sein mögen - nicht ernstgenommen und heruntergespielt haben. Anstatt die Leute dort abzuholen, wo ihnen die Ängst noch zu nehmen gewesen wäre, hat man hier die Leute mit ihren Fragen, Sorgen, Ängste und ja auch mit Vorurteilen und z.T. auch Hass, sofort in die rechte Ecke verortet und somit den Rechten in die offenen Arme getrieben.



      Polemik statt Aufklärung und Shitstorm statt Diskussion sind die falschen Mittel, um den Rechten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Wer das in den letzten vier, fünf Jahren nach Erstarken der Rechten noch immer nicht begriffen hat, kann sich also an die eigene Nase fassen!

      • @Pia Mansfeld:

        Einfach mal unterstellt Ihre Darstellung würde stimmen, bitte ich Sie um Beantwortung folgender Frage: Würde es die AfD (von heute) ohne Bernd Lucke geben, ja oder nein?

        Wir sollten uns also in solchen Themen besser nicht in Details verlieren, sondern auf das große Ganze konzentrieren (bei aller sonst gegebenen Wichtigkeit von Details).

        PS: Ihre Darstellung zeigt mir i.Ü. VIEL ZU VIEL Verständnis für das Erstarken der AfD und deren Anhängerschaft, welche offensichtlich nicht einmal des Lesens mächtig ist, da sie sich unter Beachtung des völlig unsozialen Programms dieser Partei eigentlich entsetzt von dieser abwenden müsste, statt mit weinerlicher Stimme in die Kamera zu schreien: "was tun die denn für mich?!; aber den Flüchtlingen schenken sie alles!" Die AfD steht für eine massive Eindampfung des Sozialstaates. Woher also diese populistisch verführten Anhänger die Hoffnung schöpfen, die AfD würde sich für eine Verbesserung ihres sozialen (und geistigen) Elends einsetzt, erschließt sich mir nicht. Diese Menschen sind populistisch verblendet, rassistisch und faschistische Auffassungen vertretend, und ebenso wie "ihre" AfD ohne einen Peil, wie wir die Probleme unserer Zeit wirklich lösen könnten.

        Und ohne einen Bernd Lucke würde es diese Verirrten ggf. auch geben, aber eben nicht gebündelt in der von Bernd Lucke gegründeten AfD!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!



        Und deshalb kann ich mit dieser Person kein Mitleid empfinden, wenn die Studentschaft lautstark deutlich macht, dass sie eine Vorlesung von einem deart RECHTS stehenden Prof. ablehnt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    • @tazeline:

      Das könnte auch im 1989-er “Neuen Deutschland“ kommentiert worden sein.

  • Solange die Diskussion der (vermeintlich) fehlenden Meinungsfreiheit von rechts wie von links geführt wird, kann es so schlecht um diese nicht bestellt sein.

    Wenn sich etwas geändert hat, dann sind es wenn die "Shitsorms", die man für eine unpopuläre Meinung ernten kann. Diese Gefahr sehe ich tatsächlich als real an, da sie zu einem selbst verordneten Maulkorb führen kann. Und da hilft m.E. auch nicht der Einwand, dass es keine Freiheit von Widerspruch gibt. Mit Widerspruch haben diese nichts zu tun, eher mit einem Niederbrüllen.

    • @Strolch:

      Wenn die AFD in Regierungen kommt, wird die Meinungsfreiheit ganz anders aussehen. Das wird dann wohl mal wieder kein*e gewesen sein. Wer den Antifaschismus so zahnlos machen will, dass damit nicht mehr Antidemokrat*innen und ihre Steigbügelhalter*innen bekämpft werden können, trägt dazu bei, ihnen den Weg zu ebnen.

      • @Uranus:

        Weil die antifa ja so viel gegen den Erfolg der AfD erreicht hat. Demokratische Kräfte sollten demokratisch bekämpft werden. Zur Antifa zählen sich auch viele linke Antidemokraten; auf die soll die Demokratie also im Kampf gegen Antidemokraten zählen müssen?



        Die AfD hat zudem ihr Wählerpotential nach rechts weitestgehend ausgeschöpft. Mehr als 20 % sind da nicht drin. Eine Regieungsbeteilgung verhindert nicht die Antifa, sondern CDU, Grüne und ggf. SPD.

        • @Devil's Advocate:

          1) Von der Berechtigung von Antifaschismus abgesehen, ist pragmatisch gesehen eine Vielfältigkeit der Mittel am effektivsten. So kann unterschiedlich gewirkt und Einfluss genommen werden.



          2) Demokratie ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Genau betrachtet geht es den Demokrat*innen in der Debatte um eine besondere Form der Demokratie - dem Parlamentarismus. Mit dem Fokus auf den Parlamentarismus wird der Blick auf andere Formen der Mitbestimmung verwehrt. Unter Antifaschist*innen gibt es durchaus Demokrat*innen, allerdings RÄTEdemokrat*innen. Andere treten für Mitbestimmung und Organisation jenseits des Staates ein. Das heißt aber keinesfalls, dass diese gegen Mitbestimmung wären - im Gegenteil.



          3) Sicherlich fällt die Verantwortung im Parlament den dort vertretenen Partien zu. Bei Wahlen entsprechend die sich aufstellenden Parteien. Politik an sich findet aber nicht nur bezogen auf das Parlament statt sondern auch außerparlamentarisch. Und hier ist die Antifa m. E. wichtig - z.B. beim Stören nazistischer/reaktionärer Aktivitäten.

  • Natürlich ist Widerspruch erlaubt und auch Prostest.

    Nur frage ich mich teilweise ernsthaft, ob denn durch solche Aktionen wie gegen Lucke auch nur ein Kommilitone von der Richtigkeit



    des Protestes überzeugt wird, wenn man schreiend in dessen Vorlesung steht.

    Aus meiner eigenen Studienzeit habe ich damals zwei Situationen erlebt, wo aufgrund von Konflikten an der Uni unser Hörsaal "besetzt" wurde.

    Nun ist die Politisierung unter Informatikstudenten in der Regel nicht sonderlich hoch, aber es wäre sicherlich möglich gewesen einige Leute zu überzeugen.

    Nur die Art und Weise, wie das durchgeführt wurde war absolut kontraproduktiv. Nach 20 Minuten ging die Tür zum Saal auf und eine junge Frau mit Megafon und etwa 10 Leute kamen in den Hörsaal und riefen der Hörsaal sei besetzt.

    Nach kurzen Gespräch ging unser Prof einfach und die Dame rief, jetzt wolle man mit uns diskutieren.



    Dadurch war die Sache eigentlich schon gescheitert, die ersten sind schon aufgestanden um zu gehen, ein anderer brüllte nach 2 Minuten, "Geh doch wieder angewandte Arbeitslosigkeit studieren, aber lass uns in Ruhe."

    Der Sache, die eigentlich ganz sinnvoll war, hat das viel mehr geschadet als genutzt, ich kann mir nicht vorstellen, dass das heute grundlegend anders ist.

    Der Einfluss der AStA ist doch in der Regel deswegen schwach, weil



    die Wahlbeteiligung da absolut unterirdisch ist, knapp über 10% normalerweise (Goethe Uni Frankfurt 12,6% oder Uni Hamburg 13,1%). Darum ist deren Mobilisierungspotenzial sehr niedrig und oft überhaupt nur in einzelnen Fakultäten vorhanden, das wissen auch alle Beteiligten und lassen die AStA dann einfach auflaufen.

    • @Sven Günther:

      "Nur frage ich mich teilweise ernsthaft, ob denn durch solche Aktionen wie gegen Lucke auch nur ein Kommilitone von der Richtigkeit des Protestes überzeugt wird, wenn man schreiend in dessen Vorlesung steht."



      Es geht m.E. in erster Linie nicht darum, Konservative oder Neoliberale zu überzeugen, sondern zu verhindern, dass Reaktionäre ungestört weitermachen können. Hier geht es darum, wer welche Räume und Bühnen besetzt und mit welchen Inhalten füllt. Es geht um die Störung eines rechen, neoliberalen Diskurses und das Bekämpfen der Akzeptanz dessen als normal und das Bekämpfen der Inszenierung dessen als harmlos.

      • @Uranus:

        Und so wie man das macht, stärkt man die Gegenseite, wahnsinnig clever...

        • @Sven Günther:

          Diesen Automatismus sehe ich nicht. An sich sollten politische Positionen reflektiert werden. Was ich dennoch sehe, sind Menschen, die Leuten wie Lücke hinterher rennen bzw. denen gegenüber nicht genügend abgrenzen. Es geht also auch darum, politisch aufzuklären, politische Alternativen zu bieten, was zugegebenermaßen keine leichte Aufgabe ist, da prokapitalistische und rechte Ideologie einerseits Zuspruch andererseits machtvolle Unterstützung erhält.

          • @Uranus:

            Ich bin inhaltlich eher Dir verbunden, aber in Bezug auf die Aktionsformen habe ich das genau so erlebt. Wenn du Unterstützung bekommen möchtest, verteile möglichst erstmal Flyer, die frei vom tradierten Politkauderwelsch sind. Du sprichst nämlich nicht zu Leuten, die dasselbe gelesen haben oder gar Problembewusstsein haben wie du. Brich es runter auf eine allgemeinverständliche Ebene und du kannst Leute motivieren, weiter zu fragen, zu erkennen, was das mit ihnen selbst zu tun hat. Die sitzen da nicht im Hörsaal, um sich von noch jemandem die nächste Denkschule verkaufen zu lassen, bei Lucke z.B. weil sie dieser Pflichtveranstaltung zugeteilt wurden. Wenn du nur Aufmerksamkeit willst, sprenge die Veranstaltung, mehr Unterstützung als von den sowieso schon Überzeugten kommt dabei kaum rum, wenn den Leuten die Gründe für die Aktion höchstens vage bewusst sind.

    • @Sven Günther:

      Ein wohltuend realistischer Beitrag.

  • 0G
    06137 (Profil gelöscht)

    "Wer das in Abrede stellt, verwechselt das Recht auf freie Meinungsäußerung mit ihrem Gegenteil, nämlich der Freiheit von Widerspruch."



    Hier wird "vergessen", dass es z. B. bei dem Niederschreien der Lucke-Vorlesung nicht um Widerspruch, sondern um Verhindern ging. Widerspruch wäre in der angebotenen anschließenden Diskussion möglich und dies wäre der angemessene Ort gewesen. Niederschreien, Verhindern und Mundtotmachen richtet sich dagegen eindeutig gegen die Meinungs- und in diesem Zusammenhang auch Lehrfreiheit. In der Vorlesung ging es auch nicht um rechtsradikale Hetze, sondern lediglich um umstrittene volkswirtschaftliche Theorien.

    • @06137 (Profil gelöscht):

      Sie lassen einen wichtigen Teil der Kritik an Björn Lucke unter den Tisch fallen. Es geht beim Protest allerdings nicht bloß um Lückes neoliberalen Standpunkt sondern auch darüberhinaus auch über seine rassistisch, chauvinistischen Standpunkt, seine Kooperation mit Nazis und anderen Reaktionären usw.. Das wurde hier auch zur Genüge diskutiert.

      • 0G
        06137 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Es macht trotzdem keinen Sinn und verbietet sich von selbst, eine Veranstaltung zu sabotieren, bei der diese Themen keine Rolle spielen.

        • @06137 (Profil gelöscht):

          Nennen Sie noch Argumente oder belassen Sie es bei Trotz und Prinzipienreiterei? Die Universität ist zum einen eine öffentliche Einrichtung und zum anderen eine Bildungseinrichtung. Es ist also sehr wohl von Belang, welche politische Positionen vertreten werden und wer da so meint, in den angeblich unpoltischen Alltag überzugehen.

      • @Uranus:

        Dabei gehen Sie allerdings davon aus, dass a) diese Kritik berechtigt ist und b) dass Lucke aufgrund von a) kein Recht auf Meinungsäußerung hat und c) dass die Studierenden aufgrund von a) und b) das Recht haben, seine Meinungsäußerung zu unterbinden.

        Oder anders formuliert: Sie setzen ihre eigene Sichtweise absolut und negieren das Recht auf Meinungsäußerung, das Sie für sich selbst in Anspruch nehmen, für andere. Ich würde sagen, das ist autoritärer Mist.

        Es geht hierbei nicht um die Kritik an Herrn Lucke, sondern darum, dass sich daraus nicht das Recht ableitet, ihm das Wort zu verbieten.

        • @sàmi2:

          a) ja



          b) nein. Er hat Recht dazu. Andere haben Recht zu widersprechen und das Recht sein gesellschaftliches und politisches Wirken zu problematisieren. Zumal die Uni-Leitung eine Fortsetzung der Lehre durch Lucke entschied und Studierende nicht wirklich mitbestimmen konnten. Hieraus kann mensch durchaus die Legitimität ableiten, den Alltag zu stören.

  • …anschließe mich.

    Die Nummer ist ja gut bekannt.



    Bund Freiheit der Wissenschaft* - läßt Grüßen.



    &



    Die Postille des Klassenfeindes + Reste aus dem -



    Axel-Springer-Haus - lassen mehr Grüßen.



    FAZ - Spiegel - SZ - at hand. Halten drauf.

    kurz - Es ist das bekannte Elend professorale •

    unterm——



    Mal die Zeitungsarchive der 60/70 durchforsten.



    Warschau - Atemschutz/Handschuhe. 👺

    &Unlängst - wie passend - Mbg/Lahn -



    68er unterschiedlichster Couleur (…dich kenn ich gar nicht;).



    Im Landgrafenhaus - Jur.Fak. - kl. Vortrag (Vors. OLG/VerfR):



    “NS-Jurisen & Einstellungspraxis Richter nach 45 - in Hessen vs andere Länder.“ - Spannend.



    But.



    Zuvor aber kleine Begrüßungsrede Herr exDekan ( doch doch) 🧐



    Tenor: “ ~ Damals 68 ja ja. Aber - Ölwechsel - heute seien die Profs ..,,bla bla“ 👹



    Puh & ab. “Mensch - was ein Glatti. Den hätten wir doch früher vom Katheder geholt.“



    RA Ffm - allgemein-nickendes Hö Hö & Zeit für einen verblüffender Vortrag!

    Ja - der olle MP - Georg-August Zinn - wußte noch - was er tat.



    de.wikipedia.org/wiki/Georg-August_Zinn



    &



    de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Bauer



    &



    ——- ekelhaft aber ja —- BFW -



    de.wikipedia.org/w...t_der_Wissenschaft



    Wer da damals alles mitmaggelte. Nich to glöben.



    War - Rein tonn katolsch warrn.

  • "Ein Protestaufruf? Eine gestörte Vorlesung? Eine beschmierte Tür? Das sind die Feinde der Demokratie und der Wissenschaft in den Hörsälen? Wohl kaum."

    Vorlesungen aus politischer Motivation zu stören hat sich schließlich bewährt. Man denke z.B. an die Münchner Universitätskrawalle im Juli 1931, als nach einem Protestaufruf im Völkischen Beobachter gegen die Vorlesungen des Staatsrechtlers Nawlasky der NSDStB-dominierten AStA derlei Protestaktionen so erfolgreich durchführte dass die Uni München für mehrere Tage geschlossen wurde. Kann man alles rechtfertigen und schönreden, muss man aber nicht.

    • @Descartes:

      Wie ging der Satz noch mal: 🧐 -

      “Ich keule - also bin ich.“ ~ ~

      kurz - Friede sei mit ehna.



      So Denker kann die immer gebrauchen.



      Nur Mut. Wat mutt datt mutt.



      Das wird.

  • "Ein Watchblog? Ein Protestaufruf? Eine gestörte Vorlesung? Eine beschmierte Tür? Das sind die Feinde der Demokratie und der Wissenschaft in den Hörsälen? Wohl kaum. Und gar nicht so selten ist das genaue Gegenteil der Fall." Ein? Eine? Alles Einzelfälle?



    Der Autor möge sich doch mal mit Professoren und Dozenten verschiedener Universitäten und Disziplinen zu einem Erfahrungsaustausch zusammensetzen, da wird ihm eine völlig neue Erkenntnis, fern seiner Wahrnehmung zuteil.



    Es geht nicht um rechte oder linke Meinungen und wie sich die Hochschulgruppen hier gegenseitig die Knüppel zwischen die Beine werfen. Es geht um Intoleranz gegenüber andere Meinungen und Ansichten, es geht um die vermeintliche Deutungs- und Meinungshoheit und wehe es wagt jemand, eine andere Meinung kundzutun, und wiche sie auch nur um 5% ab. Selbst Nachfragen, wieso und weshalb diese oder jene Ansicht nun der Weisheizt letzter Schluss sein soll, brigt schon die Gefahr einer zukünftigen Verleumdung wahlweise als rechter Faschist oder als linke Bazille oder Gutmensch oder alter weisser Sack.oder iregndetwas dazwischen.



    Die Fähigkeit einen politischen Diskurs zu führen ist abhanden gekommen, weil es heute hundert mal einfacher ist seinen Meinungsfeind anzugreifen und niederzumachen. Farbbeutel, Telefonterror, Niederschreien in Vorlesungen nach Aufrufen in der "sozialen" Medien unter Zuhilfenahme der Möglichkeiten der Anonymität. bei der internetmedialen Hexenjagd. Tolerierung anderer Meinungen ist bei vielen Menschen leider nicht mehr en vogue, da steckt die Gefahr für die Demokratie. Das sind keine Einzelfälle!



    Aber kann das jemand verstehen, der es im Alter von 43 Jahren witzig zu halten scheint, in seiner Vita den 2. Platz im Sackhüpfen (bis 8 Jahre) des Ferienlagers Großräschen (1983) aufzulisten? Der die Wiedervereinigung 1990 - mithin im Alter von 14 - unter seinen(!) Errungenschaften auflistet?



    Mir kommen da so Zweifel.

  • Der Feind sind die Polizisten, die die PolyU in Hongkong stürmen, berichtet doch mal darüber!

  • Ob es "unbegründete Angst" der "gut besoldet und häufig auf Lebenszeit berufen, genießen Professor*innen" ist, kann die Mehrheit der Leser aufgrund der Ferne zum Hochschulbetrieb sicher kaum abschätzen. Dass eine Angst da ist, wird offensichtlich gar nicht mal mehr bestritten. Dass diese Angst nun völlig grundlos sei, ist aber doch schwer vorstellbar. Irgendwie fehlen diesem Artikel die Argumente.

    • @TazTiz:

      Nur: Angst wovor? Dass mal eine Vorlesung gestört wird? Dass die Illusion der uneingeschränkten Überlegenheit qua Amt angekratzt wird, weil man mit solchem Widerspruch nicht souverän umzugehen weiß? Wie unangenehm, da möchte man ja ja glatt seine Privilegien aufgeben und in die Landwirtschaft wechseln.

      • @Volker Maerz:

        Eine Vorlesung dient der Vermittlung von Wissen, und ist nicht zu stören. Störer müssen entfernt werden, damit die Studenten in Ruhe zuhören können.

  • 0G
    08088 (Profil gelöscht)

    folgendes ist mir im Artikel aufgefallen, was der Autor wohl nicht bedacht hat:



    - nicht jeder Professor ist besoldet.



    - Hochschulen sind genauso wie andere Einrichtungen auch kein demokratischer Ort. Warum sollten Hochschulen dies auch sein? Fragen Sie doch einmal bei einer Schule, Siemens oder der Verwaltung warum diese nicht demokratisch agieren. Schule und Verwaltung werden im Übrigen auch von den Steuerzahlen (also nicht von allen) finanziert. Im Gegensatz hierzu sind Universitäten kollegial organisiert, so dass jeder Professor ein Mitspracherecht hat (somit mehr als bei den anderen genannten Organisationsformen)



    - Besonders demokratisch sind übrigens die Asten, die regelmäßig Wahlbeteiligungen von weniger als 20% der Studierenden verzeichnen und somit eine wahre Vertretung von allen Studierenden bilden.



    - Es geht den Universitäten nicht darum, dass Menschen ihre Meinung kundtun. Es geht darum, wann und wo sie dies tun.

    • @08088 (Profil gelöscht):

      ...und da sind Sie noch nicht bei der Freunderlwirtschaft innerhalb studentischer Gremien.



      PS.: Ich meine das jetzt gar nicht so negativ, es gibt ja auch nicht so viele, die den Job machen möchten, aber manchmal nimmt es halt überhand.