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Debatte Strategien der „Männerrechtler“Getarnte Antifeministen

Kommentar von Thomas Gesterkamp

Rechte „Männerrechtler“ versuchen, in progressiven Milieus Fuß zu fassen. Dazu ist ihnen fast jede Form der Mimikry recht.

Nur die klassische Vater-Mutter-Kind-Familie ist der AfD und den Männerrechtlern etwas wert Foto: dpa

D ie Alternative für Deutschland war gerade in den Landtag von Sachsen-Anhalt eingezogen, da erschien 2016 auf der Website des antifeministischen Vereins MANNdat ein Interview mit dem frisch gewählten Abgeordneten Hans-Thomas Tillschneider. Er forderte eine „zeitgemäße Geschlechterpolitik“.

Das Konzept des Gender Mainstreaming wolle „einen neuen Menschen schaffen“, die „herrschende Politik“ verkläre „den beschleunigten Verfall unserer Gesellschaft mit Schwachsinnsbegriffen wie ‚Regenbogenfamilie‘ “. Die AfD dagegen trete ein für die Ehe aus Mann und Frau, aus der Kinder hervorgehen. „Wir müssen das Übel an der Wurzel packen: Scheidungen und Trennungen sollten rechtlich erschwert werden.“

Der Kampf gegen den „Genderwahn“ ist ein zentrales, oft unterschätztes Thema in Rechts­ex­tremismus und Rechtspopulismus. Selbst ernannte „Männerrechtler“ haben diesen Feldzug seit Jahren mit vorbereitet. Das offenherzige Interview, in dem sich MANNdat und ein AfD-Parlamentarier über ihre „ideologisch verblendeten“ Gegner(innen) schnell einig waren, ist dennoch eher die Ausnahme von der Regel. Meist wollen Antifeministen den umgekehrten Eindruck erwecken: Sie geben vor, eine seriöse Bewegung aus der Mitte der Gesellschaft zu sein.

Dieses Mimikry-Spiel beginnt schon bei der Sprache. Ihre Vereine nennen sich „Forum So­ziale Inklusion“, „Geschlechterpolitische Initiative“, „Väter-Netzwerk“ oder „Arbeitsgemeinschaft zur Verwirklichung der Geschlechterdemokratie“. Der kürzlich gegründete maskulinistische Dachverband „Interessengemeinschaft Jungen, Männer, Väter“ präsentiert sich ganz ähnlich wie das vom Familienministerium geförderte und tatsächlich genderdialogisch orientierte „Bundesforum Männer“. Dass bei Nichtinsidern auf diese Weise Verwechslungen provoziert werden, ist beabsichtigt. Die Namen der Zusammenschlüsse sollen harmlos klingen, am besten progressiv und aufklärerisch. Doch in Wirklichkeit handelt es sich um Frauenhasser und Anti-Gender-Aktivisten.

Durch die linksliberale Tür schmuggeln

Sie reden von „Freiheit“, „Zivilgesellschaft“ oder einer „neuen Bürgerbewegung“. Auf ihren Webseiten und vor allem in den Kommentarspalten aber wird deutlich, in welch trüber Brühe die Mitglieder und Anhänger dieser Vereinigungen schwimmen. Weil die Wirksamkeit außerhalb des Netzes gering ist, tarnen sich die Organisationen im öffentlichen Raum.

Männerrechtler versuchen zum Beispiel, mit etablierten, aber schlecht informierten Institu­tionen zu kooperieren. So gelang es 2011, gleich mit mehreren Rednern auf einer Podiumsdiskussion zum Thema Gleichstellung im Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) aufzutreten. WZB-Chefin Jutta Almendinger, während der Planungsphase im Ausland unterwegs, wurde von ihrem Kollegen und Quotengegner Jens Alber vor vollendete Tatsachen gestellt. Beliebt ist auch der Versuch, Politiker zu wohlwollenden Statements auf eigenen Veranstaltungen aufzufordern. Vor einem sogenannten Gender-Kongress in Nürnberg wurden 2014 monatelang Grußworte aller Parteien angekündigt. Erst als sich herumgesprochen hatte, dass die Tagung eher ein „Anti-Gender-Kongress“ sein würde, hagelte es Absagen.

Als salonfähiges Eingangstor nutzen die Maskulinisten auch linksliberale Publikationen. Der Gießener Psychosozial-Verlag ist einst im Umfeld des friedensbewegten Analytikers Horst-Eberhard Richter entstanden, eines integren und des Rechtspopulismus vollkommen unverdächtigen Moralisten. Erstaunlich, dass dort 2009 der Sammelband „Befreiungsbewegung für Männer“ erschien: Die Autoren sahen sich diskriminiert durch staatlich geförderten Feminismus, stilisierten ihr Geschlecht zum benachteiligten Opfer. Viele Beiträge leisteten, in der Rückschau betrachtet, Vorarbeit für die heutige Programmatik der AfD. Sie fantasierten von der „Machtergreifung der Frau“, schimpften über „Umerziehungsaktionen“ des „neuen Tugendstaats“.

Aus dem Kreis der Verfasser bildete sich der maskulinistische Verein Agens. Der vorgeblich „geschlechterdemokratisch“ orientierten Arbeitsgemeinschaft gelang es 2012 auf einem Männerkongress der Universität Düsseldorf sogar, zum Mitveranstalter aufzusteigen. Die Besucher(innen), vorwiegend Fachkräfte aus Medizin und Psychologie, mussten den Eingang unter „Nazis raus“-Rufen passieren. Die Antifa-Parole wirkte maßlos übertrieben, doch dem Organisator Matthias Franz gaben die Proteste offenbar zu denken. Die nächste Veranstaltung führte er lieber in Kooperation mit dem Bundesforum Männer durch.

Das antifeministische Verwirrspiel durchschauen

Auch der Psychosozial-Verlag wollte nicht in den Ruf geraten, rechte Ideologie zu verbreiten. Die von dem Innsbrucker Bildungswissenschaftler Josef Christian Aigner verantwortete Anthologie „Der andere Mann“ ist der Versuch, das beschädigte Image des Hauses aufzupolieren. Allerdings schimmern in manchen Passagen erneut die Vorbehalte gegen Gleichstellung und „Genderismus“ durch. Unnötig, dass sich Aigner ausgerechnet auf den Tagesspiegel-Kolumnisten Harald Martenstein beruft, der in stets ironischem Tonfall über Geschlechterfragen schreibt und sich in der Rolle des arroganten, „politisch unkorrekten“ Besserwissers gefällt.

Franz, Aigner und Martenstein sind selbstverständlich keine Nazis, sondern politisch eher liberal eingestellt, aber sie spielen sich gern als Verteidiger der vermeintlich bedrängten Männer auf. Der Blogger Arne Hoffmann, der den Internetauftritt Genderama betreibt, verortet sich gar auf dem „linken Flügel“. Er hat einst für rechtspopulistische Medien wie die Junge Freiheit geschrieben, heute distanziert er sich, vor allem von pöbelnden Männerrechtlern im Netz. Auch das gehört zur Mimikry-Strategie. Denn Hoffmann ist nicht links, sondern bestenfalls libertär – und in Geschlechterfragen bestimmt nicht progressiv.

Wer in der Politik, in Stiftungen, Verlagen, Forschungsinstituten oder Universitäten mit getarntem Antifeminismus zu tun hat, sollte das Verwirrspiel durchschauen – und dem Maskulinismus keine Bühne bieten.

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73 Kommentare

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  • Es ist eine Lüge zu behaupten, dass die Abschaffung von Geburtsvorrechten allen zugute kommt.



    Egal ob Adel, Hautfarbe, Geschlecht oder Nasenfurunkelaffinität, jedewede Demokratisierung produziert Verlierer, nämlich da, wo die einst Bevorzugten nicht im der Lage sind die Stellung ihrer Vorfahren zu behaupten. Gesammtgesellschaftlich ok, ist das im Einzelfall minderagreabel.



    Deswegen ja auch die vom reaktionären Backslash verbreitete Postulierung einer realen Existenz von Chancengleicheit, nur weil sie vom Gesetz proklamiert wird. Schlimmer noch, es wird eine Ungerechtigkeitsentwicklung durch ein Übermaß an Gleichstellungsbemühungen postuliert, die reale Gleichberechtigung effektiv verhindern soll, indem ererbte Privilegien nicht nur nicht angerührt werden , sondern nicht mal kompensiert werden dürfen.



    Und liebe lebensgeschlagene Geschlechtsgenossen: Das die Ex mit Haus und Kind eine Restfamilie bilden kann, aus der man(n) ausgeschlossen ist, liegt meist darin, dass wir, als die Lebensplanung einrichtbar war, es uns zu einfach gemacht haben. Deswegen alte Zeiten zu reanimieren bringt einem selbst auch nichts mehr. Traurig aber wahr

  • So mal eine Frage in die Runde geworfen: Ab wann ist man denn eigentlich ein waschechter Antifeminist?

    Wenn man Deutschland in den Geschlechtergrenzen von 1937 wiederhaben möchte, oder wenn man einfach der Meinung ist, dass gesetzliche Diskriminierung keine mehr ist die Frauen in irgendeinem Gesetz heutzutage benachteiligt und es deshalb inzwischen angebracht ist mal mit der einseitigen Opfer/Täter-Aufteilung auszuhören und bei beiden Geschlechtern einmal die Gleichstellung zu forcieren, denn mir fallen vor allem im Familienrecht einige Gesetze ein, die einseitig ein geschlecht diskriminieren, denn solange Gleichberechtigung im Familienrecht nicht ebenso selbstverständlich ist, wie im Arbeitsrecht, wird es eine Gleichstellung in der Arbeitswelt sowieso nicht geben. aber dafür müssten sich die FeministInnen doch mal überwinden das zu tun, was sie von den Männern die ganze Zeit fordern: Ihre Privilegien aufzugeben. Aber ich kenne keine von denen die sie ebenso vehement für eine männliche Selbstbestimmungsmöglichkeit im Familienrecht einsetzen, wie sie Vorstandsquoten unabhängig davon ob die Gender Time Gap noch größere ist, als die unbereinigte Gender Pay Gap.

    Solange FeministInnen hier nicht ebenso laut aufschreien, wenn es darum geht, dass Männer die gleichen Chancen haben auch nach der Trennung für ihre Kinder da zu sein, solange ist es leider nur ein hohles Lippenbekenntnis, dass Feminismus ja auch was gutes für Männer wäre. Solange ihre prominenten Vertreter nicht bei jedem Männerthema rumposaunen, dass Männer ja selber schuld sein, wenn sie sich häufiger selbst umbringen, un bei einem suizidalen Piloten keine bessere Idee haben, als eine Cockpitquote zu fordern, solange ist das leider keine Bewegung der ein Mann ernsthaft was abgewinnen kann, denn in der Öffentlichkeit heulen kann er auch eine das eine Feministin im das Händchen hält. Hingucken tut da sowieso keiner.

    • @Lutz Bierend:

      die familienrechtliche gleichbehandlung braucht einen kulturellen vorlauf.

      dass die mutter-kind bindung sich oft als wichtiger und intensiver als die vater-kind-bindung entwickelt ist eben ein wirken unserer aktuellen kultur. das recht zieht daraus nur die konsequenzen. Derzeit wird ein mann, der eine familie mit kleinem kind verlässt vielleicht blöd gefunden, aber eine mutter, die das selbe tut, wird auch heute noch leider fast nirgendwo verständnis finden.

      wenn in dieser hinsicht eine kultur der gleichberechtigung gibt, werden die gerichte auch nachziehen.

  • Guter Beitrag. Der reaktionäre backlash, der die Kommentarspalten bei allem und jedem dominiert, das auch nur entfernt nach Gender oder Feminismus riecht, führt regelmäßig zu Brechreiz.

     

    Dabei wird vehement jede Sachlichkeit untergraben. So hat sich bspw weitreichend durchgesetzt, gender studies ("Genderwahn") als "extreme Ideologie" zu bezichtigen.

    Soll heißen: jener Denkansatz, der Rollenbilder hinterfragt, ihre kulturellen (willkürlichen) Inhalte offenlegt und somit überhaupt erst ermöglicht, ihre ideologischen Wurzeln zu erfassen, ist die angebliche "Ideologie". Und die blinde, unreflektierte Übernahme dieser Rollenbilder soll demnach der "kritische", unideologische Blick auf das Geschlechterverhältnis sein.

     

    Dieses Muster bedient zB auch Martenstein, der ständig angebliche Thesen der gender studies falsch und ins Absurde verzerrt wiedergibt, um sie hernach genüsslich dekonstruieren zu können. Na herzlichen Glückwunsch.

     

    PS weil auch hier wieder mindestens ein User die Ausländer / den Islam als "den wahren Frauenfeind" erkannt haben will: bin Halbaraber, mein Vater ist Palästinenser.

  • Gender Mainstreaming thematisiert die Rolle der Geschlechter "als soziales Konstrukt". Das bedeutet, dass wir Männer- und Frauenrollen in der Regel so ausführen, wie es von uns erwartet wird. Ein Beispiel ist die völlig andere Behandlung von kleinen Kindern durch Betreuer, je nachdem, ob sie denken, dass es ein kleiner Jungen oder ein kleines Mädchen ist: http://www.bbc.com/news/av/magazine-40936719/gender-specific-toys-do-you-stereotype-children

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Die ganze Debatte zeigt für mich vor allem Eines: die weit verbreitete Verwirrtheit und Scheinheiligkeit. Statt sich auf Fakten zu beschränken, werden von diversen ForistInnen genüsslich Verfehlungen Einzelner zu einer Generalabrechnung mit ALLEN Männern missbraucht. Unabhängig davon, ob diese sich etwas zu schulden haben kommen lassen oder - wie bei den meisten - nicht.

     

    Dass damit vor allem jene mundtot gemacht werden, die sich seit vielen Jahren um einen fairen Umgang auf Augenhöhe zwischen Mann und Frau bemühen, rundet die Erbärmlichkeit und Unapptetilichkeit des Diskurses ab.

     

    Dass damit der gemeinsame Kampf gegen geschlechtsbezogenes Unrecht auch Männern gegenüber unmöglich gemacht wird, zeigt auf, dass es nicht um echte Aufklärung von GRENZVERLETZUNGEN geht, sondern diese geradezu verhindert werden soll.

  • Leider bieten auch taz-Autor_innen wie Mithu Sanyal dem Maskulismus eine Bühne.

    • @Alreech:

      Wo konkret?

  • "Getarnte Antifeministen?"

     

    Ihr seid lustig!

    Warum geht ihr ihr nicht die offenen "Antifemisten" an?

     

    Zitat

    Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Allah sie (von Natur vor diesen) ausgezeichnet hat ....... Und wenn ihr fürchtet, daß (irgendwelche) Frauen sich auflehnen, dann vermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch (daraufhin wieder) gehorchen, dann unternehmt (weiter) nichts gegen sie! Allah ist erhaben und groß.

    Sure 4 Vers 34

     

    Die Frauen sind euch ein Saatfeld. Geht zu (diesem) eurem Saatfeld, wo immer (annaa) ihr wollt! ............

    Sure 2 Vers 223

    Ende

     

    Ach, das ist Kultur und es sind auch noch die "falschen" Männer?!

    Dann isses ja gut taz.......

    • @Albert Anders:

      Es ist wohl so, dass Menschen aus dem christlichen Kulturraum heute den Koran besser kennen als die Bibel und ihn, bei jeder sich bietenden Gelegenheit, zugunsten des Islam zitieren. Wenn mann sucht findet er auch in der Bibel entsprechende Stellen.

    • @Albert Anders:

      Hey Albert Anders, watt willste uns sagen?

      Dass ich ein "halber offener Antifeminist" bin, weil mein Vater Palästinenser is?

      Na, wennsde meinst...

       

      Schon mal was von der These gehört, die Deutschen seien "sowieso Nazis und rassistisch, zumindest tendenziell" oder so ähnlich? Ich finds bullshit, bei dir wäre ich mir aber nicht so sicher...

       

      Schönen Abend!

      • @the fall:

        Ich kenne Sie nicht, deswg. kann ich Sie nicht beurteilen.*

        Aber es gibt einen Weg um "Antifeminismus" zu beurteilen.

        Dazu vergleicht man alle islamischen Länder mit allen westlichen Ländern in Bezug aud Frauenrechte.

        Die westlichen Länder dürften ein "wenig" besser abschneiden.

         

        So vermessen ist man nicht mal hierzuZeitung um zu behaupten

        das die Frauenrechte in islamischen Ländern ok wären.

        Also blendet man einfach aus.

         

        Als Beispiel könnte man zwei "Spitzenkandidaten" nehmen.

        Norwegen und Saudi - Arabien.

         

        Ich nehme an Norwegen ist weniger antifemistisch als S-A.

        scnr

         

        Wer wissen will wie ich auf die Idee komme könnte z. B. "Rettungswagenfahrer in Saudi-Arabien" lesen.

         

        *Persönliche Frage....hmm besser doch nicht fragen.............

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Albert Anders:

      Es gibt Menschen, die haben nur ein Thema und darüber wollen sie dann die ganze Zeit reden. Wobei sie in der Regel auch nicht wirklich auf Diskussionen aus sind, sondern eher ihre Meinung nochmal betonen wollen.

       

      Nein, ich springe nicht über dein Stöckchen

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        @Albert Anders

         

        Trotzdem nochmal was zum ärgern. Hier ein paar tolle Bibelspüche:

         

        " (Eph 5,23): "Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau."

         

        1. Timotheus 2, 12-14

        Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass sie über den Mann Herr sei, sondern sie sei still. Denn Adam wurde zuerst gemacht, danach Eva. Und Adam wurde nicht verführt, die Frau aber hat sich zur Übertretung verführen lassen.

         

        (Spr. 11,22): "Ein schönes Weib ohne Zucht ist wie eine Sau mit einem goldenen Ring durch die Nase.

         

        Paulus, Epheser 5, 22-24

        Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat. Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen

         

        Paulus 1. Korinther 11, 9

        Und der Mann ist nicht geschaffen um der Frau willen, sondern die Frau um des Mannes willen.

         

        Noch ein paar christliche Privatmeinungen gefällig?

        Kirchenlehrer Ambrosius (333-397):

        "Die Frau muss das Haupt verhüllen, weil sie nicht das Ebenbild Gottes ist."

         

        Stellt sich Pegida so das christliche Abendland vor?

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Doch noch übers Stöckchen gesprungen?

          lol

           

          Nur, wo fließen diese alten Bibelsprüche in die Gesetzgebung ein?

           

          Dagegen fließt der Islam, die Hadithen usw. sehr wohl in die islamische Gesetzgebung ein.

           

          Wenn z. B. eine Frau in Dubai vergewaltigt wird muss Sie 4 MÄNNLICHE Zeugen beibringen das es so war.

          Gibt es nicht?

          Gibt es doch! https://www.welt.de/vermischtes/article118203574/Norwegerin-wird-vergewaltigt-und-muss-dafuer-in-Haft.html

          Ziemlich schwierig und doppelte Geschlechterapartheid!

           

          Auch ist der Islam bis HEUTE die einzige "Religion" die Apostaten tötet.

          Offiziell in 9 Ländern.

          Afghanistan, Iran, Jemen, Mauretanien, Pakistan, Katar, Saudi-Arabien, Somalia, Sudan, Mauretanien. https://de.wikipedia.org/wiki/Todesstrafe#Straftatbest.C3.A4nde

          Wollen Sie denen erzählen sie legen den Islam falsch aus?

          Ich bin bei ihnen und unterstütze Sie. Aber ich vermute die kennen mehr vom Islam als wir.

           

          Aber wichtig sind ein paar

          "Antifeministen".

  • Sehr geehrter Herr Gesterkamp,

    ohne Sie zu kennen, muss ich Ihnen leider sagen, dass Sie zumindest in diesem Artikel leider nach einem autoritären Meinungspolizisten klingen.

     

    Massenhaft Maskulinisten halten die traditionelle Familie eben nicht für das einzig wertvolle Ideal, sondern lediglich für das gesellschaftlich wertvollste, weil eine Gesellschaft nun mal Geburten (und weitesgehend stabile Familienverhältnisse) braucht, um sich selbst zu erhalten. D.h. natürlich nicht, dass andere Familien (Adoptionen, Patch-Work- oder Regenbogenfamilien) nichts wert wären!

     

    Die meisten Antifeministen kommen in der Tat aus der Mitte der Gesellschaft - von Mitte links und mitte rechts - und sind eben nicht gegen Gleichstellung, sondern gegen den "intersektionellen Dritte-Welle-Feminismus", der so viele Themen miteinander vermischt, dass er keine Chance mehr hat logisch konsistent (oder überhaupt faktenbasiert) zu agieren. Dass es sich in Wahrheit um Frauenhasser handle ist eine infame Unterstellung und Ad-Hominem-Attacke.

     

    Das Gender-Konzept und die politische Bewegung, die daraus erwachsen ist, sind umstritten, weil sie kein naturwissenschaftliches Fundament haben.

     

    Die Frauen-Quote führt de facto zur Benachteiligung von gleichermaßen qualifizierten Männern - und dem Klichee der "Quotenfrau", auf das ich mich bei meinem Berufsstart nicht freue...

     

    Vieles von dem, was Feministen einmal in guter Absicht eingeführt haben, hat in der Praxis leider auch Nachteile oder funktioniert schlicht nicht wie erhofft. Statt sich selbst für unfehlbar zu halten und ohne Prüfung (oder auch nur Erwähnung) der Gegenargumente jede Kritik als "Frauenhass" oder "Rechtsextremismus" zu diffamieren, sollte man gemäß dem eignenen Mantra lieber selbst einmal differenziert hinschauen. Die Maskulinisten haben viel gesunde Kritik anzubieten. Gerade für uns Frauen. Es würde sich für unsere Gesellschaft lohnen, diese Debatte zu führen - statt ihre Sprecher von politischen Plattformen zu verbannen.

    • @SCG:

      "...weil sie kein naturwissenschaftliches Fundament haben"

       

      Das "Gender-Konzept" fragt nach kulturellen Zuschreibungen.

       

      Wenn Frauen Röcke tragen und Männer Krawatten, hat das natürlich kein "naturwissenschaftliches Fundament". Das Gender-Konzept fragt "weshalb wird es dann so gemacht?".

       

      Man könnte daraus die Erkenntnis ziehen, dass Männer ebensogut Rock und Frauen Krawatte tragen können.

       

      Oder, so wie Sie, Röcke als Frauendings beibehalten, und der Frage nach dem Warum eine fehlende biologische Grundlage vorwerfen.

       

      Wem es hier an Wissenschaftlichkeit mangelt, dürfen Sie selbst beantworten.

      • @the fall:

        @THE FALL:

        Darauf antworte ich Ihnen nur zu gerne...^^

         

        Das Gender-Konzept fing in der Tat mit der Fragestellung an, wie sich geschlechtsspezifische kulturelle Zuschreibungen entwickelt haben, die keine biologischen Grundlagen haben. Dafür musste man allerdings zunächst der Frage nachgehen, welche Unterschiede zwischen Männern und Frauen (eher) biologisch und welche (eher) kulturell begründet sind. Und genau daraus entstand das Problem des aktuellen Genderismus: Viele Gender Studies Forscher und Aktivisten schreiben soziologischen Einflüssen viel mehr Gewicht zu als es empirische Studien der Neuro-Biologie zulassen.

        Ein Beispiel: Laut Neuro-Biologie neigen Frauen stärker zu sozialen Berufen (Erzieherin) und Männer mehr zu risikobehafteten Berufen (Soldat), weil sich Geschlechtshormone nun mal so auswirken, dass Männer und Frauen unterschiedlich stark zu Risikobereitschaft und Fürsorge neigen... Ein Großteil des "Gender Pay Gap" (wenn nicht der ganze GBP) kann mit biologisch begründeten Verhaltensunterschieden erklärt werden. In den Gender Studies werden diese biologischen/hormonellen Einflüsse weitgehend ignoriert.

        Falls Sie die amerikanische Debatte verfolgen, könnten Sie bereits mitbekommen haben, dass es Gender-Aktivisten gibt, die ernsthaft meinen es gäbe gar keine Geschlechter bzw. Männlichkeit und Weiblichkeit seien nur soziale Konstrukte, d.h. sie ignorieren die Erkenntnisse der Biologie total.

         

        Da Sie von Zuschreibungen sprachen... Sie haben mir zugeschrieben, dass ich Röcke "als Frauendings beibehalten" würde... Dabei mag ich Schottenröcke!^^

         

        Und ich werfe "der Frage nach dem Warum" keine fehlende biologische Grundlage vor, sondern den Gender-Forschern + Aktivisten, dass sie gegenwärtig bei der Abgrenzung der Soziologie zur Biologie ihrer eigenen Hybris erliegen.

         

        Ich hoffe, Sie verstehen den Hintergrund meines Kommentars nun besser. Er hat, falls sie das fürchten, mit Frauen-/Tans-/ Etc.-Feindlichkeit rein gar nichts zu tun.

  • Naja, solange das emanzipatorische Hauptbegehren der Genderpolitik nur darin besteht, akribisch auf nichtdiskriminierende Sprache zu achten, aber bei tatsächlicher Diskriminierung, z.B. in der Arbeitswelt lieber Appeasementpolitik in der Tradition der DGB-Gewerkschaften zu betreiben, brauchen wir uns leider nicht zu wundern, wenn weiterhin dumme weiße Männer das Sagen haben.

  • Habe Ähnliches wahrgenommen wie Gesterkamp. Dank an den Autor für Hintergrund und Aufklärung!

    Hoffen wir, dass dieses global-reaktionäre Gesellschaftsdrama zwischen Trump, Erdogan, islamischem Rückschritt und AfD/Anti-Gender-Wahn bald wieder verzieht und dem Fortschritt Platz macht.

    • @Spin:

      Immerhin mal ehrlich genug, auch den Islamismus anzusprechen.

       

      Der wird sich aber nicht "verziehen". der Anteil der Moslems steigt rasant und wird weiter steigen. leider sind Feministen zu feige, sich mit diesem Thema zu befassen. Ist politisch höchst unkorrekt.....

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Viele der Kommentatoren hier beklagen fehlendes Verständnis, aber bemühen sich nicht einmal, ihre Kritik in einer Sprache zu formulieren, die auch im (queer-)feministischen Diskurs verstanden wird. Ich finde es wichtig und richtig, eine klare Differenz zu machen zu reaktionären Standpunkten.

     

    Nach meiner Auffassung besteht Patriarchat in der Zuschreibung von Gewalt (und infolgedessen auch der Herrschaft) an Männer und das wollen reaktionäre sog. Männerrechtler negieren und diese Zuschreibungen zumindest teilweise auch normalisieren. Die generelle Ablehnung von Geschlechterquoten und Veränderungen in der Sprache (sog. Gender-Mainstreaming) sind Beispiele dafür, aber das beste Beispiel ist die Behauptung, es gäbe eine Art Matriarchat, etwa durch das Beschneidungsgesetz, bei dem eine deutliche Diskriminierung von männlichen Kindern in Gesetzesform gegossen wurde.

     

    Ich lese das als Patriarchat, denn hier wird ganz klar Männern die Gewaltausübung auf zweierlei Weise zugeschrieben: Einerseits sind es Männer, die eine rituelle Beschneidung duchführen und andererseit wird von den Jungen erwarten, dass sie diese Verletzung/Genitalverstümmelung auch noch akzeptieren, sie können dagegen nicht mehr klagen wie vor dem Beschneidungsgesetz (nur noch über das Verfassungsgericht) und innerhalb der Religionen wird - wie bei einer Burschenschaft, d.h. einer "schlagenden Verbindung" oder bei sog. Kriegshelden - erwartet, dass die Verletzung als positiver Teil der Identität gesehen wird und nicht als Verlust.

     

    Feminist*innen, die das ignorieren, werfe ich nicht vor, ein Matriarchat errichten zu wollen, wie das selbsternannte "Männerrechtler" tun, sondern ich argumentiere ganz umgekehrt - dass diese - auch selbsternannten - Feminist*innen sich zum Rädchen in der Verzahnung patriarchaler Interessen machen und Feminismus nur dort betreiben, wo es ihnen nützt. Damit geben sie aber den Kampf auf halber Strecke auf und setzen sich mit den erreichten identitären Privilegien zur Ruh',

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Die Sprache des "(queer)feministischen" Diskurses ist eine Sprache, welche so gestaltet ist das man sie als Außenstehender kaum verstehen kann. Sich an diese Sprache anzupassen wird zu keinem Fortschritt führen, weil die Debatte dann auch weiterhin an der Masse der Gesellschaft vorbei geführt wird.

       

      Das von Ihnen benutzte Wort "Patriarchat" ist ein hervorragendes Beispiel für exakt das Verhalten, welches der Autor beschreibt, nur eben von Seiten des Feminismus. Diese Wort hat im Volksmund eine klare Bedeutung, die aber mit der feministischen Deutung nichts zu tun hat. Selbst eingefleischten Feministinnin fällt es ja oft schwer dieses Wort klar zu definieren.

      So wie ich es verstehe werden derartige Wörter vor allem benutzt, weil man es hier mit Dingen zu tun hat die zwar als "strukturell" o.Ä. bezeichnet werden aber keiner benennbaren Struktur zuordenbar sind. Deshalb schafft man sich mit "dem Patriarchat" eben selber einen adressierbares Feindbild. Das allein finde ich schon ziemlich fragwürdig, weil man sich damit vor den grundlegendsten Fragen dieser Debatte einfach drücken kann.

      Am sinnvollsten wäre es deshalb meiner Meinung nach sich vom Insider Jargon zu verabschieden und das Thema, wieder allen interessierten sprachlich zugänglich zu machen.

       

      Dann ist da auch der anderen Seite auch noch die Frage ob die Männer, welche sie hier als vom "Patriarchat" diskriminiert beschreiben überhaupt vom Feminismus vertreten lassen wollen. Das ist eine mehr als relevante Frage, welche man sich eigentlich jedes mal stellen sollte, bevor man behauptet 50% der Bevölkerung zu vertreten. Diese Frage wäre auch für Frauen relevant, denn momentan ist Feministin sein nicht sonderlich angesagt.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Ja, das sind auch meine Gedanken zum Thema.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Genauso sind die Privilegien von Frauen im Bereich des Familienrechts Teile einer patriarchalen Kultur und es gilt hier für mich das selbe queer-feministische Argument wie im letzten Absatz, nicht auf halbem Wege stehen zu bleiben mit der Patriarchatskritik.

       

      Den Unwillen vieler Männer, Patriarchatskritik nachzuvollziehen und auch die Zuschreibungen von gefährlichen Berufen und Rollenklischees wie des Weiberhelden, des Traumprinzen, des Versorgers oder des Machers als patriarchale Form der Diskriminierung wahrzunehmen und zu erkennen - dahinter steht für mich auch noch ein gedachtes Etabliertenvorrecht und ein reaktionäres Ressentiment. Mann muss sich eben nicht auf Augenhöhe begeben mit seinen Kritiker*innen.

       

      Das Patriarchat geht uns alle an und Männer sind davon auch diskriminiert!

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @85198 (Profil gelöscht):

        Ich möchte noch einmal betonen, dass Patriarchat für mich in der Zuschreibung von Gewalt an Männer besteht, einer Gewalt sich dann auch leiblich einschreibt und reproduziert. Somit führt diese Gewaltzuschreibung traditionell zur Männerherrschaft, wenn diese aber schon aufgebrochen ist, muss das nicht passieren, dann tritt die (negative) Freiheit von Frauen von der Gewaltzuschreibung an sie als Privileg auf, weil dem Staat die Rolle der Gewaltausübung zugewiesen wird.

         

        Also deutlicher gesprochen: weil Männern weiterhin die Gewaltausübung zugesprochen wird, gibt es im Familienrecht weiterhin weibliche Privilegien, die nun der Staat schützt und nicht mehr ein als Gentleman gedachter Ehemann, der für die Ehre seiner Frau eintritt.

         

        In diesem Sinne tut mann bestens daran, sich so weit wie möglich entfernt von reaktionären Männerrechtlern aufzustellen und zudem durch diese Positionierung ein gesellschaftliches Bewußtsein dafür zu schaffen, dass das Patriarchat auch Männer diskriminiert. Damit geht mann m.E. am effektivsten gegen die Gewaltzuschreibung an Männer vor und befördert die Öffnung für Kritik auf Augenhöhe bei den kritisierten Feminist*innen.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Sollten nicht Frauen dafür kritisiert werden, dass sie Rollenbilder wie den Traumprinzen, den Versorger, den Beschützer bestärken und einfordern? Nichts gg versorgen & beschützen, aber das sollte jedem verantwortlichen Erwachsenem zufallen.

  • Solange der Feminismus nicht gegen weibliche Privilegien genauso vorgeht wie gegen männliche Privilegien kann er keinen emanzipatorischen Alleinvertretungsanspruch erheben und muss sich die Konterkarikierung dieser Schwäche durch Männerrechtler gefallen lassen.

     

    Diese Privilegien wachsen auf dem immer noch vorherrschenden Mütterkult in unserer Gesellschaft, der sich darin auswirkt, dass Frauen den unangefochtenen Zugriff auf gemeinsame Kinder haben, dass Scheidungsrecht de fakto das Recht der Frauen ist, die Männer jederzeit aus den Familien werfen zu können, dass Frauen faktisch ein Erziehungsmonopol haben, dass ganze Jahrgänge ausschließlich von alleinerziehenden Müttern, Erzieherinnen, Lehrerinnen aufgezogen werden.

     

    Solange der Feminismus diese Tatsachen totschweigt und auch nach 100 Jahren immer noch kein Modell für eine emanzipatorische Familienform aufzeigt, wird dieser Bias weiter durch Reaktionäre ausgenutzt werden.

    • @El-ahrairah:

      Dann ist ja gut, daß es nicht "den" Feminismus gibt. Es sind nicht alle Alice Schwarzer.

    • @El-ahrairah:

      Sie scheinen die Ursache fälschlicherweise umzukehren. Dass mehrheitlich Frauen* Care-/Reproduktionsarbeit nachgehen und diese noch dazu schlechter bezahlt wird, ist Ausdruck des Patriarchats. Es bedarf also Feminismus, um das Erziehungsmonopol weiter aufzuweichen.

      • @Uranus:

        Das weibliche Erziehungsmonopol ist natürlich Ausdruck des Patriarchats.

         

        Nach meiner Meinung würde es genau deswegen kein Patriarchat mehr geben, wenn Frauen es wegen persönlicher Vorteile nicht stützen würden.

      • @Uranus:

        WENN sich der Feminismus für Aufwertung des Erziehungssystems einsetzt, dann ist das unterstützenswert. Und Quotenregelungen können auch nicht schaden, wo viele Grundschulen ausschließlich weibliches Lehrpersonal haben.

      • @Uranus:

        Daß Care-/Reproduktionsarbeit schlechter bezahlt ist in der Tat Ausdruck der Patriarchats.

        Daß Frauen mehrheitlich dieser Arbeit in unserer relativ freien Gesellschaft nachgehen ist erstmal deren eigene Entscheidung.

        Versuche in Skandinavien den Männeranteil in Pflegeberufen und den Frauenanteil in Ingenieursberufen über 10% zu bekommen sind gescheitert.

        Ich bin selber Altenpfleger und sehe das so, daß ich mehr weibliche Eigenschaften besitze als der Durchschnittsmann.

        Männer und Frauen sind meiner Meinung nach tendenziell unterschiedlich.

        Dennoch denke ich, daß der 10%-Anteil bei oben genannten Berufen

        bei geschlechtsneutralerer Erziehung

        deutlich höher wäre aber niemals 50/50.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        "Es bedarf also Feminismus, um das Erziehungsmonopol weiter aufzuweichen."

         

        -Möglichweise.

        Vielleicht ist aber der Feminismus nicht gleichzusetzen, mit den Menschen die sich als Feminist/innen bezeichnen.

         

        Ansonsten sehe ich nämlich keinen Widerspruch darin, ein zb. feministischer Väterrechtler zu sein, oder vereinzelt auch mal Männer zu unterstützen, die vielleicht aus guten Gründen für ein gemeinsames Sorgerecht kämpfen und einfordern, mehr Anteile an der Erziehung der Kinder zu haben und mehr Zeit mit ihnen zu verbringen.

         

        ^^Nichts da.

        Da beharren die meisten selbsternannten Feministinnen dann schön auf dem jahrhunderte alten Vorrecht der Mutter.

         

        und sowas macht dann eben misstrauisch...

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Weitere Argumente für Feminismus sind, dass eine aufgeteilte Elternzeit (durch Betriebe) erschwert wird, dass es nicht genügend Kitaplätze, Ganztagsschulen gibt, dass Familienplanung (Aufklärung beider Geschlechter über Verhütungsmethoden, Recht auf Schwangerschaftsabbruch...) unzureichend finanziert wird, dass Männer durchaus Ihre Verantwortung als Väter nicht wahrnehmen und Frauen mit den Kindern alleine lassen...

          • 6G
            6474 (Profil gelöscht)
            @Uranus:

            Oft genug schon selbst erlebt, wie Mütter bei gemeinsamen Unternehmungen der Meinung waren, automatisch besser zu wissen was bei meinen Kindern Phase ist als ich und ausserdem meinten, über meinen Kopf hinweg über Sachverhalte entscheiden zu können, die eigentlich den Eltern vorbehalten sein sollten.

            Nach dem Motto: "Wenn die Mutter nicht da ist, dann übernehme ich als Frau, weil ich naturgegeben mehr Ahnung von Kindern habe"

            Da wurden sich Dinge grenzüberschreitend rausgenommen, die sich diese besagten Mütter bei der Mutter meiner Kinder niemals erlauben würden. Und sowas ist mir nicht einmal passiert, sondern passiert relativ regelmäßig.

             

            Es mag die Männer sicher geben, die ihre Verantwortung nicht wahrnehmen. Will man sie aber wahrnehmen, wird einem diese Verantwortung von vielen Frauen weder zugetraut noch gestattet.

             

            Ich beobachte viele Paare in meinem Umfeld, wo die Mütter sehr darauf bedacht sind, das kein Blatt und keinen Vater zwischen sie und die Kinder passt.

             

            Ich muss selbst regelmäßig darum kämpfen, das ich mitentscheiden darf und trotzdem werden meine Kinder in die Schule gehen, die Mutter für richtig hält. Manchmal resigniere ich...

             

            Oder wenn Oma jedes halbe Jahr zu Besuch kommt und ganz genau zu Wissen glaubt, was meine erkälteten Kinder abkönnen. Ich soll mal nicht so hysterisch sein, "die können jetzt doch mal eine halbe Stunde im Pullover raus. Ups 40 Grad Fieber, wie konnte es dazu kommen?"

             

            -Ja ist schon toll, ein emanzipierter Vater sein zu wollen, im konservativen Frauenumfeld was sich auch noch selbst für ansatzweise feministisch hält.

             

            Ein Freund wollte gleichberechtigt Kind und Arbeit aufteilen. Er hat resigniert.-"Soll sie ihr attachment parenting machen und das Kind den ganzen Tag rumtragen." Er geht jetzt Vollzeit arbeiten. Der Sohn ist jetzt ein Mamakind geworden. 2 Jahre freiwillig Stillen trotz Brustschmerzen. "Konnte ich ihr nicht ausreden" Wenn sich die beiden auf absehbare Zeit trennen, ist klar wo das Kind wohnt.

            • @6474 (Profil gelöscht):

              Du verstehst nicht, dass es zwei Zustände für männliche Menschen gibt, Mann und Vater. Der eine ist privilegiert der andere rechtlos.

          • @Uranus:

            "dass Männer durchaus Ihre Verantwortung als Väter nicht wahrnehmen und Frauen mit den Kindern alleine lassen" ist nur die umgekehrte Legende davon, dass Frauen die Männer wegjagen und die Kinder für sich behalten. Läuft auf das gleiche hinaus: Frauen ziehen die Kinder auf und die Männer dürfen Unterhalt zahlen. Braucht kein Mensch.

    • @El-ahrairah:

      Dann nichts wie los Männer. ab in die traditionellen Frauenberufe. Dort herrscht ein dramatischer Fachkräftemangel.

       

      Und ich bin mir sicher, dass es recht viele Frauen gibt, die Karriere machen, dafür aber nicht auf Kinder verzichten wollen und sich darüber freuen, wenn sie Männer finden, die bereit sind, beruflich zurückzustecken, um sich um Haushalt und den gemeinsamen Nachwuchs zu kümmern.

       

      Ich wundere mich, dass es für diese Gruppen von Menschen noch keine Partnerbörsen gibt. Von Vermittlungsportalen halte ich in dem Zusammenhang nichts. Aber um so mehr von der Menschenkenntnis des guten alten Berufes der KupplerInnen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Angelika Oetken:

        Liebe Angelika Oetken,

         

        so sehr ich Ironie im persönlichen Kontakt schätze, so schwer fällt es mir, bei geschriebenen Worten mir nicht bekannter Menschen den Unterschied zwischen Ironie und Ernst zu unterscheiden.

         

        Wenn Ihre obigen Ausführungen Ernst gemeint waren, ein kleines Apercu von mir: meine zweite Ehe ist nicht zuletzt daran gescheitert, dass ich mich um den gemeinsamen Nachwuchs kümmern wollte.

         

        Es war schon immer einfacher, männliche Beteiligung einzufordern als diese im Tun auch zuzulassen. Auf diese Erfahrung hätte ich gerne verzichtet.

      • @Angelika Oetken:

        Ich weiß nicht wie diese Legende entstanden ist, aber Karriere in Männerberufen ist nichts, was man sich beim Gleichstellungsbeauftragten beantragt. Karriere ist ein Verdrängungswettkampf, wo der, der nicht mehr mizhalten kann oder Schwäche zeigt, rausfliegt. Kann es sein, das der Frauenanteil an der Spitze noch so klein ist, weil viele Frauen, die ins "Karrieremachen" mal reingeschnuppert haben entscheiden, dass Kinder betreuen und ein Cafe mit veganen Cupcakes aufmachen vielleicht nicht die schlechteste Lebensentscheidung ist?

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Angelika Oetken:

        Ich habe meine Ausbildung in einem Frauenberuf gemacht. War nicht einfach als Mann, unter lauter Frauen.

        Momentan arbeite ich in einem Berufsfeld das weder männlich noch weiblich dominiert ist und das ist ziemlich gut so.(Habe auch schon Männerjobs gemacht)

        Übrigens gibt es auch noch zu wenig Mechanikerinnen und Elektrikerinnen.

         

        Die Mutter meiner Kinder mit der ich nachwievor befreundet bin, hat sich auch darüber gefreut, das meine Vorstellung von Erziehung nicht traditionell auf Geschlechter bezogen ist.

         

        Wir arbeiten beide, betreuen beide die Kinder, gestehen dem anderen Raum und Freizeit zu. Eigentlich läuft es ganz gut.

         

        Trotzdem streiten wir uns regelmäßig. Oft wegen ihren erzieherischen Alleingängen.

         

        Es scheint auch hier schwierig zu sein, Macht abzutreten

  • "Franz, Aigner und Martenstein sind selbstverständlich keine Nazis (...), aber sie spielen sich gern als Verteidiger der vermeintlich bedrängten Männer auf."

     

    ... sind keine Nazis, aber ...

     

    Es ist ziemlich klar, was mit dieser ausgelutschten rhetorischen Figur bezweckt wird, und es wirft ein bezeichnendes Licht auf jeden, der sich dieses Argumentationsersatzes bedient.

    • @M.Schneider:

      Mir jedenfalls ist klar, was Sie mit Ihrer Figur wollen, nämlich Gesterkamps klare Aussage verwischen und ihm unterstellen, er habe die drei Genannten doch in die Nähe von Nazis gerückt. Das hat er nicht, und das ist auch jedem denkenden Leser klar. "Ausgelutscht"? Selber...

  • Na, hier tun sich Männerrechtler auf von der beschriebenen Sorte, oder versteh ich das falsch. Übrigens sehr gut nachvollziehbar der Artikel.

  • „Muss schön sein, wenn man immer ganz genau weiß, wie der Feind heißt und wo er gerade steht“, habe ich beim Lesen dieses Artikels mal wieder gedacht. „Das macht die Welt zu einem Schachbrett in Schwarz und Weiß und mit einem Rand, über den man fallen kann, wenn man geschubst wird. Man muss sich wie ein mittelalterlicher (Welten-)Herrscher fühlen, wenn man in einer solchen Welt lebt. Weniger schön allerdings muss es sein, ein mittelalterlicher (Welten-)Herrscher zu sein, der sich keinen Hofnarren leisten kann. Als solcher läuft man nämlich leicht Gefahr, sich zu verrennen.“

     

    So dachte ich. Und dann hab ich gegoogelt. Es hat sich rausgestellt, dass Thomas Gesterkamp aus Köln stammt – und dass er seine Brötchen als freischaffender „Männerforscher“ verdient. Er arbeitet beim Männer-Väter-Forum in Köln mit und ist (als heimarbeitender Vater einer Tochter dafür qualifiziert) Mitbegründer des Väter-Experten-Netzes Deutschland. Er veröffentlicht Bücher und Artikel und reist als Referent, Dozent und Moderator in Sachen Männer und ihre Krise durch die Republik. Er hat es also wirklich nicht ganz leicht.

     

    Die Krise der Männer sollte eigentlich SEIN Thema sein. Nun stellt sich raus, dass auch andere dazu etwas zu sagen haben. Damit droht die Krise, der er qua Beruf entkommen wollte, doch wieder seine eigene zu werden. Nicht schön, so was. Dass sich Thomas Gesterkamp über Plagiatoren, Trittbrettfahrer und ähnliche Nutznießer seines Engagements ärgert, dass er sich wehren möchte gegen solche Leute, kann ich verstehen. Nicht verstehen kann ich allerdings, dass ein studierter Pädagoge und Soziologe, der seit beinah 20 Jahren zur Krise der Männer forscht, noch nicht erkannt zu haben scheint: Diese Krise ist ein Produkt eben jener Reflexe, die auch der Männerforscher Gesterkamp hier exemplarisch zeigt.

     

    Sag ich ja: Dem Manne fehlt der Hofnarr. Mist, dass die ZEIT Herrn Martenstein neuerdings erlaubt, sich hinter einer Paywall zu verschanzen.

    • @mowgli:

      Schwarz & Weiß - Wie wahr!

      &

      "Zum Lesen und Studieren,

      Da muß man Bücher han,

      Und jeder Manichäer

      Ist auch ein Grobian;"

       

      Danke Herr Busch - & 's ist dem Narren Nicht unähnlich - Aber langer Rest - ;))

      Nu. Weit unterhaltsamer! Hauptsache!

      Schonn!

      &

      Für Neugierige&Wiederholer!;) ~> http://gutenberg.spiegel.de/buch/wilhelm-busch-gedichte-4193/29

  • Lieber Thomas, Sie schreiben: "...in Wirklichkeit handelt es sich um Frauenhasser..." Mag ja sein, daß Sie das so sehen, aber ist das denn nicht ein bischen sehr weit hergeholt ? Aus dem Vorhandensein, bzw. dem Wunsche nach einer zumindest "bislang nicht unüblichen Familienformation" einen Haß herauslesen zu wollen, ist doch arg bemüht. Als Kinder haben wir uns auf die Wiese gelegt und versucht, aus Wolkenformationen Bilder und Gesichter herauszulesen. Daß es möglicherweise Spinner gibt, geschenkt, aber massentauglich ist das nicht.

    • @Thomas Schöffel:

      Mit Verlaub - Ja!

       

      Aber die Bosheit sei en passant -

      Doch gestattet - Sie gaben dabei den -

      Charlie Brown - hm?!

      by Charles Schulz!;))

      (Nüscht for unjut - wa!;)

  • Wenn die Autorin die Männerechtler durchweg als Antifeministen und (!) "Frauenhasser" bezeichnet, gesteht er/sie dann ein, dass Feministen eigentlich auch nur Männerhasser sind?

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @TazTiz:

      Die "Autorin" Thomas Gesterkamp, na klar.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Ist das Geschlecht für Sie von Bedeutung bei der Bewertung des Inhaltes?

    • @TazTiz:

      @ Taziti: Wirklich mal wieder eine Ausgeburt an logischem Denken. Vielen Dank für diesen überaus genialen Beitrag.

    • @TazTiz:

      Ouh snap!

  • Great minds discuss ideas;

    Average minds discuss events;

    Small minds discuss people.

  • Das Problem an vielen Feministinnen ist nicht, dass sie für ein gleichberechtigtes Geschlechterbild sind. Das Problem ist eher, dass sie dieses ablehnen. Viele Männerrechtler kritisieren dass überkommene Rollen nur dann kritisiert werden, wenn sie Frauen einschränken. Schränken sie jedoch Männer ein, dann soll es Frauen ohne Einschränkung möglich sein, sich darauf zu berufen.

    Sicher gibt es im AfD-Dunstkreis Männerstammtische, denen bereits die 50er Jahre zu progressiv erscheinen. Manndat gehört da jedoch nicht dazu. Alle ernsthaften Männerrechtler_innen (ja es gibt da auch viele aktive Frauen) stört die zunehmend einseitige Interpretation von "gleich" in der Genderdiskussion. Dem können Feministinnen nichts inhaltliches entgegen setzen. Ein paar "Feministen" schließen sich gönnerhaft an und niemand merkt, dass hinter dieser gönnerhaften Haltung eine erzkonservative patriarchalische Haltung steht, die Frauen schlicht nicht ernst nimmt.

    Wer Gleichstellung nur für Frauen oder Meinungsfreiheit nur für die eigene Meinung will, ist einfach nur egoistisch und schadet damit Meinungsfreiheit bzw. Gleichstellung. Frauen erhalten ein paar Bonbons aber die Rollenverteilung wird nicht ernsthaft in Frage gestellt. Frauen sollen bitte für die Kindererziehung zu Hause bleiben. Dafür kommen ein paar Frauen nach der Kinderphase per Quote in den Aufsichtsrat. Das ist die Umarmung des Feminismus durch die konsverative patriarchalische CDU/CSU.

    • @Velofisch:

      Dankeschön.

      Leider ist es so das Feminismus oft für die eigenen Interessen und zur Verteidigung gegen Kritik verwendet wird. Für jede Form von Gegenwind gibt es irgendeinen Begriff den man missbräuchlich auslegen kann, von "Manspreading" bis "Mansplaining", so das am Ende jede Kritik in irgendeiner Form als Sexismus hingestellt werden kann. In welcher Art und Weise das emanzipatorisch sein soll erschließt sich mir kein Stück. Aber es ist eben eine funktionierende Strategie um durch Ausgrenzung und Stigmatisierungen von Gegenmeinungen die Meinungshoheit zu erlangen. Das geschieht im Zweifel einfach schon dadurch, das man die Definitionshoheit der Meinungsführer und deren scharfes Schwert, den Sexismusvorwurf der auch ohne jeden Beleg nie seine Wirkung verfehlt, fürchten muss wenn man die falsche Person kritisiert. Feminismus kann super als Wagenburg und Rechtfertigungsideolgie für den eigenen Lebensstil verwendet werden. Wenn man sich trotz teuer Wohnung in bester Lage, heiler Familie, 3 Urlauben im Jahr, einem Luxusleben von dem die Meisten nur träumen können, als gegenüber dem Leiharbeiter aus schlechten Verhältnissen als unterprivilegiert darstellen kann dann kann man stehts fordern und muss nie geben. Wenn man ehrlich ist ist es ein Projekt der gehobenen Mittelschicht geworden.

      Rechte und Pflichten müssen für beide Geschlechter gelten und ich finde es notwendig das man(n) das Sorgerecht für den eigenen Sohn nicht beantragen muss nur weil man(n) nicht verheiratet ist. Das Schulsystem ist fast ausschließlich auf Mädchen zu geschnitten, was nicht passt ist "toxisch" und es sind Männer die die gefährlichen Jobs machen auf der Welt und von denen selbstverständlich erwartet wird, das sie in die Rolle der Führungspersönlichkeit und des Machers schlüpfen.

      Im Prinzip tut dieser Artikel genau das Selbe, wer kritisiert ist Anti-Feminist und damit gegen Frauenrechte. Nicht Manche, nicht Viele, nicht diejenigen mit gewissen Positionen, ALLE die für Männerrechte sind.

      • @Oskar:

        Das Problem der Identitätspolitik, besonders in ihrer vulgär-digitalen Ausprägung, ist die ideologsiche Unfähigkeit zum Dialog - also der ernsthaften Auseinandersetzung mit dem/der Anderen - denn schon qua der Andersartigkeit wird jedwede Legitimät abgesprochen sich zu mir und meinem "Eigenen" zu äußern. Autorität besitzt in diesem Diskurs zudem nur wer möglichst viel Opfer in sich vereint. Queer trumpft straight, schwarz trumpft weiß, trans trumpft cis etc. pp. M.a.W. genau das Schablonendenken rechter, völkischer, rassistischer Ideologien. Daher: radikale Identitätspolitik wie sie heute vielfach in "linken" Kreisen vorkommt ist reaktionär, autoritär, reduktionistisch, anti-emanzipatorisch und ein Spaltpilz.

        • @hessebub:

          Naja, nun bin ich Marxist und betrachte daher auch immer die materiellen Ursachen für eine Ideologie. Und da ist es eben so das mir dieses ganze Getue wer das größte Opfer der Gesellschaft ist als gute Möglichkeit erscheint um von der eigenen privilegierten Position (auch vor sich selbst) abzulenken. Der aktuelle Feminismus bleibt ein Phänomen der oberen, gebildeten, privilegierten Mittelschicht. Überhaupt völlig lächerlich dieses Verhalten, aber man kann es eben auch als elitäre Abspaltung von der Restgesellschaft betrachten. Seht her ich bin queerveagner containerfeminist, ich bin was Besseres als du, ich kann mir meinen bürgerlichen Moralismus leisten. Klassenkampf über Lebensstil frei nach Bourdieu

        • @hessebub:

          Korrekt. Wenn keine formulierbaren in die Zukunft gerichteten Politikkonzepte mehr verhandelt werden, sondern nur noch Gruppenidentitäten, dann ist das schon der Weg zum Neotribalismus.

  • Der Autokastrismus, dem der Autor hier frönt, reicht zum Fremdschämen.

  • 8G
    88059 (Profil gelöscht)

    Ich verstehe diese neuen Nazis einfach nicht mehr: einen neuen Menschen zu erschaffen war doch immer deren Herzensangelegenheit.

    Wenn die sich schon nicht mit ihrer Geschichte beschäftigen, sollten sie das zumindest mit ihrer Ideologie machen.

  • Wenn das so klar wäre mit rechts und links, dann würde es allerdings, so wie in diesem Text, keines weiteren Beleges bedürfen. Ist es aber nicht. Die Genderideologie ist definitiv wissenschafts- und damit realitätsfeindlich, und wer Menschen als "familistisch" diskreditiert ist von hasserfülltem und disktiminierendem Faschismus nicht weit fern. Sollten hier tatsächlich echte Rechtsradikale ihren Profit ziehen, dann ist das allein Schuld der selbstgefälligen, dünkelhaften postmodernen Elite, die seit Jahren unser neues Establishment bildet.

  • Alles Nazis außer die Antifa. Sogar die SED war ja eine rechte Partei, wie wir lernen mussten.

  • 3G
    35730 (Profil gelöscht)

    Sehe ich mir die Familienzentren an, drängt sich einem tatsächlich das Bild eines reaktionären Frauenideals auf. Das Pendel muß in die Mitte zurück und dann ausschwingen.

    • 3G
      35730 (Profil gelöscht)
      @35730 (Profil gelöscht):

      Wie man es macht, macht man es richtig.

  • Es beginnt schon beim konsequenten Ignorieren der eigentlichen Definition des Gender-Mainstreaming http://www.bpb.de/gesellschaft/gender/gender-mainstreaming/

     

    Statt dessen wird auf gefühlte Wahrheiten gesetzt. Wie viele Borderliner und Söhne von Borderlinerinnen mögen sich wohl unter den selbst ernannten Männer- und Väterrechtlern befinden? Nicht, dass ich kein Mitgefühl mit diesen männlichen Personen hätte. Aber zum Misslingen verurteilte Versuche, die eigenen Beschädigungen zu reinszenieren als "politische Arbeit" zu bezeichnen schlägt fehl. Besser wäre es, wenn diese offensichtlich lebensgeschichtlich traumatisierten Männer sich Fachleuten anvertrauten.

     

    Und da tut sich dann mal eine echte Lücke in unserem Hilfesystem auf: es gibt viel zu wenig Fachberatungsstellen für männliche Opfer von Missbrauch, Misshandlung und Gewalt, sowie einen eklatanten Mangel an PsychotherapeutInnen, die mit der Behandlung dieses Klientels vertraut sind.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Angelika Oetken:

      Welch wohltuende Differenziertheit!

       

      Doch gehen Sie mal als Mann in eine Opferberatungsstelle und versuchen Sie, dort Verständnis und Empathie für Ihre traumatisierenden Erfahrungen weiblicher Übergriffe von Gewalt zu erhalten! Möglichst noch von einer Frau.

       

      Von solcher Glückserfahrung wurde ich verschont.

    • @Angelika Oetken:

      Eine Definition von Gender Mainstreaming ist nutzlos, wenn im Namem von Gender Mainstreamin nur Frauen Hilfe erhalten, nur Frauen geschützt werden, nur Frauen mit Quoten und dergleichen bevorzugt werden.

       

      Warum selbst ernannten Männer- und Väterrechtlern? Leute wie Gestenkamp tun ihr möglichstes damit KEINE Problem von Männern gelöst werden. Ist er dann ein "richtiger" Männerrechtler? Und sind Feministinnen die eine Männersteuer fordern dann auch selbsternannte Feministinnen?

      Die meisten Väterrechtler sind geschieden und leben aber oft schon wieder in einer neuen Beziehung. Die sind nicht krank, die wollen ihre Kindern sehen. Ihr Bemühen das zu pathalogoisieren kann in nicht nachvollziehen. Man ist nicht krank, wenn man auf eine nicht zu leugnende Diskriminierung von Vätern und Männern hinweist.

      • @Matze21:

        Ich schrieb "Wie viele Borderliner und Söhne von Borderlinerinnen mögen sich wohl unter den selbst ernannten Männer- und Väterrechtlern befinden?"

         

        Hier etwas dazu, was es für Kinder bedeutet, eine von Borderline betroffene Mutter zu haben und welche Folgen sich daraus entwickeln können http://www.borderline-muetter.de/cms/

         

        Bei hochgradigen, lang anhaltenden Trennungskonflikten spielen schlecht kompensierte psychische Störungen eine entscheidende Rolle. Leidtragende sind immer Kinder, falls die Paare welche haben https://www.dji.de/fileadmin/user_upload/bibs/458_12244_scheidungsfamilien.pdf

      • @Matze21:

        Man(n) kann schon psychisch krank sein, wenn er scheinbar "Männerrechtler ist". Gerade viele von denen, die meinen alles nur "zum Wohle" des Kindes vor Gericht erstreiten zu müssen, selbst aber so eine große destruktive Art haben und auch in der (vorherigen) Beziehung schon hatten - oft in Form eines heftigen Narzissmus'.

         

        Nein, leider nicht jeder Mann, der was zum Thema Mann sagt, ist ein guter Mann und Vater. Umgekehrt ist es mit Frauen ebensowenig so.

         

        Daher ist schon zu differenzieren und der Artikel trägt dazu bei.

    • @Angelika Oetken:

      Die Instrumentalisierung von Kindesmissbrauch und sexueller Gewalt gegen Frauen durch Neonazis ist nicht nur politischer Natur, sondern stellt meiner Meinung nach eine Form der Projektion dar https://beauftragter-missbrauch.de/der-beauftragte/nein-zu-rechtsextremismus/

       

      Sexuelle Ausbeutung und sexualisierte Misshandlung stehen in engem Zusammenhang mit kognitiv-emotionaler Verflachung und mentaler und psychosozialer Verwahrlosung, die zu Entgleisungen und Enthemmungen führen. Typisch für extremistische Ideologen jeglicher radikaler Einfärbung ist, dass sie nach außen hin so tun, als hielten sie sich an strenge Regeln, die sie aber in Wirklichkeit um so exzessiver brechen.

       

      Kämen solche Leute zu Einsicht und Vernunft, würden sie sich in psychotraumatologische Behandlung begeben und sich der Aufarbeitung der Destruktionen widmen, denen sie in ihrer Kindheit ausgesetzt waren. Statt dessen identifizieren sie sich mit ihren Aggressoren. Ein Klassiker des menschlichen Versagens, der schon in uralten Mythen beschrieben wurde. Das Gegenteil von Stärke und Heldenmut.

       

      Bei dem, was als "NSU-Morde" bezeichnet wird und hinter dem viel mehr steckt, als drei durchgeknallte, kriminelle junge Menschen, spielen Kindesmissbrauch, Kinderhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung, Missbrauchsabbildungen (="Kinderpornografie) und Kindermord eine zentrale Rolle.