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Kommentar Grüne und JamaikaDas Hochrisikobündnis

Ulrich Schulte
Kommentar von Ulrich Schulte

Die Koalition will eigentlich keiner. Die Grünen sind in der Frage gespalten. Beim Diskurs um Jamaika geht es auch um ihre Existenz.

Laut Prognosen geht es für die Grünen abwärts. Die Frage ist, ob sie von der Bildfläche verschwinden Foto: Flügelwesen/photocase

D er Name trügt. Jamaika, das klingt lässig und entspannt, nach Sonne und nach Strand, nach Rum und Reggae. Aber die Koalition, die unter diesem Label läuft, wäre alles andere als entspannt – weil sie eigentlich keiner will.

Merkel nicht, weil sie Stabilität liebt. Die FDP nicht, weil sie aus der außerparlamentarischen Opposition heraus direkt in einem Hochrisikobündnis regieren müsste. Und große Teile der Grünen nicht, weil sie ganz genau wissen, wie wenige ihrer Inhalte sie mit hinüber ins feindliche Lager retten könnten. Ganz besonders für die ehemals linke Ökopartei aber wäre ein Jamaika-Bündnis ein großes, vielleicht sogar ein existenzbedrohendes Risiko.

Die Grünen krebsen in aktuellen Umfragen verdächtig nah an der ­Todeszone – der Fünfprozenthürde – ­herum. Dass sie zwischen 7 und 8 Prozent stagnieren, ist eine schwer ­verständliche Katastrophe. Denn eigentlich sind sie gesegnet mit ­einer Themenlage, die passgenau auf sie zugeschnitten ist. Dieselaffäre, ­Eierskandal, Hurrikans und der ­Klimawandel allgemein sind groß in den Schlagzeilen, die Ökopartei hat dazu viel zu sagen. Aber die Grünen, die sich glatt, kantenlos und regierungswillig positioniert haben, scheinen vielen Wählern egal geworden zu sein. Dabei sind ihre Ideen wichtiger denn je.

Also mitregieren um jeden Preis, um überhaupt etwas bewegen zu können? Ein Jamaika-Bündnis nach der Wahl würde von linksgrünen Milieus als ultimativer Verrat interpretiert werden. Und die Folgen wären unkalkulierbar. Es gäbe einen Aufschrei in der mittleren, eher linken Funktionärsebene, es hagelte Parteiaustritte. Die FDP hat diese bittere Erfahrung 1982 gemacht, als sie aus der sozialliberalen Koalition ins konservative Lager gewechselt ist.

Bei den Grünen würde der linke Flügel noch stärker in die Defensive gedrängt, als er es jetzt schon ist. Die Ökopartei wäre ja in der Jamaika-Koalition die Minderheit und müsste mit der rechtsliberalen FDP und der profilierungssüchtigen CSU Dinge mittragen, die heute noch niemand benennen kann. Jamaika würde aus den Grünen eine andere Partei machen.

Das Schlimmste verhindern

Grüne Realos, die derzeit für Jamaika werben, sagen, dass Themen wie der Klimawandel so dringlich seien, dass auch kleinste Erfolge eine Regierungsbeteiligung rechtfertigten. Für sie gilt es, das Schlimmste zu verhindern. Dieses Argument ist ernst zu nehmen, ebenso wie die Beobachtung aus Österreich: dass nämlich eine Verstetigung der Großen Koalition die Ränder des politischen Spektrums stärkt.

Ein Argument kommt in dem Jamaika-Diskurs aber zu kurz: Es geht dabei auch darum, ob auf Dauer eine ökologische Partei in Deutschland existiert – oder eben nicht.

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Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.
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64 Kommentare

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  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    "... mit einer herrlichen Opposition."

     

    Ihnen ist schon klar, dass auch die AfD dabei ist?

  • "(...) dass nämlich eine Verstetigung der Großen Koalition die Ränder des politischen Spektrums stärkt."

    Wo bitte - wenn nicht am Rand - würden Sie denn eine 7%-Partei einordnen?

    Die Grünen sind exakt dort, wohin sie sich selbst durch Preisgabe jeglicher links-ökologischer Ansätze begeben haben: Am Rande des Abgrunds. In einer Woche sind sie vermutlich einen Schritt weiter.

  • Wenn die Grünen nicht klar Jamaika und den Lindner-Rechtsaußen ausschließen, jetzt und heute, werden viele kein Kreuz bei Grün - auch als kleineres Übel - mehr machen.

    Das wahrscheinlichste Resultat, tippe ich, wird eine dämliche Regierung (CDU-FDP) werden, mit einer herrlichen Opposition. Das ist im Moment das Beste, was rauszuholen ist, denn das Volk ist viel zu doof, eigene Interessen wahrzunehmen.

     

    Schon die Finanzkrise haben die vielen Nörgler nie kapiert, von Volkswirtschaft, antizyklischer Politik (new deal) und Fluchtursachen haben sie keine Ahnung, sie isolieren die BRD in Europa. Sollte die Jamaika-Option offenbleiben, könnten die Grünen an der 5% Hürde scheitern. Sie hätten es verdient.

    • @Ataraxia:

      Lindner-Rechtsaußen ? Man kann ihm vielleicht mangelnde Empathie für sozial Benachteiligte, vielleicht auch ansatzweise persönliche Eitelkeit vorwerfen. Aber steht er deshalb rechtsaußen ?

    • @Ataraxia:

      "...denn das Volk ist viel zu doof, eigene Interessen wahrzunehmen."

       

      Nur an der Politik selbst scheint es nicht zu liegen. Nein, einem großem Teil des Volkes geht´s zu gut, und denen es wirklich schlecht geht, hat man das Selbstvertrauen so in den Boden gestampft, dass diese der Wahl sogar fernbleiben.

  • Die Grünen verschwinden so schnell schon nicht. Die SPD ist ja auch immer noch da, regiert irgendwie jeden Scheißdreck zusammen mit und stellt sogar 100%-ige Kanzlerkandidaten auf.

    Nein - macht Euch doch nichts vor - eher wird es eine Minderheitsregierung aus AfD, SPD und FDP geben, mit einem Ex-CDU-Mann Gauland als Vizekanzler, die von der Union umfassend toleriert wird. „Die Union“ wäre dann Ihre „Mutti“ endlich los und andere dürften sich auch mal die Finger schmutzig machen, ohne dass sich an der Politik der letzten Jahrzehnte in diesem Land, die immer so freundlich wie nur möglich über Leichen gegangen ist, irgendetwas Grundsätzliches ändern würde. Nur so und nicht anders geht heute überhaupt noch „konservativ“. Von Amerika und Großbritannien haben wir doch erst kürzlich wieder gelernt, „das Volk“ will immer „konservativ“ - koste es, was es wolle.

  • Es geht weiter:

    nachdem die Sozialdemokratisierung der CDU die SPD auf die 20% Marke drückte und inhaltlich marginalisierte, wird die Christdemokratisierung der Grünen diese spalten und zerkleinern.

    Die CDU breitet ihre Pluralität nach links und nach Rechts aus, integriert die AfD durch Abschiebegewalt in den Krieg und erneuert so ihre Herrschaft.

    Das ist erfolgreicher Zentrismus.

    • @nzuli sana:

      Gemäß Ihrer Theorie ist Merkel also ein großes Schwarzes Loch, das jede Materie, die sich ihr politisch annähert, unwiederbringlich verschlingt.

      • @Nikolai Nikitin:

        Ganz unrecht hat Nzuli damit nicht. Die CDU hat schon sehr viel "adaptiert" von anderen Parteien. Alle guten Ideen der SPD werden aber meist der CDU gutgeschrieben. Die CDU zersetzt die anderen Parteien indem sie sie überflüssig macht.

  • Laut Flaggenlexikon steht das Schwarz in der jamaikanischen Flagge für die Armut in der Bevölkerung, das Grün für die Schönheit der Insel un das Gelb für den Sonnenschein (das milde Klima).

     

    Beim Schwarz gehe ich ja mit, aber soviel Grün, wie in der Flagge, sieht man hier wohl nur, wenn man eine Brille gleicher Farbe aufsetzt. Und dass milde Klima, für das die Farbe gelb stehen soll, wird es wohl nur sehr, sehr weit oben, für die wenigen über den Gewitterwolken, geben.

    • @cursed with a brain:

      Richtig. Grün steht nicht für Schönkeit der Insel. Grün steht für Nennung der Zerstörung der Schönheiten der Insle.

  • "die Grünen, die sich glatt, kantenlos und regierungswillig positioniert haben {...} Also mitregieren um jeden Preis" !

     

    Metamorphosen. Von Maos Weltrevolution, ins Parlament und in Gewerkschaften, bis Daimler AG und Joschkas BMW.

     

    Noch in guter Erinnerung. Westdeutsche und Westberliner Kleinbürgeraktivisten und -Aktivistinnen aus früheren antikommunistischen K-Gruppen, wie sie noch als vorgebliche “Alternative Liste“ in Berlin und als Vorläufer der Grünen und Bündnisgrünen, eine Interessenvertretung für die Eigentumslosen und ihre Arbeiterklasse propagierten. So auch für eine angeglichene Bezahlung ihrer hauptamtlichen und parlamentarischen Mitarbeiter*innen, auf dem Niveau eines Facharbeiterlohnes. Kaum waren sie wenige Jahre in den Parlamenten und im Abgeordnetenhaus von Berlin, da war das nur noch uneingestandener ideologischer Unfug von gestern.

     

    Die gleiche Entwicklung in allen Bundesländern und Landesparlamenten. Und im Deutschen Bundestag und in Regierungsverantwortung sowieso. Ursprüngliche sozialpolitische, ökologische und antimilitärische Positionen wurden zunehmend über Bord geworfen. Allenfalls beim unvollständigen regionalen Atomausstieg in der Bundesrepublik fand sich noch eine deutliche Basis. Die bereits von Allparteienkanzlerin endgültig über Bord gespült wurde. Nicht zuletzt in Folge der jüngsten Nuklearkatastrophe von Fukushima.

     

    Ihre heutigen Führerinnen und Führer haben den letzten vorgeblichen ostdeutschen Anspruch auf “Schwerter zu Pflugscharen“ über Bord geworfen. Sie können sich offenbar heute einen militärischen Schlagabtausch zwischen den Atommächten in Europa vorstellen, um ihre “Freiheit“, “Demokratie“ und ihr Verständnis von “Menschenrecht“ gegen Osten zu exportieren. Natürlich alles zum Wohle der zu befreienden Völker, so östlich vom westdeutschen Wohlstands- und Konsumparadies. In dem sie heute wohlsituiert mit hohen Pensionsansprüchen angekommen sind [“Neiddiskussion“].

     

    Natürlich, so wie immer, alles nur böse Verleumdung. [?]

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      " Sie können sich offenbar heute einen militärischen Schlagabtausch zwischen den Atommächten in Europa vorstellen, um ihre “Freiheit“, “Demokratie“ und ihr Verständnis von “Menschenrecht“ gegen Osten zu exportieren."

       

      Wie kommen Sie auf so einen Unsinn? Ist Ihnen mal wieder Das Kapital auf den Kopf gefallen?

    • @Reinhold Schramm:

      Öhm ....Für MAOAM & Weltrevolution, gibts doch die Linkspartei. Will denen auch keiner (-: außer die MLPD vlcht. :-) wegnehmen.

       

      Was ich aber nicht verstehe: Wie kommen Sie neben ihren anderen persönlichen "Faktenchecks" auf die (wenn frei erfunden, gnadenlos unverschämte) Behauptung "Sie können sich offenbar heute einen militärischen Schlagabtausch zwischen den Atommächten in Europa vorstellen, um ihre “Freiheit“, “Demokratie“ und ihr Verständnis von “Menschenrecht“ gegen Osten zu exportieren."?

      • @Rudolf Fissner:

        Also wohl frei erfunden.

  • Diese unsägliche Koalitions-Spekulation ist neben TV-Duellen auch so ein sinnfreier Teil unserer Medien-Polit-Simulation; soll sowas wie "Spannung" suggerien.

     

    Da gibts nix zu spekulieren.

    Anhand des (amtlichen) Wahlergebnisses wird sich die Union ("Merkel") den kleinstmöglichen Koalitionspartner aussuchen, mit dem sie über 50% kommt.

    Das wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder die SPD, allerhöchstens eventuell vielleicht noch die FDP.

    Aber damit sind bereits alle realen Koaltionsoptionen erschöpft.

     

    Wem das zu festgefahren erscheint, hätte vielleicht mal früher mehr neue potentielle Mitspieler aufbauen sollen, die nun für Schwung sorgten, als in einer seit Jahren erstarrten Situation Bewegung suchen zu wollen.

     

    "Jamaika" auf Bundesebene ist Quatsch.

    Wird aber trotzdem vor JEDER Bundestagswahl wieder thematisiert.

     

    Ich stell mir so eine Redaktionssitzung vor:

    "Wer macht Artikel über Jamaika?"

    "Das ist doch völliger Stuss!"

    "Ich weiß. Ist aber nunmal Tradition."

    "Selbst Häschenwitze wären besser."

    "Also, bitte! Muss ich einen Freiwilligen bestimmen? Ich kanns doch auch nicht ändern."

     

    Zudem ist es eh egal, wer mit Merkel koaliert.

    Spielen wir das doch mal durch:

    Bei einem Streitfall innerhalb einer Koalition ist das äußerste Druckmittel, die Koalition platzen zu lassen.

    Was würde passieren, wenn die Koalition platzt?

    Die Medien verprügeln den Koalitionspartner, von wegen "nicht fähig zu Realpolitik" und loben die Union, von wegen "Eiserne Kanzlerin".

    Also:

    Wenn sich die Union nicht gerade bei einem aktuellen Reizthema gegen die Mehrheit der Bürger stellt, was mit Merkel ausgeschlossen ist, braucht sie keine Neuwahlen zu fürchten, sondern kann sie im Gegenteil als Druckmittel gegen ihren Koalitonspartner ausspielen.

    • @Sabbelkopp:

      Ja, das wird so wohl sein in der taz-Redaktion. Eines kommt noch hinzu: Wie bei der letzten Wahl geriert sich die taz mal wieder als grünenkritisch und diese runter schreibend - "huch, wir haben aber auch gar nichts mit grün und alternativ am Hut". Trauerspiel.

  • Die Grünen dürften in der Jamaika-Konstellation die Papiertüten beisteuern, in denen CDU und FDP ihre Politik verstauen.... Grün-Schwarz in Baden-Württemberg zeigt, wohin die Reise in Berlin gehen würde - neokonservative Politik mit grünem Firniß......

  • "Realos" das ist das Wählerpotenzial der Realos+die die immer Grün wählen, für "Fundis" und "Linke" hat die Partei in diesem Wahlkampf leider nichts zu bieten.

     

    Der Verrat an den Grünen Ideen sieht man am Realo Badenwürtemberg Experiment.

     

    RRG sieht man in Thüringen, welche Politik der beiden Länder Grüner ist, ist nicht schwer zu erkennen.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Sascha:

      "RRG sieht man in Thüringen, welche Politik der beiden Länder Grüner ist, ist nicht schwer zu erkennen."

       

      Was ist denn in Thüringen so grün?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Jepp. Ramelow hängt da ganz an Vattenfalls Lippen: "„Selbst beim Thema Braunkohle, das in Thüringen eigentlich keine Rolle spielt, übte Ramelow den Schulterschluss mit den Kollegen aus den Braunkohleländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg" und "„Wir haben keine Braunkohle, aber wir haben die Wasserkraftwerke von Vattenfall“, erklärte Ramelow mit Blick auf die zahlreichen Pumpspeicherwerke, von denen es in Thüringen so viele gibt wie in keinem anderen Bundesland. „Wir hängen daher an den Entscheidungen von Vattenfall direkt dran." (http://www.pro-lausitz.de/index.php/News-leser_o/items/ost-laender-ueben-beim-thema-braunkohle-den-schulterschluss.html)

  • Grünes Geld ohne Risiko

     

    Mit "Jamaika" gehen die Grünen kein Risiko ein: Sie bekommen Posten und viel Steuerzahlergeld! Darum geht es doch.

    Und links sind die "Grünen" doch sowieso nicht. Sie sind angepasst und wertkonservativ, eben eine Öko-FDP. Da passt "Jamaika" haargenau

    Sun of Jamaica....

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Krebsen?

    Macht nix, die FDP ("Fast Drei Prozent") wurde auch schon für tot erklärt.

    • @571 (Profil gelöscht):

      Tot war sie nie wirklich. Die fehlenden Prozente haben in AfDland nur Urlaub gemacht, bis der Animateur Lucke dort gekündigt hat.

      • @lions:

        Die Wähler der Linken schein auch aus dem Urlaub zurück zu sein. Oder sind die immer noch am braunen Strand?

  • "Dass sie zwischen 7 und 8 Prozent stagnieren"

    https://www.bundestag.de/parlament/wahlen/ergebnisse_seit1949/244692

     

    Das scheint das Wählerpotential dieser Partei zu sein. Schon ne ganze Weile ziemlich stabil.

  • Also ich hätte die Grünen gewählt - wenn sie sich hingestellt und gesagt hätten:

    "Emobil geht nicht überall, aber in Großstädten macht das Sinn, wir fangen jetzt in der Stadt Berlin an 100% auf elektrischen Nahverkehr zu setzten" und dann konsequent daran zu arbeiten. Autos raus aus der Stadt, Kooperation mit Unternehmen um festzustellen wie man die Logistik hinbekommt, kostenloser Nahverkehr!" - und wenn es 50Milliarden kostet.

     

    Aber was die Leute brauchen ist doch ein Lichtblick, ein Lebenszeichen für die Zukunft. Kein wir haben schon immer die Umwelt verpestet also müssen wir das genau so weiter machen wie es Kretschmann profiliert.

    Vielleicht ist eine leise Großstadt mit atembarer Luft es ja wert dass man investiert.

     

    Wir brauchen keine 40Millionen e-Cars, wir brauchen eine moderne Infrastruktur für 80 Millionen Bürger!

    • @Chaosarah:

      ? Sind doch Ziele der Grünen seit Anbegin (https://www.gruene-bundestag.de/mobilitaet.html) . Soll die Diskussion über Emobil eingestampft werden und stattdessen über Räder geredet werden? Die öffentliche Diskussion wird nicht von einer Partei bestimmt. Emobil als ein Baustein hat sich halt in der öffentlichen Diskussion als ein Hauptdiskussionspunkt herauskristalisiert.

  • @shane: LOL. Die Grünen haben ja sowieso keine ECHTEN ökologischen Ansätze, die man mittragen könnte. Wenn ich nur daran denke, dass Leute, die kaum ihre Miete bezahlen können, den Absahnern auf deren Eigenheim-Dächern die Solaranlagen finanzieren müssen. Toll gemacht. Was ist mit günstigem Nahverkehr usw.? Habe neulich mit einem Grünen gesprochen, dem auch nichts anderes einfällt als: "Mehr Rad fahren." Brauchen wir für diesen Vorschlag diese Partei? Glaube auch nicht, dass Merkel das so schlecht fände mit Jamaika. Wenn es da dann hoch her geht, kann sie sich ja wieder wunderbar als besonnene Krisenkanzlerin positionieren.

    • @Paulie:

      LOL2 - Die "echten" Ansätze hat ja eh nur allein die Chuck Norris Partei "Die Linke" Sie ist grüner als die Grünen, sozialdemokratischer als die Sozialdemokraten, freiheitlicher als die FDP, sorgt sich mehr um die "deutsche" Demokratie als die AfD (anti EU) und sowohl antikapitalistisch als auch der beste Repräsentant der Marktwirtschaft. Sie will sowohl den Braunkohleabbau nicht einschränken als auch gegen den Klimawandel vorgehen.

      Sie ist die einzige Rundum-Sorglos-Partei. Sie allein kann alle Wiedersprüche der Welt auflösen. Heil Dir oh Linkspartei!

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Das ist das Schöne an Opposition...

  • Wer GRÜN wählt, hat RECHT.

    • @Grisch:

      Nö RECHT haben sie doch alle bei "grün". Nur wer MEHR grün wählt, macht es richtig.

  • Wenn alles gut geht, werden die Grünen vermutlich nicht einmal die Fünf-Prozent-Hürde überschreiten.

    • @Shane:

      :-) Meine Gedanken...

  • "Die Grünen krebsen in aktuellen Umfragen verdächtig nah an der Todeszone – der Fünfprozenthürde – herum. Dass sie zwischen 7 und 8 Prozent stagnieren, ist eine schwer verständliche Katastrophe."

     

    Ich finde es logisch: Die Grünen haben sich sehr offen für SPD und CDU/CSU gehalten, gleichzeitig gibt es die Partei Die Linke - eine Partei, die direkt in Konkurrenz mit den Grünen ist. Aber das hat die Grünen bisher kaum bewegt, im Gegenteil, die Grünen fühlten sich bisher der Linken überlegen und haben auf deren Inhalte kaum echte, überzeugte Antworten gegeben, vielleicht sogar geben wollen. Nun ist Deutschland erdrückt von SPD, CDU und CSU - Alternativen müssen sehr klar formuliert werden, das Profil muss deutlich sein. Die Grünen haben das linke Profil nicht schärfen wollen, im Bundestag saßen die Grünen eher auf der Regierungsbank als neben den Linken. Nun wirken sie wie Komplizen, obwohl sie das wirklich nicht waren. Ich denke, die Grünen werden bei dieser Wahl Quittungen erhalten. In Hamburg regieren sie zum Beispiel, da kann der Bürger sehen, was die Grünen machen und wo sie stehen. Kann ja ein Vorteil sein, aber wirklich verlockend wirkt das auf mich nicht,

    • @Andreas_2020:

      Das Linkspartei und dir Grünen aktuell bei etwa 8-9 Prozent liegen ist bekannt. Aber das als "Krebsen" zu bezeichnen ist doch eine arge Verächtlichmachung linker Wähler.

       

      Und "Komplizen". Auch so ein verschwörungstheoretische Gerede.

       

      Grüne sind auch "Komplizen" in der thüringischen Koalition mit der Linksparte. Da kann ja übrigens auch jeder sehen, was die Grünen und die Linkspartei machen und wo sie stehen. Eine banale Aussgae eigentlich.

      • @Rudolf Fissner:

        Na schön, dann werden die Grünen ja bald regieren? Wir wollen ja deren Wähler nicht runtermachen ...

  • Jamaika kann funktionieren vor allem mit den Realo-Grünen. Jedoch bleibt abzuwarten, ob die Grünen überhaupt benötigt werden. Eine Neuauflage der erfolgreichsten Regierung seit der Wiedervereinigung wäre auf jeden Fall ein großer Gewinn für die Bevölkerung.

    • @IL WU:

      Erfolgreich wohl nur in Sachen klientelpolitik, Geldverschwendung und Selbstbereicherung.

       

      Oder schreiben Sie hier lediglich aus dem Blickwinkel der Familien Mövenpick, Quandt und Konsorten?

       

      Sie säten nicht, sie ernteten nur.

       

      Sogar die bürgerlichen Medien sahen das Desaster am Ende nur noch mit einer Mischung aus Ekel und Faszination des Schrecklichen...

      http://www.n-tv.de/politik/Sie-saeen-nicht-sie-ernten-nur-article10906541.html

      • @cursed with a brain:

        Wenn man betrachtet in welchem desolaten Zustand das Land nach 8 Jahren Rot-Grün war, dann kann man mit recht sagen, dass Schwarz-Gelb viel richtig gemacht hat, damit es der Bevölkerung wieder besser geht.

        • @IL WU:

          zum Beispiel was genau?

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @IL WU:

          Das ist ja so was von faktenfrei, dass mir schwindlig wird.

          Übrigens: Rotgrün 1998-2005;-)

          • @571 (Profil gelöscht):

            Jaja... der gute Anti-Union-Klaus.

             

            Naja mir egal was Sie denken, aber die Mehrheit der Bevölkerung wird sicher die richtige Entscheidung treffen und wir bekommen endlich wieder Schwarz-Gelb.

            • 5G
              571 (Profil gelöscht)
              @IL WU:

              Danke.

              Aber ich denke wenigstens...

  • Warum sollte immer die SPD in den sauren Apfel beißen müssen? Was bliebe übrig wenn SPD, Grüne und Linke sich einer Koalition mit der CDU verweigern und keine RRG möglich ist (was ja absehbar ist). ... Grußelige Vorstellung. Wirdaber wohl auch nicht passieren.

     

    Also solange Neuwahlen! Immer wieder bis der Wähler eine Parteikonstellation hervorbringt, die die Parteien sich gut fühlen läßt in dem Bewusstsein sich nicht durch eine Koalition "beschmutzt" zu haben. Die kleinen Parteien werden dabei solange kleiner (a'la partei bibeltreuer Christen) bis einer der großen Partein die 50% überschritten hat. Merkel allone aktuell, weil man sich nicht die Finger schmutzig machen wollte.

  • Wer GRÜN wählt, wird SCHWARZ bekommen.

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      "Wer GRÜN wählt, wird SCHWARZ bekommen."

      Wir warten noch auf Ihr Rezept, nach dem SCHWARZ verhindert werden kann...

    • @Nikolai Nikitin:

      Tolles argument - Null Inhalt.

      Im moment kann man zu allen Optionen sagen: Wer x wählt, wird Schwarz bekommen. (einfach weil es zu viele andere wählen)

      Wer wählt, was er will, tut was man kann. Nachher wird es eine Koalition geben, die anhand der Prozente gebildet wird. Niemand kann eine Koalition wählen.

    • @Nikolai Nikitin:

      P.S ... und verhindert eventuell, dass die FDP wieder ans Ruder kommt.

      • @Rudolf Fissner:

        Da wäre mir im Zweifelsfall ja sogar die FDP noch lieber, nachdem sich die GRÜNEN in zunehmenden Maße als Verbotspartei präsentieren.

        • @Nikolai Nikitin:

          Der Vernunftbegabte erkennt und akzeptiert Regeln im Sinne der Verbesserung des Gemeinwohls und der Lebensqualität für alle.

           

          Der unvernünftige, stets nur auf das Eigenwohl bedachte Ellenbogencharakter vermag darin nur "Verbote" zu erkennen. Das liegt aber einzig an seiner limitierten Auffassungsgabe und seinem antisozialen Lebenstil.

          • @cursed with a brain:

            Zitieren Sie gerade aus dem CDU-Wahlprogramm ?

        • @Nikolai Nikitin:

          Bei welchen Themen sehen Sie denn die Grünen als Verbotspartei ?

        • @Nikolai Nikitin:

          "Verbote"! dass passt natürlich zur nicht zur FDP. Mit 250 über die Autobahn, mit dem ollen russenden, stinkenden LKW durch die Innenstädte, Vorfahrt für Radfahrer, die aussterbenden Viecher, die superwichtige Bauvorhaben verhindern, usw. usw. das würde die losgelassene Freiheit ja so was von einschränken.

           

          Der Spruch "Wer GRÜN wählt, wird SCHWARZ bekommen." will lediglich die FDP bekommen.

          • @Rudolf Fissner:

            Mit den GRÜNEN ist es wie mit religiösen Fanatikern. Solange sie in der Minderheit sind, kann man sie vlt. noch ertragen, aber wehe, sie werden die Mehrheit und kommen an die Macht.

            • 5G
              571 (Profil gelöscht)
              @Nikolai Nikitin:

              Nur mal so 'ne Frage:

              Sind Sie identisch mit IL WUs Bot?

              • @571 (Profil gelöscht):

                Was soll denn diese Frage ? Wir kennen uns jetzt seit mindestens einem halben Jahr und Sie halten mich immer noch für einen Bot ? Das ist wirklich enttäuschend. Liegt es vlt. an

                meiner russischen Herkunft ?

            • @Nikolai Nikitin:

              Die Kretschmann-Grünen sind genauso so fanatisch für oder gegen was-auch-immer wie Mutti Angela, nämlich gar nicht. Und ohne 'Fundi'-Grüne von früher hätte es das bisschen ökologische Wende hier nie gegeben, aber das würden Sie vermutlich begrüßen.

              In diesem Sinne kann ich Ihnen nur noch Martin Kaul empfehlen: 'Elitär, bourgeois und amoralisch'. Viel Spaß mit der 'Partei'.

            • @Nikolai Nikitin:

              Tja. So ist dass denn dann.

               

              Da muss man plötzlich wutbürgerisch-freiheitlich mit 30 durch eine Wohnstraße zuckeln. Dass kratzt natürlich stark ans Selbstbewusstsein.

               

              Solche Einschränkungen können ja dann nur von Fanatikern getroffen worden sein.

              • @Rudolf Fissner:

                Sehr löblich, Herr Fistner, dass Sie sich einen von den Grünen zertifizierten Tempomaten in Ihr Fahrrad haben einbauen lassen. Weiter so.

    • @Nikolai Nikitin:

      ... der Witz dabei ist: Wer die Linke wählt wird auch SCHWARZ bekommen.

       

      "Merkel abwählen!", ist also ein dummer Spruch Spruch ist Sand in den Augen der Nicht-CDU-Wählers.

       

      Jede Wahlentscheidung läuft angesichts der aktuellen Umfragen darauf hinaus, dass sie lediglich beeinflussen kann, wer mit Angela zusammenkommen wird.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        "... der Witz dabei ist: Wer die Linke wählt wird auch SCHWARZ bekommen."

         

        Er wird die LINKE bekommen, nämlich als putzmuntere Opposition, wie sich in der letzten Legislaturperiode gezeigt hat.

        Die handzahm-servilen GRÜNEN schauten eher danach, dass sie die Union als möglichen künftigen Koalitionspartner nicht allzu sehr vergraulten.

        • @571 (Profil gelöscht):

          Da stimme ich Ihnen zu, Herr Konold. Die zeitgenössischen Grünen - merkelhörig like no one else.