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Antje Schrupp über Differenzfeminismus„Man sollte sich vom Staat nicht die Freiheit erhoffen“

Der Differenzfeminismus ist eine einflussreiche feministische Strömung in Italien. Deutschland könnte davon lernen, sagt die Politikwissenschaftlerin.

Gegen die Assimilation der Frau ans Patriarchat: Der Differenzfeminismus betont den Unterschied Foto: Virginie Plauchut/plainpicture
Interview von Francesca Polistina

taz: Frau Schrupp, was meinen die Italienerinnen, wenn sie von „Differenz“ sprechen?

Antje Schrupp: Sie meinen nicht die Differenz zwischen Frauen und Männern als Wesen, obwohl natürlich auch körperliche Unterschiede existieren. Sondern die Differenz zwischen Frauen und Männern in ihrer historischen und sozialen Situation.

Im Interview: Antje Schrupp

60, ist promovierte Politikwissenschaftlerin und Journalistin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Ideengeschichte von Frauen, feministische Theorien sowie die Geschichte des Sozialismus und des Anarchismus. Ihr neues Buch „Unter allen Umständen frei“ ist gerade beim Ulrike Hermer Verlag erschienen.

taz: Wie würden Sie den Kern des italienischen Differenzfeminismus beschreiben?

Schrupp: Am Anfang steht eine Unzufriedenheit mit der Gleichstellungsidee, also mit der Vorstellung, dass die Gleichstellung der Geschlechter das Problem löst, dass Frauen nicht frei sind. Die Gleichstellungspolitik hat unter anderem dazu geführt, dass Frauen ebenso erwerbstätig wie Männer werden und Machtpositionen erreichen. Die Italienerinnen kritisieren, dass diese Art von Feminismus sich zu sehr an der männlichen Norm orientiert und Frauen dadurch wie Männer werden, aber nicht andersherum. Stattdessen fordern die italienischen Feministinnen einen Feminismus, der die männliche Norm hinterfragt und die Frage stellt: Was wollen Frauen? Denn die Antwort lautet nicht automatisch: das Gleiche wie Männer. Und sie ist übrigens auch nicht so leicht zu finden, denn auch Frauen sind in einem Patriarchat aufgewachsen. Der erste Schritt ist demnach die Befreiung des weiblichen Begehrens und eine Reflexion über eigene Wünsche und Rollenerwartungen.

taz: Carla Lonzi, eine Vordenkerin des italienischen Differenzfeminismus, hat 1970 geschrieben: „Die Gleichheit der Geschlechter ist die Hülle, mit der heute die Unterlegenheit der Frau getarnt wird.“ Ist das noch aktuell?

Schrupp: Ja. Die Gleichstellung hat bewirkt, dass sich Frauen in ein System hineinassimiliert haben, umgekehrt aber nicht. Männer übernehmen nach wie vor nicht wesentlich mehr Care-Arbeit, und Frauen sind unzufrieden, weil die Probleme weiterhin bestehen. Was zu kurz gekommen ist, sind Neuverhandlungen zwischen Männern und Frauen darüber, wie Welt und Gesellschaft aussehen sollen.

taz: Kritiker sagen, der Differenzfeminismus mit seinem Kult der Weiblichkeit zementiere die Rollenzuschreibungen.

Schrupp: Ich verstehe dieses Argument einfach nicht. Denn es geht eben darum, durch die Befreiung des weiblichen Begehrens einen Weg aus den Stereotypen herauszufinden. Die Differenzfeministinnen haben sich übrigens immer gegen ein „Wir“ der Frauen, also gegen die Idee einer Gruppe, die gemeinsame Interessen vertritt, ausgesprochen. Sie haben stets Wert auf Unterschiede gelegt, auch unter Frauen, und versucht, eine Praxis zu finden, die gegen weiblichen Konformismus vorgeht.

taz: Welche Rolle spielt die intersektionale Dimension dabei, wenn also andere Formen der Diskriminierung dazukommen?

Schrupp: Wenn man die Differenz unter Frauen in den Mittelpunkt stellt, dann ist es naheliegend, dass man für Intersektionalität offen ist. Denn aus dieser Perspektive sind Frauen, die anders sind, keine Bedrohung, sondern interessante Beziehungspartnerinnen, mit denen man diskutieren und sich austauschen kann. Dennoch gibt es Unterschiede: Der intersektionale Ansatz stellt das „Was man ist“ in den Mittelpunkt, der differenzdenkende Ansatz hingegen das „Wer man ist“. Zum „Was man ist“ gehören etwa die Herkunft, die Hautfarbe und die soziale Position, aber das eigentlich Interessante ist doch, was eine dann daraus macht. Die Italienerinnen nennen es „Politik in erster Person“, sie sind gegen eine Politik der Repräsentation.

taz: Dennoch ist nicht nur die eigene Selbstdefinition wichtig, sondern auch, wie man von anderen wahrgenommen wird und welche Diskriminierungserfahrungen man deshalb macht.

Schrupp: Auch eine Erfahrung von Diskriminierung oder Gewalt determiniert nicht, wer man danach ist. Die Idee der Italienerinnen ist, dass weibliche Freiheit dort entsteht, wo Frauen sich in einem freien Austausch miteinander eigene Urteile bilden, ohne sich zu fragen, welche Reaktion die Gesellschaft von ihnen erwartet. Zum Beispiel das Thema Vergewaltigung: Früher wurde das als Scham empfunden. Heute tritt Gisèle Pelicot in Frankreich öffentlich auf und sagt, dass die Scham die Seite wechseln muss.

taz: Sie haben ein Buch über das „Schwangerwerdenkönnen“ geschrieben. Kommt das Thema Schwangerschaft im Gleichstellungsfeminismus zu kurz?

Schrupp: Ja, und wenn es vorkommt, dann vor allem als Problem. Das hat sich leider auch im Queerfeminismus fortgesetzt, der das Thema Reproduktion lange ausgeklammert hat. In den letzten Jahren hat sich das im Queerfeminismus zwar geändert, dem Thema wurde mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Aber es ist immer noch so, dass die Erfahrung der Schwangerschaft kleingeredet wird. Es stimmt, dass nicht alle Menschen schwanger werden können oder wollen, ich selbst habe keine Kinder. Aber alle Menschen kommen nur durch eine Schwangerschaft zur Welt. Wir müssen unsere Gesellschaft so gestalten, dass das Schwangerwerden ganz normal ist und selbstverständlich in unsere Abläufe integriert wird.

taz: Reden wir über den Queerfeminismus: Da geht es darum, Rechte zu erweitern und somit alle Geschlechter und Identitäten zu schützen. Wie stehen Sie dazu?

Schrupp: Ich stehe als Differenzfeministin und Anarchistin dem Einklagen von Rechten grundsätzlich skeptisch gegenüber. Ich bin der Meinung, dass der Staat nicht die Instanz ist, von der man sich die Freiheit erhoffen soll. Ich sehe ein, dass es sinnvoll ist, Errungenschaften in einen gesetzlichen Rahmen zu überführen, aber man darf sich davon nicht zu viel versprechen. Außerdem bedeutet jedes Recht eine Grenzziehung, die wiederum den Ausschluss anderer bedeutet, da zum Beispiel nicht alle Menschen Staatsbürger sind. Das gleiche Problem sehe ich übrigens auch bei der Finanzierung von feministischen Projekten.

taz: Inwiefern?

Schrupp: In Italien sind feministische Projekte fast immer selbstfinanziert und können deshalb nicht von der Regierung weggespart werden. In Deutschland hängen sehr viele Projekte vom Staat ab. Ihnen würde ich raten, eine gewisse politische Resilienz zu entwickeln.

taz: Zuletzt wurde viel über ein Urteil des obersten Gerichtshofs in Großbritannien gesprochen. Demnach sind trans Frauen rechtlich keine Frauen. Wie sehen Sie das?

Schrupp: Es ist natürlich eine falsche Entscheidung. Aber es ist wieder ein Beispiel dafür, dass einem Menschen ein Recht gegeben und wieder genommen werden kann, je nach Mehrheitsverhältnissen.

taz: Aber was ist denn die Alternative?

Schrupp: Die Alternative ist, die symbolische Ordnung – also das, was in den Köpfen der Menschen ist – zu ändern. Wie es die Frauenbewegung geschafft hat. Als politische Strategie finde ich es besser, Gesetze, die Rechte von Menschen schützen sollen, erst einzuführen, wenn diese Ideen bereits in der Bevölkerung verankert sind. Ein banales Beispiel: Es wäre besser, erst in den eigenen Kneipen und Orten genderneutrale Toiletten einzuführen, als dies per Gesetz vorzuschreiben. Denn Menschen, die diese Diskussion nicht kennen, könnten dies als Affront empfinden. Dadurch besteht die Gefahr, dass am Ende binäre Toiletten gesetzlich geschützt werden.

taz: Nochmal zu den Rechten von trans Personen. Gibt es im italienischen Differenzfeminismus transphobe Positionen?

Schrupp: Ja, die gibt es. Ich glaube aber, dass sowohl aggressive TERFs (Das Akronym steht für „Trans-Exclusionary Radical Feminist“, also radikale Feminist*innen, die trans Personen ausschließen; Anm. d. Red.) à la J. K. Rowling, als auch trans Aktivistinnen, die sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben, eine Minderheit sind. Ich persönlich habe eine klare Meinung dazu: Ich bin pro trans. Soweit ich es sehe, befürworten auch die meisten Feministinnen emotional die Rechte für trans Personen. Aber viele scheuen sich, ihre Meinung zu artikulieren, weil sie sich nicht gut mit der Materie auskennen, oder Angst haben, überhaupt darüber zu sprechen, weil das Thema so aufgeladen ist. Das ist schlecht. Ich wünsche mir im Feminismus eine größere Streitkultur, die ermutigt, über Differenzen und Unsicherheiten zu diskutieren.

taz: In Italien ist die Leihmutterschaft wie auch in Deutschland verboten, in Italien ist auch deren Nutzung im Ausland unter Strafe gestellt. Auch einige Feministinnen sind dagegen, wie stehen Sie dazu?

Schrupp: Ich finde, dass es eine Möglichkeit geben sollte, dass Menschen, die Kinder geboren haben, nicht die Eltern dieser Kinder sind. Aber anstatt darüber zu streiten, ob man für oder gegen die Leihmutterschaft im Status quo ist, sollten wir lieber darüber diskutieren, unter welchen Bedingungen Elternschaft unabhängig vom Gebären organisiert werden könnte. Meiner Meinung nach darf die Übertragung der Elternschaft erst nach der Geburt stattfinden. Und jeder Versuch, in die Schwangerschaft einzugreifen, sollte ausgeschlossen sein – eine Schwangere ist ein freier Mensch und kann leben, wie sie will.

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22 Kommentare

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  • "Wir müssen unsere Gesellschaft so gestalten, dass das Schwangerwerden ganz normal ist und selbstverständlich in unsere Abläufe integriert wird."



    ja, ... und nicht das Schwangersein gezwungenermaßen um das andere drum herum gebastelt werden muss.



    Endlosthema diskriminierungsfreies Muttersein ....

  • Normativ und deskriptiv zu trennen, und an universalen Prinzipien festhalten, welche nicht entlang des männlichen Vollbezahltarbeiters laufen müssen, das wäre doch ein möglicher Ansatz.

  • Äh, nein. Lieber nicht.

  • Es geht doch um die Debatte,die die Menschheit betreffen&da ist es so, dass die Denkzwänge der herrschenden patriarchalen Reaktion & ihre massiv destruktiven Herrschaft auf Erden uns alle zentral auffordert, über das Patriarchat+Kapitalimus hinaus zu gelangen, bevor wir uns gegenseitig &die ökologische Balance dabei mit zerstören.Es braucht gesellschaftliche Debatten, die auch mal fragen, ob die männlich geschaffene KI nicht auch aus dem Gebärneid herstammt, der aus der Zeit vor den Patrarchaten immer noch die Dynamik bewegt: Aber KI ist kein Leben und Leben "schaffen" ist nicht technisch "beherrschbar".Das aber ist die Illusion der einseitig bestimmten uns regierenden patriarchalen Normen, die wir noch nicht schaffen ganze Menschen werdend zu überwinden:um demokratische & regenearative= nachhaltige Ökonomien zu schaffen, zum auf dem Planeten zusammen gutes Leben zu teilen; Statt dem grad doch stärker werdenden "Todestrieb" der autokratisch + patriarchal-theokratisch zunehmend eskalierende Kontrollzwängen der Diktatoren Männchen anheim zu fallen. Erwachsen=Mensch=Menschheit werden, das scheint die Evolution zu fordern, KOOPERIEREN lernen! Dahingehend gibts viel ökofeministisches!

    • @R.L.:

      Oh wie schön, haben Sie evtl. GynÖkologie gelesen von Mary Daly? Hat den Eindruck, zumindest mag ich Ihre Aspekte und stimme in vielen zu. Das Patriarchat hat zu einer nekrophilen Weltordnung geführt die stets nur auf Vernichtung ausgerichtet ist. Umso paradoxer die Entwicklung der KI, die bestenfalls auch nur als toter Geist empfunden werden kann, denn hält sie nicht was sie verspricht ist sie ein Rohrkrepierer. Überflügelt sie uns gar, dann kann sie nur zum zwangsläufig logsichen Schluss kommen, dass der Mensch die größte Belastung des Planeten ist. Ich habe mal gelesen, dass Kooperieren nicht dem männlichen Naturell entspricht, schon seit der Sesshaftigkeit des Menschen und mit der Anhäufung von Besitz, Kaptal und der Vererbung dessen sowie Titeln… seither war der Mann peinlichst auf Trennung, Dominanz, Macht und Mehrung dessen ausgerichtet.

    • @R.L.:

      Nebenbei: KI verfügt über eines gewiss nicht: Geist.



      Der kommt dem Menschen zu, macht ihn zum Menschen.

  • Die Rollenzuschreibungskritik finde ich schon arg schnell beiseite gewischt, grade wenn diese Sparte aus einem stark katholisch geprägten Land kommt. Ich habe das als Überwindung des Patriarchats im 'gewöhnlichen' Feminismus schon mitgedacht. Alle Themen sind wichtig, aber ich Zweifel noch ein wenig am Sinn der Ausdifferenzierung.

  • Großartig! Dank! Das macht richtig Sinn :-) Und es fühlt sich gut an, zu lesen, dass das, was ich sein Jahren in der professionellen Arbeit mit Männern erzähle, ach anderswo schon gedacht wird.

  • Danke für dieses Interview, das den Horizont erweitert.

  • "Wir müssen unsere Gesellschaft so gestalten, dass das Schwangerwerden ganz normal ist und selbstverständlich in unsere Abläufe integriert wird."

    Was genau ist damit gemeint?



    Inwiefern ist Schwangerwerden nicht normal?



    Ich nehme doch an, dass damit nicht z. B. der Wegfall von Beschäftigungsverboten in bestimmten Berufen gemeint sind, die dem Schutz der Schwangeren und des Ungeborenen dienen.

    • @Katharina Reichenhall:

      Zum Beispiel dass Frau sich damit nicht wegen Schwangerschaft um ihre Karriere fürchten muss, wie es so oft der Fall ist. Oder oft ja schon wegen der Möglichkeit einer Schwangerschaft.

  • "Männer übernehmen nach wie vor nicht wesentlich mehr Care-Arbeit, und Frauen sind unzufrieden, weil die Probleme weiterhin bestehen."



    Was jedoch empirisch falsch ist. Gerade historisch gesehen übernehmen Männer und Väter viel mehr Care-Arbeit als noch vor oder kurz nach dem zweiten Weltkrieg, was nicht bedeutet, dass sie genauso viel übernehmen oder sich grundlegende Asymmetrien verändert haben.

    Auch fokussiert Queerfeminismus nicht auf staatliche Rechte. Eine Judith Butler (z.B.) argumentiert wiederholt staatskritisch, gerade aufgrund der historischen Erfahrung queerer Menschen.

    Letztlich kultiviert der Differenzfeminismus trotzdem 'Weiblichkeit' in einer mMn. antiquierten, weil letztlich trotzdem essentialistischen Weise. Das heißt nicht, dass nicht bestimmte Themen und Punkte relevant sind, aber überzeugend finde ich ihn auch nach diesem Interview nicht. Ich sehe auch nicht, wo ein 'Gleichheitsfeminismus' ala Beauvoir (z.B.) die Heterogenität von Frauen* einschränken würde. Im Grunde sind es immer Auseinandersetzungen mit den gleichen patriarchalen Anerkennungs- und Sichtbarkeitsordnungen, nur aus unterschiedlichen Richtungen.

  • Erstens - jeder Mensch hat vor dem Gesetz die gleichen Rechte.



    Zweitens - solange wir in Demokratien leben, in denen der Stärkere die Macht über die Schwächeren hat, müssen die Schwächeren um ihre Rechte kämpfen.



    Möge es den Schwächeren gelingen ihren Kampf zu gewinnen.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Die Frage ist halt, WIE Frauen kämpfen sollten.

      Bis heute hat mir niemand erklären können, warum sie das ausgerechnet so tun sollten, wie Männer es seit Jahrtausenden tun. Das ergibt schon deswegen keinen Sinn, weil „die Männer“ dann immer im Vorteil sind. Aufgrund uralter Rollen-Zuschreibungen haben sie einfach weniger Skrupel.

      Frauen müssen ihre eigene „Kampfkunst“ entwickeln. Eine, die ohne Todesdrohungen auskommt und statt dessen auf Vernunft setzt. Zum Beispiel müssen Frauen ihre Solidarität und ihre Kooperation davon abhängig machen, ob die Zusammenarbeit und die Unterstützung die Unterschiede zwischen „oben“ und „unten“ verkleinern oder vergrößern und ob sie Nachhaltig wirken.

      Momentan spielt Gerechtigkeit als Ziel weiblicher Kämpfe noch zu selten eine Rolle. Irgendwie fehlt mir das (Verantwortungs-)Bewusstsein, auch im Feminismus. Als Frau geboren zu sein, ist schließlich noch kein Verdienst.

      Auch Frauen kämpfen, wenn sie es tun, viel zu oft um persönliche Vorteile. Sie konkurrieren auf Kosten der Ohnmächtigen mit mächtigen Männern und Frauen. Das muss aufhören, und zwar schnell. Bevor die Gesellschaft komplett auseinander fällt und die Natur unrettbar ruiniert ist.

      • @zitterbacke:

        Zustimme!

    • @Alex_der_Wunderer:

      "Erstens - jeder Mensch hat vor dem Gesetz die gleichen Rechte."

      Theoretisch.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Au weia 🙈🙉🙊 machen wir es uns da nicht ein bisschen zu einfach?

  • Beim Feminismus geht es doch nicht darum, "was Frauen wollen" (das ist doch individuell und geschlechtsunabhängig vollkommen unterschiedlich), sondern darum das Frauen die gleichen Rechte wie Männer haben. Wie die Frauen diese Rechte dann ausleben, ist doch eine jeweils individuelle Entscheidung.

    Da bereits diese Grundlage vollkommen schräg ist, passt der ganze Rest auch nicht.

    • @DiMa:

      Und warum müssen sich Frauen an die Rechte und Normen anpassen, die Männer geschaffen haben? Warum können nicht Rechte und Normen an die Bedürfnisse von Frauen angepasst werden - und wie die Männer das dann ausleben, ist doch eine jeweils individuelle Entscheidung.

      • @pumble:

        Sie müssen sich ja gerade nicht anpassen, sondern sollen nur das Recht haben es zu können. Wenn sie dies dann wollen ist gut, wenn nicht dann nicht.

        Nennt sich dann Gleichberechtigung.

      • @pumble:

        Gleichberechtigung ja, selbstverständlich. Aber warum sollte ich als Mann dafür sein, das Patriarchat dadurch zu überwinden, indem es durch ein Matriarchat gemäß Ihrer Beschreibung ersetzt wird, in welchem dann auch wieder die eine Hälfte der Bevölkerung um ihre Rechte kämpfen muss.



        Es kann ja nicht damit getan sein, das Verhältnis der Geschlechter als ewigen Kampf gegen einander zu interpretieren.

        • @Vigoleis:

          Lang gehegtes und gern verwendetes Totschlagargument: Das Matriarchat wäre auch nicht besser und um Himmels Willen, dann müssten ja Männer um ihre Rechte kämpfen. Wie kommen Sie darauf? Schließen Sie von sich auf andere… 😉? Wenn man sich die wenige matriarchalen Kulturen, Ethnien und Stämme der Welt anschaut ist das Gegenteil der Fall, idR. leben Menschen friedlicher, erfüllter und vor allem in Wohlstand zusammen, was meistens daran liegt, dass Frauen Besitz und Kapital verwalten.