piwik no script img

Antisemitismus und die HamasZeit der Ansagen

Jan Feddersen
Kommentar von Jan Feddersen

Linke und Grüne haben muslimische, palästinensische Communitys lange bevormundet. Jetzt ist Zeit für harte, herzliche Worte.

Pro-Palästina-Demo „Decolonize All“ auf dem Oranienplatz in Berlin, Ende Oktober Foto: Piotr Pietrus

S elbstverständlich ist es rechtsstaatswidrig, Demonstrationen mit palästinabejahendem Inhalt zu verbieten. Sollen sie sich äußern, all die arabischen Einwanderer, Bürger und Bürgerinnen und Flüchtlinge, dass der deutsche Blick auf Israel ein unvollständiger ist, sofern die palästinensische Perspektive nicht beachtet wird. Klar, Hamas-Feiern müssen verboten bleiben, unser Demonstrationsrecht umfasst alle Anliegen, prinzipiell auch solche, die man selbst falsch findet, aber eben nicht die Feier von Terrorismus oder seine Stilisierung zum Freiheitskampf. Wenn also auf der Berliner Sonnenallee, Epizentrum arabischen Lebens in Deutschland seit 2014, Demos stattfinden, die anderen missbehagen, muss das ausgehalten werden: Demokratie ist schließlich keine Schneeflockenversammlung.

Ebenso rechtsstaatswidrig sind alle Allüren aus dem konservativen Spektrum, die Tauglichkeit für die deutsche Staatsangehörigkeit an ein Bekenntnis zu Israel und zum Kampf gegen Antisemitismus zu knüpfen. Davon abgesehen, dass diese Art von Gesinnungs-TÜV von allen Einbürgerungswilligen verlangt werden müsste, am besten auch gleich von allen traditionell Deutschen, wäre eine solche Prüfung antiliberal: Als ob die meisten der aus arabischen Ländern zu uns Geflüchteten nicht vor den gleichen Kräften flohen, wie Israel sie jetzt zu bekämpfen hat.

Aber: Dass das in der Tat ethisch mit gutem Herzenskompass versehene Publikum palästinensische Demos wünscht, die sich solidarisch mit Israel erklären, dass sie sich in den abgeschlachteten Opfern der Hamas-Metzger wiedererkennen, weil es sie als Nächstes treffen könnte, käme diese islamistische Seilschaft auch hierzulande stärker zu Macht und Einfluss, ist selbstverständlich. Doch so sind die Dinge eben nicht, die stille Mehrheit, hofft man, schweigt noch. Und das hat mit einer linken, multikulturell orientierten Politik zu tun, die die Probleme, die mit aus arabischen (vor allem palästinensischen) Gebieten Eingewanderten sich ergeben, notorisch ignoriert und bagatellisiert.

Zum Problem einer ernsthaften Einwanderungs- und Integrationspolitik gehört, hier nur ein paar Facetten, dass Bürgerrechtlerinnen wie Necla Kelek und Seyran Ateş, dass eine in puncto Krieg-gegen-die-Ukraine zwar obszön herzlose, aber in Sachen Islamismus seit der Machtübernahme der Mullahs in Iran 1979 hellwache und klare Alice Schwarzer, dass ein aus einer arabisch-israelischen Familie stammender Ahmad Mansour oder dass ein Islamwissenschaftler wie Ralph Ghadban in unseren Kreisen als „rechts“ abgetan wurden und werden. Dass sie, diese öffentlichen Stimmen, in der Tat im linken Spektrum, auch mit Hilfe der taz, Anlass zu Cancel-Culture-Impulsen geben, aber nicht zu Interesse und Neugier. Sie alle sind in der Vergangenheit faktisch dämonisiert worden: Was sie zu sagen haben, nütze nur den Rechten, so das chronische Abwiegelungsargument.

Menschenrechte statt „Kultur“

Sie alle, mehr oder weniger großen Unterschieden zum Trotz, eint, dass sie auf die muslimisch prägenden Lebensverhältnisse bei uns in Deutschland einen kühlen, in der Regel präzisen Blick werfen – und keine Scheu haben, da, wo „Kultur“ draufsteht, Menschenrechtsverletzungen wahrzunehmen. Anlässe für Kuscheligkeit stiften sie nicht, gut so. Gewalt in den Familien, fehlende Orientierung auf Bildungsaufstiege und bürgerliche Lebensverhältnisse, Appeasement antisemitischen Artikulationen in Moscheen gegenüber – um nur die gröbsten Felder zu benennen.

Linke, multikulturell orien­tierte Politik hat die Probleme notorisch ignoriert und bagatellisiert

Stattdessen, so die linke und grüne Dauerübung: Alles ist rassistisch, rechtspopulistisch und antiislamisch. Das kommt einem Zerrbild gleich, selbst wenn man die rechtsradikalen Morde des NSU-Komplexes, die mörderischen Brandschatzungen in Solingen, Mölln und anderswo in Rechnung stellt.

„Nie wieder ist jetzt“ – und das bedeutet auch im Hinblick auf das Sprechen mit und zu den muslimischen (besonders: palästinaaffinen) Communitys: Es ist keine Zeit für Paternalisierungen. Sondern für Ansagen, harte und herzlich gesinnte Klarstellungen. Und die gehen so: Juden und Jüdinnen inklusive ihres aktuell verwundeten Safe Spaces namens Israel liegen uns am Herzen, euch auch. Palästina wie in eurer Phantasie ist nicht mehr. „From the river to the sea …“: vergesst es. Kennen lang eingeborene Deutsche alles längst, die glühenden Konflikte hierzu liegen drei Jahrzehnte zurück: Schlesien ist weg, und Ostpreußen auch. Ihr könnt Rückkehr nach Palästina wünschen, aber lasst es lieber.

Werdet lieber politisch ernstzunehmen!

Was viele von euch wollen, wäre ohne einen Holocaust 2.0 nicht zu haben, es käme einem Massaker in ganz Israel im Stil der Hamas gleich. Mithin: Hier ist jetzt eure Heimat, das muss es ja sein, sonst wäret ihr ja nicht gekommen, also macht was draus. Deutschland ist auch der Platz des Islam, aber nicht des Islamismus. Euer Glaube ist einer unter vielen, ja, einer, der sich allen gesellschaftlichen Platz mit Gottlosen zu teilen hat, friedlich.

Werdet lieber politisch ernstzunehmen. Und das könnte heißen: Für eure Leute in Gebieten wie Neukölln eine entschieden besser ausgestattete Bildungspolitik zu fordern, mehr Wohnungsbau für bessere Lebensverhältnisse. Und zeigt euch von eurer besten Seite, nämlich, indem ihr euch entschieden fernhaltet von jeder Solidarität mit der Hamas. Und lasst euch nichts einreden von gewissen akademischen Kreisen, die euch in den postkolonial-pädagogischen Zwinggriff nehmen, solche wie die, die neulich vor dem Auswärtigen Amt „Free Palestine … from German guilt“ skandierten. Das nämlich atmete verdammt die gleiche Luft, wie sie Rechtsradikale in ihre Lungen pressen, die vom deutschen „Schuldkult“ oder einem „Vogelschiss“ namens Nationalsozialismus sprechen.

Darüber soll nicht geredet werden, weil es Rechten nütze? Nein. Das Schweigen über die echten Probleme unserer (meist arabischen, manchmal noch türkischen) Neubürgerinnen*, das Hinnehmen von Erregungszuständen, die faktisch und unverhüllt der Freude über den Hamas-Terror gleichkommen, nützt den Rechten, dies vor allem.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Jan Feddersen
Redakteur für besondere Aufgaben
Einst: Postbote, Möbelverkäufer, Versicherungskartensortierer, Verlagskaufmann in spe, Zeitungsausträger, Autor und Säzzer verschiedener linker Medien, etwa "Arbeiterkampf" und "Moderne Zeiten", Volo bei der taz in Hamburg - seit 1996 in Berlin bei der taz, Meinungs- und Inlandsredaktion, Wochenendmagazin taz mag, schließlich Kurator des taz lab und der taz Talks.. Interessen: Vergangenheitspolitik seit 1945, Popularkulturen aller Arten, politische Analyse zu LGBTI*-Fragen sowie zu Fragen der Mittelschichtskritik. RB Leipzig-Fan. Und er ist seit 2011 mit dem in Hamburg lebenden Historiker Rainer Nicolaysen in einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft, seit 2018 mit ihm verheiratet. Lebensmotto: Da geht noch was!
Mehr zum Thema

29 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

    Die Moderation

  • 6G
    696439 (Profil gelöscht)

    "....Werdet lieber politisch ernstzunehmen. Und das könnte heißen: Für eure Leute in Gebieten wie Neukölln eine entschieden besser ausgestattete Bildungspolitik zu fordern, mehr Wohnungsbau für bessere Lebensverhältnisse. Und zeigt euch von eurer besten Seite, nämlich, indem ihr euch entschieden fernhaltet von jeder Solidarität mit der Hamas. ...."

    Wird gefordert von jenen die zum größten Teil nicht wählen dürfen. Politische Teilhabe wäre schön, wenn sie denn möglich wäre. Das hört sich für mich so an, als ob man den Pfand sammenlnden Rentnern oder den bei der Tafel anstehenden Harzern erzählen würde: Jetzt steht doch hier nicht so rum, werdet doch mal politisch ernst zu nehmen.



    Wir lassen seid Jahrzehnten viele unsere Leute und die Zugewanderten im Regen stehen mit genau solchen Aussagen (...jetzt strengt euch doch mal an euch zu integrieren und werdet mal politisch ernst zu nehmen..) und wundern uns dann wenn der ganze Scheiß und Frust dann hoch kocht. "Danke" CDU/CSU für die jahrelange Hetze und Ausgrenzung. "Danke" Thilo, "Danke" Bernd, usw..

  • Ich bin auch der Meinung, daß man irgendwann die Völkerverschiebungen des 20ten Jahrhunderts als "abgehakt" ansehen muß, aber dieser Krieg seit 75 Jahren ist anders als der zweite Weltkrieg eben noch nicht vorbei, weil 5 Millionen Menschen unter Besatzung leben und Recht- bzw. staatenlos sind.

    Und was sagen Sie dazu? "Gewöhnt Euch dran."

    Das war jetzt wohl ein Kommentar in der deutschen "linken" Presse. Jetzt zitier ich mal ein Stückchen linke israelische Presse, ein Haaretz-Kommentar von heute.

    " Israel, Beware: In War, Apocalyptic Jewish Ultra-nationalists Are in a State of Ecstasy"



    ...



    "Their eyes sparkle. They talk about a 'second Nakba.' They believe these are the days of the Messiah. For ultra-Orthodox nationalists, the war with Hamas is a double fantasy: Full Jewish rule over Greater Israel and a fundamentalist Jewish [state] from the ashes of today’s liberal-democratic Israel".

    Also, "from the river to the sea" in einem religiösen Staat, in der Frauen zum Kinderkriegen usw., ist nicht nur eine Ideologie der Hamas, sondern auch von der israelischen extremen Rechten, die Minister stellt, und die alles will, nur kein friedliches Zusammenleben mit Palästinensern.

    Ist das dazu die Klappe halten auch deutsche Bürgerpflicht?

    • @Deutschfranzose:

      In der Tat “Und was sagen Sie dazu? "Gewöhnt Euch dran."

      Das ist im vorliegenden Zusammenhang eine Ungeheuerlichkeit. Newahr.



      Von Edelfeder di taz JAF JAF! Unfaßbar!



      Als Bürger von Deutschland vergleichend zu Resultaten in/durch WK II durch Nazi-Deutschland - von flächendeckenden Verwüstungen plus “verbrannte Erde beim Rückzug“ & 20 Millionen Kriegstoten der Sowjetunion nach verbrecherischem Überfall Unternehmen Barbarossa •

      kurz - Dreht die taz jetzt komplett durch? Verhöhnung als “Zeit der Ansage …für harte, herzliche Worte“?!



      Offensichtlich ja!

      Na Mahlzeit

      Carlo Schmid hat dazu klare Worte im Bundestag gegen die reaktionären Konservativen von CDU/CSU zur Diskussion Ostgebiete - Oder-Neiße-Linie gefunden! Unvergessen.



      de.wikipedia.org/wiki/Carlo_Schmid



      (Handsignierter Redeabdruck liegt irgendwo rum)

      • @Lowandorder:

        Sorry I forgot

        Unternehmen Barbarossa



        de.wikipedia.org/w...rnehmen_Barbarossa



        “Unternehmen Barbarossa (bzw. Operation Barbarossa, ursprünglich Fall Barbarossa) war der Deckname für den Angriffskrieg der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg. Der vom NS-Regime geplante und vorbereitete militärische Überfall am 22. Juni 1941 eröffnete den Deutsch-Sowjetischen Krieg. Die Operation Barbarossa war mit 3 Millionen Soldaten, die die Grenze der Sowjetunion überschritten, der größte und zerstörerischste militärische Feldzug der Geschichte.“



        Die Folgen sind bekannt •

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Mein Fazit:



    „Liebe Mitbürger*innen mit Migrationshintergrund, könnt Ihr nicht mal (für uns) auf die Staße gehen und gegen die Gentrifizierung demonstrieren? Dann würdet Ihr genau so Ernst genommen wie wir Biodeutsche.".



    Oder habe ich was falsch verstanden?

  • Lieber Jan Feddersen, in fast allen Punkten stimme ich Ihnen zu. Aber die Killer von der Hamas als "Metzger" zu bezeichnen, ist eine Unverschaemtheit gegenueber einem ehrbaren Handwerk (bin natürlich kein Veganer)! Haben Sie nicht so viel Sprachgefuehl um statt "Metzger" wenigstens "Schlaechter" zu schreiben?!

  • "Kennen lang eingeborene Deutsche alles längst, die glühenden Konflikte hierzu liegen drei Jahrzehnte zurück: Schlesien ist weg, und Ostpreußen auch. Ihr könnt Rückkehr nach Palästina wünschen, aber lasst es lieber." Selbst dieser - wahrscheinlich gutgemeinter - historische Verweis hinkt ja. Schlesien und Ostpreußen wurde den Deutschen ja tatsächlich weggenommen (aus nachvollziehbaren Gründen), die Palästinenser hatten aber in ihrer Geschichte nie ein "eigenes" Land, das man ihnen hätte nehmen können.

    • @Plewka Jürgen:

      Als hätte es das Völkerbundmandat Palästina nicht gegeben? War das nicht das Land der Palästinenser?

      • @Francesco:

        Nach israelischer Interpretation sind Gaza und Westjordanland "umstrittenes Gebiet unter israelischer Militärverwaltung" und eben nicht "besetztes Gebiet" sei, eben weil es nach dem Ende des britischen Mandats keinen Staat gibt, den man hier besetzen könnte. Weder Ägypten noch Jordanien erheben Anspruch und einen völkerrechtlich anerkannten palästinensischen Staat mit definiertem Staatsgebiet gibt es nicht.

        Das ist natürlich spitzfindig und löst nicht das Problem, daß in diesem israelisch verwalteten Gebiet die Palästinenser nicht die gleichen Rechte haben, wie Israelis und die Siedlungspolitik im Grunde eine Vertreibung im Zeitlupentempo ist.

        Denn Israel hätte sich natürlich gerne diese Gebiete eingegliedert (Ben Gurion hat nie etwas anderes gesagt), wäre da nicht das Problemchen der Bewohner, welche zusammen mit israelischen Palästinensern ein enormes politisches Gewicht hätten, wenn sie denn wählen könnten.

        Wasch mir den Pelz (Landbesitz) aber mach mich nicht nass (keine palästinensische Teilhabe), genau das ist der Grund der 56-jährigen Besatzung.

        • @Deutschfranzose:

          Jordanien wurde 1923 aus Teilen des britischen Mandatsgebietes Palaestina gegruendet. Es gibt also schon einen palaestinensischen Staat; der von ihnen angesprochene waere dann ein zweiter palaestinensischer Staat aus der britischen Konkursmasse. Die arabischen Kriege gegen Israel 1947-1949, 1956-1957, 1967-1970 und 1973 legen nahe, dass dies aber nicht ausreichend ist, sondern das Existenzrecht Israels allgemein angezweifelt wird - unabhaengig von Besatzung verschiedener Gebiete.

          Das von Ihnen genannte Teilhaberecht und das oft genannte Rueckkehrrecht waere akzeptabler, wenn die arabischen Staaten juedischen Menschen ebenso Rueckkehr- und Teilhaberechte zugestehen wuerden. Mehrere Millionen Juden und Juedinnen wurden von Gebieten vertrieben, in denen Araber, Juden und andere Voelkergruppen seit mehreren Tausend Jahren leben. Es sorgt fuer ein gehoeriges Ungleichgewicht, wenn man zwar einerseits palaestinensische Rechte in Israel oder israelisch besetzten Gebieten einfordert, aber nicht ebenso einfordert, dass juedische Menschen in angestammten Gebieten siedeln duerfen - dann natuerlich als Buerger des entsprechenden arabischen Landes.

  • Danke für diesen Kommentar, er war schon lange überfällig und es freut mich ihn hier in der TAZ zu lesen, wo sonst leider viel zu oft zu verschiedenen aktuellen Problemen die Auffassung vertreten wird, man dürfe diese nicht benennen da man sonst den Rechten in die Hände spielen würde. Wie der Autor hier schreibt ist genau das Gegenteil der Fall, Nichtstun und Beschönigen hat die AfD erst zu dieser bedrohlichen Stärke anwachsen lassen.

  • Der Hamas-Angriff war ein Terroranschlag und jeder anständige Mensch muss ihn anprangern.

    Es gibt jedoch eine vorherige Situation, nämlich die israelische Besatzung. Die israelische Besatzung bestand bereits Jahrzehnte vor der Gründung der Hamas. Die Besatzungsmächte können nicht das Recht auf Selbstverteidigung beanspruchen, um auf Angriffe aus besetzten Gebieten zu reagieren. Stelle.

    Das Massaker an Zivilisten in Gaza ist ein Verbrechen, und jeder anständige Mensch muss es ebenfalls anprangern.

    • @Bescheidener Kunsthandwerker:

      Sie haben sicherlich recht. Vergessen Sie aber nicht die "vorherige Situation" vor der Besatzung, d.h. deren Gruende: dass Israel innerhalb eines recht kurzen Zeitraums mehrmals von diesen Gebieten aus kriegerisch angegriffen wurde, zwischen 1947 und 1967 - und diese Kriege liessen sich nicht rechtfertigen mit Besatzung.

    • @Bescheidener Kunsthandwerker:

      Der Gazastreifen war bereits seit sechzehn Jahren nicht mehr von Israel besetzt oder besiedelt.



      Und von welchem Massaker in Gaza sprechen Sie? Meinen Sie die Einsätze der IDF? Die israelischen Streitkräfte führen reguläre Militäroperationen durch, dabei kommt es leider auch zu zivilen Opfern, aber das ist doch kein Massaker!

    • @Bescheidener Kunsthandwerker:

      Entschuldigung. Statt "Stelle" sollte da Punkt" zu lesen sein.

      • @Bescheidener Kunsthandwerker:

        Nun ist Gaza aber nicht mehr besetzt.

        Die Israelis sind abgezogen, Siedlungen wurden geräumt.

        Es gibt auch kein Massaker an Zivilisten in Gaza.

        Punkt.

        Was es gibt, ist eine militärische Operation gegen eine Terrororganisation, bei der auch Zivilisten sterben.

        Und diese Terororganisation sendet auch gerade jetzt Raketen ab, um Menschen zu töten.

  • Danke für den Kommentar.

    Ich muss sagen, Habeck hat heute eine solche Ansage gemacht.

    Die erste Rede von ihm, nach der ich danach wacher als vorher.

    Alles richtig gemacht und präzise auf den Punkt gebracht.

  • Herzlichen Dank für diesen erfrischenden Artikel, mit einem Plädoyer für einen vorurteilsfreien Dialog und einem Ausblick in eine positive Zukunft, an dessen Gestaltung sich alle gesellschaftliche Gruppen beteiligen sollen.



    Gegenseitige Schuldzuweisungen vernebeln den Blick und blockieren diesen gemeinsamen Weg in die Zukunft.

  • Der Vergleich von verlorenem palästinensischem Gebiet und vom verlorenen Schlesien nach dem 2.WK ist doch etwas schräg, da der Gebietsverlust der Palästinenser ständig fortschreitet, wie man an der völkerrechtswidrigen Vertreibung und der Ermordungen von Palästinensern durch rechtsradikale Siedler im Westjordanland täglich sieht. Derartige Vergleiche helfen nun wirklich nicht, eine politische Lösung des Konfliktes um das Land Palästina und eine 2-Staaten-Lösung zu finden.

    • @Rinaldo:

      Hatten Sie in dem Artikel zu irgendeinem Zeitpunkt den Eindruch, Herr Feddersen wolle eine Lösung des Gazakonfliktes finden?

      Das Thema des Artikels ist das Zusammenleben in Deutschland.

  • Danke für altfränkisches am Stück! - 🍖

    “Antisemitismus und die Hamas: Zeit der Ansagen



    Linke und Grüne haben muslimische, palästinensische Communities lange bevormundet. Jetzt ist Zeit für harte, herzliche Worte.“

    Schön ihr Headlinerastellis - daß ich den selbstgefälligen Rest dann erst gar nicht lesen brauch! Wollnich



    Danke. Heute nicht umsonst gelebt •

    unterm—— Grüße aus Wolfenbüttel -



    Schon ollen Lessing wußte via Minna von Barnhelm “Von den Dingen - von denen mann am meisten spricht.



    Hat mann meist am wenigsten.“ servíce

  • Man mag sich die taz gar nicht ohne Jan Feddersen vorstellen.

  • Danke für diesen herzerfrischenden Artikel.

  • "Rückkehr nach Palästina... Was viele von euch wollen"



    ich vermute sogar die Mehrzahl der Menschen möchte einfach nur gut Leben, die Gebietsfrage ist nur ein Rettungsanker um die eigene Not zu kanalisieren.

  • Zu Zeiten der APO gab es den Begriff der "nützlichen Idioten".



    Es ist an der Zeit, daß diejenigen, die sich für "Linke" halten, nun eingestehen müssen, daß sie jahrelang die "nützlichen Idioten" der Islamisten und Moslembrüder waren.



    Wenn ich nur daran denke, daß vor einigen Wochen einem Constantin Schreiber eine Torte von "Linken" ins Gesicht geworfen wurde. Das kommt davon, wenn mangelnde Bildung und Kenntnisse durch Meinung und Ideologie vermeintlich ausgeglichen werden.



    Jetzt ist der Schaden da und es wird sehr lange dauern das Vertrauen wieder herzustellen.

  • Danke.

  • Sehr guter Artikel mit vielleicht einer Ergänzung. Wenn die Postkolonialisten Isreal als dort hin hingehörig ansehen, als "westlliche Kolonie" eben, dannn verkennen sie, dass die Mehrzahl der Israelis keineswegs aus Europa dorthin geflohen ist, sondern aus arabischen Ländern, auch aus Afrika usw.....