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15.04.2017 , 11:32 Uhr
Bei aller berechtigten Kritik an Israels Siedlungspolitik und dem jüngsten Krieg in Gaza: stellen sie Israel bitte nicht auf eine Stufe mit Nord Korea oder dem syrischen Regime, damit machen sie sich selbst unglaubwürdig und als Diskussionspartner schwerlich ertragbar.
Nehmen sie doch die Unterstützung für das saudische Regime durch die USA (den Westen allgemein, Stichwort deutsche Waffenlieferungen). Die Saudis kreieren im Jemen, im kläglichen Schatten der Weltöffentlichkeit (und auch der taz!), eine Situation, die der in Syrien in nichts nachsteht.
zum Beitrag03.04.2017 , 14:40 Uhr
https://www.die-linke.de/fileadmin/download/wahlen2017/wahlprogramm_erster_entwurf/2017-01-14_bundestagswahlprogramm2017_einkommenssteuerkonzept.pdf
Rechenbeispiele für die Einkommenssteuer und Sozialversicherung: Hier die Quelle, falls gewünscht...
zum Beitrag03.04.2017 , 14:33 Uhr
Lieber Urbuerger,
ich weiß nicht, wo sie ihre Informationen herhaben, aber eine höhere Steuerbelastung für bereits moderate Einkommen ist bei der Linken eben nicht vorgesehen, im Gegenteil, für niedrige und mittlere Einkommen sollen die Belastungen gar sinken.
Bei Einkommen bis zu 6.000 Euro brutto im Monat sieht die Linke steuerliche Ersparnisse vor. Für mich sind dies bereits keine moderaten, sondern gehobene mittlere Einkommen.
Auch kann ich nicht erkennen, wie ein Spitzensteuersatz von 50% sie an den Kommunismus erinnern kann. Dann scheinen sie Helmut Kohl auch zuzutrauen, auf rote Socken mit Hammer und Sichel zurückzugreifen, unter ihm war der Spitzensteuersatz nämlich nicht niedriger.
Auch das Ammenmärchen, dass eine höhere Besteuerung von Konzernen und großen Einkommen negative Auswirkungen auf die Ökonomie habe, ist zweifelhaft.
Erstens sind für die Standortgebundenheit von Unternehmen weit mehr als die Steuerbelastung wichtig (unter Anderem die öffentliche Infrastruktur, die dank der schwarzen Null kaputt gespart wird und bald keinen Standortvorteil mehr bedeuten wird, teilweise schon jetzt nachteilig wirkt), und zudem sind etliche Unternehmen trotz eines europaweiten Steuersenkungswettlaufes in den letzten Jahrzehnten aus Europa abgewandert. Ihrer Theorie nach müssten die Unternehmen unter jubelnden Fahnen in Europa bleiben und nach Europa kommen. Tun sie aber nicht. Obwohl die Unternehmen wie gesagt in den letzten Jahrzehnten (hohe Einkommen übrigens auch) übervorteilt wurden, ist genau dies nicht geschehen.
Dann sehe ich es doch lieber, man verlangt hier höhere Steuern, niedrigere Steuern für mittel und gering Verdienende und nutzt die erhöhten Steuereinnahmen für Investitionen in die Infrastruktur, Bildung, und auch als Investitionen in den Wirtschaftskreislauf, um hier Reize zu setzen, als das Modell umzusetzen, was ich bei ihnen (vll fälschlicher Weise) erahne…
Solidarische Grüße, Flow
zum Beitrag07.01.2017 , 17:21 Uhr
P.S.: die Aussage des zitierten Historikers, dass Putin Krieg führt, stimmt auffallend und diese menschenverachtenden Akte an der Seite bspw der syrischen Armee sind aufs schärfste zu verurteilen, ebenso wie die völkerrechtswidrige Einverleibung der Krim. Die Aussage, dass „wir“ (wer soll dieses wir sein? Seine Familie, die deutschen Osteuropa-Historiker, die deutsche Bevölkerung oder macht er sich mit „wir“ die Perspektive der westlichen Verteidigungsgemeinschaft NATO zu eigen und lässt so jedwede kritische Distanz, die zu einer wissenschaftlichen Beurteilung nötig wäre, vermissen? Gerade als Historiker wäre dies ein sträfliches Missachten wissenschaftlicher Standards) keinen Krieg führen würden ist natürlich in einer solchen Pauschalität absoluter Humbug. Was tun „wir“, bzw unsere Verbündeten (Saudi Arabien und ja, auch die USA) im Jemen? Die Menschen dort leiden nicht weniger als in Syrien unter den Bomben, hier des saudischen Regimes und auch der USA, welche bereits aktiv in das Geschehen eingegriffen haben. Was ist mit dem „Einsatz“ in Afghanistan, welcher noch immer nicht beendet ist? Mit dem Irak?
Wenn der Historiker allerdings meinte, „wir“ führen keinen Krieg im Osten Europas, dann stimmt dies, aber müsste er dies auch klar formulieren (etwas, was man ebenfalls von einem wissenschaftlich fundiert arbeitenden Wissenschaftler erwarten kann), und nicht durch eine solche Ungenauigkeit Interpretationsansätze ermöglichen, die nicht von ihm impliziert sind.
Solche Ungenauigkeiten und auch durchaus mit einigem bias formulierte Artikel, immer öfter auch für eine militärische Eskalation (häufig bei Dominic Johnson zu sehen), lassen mich vor der mir im Grundsatz so sympathischen linksalternativen (?) TAZ immer wieder erschaudern...
zum Beitrag07.01.2017 , 17:19 Uhr
Wenn man den Artikel auf der sprachlichen Ebene analysiert, so fällt auf, dass die Autorin durch ihre Wortwahl die US amerikanische (bzw. NATO Politik) legitimiert: „Die Operation „Atlantic Resolve“, in dessen Rahmen die Truppenverlegung erfolgt, ist eine Antwort der USA auf das zunehmend expansive Verhalten Russlands, das spätestens seit dem Krieg in der Ukraine vor allem in Polen und in den baltischen Ländern mit großer Besorgnis gesehen wird.“
Im nächsten Absatz dann heißt es: „Als „Säbelrasseln der Nato vor der russischen Haustür“ bezeichnet die Truppenverlegung hingegen ein Bündnis aus 28 Gruppen und Organisationen, das gemeinsam den sogenannten „Bremerhavener Appell“ unterzeichnet hat. Darin heißt es weiter, es handle sich bei dem Manöver nicht nur um eine Drohgebärde, sondern um „konkrete Kriegsvorbereitung“ “.
Nachdem die Truppenverlegung der USA unhinterfragt als „Antwort der USA auf das zunehmend expansive Verhalten Russlands“ bezeichnet wurde und so durch die bewusst gesetzte Wortwahl als Faktum dargestellt wird, erzeugt die Verwendung des Konjunktivs im nächsten Absatz eine starke Delegitimierung des Geschriebenen, gerade nachdem der vorherige Teil als Faktum dargelegt wurde.
Auch der Unterschied, dass im ersten Teil keine Anführungszeichen gesetzt und bspw keine US amerikanische oder NATO nahe Quelle hierfür zitiert wird (eben weil ein Faktum keine Zitation benötigt), im nächsten Absatz dagegen das „Säbelrasseln der NATO vor der russischen Haustür“ als Zitat genutzt und einem friedenspolitischen Bündnis zugeschrieben wird, soll deren Standpunkt weiter delegitimieren.
Warum lässt man uns nicht einfach selbst ein Urteil über die dargelegten Punkte des Artikels fällen, indem man auf solch manipulative Wortwahl verzichtet, anstatt eine bestimmte Lese- und Interpretationsart von vorneherein festzulegen?
zum Beitrag15.12.2016 , 11:53 Uhr
Ein, wie ich finde sehr guter und treffender Kommentar.
Wer die Verbrechen Russlands und Assads in Syrien zu rechtfertigen versucht, hat kein Interesse an wirklichem Frieden und Antiimperialismus.
Dass selbstverständlich auch die Unterstützung des Westens für den terroristischen Teil der als ,,Rebellen" subsumierten differenten, bewaffneten Oppositionsgruppen kritisiert werden muss und nicht zur Entspannung der desaströsen Lage der Zivilbevölkerung beigetragen hat, ist kein Geheimnis.
Was ich mir wünschen würde, wäre eine ähnlich flächendeckende und verurteilende Berichterstattung über den Krieg im Jemen durch die von Saudi Arabien geführte Koalition mit Luftunterstützung der USA, die ähnlich verheerend für die jemenitische Bevölkerung wütet, wie Russland und der syrische Machthaber in Syrien.
Auf dem jemenitischen, weil westlichen Auge sind die konservativen Mefien nämlich in unangenehmer Regelmäßigkeit völlig erblindet...
zum Beitrag07.06.2016 , 13:00 Uhr
Ich habe vollstes Verständnis für die Fundamentalopposition mancher Unterstützer gg Clinton, wie sie im Artikel deutlich wird. Clinton ist einfach eine miese Wahl, welche nur akzeptabel erscheint, wenn man beachtet, was sich auf der republikanischen Seite in Stellung bringt.
Clinton hat Zeit ihres politischen Handelns für jeden Krieg gekämpft, als Außenministerin massive Mitschuld an der verfahrenen Situation in Nahost zu verantworten, wird von der Wallatreet gepusht und hat sich selbst erst dann einen sozialeren Schein zugelegt, seitdem Bernie so erfolgreich ist, wie er es ist.
Clinton als gute Wahl darzustellen, wie es viele in Deutschland tun, ist für mich nicht zu verstehen. Ggüber Trump ist sie lediglich die ein bisschen weniger miese Wahl, nicht mehr...
zum Beitrag06.04.2016 , 19:40 Uhr
Hier ein anderer Link inklusive Video:
https://www.musikexpress.de/zdf-zensiert-erdogan-gedicht-von-boehmermann-517449/
zum Beitrag06.04.2016 , 19:37 Uhr
Viel interessanter als die Satire von Böhmermann finde ich die Reaktion hierauf seitens der Bundesregierung/Merkels:
Als es politisch opportun war, war Frau Merkel selbstredend Charlie und ist brav mit allen möglichen und unmöglichen Staatschefs in Paris umhergezogen, wenn es aber, wie im Zuge des Türkei-EU Deals nun, nicht mehr opportun erscheint, ist Frau Merkel ganz schnell auf Linie des ZDF, sagt, dass Satire (auf einmal) doch nicht alles darf und diese sowie die Pressefreiheit auch Grenzen kenne. Ziemlich heuchlerisch wenn man mich fragt.
Das Gedicht kann man zweifelsohne geschmacklos nennen (eine Bewertung dessen ist nun mal sehr subjektiv), aber Zensur und unter Umständen noch eine Strafe finde ich ein Armutszeugnis für unsere Demokratie!
zum Beitrag06.04.2016 , 19:36 Uhr
Hier findet sich das Gedicht im (angeblichen) Wortlaut (angeblich, da ich das Video nicht gesehen habe):
http://www.schleckysilberstein.com/2016/04/skandal-beim-zdf-das-bohmermann-gedicht-uber-erdogan-im-wortlaut/
zum Beitrag28.03.2016 , 15:25 Uhr
Warum wird eigtl nicht mal die verheerende, interventionistisch geprägte Außenpolitik von Clinton genau ins Spiel gebracht? Wenn man sich anschaut, wie sie als Außenministerin gehandelt und allgemein jedwede Intervention der letzten Jahre/Jahrzehnte unterstützt hat, ist sie maßgeblich an der verheerenden Wirkung mitbeteiligt, die diese Interventionen in der betroffenen Region ausgelöst haben. Ich weiß nicht, wie man (als alternatives Medium) diese Frau als gute Kandidatin erachten kann.
Clinton vs. Trump hieße für mich: Pest gegen Cholera. Ich möchte beides nicht haben...
zum Beitrag17.01.2016 , 20:23 Uhr
Und erneut haben sie es geschafft, inhaltlich nicht auf meine Fragen einzugehen.
Wie ich schrieb, bin ich ihnen für den Faz Artikel dankbar, da ich nicht wusste, dass der von mir zuvor verlinkte taz Artikel schlecht recherchiert und daher falsch war. Auf diesem habe ich meine Argumentation bzgl. Oktoberfest aufgebaut, was ich in Zukunft selbstredend nicht mehr tun werde. Da ich aber nicht von der Falschheit der dort gemachten Angaben informiert war (in der Regel vertraue ich auf die Richtigkeit von Zahlen und Statistiken in Zeitungsartikeln), kann man mir keinen Relativierung vorwerfen.
Auch habe ich nicht behauptet, dass die Rape Culture nicht auch ein Importprodukt sein kann. Ich habe lediglich gesagt, dass sie nicht erst importiert werden musste, da sie, in anderen Formen, bereits in der deutschen Gesellschaft gewesen ist. Ich schrieb dazu auch „Dass diese auch, und vielleicht in größerem Ausmaße (das weiß ich nicht, weil ich dazu keine Statistiken kenne) in der Gedankenwelt von Flüchtlingen eine Rolle spielt, ist durchaus möglich. Ich habe aber auch nie behauptet, dass dies nicht so ist.“ Eine Relativierung oder Behauptung Rape Culture sei nicht auch in der Gedankenwelt von manchen Flüchtlingen verhaftet, hat also von meiner Seite nie stattgefunden. Ein genauere Exegese täte ihnen gut.
Zu der Kernaussage meiner ersten Antwort, die nach wie vor für mich Gültigkeit besitzt (bis auf den Teil zum Oktoberfest, von dem ich mich nun distanziere, da ich jetzt mehr Informationen besitze), haben sie es noch immer nicht geschafft einzugehen, stattdessen fortwährend „Blödsinn“ oder „Relativierung“ unterstellt. Um ihre Worte zu benutzen: „Haben Sie Verständnis dafür, daß ich auf weiteren derartigen Blödsinn nicht (mehr) reagiere.“ Guten Abend.
zum Beitrag17.01.2016 , 13:18 Uhr
@Virch:
Und dennoch bleibe ich bei meinen zuvor gemachten Ausführungen, dass es nichts bringt, die Quantität der sexuellen Gewalt zu vergleichen. Was macht die eine Vergewaltigung, so es zu einer kam, besser oder schlimmer als die, die es auf dem Oktoberfest gab bzw. deren Versuch? Für mich ist dies nicht ersichtlich. Wer dies aber tut, relativiert.
Worum es mir ging, ist festzustellen, dass die viel zitierte Rape Culture kein Importprodukt der nun kommenden Asylbewerber und Flüchtlinge ist, sondern diese Kultur der Verharmlosung sexueller Gewalt leider schon zuvor ein Bestandteil der deutschen Kultur gewesen ist. Dass diese auch, und vielleicht in größerem Ausmaße (das weiß ich nicht, weil ich dazu keine Statistiken kenne) in der Gedankenwelt von Flüchtlingen eine Rolle spielt, ist durchaus möglich. Ich habe aber auch nie behauptet, dass dies nicht so ist.
Mir ging es wie gesagt nicht darum, etwas zu rechtfertigen oder zu beschönigen, sondern aufzuzeigen, dass in der Berichterstattung zu den Kölner Vorfällen nichts weggelassen wurde, keine „Lügenpresse“ am Werk war, die meint, der Bevölkerung nicht die ganze Wahrheit präsentieren zu können, so wie sie es fälschlicherweise behauptet haben und dass das Gegenteil der Fall zu sein scheint. Und zu diesem Grundtenor meiner Ausführungen stehe ich nach wie vor. Zu dem Grundtenor nämlich, zu dem sie sich entschieden haben, nichts anzuführen, sondern stattdessen mich auf der persönlichen Ebene anzugreifen. Nochmals, das finde ich peinlich und bedenklich für eine demokratische Debattenkultur.
zum Beitrag17.01.2016 , 13:16 Uhr
Erneut scheinen sie sich nicht in der Lage zu sehen, auf meine Fragen aus meiner ersten Antwort auf sie inhaltlich einzugehen und auf einer sachlichen Ebene zu argumentieren, sondern meinen erneut mich diffamieren zu müssen. Den Schuh der Relativierung ziehe ich mir aber nicht an, da können sie diesen falschen Vorwurf noch so oft wiederholen wie sie mögen. Was ich zu diesem Versuch zu sagen habe, können sie meinen vorhergehenden Ausführungen entnehmen.
Dass man mit mir vernünftig diskutieren kann, auch wenn man anderer Meinung ist, hat Wolf Boldt gezeigt. Wie gesagt, traurig, dass sie meinen persönlich diffamierend werden zu müssen. Das ist peinlich.
Auch ich kann ihnen nun erneut einen Artikel ans Herz legen, und zwar diesen: http://taz.de/Sexuelle-Gewalt-auf-dem-Oktoberfest/!5268871/
Vielen Dank für den Faz Artikel. Interessant und in der Tat habe ich dies nicht gewusst. So lernt man nichts aus.
zum Beitrag17.01.2016 , 12:16 Uhr
Mir Relativierung der nicht zu relativierenden sexuellen Übergriffe in Köln vorzuwerfen ist schon ein starkes Stück. Und normalerweise liegt es außerhalb meines Wesens, die Quantität sexueller Übergriffe gegeneinander aufzurechnen und somit ihre Schwere zu bewerten, aber wenn dies für sich üblich zu sein scheint, dann will auch ich hier mal eine Ausnahme machen: http://www.taz.de/!5156348/
Laut dieses Berichtes kommt es im Durchschnitt zu 10 Vergewaltigungen jährlich auf dem Oktoberfest, wobei die Dunkelziffer als sehr viel höher eingeschätzt wird. In der Silvesternacht kam es in Köln zu einer mutmaßlichen Vergewaltigung, was eine zu viel ist!!
Wenn man nun aber die Quantität der schweren sexuellen Übergriffe miteinander vergleicht, fällt auf, dass sie derjenige zu sein scheinen, welcher die Relativierung sexueller Verbrechen betreibt, so als seien die einen Täter in irgendeiner Weise besser als die anderen. Ich kann da keinen Unterschied erkennen, für mich sind beide Vorgänge gleichermaßen skandalträchtig und gehörten gleichermaßen verfolgt und medial aufbereitet.
Relativierung sexueller Gewalt habe also ICH nicht betrieben. Zuerst sollte man uU vor der eigenen Haustüre kehren.
Weshalb sie aber die Diskussion auf ein persönliches Level ziehen wollen, mich als Relativierer bezichtigen anstatt inhaltlich auf meine Fragen und Einlassungen einzugehen entzieht sich meines Verständnisses. Ist ihnen hierzu nichts besseres eingefallen?
zum Beitrag17.01.2016 , 10:08 Uhr
Entschuldigen sie, aber mir hier Relativierung der nicht zu relativierenden Taten in Köln vorzuwerfen ist ein ganz starkes Stück. Eigtl liegt es nicht in meinem Wesen verschiedene Verbrechen aufgrund ihrer Quantität mit einander zu vergleichen, aber wenn sie schon dabei sind: http://www.taz.de/!5156348/
Laut dieses Artikels werden pro Oktoberfest rund 10 Vergewaltigungen gezählt, wobei die Dunkelziffer laut Schätzungen wesentlich höher liegen wird. In Köln kam es zu einer mutmaßlichen Vergewaltigung (was definitiv eine zu viel wäre!!). Wenn ich also das tue was sie wollen, die nackten Zahlen zu vergleichen erscheinen auf einmal sie als der Relativierer von sexuellen Übergriffent, so als seien diese dort auf irgendeine Art weniger schlimm als die in Köln. Perfide, wie in meinem ersten Beitrag in anderem Zusammenhang geschrieben.
zum Beitrag16.01.2016 , 22:15 Uhr
Nur weil es vereinzelt auch mal kritische Berichte zur aktuell aufgehitzten Debatte gibt? Nur weil einige FeministInnen, welche sich durch Frau Schwarzer nicht repräsentiert stehen, anmerken, dass Sexismus und Race Culture kein Importprodukt sind? Solch kritische Artikel sind in der Minderheit. Und auch die BILD Zeitung, welche über einen gewissen Zeitraum zugegebener maßen auch immer wieder positive Betrachtungen zur Flüchtlingsdebatte beigetragen hat, scheint wieder in ihr altes Muster zu verfallen, was mit Schönfärberei nichts zu tun hat, sondern mit Schwarzmalerei (hier ein altbekanntes Beispiel, willkürlich gewählt, weil schnell gefunden: http://www.bildblog.de/60433/schutzwesten-gegen-asylbewerber/).
Sie meinen also, nur weil „die Wahrheit“ und gut und böse sowie einfache Lösungen für komplexe Probleme nicht immer so einfach zu haben sind, wie es Rechte in der Regel propagieren und es, neben immer wieder zu Verständnis aufrufenden Artikeln für die „besorgten Bürger“, zu diesen Organisationen und Parteien kritische Berichterstattung gibt, welche auf den Umstand hinweist, dass die Welt da draußen nicht in ein einfaches schwarz-weiß Bild gepresst werden kann, dass die Informationen Realitätskosmetik seien? Mir kommt es eher so vor, als sei ihre geäußerte Ansicht Realitätskosmetik, weil die Welt wie sie sie sehen, von anderen Menschen, also auch dem ein oder anderen kritischen Journalisten oder vereinzelten Politiker anders gesehen wird.
zum Beitrag16.01.2016 , 21:25 Uhr
Und wo genau machen sie diese „Beschwichtiger und Realitätskosmetiker, die glauben, daß das Volk Informationen nur handverlesen und saubergewaschen verkrafte.“ aus? Etwa in der „etablierten Politik“, die bis in die SPD hinein nach Köln völlig hysterisch nach einem starken Staat schreit und eine harte Hand ankündigt? Oder bei der Linken, wo selbst Frau Wagenknecht in einen Rhetorik verfällt, die man vor einem Jahr nicht in der Linken, sondern bei PEGIDA verortet hätte?
Wie erklären sie sich die (berechtigte), aber medial sehr breit gefächerte Empörung über die Kölner Ereignisse, während ähnliche Vorkommnisse auf der Münchner Wiesen kaum Beachtung und Kritik finden, weil dort uU der ethnische Hintergrund nicht der richtige zu sein scheint, um sich mal gehörig zu empören? Was ist mit der Schönfärberei von konservativer Seite, wenn es um Sexismus in der deutschen Gesellschaft geht, welcher ja nicht erst durch Flüchtlinge importiert werden musste?
Wo können sie also in diesem Zusammenhang Schönfärberei finden? Nicht nur konservative Zeitungen wie die Welt publizieren etliche Artikel und Meinungen zu den Kölner Ereignissen, mir ist noch kein einziges Medium untergekommen welches Informationen unterschlagen hätte, wie sie hier implizieren. Wie können sie also von handverlesenen und saubergewaschenen Informationen reden?
zum Beitrag16.01.2016 , 14:43 Uhr
Die Vorstellung von Brüderlichkeit und Gleichheit ist kein fataler Irrtum, sondern sollte die Grundlage politischen Handelns sein. Dass es stets Interessen gibt, diese Brüderlichkeit und Gleichheit aufzukündigen (die bereits angesprochenen Lobbyorganisationen könnte man hier nennen) ist leider klar. Umso mehr muss man hierfür werben und aktive Schritte einleiten.
Die, die weder gleich noch brüderlich sein wollen werden selbstverständlich bestraft. Ob es nun junge Asylbewerber wie in Köln sind, oder hauptsächlich europäische Männer auf dem Oktoberfest oder in ehelichen Strukturen, oder auch das Einseitige Aufkünridgen der Brüderlichkeit und Solidarität mit der Gesellschaft durch massive Steuervermeidung und -flucht wird selbstredend geahndet werden müssen.
Ich hoffe ich habe ihre Fragen halbwegs zufriedenstellend beantworten können. Für eine ausführlichere Antwort fehlt mir leider die Zeit ;-)
zum Beitrag16.01.2016 , 14:41 Uhr
Danke für ihre Antwort.
Ob der real existierende Sozialismus links war oder nicht ist nicht eindeutig zu beantworten, je nachdem von welchem ideengeschichtlichen Standpunkt heraus man argumentiert. Aus einer linken, marxkritischen Haltung wie meiner heraus, würde ich die Frage verneinen, während es aber auch für eine andere Argumentation gute Begründungen gibt. Nur in aller Kürze: der real existierende Sozialismus ist zu Recht gescheitert, seine autoritäre Staatsdoktrin und das anti-emanzipatorische Gebahren (nicht (nur) auf Frauenrechte, sondern gesamtgesellschaftlich bezogen) passen nicht in meine Vorstellung linker, weil eben emanzipatorischer Politik.
Gäbe es einen Besseren? Auch dies, wie alle ihrer Fragen, schwierig zu beantworten (insbesondere in Anbetracht der Kürze, da in einem Zeitungsforum und da ich heute nicht mehr viel Zeit habe). Hierzu wäre erst einmal zu fragen, was genau man unter Sozialismus versteht. Denn es gibt nicht DEN Sozialismus, sowie es nicht DEN Kapitalismus gibt. Eine privatwirtschaftlich orientierte Wirtschaftsordnung, in welcher Schlüsselindustrien, vor allem aber die Grundversorgung in staatlicher Hand läge und in welcher eine keynsianische Nachfragesteuerung inklusive eines Außenhandelsgleichgewichtes angestrebt würde, wäre ein guter Anfang. Hierzu auch die Stärkung gewerkschaftlicher und genossenschaftlicher Strukturen, nur um im Kurzen darauf zu antworten.
zum Beitrag16.01.2016 , 14:13 Uhr
Dann haben sie meinen Beitrag leider nicht gründlich genug gelesen, oder wollen oder vermögen mir nicht auf einer inhaltlichen Ebene antworten und sich mit meinen vorgebrachten Argumenten und Meinungen auseinander setzen.
zum Beitrag16.01.2016 , 13:58 Uhr
Teil4:
Deshalb frage ich mich: wo lässt sich in den letzten 10-15 Jahren ein Umschwung in der großen Politik in Richtung linker Theorien und praktischer linker Politik erkennen? Ich vermag dies leider nicht. Ist etwa der grassierende Wirtschaftslobbyismus und sein die Demokratie zersetzender Einfluss links? Ist die sogenannte „Schuldenbremse“, die sich zwar schön anhört, aber neoliberal geprägte Angebotspolitik in den Verfassungsrang hebt und Alternativen beinahe unmöglich macht, links? Ist das systematische Überzüchten von Tieren und halten unter unwürdigen Bedingungen links? Ist das Aushöhlen individueller Freiheitsrechte für eine Illusion von Sicherheit links? Ist eine Zeit der kriegerischen Auseinandersetzungen, und eine Zeit, in welcher Krieg für wirtschaftliche Interessen als legitim erachtet werden und keine breiten Proteste hervorruft links? Ist das Liefern von großen Waffen an antidemokratische Regime wie dem Saudi-Arabischen links? Ist eine Politik links, welche internationale Verantwortung nicht als Verantwortung zu friedlichem und diplomatischem Lösungen von Konflikten erachtet, sondern als „Mut“ (welcher das Gegenteil von wirklichem Mut zum Nein Sagen ist) zum Teilnehmen an teils völkerrechtswidrigen Kriegen? Ist das Schwächen von Gewerkschaften, die Stagnation der Löhne seit den 90er Jahren, eine geschönte Arbeitslosenstatistik, Teilprivatisierung der Altersvorsorge, 43 Prozent atypische Beschäftigung mit Teilzeit- und Leiharbeit, Ausbreitung des Niedriglohnsektors, etwa links? Ich möchte an dieser Stelle stoppen.
Entschuldigung, wer in den letzten 10-15 Jahren eine Dominanz linker Positionen in der Politik ausmacht, scheint an Verfolgungswahn zu leiden, oder versucht dem rechten gesellschaftspolitischen Wandel den Mund zu reden. Beides bedenklich und eine Gefahr für die Demokratie.
zum Beitrag16.01.2016 , 13:56 Uhr
Teil3:
Bezeichnend auch, wie dieses antidemokratische Wort sogar seinen Weg von Rechts in den politischen Mainstream und in einen Großteil konservativ-liberal geprägter Medien gefunden hat. So viel zur Theorie, in den letzten 10 – 15 Jahren hätten vor allem linke Meinungen die Diskussionen bestimmt.
Interessant im Zusammenhang der aufs schärfste zu verurteilenden Kölner Ereignisse ist zu beobachten, wie urplötzlich konservative und rechte Politiker und Organisationen ihr Herz für Frauen entdeckt zu haben scheinen, und hiermit meine ich nicht nur „als gute Mutter, die dafür da ist in der Küche zu stehen und dem deutschen Volke seinen Nachwuchs zu schenken“. Nein, man macht sich teilweise feministische Forderungen zu eigen, um so der eigenen, durch Rassismen verunstalteten Forderungen den Anschein von Legitimität zu verleihen.
Ein ähnlich gelagertes Phänomen ist bei User Boldt auszumachen, welcher nun einem behaupteten „Genderismus“ auch noch Schuld gibt, am Erstarken rechter Politik in Europa Schuldigkeit zu tragen. Ich wage einmal folgende Behauptung aufzustellen: viele Menschen mit einer dezidiert konservativen bis rechten politischen Gesinnung werden im Zusammenhang mit der sexualisierten Gewalt in Köln den Schutz von Frauen fordern, hier politische Konsequenzen verlangen, wenn es aber um die eben nicht erst importierte Rape Culture geht, gegen welche feministisches und von Gendertheorien beeinflusstes Gedankengut nicht nur helfen kann, sondern helfen würde, stößt man unter diesen auf breite Ablehnung. Frappierend wie hier der eigene sexistische Balken im Gesicht nicht erkannt wird. Euer Sexismus ist schlecht, unserer dagegen darf verharmlost werden „man solle sich halt nicht so haben.“ (Noch immer der beste Artikel in diesem Zusammenhang wie cih finde: http://www.vice.com/de/read/die-rape-culture-wurde-nicht-nach-deutschland-importiert-sie-war-schon-immer-da-aufschrei-118)
zum Beitrag16.01.2016 , 13:54 Uhr
Teil2:
Hierzu zu zählen sei natürlich auch die Reihenweise Privatisierung von Schlüsselindustrien und auch der Grundversorgung. Dieser Trend hielt in Kontinentaleuropa, und auch in Deutschland, schließlich ebenfalls Einzug, in besonderer Form in die seit 1998 regierende Rot-Grüne Regierungskoalition, die mit ihrer neoliberal geprägten Agenda 2010 und dem begonnenen Jugoslawienkrieg so gar nicht in die von User Boldt postulierte Linkswende in der deutschen oder auch europäischen Politik zu passen mag.
Interessant wäre zu wissen, welchen Anteil am Erstarken rechtspopulistischer und rechtsextremer Themensetzungen er den extremen gesellschaftlichen und individuellen Härten, die diese Form neoklassischer Wirtschaftspolitik auf die Bevölkerungen in Europa ausübt, zurechnen würde.
Eine ebenfalls von ihm postulierte Staatsgläubigkeit lässt sich, nicht nur historisch gesehen, sondern auch ganz aktuell, vor allem auf der rechten Seite des politischen Spektrums erkennen. Die Forderungen nach einem starken Staat, nach einem Ausbau der Überwachung durch Kameras, Vorratsdatenspeicherung, und härteren (Kollektiv?)Strafen, etc. kann man vor allem im rechten Spektrum, und so auch in der Übernahme solcher Forderungen durch SPD und CDU erkennen.
Zu dem behaupteten Gutmenschentum (zu Recht dem Unwort des Jahres) lässt sich selbst nicht vielmehr sagen, als dass dieses ein im Kern undemokratische, protofaschistisches Wort ist, welches die Meinung Andersdenkender (!) als absurd und nicht diskussionswürdig herabwürdigt, somit diese andere, von der eigenen Meinung differierende Ansicht als nicht gerechtfertigt darstellt und so erkennlich antidemokratisch und antifreiheitlich ist.
zum Beitrag16.01.2016 , 13:41 Uhr
Teil 1: Ich habe es einfach satt, das immer gleiche, falsche Lied von Usern wie Wolf Boldt und Erich Virch gezwitschert zu bekommen, die Linken seien Schuld am Erstarken der Rechten in Europa.
Wenn auch von linken Faschisten gesprochen wird, weiß man natürlich sehr schnell, aus welcher bedenklichen geistigen Ecke solch Gedanken entstammen, was es beinahe müßig macht, dagegen zu argumentieren. Als jemand, dem die Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und demokratische Werte am Herzen liegen aber, sollte man nie aufhören, zu argumentieren, da man geneigter Seite ansonsten gänzlich das Feld überlässt, welches von Polemik und Hass (gegen Asylsuchende, aber auch ansonsten gegen Andersdenkende) gefüllt würde.
Man kann Wolfgang Boldts Einlassungen und die Behauptung, in den letzten 10-15 Jahren (also seit der Regierungszeit Schröders?) hätte der Einzug linken Gedankengutes in die Politik ein großes Ausmaß angenommen, als Beispiel heranziehen.
Wirtschaftsgeschichtlich gesehen ist diese Argumentation natürlich schon mal grober Unfug. Seit der Machtübernahme durch Reagan in den USA und Thatcher in Großbritannien kam es zu einem wirtschaftspolitischen Schwenk hin zu einer streng neoliberal geprägten Politik, welche sich unter Anderem in der Deregulierung der Kapitalmärkte, des Wohnungsmarktes und allgemein, weiter wirtschaftlicher Verästelungen bemerkbar gemacht hat.
zum Beitrag24.12.2015 , 10:48 Uhr
Es sind nicht Kommentare wie dieser, die Politiker unglaubwürdig machen, sondern Minister wie Herr Schmidt, welche den Kommentatoren mit ihren Einlassungen eine schöne Steilvorlage für einen Kommentar wie diesen bieten.
Nicht die taz ist für die Unglaubwürdigkeit von Schmidt verantwortlich, er ist es höchst selbst.
Guter Kommentar übrigens wie ich finde!
zum Beitrag20.12.2015 , 20:46 Uhr
Nein, es handelt sich hier um eine nationalistisch eingefärbte, aber nicht zwangsläufig völkisch geprägte Rede. Herr Howard würde sich daher sicher sehr gut mit Frauke Petry verstehen. Offiziell dem Höcke auf die Finger hauen, und im Hinterstübchen sich diebisch über seine Aussagen freuen, weil man im Prinzip ja selbst davon überzeugt ist, es aus wahltaktischen Gründen aber so nicht aussprechen mag.
Aber wer sich ein wenig mit australischer Politik beschäftigt, weiß, was Howard für eine „rechte Socke“ ist.
So verweigert er für die Massaker und Vernichtung tausender Aborigines durch Weiße eine einfache Entschuldigung. Kevin Rudd war im Jahre 2008 da schon deutlich weiter.
Klimawandel? Nicht existent…
Saddam Hussein? Massenvernichtungswaffen, also auf ihn mit Gebrüll, ohne völkerrechtliche Legitimation und Plan.
Was man von diesem Mann hält, soll letztlich jeder für sich selbst entscheiden.
Um auf ihre Frage zurückzukehren: Howard ist in seinem rassischen Denken (vermutlich) nicht allzu weit von Höcke entfernt.
zum Beitrag19.12.2015 , 01:03 Uhr
Teil 2: Und sind Fragen nach den Auswirkungen der „Globalisierung“, welche ja kein allzu natürlicher Prozess ist, sondern allen voran von international agierenden Konzernen und einflussreichen politischen Organisationen und Staaten massiv forciert wird, auch rechts und zu einer Querfront zugehörig? Fragen wie die, in wie fern die Globalisierung zu Gunsten der reichen Regionen und dadurch auch zu Lasten der armen Regionen der Welt geht und zu welchen massiven Demokratiedefiziten eben diese globalisierte, kapitalistische Wirtschaft führt, wenn man sich alleine das massive Lobbying international agierender Konzerne oder auch TTIP und CETA an sich einmal genauer anschaut.
Und bevor der Versuch unternommen wird, mich in die falsche Ecke zu stellen. Ich bekenne mich ein „linksversiffter Gutmensch“ zu sein. Ich liebe amerikanische Hollywoodproduktionen, bin großer fan der Serien Hannibal und GOT, bin begeisterter Reggaehörer, wobei ich die homophoben Dancehall Künstler ganz bewusst „boykottiere“, habe muslimische Freunde und eine israelisch-jüdische Freundin, also ziemlich international und so gar nicht anti-amerikanisch. Warum auch? Als wenn die finanzielle Konstitution des Neoliberalismus seit der Reagan Ära nicht auch die amerikanische Bevölkerung zu Gunsten einer kleinen Elite massiv angegriffen hätte?!
Aus diesen und anderen Gründen finde ich es als Linker extrem bedenklich, wie stark die Vorstellung einer angeblichen Querfront von liberal-konservativen Medien produziert wird (werden soll?), um eben vor allem kritisch-emanzipatorische Projekte zu diskreditieren, während die vor diesen Bestrebungen angeblich zu schützende gesellschaftliche Mitte die ist, die sich bei einer subjektiv gefühlten Bedrohung als Erstes mit rechten Rattenfängern wie der AfD ins Bett legt...
zum Beitrag19.12.2015 , 01:00 Uhr
„„Menschen, die sich sonst als Linke bezeichnen würden, etwa Putin-Bewunderer, Globalisierungsgegner und radikale Pazifisten“. Galten die bislang als die deutsche Mitte?“
Es ist wahrlich beeindruckend, da nehme ich die taz allerdings aus, wie durch ehemals emanzipatorische Medien wie dem Spiegel, aber auch von traditionell liberal-konservativ geprägten Medien mit allen Mitteln versucht wird, eine Querfront geradezu herbeizuschreiben, so dass schon Proteste gegen TTIP in die rechte, ja nationalistische, weil globalisierungskritische Ecke gestellt werden können/wurden.
Das Ganze scheint doch reichlich absurd. Ich stimme damit überein, dass man als Linker nun wirklich kein Putinfreund sein kann, allein schon wenn man sich die autoritär-antidemokratische Innenpolitik anschaut, um nur ein Beispiel zu nennen der Putin-Administration anzusehen.
Allerdings lassen mich Formulierungen wie „radikale Pazifisten“ sofort aufhorchen. Ja, ist denn Pazifismus heutzutage schon ein Schimpfwort? Ist es etwas rechts, wenn man Krieg nicht so dufte findet, und fragt, was die letzten kriegerischen und teilweise völkerrechtswidrigen Kriege auch des Westens für eine Verbesserung der weltweiten Sicherheitslage und vor allem der Sicherheits- und Wohlstandslage der von diesen Kriegen betroffenen Menschen beigetragen haben soll? Und waren es nicht vor allem konservative- und rechte Kreise, welche als die traditionell größten Befürworter von Kriegen angesehen werden dürfen?
zum Beitrag11.11.2015 , 23:25 Uhr
Teil 1: Für mich ein Skandal, dass dies einfach von der hessischen Landesregierung als gegeben hingenommen wird und bei so manchem Kollegen keinerlei kritisches Bewusstsein diesbezüglich zu herrschen scheint…
Ich jedenfalls würde/werde mich stets Materialien verweigern, bei denen ich privatwirtschaftliche Interessen und dadurch auch die Implementierung bestimmter ideologischer Strömungen erkennen kann. Völlige Objektivität von Unterrichtsmaterial ist eine Illusion. Aber nur geprüftes Material, welches von Kultusministerien für gut befunden wurde, kann eine größtmögliche Neutralität aufweisen.
Wenn dieses nicht ausreicht, sollte man eben nicht zum erstbesten, weil am einfachsten erreichbaren Material greifen, sondern selbst Recherche betreiben, passende Materialien heraussuchen und uU auch verschiedene Quellen und Materialien bereitlegen, welche unterschiedliche ideologische Gewichtungen aufzeigen und von der Klasse beispielsweise in Gruppen dechiffrieren lassen, so dass diese merken, dass auch vermeintliche naturalisierte Ansichten eben solche nicht sind, sondern ideologisch bestimmte Gedankenmuster, welche naturalisiert nicht mehr als Ideologien, sondern eben als etwas Natürliches erscheinen und ihnen dadurch aufzuzeigen, dass es auch alternative Sichtweisen gibt, um sie dazu zu befähigen, aus verschiedenen Denkrichtungen und Ansätzen die für sie überzeugendsten herauszufinden und dies auch begründen zu können. Eine solche Vorgehensweise eignet sich natürlich besonders gut für Sowie oder Geschichte, lässt sich je nach Thema aber auch in anderen Fächern wie Englisch anwenden.
zum Beitrag11.11.2015 , 23:25 Uhr
Teil 2: Schule muss den kritischen Geist wecken, ideologiekritisch wirken (und zu Ideologien gehören natürlich auch der für viele als natürliches System angesehene Kapitalismus), so dass Schülerinnen und Schüler ihren eigenen Weg finden können und keine weitere Indoktrination durch Wirtschaftsverbände und -unternehmen erfahren müssen, nur weil dies manchen Lehrerinnen und Lehrern als bequemer erscheint.
Man kann und soll LehrerInnen nicht vorschreiben, welches Material sie zu benutzen haben (denn auch offizielles Lehrmaterial kann so seine Tücken haben, sowohl was den inhaltlichen Reichtum, aber auch den Gehalt an ideologischer Gewichtung angeht), aber man muss ein kritisches Bewusstsein bezüglich dieser Problematik auch auf Seiten der Lehrerschaft fördern.
Dieser Artikel zeigt, dass dies bitter nötig ist...
zum Beitrag16.10.2015 , 14:24 Uhr
Ich wünsche der Bundesregierung, dass sie sich zum wiederholten male als nicht verfassungskonform zu outen hat.
zum Beitrag04.10.2015 , 12:56 Uhr
Die NRA ist eines der hässlichen Gesichter der USA, genauso wie es deren langjährige Mitglied Donald Trump ist.
Die Argumentation, gegen 28.000-33.000 Schusswaffentote in den USA pro Jahr (in anderen Staaten würde man dies einen Bürgerkrieg nennen), helfen noch mehr Waffen, ist ein Schlag in das Gesicht jedes Opfers und seiner/ihrer Familie. Einer Institution, welcher sich Konservative und Rechtskonservative, die sich mit besonderer Vorliebe in der NRA versammeln, eigentlich besonders verpflichtet fühlen.
Was man (darunter auch Donald Trump) nicht so alles für eine solch (politisch) wirkungsmächtige nichtstaatliche Institution wie diesen Klub verirrter Seelen (Vorsicht, strikt persönliche Meinung ;-) ) tut, um von eben dieser nicht mit härtesten Bandagen bekämpft und dadurch für viele unwählbar gemacht zu werden…
Da kann man auch schon mal einen solch unsäglichen Zynismus wie Trump an den Tag legen.
(Und dass die meisten der 28.000-33.000 Schusswaffentoten pro Jahr dazu noch aus ärmeren Schichten kommen und häufig schwarz sind, wird für den ein oder anderen Waffenfreund innerhalb und außerhalb der NRA auch nicht die negativste Begleiterscheinung sein)
zum Beitrag30.09.2015 , 12:16 Uhr
,,Auch wenn das syrische Regime und dessen Wüten im eigenen Land verantwortlich ist für die Entstehung des IS und die Radikalisierung der syrischen Rebellen – die Rechnung Assads ist aufgegangen."
Hierdurch wird suggeriert, dass Assad alleinschuldig an der Entstehung des IS sei. Ist dies nur ungeschickt formuliert oder die Intention des Autors?
Ist nicht auch der NATO Partner Türkei oder der auch das hier als eine Art logischer Verbündeten Saudi Arabien durch seine Terrorfinanzierung hierfür mitverantwortlich? Genauso wie die jahrzehntelange Interventionspolitik des Westens, welcher maßgeblich zur Destabilisierung beispielsweise des Iraks beigetragen hat?
Nicht falsch verstehen, das soll keine Verteidigung Assads sein. Er ist ein Schlächter! Aber die Situation in Syrien ist doch einfach so viel komplizierter als häufig dargestellt.
zum Beitrag23.09.2015 , 16:27 Uhr
Die Einladung Victor Orbans zeigt den geistigen und moralischen Zustand dieser rechtspopulistischen Partei, die sich wie zum Hohn christlich und sozial nennt.
Orban ist ein Rechtsaußen, der mit Freude eine lange Zeit von der EU befürwortete Politik der Abschottung in vollem Umfang umzusetzen weiß. Das Traurige aber ist, dass diese menschenverachtende Politik, auch von Deutschland unterstützt, vor Jahren in Gesetzestexte gegossen wurde. Orban setzt diese nur mit aller Härte um. Auch darüber müsste diskutiert werden.
zum Beitrag20.08.2015 , 16:12 Uhr
Passende und schöne Worte von Bettina Gaus…
Ich bin 26 Jahre alt und sehr traurig über diesen Verlust, als mich die Nachricht heute morgen erreicht hat.
Uns hat ein großer Politiker und Mensch verlassen, das wage ich zu behaupten, ohne Egon Bahr persönlich gekannt zu haben. Ich habe ihn immer unglaublich gemocht, es ist ein trauriger Tag, nicht nur für die Sozialdemokratie!
zum Beitrag02.08.2015 , 11:05 Uhr
Schon bei Zeit Online geschrieben:
NSU, NSA und nun die Anzeige gegen Journalisten von Netzpolitik, nur weil sie ihre Arbeit machen. Es gibt sicherlich noch etliche weitere Beispiele, die man anführen könnte.
Was schützt der VERFASSUNGSschutz eigentlich? Sicherlich nicht die verfasungsmäßigen Grundrechte und die Demokratie.
Ich war nie ein Freund der "Verfassungsschutz abschaffen" Fraktion, aber ich frage mich, ob dieses Geschwür von Organisation nicht viel eher eine Gefahr für eine freie und demokratische Gesellschaft darstellt, als dass er diese schützt... Und ich frage mich, ob das überhaupt noch eine Frage ist?!
zum Beitrag02.07.2015 , 23:50 Uhr
Tut mir leid, ihre Antwort habe ich leider nicht mehr lesen können. Einer meiner beiden Postings wurde wegen Doppelpost gelöscht, sie haben vermutlich an das "falsche" der beiden Postings geantwortet...
zum Beitrag02.07.2015 , 12:25 Uhr
Das freut mich, dass sie sich über das Verbreiten dieser „Legende“ freuen, nur habe ich diese Legende nicht durch Gregor Gysis „Agitation“ eingetrichtert bekommen, sondern durch einfaches Nachdenken über die ökonomische Situation und die Verhandlungen.
Aber schön, dass sie meinen, man hätte sich von irgendeiner „Legendenbildung“ eines Politikers blenden lassen.
Ich könnte ihnen dieselbe Verblendung durch die Dauerbestrahlung eines Großteils der hiesigen Medien vorwerfen, tue dies aber nicht, weil das zu nichts führt, einer demokratischen Diskussion zuwiderläuft und ich ihnen eigenes Denkvermögen durchaus zutraue.
Es ist aber keine Legende, dass internationale Top-Ökonomen die Austeritätspolitik nicht nur für gescheitert, sondern für auf ganzer Linie verheerend halten.
Nur um mal zwei Namen zur Anregung zu nennen: Thomas Picketty oder Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugmann.
Auch ist die USA nicht so verhältnismäßig positiv aus der Krise gekommen, weil sie auf Teufel komm raus an allen Ecken und Enden in die Krise hereingespaart hat, sondern gerade in die Krise herein investiert hat.
Aber wenn man den Juristen Schäuble als Wirtschaftsminister hat, wird diese einfache keynesianische Erkenntnis wohl nie Gehör finden. Wohl ideologische Verblendung, anders ist dessen Haltung kaum noch zu erklären.
zum Beitrag02.07.2015 , 11:04 Uhr
„Die Eurozone mutiert zu einer Diktatur der Technokraten“
Genau das ist das Problem. Und mir war schon im Januar klar, dass Tsipras keinen Erfolg haben wird, weil er keinen Erfolg haben darf.
Die neoliberalen Eliten der EU (und dazu gehören nicht nur die Europäische Volkspartei, sondern auch die „Sozial“Demokraten und Sozialisten) lassen es nicht zu, dass eine echte Alternative Erfolg haben könnte und damit ihre auf ganzer Linie gescheiterte Austeritätspolitik eben als nicht alternativlos entblößen würde. Es ist auch eine Warnung an die Spanier, nicht für PODEMOS zu stimmen.
Den konservativen Eliten geht es nicht, wie von ihnen allzu häufig behauptet, um Demokratie und Meinungsfreiheit. Dies gilt nur solange, wie diese Begriffe ihnen nützlich sind.
Wenn eine Partei wie die Syriza demokratisch gewählt wird und nicht auf Linie gebracht werden kann, wird sie von den Technokraten, die selbstredend nicht demokratisch legitimiert sind, also vom IWF beispielsweise, bis aufs Äußerste bekämpft. Es wird ein ideologisch bornierter Kampf geführt, und die großen Ideologen sitzen nicht in Athen, sondern in Brüssel und Berlin.
In das Bild der undemokratischen konservativen Eliten passt auch die Entscheidung der spanischen Regierung Rajoy, das im Volksmund Knebelgesetz genannte Gesetz zur Einschränkung der Demonstrations- und Meinungsfreiheit durchzusetzen (https://www.freitag.de/autoren/el-dorado/spanien-beerdigt-demonstrationsfreiheit). Wo bleibt der Aufschrei der EU? Wo der Aufschrei der bundesdeutschen Regierung? Ich habe ihn noch immer nicht vernommen!
zum Beitrag26.06.2015 , 23:49 Uhr
Danke Frau Hermann, einfach Danke für diesen Kommentar!
Er hebt sich so sehr positiv ab von denen beispielsweise in der Bild, wo einem das vor Schreck im Halse hochgekrochene Essen in selbigem stecken bleibt.
zum Beitrag11.06.2015 , 15:31 Uhr
So ein Quatsch. Die Linke hat im Westen historisch nichts mit der SED zu tun, und Baden Württemberg befindet sich bekanntlich nicht im Osten Deutschlands.
Im Osten dagegen ist die Linke die Nachfolgepartei der SED, genauso wie CDU, FDP, etc. die direkten Nachfolger der ehemaligen „Blockflöten“ im DDR System waren, welche dieses mitgetragen haben.
Mit Bodo Ramelow ist endlich mal wieder ein Ministerpräsident Thüringens ohne SED/Blockflöten Vergangenheit.
Die Situation um die Linke, ihre SED Vergangenheit ist also nicht so einfach wie sie es darstellen wollen. Ihr in BaWü die DDR bzw. SED vorzuhalten ist natürlich völliger Quatsch…
Naja, für manche scheint es weniger ein Problem gewesen zu sein, dass nach dem Zweiten Weltkrieg etliche ehemalige überzeugte und hochrangige Nazis es in der BRD in Partei und Staat in hohe Posten gebracht haben, als eine Linke in BaWü, der man irgendwie versucht die SED Verbrechen anhaftet... Aber das ist ein anderes Thema. (Damit sind nicht sie direkt gemeint, weil ich ihre Einstellung diesbezüglich nicht kenne und daher selbstredend nicht bewerten möchte. Mit Leuten, mit denen ich diskutiert habe und ähnlich wie sie bezüglich der Linken argumentiert haben, waren aber genau dieser Überzeugung, die ich gerade beschrieben habe. Fühlen sie sich also nicht angegriffen.)
Ergo: Entweder sie möchten es nicht sehen oder sie haben im Geschichtsunterricht nicht gut genug aufgepasst, Hannes Rockenbauch dagegen schon.
Ich bin auf jeden Fall gespannt auf diese Kombination. Bleibt nur zu hoffen, dass er sich seine Persönlichkeit bewahrt und sich weiterhin nicht in den Alltag im Landtag verliebt und auch mal gegen den Fraktionszwang agiert, wenn er der Überzeugung ist, dass dies notwendig ist.
zum Beitrag28.05.2015 , 23:07 Uhr
Und was würde das am Sachverhalt ändern?
Soll man Kinder von illegalen Einwanderern schlicht verrecken lassen?
Nach dem Motto: ,,Oh, es handelt sich um illegale Einwanderer. Deren Kinder darf man medizinische Behandlungen selbstredend auch im akuten Krankheitsfall verwehren" So in etwa?
Manchmal kann man wirklich nicht fassen, was man an intendierter Aussage so lesen muss...
zum Beitrag28.05.2015 , 16:43 Uhr
,,Zuerst bekam das Kind hohes Fieber, dann wurde es apathisch und bekam dunkelblaue Flecken auf der Haut. Es wurde in ein künstliches Koma versetzt, mehrfach operiert und musste mehrere Amputationen und mehr als ein Dutzend Hauttransplantationen über sich ergehen lassen."
Na, da hat das Gericht natürlich Recht, da hat der Vater im Nachhinein sicherlich stark dramatisiert. Die Krankheit hört sich ja nun wirklich nicht so ernst an... (vorsicht, Sarkasmus)
zum Beitrag22.05.2015 , 21:07 Uhr
@York Karsunke
Nein, das stimmt, man braucht die Befreiungstheologen nicht anzuhimmeln, mit dem Anhimmeln habe ich sowieso meine Probleme.
Mein allergrößter Respekt gebührt diesen Priestern dennoch, in einem System der militärischen Unterdrückung (der radikalen Unterdrückung der Armen selbstredend mit eingeschlossen) so forsch und überzeugt aufzutreten, benötigt großen Mut. Ich glaube, ich hätte ihn nicht aufgebracht.
Ich brauche niemanden anhimmeln, aber mein größter Respekt, der gebührt diesen Priestern dennoch!
Zudem glaube ich, dass eine Befreiungstheologie, so sie erneut erstarken würde, gerade auch in stark katholisch geprägten Regionen wie Lateinamerika mit einem hohen Anteil armer Bevölkerungsschichten auch heute noch von großer Wichtigkeit wäre.
zum Beitrag22.05.2015 , 21:02 Uhr
Da geht man einmal auf bild.de und muss sich direkt über undifferenzierte Berichterstattung ereifern… Oh wait…
Nein, bei aller berechtigten Kritik an Russland, seinem internationalen Vorgehen und der völkerrechtswidrigen Krim Annexion muss doch die Frage erlaubt sein, was eben die Aufnahme der genannten Anrainerstaaten der EU bringen würde, wenn die Probleme der Korruption etc. nicht gelöst sind…
Zudem muss die Frage erlaubt sein, weshalb die Marktwirtschaft, welche häufig als eine Art rettendes Ufer dargestellt wird, nicht auch für die zuvor angesprochene Korruption und Misswirtschaft anfällig sein solle? So als sei die Marktwirtschaft ein unfehlbares System, welches am Horizont für Friede und Freiheit leuchte (um es mal stark überzeichnet darzustellen)? (Und bitte nicht falsch verstehen, ich bin niemand der für das System Putin (sowohl Macht- als auch Wirtschaftspolitisch) in irgendeiner Form Werbung machen möchte)
Zudem nach wie vor so zu tun, als sei der Westen und auch die EU völlig unbeteiligt an dem angesprochenen Konflikt, die Osterweiterung der NATO und der EU aus reinem Altruismus und nicht eben auch aus geopolitischen Interessen geschehen oder die NATO Manöver in der Nähe der russischen Grenze ebenfalls ein fatales Signal, halte ich ebenfalls für fatal.
Da würde ich mir durchaus ein wenig mehr Differenziertheit wünschen, gerade in einem ansonsten kritischen Medium wie der taz...
Was soll die EU denn anstatt dieses „fatalen Signales“ mit den östlichen Nachbarstaaten anstellen? Ich finde dieser EU Gipfel an sich ist doch schon ein Signal der Unterstützung für diese Länder, wie auch immer man dies bewerten möchte.
zum Beitrag22.05.2015 , 14:10 Uhr
Da kann man der Bundesregierung wohl zu einem weiteren nicht verfassungskonformen (ja, kann man verfassungsfeindlichen sagen?) Gesetz gratulieren und ihr herzlich wenig Erfolg in Karlsruhe wünschen.
Glaubt eigentlich noch irgendwer, dass Frau Nahles zu einem wie auch immer gearteten linken Flügel innerhalb der SPD gehört? Das ist doch absurd. Was für eine einst stolze Partei, in welcher sich heutzutage sogar die sich selbst als links titulierenden Minister den Interessen des Kapitals willfährig um den Hals werfen.
Was für ein armseliges Verhalten!
zum Beitrag16.05.2015 , 22:09 Uhr
Das Vorgehen zeigt doch die Problematik der europäischen Staaten im Kleinen: jahrzehntelang hat man sich im Senken der Steuern für Konzerne überboten und dadurch eine Konkurrenzsituation entstehen lassen, die anderen Staaten geschadet hat und langfristig nur den Konzernen dient.
Hier ist es für die kleine Stadt aufgegangen, für andere Städte, aus denen die Firmen ausgewandert sind, nicht…
Genauso auch das Gebahren Bayerns, die nach der Wende durch niedrige Steuern Konzerne und Firmen aus den neuen Bundesländern angeworben haben, was den neuen Bundesländern zusätzlich zur sowieso prekären wirtschaftlichen Situation und der Treuhand geschadet hat...
zum Beitrag04.05.2015 , 13:10 Uhr
Danke für einen sehr treffenden Kommentar wie ich finde. Weselskys GDL trifft sicherlich auch eine Teilschuld, aber die Hauptschuld trägt die Bahn mit ihrem falschem Spiel.
Und der mediale Shitstorm gegen die GDL geht natürlich ungehindert weiter. In einem Bild Kommentar wird dieser Streik als Grund für das Tarifeinheitsgesetz ins Feld geführt. Von einer Zeitung, die stets die Arbeitgeberseute ins Felde führt, kein Wunder. Interessant nur zu sehen, wie wenig der rechten Presse es wirklich an demokratisch verbrieften Rechten gelegen ist, wenn man sie einmal nicht für die eigene ideologische Verbrämung missbrauchen kann.
zum Beitrag18.04.2015 , 22:39 Uhr
Doch, Reformen soll es sicherlich geben, aber keine „Strukturreformen“ im schäubleschen Sinne, das ist der Punkt, den auch dieser Artikel deutlich macht, denn Strukturreformen bedeuten zumeist die Festschreibung neoliberaler Angebotspolitik und einer weiteren Verarmung der Bevölkerung duch beispielsweise Lohnsenkungen, um die nationale Ökonomie „wettbewerbsfähiger“ zu gestalten. Die Strukturreformen sind schallernd gescheitert, nur sieht Herr Schäuble dies nicht. (http://www.nachdenkseiten.de/?p=23608 Auch wenn ich die außenpolitischen Beiträge auf den Nachdenkseiten selten von ihrem Inhalt her teile, sind die volkswirtschaftlichen Beiträge immer höchst interessant)
Reformen sind absolut notwendig, beispielsweise ein vernünftiges Steuersystem, in welchem auch endlich die Bedingungen geschaffen werden, um eben diese überhaupt eintreiben zu können, ein Investitionsprogramm, was diesen Namen verdient, um der griechischen Ökonomie Luft zum Atmen zu geben und diese anschieben zu können und allgemein eine stärker nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik. Nur meine Gedanken dazu.
Aber wenn sie mehr zu Krugmanns Sicht der Dinge, die in diesem Artikel selbstverständlich nur angedeutet werden können, erfahren wollen, lesen sie doch einfach mal seinen Blog, es lohnt sich ;-)
zum Beitrag18.04.2015 , 22:30 Uhr
Ein sehr guter Mann und profunder Kenner der Volkswirtschaft, im Gegensatz zum Juristen Wolfgang Schäuble.
Ich lese Krugmanns Kolumne in der Times sehr gerne und interessiert.
zum Beitrag07.04.2015 , 16:38 Uhr
,,Angesichts solcher „Massenzuwanderung“ wundert es sie nicht, dass Bürger zu Feuerzeug und Benzinkanister greifen"
Diese Zeilen, wenn auch kein direktes Zitat, zeigen dennoch ganz klar, welch perverses Gedankengut in den Köpfen vieler AfDler vorzuherrschen scheint.
Es wird also den Asylbewerben selbst eine Mitschuld an einem (aller Wahrscheinlichkeit nach) gegen sie gerichteten Anschlag gegeben.
,,ABER, die Frage nach Ursache und Wirkung, nach Schuld und Mitschuld, muss ebenso offen und entschieden gestellt werden"
Bezeichnend, dass die geistigen Brandstifter aus AfD (und CSU) nicht bereit sind, ihre eigenen Aussagen zu hinterfragen, die diesen Zivilisationsbruch im Kleinen legitimierten und ihm den Weg ebneten, wodurch gerade diese politischen Parteien entscheidend auch zu einer gesellschaftlichen Radikalisierung durch deren verbale Legitimierung beigetragen haben und daher Mitschuld an den Ereignissen tragen. Geradezu pervers, dass die CSU dazu ihren Schnabel zu halten scheint und die AfD ihre eigene Mitschuld an den Ereignissen nun gar den Asylbewerbern und ihrer reinen Existenz geben.
zum Beitrag04.04.2015 , 13:37 Uhr
Abgesehen davon, dass ich von religiösen Schlachtrieten nicht viel halte, weil ich sie als zweifelsohne grausamer als bereits das „normale“ Schlachten empfinde, aber ich finde es ziemlich frappierend, wie sich auch diese Bewegung offensichtlich selbst widerspricht.
Auf der einen Seite demonstriert man gegen die angebliche Islamisierung der australischen Gesellschaft, gleichzeitig argumentiert man aber auch, die Kennzeichnung halal auf Fleisch sei viel zu aufwendig, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass in Australien nur drei Prozent der Bevölkerung muslimischen Glaubens sind. Was denn jetzt? Islamisierung oder zu wenige Muslime, um überhaupt irgendwelche Kennzeichnungen als sinnig zu erachten??
(Ich gehe einfach mal davon aus, dass dies die Argumente der australischen Pegidianer sind, da in diesem Artikel die indirekte Rede für beide Beispiele verwendet wurde)
zum Beitrag23.03.2015 , 00:55 Uhr
Weshalb legal insurrection nun wesentlich glaubwürdiger sein soll, als die von ihnen so sehr kritisierte antiisraelische Presse, erschließt sich mir nicht direkt, aber gut…
Auch ihre Quellen gehen hauptsächlich auf die bekannte Bar Ilan Rede von 2009 ein, was aber offensichtlich nichts an Netanjahus Äußerungen während des Wahlkampfes beim Fischen im ultrarechten Lager ändert (das Fischen wurde ja offensichtlich von Erfolg gekrönt).
Es ist folglich keine Lüge der „antiisraelischen Presse“, dass Bibi Netanjahu sich während des Wahlkampfes gegen eine Zwei-Staaten-Lösung positioniert hat (aus welchen Gründen auch immer).
Auch ich bezeichne mich als pro-israelisch, gerade in Anbetracht dessen, was jüdische Bevölkerungsgruppen über Jahrhunderte in ganz Europa, und insbesondere in Deutschland haben erleiden müssen, was einen aber nicht blind vor den Fehlern gerade der israelischen Rechten machen sollte.
Mir kommt es häufig so vor, als seien Konservative bedingungslose Israel Supporter nicht minder offen für gewalttätige Lösungen des Nahostkonfliktes als es dummdämliche Antisemiten und Israel Hasser sind… Gewalt wird keine Früchte tragen in diesem Konflikt, aber mit rechten Israelis und der terroristischen Hamas wird es nie zu einem gangbaren Friedensprozess und einer Zwei-Staaten-Lösung kommen (ohne die Frieden nicht denkbar ist). (Und nein ich habe rechte Israelis und die Hamas nicht gleichgesetzt, bevor dieser Vorwurf direkt noch erhoben wird)
zum Beitrag21.03.2015 , 10:54 Uhr
Da würde mich ihre Quelle sehr interessieren. Ohne eine solche hat ihre Behauptung und die Anschuldigung der Lüge kein Gewicht.
zum Beitrag21.03.2015 , 01:06 Uhr
Manche Leute denken auch, dass jemand nur dann kein Antisemit ist, wenn er alles, was Netanjahu sagt und tut, gut heißt. Das geht dann nämlich so weit, dass ein vermutlich deutscher mit christlichem Background einem Schweizer bzw. Deutschen mit jüdischen Eltern Antisemitismus vorwirft.
Wie Albrecht Pohlmann ja schon anmerkte: Micha Brumlik macht keinen Hehl aus seiner grundsätzlichen Solidarität mit Israel. Und das ist auch gut so. Dennoch ist es sein gutes Recht, Bibi Netanjahu zu kritisieren, wie er es für richtig hält. Ich möchte der taz gratulieren, Micha Brumlik als regelmäßigen Autoren im Team zu haben. Ich finde seine Artikel immer sehr lesenswert und seine Sichtweisen äußerst interessant.
Dieser Artikel hat mit Antisemitismus nichts zu tun, das ist mit die abstruseste Anschuldigung eines Lesers gegen einen Artikel bzw. dessen Autor, die ich seit langer Zeit hier auf taz.de habe lesen „dürfen“
zum Beitrag19.03.2015 , 18:12 Uhr
Auch das hier ist in diesem Zusammenhang sehr lesenswert: weg von vaourfake oder varoufakefake hin zur Betrachtung wie mit dieser banalen und aus dem Zusammenhang gerissenen Geste von Bild hysterische Politik betrieben wird:
http://www.bildblog.de/63553/der-griechen-teufel-mit-dem-einzack/
zum Beitrag19.03.2015 , 17:04 Uhr
Ich finde, dies ist ein sehr gelungener Kommentar der taz und selbstredend ein äußerst gelungenes Video von Jan Böhmermann, Chapeau!
Jan Böhmermann sagt ja am Ende des Videos „Es trifft aber auch einen Nerv, so sind wir Deutschen eben: In einem Jahrhundert zwei mal Europa verwüstet, aber wenn man uns den Stinkefinger zeigt, dann flippen wir aus! (…) Liebe Redaktion von Günther Jauch, Yannis Varoufakis hat Unrecht, ihr habt das Video nicht gefälscht, ihr habt einfach nur das Video ausm Zusammenhang gerissen und nen griechischen Politiker am Stinkefinger durchs Studio gezogen, damit sich Muddi und Vaddi nachm Tatort nochmal schön aufregen können. „Der Ausländer, raus aus Europa mit dem! Der ist arm und nimmt uns Deutschen das Geld weg. Das gibt’s ja wohl gar nicht. Wir sind hier die Chefs. So!“ Das habt ihr gemacht. Und der Rest ist von uns“
Leute wie Questor haben es noch immer nicht geschnallt. Ja, das Varoufakis Video ist echt, ja Varoufakis hat Unrecht, und ja, das Video wurde völlig aus dem Zusammenhang gerissen und daher in gewisser Weise auch in seiner Bedeutung verfälscht.
Lieber Questor, hätte Schäuble dies getan, so hätten einige deutsche Medien wie die Bild Zeitung diesem sicherlich noch zugejubelt…
Was aber Böhmermann noch zeigt: wie absurd Teile der hiesigen Medienlandschaft auf diesen dämlichen, aus dem Kontext gerissenen Stinkefinger reagieren. Als würde die Tatsache, dass der Stinkefinger gezeigt worden ist, irgendetwas an der aktuellen Situation ändern. Anstatt sich um die Sachlage, die Probleme zwischen der neuen griechischen Regierung und den „Institutionen“ und der EU „Rettungspolitik“ zu kümmern, kümmern wir uns um einen dämlichen Stinkefinger...
zum Beitrag10.03.2015 , 17:35 Uhr
Das Drohen mit einer Flut von islamistischen Flüchtlingen ist in der Tat ein schäbiges Kapitel der neuen griechischen Regierung und zeigt nochmals deutlich, welcher Geist Kammenos und seine Rechtsaußen von Anel umweht. Und das ist ein absoluter Ungeist!
Die Drohung, dass die Rechtsextremen die Macht übernehmen würden, wenn Syriza scheitert, ist aber leider ein allzu reelles Szenario…
Syriza würde abfallen, der ND würde seine Prozente vielleicht noch halten können, PASOK wäre ähnlich unbedeutend wie heute, wer aber vermutlich sehr stark zulegen würde, sind die Rechtsextremisten der Goldenen Morgenröte…
Und daran wäre das Scheitern der Syriza, im Verbund mit der korrupten Elite um ND und PASOK, sowie die Troika und auch der gnadenlose Umgang der Eurogruppe mit der neuen Regierung schuld. Auch wenn es versucht werden würde. Es könnte sich keine der genannten Gruppen die eigenen Hände in Unschuld waschen…
Ich habe mir die aktuellen Vorschläge der SYRIZA zur effizienteren Eintreibung der Steuern nicht im Detail angesehen, aber da man schon 2013 ein 23 seitiges Dossier (zumindest in seiner deutschen Übersetzung) zur angestrebten Steuerpolitik hatte, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass heute, wie oft behauptet, in Steuersachen nur heiße Luft geblasen wird (http://www.cornelia-ernst.de/wp-content/uploads/2015/01/SYRIZA-Vorschlag-f%C3%Bcr-ein-gerechtes-und-effizientes-Steuersystem.pdf).
Das Problem bleibt in der Tat, wie diese Steuern eingetrieben werden können mit deinem Staatsapparat, welcher dies etliche Jahrzehnte (gewollt?!) nur äußerst ineffizient tat...
zum Beitrag10.03.2015 , 17:22 Uhr
Wie ich ja schrieb, erscheint das Steuerproblem für die EU erst jetzt von solch „tragender Relevanz“, was bedeutet, dass die EU schon zuvor (sehr richtigerweise) eine Reform des Steuer- und Steuereinnahmesystems forderte.
Nur war man, wie sie ja selbst sagen, in den letzten fünf Jahren mehr als gnädig und hat auf die Nichtreformen der ND und PASOK mit neuen Krediten reagiert. Erst jetzt, wo seit kurzem eine linke Regierung in Griechenland an die Macht gelangt ist, wird dies zu einem so entscheidenden Kriterium, dass man dieser neuen Regierung zur Ausarbeitung eines detaillierten Planes (unter Anderem hierfür) ganze 20 Tage Zeit lässt. Das ist absurd.
„Und da der griech. Staatsapparat nicht nur aus den Ministern besteht, ist das Argument: "Wir sind die _neue_ Regierung!" keines, was alle anderen Argeumente schlägt.“ Auch das ist ganz richtig, bedeutet aber, dass es dieser Umstand der aktuellen Regierung noch unmöglicher macht, bereits jetzt vorzeigbare Ergebnisse zu präsentieren, da eben dieser über Jahrzehnte gewachsene Staatsapparat neu aufgestellt und zur Eintreibung der Steuern bereit gemacht werden muss… Genau dies ist ein weiterer Hemmschuh, der der neuen Regierung nicht angelastet werden kann (sondern wieder PASOK und ND) und weshalb die 20 Tage Deadline auch so realitätsfern ist, wenn man wollen würde, dass diese Regierung die in sie gesetzten Erwartungen (auch von der EU, oder besser Eurogruppe) erfüllt… Da ich aber (wie im eigenständigen Kommentar oben formuliert) davon ausgehe, dass die Eurogruppe und vor allem Deutschland gar kein Interesse an einer erfolgreichen Umsetzung der angestrebten Reformen von Seiten der Syriza zu haben scheint, erscheint die eigentliche Unlogik der kurzen Frist doch wieder „logisch“...
zum Beitrag10.03.2015 , 14:17 Uhr
Mit ihren ersten Ausführungen gehe ich nicht d'accord, das Einnahmeproblem haben sie aber in der Tat sehr richtig definiert. Dies ist in der Tat eines der größten Probleme, welches besteht und der Vorschlag von Varoufakis mutet wirklich etwas hilflos an.
Interessant ist aber, dass dies in der EU Politik erst jetzt von tragender Relevanz zu sein scheint und der neuen Regierung stets süffisant vorgehalten wird, so als habe sie, und nicht die korrupten Parteifreunde der SPD und CDU, PASOK und ND, dafür gesorgt, dass Reeder laut Verfassung von der Zahlung von Steuern befreit werden und dass die Steuerbehörden kaum zu wissen scheinen, wie das effektive Eintreiben von Steuern überhaupt funktioniert.
Auch vor diesem Hintergrund ist die mutwillig unmöglich kurz gesetzte Frist eine kalkulierte Frechheit.
Man versucht es der neuen Regierung eben so schwer zu machen wie man es kann, um am Ende angeblich doch Recht behalten zu können...
zum Beitrag10.03.2015 , 14:07 Uhr
Vielen Dank Herr Bonse für die klaren Worte!
,,Das ist schlicht nicht möglich. Keine Regierung der Welt kann in 20 Tagen die komplette Administration umkrempeln und Kosten und Nutzen mit Zahlen untermauern. Nicht Varoufakis spinnt – sondern all jene, die diese völlig realitätsfremde Bedingung aufgestellt haben. Griechenland braucht mehr Zeit, diese Forderung gilt weiter"
Dass dies unmöglich ist, wird auch Herr Schäuble wissen, aber ich bin mittlerweile zu der absoluten Überzeugung gekommen, dass es den Vertretern der ,,marktkonformen Demokratie" (was für ein Hohn, da noch von Demokratie zu reden) nicht um sinnvolle Lösungsansätze einer komplexen Problematik geht, sondern darum, die eigenen ideologischen Grundsätze trotz des drastischen Scheiterns weiter ,,durchzuprügeln" und an Griechenland ein Exempel zu statuieren: glaubt nicht, dass es eine Alternative zur ,,Alternativlosigkeit" gebe.
Dazu ist man auch bereit, Griechenland vor die Wand fahren zu lassen, dadurch den Geburtshelfer für die ,,Missgeburt" Goldene Morgenröte zu spielen, sich darüber zu empören und nicht verstehen zu wollen, wie es so weit denn überhaupt kommen konnte und letztlich voller Überheblichkeit auch noch zu behaupten, dass die Alternative, die von Syriza aufgezeigt wurde, ja offensichtlich nicht funktioniert habe und die eigene Politik auf einmal wirklich als alternativlos erscheint. Das ,,Problem" PODEMOS hätte man ganz nebenbei noch verhindert...
zum Beitrag09.03.2015 , 15:05 Uhr
Das Problem ist ja, dass er sich eben nicht von der Bundesregierung abhebt, sondern mit seiner militaristischen Rhetorik und auch dem neoliberal definierten Begriff von Freiheit voll auf Linie liegt. Klar daher, dass auch die FDP ihn ganz dufte findet.
Dass er aber Occupy Wallstreet belächelt und für irrelevant hält und die massenhafte Überwachung durch NSA und BND nicht als Angriff auf die bürgerlichen Freiheitsrechte ansieht und Snowdens Fall im besten Fall geflissentlich ignoriert hat, sagt eigtl schon alles über diesen Bundespräsidenten...
zum Beitrag09.03.2015 , 14:53 Uhr
Oh ja Herr Kubicki, der Gauck ist ein wahrer Freund der Freiheit. Darum hat er sich auch so offensiv für Snowden und gegen die totale Überwachung durch NSA und BND eingesetzt!
Oh wait...
zum Beitrag09.03.2015 , 14:47 Uhr
Frau Göring-Eckhart hatte offensichtlich Recht: die Grünen sind keine Friedenspartei (mehr?)
zum Beitrag09.03.2015 , 14:23 Uhr
Nicht die griechische Regierung muss ,,zur Ordnung gerufen werden, sondern der Koalitionspartner der SYRIZA und hier vor allem der hetzerische Kammenos.
Varoufakos hat nicht erst einmal seiner Verachtung Kammenos gegenüber Ausdruck verliehen!
Genauso täte die Bundesregierung gut daran, Leutchen wie Ramsauer zur Raison zu rufen, der hier irgendwelche konservativen Luftschlösschen baut und meint, den vermuteten Wählerwillen hinter sich zu wissen, ohne zu beachten, dass auch etliche deutsche Bürger die neoliberale ,,Rettungspolitik" für krachend gescheitert halten und der griechischen Regierung viel Erfolg in der Umsetzung ihrer politischen Agenda wünschen, wohlwissend, dass gewisse Kräfte und Personen in EU und deutschen Regierungskreisen wie Schäuble versuchen werden dies mit allen redlichen und unredlichen Mitteln zu verhindern...
Da erscheint es auch zweitrangig, was nach Syriza käme, sollte diese Regierung, weshalb auch immer scheitern, nämlich vermutlich die Goldene Morgenröte. Aber hauptsache eine Alternative zur ,,Alternativlosigkeit" der neoliberalen ,,marktkonformen Demokratie", wie die PODEMOS in Spanien, wird verhindert... Bei der nächsten Sonntagsrede wird dann wieder von westlichen Werten wie einer demokratischen politischen Kultur gefaselt, obwohl man genau weiß, dass das Bekämpfen einer Alternative und der Begriff ,,alternativlos" selbst höchst undemokratisch sind...
zum Beitrag09.03.2015 , 14:07 Uhr
Wieso schreibt auch die taz, wie die BILD, Varoufakis habe mit einem Volksentscheid ,,gedroht"? Wie droht man denn mit einem Volksentscheid? Nicht, dass bald noch jemand in der EU auf die Idde kommt und mit der Demokratie doht...
Gut finde ich, dass hier zumindest das Interview mit der Corriere dela Sera erwähnt wird. Und trotzdem hat Herr Varoufakis wohl nicht, wie im Artikel behauptet, direkt mit einem Volksentscheid gedroht: ,,Asked by a journalist about what will happen if Europe does not “hear out” the Greek positions, the Minister replied that Europe listens and knows how to find solutions, as well as succeeding in making mutually beneficial agreements. And when the specific reporter insisted with the hypothetical question “yes, but what would you do if all of your proposals are rejected?” the Minister replied that – as the Prime Minister has stated himself – “we have not come to love our chairs – if it is needed, if we find ourselves in front of intransigence, we will resort to the Greek people either via elections or with a referendum” – obviously in terms of the content of the reforms and fiscal policy. At this point of the interview, the editing team of the newspaper added “for the euro” – something that the Minister neither said nor meant." https://greekanalyst.wordpress.com/2015/03/08/reply-of-greek-minfin-on-distortion-of-varoufakiss-words/
zum Beitrag07.03.2015 , 13:45 Uhr
Für mich ist Ruslan Kotsaba ein Held (obwohl ich das Konzept des Helden generell eigentlich für überholt halte, und für bequem zudem. Man kann sich auf „seinen“ Helden beziehen, man überhöht ihn und muss sich vor sich selbst nicht rechtfertigen, nicht ähnlich zu handeln, weil, wer kann schon wie ein Held handeln?)
Er kann nun wirklich nicht als „Putin-Versteher“ bezeichnet werden, hat ebenfalls auf dem Maidan gegen die vormalige autokratische Regierung demonstriert, ist aber nicht bereit, zur Waffe zu greifen und andere Menschen für welche Gründe auch immer zu töten.
Ganz abgesehen davon, dass Sawtschenkos Entführung und Auslieferung offensichtlich unter zweifelhaftesten Umständen erfolgt ist und eine Verurteilung vermutlich zur Farce werden würde, kann diese Frau von mir nicht ernsthaft bewundert werden. Als friedensbewegter Mensch jemanden als Helden zu deklarieren, der bzw die zeit ihres Lebens Soldatin war und sich den Traum des Fliegens nicht als Zivilpilotin, sondern beim Militär erfüllen wollte, fällt mir nicht nur schwer, sondern ist unmöglich.
Aber in der von beiden Seiten (Russland auf der einen und Ukraine und westliche verbündete auf der anderen) extrem aufgeheizten Stimmung sind Leute wie Kotsaba selten geworden, dabei bräuchte es sie viel öfters… Nicht nur jetzt!
zum Beitrag05.03.2015 , 23:13 Uhr
„Verteidigungsetat“, schön wäre es, wenn man diesen noch, ohne rot zu werden, so nennen könnte.
Das ist kein Vorwurf gegen das Autorenduo, sondern die Bundesregierung, die dabei ist, die Bundeswehr aus einer Verteidigungsarmee in eine „mobile Eingreiftruppe“ (also faktisch eine Truppe für den Kriegseinsatz) aufzubauen. Warum steht man in der Regierung nicht dazu, dass man auf das Grundgesetz pfeift und nennt den Verteidigungsetat endlich das, was es ist: ein Rüstungsetat?
zum Beitrag26.02.2015 , 12:46 Uhr
Gebe ich ihnen natürlich Recht!
Ich ging auch nur von der naiven Vorstellung mancher aus, die CDU stünde wirklich für irgendwelche christlichen Werte, welche sie immer wieder behauptet. Ich wollte nicht behaupten, dass die CDU Führung das wirklich selbst glaubt. Das wäre in der Tat ziemlich naiv.
zum Beitrag26.02.2015 , 11:27 Uhr
Ja ja, die CHRISTLICH Demokratische Union… In den Sonntagsreden, wenn es politisch opportun erscheint, wird dann wieder die christlich-jüdische Tradition beschworen, auf der unsere Gesellschaft angeblich fußt (genau die jüdische Tradition, welche der durch die konservative Eliten ins Amt gelangte Adolf Hitler auch physisch auszulöschen suchte), und in der alltäglichen Politik, da wird dann geflissentlich die christliche Erziehung und die angeblich christlich motivierte Politik vergessen… Was kümmert mich schon die christliche Pflicht der Nächstenliebe oder die, den Armen dieser Welt beizustehen… Diesen massiven Widerspruch erkennen vermutlich die politisch Verantwortlichen durchaus, sind aber nicht bereit diesem auch durch ein Ende dieser Heuchelei auch nur ansatzweise Rechnung zu tragen...
zum Beitrag21.02.2015 , 13:22 Uhr
Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass dies erstens eine von der griechischen Bevölkerung oder Regierung erachtete Alternative zur EU und dem Euro ist und dass zweitens in Russland eine nicht von Marktradikalität geprägte Wirtschaftsordnung herrscht. In Europa haben wir eine marktkonforme Demokratie, in der alles bekämpft wird, was nicht den undemokratischen Regeln des Marktes entsprechen will (die neue griechische Regierung mit dem ausgewiesenen Keynesianer Varoufakis beispielsweise), und in Russland eine Oligarchie, in der das Großkapital großen Einfluss besitzt und noch weniger demokratische Mitbestimmung möglich ist.
Auch mich, entschuldigen sie meine Ausdrucksweise, kotzt das Gebahren und die Arroganz der konservativen deutschen Regierung, und aktuell besonders des Juristen, der weshalb auch immer Finanzminister geworden ist, an, aber warum genau sollte eine Hinwendung Griechenlands zu Russland Besserung für die Griechen versprechen? Das ist doch Nonsens...
Nein, man kann nur hoffen, dass die deutsche Regierung mit dem Versuch scheitert, die griechische Regierung zum Stürzen zu bringen, und dass Europa endlich aufwacht und eine Alternative zur marktradikalen und undemokratischen Logik, die unsere Regierung forciert, hervorbringt.
Dies wird nicht gelingen, wenn die griechische Regierung scheitert.
Und wenn die Linke n Griechenland scheitert, werden rechte Parteien in Europa noch größeren Zulauf bekommen, und das kann eigentlich auch die deutsche Regierung nicht wollen. Aber da sieht man, wie weitsichtig diese Regierung handelt. Das ist wahrlich zum Kotzen...
zum Beitrag21.02.2015 , 13:08 Uhr
Einfach mal vielen Dank für diesen großartigen Kommentar an die taz und Eric Bonse. Hiermit ist alles gesagt, was es zu sagen gäbe: „Das „Programm" - es ist von einem Hilfsangebot zu einem Folter-Instrument geworden“
zum Beitrag20.02.2015 , 12:11 Uhr
,,Die Verfasser des offenen Briefs sehen jedoch einen zunehmenden Rechtsdrall in der Partei: „Das Profil unserer Partei wird von einigen bei uns immer konservativer definiert und bewegt sich in der öffentlichen Wahrnehmung daher im Parteienspektrum immer weiter nach rechts.“ "
Genau diesen Eindruck habe ich auch, ebenso insbesondere seit Bundestagswahl.
Dies ist auch der Grund, weshalb ich mittlerweile innerlich von den Grünen abgewandert bin und sie für mich (aktuell) nicht mehr wählbar sind. Ich würde im Moment zu der Linken tendieren, auch wenn mich dort einige außenpolitische Positionen befremden. Aber in welcher Partei fühlt man sich schon zu hundert Prozent heimisch?
zum Beitrag15.02.2015 , 13:32 Uhr
Es ist unendlich traurig, was in Kopenhagen passiert ist.
Eine emotional durchaus verständliche Reaktion von Dänen jüdischen Glaubens wäre die Auswanderung nach Israel durchaus. Und trotzdem finde ich Bibi Netanjahus Werben um die jüdische Bevölkerung Europas zumindest problematisch. Historisch gesehen ist für die Juden Israel sicherlich die Heimat, aber für die meisten jüdischen Bürger wird seit Jahrzehnten oder gar Generationen in diesem Fall Dänemark, oder auch Frankreich die Heimat sein. Und diese verlässt man nicht so einfach.
Zudem sollte auch die Frage erlaubt sein, weshalb man davon ausgehen sollte, dass für Juden das Leben in Israel zwingend sicherer ist? Rein vom Gefühl her dürfte es in manchen Teilen Israels für jüdische Bürger unsicherer sein, als in den europäischen Staaten. Was will Netanjahu also mit der „Werbung“ europäischer Juden bezwecken?
zum Beitrag15.02.2015 , 01:24 Uhr
Ich möchte das wahrscheinliche Motiv der Kopenhagener Attentäter gar nicht in Frage stellen, wir müssen davon ausgehen, dass es sich um ein religiös begründetes Verbrechen handelt.
Interessant finde ich nur, dass sie im Zusammenhang des Chapele Hill shootings umgehend versuchen, einen der momentan möglichen Hintergrund des Anschlages zu relativieren und von der These ausgehen, es handele sich lediglich um irgendeinen Durchgeknallten, während sie bei den Koppenhagener Anschlägen fest davon ausgehen, dass es sich um einen islamistischen Anschlag handelt (wovon auch ich ausgehe. Momentan deuten die Indizien nämlich darauf hin).
Die unterschiedliche Beachtung beider Verbrechen finde ich erschreckend. Im Resultat und unter Umständen im Beweggrund der Anschläge ähneln sich beide Vorgänge nämlich.
Und um es nochmals klar zu stellen: es geht mir auf keinen Fall darum, die wahrscheinlichen Hintergründe der abstoßenden Tat in Kopenhagen auch nur in irgendeiner Weise zu relativieren.
Es ging mir ursprünglich nur darum, aufzuzeigen, dass eben auch die von ihnen genannten Atheisten unter Umständen zu Attentätern werden können, die diesen dezidiert nicht-religiösen Hintergrund als Beweggrund angeben, sowie Breivik sich als „christlicher“ Attentäter bekannt hat und diverse Anschläge in Europa, so wie mutmaßlich das Münchner Oktoberfestattentat, auf einen Rechtsextremen Hintergrund und daher auch Beweggrund schließen lassen.
zum Beitrag15.02.2015 , 01:21 Uhr
Lieber KarlM,
selbstredend weiß ich nicht mehr als andere, dies habe ich auch nie behauptet. Ich weiß nicht, wie sie zu dieser Behauptung kommen. Ich schrieb in beiden Fällen „mutmaßlich“, habe also nicht behauptet, zu wissen, dass es sich um einmal radikale Moslems und das andere mal um einen radikalen Atheisten handelt. Das Wort „mutmaßlich“ drückt in diesem Zusammenhang die nach aktueller Sachlage wahrscheinlichste, bzw. eine der möglichen Varianten bzw. Hintergründe der Vorgänge aus. Vielleicht habe ich das Wort „mutmaßlich“ auch etwas unvorsichtig gewählt, da dieses impliziert, ich gehe davon aus, es handele sich um einen atheistisch motivierten Anschlag. Was ich aber weiß, ist, dass die mediale Beachtung beider Vorgänge sehr different ausgefallen ist, obwohl in beiden Fällen die Hintergründe noch nicht geklärt sind und auch im Falle des US Anschlags ein terroristischer Anschlag durchaus im Bereich des Möglichen ist.
Ich weiß nicht, ob der Parkplatztäter „hinsichtlich der Motivlage etwa die gemutmaßte Religionszugehörigkeit der Geschädigten angegeben“ hat. Wissen sie, was die auf der Flucht befindlichen Täter in Dänemark bezüglich ihres Hintergrundes angegeben haben?
zum Beitrag14.02.2015 , 22:51 Uhr
So wie hier? http://www.scilogs.de/natur-des-glaubens/als-tagesschau-und-tagesthemen-beim-chapelhillshooting-versagten/
Beide Anschläge sind gleichermaßen verachtenswert und nicht im Ansatz zu rechtfertigen!
Interessant aber finde ich die äußerst differente mediale Antwort auf beide Vorgänge.
Und dabei würden beide Anschläge eine gleich große Aufmerksamkeit erfordern.
Einmal mutmaßlich radikale Moslems und einmal ein mutmaßlicher radikaler Atheist… In beiden Fällen tote Menschen, getötet von hasserfüllten Personen…
zum Beitrag07.02.2015 , 11:12 Uhr
Das Verhalten der Türkei, nicht teilzunehmen, weil ein Vertreter der israelischen Regierung anwesend sein wird, ist schon ein Hammer. Leider wird der mögliche Hintergrund nicht weiter geklärt. So oder so erzeugt ein solches Verhalten ein Gefühl, dass antisemitische bzw antiisraelische Reflexe bedient werden sollen und demokratisch bestimmte Konfliktbewältigung für die Entscheider ein Fremdwort sind.
Dass der NATO-Generalsekretär Russland alleine für die Situation verantwortlich macht und das ebenfalls gefährliche Spiel seiner Militärallianz verschweigt, ist nichts neues, macht das Verhalten aber nicht minder gefährlich.
Dass Russland mehr als nur zündelt, ist hinlänglich bekannt, die NATO aber betreibt eine ebenfalls brandgefährliche Politik (unter Anderem mit dem Kokettieren einer Aufnahme der Ukraine in die Nato und gemeinsamen Militärmannövern).
Der Kommentar von Immanuel Wallerstein hier in der taz hat ja auch auf dieses gefährliche Spiel hingewiesen. Ein sehr interessanter und ausgewogener Kommentar, der auch Lösungen aufzeigt.
zum Beitrag04.02.2015 , 08:52 Uhr
Mal wieder ein Fall von ,,Wenns nicht so traurig wäre, würde ich mich köstlich amüsieren"
Es ist wirklich schade. Eine demokratisch legitimierte, den Bürgern verpflichtete EU wäre wirklich wünschenswert.
Leider ist die EU in ihrer aktuellen Verfasstheit ein Einfallstor des Wirtschaftslobbyismus und Neoliberalismus in die Gesetzgebung ihrer Mitgliedstaaten. Als überzeugter Europäer ist das Ganze ein Trauerspiel.
Schulz ist auch nur ein weiterer Politiker, der den desaströsen Zustand einer Partei aufzeigt, die einmal aus der Arbeiterbewegung entstanden ist und sich das Soziale auf die Fahne schrieb und heute nur noch eine Karrikatur dessen ist.
Dass man von Juncker nichts anderes zu erwarten hatte, war schon vorher klar. Umso bitterer, dass dieser Mann auch noch eine solche Unterstützung zu Teil wurde/wird.
Solches Verhalten sollte einen Demokraten anwidern.
zum Beitrag31.01.2015 , 12:07 Uhr
Da gebe ich ihnen absolut Recht.
Ich sprach jetzt nur von Griechenland, weil das Thema des Artikels war und dort die Besteuerung nicht nur in einer Schieflage, sondern gerade von großen Einkommen und Vermögen kaum existent ist.
Aber sie haben natürlich absolut Recht mit ihrer Anmerkung.
Nur wird hier eine gerechtere Steuerpolitik unter Merkels CDU nicht möglich sein. Wenn, wie die Grünen und die SPD, während des Wahlkampfes eine gerechtere Besteuerung angestrebt wird, gibt es einen Aufschrei der Ungerechten aus Politik (CDU, FDP) und konservativen Medien (Springer, Faz beispielsweise). Ich glaube nicht, dass eine CDU geführte Regierung zu diesen wichtigen Reformen im Steuerwesen bereit ist. Nein, man erfreut sich an den „höchsten Steuereinnahmen“ der Geschichte und kehrt die Ungerechtigkeit der Besteuerung unter den Teppich, man darf ja das eigene Klientel (Unternehmer, Finanzwirtschaft) nicht verschrecken…
Und die SPD und Grünen? Unter Schröder jedenfalls kam es nicht zu einer gerechteren Besteuerung, und aus den Reihen der SPD hört man, nun wo sie an der Regierung beteiligt sind, auch kaum noch etwas davon…
zum Beitrag31.01.2015 , 11:41 Uhr
Absolut verständlich, dass Griechenlands Regierung nicht mehr mit der Troika zu verhandeln bereit ist.
Wie Varoufakis sagt, ein Gremium, das keine demokratische Legitimation besitzt, aber die prekären Verhältnisse in Griechenland, herbeigeführt durch eine korrupte Politikerelite von PASOK und ND, zementiert hat. Trotz Sparanstrengungen, der Zerschlagung des Gesundheitswesens, sozialer Sicherung, einer nicht nachvollziehbaren Privatisierungswelle etc., sind die Schulden exorbitant gestiegen, 60 Prozent Jugendarbeitslosigkeit und die Wirtschaft darbt noch immer am Boden.
Griechenland will anscheinend mit Maximalforderungen in Verhandlungen eintreten, um aus ihrer Sicht ein möglichst erträgliches Ergebnis zu erzielen.
Am Wichtigsten wäre es nun aber erst einmal Steuerreformen anzustrengen, die eine Steuergerechtigkeit herstellen, so dass in der Folge langfristig gesehen u.U. eine antizyklische Wirtschaftspolitik mit Fokus auf die Nachfrageseite eingeführt werden kann.
Bleibt nur zu hoffen, dass es bis dahin die „Merkellisten“ in Europa nicht durch wirtschaftlichen und ideologischen Druck geschafft haben, die aktuell von Syriza dominierte Regierung zu Fall zu bringen. Ich drücke den Griechen die Daumen!
zum Beitrag31.01.2015 , 11:40 Uhr
Absolut verständlich, dass Griechenlands Regierung nicht mehr mit der Troika zu verhandeln bereit ist.
Wie Varoufakis sagt, ein Gremium, das keine demokratische Legitimation besitzt, aber die prekären Verhältnisse in Griechenland, herbeigeführt durch eine korrupte Politikerelite von PASOK und ND, zementiert hat. Trotz Sparanstrengungen, der Zerschlagung des Gesundheitswesens, sozialer Sicherung, einer nicht nachvollziehbaren Privatisierungswelle etc., sind die Schulden exorbitant gestiegen, 60 Prozent Jugendarbeitslosigkeit und die Wirtschaft darbt noch immer am Boden.
Griechenland will anscheinend mit Maximalforderungen in Verhandlungen eintreten, um aus ihrer Sicht ein möglichst erträgliches Ergebnis zu erzielen.
Am Wichtigsten wäre es nun aber erst einmal Steuerreformen anzustrengen, die eine Steuergerechtigkeit herstellen, so dass in der Folge langfristig gesehen u.U. eine antizyklische Wirtschaftspolitik mit Fokus auf die Nachfrageseite eingeführt werden kann.
Bleibt nur zu hoffen, dass es bis dahin die „Merkellisten“ in Europa nicht durch wirtschaftlichen und ideologischen Druck geschafft haben, die aktuell von Syriza dominierte Regierung zu Fall zu bringen. Ich drücke den Griechen die Daumen!
zum Beitrag30.01.2015 , 11:39 Uhr
Inwiefern hätte also eine ND geführte Regierung, die rassistische Hetze während der Wahl betrieben hat und für ihre starke Nähe zur griechischen Orthodoxie bekannt ist, für eine liberalere Gesellschaftspolitik gesorgt?
Warum spielt die links-alternative taz auf einmal im Konzert der empörten neoliberalen Medien mit und bezichtigt der 5 Tage alten griechischen Regierung unter deutlicher Führung der Syriza allerlei Dinge, welche man einer wesentlich illiberaleren und wirtschaftsradikalen Partei wie der ND nicht in einem solch scharfen Ton und in einer solchen Artikelschwämme angetragen hat?
Und wie kann es sein, dass die taz mittlerweile sogar ganz offensichtlich selbst von der ZEIT in ihrer Griechenlandberichterstattung links überholt worden ist? (http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-01/griechenland-tsipras-russland-linke-che-guevara)
zum Beitrag30.01.2015 , 11:37 Uhr
Meine klare Ablehnung des Bündnisses mit der Ultrarechten und der russischen Politik der Menschen-, Grundrechts- und Völkerrechtsverletzung habe ich ja bereits unter diesem Artikel (Kommentar?) kundgetan (http://taz.de/Griechenland-und-Russland/!153779/), weshalb ich dies nun nicht erneut tun werde.
Stattdessen möchte ich einfach ein paar Fragen in den Raum stellen:
Weshalb bringt der Autor auf einmal Israel ins Spiel, das in der Diskussion um Griechenland bisher, völlig zu Recht, außen vor gelassen wurde, weil es ganz offensichtlich mit der Situation nichts zu tun hat? Soll hier auf ganz subtile Art und Weise ein Antisemitismusvorwurf (gegen Syriza?) kreiert werden? Oder gar gegen den gemeinen Syriza Sympathisanten, der sich über einen linken Gegner der troikisch, neoliberalen Spardoktrin erfreut?
Warum findet die Klarstellung Varoufakis in diesem Artikel (Kommentar?) keine Erwähnung, der herausstellte, man sei nicht gegen die Sanktionen gegen Russland, sondern es habe der neuen griechischen Führung nicht gefallen, dass man sie aus der EU darüber schlicht nicht informiert habe?
Warum erwähnt der Autor nicht, dass das taktische, und nicht etwa ideologische Bündnis zwischen Syriza und Anel insofern gewinnbringend für Syriza ist, als dass Anel, aufgrund der Geringfügigkeit ihrer Sitze im Parlament, sich bereits mit einem Ministerposten zufrieden geben muss und die Syriza dadurch in wirtschaftlichen Fragen freie Hand hat?
Warum findet es keine Erwähnung, dass die Syriza bereits dafür gesorgt hat, dass in Griechenland geborene Ausländer mit sofortiger Wirkung zu griechischen Staatsbürgern werden? Warum findet der rassistische, der Anel also sehr nahestehende Wahlkampf der ND hier keine Erwähnung? Wäre dies bei einem Wahlsieg der ND in der taz ebenso kritisch hinterfragt worden wie nun jede Regung der jungen Regierung?
zum Beitrag29.01.2015 , 22:41 Uhr
Ich verweigere mich aber der tendenziösen Berichterstattung (in Deutschland), gegen eine Politik, die sich gegen die Entpolitisierung und neoliberale Durchdringung des Lebens richtet. (Hiermit ist die Syriza, nicht etwa Putin oder russische Politik gemeint)
Der Vorwurf des Kommunismus (oder Postkommunismus, der aufs selbe hinausläuft) ist natürlich ganz gut, wenn man die Syriza zu diskreditieren versucht, kommt der Wahrheit aber nicht im Entferntesten nahe. Die Kommunisten in Griechenland nennen sich selbst auch Kommunisten und leben in ihrer eigenen kleinen Scheinwelt, in der sie es sich seit Jahrzehnten gemütlich gemacht haben. Die Syriza aber ist nicht kommunistisch… Sie ist eine linke Partei, die nicht dem korrupten Machtapparat griechischer Politikereliten von konservativen und rechtskonservativen Kreisen der ND oder pseudo-sozialdemokratischen Kreisen der PASOK angehört.
Zum Glück endet der Artikel versöhnlich und wie ich finde, durchaus realistisch: „Und wer weiß: So wie Charles de Gaulle einmal entgegen seiner erklärten Absicht Algerien unabhängig werden ließ und der beinharte Antikommunist Nixon sich mit Mao Zedong verständigt hat, könnte ja auch das Säbelrasseln von Syriza nur die Ouvertüre zu einer pragmatischen Lösung der Schuldenkrise in Brüssel und zu einer Umverteilung in Athen sein. Die Hoffnung darf man nicht aufgeben.“
zum Beitrag29.01.2015 , 22:37 Uhr
Oh, ein Anti Syriza Artikel… Wer hätte das erwartet?
„Auch Syrizas ausländische Sympathisanten haben seltsamerweise immer nur den Aspekt der Brüsseler und Berliner Hegemonie kritisch betrachtet, selten die griechische Klassen- und Klientelgesellschaft.“
Also, ich als Syriza Sympathisant habe immer auch die korrupte griechische Elite um ND und Pasok und griechischer Oligarchie kritisiert, die Griechenland „in die Scheiße geritten haben“, sowie die Troika, die mit ihrem neoliberalem Diktat ausländische Investitionen abgesichert, aber für die griechische Bevölkerung und Wirtschaft keine Erholung gebracht hat…
Genauso kritisiere ich auch das Bündnis mit der Ultrarechten, im übrigen eine durch und durch neoliberale Partei, die die Füße wirtschaftspolitisch still halten wird, da ihr Vorsitzender seinen ersehnten Posten als Verteidigungsminister erhalten hat.
Aber all das kann doch nicht darüber hinwegtäuschen, dass diejenigen, die die Krise verursacht und zementiert haben, nicht die Lösung sein können.
In diesem Beitrag wird auch die Beruhigung und Relativierung der angeblichen Russland-annäherung Varoufakis gänzlich übergangen, die in einem vorigen taz Bericht (kurze) Erwähnung fand.
Wenn die Syriza scheitert, sind linke Projekte in Europa für lange Zeit Geschichte. Dann ist das Ziel neoliberaler Politiker in der EU und ganz besonders in Deutschland sowie vielen der hiesigen, neoliberal geprägten Medien erreicht: die völlige Systemkonformität und die Unmöglichkeit einer Politik, die auf dem linken Wege von den gewohnten, aber nicht weniger gefährlichen neoliberalen Bahnen weiter Teile der politischen Elite in Europa abweicht. Und nein, ich glaube nicht, dass Putin der Gegenpol zu dieser Politik ist. Er ist machtpolitischer Gegenpol, aber ein mindestens ebenso berechnender, rechtskonservativer Politiker, der systematisch Grund- und Menschenrechte einschränkt und völkerrechtswidrig die Krim annektiert hat.
zum Beitrag22.01.2015 , 16:12 Uhr
Ein wirklich gutes und interessantes Interview, was sich vom üblichen aktuell angesagten Hyperventilieren von Merkel bis BILD angenehm abhebt!
zum Beitrag22.01.2015 , 11:06 Uhr
Vielen Dank für diese deutlichen Worte. Das Gebahren der SPD und der Grünen ist in der Tat erbärmlichster Opportunismus.
Es muss radikal aufgeklärt werden, denn, falls die Anschuldigung stimmt, ist das ein politisches Verbrechen, welches strafrechtliche Folgen haben muss. Wundert mich aber nicht, dass die beschuldigten Personen aus der CDU kommen. Bestätigt auch da meine Vorurteile gegen Teile der Partei.
Wieder einmal bitter enttäuscht bin ich von meiner ehemaligen politischen Heimat, den Grünen. Aber da ist man seit 1998 ja eh nichts anderes mehr gewohnt...
zum Beitrag17.01.2015 , 21:44 Uhr
Die zeitliche Parallele habe ich in der Tat nicht erkannt, danke dafür.
Nur erschließt sich mir der Sinnzusammenhang zwischen Ukrainekonflikt und der erdachten Union dennoch nicht. Vielleicht kann mir den jemand erläutern und mit Fakten belegen. Im Artikel steht der Zusammenhang als nicht belegte Behauptung...
zum Beitrag17.01.2015 , 17:10 Uhr
Ich sehe jetzt auch keinen Zusammenhang zwischen dem (schon vorher?) gescheiterten Projekt der eurasischen Union, welche in 2015 erst in Kraft trat, und dem Ulraine Konflikt, der bereits 2013 eintrat. Hier wird eine Behauptung aufgestellt, welche aber nicht mit Fakten untermauert wird.
Für meinen Geschmack wird hier wieder sehr viel interpretiert und gedeutet, dass es in die NATO anti Putin Politik passt. Ich bin nun wirklich kein Versteher eines Putins, der rechtskonservative Politik betreibt, Minderheiten ihrer Rechte beraubt und völkerrechtswidrig die Krim annektiert. Es ist aber frappierend, wie die ebenfalls stark von geopolitischen Überlegungen getriebene NATO, EU und USA Politik, welche ebenfalls massiv zur Destabilisierung der Ukraine beigetragen hat, in der taz nur selten kritische Erwähnung findet. Kritische Berichterstattung haben Russland und ,,der Westen" verdient, und nicht nur eine Seite.
In der Zeit fand ich diesen Artikel über die Eurasische Wirtschaftsunion nicht nur weniger aufgeregt, sondern auch informativer: http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-01/russland-eurasische-wirtschaftsunion-armenien-kasachstan
zum Beitrag13.01.2015 , 20:25 Uhr
Ich fand den Marsch der Millionen Menschen verschiedener Konfessionen für Freiheit, Brüderlichkeit und Gleichheit wirklich großartig.
Er war friedlich, besonnen, und gleichzeitig kämpferisch, die Werte der Republik zu verteidigen und dem Hass des islamistischen und des rechten Radikalismus keine Chance zu geben.
Dass der Marsch der Staatsoberhäupter arrangiert war, war ja eigentlich klar. Eigentlich ist es auch ein ganz schönes Bild gewesen. Eigentlich.
Ich finde es nur sehr befremdlich, dass ein rechter Rattenfänger wie Victor Orban, der in seinem Land jegliche Opposition und Presse- und Meinungsfreiheit einschränkt, hier auf einmal medien- und pr-wirksam meint für die Presse- und Meinungsfreiheit zu marschieren. Das finde ich Arg heuchlerisch…
zum Beitrag09.01.2015 , 17:43 Uhr
Ich finde es schade, dass die beiden bzw. die drei nun tot sind.
Nicht, weil ich mit den Tätern Mitleid hätte, sondern, erstens: weil sie nun das haben, was sie sich offensichtlich gewünscht haben: einen „Märtyrertod“, und zweitens, weil es ein Sieg des Rechtsstaates gewesen wäre, die beiden/drei zu verhaften, ihnen einen fairen Prozess zu geben und sie anschließend so lange wie es die französischen Gesetze in einem solchen Fall zulassen, zu inhaftieren.
zum Beitrag09.01.2015 , 13:30 Uhr
Mein Beitrag ging natürlich an sie @SIKASUU
zum Beitrag09.01.2015 , 13:30 Uhr
Ich glaube, ihrem Beitrag bleibt nichts hinzuzufügen, außer: Danke für ihre Gedanken! Ähnliche schwirren auch bei mir im Kopf herum, nur hätte ich sie nicht so gut „zu Papier“ bringen können.
zum Beitrag08.01.2015 , 16:14 Uhr
Stimmt, in Dortmund kriegt man nämlich für die Fälschung offizieller Dokumente und Fahrens ohne Führerschein über einen Zeitraum von 7 Jahren 90 Tagessätze und nicht 91... Geht ja auch nicht, dass man für diese läppischen Kleinigkeiten vorbestraft wird...
Aber gut, Pisczecks Spielmanipulation hat man dann doch als würdig erachtet, um vorbestraft zu werden..
Aber alles Verbrecher in München.. Schon klar...
zum Beitrag07.01.2015 , 21:23 Uhr
und @Shalamow
Die taz stellt sich richtigerweise nicht gegen „den Islam“, dafür aber gegen Islamismus, was man auch an dem sehr gelungenen Aufmacher auf Seite 1 „Je suis Charlie“ sieht.
Aber manche Menschen möchten diesen Tatsachen einfach nicht ins Auge blicken, da es ihrer vorgefestigte Meinung über die „Gutmenschen“ und pösen „politisch Korrekten“ diametral entgegen steht.
Die taz könnte auch plumb auf Seite 1 schreiben „Wir finden Islamismus scheiße“ und sie würden auch das noch versuchen als Verharmlosung oder ähnliches dazustellen…
zum Beitrag07.01.2015 , 17:40 Uhr
Ein sehr guter und treffender Kommentar wie ich finde.
Auch ich würde mich als Journalist fragen, ob ich noch schreiben darf, was ich möchte.
Ein trauriger Tag, in allererster Linie für die Opfer und deren Angehörigen, und in zweiter Linie für die Pressefreiheit...
zum Beitrag07.01.2015 , 14:23 Uhr
Unter dem Zeit Artikel habe ich einen sehr guten Leserkommentar von SubspaceEcho gelesen, ich hoffe ich darf diesen hier zitieren:
,,
90. Schockierend
Charlie Hebdo ist quasi eine Institution. Ein Anschlag auf die Mitarbeiter, das ist kaum fassbar.
Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt den Familien der Opfer.
Sollte sich der Zusammenhang mit Mohammed-Karrikaturen bestätigen, sollten alle einen klaren Kopf bewahren, Vernunft walten lassen und dem Rechtsstaat vertrauen.
Für diesen feigen Anschlag ist niemand anderer verantwortlich als die Täter. Sie gehören geächtet und mit der gebotenen Härte des Gesetzes ihrer gerechten Strafe zugeführt - nicht jedoch Unschuldige, die möglicherweise die gleiche Religion haben."
zum Beitrag07.01.2015 , 14:08 Uhr
Für die Täter bleibt Verachtung, für die Opfer und ihre Familien nur mein herzlichstes Beileid. Ein schwacher Trost...
Solch eine Tat ist mit nichts zu rechtfertigen!
zum Beitrag07.01.2015 , 09:36 Uhr
Die Syriza Forderung wird, wenn ich mich recht erinnere, auch vom IWF unterstützt oder nicht? Dieser ist nun nicht gerade als Hort linker Geldpolitik bekannt...
Ich jedenfalls denke auch, dass ein wichtiger Schritt zur Sanierung des öffentlichen Haushalts ein Schuldenschnitt wäre, der sicherlich vor allem öffentliche Forderungen umfassen würde.
Bezeichnend, aber nicht überraschend ist, dass ,,unsere" Bundesregierung meint, dass die wirtschaftlichen Daten Griechenlands wahrlich positive Anzeichen liefern würden, weshalb man nun ein ,,bloß weiter so!" ausruft. ,,Das Staatsdefizit sinkt und die Wirtschaft beginnt wieder zu wachsen."
Griechenlands Wirtschaft wuchs im letzten Jahresquartal im Vgl. zum vorherigen um 0,7 Prozent, was in hiesigen Medien Jubelstürme ausgelöst hat. Die Arbeitslosigkeit liegt noch immer bei rund 25 Prozent, die Jugendarbeitslosigkeit sogar bei knapp 50. Seit Beginn der Austeritätspolitik ist die Arbeitslosigkeit stark angestiegen und dieser Trend ist noch nicht abgewendet. Zudem ist die Binnenmachfrage geradezu lächerlich gering, was logische Folge der Arbeitslosigkeit und prekären Beschäftigung durch Liberalisierung und Flexibilisierung des Arbeitslebens ist...
Der Tourismusboom (der ja nur saisonal bedingt ist (17 Prozent mehr Besucher als zuvor, was sich bei einer dahinsichenden Wirtschaft bereits stark bemerkbar macht)) ist hauptverantwortlich für die ,,boomenden" Wachstumszahlen. Zudem darf man nicht vergessen, dass auch wirtschaftlich zu Grubde gerichtete Ökonomien irgendwann wieder zu wachsen beginnen.
Man könnte noch viele weitere Gründe anführen, ich spare mir es aber lieber... Zum Feiern oder am Kurs festzuhalten, weil alles dufte sei, wäre mir nicht zu Mute... Der Bundesregierung offensichtlich schon. Nun denn...
zum Beitrag05.01.2015 , 18:12 Uhr
Damit implizieren sie, dass auch die anderen Leser dieser Seite einen besonderen Erklärungsbedarf zur Finanzierbarkeit der Forderungen Tsirpas verspüren, was zumindest anhand der sonst hier veröffentlichten Kommentare nicht zwangsläufig ersichtlich zu sein scheint.
Aber ich habe meine Sicht der Dinge ja nochmals in aller Kürze und Unvollständigkeit zur Erklärung angeführt, von daher passts ja ;-)
zum Beitrag05.01.2015 , 17:38 Uhr
Und woran machen sie ihre Behauptung fest?
Wenn es um die außenpolitischen Fragen (insbesondere Russland betreffend, nicht aber die der deutschen Außenpolitik bezogen auf das eigene Militär) geht, stehe ich den Nachdenkseiten auch nicht wirklich nahe, und dennoch muss man auch diese Ansichten zu Wort kommen lassen, hören und dann für sich bewerten.
Ansonsten kann ich keine Anhaltspunkte für eine angebliche „Spinnerseite“ entdecken. Tut mir leid, für mich ist dies eine Seite, auf welcher etliche interessante und gut recherchierte Artikel zu innen- und vor allem wirtschafts- und finanzpolitischen Themen zu finden sind… Nicht nur Deutschland, sondern auch Griechenland und insbesondere Syriza betreffend…
zum Beitrag05.01.2015 , 14:21 Uhr
Wen meinen sie mit uns?
Meinen sie mit uns etwa sich und die Mehrheit der deutschen Bevölkerung, die sich hinter sich wähnen? Mit solchen Annahmen und Überhöhungen des eigenen Standpunktes wäre ich generell vorsichtig. Ich benutze sie aus den genannten Gründen beispielsweise nicht.
Dennoch will ich ihnen kurz und unvollständig antworten, da eine fundiertere Antwort zu viel meiner Zeit, die ich nicht habe, beanspruchen würde.
Ein klarer Schuldenschnitt wäre ein erster, wichtiger Schritt, der vielen nicht gefallen dürfte, aber notwendig ist, um Griechenland wieder Luft zum Atmen zu bereiten. Auch der IwF scheint diesen Schritt als begrüßenswert zu empfinden.
Auch wäre das Eintreiben alter Steuerschulden der griechischen Elite eine immense finanzpolitische Befreiung, die sehr viele neue Geldquellen für den Staat erschließen würde.
Vor ein paar Monaten gab der Minister der Steuerbehörde (ich meine es war Finanzminister Stournaras, lasse mich dort aber auch gerne korrigieren) zu bedenken, dass, wenn man nur 50% der hinterzogenen Steuern der letzten 10 bis 12 Jahre einziehen würde, die Staatsschuld Griechenlands beglichen werden könnte… Darum wäre auch ein häufig vorgebrachter Einwand, durch das konsequente Eintreiben der Steuern würde nicht genügend Geld für eine andere Politik generiert, obsolet. Das Eintreiben der ausstehenden und dem Staat zustehenden Steuern der Unternehmen und reichen Schicht aber haben die letzten griechischen Regierungen stets „versäumt“ zu tun, und die Syriza wird ein solch dreckiges Spiel sicherlich nicht mitgehen.
Die Nachdenkseiten haben auch eine sehr interessante Analyse zur Situation um Griechenland und Syriza verfasst, vielleicht interessiert es sie ja:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=24353
zum Beitrag05.01.2015 , 11:17 Uhr
Die Meinungsmache, welche die deutsche, zumeist konservative Politik und die Leitmedien (die taz hierbei mal ausgenommen) gegen Griechenlands Linke betreibt, ist erschreckend. Was halten diese Politiker oder Zeitungen eigentlich so von der Demokratie?
Deutsche Politiker betreiben griechische Innenpolitik. Das was sie seit Jahren durch den Einfluss auf die Troika bereits tun, nun auch, um die griechischen Wähler zu beeinflussen und demokratische Entscheidungen zu ihren Gunsten zu verändern.
Ich hoffe, die Griechen wählen die Syriza zur stärksten Kraft und setzen damit ein starkes Signal gegen eine Austeritätspolitik, die nicht den Griechen, sondern der Finanzwirtschaft und dem Schutz deutscher Investitionen dient.
zum Beitrag29.12.2014 , 11:58 Uhr
100%ige Zustimmung.
Die (S)PD ist nicht minder an dem Desaster Schuld. Leider sind in der (S)PD nicht mehr viele Politiker tätig, welche ich für fähig halte, eine wirklich sozialdemokratische Politk zu betreiben. Während des Wahlkampfes wird links geblinkt, danach aber biegt man in unangenehmer Regelmäßigkeit rechts ab...
zum Beitrag29.12.2014 , 10:40 Uhr
Ein sehr kluger und reformbestrebter Politiker, dem ich vieles zutraue.
Ich würde mir wünschen, dass Syriza stärkste Kraft und Tsirpas folglich Ministerpräsident wird.
Es würde dem austeritätsgeschädigten Griechenland und anderen darunter leidenden Staaten eine Alternative zur „Alternativlosigkeit“ Merkels geben.
zum Beitrag23.12.2014 , 15:36 Uhr
Es ist schlimm und abstoßend, dass jüdische Einrichtungen auch heute noch unter Polizeischutz gestellt werden müssen.
Auch als Linker kann ich dem wertkonservativ geprägten Josef Schuster applaudieren. Gutes Gelingen!
zum Beitrag22.12.2014 , 15:12 Uhr
Das von vielen (neoliberal geprägten) Ökonomen benutzte Modell des Homo Oeconomicus geht auch vom rein egoistischen Menschen aus, der nur zum eigenen Vorteil handele. Diese Theorie ist also gar nicht so verpönt (oder gar politisch inkorrekt?) wie sie glauben machen wollen.
Nur wird dieses, mittlerweile immer häufiger kritisierte Modell dadurch nicht richtiger. Es lässt nämlich nicht nur, aber auch die elementare Wichtigkeit von sozialen Bindungen für ein soziales Wesen wie den Menschen außer Acht, welches ihn zu sozialem und altruistischem Verhalten befähigt.
zum Beitrag16.12.2014 , 00:48 Uhr
Naja, Sozialabbau und Angriff auf Tarifautonomie (Stichwort Tarifeinheitsgesetz) gibt es auch in unserem Land, nur vielleicht nicht in einer solch konzertierten Aktion, sondern schleichend nach und nach. Ob das nun soviel besser ist?
Ansonsten guter Artikel und Solidarität mit den belgischen Streikenden!
zum Beitrag10.12.2014 , 12:48 Uhr
Stimmt natürlich, das ist mir so gar nicht aufgefallen, erst als sie es schrieben. Sorry auch an Henry Fillinger.
Allerdings finde ich den Vergleich mit Himmler dann doch überzogen, man läuft dabei stets auch Gefahr, die Verbrechen der Nazis zu verharmlosen, ob nun gewollt oder nicht spielt da keine Rolle.
Ich würde beides auf keinen Fall gleichsetzen, vergleichen kann man natürlich alles.
Aber, und das sage ich aus Überzeugung: George Bush und seine Führungsriege sind für mich in der Tat Verbrecher, welche nicht einmal die Falschheit und Verkommenheit ihres Handelns heutzutage einsehen wollen. Definitiv gehören Bush und co. vor ein Gericht gestellt, und wenn dies in den USA nicht geschieht, so wäre es durchaus eine Überlegung wert, sie nach Den Haag zu zerren. Und wenn sie nicht zu Verhandlungen reisen sollten, so kann man sie zumindest in Abwesenheit verurteilen. In wie weit dieses Urteil dann zur Vollstreckung käme, stünde auf einem anderen Blatt…
Bloß glaube ich nicht daran, dass es soweit kommen wird. Auch wenn es wichtig und richtig wäre…
zum Beitrag10.12.2014 , 10:40 Uhr
Da verdrehen sie die Aussage des Autors aber ein wenig. Das von ihnen gewählte Zitat sollte auch den Rest des Absatzes: „Anders aber in USA: Schon vor der Veröffentlichung des Senatsberichts über die Foltermethoden, mit denen der Geheimdienst CIA über Jahre mutmaßliche Al-Qaida-Terroristen quälte, gingen Expräsident George W. Bush und sein damaliger Vize Dick Cheney offensiv in die US-Medien. Das Programm sei von oben abgesegnet und ausgesprochen sinnvoll gewesen, die beteiligten CIA-Agenten echte Patrioten.“ beinhalten, ansonsten wird die ursprüngliche Aussage nämlich verfälscht.
Es ist gut und richtig, dass der CIA Bericht in gekürzter Fassung herausgekommen ist, und ja, das unterscheidet die USA beispielsweise von Syrien. Das wagt auch niemand zu bezweifeln. Aber: der Bericht wurde gegen die Widerständen von Figuren wie Bush oder Cheney und gegen weite Teile der republikanischen Partei veröffentlicht. Wegen diesen wurden auch weite Teile geschwärzt. Wie bewerten sie in der Konsequenz dann das Verhalten Bushs oder der republikanischen Partei und der konservativen Eliten des Landes?
Aus diesem Vorgang und den an Widerwertigkeit, Demokratie- und Menschenverachtung kaum zu überbietenden Aussagen George W. Bushs auch noch etwas Positives ziehen zu wollen, irritiert mich, und ich denke einige andere auch, sehr, um es vorsichtig zu formulieren. Das also soll „ein gepriesenes und und (sic!) oft zu würdigendes Ruhmesblatt der amerikanischen Geschichte“ sein? Befremdend…
zum Beitrag09.12.2014 , 19:25 Uhr
Ein sehr interessanter Artikel und vor allem eine sehr interessante Institution, welche dort geschaffen wurde.
Wenn diese, so wie es ausschaut, vorurteilsfrei Anschuldigungen gegenüber Polizisten bzw. Polizeieinsätzen überprüft, kann man das gestiegene Vertrauen auf der Insel in die Polizei durchaus verstehen. Denn besonders groß war dieses zuvor (verständlicherweise) nicht ausgeprägt.
Eine Frage:
Lässt sich die Polizeigewaltstatistik Chicagos, obwohl sie ungefähr dieselbe Anzahl an Bewohnern hat, wirklich mit Jamaica vergleichen? Ich frage mich dies wirklich, weil die Sozialstruktur sicherlich ziemlich different ist. Kann man dies ohne weiteres vergleichen?
zum Beitrag01.12.2014 , 19:29 Uhr
Fragt doch mal in Gladbach, Freiburg, Nürnberg und Berlin nach, was die von den letzten Transfers des BvB halten… Reus, Gündogan, Ginter, Ramos… Um nur vier Beispiele der Transferpolitik der Dortmunder zu nennen… Dass diese Schwächung anderer Bundesligisten, die in der „Nahrungskette“ unter Dortmund stehen, in diesem Zusammenhang nicht thematisiert wird, zeigt die tendenziöse Berichterstattung über Bayern und Dortmund nur zu deutlich und disqualifiziert auch noch so interessante Artikel gleich zu Beginn… So lange sich das nicht ändert und Dortmund endlich genauso wie die Bayern oder jeder anderen transferierende Klub behandelt wird, sind solche Berichte eigentlich nicht in ihrer Gänze ernst zu nehmen, wie sie es sicherlich eigentlich verdienen.. Die anderen Punkte in diesem Artikel bieten nämlich interessante Ansätze zu einer vernünftigen und sachlichen Diskussion…
zum Beitrag01.12.2014 , 19:27 Uhr
Ernsthaft? Der erste Punkt schon?
Das ist doch wirklich zu billig…
Lewandowski wäre, wenn er nicht zu den Bayern gegangen wäre, aller Voraussicht nach nach Madrid gewechselt. Dann hätte Madrid die Dortmunder geschwächt und nicht die Bayern. Nur dass dies in der Journaille anders dargestellt worden wäre…
Zudem darf man durchaus anfügen, dass Borussia Dortmund bei Mario Götze eine Klausel in seinen Vertrag implementiert hat, welche es ihm und einem interessierten Verein ermöglichte, diese zu ziehen und einen Wechsel zu ermöglichen. Hätte Dortmund sich darauf nicht eingelassen, hätte Götze entweder nicht verlängert und wäre ablösefrei gewechselt… Wohin auch immer…
Bei einem Jungen mit diesen Anlagen war damit zu rechnen, dass ein großer europäischer Klub diese Klausel zwangsläufig irgendwann ziehen würde, in dem Fall der FCB. Es wäre fahrlässig, nicht an ihm interessiert gewesen zu sein, gerade für diesen Preis (in Relation zu einem Neymar beispielsweise).
Der Zeitpunkt der Bekanntgabe des Wechsels ist der kritikwürdige Punkt, nicht aber der Transfer an sich…
Schade auch, dass sich die taz der üblichen, propagierten Meinung fast vorbehaltlos anschließt, der BvB sei der Hort der Moral, Robin Hood quasi, wie es Jürgen Klopp in einem Anflug von Überheblichkeit einmal nannte. Die verquere Selbstwahrnehmung, welche von vielen Sportmedien auch noch weiter propagiert wird, der BvB tätige seine Transfers auf einer Wolke der moralischen Unantastbarkeit, ist nämlich ziemlicher Hanebüchen……
zum Beitrag26.11.2014 , 18:51 Uhr
Hat keine der Oppositionsparteien die Regierung wegen ihrem fetischhaften Festhalten an TTIP trotz etlicher triftiger Gegenargumente angegangen? Einem der wundesten Punkte?
Ich bin enttäuscht, sollte dies der fall sein…
zum Beitrag26.11.2014 , 18:26 Uhr
Da gebe ich ihnen Recht. Das ist das Schwierige. Gut finden tue ich diese Beleidigungen deshalb nicht, das habe ich ja auch geäußert.
Ich wollte nur nochmal das vorgebrachte Argument des Textes herausstellen…
Aber wie gesagt, ich gebe ihnen Recht, auch die „Mächtigen“ oder ethnischen Gruppen, die seit Jahrhunderten die „Spielregeln“ festlegen, sollte man nicht beleidigen. Bringen tut dies eben auch nichts.
Man muss, wie erwähnt, die „Macht“ herausfordern und hinterfragen und sich dieser entgegenstellen, aber ohne beleidigend oder gar gewalttätig zu sein. Das ist die kunst. Alles andere ist (leider?) kontraproduktiv…
zum Beitrag26.11.2014 , 17:59 Uhr
Der Kommentar ging an "Questor", sorry ;-)
Also, um es kurz zusammenzufassen: es geht um den Gegensatz von Macht vs. Machtlosigkeit.
In diesem Konstrukt, welches zweifelsohne existent ist, ist es durchaus geboten, das erste der beiden Gegensatzpaare herauszufordern... Ob man das nun mit Beleidigungen tun sollte ist eine andere Frage. Es geht hier ja auch nicht primär um Beleidigungen direkt gegen diese Gruppe, sondern gegen rechte Dumpfbacken. Nebenbei kriegt die "Macht" auch noch einen Streifschuss ab... Ein Kollateralschaden sozusagen, um ein Wort der "Mächtigen" in diesem Kontext zu verwenden ;-)
Besser als Minderheiten, welche sowieso bereits über wenig bis keinen gesellschaftlichen Einfluss verfügen und Macht als gegen sie gerichtetes politisches Instrument empfinden...
zum Beitrag26.11.2014 , 17:51 Uhr
Steht im Text ;-)
Mit diesen Beleidigungen trittst du nach oben, das bedeutet in Richtung derer, welche aus welchen Gründen auch immer privilegiert sind (häufig schon durch reine Geburt) und triffst damit diejenige „Klasse“, welche Macht ausübt über, beispielsweise, 1 Euro Jobber, welche keine gesellschaftliche, mediale und/oder politische Macht besitzen (können)…
zum Beitrag23.11.2014 , 17:41 Uhr
Es ist natürlich die Frage, inwiefern diese Aussage: „Im Irak werden Christen verfolgt - und wenn das hier so weitergeht, haben auch wir bald eine Christenverfolgung.“ auch bei den übrigen Demoteilnehmern Anklang findet, aber er zeigt, was für ein Humbug dort verbreitet wird und bestätigt Harald Herke darin, die Demoteilnehmer als Dumpfbacken zu charakterisieren.
Es ist gut, dass auch solche Gruppierungen von ihrem demokratischen Recht auf Demonstrationen Gebrauch machen dürfen, das heißt aber noch lange nicht, dass man dem Quatsch, der dort verbreitet wird, nicht mit einer Gegendemo laut widersprechen darf.
Gut also, dass sich zumindest 300 Leute gefunden haben, die den Schmarren nicht unwidersprochen stehen lassen wollten…
zum Beitrag21.11.2014 , 13:05 Uhr
Ich wünsche Rot Rot Grün viel Erfolg. Endlich mal eine progressive Alternative zur Merkel-"Alternativlos"-Politik.
Auf dass sich diese Koalition überhaupt letztlich auf Ramelow im Parlament einigt und sich anschließend nicht zerfleischt.
Es wäre ein wichtiger Fingerzeig auch auf Bundesebene...
zum Beitrag18.11.2014 , 16:27 Uhr
Alleine die Aussage, es gehe um die KINDER und 90 Prozent der Asylanten seien sowieso kriminell...
Wenn es nicht so traurig wäre, würde mich diese Dummheit wirklich belustigen.
Sehr gut der Hinweis des Autors darauf, dass diese Anmerkung als selbsterklärend erachtet wird, als würde eine Müllverbrennungsanlage auf einem Schulhof errichtet.
Und wenn die Politik, meist in Form der CSU, noch dazu zündelt und dieses Feuer real wird, in Form von brennenden Asylbewerberheimen, dann will es natürlich wieder niemand gewesen sein.
zum Beitrag15.11.2014 , 11:25 Uhr
Ich finde Ban Ki Moon findet die richtigen Worte. Wenn sich nicht endlich beide Seiten gleichermaßen bewegen und von ihren geopolitischen Bestrebungen abrücken, wird sich nichts ändern. Es liegt am Westen und an Russland, Frieden zu schaffen. Und das wird nicht durch Waffenlieferungen oder Militärberater geschehen…
zum Beitrag15.11.2014 , 11:24 Uhr
Dies hatte ich vorhin bereits bei Zeit Online zu einem Artikel desselben Themas geschrieben und poste es der Einfachheit halber auch hier nochmals:
Die Schwarz-Weiß Malerei des Westens wird genauso langweilig, aber auch gefährlich wie das gleiche Verhalten der russischen Seite.
Putin solle seinen Einfluss auf die Separatisten geltend machen, um die Einhaltung der Friedensvereinbarung zu gewähren. Im Prinzip eine richtige Forderung, wenn denn die USA/NATO ebenfalls aufhören würden zu zündeln.
Wer glaubt denn noch, dass die Manöver der NATO in der Westukraine lediglich eine Reaktion auf russische militärische Provokationen seien? Das NATO Gebaren ist nicht besser als das der russischen Militärs, nur dass die Bewertung dieser Ereignisse in den hiesigen Medien häufig als ein Akt der Verteidigung und Reaktion bewertet wird.
Würde die USA ihren Einfluss auf die durch sie finanziell bezuschusste und mit amerikanischen Militärberatern unterstützte Regierung für die Einhaltung des Friedensplanes geltend machen, wäre genauso viel gewonnen, wie wenn Russland dies mit den Separatisten täte.
Was ich aber wirklich schäbig finde, ist, aus dem Absturz der Zivilmaschine politischen Profit schlagen zu wollen. Es sind noch immer weder Beweise für einen Abschuss durch die Separatisten, noch durch die ukrainische Regierung vorliegend, und Obama versucht dies nun sogar Putin in die Schuhe zu schieben. Als Hinterbliebener eines Opfers würde es mich geradezu anwidern, wie hier versucht wird, auf dem Rücken dieser Tragödie und Schandtat politischen Profit zu erzielen.
Der Ukraine Konflikt ist ein Schmierentheater, in der der Westen und Russland es lediglich auf geostrategische Ziele abgesehen haben. Beide Seiten verhalten sich höchst amoralisch, dazu muss man leider auch die EU zählen.
zum Beitrag15.11.2014 , 01:20 Uhr
Ich finde, dies ist ein absolut gelungener Artikel. Sehr interessant, verschiedene Facetten beleuchtet und wie ich finde, zu einem äußerst passenden Fazit gekommen. Hut ab!
zum Beitrag15.11.2014 , 01:19 Uhr
Was für ein (Nicht)Verständnis von Demokratie beweisen sie, wenn sie ihren Beitrag mit „Ende der Diskusion (sic!)“ abschließen?
Leute, die meinen, ihre Beiträge so abschließen zu müssen, sind anscheinend nicht in der Lage, mit anderen, die vielleicht eine konträre Meinung haben oder ihnen auch nur in einzelnen Punkten ihrer „Argumentation“ nicht folgen wollen/können, vernünftig, offen und demokratisch zu diskutieren. Dieser Versuch des Unterdrückens einer Diskussion ist antidemokratisch und autoritär.
Sollten sie vielleicht einmal drüber nachdenken. Gute Nacht.
zum Beitrag11.11.2014 , 02:42 Uhr
Der erste Teil des Artikels ist sicherlich richtig, durch ehemalige SED Mitglieder ist die Partei sicherlich auf ihre eigene Weise in Teilen reaktionär.
Auch wenn einer Katja Kipping dies beispielsweise nicht wirklich angehaftet werden kann…
Und trotzdem liegt das Problem vor allem bei Biermann selbst.
Die Linke ist faktisch die einzige Oppositionspartei, da auch die Grünen häufig die Regierungslinie teilen, zumindest wenn es ans Abstimmen geht.
Das mag man pragmatisch nennen, Opposition ist es nicht.
Und es sollte auch für einen (ehemaligen) Linken wie Biermann gelten, gegen eine neoliberale Politik und die Verletzung der Menschenrechte durch die EU Wall zu protestieren. Da aber liegt das Problem. Wolf Biermann hat seinen richtigen und nachvollziehbaren Kampf als Linker gegen das DDR Unrechtsregime gefochten, heute aber legt er sich mit der Macht (Merkel und co) „ins Bett“. Und verkennt dabei, welche Ost Vergangenheit auch diese Parteien haben. Allein Merkels Rolle in der DDR ist für mich nicht wirklich klar.
Und wer a sagt, der muss auch b sagen. Wann hat sich die CDU/CSU, FDP und in Teilen SPD mit ihrer jeweiligen Nazi-Vergangenheit auseinandergesetzt?
Man hat ehemaligen überzeugten Nationalsozialisten an zentrale Stellen der Verwaltung gehievt (Hans Globke), und zwei CDU und einen FDP Politiker mit NSDAP Vergangenheit zu Bundespräsidenten gemacht.
Daher ist auch der Applaus der CDU Fraktion für Biermann vergiftet und nicht ernst zu nehmen.
Wolf Biermann hat sich stark gewandelt. Ich finde nicht zum Vorteil.
Waren das noch Zeiten: http://www.youtube.com/watch?v=rhszn6tucjA http://www.youtube.com/watch?v=M91rb_qkN-U
zum Beitrag10.11.2014 , 21:02 Uhr
„Und so hat man sich ganz nebenbei auch noch des leidigen Gedenkens entledigt, das sonst zum Jahrestag der antisemitischen Pogrome ansteht.“
Danach sah es gestern in Berlin eigentlich auch sehr stark aus.
zum Beitrag09.11.2014 , 16:55 Uhr
Die DDR war zweifelsohne ein Unrechtsstaat, das hat Herr Gysi ja zum Glück auch so formuliert: eine Diktatur, in der großes Unrecht herrschte. Dass das manchen nicht reicht, sagt mehr über die aus, die dies äußern, als über ihn und seine Partei selbst.
Interessant finde ich aber, wie sehr die CDU Abgeordneten den Herrn Biermann beklatschten, und wie wenig sie sich selbst ihrer eigenen Vergangenheit besinnen.
Wann wurde die Nazi-Vergangenheit etlicher später wichtiger CDU Politiker und Bundespräsidenten von ihr selbst aufgearbeitet und sich dieser Vergangenheit gestellt? Das ist alles schon sehr heuchlerisch… Wer a sagt, muss auch b sagen. Nicht die Stärke der CDU
zum Beitrag20.10.2014 , 17:57 Uhr
Abgesehen davon, dass die Autorin sicherlich Recht hat, dass die Gewerkschaften den Kapitalismus (mit) gerettet haben und dies auch weiter tun (durch das Fördern der Binnennachfrage und letztlich auch weltweiter Nachfrage, überall dort, wo sich Gewerkschaften durchsetzen), gibt es aber auch einige strittige Punkte.
Ich finde, dass die GDL jedes Recht hat zu streiken (nur wäre es sicherlich gut, würde sie dies im Verbund mit den anderen Teilgewerkschaften der Bahn tun): wenn ein Staatsunternehmen privatisiert wird und Private die Gewinne einstreichen, haben die Arbeitnehmer auch jedwedes Recht zu streiken und für eine gerechtere Verteilung des Geldes zu streiten. Nur am Besten im Verbund mit den anderen Gewerkschaften.
Auch wenn ich die Ansicht des Artikels auf die Probleme, die Kleingewerkschaften schaffen, durchaus teile, kann man diesen auch Positives abgewinnen.
Da wo nämlich zwei Gewerkschaften um die gleiche Gruppe Arbeitnehmer konkurrieren, kann es durchaus dazu kommen, dass die kleinere, um sich zu profilieren, „radikalere“ Forderungen aufstellt, bei denen die größere Gewerkschaft schließlich mitziehen muss.
Dies führt in der Folge im Optimalfall zu besseren Bedingungen für die Arbeitnehmer, als dies der Fall gewesen wäre, wenn nur eine große, mächtige (im schlimmsten Fall noch die eher zu vernachlässigende christliche) Gewerkschaft an den Hebeln der Macht gewesen wäre.
zum Beitrag20.10.2014 , 17:47 Uhr
Im Prinzip würde es aber funktionieren, denn der Kapitalismus kann logischerweise auch nur funktionieren, wenn Waren die produziert oder Dienstleistungen, die angeboten werden, auch genutzt werden.
Man wird nur nie alle Menschen dazu bringen, in den Konsumstreik zu treten. Trotzdem finde ich ihre Attituüde lobenswert ;-)
zum Beitrag08.10.2014 , 11:25 Uhr
Teil 2:
Selbst für den Fall, dass die Beamten wirklich ihre eigene Unversehrtheit in Gefahr sahen (man fragt sich nur aus welchem Grunde dies sein sollte Anzeichen dafür gab es keine. Vielleicht weil der Mann schwarz ist und sich dann sogar noch wagt, eine cappy zu tragen??), so wäre ein vernünftigeres Vorgehen bei dieser großen Anzahl an Polizisten möglich gewesen. Man hätte die Waffe(n) in Richtung Boden halten und ihn auffordern können, auszusteigen (auch wenn ich ein solches Vorgehen ebenfalls für überzogen halte (insbesondere in der dargestellten Situation, wo keinerlei Gefahr für die Officer ausging), so wäre dies ebenfalls „sicher“ für die Polizisten gewesen und würde nicht in einen solchen Exzess münden…
Es wäre mehr als angebracht, die breit angelegte Diskussion über Polizeigewalt in den USA weiter fortzuführen. Denn ganz offensichtlich ist noch nicht in allen Köpfen angekommen.
zum Beitrag08.10.2014 , 11:22 Uhr
Teil 1:
Wenn der seat belt wirklich nicht benutzt worden ist, so wurde das Auto wohl rechtens angehalten wurde(die Frau bestreitet ja nicht, den seat belt nicht benutzt zu haben), was darauf passiert, kann aber doch beim besten Willen nicht gesetzlich sein.
Der Mann griff (offensichtlich mit der Berechtigung der Officer) in seinen Rucksack, um ein ticket zu holen, um sich damit ausweisen zu können. Dass er das Fenster aus Angst nicht in der Gänze herunterschraubte, kann man bei den letzten Polizeiexzessen durchaus verstehen. Das mag für manche in Deutschland nicht verständlich sein, wenn man aber in den USA lebt und von Polizisten angehalten wird (die dort ja durchaus mit aussortiertem militärischem Gerät ausgerüstet werden) und dazu noch schwarz ist, kann man durchaus verstehen, dass diese Person vorsichtig ist.
Der Officer hat sich ganz offensichtlich geweigert, das Ticket anzunehmen, ihn unter Umständen aufgefordert, das Fenster herunter zu schrauben. Als er dies nicht sofort tat, wurde das Fenster eingeschlagen und der Mann getasert anschließend sogar ein zweites Mal, und die Polizei Hammond nennt dies verhältnismäßig und den Gesetzen Indianas entsprechend? Sollte dies wirklich mit dem Gesetz Indianas in Einklang zu bringen sein, dann hat der Staat Indiana eindeutig ein gesetzlich legitimiertes Gewaltproblem auf Seiten der Staatsgewalt. So oder so fehlt mir völlig das Verständnis für ein solches Vorgehen.
zum Beitrag07.10.2014 , 15:32 Uhr
Etwas Ähnliches wollte ich eigentlich auch schreiben, aber da sie dies bereits wunderbar formuliert haben, werde ich dazu nichts mehr formulieren müssen. Sehr guter Kommentar!
zum Beitrag01.10.2014 , 14:29 Uhr
Mit Rastas in der vorletzten Zeile meinte ich die Glaubensgemeinschaft der Rastafari ;-)
zum Beitrag01.10.2014 , 14:26 Uhr
Ein wirklich informativer, toller Bericht. Danke dafür!
Equal rights vom großen Dennis Brown ist nach wie vor einer meiner absoluten Lieblingssongs, einfach fantastisch in seiner musikalischen Einfachheit und dennoch unglaublich wirkungsmächtig. Ein Meisterwerk, nicht nur des Roots-Reggae!
Da Linton Kwesi Johnson genannt wurde: ein tolles Stück ist „Five nights of bleeding“, wo ebenfalls über die riots gesungen, getoasted wir. Ebenfalls ein großartiges Stück, welches für mich textlich sehr stark rüber kommt.
Eine kleine Anmerkung noch: Ras Muffet trug sicher keine Rastalocken, auch wenn er ein Rasta ist. Er trägt dagegen Dreadlocks, Rastalocken sind etwas anderes und haben nichts mit Rastas oder Dreadlocks zu tun, die Bezeichnung ist da etwas irreführend ;-)
zum Beitrag24.09.2014 , 16:29 Uhr
„Wir interessieren uns ausschließlich für die Sache und nicht für Ideologien“ Und das aus dem Munde eines AFDlers, einer rechtskonservativen Partei, die selbstredend ihre konservative Agenda bzw. Ideologie verfolgt, in der ein solches Vorgehen gegen Asyl und Menschenrechte auch seinen Platz findet.
Auch dass nur das Verfassungsgericht bestimmen könne, wer mitspielen darf oder nicht, ist natürlich so nicht richtig, da die Schweriner Erklärung kein Gesetzestext, sondern lediglich eine Abmachung, ein Gentlemans Agreement zwischen den unterzeichneten Parteien ist. Das weiß der gute Herr hoffentlich auch, ansonsten ist es ein Armutszeugnis für ihn. Für seine Partei ist es das sowieso, und das nicht das erste…
Die AFD enttarnt sich selbst. Das Traurige daran ist aber, dass sie dadurch für manche nur noch attraktiver wird.
zum Beitrag19.09.2014 , 12:21 Uhr
Ich persönlich finde das Ergebnis der Wahl sehr enttäuschend. Ich hatte auf ein unabhängiges Schottland gehofft, welches durch den Bruch mit der neoliberalen Union Großbritanniens/Englands ihren eigenen Weg sozialer und ökologischer gestalten würde. Dies ist leider nicht geschehen, das muss man nun akzeptieren.
Ich bin gespannt wie Cameron darauf zu reagieren versucht. Denn dass es so wie bisher weiter geht, kann ich mir nicht vorstellen. Eine größere Föderalisierung ist ja bereits angedacht.
Auch interessant die Frage, ob England seine Pläne zum Bau eines neuen Atomkraftwerks und eines Endlagers, natürlich in Schottland, nun versucht zu verwirklichen, oder ob man damit nun vorsichtiger agiert… Ich kann es den Schotten nur wünschen…
zum Beitrag16.09.2014 , 01:01 Uhr
Wen meinen sie denn genau mit "fast die gesamte Linke"? Etwa die Partei die Linke? Oder eine nicht näher definierte Masse an linken Gruppierungen, Parteien und Personen, die angeblich nichts zu diesem Thema beigetragen haben?
Dass sie sich dieser falschen Behauptung bedienen, um ihren Dung über „fast die gesamte Linke“ abzulassen, ist für sie bezeichnender, als für eben diese Linke… Da ich nicht der fünfzigste sein mag, der gegen diese von rechts verbreitete Mär anschreiben will und wir bereits 1:00 Uhr haben und ich morgen früh raus muss, werde ich genau dies nämlich auch nicht tun… Wenn sie mögen, können sie ja selbst recherchieren, sie werden genug finden… Gehen sie ohne Scheuklappen durch diese Welt und sie werden sehen, dass „fast die gesamte Linke“ nämlich nicht klischeehaft schweigt, oder bleiben sie blind bei ihrem Weltbild, ist vielleicht auch einfacher… Nur erwarten sie nicht, dass ihnen nicht widersprochen wird…
zum Beitrag10.09.2014 , 18:13 Uhr
Teil3:
Leere Phrasen, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass die Frau selbst zugibt, nicht zu wissen, wie die Wachstumsraten zu ermitteln sein und dann nicht einmal auf die Vorgebrachten eingeht.
„Es gab hier die BSE-Kühe oder die vergifteten Blutkonserven in Frankreich. Aber niemand in den USA sagt deshalb: Oh mein Gott, jetzt können wir keine französischen Tomaten mehr essen!“
Geht es nur mir so, oder ist auch diese Anmerkung nicht gerade stringent?
„Wenn die Standards nur anders sind, wozu braucht es ein riesiges Abkommen wie TTIP?“
Und genau das ist die richtige Frage, die für mich auch am Ende dieses Interviews noch steht und welche Frau Novelli sicherlich nicht hat ausräumen können, ganz im Gegenteil…
Vielen Dank an die taz für dieses Interview, das die Position der Politik sehr schön entlarvt. Es ist pervers!
Generelle Opposition gegen TTIP ist nach wie vor angebracht! Es wäre ein Skandal, wenn wir unsere Demokratien willfährig vor den Karren des Kapitals spannen würden!
zum Beitrag10.09.2014 , 18:12 Uhr
Teil2:
Das kommen staatliche Gerichte in Europa und den USA auch und diese sind dazu sogar noch rechtsstaatlich organisiert und demokratisch legitimiert und nicht durch das von Frau Hermann und/oder Herr Pötter genannte Geld der Wirtschaft korrumpiert.
„Und es stimmt auch nicht, dass diese Verhandlungen außerhalb der Gesetze stehen oder illegitim sind.“
Das stimmt leider, sobald man Gesetze, wie das Freihandelsabkommen TTIP erlässt, welches den gesetzlichen Rahmen zur Enddemokratisierung des Verhältnisses zwischen Staaten und Unternehmen schafft.
„Niemand hat je vorgeschlagen, dass wir Leute zwingen wollen, Gentechnik zu gebrauchen oder zu essen. Die Leute sollen wählen können, ob sie bestimmte Dinge kaufen möchten. So funktioniert ein freier Markt.“
Und da es auch in Europa eine starke Progentech Lobby gibt, was Frau Novelli sicherlich nur zu gut weiß, hieße dies, dass nicht die Verbraucher oder die Politik, sondern diese Unternehmen entscheiden, gentechnisch veränderte Lebensmittel anzubauen und zu vertreiben.
„Sie nicht. Aber es gibt eine Menge Leute, die solche Sorgen schüren. Und es gibt bestimmte Sorten von gentechnisch veränderten Mais, die für Tierfutter bereits eingeführt werden können.“
Das stimmt und ist traurig, legitimiert aber noch immer nicht die durch Lobbys und solche Politikberater erzwungene Einführung dieser Lebensmittel auch noch direkt für den menschlichen Verzehr.
„Außerdem wollen wir die Transparenz erhöhen und für Partizipation sorgen, damit alle Stimmen gehört werden.“
Und wann genau soll dies sein? Am Ende der Verhandlungen, wenn die Vereinbarung im „Optimalfall“ bereits unterzeichnet ist? Bisher ist davon nichts zu sehen!
„Ich weiß nicht, wie man dieses Wachstum misst, es wird aber bedeutend sein, und zwar jährlich. Neben den großen Unternehmen ist es vor allem der Mittelstand, der Motor der Exportwirtschaft, der profitieren wird.“
zum Beitrag10.09.2014 , 18:10 Uhr
Teil1:
„Das können sie natürlich. Aber wir wollen ein Abkommen, das so umfassend wie möglich ist. Dazu gehören auch außergerichtliche Schiedsgerichte, wo Unternehmen gegen Staaten klagen können. Wir haben hier die Gelegenheit, einen „Goldstandard“ zu setzen, der dem Rest der Welt zeigt, was die richtigen Parameter für ein Handels- und Investitionsabkommen sind.“
Dann bitte nie wieder ein Freihandelsabkommen! Es kann doch nicht sein, dass die EU und die USA im Interesse des Kapitals ihre eigenen Rechtsstaaten und Demokratien aushebeln.
„Die Klauseln gegen Diskriminierung von Unternehmen sind auch wichtig, wenn man mit anderen Staaten verhandelt. Die Schwellenländer sagen nämlich: Wenn ihr Investorenschutzklauseln nicht bei den Industrieländern vereinbart, solltet ihr sie auch nicht von uns fordern. Damit beginnt eine Abwärtsspirale, die wir nicht wollen.“
Diskriminierung von Unternehmen… Naja… Das bedarf keines weiteren Kommentares. Aber meines Wissens hat die Nichtexistenz von Investitionsschutzklauseln zwischen Industrienationen bisher noch nicht dazu geführt, dass ein Freihandelsabkommen mit einem Schwellenland nicht zustande gekommen wäre. Man redet ein Problem herbei, welches nicht existiert, um diese falsche Politik legitimeren zu können.
„Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Dispute zu lösen. Die Schlichtung ist nicht per se ein Problem. Es gibt auch keine so großen Unterschiede bei den Resultaten zwischen Gerichten und Schiedsgerichten.“
Ich habe keine eigenen Zahlen, aber in allen Dokumentationen die ich gesehen und Berichten, die ich gelesen habe, wurde genau das Gegenteil behauptet. Zumindest wird immer wieder die Tatsache dargelegt, dass die zutiefst undemokratischen Schiedsgerichte in 80-90 Prozent im Interesse des Kapitals entscheiden.
„Das System hat sich bewährt und kommt mit sehr komplizierten Umständen und Fällen zurecht.“
zum Beitrag09.09.2014 , 16:22 Uhr
Aber genau das ist es doch nicht, was Deniz Yücel hier macht. Er beschreibt lediglich in seiner für ihn typischen, etwas flapsigen Art, was in diesen Berliner Bezirken nicht zu empfehlen ist. Und der aufmerksame Leser erkennt darin natürlich eine Kritik der dort beschriebenen Verhältnisse, also genau das Gegenteil, was sie bei Deniz Yücel vermuten, vielleicht aufgrund von politischer Voreingenommenheit ihrerseits, aber das, das ist genauso sehr Spekulation wir ihr Beitrag und, vielleicht, genauso falsch.
zum Beitrag08.09.2014 , 01:47 Uhr
Wo wird in diesem Artikel denn relativiert oder gar verteidigt? Ich kann nichts dergleichen erkennen. Der Vorwurf ist absurd.
Es wird aufgerufen, nicht in Aktionismus zu verfallen (CDU oder Maas, und dadurch den Salafisten sogar noch in die Karten zu spielen, Stichwort überhöhte Aufmerksamkeit), sondern am Kern des Problems selbst u.A. durch Jugendarbeit, anzupacken.
zum Beitrag05.09.2014 , 18:09 Uhr
Da sie mich haben mutwillig missverstehen wollen, bedarf es keiner erneuten inhaltlichen Auseinandersetzung mit ihrer kurzen Wortmeldung. Ich denke, sie wissen selbst am Besten, dass meine Beschreibung nicht auf die taz, sondern auf sie und Ihresgleichen, nämlich diejenigen, die von einer political correctness Diktatur und Gutmenschentum parlieren und so eine wirkliche Auseinandersetzung ohne zu nichts führender Polemik nicht befördern, sondern behindern, am besten zutrifft. Schönen, sonnigen Nachmittag noch.
zum Beitrag05.09.2014 , 08:16 Uhr
Die Taz mit ihrem angeblich politisch korrekten Profil und der „Leugnung der Wahrheit“ (ihrer Wahrheit, nicht einer objektiv messbaren), sei also mitschuldig an diesen Verhältnissen? Glauben sie den Schmarren allen Ernstes?
Aber gut, wer auf eine angeblich politisch korrekte Meinungsdiktatur schimpft und meint, die ominöse Wahrheit für sich gepachtet zu haben, ist eben selten an wirklichem Diskurs über Probleme oder demokratischer Diskussionskultur interessiert…
Gerade für sie lesenswert: http://www.bzw-weiterdenken.de/2014/09/political-correctness-geschichte-einer-konstruktion/
zum Beitrag03.09.2014 , 18:11 Uhr
Die Frau hat auch meinen Respekt. Fantastisch, dass diese Frau auch im hohen Alter noch ein solches politisches Engagement an den Tag legt.
„Israelis und Palästinenser müssen einen Weg finden, um in Frieden neben- und miteinander zu leben“ Ein einfacher, aber wahrer Satz. Nur leider wird er so schnell nicht wahr werden, glaube ich leider.
zum Beitrag01.09.2014 , 19:17 Uhr
Ich finde den Kommentar sehr gelungen. Die Unterstützung der IS durch Teile der Zivilbevölkerung ist eben auch auf das Versagen westlicher Politik in Syrien und dem illegitimen Einmarsch der USA und seiner Verbündeten in den Irak zurückzuführen. Was ich mich angesichts der Schlachterei Assads, die mit der des IS vergleichbar ist, frage:
welche Strategien gäbe es denn, Assad „das Handwerk zu legen“, wenn der Wille im Westen gegeben wäre?
Und ebenso wichtig: Welche Wege gibt es, die Unterstützung des IS, die es ja zweifelsohne in einigen arabischen Staaten gibt, zu beenden?
Ich würde wirklich gerne wissen, welche Konzepte denkbar wären? Ich weiß leider keine. (Außer natürlich die typisch militärische Antwort, die aber keine dauerhafte Lösung des Konfliktes bewirken kann, wenn überhaupt (siehe Lybien))
zum Beitrag19.08.2014 , 12:45 Uhr
Es stimmt, dass die europäischen Gesellschaften lange Zeit auf JÜDISCH-christlicher Ethik aufbauten bzw. noch auf diesem Erbe aufbauen, interessant finde ich allerdings, dass viele Konservative und sogar weit rechts Stehende heutzutage schon zwanghaft das jüdische Erbe Europas betonen, wo vor noch nicht allzu langer Zeit deren geistige Vorfahren genau dieses jüdische Erbe aus Europa (und letztlich der Welt) zu tilgen versuchten… Verrückte Welt… Ist erstmal ein größerer Feind gefunden (nicht der als menschenverachtend abzulehnende Islamismus, nein, gleich die ganze Religion an sich), schließt man auch als Konservativer Frieden mit dem ehemaligen Feindbild und betont dies an jedweder möglichen Stelle…
Ich finde es gut und richtig, dass das Judentum zum europäischen Erbe gezählt wird, gerade auch in Zeiten steigenden Antisemitismusses in Deutschland von islamistischer Seite aus (nicht Moslems im Allgemeinen…)
Ich meine nicht explizit sie damit Tazzino, denn ich kann und will mir über sie kein Urteil bilden, ist mir aber allgemein bei solchen oder ähnlichen Diskussionen oft aufgefallen…
Die IS-Kämpfer sind Schlächter, eine Gefahr für jede Gesellschaft, welche sie zum Ziel erklären und ihre Opfer tun mir unendlich leid. Man darf nicht vergessen, dass die meisten ihrer Opfer selbst Moslems sind… Und ein Völkermord an irakischen und syrischen Christen und vor allem Jesiden droht…
Auch wenn ich ansonsten militärische Mittel zur Lösung von Konflikten ablehne, ergibt sich in meinen Augen hier eine Situation wie in Ruanda… Dort hat man zu lange gezögert und (bewusst?) nicht eingegriffen… Das Ende vom Lied war ein schrecklicher Völkermord, der in kürzester Zeit vollzogen wurde... Und den gilt es in Syrien und im Irak zu verhindern… (Leider) auch mit militärischen Mitteln…
zum Beitrag18.08.2014 , 21:30 Uhr
Möglich wäre es rein theoretisch.
Da aber das Judentum keine missionarische Religion ist, ist das Ganze ein schwieriges und langwieriges Unterfangen. Man muss einen langwierigen Prozess durchlaufen, Gijur genannt. Ein Rabbinergericht muss schließlich entscheiden, ob der Übertritt zum Judentum vollzogen werden darf, gesetzt dem Fall man hat ein genügendes Wissen über Tora und Glauben (wie auch immer das wissen als genügend bestimmt wird.) Schmerzhaft sicher für Männer auch die Beschneidung… Ich hatte meine als Kind, nicht das Angenehmste… Nun ja…
Auf jeden Fall ist der Übertritt zum Judentum möglich, von manchen orthodoxen Rabbinern wird der Übertritt aber nicht anerkannt, wenn er bei liberalen Rabbinern oder in liberalen Strömungen vollzogen wurde. So wird es sicherlich auch in konservativen und rechten Kreisel Israels sein… Nehme ich mal an…
zum Beitrag18.08.2014 , 20:44 Uhr
Schon sehr krass die Geschichte.
Ich wünsche den beiden alles Gute.
Positiv finde ich, dass Reuven Rivlin sich öffentlich darüber in der Manier geäußert hat, wie er es getan hat.
Hass und Rassismus, egal ob von jüdisch-israelischer, oder muslimisch-israelischer oder palästinensischer Seite sollte deutlich widersprochen werden. Aber gerade in der momentanen gesellschaftlichen Situation in Israel sicherlich teils sehr schwierig.
"Tod den Linken". Da zeigt sich die hässliche Fratze der Rechten. Und da ist es auch egal in welchem Land diese Rechten beheimatet sind.
zum Beitrag17.08.2014 , 11:07 Uhr
Weshalb meinen sie, dass die gelinkten Artikel nur die halbe Wahrheit erzählen würden?
Bei der Erklärung gegen den Al-Quds Tag wird deutlich gemacht, woher er und sein Antisemitismus kommt: er hat seine Anfänge im Iran und ist islamistischer Prägung.
Beim zweiten Link handelt es sich um eine fraktionsübergreifende Erklärung. Den von ihnen erhobenen Vorwurf könnten sie also beispielsweise auch der CDU machen...
zum Beitrag16.08.2014 , 21:06 Uhr
@Gerald Möller:
http://www.die-linke.de/nc/die-linke/nachrichten/detail/browse/1/zurueck/nachrichten/artikel/deutsch-israelische-parlamentariergruppe-verurteilt-welle-des-antisemitismus/
http://m.die-linke.de/nc/presse/detail/artikel/proteste-gegen-den-al-quds-tag-gegen-jeden-antisemitismus/
Man sollte sich zuvorderst über die Dinge informieren, über die man meint, sein rechtes Geschwurbel ablassen zu müssen.
Es ist sicherlich mehr Arbeit, sich über die politischen Entscheidungen und Abläufe zu informieren, über die man meint, sich äußern zu müssen, aber nur so kann man sich sicher sein, auch Ernst genommen zu werden.
So sind ihre Ausfälle als nichts anderes als generelle, undifferenzierte Abneigung gegen bestimmte politische Strömungen zu werten. Eine ernstliche Diskussion entfällt da natürlich... Man kann auch nicht mit einer Wand diskutieren...
zum Beitrag14.08.2014 , 21:32 Uhr
TTIP und CETA sind eine große Gefahr für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit...
Es ist interessant zu sehen, wie häufig verbal (und hier gerade aus konservativ- liberalen Kreisen der CDU, FDP und Teilen der SPD) die Flagge der Freiheit und vor allem der Demokratie hochgehalten wird, sobald es aber um das Kapital geht, scheint die Demokratie lediglich noch ein lästiger Hemmschuh zu sein.
Kapital(ismus) und Demokratie scheinen sich nicht gut zu vertragen. Eigentlich keine bahnbrechende Neuigkeit... Im Zweifelsfall wird für das Kapital und gegen Demokratie und Bevölkerungen entschieden...
Es gilt TTIP und CETA zu stoppen!
zum Beitrag12.08.2014 , 10:24 Uhr
Ein wirklich toller Schauspieler war Robin Williams. Es macht mich traurig, dass er offensichtlich auch heute noch diese Probleme mit sich herumtrug und sich schließlich wahrscheinlich das Leben genommen hat. Mein Beileid gilt seiner Familie und Freunden.
Ich fand insbesondere „Good morining, Vietnam“, „Good Will Hunting“ und „Dead poet society“ großartig. Ein toller Darsteller!
zum Beitrag07.08.2014 , 19:20 Uhr
Kommentatoren wie Greg schaffen es immer wieder zu belustigen. „Linksintellektuelle Gutmenschen“. Dass man es schafft, das Unwort des Jahres 2011 in noch belustigender Manier zu benutzen? Hut ab für eine solche Leistung!
Greg, ich glaube nicht, dass wir „Linksintellektuelle Gutmenschen“ (nach ihrem Argumentationsmuster ganz offensichtlich eine Masse uniformierter, gleichdenkender Menschen) deutschen Spießern (wie ihnen?) diesen Ausbruch der Gewalt erklären müssen… Wer lesen kann, findet die Erklärung nämlich im Text selbst. Da ihnen das Lesen zuzutrauen sein sollte, braucht ihnen dies auch niemand mehr erklären (der Autor des Artikels hat ihnen diesen Gefallen ja bereits getan.)
Und wie sie vom Konflikt zwischen kurdischen Jesiden und IS Sympathisanten auf den Nahostkonflikt kommen, ist, wären sie ein Turner, ein großartiger Spagat. Da ich aber davon ausgehe, dass sie dies nicht sind, ist er, gelinde gesagt, unsinnig. Aber das wissen sie sicher…
Dennoch: In diesem Zusammenhang, gerade mit uns „linksintellektuellen Gutmenschen“, unter denen es auch Unterstützer Israels gibt, oder, Menschen wie mich, die die Politik der rechten israelischen Regierung, aber auch das Verhalten der Terrortruppen der Hamas kritisieren, gilt es zu differenzieren. Eine Spirale der Gewalt, die zu durchbrechen eine wichtige, aber (im Moment?) kaum lösbare Aufgabe der Weltpolitik ist. Aber wie gesagt, ein anderes Thema.
Und jetzt fühle ich mich schlecht, weil ich ihrem unsinnigen Kommentar auch noch Aufmerksamkeit gespendet habe. Und sie sind damit sicher zufrieden…
zum Beitrag05.08.2014 , 15:56 Uhr
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. 100 Millionen Dollar, 75 Millionen Euro... Machts nicht weniger fragwürdig...
zum Beitrag05.08.2014 , 15:48 Uhr
Witzig, dass, um es mal bösartig zu formulieren, Herr Ecclestone durch die Zahlung eines 100 Millionen Euro schweren Bestechungsgeld den Bestechungsprozess gegen sich beenden kann… Wäre schon fast witzig, wenn es nicht eine ziemliche Dreistigkeit wäre…
Falls er wirklich unschuldig sein sollte, weshalb hält er es dann für notwendig, 100 Millionen Euro zu bezahlen? Macht wenig Sinn…
zum Beitrag29.07.2014 , 22:49 Uhr
Es zeugt aber nicht von einem ausgeprägten Verständnis von Pressefreiheit, an anderer Stelle (beim ZDF nämlich) diese zu attackieren, indem man einen Clip verbieten lässt. Ich denke, dass dies der Punkt war, den auch Theo unterstreichen wollte. Das hat mit Stalinismus nun wirklich nichts zu tun... Aber so ein Vorwurf ist, auch wenn er aus der Luft gegriffen ist, natürlich leicht mal eben erhoben...
zum Beitrag27.07.2014 , 11:43 Uhr
Christian Schmidt hat das ganze ja nochmal schön zusammengefasst und argumentativ unterfüttert, deshalb werde ich mich zu ihrem Kommentar auch inhaltlich nicht mehr substanziell äußern (müssen). Schönen Sonntag ;-)
zum Beitrag26.07.2014 , 21:18 Uhr
Was genau daran nun „dämlich“ sein soll, erschließt sich mir nicht. Was an einer ignoranten Aussage“dämlich“sein könnte, dagegen schon…
Seis drum…
Bin kein Veganer, find aber, dass es sich sehr interessant anhört, würde ich definitiv probieren, gute Sache!
zum Beitrag22.07.2014 , 16:45 Uhr
Ich nutze das binnen I auch nicht wirklich konsequent (bis auf wissenschaftliche Texte eigentlich gar nicht.) Das ist aber auch nicht das Zentrale. Diese Diskussion ist nur ein Symptom des konservativen baklashes, welchen wir in Europa gerade erleben. In der Tat der Aufstand der „Angry white conservative men“, unterstützt von Frauen wie Beatrix von Storch. Armes Europa. Diese sich abzeichnende rechts-konservative Trendwende ist ja nicht erst seit gestern zu erkennen. Umso beängstigender, dass progressive Politiker, Parteien, Verbände, Intellektuelle, Bürger, Gewerkschaften und was weiß ich nicht noch, noch immer keine Antwort, die diese Bemühungen nicht diskreditiert (und damit für rechts-konservative, Unentschiedene und unpolitisch denkende Menschen) noch attraktiver macht, sondern selbst ein attraktives, positives Gegenmodell bereitstellt, an das es sich anzuknüpfen lohnt. Was wir in Europa nicht brauchen, ist noch mehr Antifeministen, Antisemiten, Rassisten und gesellschaftlich antiliberales Gebaren, davon gibt es schon genug…
zum Beitrag20.07.2014 , 17:51 Uhr
Unfassbar, dass so etwas in Deutschland passiert. Dafür sollte man sich wahrlich schämen. Gut ist, dass zumindest Teile der Linkspartei das Verhalten der Demonstranten und den Aufruf solids kritisiert haben! Ich bin ein Sympathisant der Linkspartei, aber diese antisemtischen Ausfälle halten mich immer wieder davon ab, ihr beizutreten…
Wie immer ist die Wahrheit viel komplizierter, als sie von beispielsweise den „Pro-Gaza“ Demonstranten dargestellt wird.
Verantwortlich zu machen ist sowohl die rechts-konservative Regierungspolitik Netanjahus (obwohl man noch froh sein kann, dass ein faschistoider Avigdor Liebermann von Netanjahu noch im Schach gehalten werden kann) und eine blutrünstige, kompromisslose Hamas, die als erklärtes Ziel die Vernichtung Israels hat. Dass das nicht gleichbedeutend mit der Ermordung aller Juden ist, okay, schließt solch ein Vorgehen in letzter Konsequenz aber natürlich nicht aus. Sowohl die verbrecherische Hamas als auch die Regierung Israels ist für die Eskalation zu verantworten.
Die israelische Bevölkerung muss in Angst leben und die Palästinensische um ihr Leben fürchten. Und es gibt noch immer fanatische Menschen auf beiden Seiten, die trotz all dem Leid, dass die Eskalation mit sich bringt, den Konflikt begrüßen…
Es wäre vermutlich weniger schrecklich, wenn der Hauptteil in Gaza und Israel so denken würde, wie diese Frau es trotz des Todes ihres Sohnes tut. Bewundernswert:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-07/israel-entfuehrung-familie-fraenkel
zum Beitrag20.07.2014 , 11:24 Uhr
Es ist wirklich eine Schande dies Schmierentheater mit anzusehen. Dies sprengt alles bisher dagewesene und ist auch nicht mit dem im Vergleich dazu harmlosen Projekt Hoffenheim gleichzusetzen. Wer den Fußball liebt, kann Red Bulls Gebaren nur ablehnen…
Der Osten, ja Leipzig verdient einen Erstligaklub. Aber nicht einen solchen. Mit Chemie Leipzig darbt ein toller Klub am finanziellen Kollaps, der beispielsweise keine rechten Idioten als Fans beherbergt. Stattdessen schafft es dieses Kunstprodukt auch noch etliche Anhänger, bzw. Kunden zu generieren… Ein Trauerspiel…
zum Beitrag14.07.2014 , 01:42 Uhr
Was für ein unglaublicher Abend! Danke Jungs, es hat wirklich Spaß gemacht!
Özil in der Mitte einfach richtig gut, schade, dass Khedira passen musste und auch Kramer ausgewechselt werden musste… Die Jungs haben sich das verdient. Schweini, Lahm, Müller:.. Ich liebe euch… Das jetzt und 2013 das Triple… Ein großer Traum wurde wahr… Danke! Morgen um 6 Uhr aus den Federn, egal, heut wird gefeiert!
zum Beitrag13.07.2014 , 03:13 Uhr
Sócrates ist ein ganz großer. Ich bin nach wie vor ein großer Fan von ihm und der demorcacia corinthiana. Diesen Mut, diese basisdemokratische Art, die bei Corinthians zur Zeit der Militärdiktatur herrscht, ist auch zu großen Teilen ihm zu verdanken. Er war so viel mehr als ein Fußballer. Sócrates war ein großer Fußballer und Mensch!
zum Beitrag04.07.2014 , 14:56 Uhr
Ich bin ein linker Antirassist, der zwar heterosexuell ist, aber sehr stark für die gesetzliche und gesellschaftliche Gleichberechtigung homosexueller Menschen ist…
Und trotzdem finde ich, ist der Thomas Müller eine coole Socke, grundsympathisch und ein ungewöhnlicher, aber unglaublich starker Fußballer! Was nun?
(Im Artikel finden sich einige interessante Ansichten und Aussagen, aber der Aufmacher ist, naja, nicht gerade gelungen…)
zum Beitrag02.07.2014 , 21:53 Uhr
Ein wunderbarer Trainer und, so wie man ihn kennen gelernt hat, ein wunderbarer Mensch.
Ich werde ihm ewig dankbar sein, für das, was er in München geleistet hat. Traurig, dass er im Misserfolg beispielsweise von Rummenigge so unwürdig angegangen wurde. Er selbst aber hat auch das mit Würde getragen.
Ich wünsche ihm und seiner Familie alles Gute, gerade jetzt, wo es für ihn sicherlich wichtigeres als Fußball gibt.
Ich verneige mich vor diesem Trainer und Menschen!
Danke Ottmar Hitzfeld!
zum Beitrag18.06.2014 , 08:39 Uhr
Vielen Dank für diesen deprimierenden Bericht, der nicht vereinfacht und daher die ganze Ohnmacht, die man fühlt und den ganzen Schrecken, den ein solcher Krieg auf allen Seiten verbreitet, sehr gut darstellt. Soweit ich das beurteilen kann...
zum Beitrag17.06.2014 , 18:15 Uhr
Das ist eine der größten Schanden weltweiter Außenpolitik seit Jahrzehnten gewesen.
Was ich an Gaucks Äußerungen dennoch kritikwürdig finde ist, dass er von Organisationen wie der EU oder der NATO sprach. Diese selbst haben ja stets auch geopolitische Interesse, wenn sie in Konflikte eingreifen. Und diese decken sich nicht zwangsläufig mit denen der betroffenen Bevölkerung bzw. oder der Menschenrechte. Aber um genau die (und nur diese!) muss es bei Einsätzen gehen. Und deshalb kann in meinen Augen auch nur die UN als Instanz genannt werden, in wessen Verbund sich Deutschland außenpolitisch engagieren sollte, wenn es um die (auch militärische) Sicherung der Menschenrechte geht. Dies ist die einzige Organisation, der ich dies zutraue. Allerdings muss man Wege und Sicherungssysteme finden, welche sicherstellen, dass die UN auch wirklich im Interesse der Menschenrechte entscheiden und nicht lethargisch verharren bzw. aus einzelstaatlichem Interesse den notwendigen Einsatz verweigern, wie in Ruanda.
zum Beitrag17.06.2014 , 18:13 Uhr
Ich muss auch immer an die Befreiung Europas vom neonazistischen Deutschland durch Frankreich, England, die USA, Russland, etc. denken oder an den von ihnen genannten Völkermord in Ruanda, wenn ich an die Richtigkeit oder Falschheit von militärischen Einsätzen denke.
Erst einmal stelle ich mich gegen Militäreinsätze, denn zumeist bringen diese nichts Positives für die dortige Bevölkerung, nein, meist ist das genaue Gegenteil der Fall und im Irak, in Afghanistan, etc. hatte man dazu auch noch geopolitische und finanzielle Gründe, die so natürlich nie vorgetragen wurden. Solche Einsätze sind stets abzulehnen, verachtenswert und aufs allerschärfste zu verurteilen!
Wenn ich aber an Ruanda (um ein etwas aktuelleres Beispiel heranzuziehen) denke, so wird mir nach wie vor schlecht, dass die UN Truppen nicht haben eingreifen dürfen. Ein absolutes Trauerspiel. Aber hier muss man sehen: es gab kein wirtschaftliches Interesse in Ruanda einzugreifen, weshalb man mehr als zögerlich reagierte. Zudem hatte die USA gerade erst einen Militäreinsatz in Afrika hinter sich, der gehörig schief ging und auch deshalb war man vorsichtiger (was den Nichteinsatz für die Menschenrechte selbstredend nicht entschuldigt.)
zum Beitrag17.06.2014 , 13:01 Uhr
Eigentlich ein sehr guter Kommentar finde ich. Die Abwehr hat mir sehr gut gefallen, gerade auch Höwedes und der Jerome auf den Außen, Positionen, welche sie im eigenen Klub ja nicht so häufig bekleiden.
Auch, dass Özil dieses mal nicht abgetaucht ist, wie mit Arsenal gegen Bayern, war sehr gut, so ist er ein großer Gewinn. Dass er ein fantastischer Spieler ist, steht außer Frage. Er zeigts nur nicht häufig genug.
Khedira ebenfalls stark, wenn man bedenkt, dass er bei Real zum Championsleauge Finale mal gerade erst wieder eingestiegen ist nach seinem Kreuzbandriss. Fehlt nur noch, dass die Münchner 31 endlich wieder komplett fit wird. Das wäre klasse…
Aber was soll denn bitteschön dieser Schmarrn? „Man hofft natürlich, dass Thomas Müller seinen beim FC Bayern München angelernten Hochmut nicht auf seine DFB-Kollegen überträgt.“
Von welchem angelernten Hochmut reden sie denn bitte? Den Hochmut, dass er als einer der ersten am Mikro direkt sagte, man müsse auf dem Teppich bleiben und dass es zu Beginn der Partie auch anders hätte aussehen können?
Also bitte, das tazlerische Antibayern Geschreibe kenne ich ja nun zur Genüge (auch wenn ich die taz sonst sehr gern lese, den Sportteil meide ich aus diesem Grunde eigentlich in angenehmer Regelmäßigkeit). Aber das was sie hier schreiben ist doch mächtig an den Haaren herbeigezogen.
Es kann nicht mal ein ehrliches Lob für einen bayrischen Jung geben, ohne dass man direkt eine Kritik, für etwas, das er gar nicht getan (oder gelernt…) hat, hinterher zu schieben… Ich bin überzeugt, dass sie das eigentlich nicht nur besser wissen, sondern auch können… Das ewige Bayern „gehate“ ist völlig unnötig, scheint aber zu funktionieren... Ich bin ja auch darauf angesprungen…
zum Beitrag13.06.2014 , 16:11 Uhr
Eigentlich wäre es nicht wirklich nötig, diesen Artikel zu kommentieren. War halt doof von Poldi und gut ist. Könnte man meinen.
Nachdem aber wieder mal einige hier in den Kommentarspalten sogar die Polizei und damit das Vorgehen der brasilianischen Sicherheitskräfte gegen Demonstranten und auch Favela-Bewohner verharmlosen möchte ich Herrn Wedig zu diesem Artikel beglückwünschen.
Ganz offensichtlich hat er die richtige Nase gehabt und einen wunden Punkt getroffen?!
Auch für mich als Fußballfan ist es unerträglich zu sehen, welche Prioritäten die brasilianische Politik setzt und wie sie mit ihrer eigenen Bevölkerung umgeht, nur um einigen wohlhabenden Europäern, Asiaten, Amerikanern und wohlhabenden, dadurch hauptsächlich weißen Brasilianern ein „friedvolles“ Fußballfest zu ermöglichen.
Meine Solidarität haben die Protestler und Favela-Bewohner!
zum Beitrag13.06.2014 , 11:28 Uhr
Als Fußballer habe ich diesen Mann stets bewundert und verehrt. Als (politischer) Mensch fällt es mir nicht nur schwer, sondern macht es mir unmöglich, ihm etwas Gutes abzugewinnen.
zum Beitrag13.06.2014 , 00:22 Uhr
Wenn ein Wirtschaftszweig auf ausbeuterischen Löhnen basiert, sollte man vielleicht das Geschäftsmodell überdenken. Ich finde es beschämend, dass eine Partei, die sich auch noch christlich nennt, solch im wahrsten Sinne des Wortes a(nti)sozialen Forderungen zu eigen macht. Ist aber bezeichnend für diese Partei. Die FDP gibt wenigstens zu, nichts von sozialer Politik zu halten... Mehr oder weniger...
zum Beitrag12.06.2014 , 12:29 Uhr
Schön und gut wenn Herr Habeck so denkt und handelt, das ist seine Entscheidung. Ich kann aber nicht sehen, dass er anderen Leuten „ein besseres Menschentum“ vorschreiben würde, wenn er, auf Nachfrage, kommuniziert, dass er kein Fleisch esse und seine Milch nicht bei Aldi kaufe.
Wenn er dies in einem oberlehrerhaften und besserwisserischen, vielleicht sogar vorwurfsvollen Ton tun würde, geschenkt, das wäre nicht nur kontraproduktiv sondern in der Tat hätte dies ein gewisses Geschmäckle.
Ich beispielsweise esse aus Überzeugung kein Fleisch. Das hat diverse Gründe… Ich binde diese aber niemandem auf die Nase und versuche den Vegetarismus niemandem aufzuschwatzen.
Wenn ich aber gefragt werde, weshalb ich kein Fleisch esse, nenne ich die Gründe, die für mich ausschlaggebend sind und entweder versteht es der Gegenüber oder nicht. Von Vorschreiben durch Äußern der Gründe kann nun wirklich keine Rede sein.
Ich kann es daher nicht ganz nachvollziehen, aus den von Herrn Habeck genannten Gründen auf Fleischverzicht zu verzichten, es kommt halt immer darauf an, wie man seine Gründe artikuliert…
Ich finde der Welzer bringt es sehr gut auf den Punkt:
„„Die Grünen machen einen schweren Fehler, wenn sie diese Identität ablegen“, sagt der Sozialpsychologe und Klimakulturforscher Harald Welzer. Zu grüner Politik gehöre auch eine „grüne Ästhetik“. Den Zuschreibungen und Vorurteilen müsse man sich stellen, anstatt sich in jeder Hinsicht dem Mainstream anzudienen. Ansonsten bestätige man ja nur den ohnehin im Raum stehenden Vorwurf, kein Alleinstellungsmerkmal mehr zu haben.“
zum Beitrag11.06.2014 , 18:43 Uhr
Die Grünen müssen sich ändern, aber nicht auf diese Weise.
Sie sollten weiterhin für gesellschaftliche Liberalisierung werben und diese offensiv vertreten. Dazu gilt es definitiv auch einige der „Überregulierungen“, die von den Grünen angedacht wurden, zu überdenken. (Auch wenn die Veggie-Day Debatte an Lächerlichkeit kaum zu überbieten war.)
Mit der Anbiederung an die Wirtschaft und andere elitäre Kreise, indem man aus den Grünen auch wirtschaftlich eine neue FDP machen will, halte sicher nicht nur ich nichts. Erstens würden die Grünen dadurch etliche ihrer Stammwähler verlieren und nur wenige Neue hinzugewinnen. Wie schon erwähnt, eher wandern FDPler zur CDU, oder die, die für radikaleren Wirtschaftsliberalismus eintreten, zur AFD.
In Fragen der Bürgerrechte sollten die Grünen ihre liberalen Überzeugungen offensiv ansprechen und für diese kämpfen. Dies aber wäre kein direktes Erbe der FDP (mehr), denn das Eintreten für die Bürgerrechte bestand bei der FDP schon lange nur noch auf dem Papier und gutgemeinten Wahlplakaten und wurde durch genau eine (sehr gute) Ministerin verfochten: Frau Leutheusser-Schnarrenberger. Der Rest ist ein Haufen Neoliberaler, denen die entfesselte Industrie und Finanzwirtschaft sowie eine Steuersenkungsideologie insbesondere für Wohlhabende und Unternehmen von Bedeutung war.
Eine im Kern gelbe grüne Partei? Ich hoffe, dies wird nicht eintreten, obwohl schon einige (und wie ich finde, deutlich zu viele) Schritte dorthin unternommen wurden, das letzte Wahlprogram als erfrischende Abkehr hiervon.
Ein überzeugter demokratischer Sozialist und Verfechter gesellschaftlichen Liberalismusses.
zum Beitrag09.06.2014 , 21:06 Uhr
Ich meine, ich finde und fand den Einsatz im Irak von Beginn an falsch und verbrecherisch. Wenn man bedenkt, wie um die angeblichen Massenvernichtungswaffen gelogen wurde; unter Anderem deshalb sehe ich George W. Bush nach wie vor als nichts anderes als einen Kriegsverbrecher an, der, weil er US Präsident war, selbstverständlich vor Strafverfolgung gefeit ist und von manchen Medien (hier möchte ich die taz ausnehmen) nach wie vor positiv und wohlgesonnen behandelt wird (man schaue sich nur die Berichte in den Springermedien zu den „Kunstwerken“ George W. Bushs an)
Ich hätte aber eine Frage an sie: wo haben sie bitte diese Information her? „Aber ich vergesse, die USA nimmt sich das Recht gegen diesen mit Waffengewalt vorzugehen - sollte er US Bürger wegen Verbrechen gegen das Völkerrecht anklagen“
Wenn sie mir eine glaubwürdige Quelle hierfür zeigen, glaube ich das gerne. Aber so kann ich das beim besten Willen nicht tun und es klingt lediglich nach plumpem Antiamerikanismus (wie gesagt, wenn sie mir zeigen können, dass dies der Wahrheit entspricht, werde ich schweigen und diesen Vorwurf zurücknehmen…)
zum Beitrag08.06.2014 , 16:12 Uhr
Der Ukraine-Konflikt ist nicht in ein "Gut und Böse" Schemata einzuordnen, er war es von Beginn an nicht.
Es prallen die geopolitischen Interessen der USA, EU und Russlands aufeinander und es zeigt sich ganz klar, dass diese nicht vereinbar sind.
Der Westen hat etliche Fehler begangen und wird sie weiter begehen. Die Scheinheiligkeit, wie etliche westliche Politiker mit der eigenen Rolle im Konflikt umgehen, ist frappierend. Und ja, ebenso die Unterstützung einer Übergangsregierung, in der Minister der faschistischen Swoboda saßen. Einer Regierung, die selbst etliche Fehler begangen hat und kein Bemühen um Befriedung gezeigt hat.
Dass nun gerade ein Oligarch an die Macht gekommen ist und das Land gesellschaftlich liberalisieren und Politik und Wirtschaft von Korruption befreien soll, ist äußerst unglücklich und ich bedauere dies zutiefst, ABER so haben die Ukrainer gewählt und das hat man als Demokrat zu akzeptieren.
Rogosin und Dugin sind zwei äußerst gefährliche Gestalten und es ist mehr als erschreckend zu sehen, welchen Einfluss solche Denker auf die Politik eines noch immer (?) mächtigen Landes wie Russland ausüben. Das Ergebnis sieht man in der nicht minder aggressiven und gefährlichen Politik die Moskau hier betreibt. Russland gibt sich imperial und zunehmend faschistoid.
Der Mensch an sich ist ja einfach gestrickt und denkt gerne in den oben genannten Mustern von „Gut und Böse“. Auch ich würde mich gerne einer der beiden Seiten solidarisch zurechnen, aber das kann ich beim besten Willen nicht.
Wie gesagt, keine der beiden Seiten (Russland und „der Westen“) tut effektiv etwas zur Entspannung der gesamten Situation. Beide Seiten sind von geopolitischen Interessen getrieben und beide argumentieren damit, sich moralisch über den jeweils anderen erheben zu können… Es ist eine Farce…
zum Beitrag24.05.2014 , 16:11 Uhr
Da bleibt mir wohl nichts anderes mehr zu sagen, als: Vamos Rojiblancos, conta La Décima!
zum Beitrag23.05.2014 , 15:35 Uhr
Manu Chao ist einfach ein großartiger Musiker und Typ.
Der komplette Gegenentwurf zu dem ganzen nichtssagenden Pop gesingsang, der so tagtäglich belanglos durch die Radios schwebt!
zum Beitrag22.04.2014 , 15:06 Uhr
Ich bin zwar kein Ärzte oder Punkrockfan, aber Bela B. kommt in diesem Interview sehr sympathisch, locker und vernünftig rüber.
Gefällt mir sehr gut, was er über Politik zu sagen hat und bei diesen Zeilen "Da muss ich jetzt aufpassen, wie ich das formuliere. Ich will es mal so sagen: Wenn Leute, die wirklich Dreck am Stecken haben, ihren Heiligenschein aufpolieren wollen, dann sind sie bei „Ein Herz für Kinder“ und ähnlichen Aktionen dabei, spenden öffentlich eine Million und halten publikumswirksam ihre Botoxfressen in die Kamera. Denn Kinder gehen immer. Uns aber wird glauben gemacht, die ganze Welt besteht aus Räuber Hotzenplotz und Rumpelstilzchen, die unsere Kinder verderben, missbrauchen oder gleich umbringen wollen. Unter dem Deckmäntelchen, gegen Pädophilie vorzugehen, werden dann homophobe oder auch fremdenfeindliche Ideen umgesetzt. Und in dem Zug kommen Parteien nach oben, die zwar nicht mehr NPD heißen, aber dafür Pro NRW. Da macht man sich schon Gedanken, denn ich möchte nicht, dass mein Kind in einer homophoben Welt aufwächst." musste ich schmunzelnd zustimmen ;-)
zum Beitrag18.04.2014 , 14:48 Uhr
Du hast Recht. Ich habe mich mit "die ukrainischen Bürger" sicherlich sehr vereinfachend ausgedrückt. Und selbstverständlich gibt es nicht die eine Bestrebung der ukrainischen Bevölkerung. Die ukrainische Bevölkerung hat sicherlich sehr differente, homogene Bestrebungen, Sorgen und Nöte, die nicht lediglich im Schema Pro-Eu und Pro Russland zu fassen sind.
Mit diesem locker pfeifenden Satz wollte ich lediglich zum Ausdruck bringen, dass die vielen verschiedenen Sorgen, Nöte und Ängste, die die verschiedenen Bevölkerungsteile haben, weder vom "Westen", noch von Russland große Beachtung finden...
zum Beitrag18.04.2014 , 13:28 Uhr
Vielen Dank für den Link!
Also, aus diesem Wortlaut, wenn er richtig durch die dpa übersetzt wurde, kann man eigentlich nur schließen, dass dieses Abkommen für alle Gruppen in allen Regionen der Ukraine zu gelten hat. Es steht eindeutig mehrmals erwähnt das Wort "alle". Zudem ist nie von der Ostukraine, sondern stets von der Ukraine als Ganzes die Rede...
Ich verstehe nicht, wie man daraus deuten kann, dies gelte nur für den Osten...
Dann hätte man das herein schreiben müssen... Hat man aber nicht... Da gibt es doch nicht ernsthaft einen Deutungsspielraum, wenn das Abkommen so unmissverständlich verfasst wurde....
zum Beitrag18.04.2014 , 13:19 Uhr
Naja, ich denke ebenfalls, dass die EU und USA hier keine wirklich stimmige Deeskalationspolitik verfolgen, diese lediglich von Russland verlangen. Das ist natürlich scheinheilig.
Aber Russland hier in Schutz zu nehmen, ist auch nicht richtig.
Putin hat ja selbst zugegeben, bereits Militär auf die Krim entsandt zu haben, bevor die Abstimmung getätigt wurde. Das ist ein äußerst aggressiver Akt und ich kann darin keinen Willen zur Deeskalation finden.
Genauso passt das Verlagern von Truppen an den Osten der Ukraine (sowie das verstärkte "Engagement" der NATO an der Westgrenze der Ukraine) nicht zu einer Deeskalationsstrategie.
Ich würde mich freuen, wenn sich alle Seiten gleichermaßen an der Deeskalation beteiligen würden.
Das gilt ebenso für die ukrainische Übergangsreigierung, die hierzu nicht das Meißte beigetragen hat...
Diejenigen, die am meisten verlieren, sind die ukrainischen Bürger, um die es eigentlich gehen sollte...
Aber weder Russland, noch "der Westen" scheinen die Interessen der Bevölkerung zu beachten... Ich hoffe nur, dass die Faschisten in der ukrainischen Regierung in Zukunft keine Rolle in der Regierung mehr spielen werden...Ich denke aber nicht, dass wir nach den Wahlen ein zweites Ungarn erleben werden... Das wäre das größtmögliche Desaster...
zum Beitrag18.04.2014 , 12:23 Uhr
Der Investorenschutz ist eine der größten Frechheiten dieses zu erwartenden Abkommens... Auch wenn meine Hoffnungen in den letzten 2, 3 Monaten ein wenig gestiegen sind, dass dieses Abkommen doch scheitern könnte, glaube ich nicht wirklich dran...
Es ist eine riesige Gefahr für die Demokratie, die hier ganz offen vom Kapital bedrängt und angegriffen wird... Wo ist der Aufschrei?
Es wäre nur im Sinne der Demokratie, sowie der Bürger, dass TTIP nicht zustande kommt... Nur glaube ich nicht daran, dass der Wirtschaftslobby kein Gehört geschenkt wird. Mit freundlicher Unterstütztung von Konservativen, Liberalen und (Un)Sozialdemokraten wird es kommen...
Auch die Europawahl wird daran nichts ändern, denn wie "Obsidious" schon schrieb, wer sich nicht mit gesamtgesellschaftlichen Zusammenhängen beschäftigt, und das tun die wenigsten, wählt vermehrt konservativ...
zum Beitrag18.04.2014 , 12:05 Uhr
Sollte in der Vereinbarung wirklich "alle" stehen, wie es ja laut dieses Artikels ist, so denke ich, gibt es da nicht viel zu interpretieren. Dann müsste diese Vereinbarung natürlich genauso für den Maidan wie für die Ostukraine gelten.
Zu interpretieren gäbe es nur etwas, wenn das Wort "alle" nicht benutzt worden wäre.
zum Beitrag15.04.2014 , 22:00 Uhr
Genau diese Fragen stelle ich mir auch. Es wird immer so dargestellt, als gäbe es lediglich zwei einfache Positionen in diesem Konflikt...
Warum werden die ignoriert, welche eben vor den geopolitischen Interessen des Westens und Russlands warnen?
Ich habe weder Verständnis für Russland, noch für die EU, Nato, USA und die ukrainische Regierung in diesem Konflikt...
Schwarz-Weiß Denken ist einfach, führt aber lediglich in die Irre...
zum Beitrag08.04.2014 , 13:18 Uhr
Das habe ich mich auch schon häufig gefragt..
Und die Antwort hat mich selbst sowohl belustigt, als auch erfreut...
zum Beitrag08.04.2014 , 13:14 Uhr
Ich finde, das ist einer der gelungensten Kommentare/Rezensionen zu diesem Buch, welche ich bis dato habe lesen dürfen. Die Mangold Rezension fand ich durchaus gut, nur ist sie problematisch, da Piriniccis Buch mit Hitlers mein Kampf verglichen wird, was es bei bestimmten Menschen natürlich besonders interessant, geheimnisumwoben und attraktiv macht… Dieser Kommentar dagegen ist wenig aufgeregt und deckt auch die publizistischen Hintergründe dieses Pamphlets auf…
zum Beitrag08.04.2014 , 13:11 Uhr
Stimmt, sieht man ja bestens am Beispiel Sarrazins oder auch Pirinccis...
Diese getroffenen Hunde bellen schließlich besonders laut...
Sie meinen (zu Recht), ihre geistigen Ergüsse kundtun zu dürfen, wollen dieses Recht aber anderen Menschen (vermutlich Gutmenschen, linke, vielleicht sogar gleich Kommunisten, etc... (wie es ihnen gerae passt)) nicht zusprechen und agitieren laut gegen diese...
Solche Leute machen Politik und stehen aber nicht für die Meinungsfreiheit ein… Sondern fordern sie für sich, alle anderen lügen und dürfen die die Fresse halten… Herzlichen Glückwunsch…
zum Beitrag03.04.2014 , 21:36 Uhr
Finde ich auch!
War schön und sehr interessant zu lesen. Wenn dies eine wöchentliche Kolumne würde, würde mich das sehr freuen.
Klasse!
zum Beitrag02.04.2014 , 14:59 Uhr
Danke für diesen Kommentar, sehr passend wie ich finde.
Ich glaube die Frage ist berechtigt, ob es ein Wirtschaftszweig wert ist zu überleben, der es schafft seinen Aktionären und Managern große Gewinne auszuschütten, aber auf der Ausbeutung seiner Arbeiter fußt, denen er nicht einmal 8,50 Euro pro Stunde bezahlen (kann/will)…
Und diesen Unternehmen wird damit nun auch noch entgegen gekommen… Aber was will man von einer CDU geführten Regierung unter Mithilfe der "nach Agenda SPD" erwarten? Richtig, nichts anderes!
zum Beitrag27.03.2014 , 13:52 Uhr
Ich hätte mir mehr kritische Nachfragen gewünscht…
Was denn beispielsweise seelenverwandte Völker seien und wie sich eine solche Seelenverwandtschaft ausdrückt?
Und ob, wenn es eine Volksseele geben sollte, sie davon ausgeht, dass dieses Volk eine homogene Masse sei? Denn eine heterogene Gesellschaft kann schließlich nicht eine Seele besitzen… Oder irre ich mich da? Und so unpolitisch hört sich ein solch konnotiertes Reden über eine Volksseele nicht an... Just my 2 cents…
Dass Putins Propaganda die Existenz von Faschisten für ihre Zwecke ausnutzt, ist hinlänglich bekannt. Aber wenn sie behauptet, die Revolution wäre nur vom friedlichen, unpolitischen Volk auf dem Maidan ausgegangen, verharmlost sie dann nicht die kämpferischen Handlungen des rechten Sektors, der am Sturz Janukowitschs stark beteiligt war? Manche behaupten ja sogar, der Sturz wäre ohne diese gar nicht möglich gewesen…
Auch hätte ich mir mehr kritische Nachfragen zum Vorgehen und den eigenen geopolitischen Interessen des Westens gewünscht… Und ob sie der Meinung sei, dass die Vorgaben für Hilfspakete oder das Assoziierungsabkommen (Absenkung der Sozialstandards, etc.) für die einfachen, unpolitischen Ukrainer hilfreich seien, die sie ja angeblich vertritt?
Auch die religiös aufgeladenen Zeilen hätten mehr kritischer Nachfragen bedurft…
Sonderlich unpolitisch kommt die Frau mir nicht vor… Hätte mit den richtigen Fragen ein wirklich sehr interessantes Interview ergeben können, so hat sie nur ihre Meinung ohne kritische Nachfragen von sich geben können…. Schade…
zum Beitrag22.03.2014 , 20:05 Uhr
Na dann brauchen wir uns ja keine Sorgen mehr zu machen... Wenn nur die nicht radikalen und nicht antisemitischen antisemitischen Rechtsextremisten der Swoboda 5 Ministerposten bekleiden, kann der Einfluss ja in der Tat nicht sehr groß sein... Oh wait...
zum Beitrag20.03.2014 , 01:22 Uhr
O-Ton
Elmar Brok, CDU,
Europaabgeordneter:
„Die Swoboda-Partei ist nicht die Partei, die ich liebe, aber sie haben es möglich gemacht, dass derjenige, der seine eigenen Menschen verfolgt hat, erschossen hat, nicht mehr im Amt ist. So lange gewährleistet ist, dass diese Partei sich für eine Rechtsstaatlichkeit einsetzt und die Demokratie in der Ukraine möglich macht, und das ist, glaube ich, das Entscheidende. Nicht Sprüche aus der Vergangenheit.“
Das sagt in meinen Augen sehr viel einmal über die CDU selbst, als auch das Vorgehen der EU in dieser Sache aus...
zum Beitrag20.03.2014 , 01:18 Uhr
Danke an die taz für diesen Artikel!
Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die Berliner Schreibstube in der Rudi-Dutschke-Straße im Krim Konflikt ein wenig mehr Objektivität und einen kritischeren Blick auch auf die Tätigkeit der ukrainischen Regierung und der EU wählt.
Die Kritik an Putins Russland ist weitestgehend richtig. Russland selbst hat große Probleme mit Nationalismus und Rassismus und Putin scheint kein großes Interesse daran zu haben, diese Probleme als solche zu sehen und sie anzupacken. Ganz zu schweigen von Pressefreiheit, einem gesellschaftlich liberalem Klima, einer Außenpolitik, die nicht auf Aggressionen und militaristischem Gebaren aufbaut etc.
Genauso wird aber muss aber auch Kritik an der ukrainischer Regierung geübt werden und in diesem Zuge auch an der mehr als fragwürdigen Politik der EU, welche ebenfalls ganz klar machtpolitische Zwecke hinter der Osterweiterung sucht, dies so aber natürlich nie formulieren würde.
Wenn man sieht, dass das rechte Wählerpotenzial in seiner Gesamtheit offenbar bei 15 bis 20 Prozent liegt, so ist das mehr als erschreckend. Eine Partei wie die Swoboda, welche fünf Minister stellt, ganz zu schweigen vom Rechten Sektor, der mir noch radikaler vorkommt, darf keine Unterstützung zukommen, egal wofür und egal wann! (Übrigens auch eine Entscheidung der EU, die offenbar keine Gültigkeit mehr besitzt: http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+TA+P7-TA-2012-0507+0+DOC+XML+V0//EN (Punkt Nummer 8))
Und auch der durch konservative europäische Kreise gestützte Klitschko und die Oligarchin Tymoschenko stoßen bei mir nicht auf große Begeisterung.
So positiv es für die Ukrainer ist, dass der alte Machthaber fort ist, so wenig ist die aktuelle Führung unterstützenswert. Meine Solidarität hat diese Regierung nicht, genauso wenig wie Russland oder die EU bzw. die USA…
zum Beitrag18.03.2014 , 11:25 Uhr
Da gebe ich ihnen Recht, einen wirklichen Lösungsansatz habe ich bei der Rede Gysis ebenfalls nicht vernommen.
Aber keine Lösung ist erstmal nicht schlechter als die „Lösungen“ die Russland, die EU und auch die USA anzubieten haben. Man überbietet sich ja regelrecht im Kindergartenspiel, es dem jeweils anderen heimzahlen zu wollen. Russland annektiert (sehr wahrscheinlich) die Krim, der Westen bzw. die EU will nun die Ukraine gar komplett in die EU aufnehmen und die NATO bietet sich der Ukraine an, gemeinsame Truppenübungen etc. zu betreiben. Mir kommt es bald so vor wie ein „Kalter Krieg 2.0“, und Medien wie die taz rühren ordentlich mit und bezichtigen die eine Seite des falschen Vorgehens, während das Vorgehen der Zweiten auch noch versucht wird zu legitimieren. Das ist schwarz-weiß Schema und so ist die Welt nicht…
Darum fand ich die Rede Gysis besonders gut, er hat beiden Seiten die Verantwortungslosigkeiten ihres Handelns aufgezeigt und ebenfalls darauf hingedeutet, wer in der ukrainischen Regierung sitzt. Das falsche, völkerrechtswidrige Vorgehen Russlands ist weithin bekannt und wird zu Recht kritisiert, das massive Fehlverhalten der EU aber wird nicht bis kaum thematisiert. Dafür gebührt ihm in meinen Augen Applaus. Hätte er nun noch konkretere Lösungsvorschläge formuliert, könnte ich ihm hundertprozentige Zustimmung zukommen lassen. So bleibt es aber dennoch die beste Rede bzw. die beste Äußerung eines deutschen Politikers zu diesem Thema, wie ich finde…
zum Beitrag18.03.2014 , 10:08 Uhr
„Derzeit kann man wirklich froh sein, dass wir weder von grünen Menschenrechtsbellizisten noch von linken Besserwissern regiert werden – sondern von Pragmatikern wie Merkel und Steinmeier.“
Really? Seriously?
Bin ich hier bei der taz?
Ich weiß es nicht… Ich weiß nur, dass die „pragmtaische Rede“ Gysis das Beste war, was ich seit Langem von einem deutschen Politiker zur Krim-Krise gesehen/gehört/gelesen habe…
zum Beitrag17.03.2014 , 23:14 Uhr
Ich bin schlichtweg nicht für das schwarz-weiß, Gut und Böse Schemata zu haben, welches die russischen Medien, aber auch die Deutschen und allgemein westlichen Medien zeichnen.
Es ist richtig, auf den Chauvinismus, Rassismus und die Homophobie in der russischen Gesellschaft wie Politik hinzuweisen. Richtig ist es auch, auf die völkerrechtswidrigen Handlungen Russlands einzugehen und diese zu kritisieren.
Man darf sich die Welt aber nicht machen, wie sie einem gefällt. Es gilt auch vor der eigenen Haustüre zu kehren, wenn es um das Ignorieren der ukrainischen Verfassung durch die EU und danach Russland geht. Oder um die klar geopolitisch motivierte Politik Russlands, und der EU und der USA…
Ich bleibe trotz der Anschuldigung, mich von russischer Propaganda beeinflussen zu lassen, obwohl ich diese noch keine einzige Sekunde konsumiert habe, bei der Meinung, dass der Westen und auch die westlichen Medien im Gleichschritt in Selbstgefälligkeit verfallen und ich eine Regierung, in welcher Faschisten zweifelsohne! Einfluss und auch Oligarchen Macht besitzen, nicht feiern kann. Wenn die taz Autorenschaft das so einfach kann, dann tut es mir leid…
zum Beitrag17.03.2014 , 23:12 Uhr
„Und so fallen manche gutgläubige Deutsche auf diese Propaganda herein, weil sie mit vermeintlichen „Faschisten“ in Kiew nichts zu tun haben wollen.“
Sie schreiben im Artikel selbst doch über die Existenz von Faschisten in der Regierung (mehrere Minister) und von ihrer Rolle in den Maidan Protesten.
Ich habe es schon mal geschrieben. Der Fakt, dass Russland diese Faschisten für ihre eigene Propaganda nutzt, ändert nichts daran, dass es diese in der ukrainischen Regierung gibt. Das lässt sich auch durch den Autor nicht dadurch weg reden, denen, die den blinden Gehorsam gegenüber der offiziellen Regierungspolitik in dieser Krise kritisieren, zu unterstellen, sie seien Opfer russischer Propaganda.
Glauben sie mir, das bin ich ganz sicher nicht. Ich habe bis heute keine Sekunde Russia Today gesehen, noch habe ich eine russische Zeitung in die Hand oder vor den Bildschirm genommen.
zum Beitrag17.03.2014 , 00:03 Uhr
Die Wahl auf der Krim ist gegen die ukrainische Verfassung, diese Kritik ist valide. dabei vergisst man aber, dass die EU über die ukrainische Verfassung hinweg geschaut hat, als Janukowitsch abgewählt wurde. 75% der Stimmen werden benötigt, diese wurden nicht erreicht.
Wann zählt für den Westen nun die ukrainische Verfassung und wann nicht?
Nochmals, die Abwahl Janukowitschs ist sicherlich prinzipiell positiv, aber dennoch verfassungswidrig.
Die Ukrainer haben nun die Wahl zwischen einer Oligarchin, die sich für die Interessen der normalen Bevölkerung nicht interessiert, einem Boxer, der durch konservative Kräfte im Westen finanziert wird und den Faschisten der Swoboda. Das haben die Ukrainer nicht verdient. Ich hoffe nur, dass sich den Menschen noch andere Parteien und Personen zur Wahl anbieten. Dies hätte der zu unterstützende Teil der Maidan Demonstranten verdient!
Genauso wenig wie die zuvor benannten Kandidaten haben die Ukrainer Janukowitsch, die motivierte Politik Russlands, der EU und der USA. Beide Seiten (Russland und der Westen) versuchen, sich als die Verfechter des Rechts darzustellen, keine der Seiten ist es.
Die russische Presse wird durch die Regierung auf Linie gebracht, die westliche, zumindest die deutsche Presselandschaft, scheint dies freiwillig zu machen…
Ich sehe keinen Unterschied in der Berichterstattung mehr zwischen Bild, Welt, Focus, N254, Ntv oder der taz. Traurig aber wahr…
zum Beitrag17.03.2014 , 00:00 Uhr
Anstatt sich inhaltlich mit den Äußerungen zu beschäftigen, versucht man die „Gegenseite“ so billig zu attackieren…
Bei dieser Zuspitzung darf sicherlich gefragt werden, wer westliche völkerrechtswidrige Einsätze unterstützt hat? Das waren unter Anderem die Grün, nicht jedoch die Linken…
Selbstverständlich ist das Vorgehen Russlands zu verurteilen, der Westen aber verhält sich nicht besser. Die westlichen Medien betreiben eine ähnliche Propaganda wie Moskau… Es ist ein Trauerspiel. Wenn man an einer Partei (der Swoboda) gerechtfertigte Kritik äußert, wird man als Russlandversteher dargestellt. Das ist schwach und zeigt wiedermal wenig Auseinandersetzung mit dieser gerechtfertigten Kritik (Wer folgendes von sich gibt: „Schnappt euch die Gewehre, bekämpft die Russensäue, die Deutschen, die Judenschweine und andere Unarten. Seid stark für unsere ukrainische Heimat“ darf Kritik erwarten. Warum tut dies im Westen kaum jemand?) Dass Russland die Existenz faschistischer Minister propagandistisch ausschlachtet ist selbstverständlich. Dieser Umstand ändert aber nichts daran, dass es diese gibt und keine Unterstützung des Westens erhalten dürften.
Noch vor einigen Jahren hat man in der EU beschlossen, weder mit diesen Leuten zu verhandeln noch überhaupt mit ihnen zu reden. Jetzt auf einmal, wenn es den eigenen geopolitischen Interessen genehm ist, erkennt man sogar eine Regierung an, in der viele Ministerposten mit Leuten der Swoboda besetzt sind. Das ist heuchlerisch.
zum Beitrag13.03.2014 , 13:44 Uhr
Hätte Oli Kahn in den letzten Jahren ein Amt im Klub bekleidet, ich würde es ihm sogar zutrauen. Verbissen genug ist er... Der Mehmet mag ja lieber im TV Studio stehen, leider… Uli Hoeneß wird ein großes Machtvakuum hinterlassen, vielleicht wird der Klub auch durch so eine Entwickelung in Zukunft sportlich schlechter dastehen, ich weiß es nicht, aber sportlicher Erfolg ist nicht alles… Hoeneß ist in meinen Augen nicht mehr tragbar… Egal wie das Urteil auch ausfallen mag...
Keine Person ist größer als der Klub!
Rot und Weiß ein Leben lang!
zum Beitrag13.03.2014 , 13:40 Uhr
Ein sehr guter Kommentar wie ich finde. Ich bin seit meinem dritten Lebensjahr Bayern Fan, mittlerweile also seit 23 Jahren, seit vielen Jahren Mitglied.
Ich wusste immer, dass ich Uli Hoeneß politisch alles andere als nahe stand, aber ich habe ihn immer für das bewundert, was er aus unserem Klub gemacht hat. Aber die hinterzogenen Steuern, das „reinen Tisch machen wollen“ und es doch nicht getan zu haben, haben mich einfach tief enttäuscht. Er hat damit die gesamte Gesellschaft bestohlen, Ablasshandel a la „aber er tut doch so viel Gutes“ zieht bei mir nicht…
Auch wenn mein Verein kopflos sein sollte, muss hier Recht gesprochen werden. Und mein Rechtsempfinden, wohlgemerkt das eines Laien, sagt, dass es in diesem krassen Fall nichts anderes als eine Gefängnisstrafe geben kann.
Unser Verein hat tolle Fans, tolle Ultras, die sich, wie sie schon schrieben, gegen Fremdenhass, Homophobie und Antisemitismus stellen, ohne die der große Kurt Landauer wohl noch immer kein Ehrenpräsident wäre. Es gibt so vieles, wo wir stolz drauf sein dürfen (gut, auf Figuren wie Edmund Stoiber im Aufsichtsrat nun nicht, aber das sei geschenkt), da passt es nicht, dass ein Steuerhinterzieher diesem Klub vorsteht. So leid es mir um die Person und den Menschen Uli Hoeneß auch tut, aber er ist es selbst in Schuld.
Auch ich frage mich, wer nur ansatzweise in diese Fußstapfen treten könnte.
Rummenigge, bitte nicht… Edmund Stoiber, da wüsste ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Ich müsste mir auf jeden Fall Antidepressiva zulegen, viele meiner Freunde (Dortmunder, Schalker, 60er) würden sich sicherlich köstlich amüsieren und es mich spüren lasen… Sicherlich zu Recht. Aber dazu würde es sowieso nicht kommen…
zum Beitrag08.03.2014 , 21:39 Uhr
@Brainer: Sehe ich recht ähnlich. Die mediale Gleichschaltung in Deutschland ist in dieser Sache sehrerschreckend. Da habe ich von der taz deutlich mehr erwartet, objektiver Journalismus ist das schon lange nicht mehr. Es ist bald egal, ob du die Welt oder die taz in dieser Sache in der Hand hälst...
Auch wenn ich sonst vom NovoArgumente Magazin wenig halte, finde ich diesen Beitrag sehr gelungen:
http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001530
zum Beitrag26.02.2014 , 13:15 Uhr
Es ist traurig zu sehen, wie viele Menschen es noch immer nicht wahr haben wollen und deshalb den Klimawandelleugnern glauben schenken, die aus reiner Profitgier bereit sind, die Erde, Städte, ganze Länder zu vernichten. Die sozialen Folgen haben diese zumeist Herren in ihren Elfenbeintürmen ja auch nicht zu tragen...
zum Beitrag07.02.2014 , 13:41 Uhr
Noch ein Grund mehr N24 nicht zu schauen.
zum Beitrag01.02.2014 , 14:19 Uhr
@ Asklepios:
„Diese Voraussetzung dürfte allerdings so gut wie nie vorkommen, da die Polizei erst dann gewalttätig einschreitet, wenn Gewalt im Vorgeschehen stattfand.“
Das ist ein sehr gutgläubiges Bild, welches sie von der Polizei zeichnen. Allein die Handlungen der Polizei gegen die Blockupy Demonstranten in Frankfurt kann man als polizeiliche Gewalt ohne vorhergehende Gewalt der Demonstranten klassifizieren. Die Geschehnisse in Hamburg deuten ebenfalls daraufhin, bei Stuttgart 21 ebenfalls. Die Polizei ist eben nicht überall und nicht für jeden ihr Freund und Helfer, sondern häufig genug Erfüllungsgehilfe und Schutzmacht der Politik und Wirtschaft…
Ansonsten kann ich dem Artikel im Prinzip natürlich zustimmen, auch wenn Rudeboys Anführungen zu bedenken sind…
zum Beitrag31.01.2014 , 16:54 Uhr
Vielen Dank für diesen Kommentar. Der trifft es in meinen Augen genau. Applaus!
zum Beitrag25.12.2013 , 01:18 Uhr
Ich denke, Peter Gauweiler würde seine Aussage nicht auf die Ihrige bezogen wissen. An Respekt- und Pietätlosigkeit nicht zu über bieten. Ich wünsche der Frau baldige Gesundung und alles erdenklichen Gute!
Frohe Weihnachten...
zum Beitrag11.12.2013 , 20:51 Uhr
Selbst wo hier klar und deutlich das zutiefst rassistische, antisemitische und neonazistische Gedankengut dieser „Bürger“ enthüllt wird, meinen sie diese verteidigen zu müssen und legitimieren (und bejahen letztlich) dadurch solch menschenverachtende Aussagen. So etwas finde ich zutiefst abstoßend… My 2 cents…
Zudem sollte man sich über die Gründe, Auswirkungen und Wechselwirkungen der Krawallen informieren, bevor man hier solche leicht verfassten Allgemeinposten formuliert…
zum Beitrag05.12.2013 , 23:15 Uhr
Einer der ganz wenigen Persönlichkeiten, zu denen ich uneingeschränkt hinauf schaue. Möge er in Frieden ruhen!
zum Beitrag10.11.2013 , 04:50 Uhr
Wenn sie meinen, dass so Sozialismus ginge, dann muss man sie doch glatt auffordern, sich etwas besser über die verschiedenen Formen des Sozialismus aufzuklären. Francois Hollande (neben der Tatsache dass er selbst nicht sehr fähig scheint) hat wirtschaftlich massiv mit den Verfehlungen der Sarkozy Ära zu schaffen. Industrifreundlichkeit führt nicht zum Ziel, man muss die Menschen im Blick haben. Das ist weder hier noch in Frankreich der Fall.
Der demokratische Sozialismus würde hier Abhilfe schaffen, nur traut sich kaum jemand an soziale Reformen heran...
zum Beitrag30.10.2013 , 22:30 Uhr
Im Endeffekt sind es ja hier bei der taz immer wieder ihresgleichen, die Andersdenkende beleidigen (seien es die Autoren der Artikel, oder eben die paar wenigen Kommentaroren hier, die noch linke und linksliberale Meinungen vertreten)...
Das Gros der Kommentaroren hier ist leider konservativ, rechtskonservativ und rechts und reagiert höchst allergisch auf Einwürfe und Artikel Andersdenkender! Glauben sie nicht, dass ihr Schlechtmenschen (so möchten sie ja offensichtlich genannt werden) liberal genug seid, andere Meinungen zu akzeptieren. Bei ihnen funktioniert der Beißreflex ja auch bestens...
zum Beitrag28.10.2013 , 17:37 Uhr
@ Anton Gorodezky:
Ihr Ansatz ist leider schon nicht richtig, man kann die europäischen Migrationsbewegungen bzw. Eroberungsbewegungen in Richtung Nord-, Mittel- und Südamerika nämlich schlicht nicht mit den heutigen Migrationsbewegungen vergleichen. Kommen heute einzelne menschliche Individuen aus Krisengebieten wie Eritrea, Syrien, Lybien etc, so waren es zur damaligen Zeit in Amerika keine klassischen Migrationsbewegungen heutiger Prägung, sondern Kolonisationsbewegungen. Hier liegt der massive Unterschied und der Grund der Falschheit ihres Vergleiches. Die Kolonisierung war in großen Teilen barbarisch, mörderisch, gar völkermörderisch und teils sogar von direkt von Staaten finanziert und gefördert bzw. ausgeführt (Spanien und Portugal in Südamerika). Dass sich die Situation heutiger Flüchtlingsbewegungen gänzlich anders darstellt ist auf den ersten Blick ersichtlich.
Dass aber massenhafte Migrationsbewegungen (wesentlich größere als Deutschland zur Zeit erlebt) aber auch sehr fruchtbar sein können, zeigen die Bewegungen der Normannen (oder auch Wikinger) in Osteuropäische Gebiete, wo sie mit der lokalen Bevölkerung hauptsächlich Handel trieben und mit am Stadt und Staatsgründungsprozess beteiligt waren (wobei die Frage der Staatsgründungen in Verbindung mit den Normannen in der Geschichtswissenschaft noch immer kontrovers diskutiert wird). Es gibt also auch positive Beispiele, um nur mal eines aus der mittelalterlichen Geschichte zu nennen.
zum Beitrag27.10.2013 , 15:21 Uhr
@Pommern: Es ist ja nicht so, als wenn die Ost-Vertriebenen nicht massive Entschädigungszahlungen und Reparationen erhalten hätten. Das mindert natürlich nicht das Leid, dass diese Leute erfahren haben, dennoch rechtfertigt es nicht ihr deutschnationales Niederreden von den Leiden anderer Menschen (ob nun Palästinenser, Sinti-und Roma (welche nun mal Jahrhunderte schon diskriminiert wurden), oder auch den Polen, welche nach dem 2 Wk. ebenfalls zu Teilen vertrieben wurden). Zudem darf man auch nicht de große politische Lobby vergessen, die Vertriebene in Vertriebenenverbänden nach dem 2. Weltkrieg aufgebaut haben. Mein Opa war ebenfalls ein Vertriebener und in solch einer Organisation vertreten.
@ Wampenpaule: Ich weiß nicht, inwieweit dieser Artikel besonders manipulativ sein soll. Die stark verkürzte und manipulative Berichterstattung über Sinti und Roma findet in Medien wie der Bild Zeitung statt, schön, dass die Taz hierzu auch mal ein Kontrastprogramm zeigt und somit auch die andere Seite zur Geltung kommt.
Es ist traurig mit anzusehen, wie Sinti und Roma heute noch behandelt werden, trotz der Vorkommnisse des Holocaust. Man muss sich nur mal ausmalen, deutsche Medien würde wie über Sinti und Roma auch über Juden berichten. Der Aufschrei wäre völlig zu Recht infernal!
zum Beitrag27.10.2013 , 15:14 Uhr
Hier kommentieren ja wieder so manch witzige gestalten :-)
zum Beitrag27.10.2013 , 09:09 Uhr
Auch wenn der Beitrag von Echte Freiheit ein wenig durcheinanderbringen mag, macht es ihre Aussage, Sarrazins Thesen entsprächen der Wahrheit eben nicht wahrer. Es ist von ernstzunehmenden Wissenschaftler längst nachgewiesen, dass Sarrazins biologistische Ansätze schlichter Humbug sind.
Auch die Implikationen für unser Bildungssystem, die bei ihm zum Teil aus seinen biologistischen ,.Analysen" herrühren, zeigen ein trauriges, elitäres Bild von Bildung und glücklicherweise einen nachgewiesenermaßen völlig falschen Ansatz.
Sarrazin hat nicht Recht, er wurde seriös widerlegt, auch wenn seine Jünger dies nicht wahr haben wollen.
Hier gehts nicht um glauben, sondern um harte Fakten. Diesen kann das Buch Sarrazins nicht standhalten. Auch wenn er das in seiner nicht erschöpfbar scheinenden Arroganz nicht zugeben mag.
Traurig, dass man dieses Thema nach so langer Zeit noch immer aufwärmen muss. Die Unbelehrbaren werden sich wohl noch auf Ewigkeiten auf Sarrazins Buch stützen wie viele es auf andere Bücher tun, die mit Glauben zu tun haben.
zum Beitrag15.10.2013 , 19:27 Uhr
Und das interessante ist, dass die meisten Kommentare unter diesem Artikel die Theorien des Herrn Mansfeld auch noch bestätigen. Diejenigen nämlich, die ganz offensichtlich mit der AFD sympathisieren, üben sich in den Diffamierungen gegen angeblich linke Parteien, die wir schon in zu großer Zahl hätten (welche linke Parteien meinen sie denn bitte Frau Jennifer Radeck?) Das Problem welches wir in Deutschland haben ist nicht etwa eine angeblich links dominierte Politik (wenn man das linke Lager schon bei der CDU zu beginnen verortet stimmt ganz offensichtlich etwas mit dem eigenen politischen Kompass nicht…), sondern eine durch und durch neoliberale Politik (für die auch die Partei des Verfassers dieses Artikels steht und stand, der FDP nämlich)… Aber ich werde mich nun nicht in Ergüssen gegen antiliberales und rechts-konservatives Denken aus der AFD Ecke ereifern, denn ich möchte die Meinungen anderer nicht durch möglichst lautes digitales Schreien unterdrücken und es somit dem AFD Klientel gleichtun…
zum Beitrag15.10.2013 , 19:18 Uhr
Wer lesen kann ist bekanntermaßen klar im Vorteil...
Ich zitiere: "Trotzdem: Die Alternative für Deutschland ist keine Nazipartei. Wer das behauptet, torpediert vernünftige Kritik."
In ihrem Beitrag zeigt sich aber der in einem längeren Abschnitt beschriebene aggressive Beißreflex der AFD Anhänger, welcher einem liberal denkenden Menschen eigentlich gänzlich fern liegen sollte ;-)
Nachzulesen hier: „Die Anhänger der AfD haben sich bisher nicht im besten Licht präsentiert. Pöbeleien gegen Migranten, „Zecken“ und finanziell schwächer Gestellte begegnen dem interessierten Leser auf Facebook und in den Online-Leserkommentaren verschiedener Zeitungen häufig. Kritiker der Partei werden schnell als Teil einer gesteuerten Kampagne denunziert, und überhaupt herrscht in Debatten mit Andersdenkenden ein aggressiver Ton vor.
Liberal sein heißt idealerweise jedoch, nicht nur andere Meinungen zuzulassen, sondern auch dafür zu kämpfen, dass der Andersdenkende seine Ansichten formulieren darf. Liberalismus bedeutet gelebte Toleranz, der Liberalismus definiert daher auch keine absoluten Wahrheiten. Aggressivität ist also ein sicheres Zeichen für eine unliberale Gesinnung. Der lautstarke AfD-Unterstützer ist typischerweise ein besserwisserischer Besserverdiener. Sein Dogma lautet: „Der Euro muss weg!“"
zum Beitrag28.09.2013 , 13:37 Uhr
Wunderbarer Kommentar, spiegelt exakt meinen Eindruck wieder.
Ich finde es äußerst bedenklich, dass man offensichtlich mit einem inhaltslosen Wahlkampf eine Wahl gewinnen kann. Das Scheuen von Kontroversen und die Entpolitisierung des Politischen nutzen den Konservativen. Und das zeigt, dass auch Merkel nach wie vor hauptsächlich eine Konservative ist. Sie versteckt es bisweilen recht gut, aber es kommt doch immer wieder deutlich durch. Ein Trauerspiel, dass 41% der Bevölkerung dieses Spiel mitspielen!
zum Beitrag27.09.2013 , 14:25 Uhr
@ Schweizerin:
Sie haben sich fast 25 Jahre lang mit Umweltfragen auseinandergesetzt und sind zu der Erkenntnis gekommen, dass Pflanzen CO2 zur Fotosynthese benötigen? Herzlichen Glückwunsch!
Zum Thema: Ich denke, anhand der Indizien und Beweise lässt sich nicht ernsthaft an der Existenz des Klimawandels zweifeln. Auch dass er von Menschenhand zumidnest stark vorangetrieben wurde und weiter wird ist sehr wahrscheinlich. Bestimmte wirtschaftliche Gruppierungen und Lobbygruppen haben ein Interesse daran, den Klimawandel und seine Folgen zu leugnen. Wären diese mit ihrer perfiden Strategie erfolgreich hätte dies fatalste Folgen für die Weltbevölkerung. Die Malediven sind aufgrund ihres geringen Landniveaus oberhalb des Meeresspiegels schon jetzt dem Untergang geweiht, Dürren mit all ihren sozialen Folgen werden zunehmen. Die CO2 Menge wird so drastisch zunehmen, dass auch die stark angeschlagene Lunge der Welt (der Amazons und weitere Tropenwälder) nicht mehr das ganze CO2 in Sauerstoff umwandeln können. Die Klimakatastrophe wird zwangsläufig zu einer Katastrophe für die Menschheit. Und wer glaubt wir hier in Mitteleuropa seien davon nicht betroffen und müssten uns deshalb nicht darum kümmern, weist nicht nur chauvinistische Züge auf sondern scheint ebenfalls an einer gehörigen Portion Realitätsverlust zu leiden…
zum Beitrag13.09.2013 , 18:56 Uhr
Den Grünen hier eine faschistische Haltung auszustellen ist natürlich nicht nur fraglich, sondern nicht haltbar. Wirkt ein bisschen wie derselbe alte Reflex des Links und Rechtsgleichstellenwollens aus bestimmter politischer Richtung. Nunja, aber ich muss mich Gegenpädophilie insofern anschließen, als dass es mir mehr als schwer fällt einer Partei (und sei es seine Jugendorganisation) die so mit einem so ernsten Thema und den Opfern umspringt meine Stimme zu geben. Für pädophile Neigungen kann keiner etwas (gab auch mal ein interessantes Interview in der Taz mit einem Betroffenen, der durch Therapie seine Neigungen versucht im ungefährlichen Rahmen zu halten), aber pädophile Praktiken sind nicht zu entschuldigen. Punkt, da muss auch nicht drüber diskutiert werden. Bei der Praxis der Pädophilie nutzt ein Erwachsener Mensch zwangsläufig die gesellschaftlich schwächere Position eines Kindes aus, um sich selbst Befriedung zu verschaffen. Hier können sich also niemals zwei Individuen auf einer Ebene begegnen und somit auch nicht wirklich einvernehmlich miteinander sexuellen Kontakt austauschen. Bei meiner Wahlentscheidung zwischen Grün und Links wird auch dieses Thema definitiv eine Rolle spielen. Dass natürlich ein Springer Medium wie die Welt eine politische Agenda hinter solchen Interviews und Berichten verfolgt ist klar, dafür sind sie ja nicht erst seit gestern bekannt und bei mir ziemlich verhasst, aber dennoch halte ich es für wichtig, auch die Stimmen von Opfern zu hören, sehr wichtig sogar. Das Thema ist ja auch in der taz (völlig zurecht!) sehr prominent vertreten, wenn es um sexuellen Missbrauch in kirchlichen Institutionen geht.
Am 22. weiß ich spätestens bescheid wie ich mich entschieden haben werde…
zum Beitrag13.09.2013 , 15:20 Uhr
Vielen Dank für diesen klaren und endlich durchdachten Kommentar. Eine Wohltat nach dem ganzen vorherigen Schmarrn hier im Forum!
zum Beitrag12.09.2013 , 13:43 Uhr
Was soll man zu ihrem Kommentar großartig schreiben, außer, dass ich hier gerade in meinem Schreibtischstuhl sitze und etwas ungläubig den Kopf schütteln muss... Sie glauben doch hoffentlich nicht ernthaft das, was sie hier gerade zusammengeschrieben haben?!
zum Beitrag18.08.2013 , 11:13 Uhr
Ich finde Gerog Schramm großartig! Er und auch sein Programm kommen mir immer sehr ehrlich vor. Wenn man in Deutschland viele andere "Kabarettisten" sieht wünscht man sich ganz einfach eine ganze Horde Georg Schramms her!
Vielen Dank für dieses klasse Interview!
zum Beitrag10.08.2013 , 13:51 Uhr
Gestern noch schrieb ich unter diesen Artikel (http://taz.de/Bayern-vor-dem-Bundesliga-Auftakt/!121472/), dass ich die Fußballberichterstattung der Taz in ihren typischen schwarz-weiß Mustern wirklich mies finde. Dieser Artikel heute, nur einen Tag später, ist da ein wirklicher Lichtblick. Sehr gut geschrieben, kritisch die Entwicklungen im Fußball mit denen in der Gesellschaft und Politik verknüpft. Ich sehe einige Dinge zwar anders, aber das ist gut und gehört sich so. Was diesen Text auszeichnet, ist, dass er nicht pseudo-kritisch daherkommt und in der immer selben dämlich kritischen Bayern München Drescherei bei gleichzeitiger unhinterfragter Glorifizierung der Schwarz-Gelben endet (was zugegebenermaßen auch vielleicht einfach daran liegt, dass Dortmund in einem kritischen Artikel wiedermal keine Erwähnung findet), sondern wirklich gut durchdacht und analytisch ist. Daumen hoch dafür!
zum Beitrag09.08.2013 , 15:51 Uhr
Die Bayern München Artikel in der taz sind wirklich, naja, mies und völlig unausgewogen… Was die Bayern machen oder sagen ist hier generell falsch. Wollen sie die beachtlichen Erfolge der letzten Saison verteidigten (was ein normales und verständliches Ziel ist), so ist das nicht in Ordnung. Man schwadroniert gar von einer Mars-Meisterschaft… Wenn Pep Guardiola bescheiden auftritt, ist auch das nicht in Ordnung… Es gäb unzählige Themen bei anderen Klubs, welche man höchst kritisch beleuchten könnte. Auch das Verhalten der Dortmunder Führungsriege in den letzten Monaten, welche zuletzt deutlich redseeliger und auch kontroverser (wenn man mal Hoeneß außen vor lässt)war als die Münchener. Über die unsympathischen Äußerungen Klopps vor dem CL-Finale: „Wir sind das spannendste Projekt des Weltfussballs. Eigentlich muss jeder neutrale Beobachter für den BVB sein“ wurde hier (ganz bewusst?) geschwiegen… Traut man sich nicht, an dem „echte Liebe“ Mythos zu kratzen und diese erfolgreiche Marketingstrategie zu dekonstruieren? Man könnte sich auch den (ohne Ironie oder Sarkasmus) sehr interessanten Aussagen Streichs mit einem Artikel widmen (http://www.spox.com/de/sport/fussball/bundesliga/1308/News/sc-freiburg-trainer-fordert-gesunden-umgang-christian-streich-der-kommerz-bedroht-den-fussball-zerstoeren.html)
zum Beitrag09.08.2013 , 15:51 Uhr
Ich lese die taz sehr gerne, aber die Fussballberichterstattung ist unter aller Kanone und voller schwarz-weiß Malerei. Das angeblich gute Dortmund gegen das angeblich schlechte Bayern München. Wahrscheinlich passt es nicht in die Denkmuster der Taz, aber es gibt sogar linke Bayernfans, so wie ich einer bin. Mit 24 Jahren drücke ich meinem Verein nun schon 21 Jahre ohne Unterbrechung die Daumen und bin seit einige Jahren auch Mitglied… Und dennoch sehe ich die Taten von Herrn Hoeneß als Verbrechen an, die genauso bestraft gehören, wie bei jedem anderen auch… Und es gibt genug konservative Dortmunder mit fragwürdigen Einstellungen, die ich selbst kenne… Es gibt kein schwarz weiß, kein gut und böse… Für vernünftige Fussballberichterstattung kann man die taz nicht gebrauchen und wird es wohl auch nie können… traurig…
zum Beitrag09.08.2013 , 07:13 Uhr
Bleibt nur die Frage, wie sich diese Leute jemals erfolgreich integrieren können, wenn sie so behandelt werden? Das ist von vorneherein ausgeschlossen und anscheinend sogar behördlich und politisch gewollt.
Der Vergleich mit ihrer Auswanderung hinkt sehr deutlich...
zum Beitrag08.08.2013 , 20:56 Uhr
Bei ihrem Kommentar musste ich wirklich schmunzeln. Auf eine wirkliche witzige Weise die Wahrheit ausgesprochen ;-)
@Steffi: Dass rechtskonservativ eingestellte Menschen ihre Meinung nicht frei äußern könnten, wird ja immer wieder behauptet. Da wird dauern rumgejammert und lamentiert. Aber schauen sie sich doch die Kommentarspalten (leider auch) hier, oder in den einschlägigen anderen Medien an. Solch ,,Meinungen" dürfen auch hier geäußert werden und das ist auch richtig so. Nur: auch mit Meinungen, welche gegen sie sprechen, müssen sie dann rechnen und auch klar kommen. Das schaffen die Wenigsten ihrer geistigen Brüder und Schwestern. Das ist nicht nur ein angebliches Problem von uns ,,Gutmenschen" und Linken... Bloß sehen wollen viele dies nicht...
zum Beitrag02.08.2013 , 02:44 Uhr
Vielen Dank für diesen Kommentar!
Traurig, dass viele unserer Politiker diesen Durchblick nicht besitzen. Die gefährlichere Droge Alkohol hat eine große Lobby, Marihuana leider nicht...
zum Beitrag01.08.2013 , 15:36 Uhr
Ich würde nicht behaupten, dass man hier über das Ziel hinaus geschossen ist. So wie sie dies darlegen (Parodien a la Charlie Chaplin etc) würde ich ihnen absolut Recht geben.
Wenn man diese Dinge aber in Verbindung mit den Juden und "Neger"Witzen sieht, liegt in meinen Augen eine gänzlich andere Situation vor. Deshalb finde ich persönlich das Vorgehen des Priesterseminars positiv, auch in Bezug auf die dargelegten Parodien.
Zudem muss man ja auch sehen, dass die Hitlerparodien Chaplins und Schneiders für ein größereres Publikum gedacht waren und zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit diesem Thema geführt hat. Dies sollte hier nun anscheinend nicht gerade erreicht werden... Eine kritische Auseinandersetzung mit der Materie kann man den Seminaristen ja offensichtlich getrost absprechen...
zum Beitrag01.08.2013 , 11:02 Uhr
@ Gast:
Erstaunlich, dass solch Menschenverachtenden Aussagen und Handlungen vom ominösen Gast auch noch gutgeheißen werden. Und das dazu mit der perfiden Strategie, das Vorgehen gegen diese faschistischen Tendenzen mit dem Vorgehen des Nationalsozialismus gegen Oppositionelle gleichzusetzen.Verharmlosung der schlimmsten faschistischen Diktatur? Nicht nur die Priesterseminarteilnehmer sollten sich in Grund und Boden schämen!
zum Beitrag29.07.2013 , 13:24 Uhr
Ganztagsschulen sind entgegen ihrer Argumentation sogar eine sehr gute Idee. Die BILDUNGspflicht (bzw. eher Schulpflicht, wo ihnen Bildung vermittelt werden soll) liegt bei der Schule, einer BILDUNGseinrichtung. Bei der Bildungspflicht, wenn Schüler keine Regelschule besuchen (nur in wenigen Ausnahmefällen überhaupt möglich), müssen sie dennoch den Stoff, der in der Schule zu lernen ist, durch Teilnahme an regulären Prüfungen nachweisen.
Sie haben zudem anscheinend noch nicht ganz verstanden wie eine solche Ganztagsschule aussehen solle.
In ihr wird selbstredend nicht den ganzen lieben langen Tag gelernt. Stichwort Nachmittagsbetreuung, Freizeitangebote, AGs, etc…
Hierdurch schafft es die Ganztagsschule sogar, die Auswirkungen sozialer Disparitäten (welche im kapitalistischen System leider systemimmanent sind) auf den Bildungsweg der Kinder massiv lindern. Nachzulesen im frei verfügbaren Bildungsbericht 2012 beispielsweise.
Dass Schwarz-Gelb zu allererst bei der Bildung ansetzen würde, wenn es um Sparmaßnahmen ginge, da muss ich ihnen allerdings beipflichten… Bildung ist der beste Schutz vor Armut… Hier muss jedem geholfen werden und jedem die Möglichkeit gegeben werden, sich und seine Ziele zu erreichen, unabhängig vom sozialen Hintergrund. Wenn die Investitionen in den Bildungskreislauf sinken, sind es diejenigen, die aus einem finanziell schwachen Elternhaushalt kommen, die die größten Benachteiligungen zu spüren bekommen…Mehrinvestitionen in die Bildung ist eine Pflicht, und wenn man so argumentieren möchte, auch finanziell rentabel… Ganz abgesehen von den positiven sozialen Auswirkungen, die noch wesentlich schwerer wiegen…
zum Beitrag29.07.2013 , 12:34 Uhr
Ganztagsschulen sind entgegen ihrer Argumentation sogar eine sehr gute Idee. Die BILDUNGspflicht (bzw. eher Schulpflicht, wo ihnen Bildung vermittelt werden soll) liegt bei der Schule, einer BILDUNGseinrichtung. Bei der Bildungspflicht, wenn Schüler keine Regelschule besuchen (nur in wenigen Ausnahmefällen überhaupt möglich), müssen sie dennoch den Stoff, der in der Schule zu lernen ist, durch Teilnahme an regulären Prüfungen nachweisen.
Sie haben zudem anscheinend noch nicht ganz verstanden wie eine solche Ganztagsschule aussehen solle.
In ihr wird selbstredend nicht den ganzen lieben langen Tag gelernt. Stichwort Nachmittagsbetreuung, Freizeitangebote, AGs, etc…
Hierdurch schafft es die Ganztagsschule sogar, die Auswirkungen sozialer Disparitäten (welche im kapitalistischen System leider systemimmanent sind) auf den Bildungsweg der Kinder massiv lindern. Nachzulesen im frei verfügbaren Bildungsbericht 2012 beispielsweise.
Dass Schwarz-Gelb zu allererst bei der Bildung ansetzen würde, wenn es um Sparmaßnahmen ginge, da muss ich ihnen allerdings beipflichten… Bildung ist der beste Schutz vor Armut… Hier muss jedem geholfen werden und jedem die Möglichkeit gegeben werden, sich und seine Ziele zu erreichen, unabhängig vom sozialen Hintergrund. Wenn die Investitionen in den Bildungskreislauf sinken, sind es diejenigen, die aus einem finanziell schwachen Elternhaushalt kommen, die die größten Benachteiligungen zu spüren bekommen…Mehrinvestitionen in die Bildung ist eine Pflicht, und wenn man so argumentieren möchte, auch finanziell rentabel… Ganz abgesehen von den positiven sozialen Auswirkungen, die noch wesentlich schwerer wiegen…
zum Beitrag23.07.2013 , 16:34 Uhr
@Johnny:
Fragen sie doch mal bei Frau Roth (Proteste in der Türkei) bzw Herrn Beck (Proteste in Russland gegen Diskriminierung Homosexueller inklusive blutiggeschlagener Nase) nach ob die Grünen wirklich nach dem Motto ,,Andere Länder, andere Sitten verfahren"... Erst denken, dann schreiben und nicht gleich den konservativen Beißreflex anstrengen ;-)
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