piwik no script img

Nach den Anschlägen von KopenhagenVerdächtiger war der Polizei bekannt

Die jüdische Gemeinde in Kopenhagen steht nach der Attacke auf eine Bar-Mitzwa-Feier unter Schock. Dänemarks Ministerpräsidentin zeigt ihre Solidarität.

Justizministerin Mette Frederiksen (li.) und Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt. Bild: dpa

KOPENHAGEN/JERUSALEM/BERLIN dpa/afp | Dänemarks Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt hat sich am Morgen nach den Terrorattentaten in Kopenhagen erleichtert über das Ende der dramatischen Stunden geäußert. „Ich bin froh und erleichtert darüber, dass die Polizei den vermuteten Täter hinter den zwei Schießereien unschädlich gemacht hat“, sagte Thorning-Schmidt laut einer Pressemitteilung. „Niemand soll damit davonkommen, die offene, freie und demokratische dänische Gesellschaft anzugreifen.“

In einer Pressekonferenz am Sonntagmorgen betonte Thorning-Schmidt die Einigkeit des Landes und dass Dänemark sich nicht in einem „Kampf zwischen Islam und dem Westen befinde“. Die Ministerpräsidentin brachte auch ihre Solidarität mit der jüdischen Gemeinde zum Ausdruck. „Die jüdische Gemeinde ist ein wichtiger Teil von Dänemark. Ihr steht nicht alleine da“, sagte sie.

Sie lobte den schnellen Einsatz der Polizei. „Es ist ein unendlich trauriger Morgen, an dem wir alle an die Opfer und ihre Angehörigen denken. Zwei unschuldige Menschen haben ihr Leben in der Folge einer zynischen Terroraktion gegen Dänemark verloren.“

Die dänische Polizei teilte mit, dass der mutmaßliche Täter bereits bekannt gewesen sei. Weitere Angaben zur Identität des Erschossenen wollten die Behörden vorläufig nicht machen.

Dänemarks Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt am Ort des ersten Anschlags in Kopenhagen. Bild: dpa

Die jüdische Gemeinde in Kopenhagen steht nach dem Anschlag auf eine Synagoge in der Innenstadt unter Schock. Dabei war ein 37-Jähriger jüdischen Glaubens getötet worden, der wegen einer Bar Mitzwa vor dem Gotteshaus Wache hielt.

„Ich bin schockiert. Alle sind schockiert“, sagte der Vorsitzende der Gemeinde, Dan Rosenberg Asmussen, dem dänischen Fernsehen am Sonntag. „Das ist das, was wir immer befürchtet haben. Und das, wovor wir die ganze Zeit gewarnt haben, dass es in Dänemark passieren könnte.“ Bei zwei Attentaten in der dänischen Hauptstadt waren am Samstag und in der Nacht zum Sonntag zwei Menschen getötet und fünf verletzt worden, bevor die Polizei den mutmaßlichen Attentäter am frühen Morgen erschoss.

Netanjahu ruft Juden zur Auswanderung auf

Der dänische Zeichner Kurt Westergaard (79) hat sich schockiert über den Anschlag auf eine Konferenz für Meinungsfreiheit in Kopenhagen gezeigt. „Das ist ja ganz furchtbar“, sagte er am Samstag. „Vielleicht konnte man es erwarten nach dem, was in Paris geschah, aber es ist doch ganz nah. Mein erstes Gefühl war: Ich wurde ganz wütend.“

Die Mohammed-Karikaturen, die Westergaard für die Zeitung Jyllands-Posten zeichnete, lösten 2005 gewaltsame Proteste in der islamischen Welt aus. Mehrfach waren Westergaard und die Zeitung in den Jahren darauf Ziel von Anschlägen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Juden in Europa nach den Terroranschlägen in Kopenhagen zur Auswanderung in den jüdischen Staat aufgerufen. „Juden wurden auf europäischem Boden ermordet, nur weil sie Juden waren“, sagte Netanjahu am Sonntag während einer Kabinettssitzung in Jerusalem. „Diese Terrorwelle wird weitergehen.“ Er wende sich an die Juden in Europa: „Israel ist eure Heimstätte.“

Auf die Anschläge in Paris im Januar, bei denen auch vier Juden getötet worden waren, hatte Netanjahu bereits mit einem ähnlichen Aufruf reagiert. Der höchste Rabbi Dänemarks, Jair Mechior, sagte, er sei enttäuscht über Netanjahus Aufruf. „Terror ist kein Grund, nach Israel zu ziehen“, sagte er.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat der dänischen Regierung eine enge Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Terrorismus zugesagt. In einem Telefonat mit der dänischen Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt habe Merkel am Sonntag betont, dass Deutschland „fest an der Seite Dänemarks“ stehe, teilte Vizeregierungssprecher Georg Streiter in Berlin mit. Die Kanzlerin habe ihrer Kollegin „einen weiterhin engen Kontakt bei Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus“ zugesagt.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

128 Kommentare

 / 
  • "Wie wäre es dabei die Judischen Mitburger auch zu schützen? Und wie wäre es nur die Muslimischen Mitburger die klar und deutlich diese feige Akt verurteilen zu unterstützen?"

     

    "ein antisemitischer anschlag. wieder tote juden in europa. erst in paris, jetzt kopenhagen. wann wird europa handeln?"

     

    "Ich hoffe nicht, dass diese Lehre gezogen wird, denn das würde bedeuten, sich gleichgültig und verantwurtungslos gegenüber den Opfern von jedwelcher Religionen und Ideologien zu verhalten."

     

    "Die richtige Lehre daraus wird sein, in Zukunft verantwortungsvoll mit Religions- und Ideologiekritik umzugehen, Meinungsfreiheit nicht etwa dahingehend misszuverstehen, dass man einfach so meinen, geschweige denn äußern zu dürfen. Respekt und Ehrerbietung (eigentlich nur in eine Richtung) ist das Gebot der Stunde.

    Noch wichtiger ist es, den Opportunismus und die Feigheit dahinter als humanistisch und staatstragend umzulügen."

     

    Das war jetzt nur mal wahllos herausgegriffen aus den Kommentaren, die hier stehen. Zwar wird Dänemark da nicht spezifisch drin genannt, aber es wird geschickt die Formulierung "man" gebraucht, um sich anzumaßen, den Dänen die Ratschläge zu erteilen, wie "man" damit umgehen soll.

    Wieso nicht einfach klar sagen, ob jemand erwartet, dass so wtwas hier in Deutschland passieren kann und welche Veränderungen derjenige für Deutschland wünscht?

    • @Age Krüger:

      ..Mensch Age, inwiefern diese oder andere Kommentare nun In Richtung 'Deutsche erteilen Dänemark Ratschläge' gehen, ist immer noch nicht nachvollziehbar...ich würde sagen, Du liegst mit Deinen Interpretationen verkehrt.

  • Ein polizeibekannter Täter, der ungehindert zum Zuge kommt?

    • @Dudel Karl:

      Da glaubte wohl noch jemand an den Resozialisierungsgedanken.

       

      Oder wurde der etwa noch geobst?

      • @KarlM:

        Stimmt, in Dänemark glaubt man an die Resozialisierung, sonst hätten Sie 1945 auf die Vernichtung aller Deutschen bestanden.

        • @Age Krüger:

          Wäre auch nachvollziehbar gewesen.

           

          Ansonsten war der mutmaßliche Täter kein halbes Jahr in Freiheit..

      • @KarlM:

        Wäre der in diesem Fall gescheitert, der Resozialisierungsgedanke? Das würde ja mindestens voraussetzen, daß der Verdächtigte auch schuldig ist.

  • Nur mal ein kleines Wort an alle, egal aus welcher Richtung sie hier meinen, Dänemark etwas erzählen zu müssen, wie sie mit Antisemitismus und mit Rassismus umzugehen haben.

     

    Nur ein Staat hat es nach der Besetzung durch die Deutschen geschafft, FAST ALLE JUDEN IN SICHERHEIT ZU BRINGEN. Und sie somit VOR DEN DEUTSCHEN zu schützen.

    UND DAS WAR DÄNEMARK.

     

    Über Antisemitismus muss sich kein Däne von Deutschen etwas anhören.

     

    Åge

    • @Age Krüger:

      -?- „die hier meinen, Dänemark etwas erzählen zu müssen, wie sie mit Antisemitismus und mit Rassismus umzugehen haben.“ -?-

       

      Äh-??-

       

      Also ich wüsste keinen hier, dem ich speziell sowas vorhalten könnte. Könnten Sie nicht einfach nur den Mittelbau Ihres Beitrages so stehen lassen? Oder wenigstens einen diesbezüglich gemeinten Beitrag hernehmend vorweisen? Ich für meinen Teil habe mich an einer Stelle hier herausgefordert gefühlt, mich generell über "Religionsfaschist" vs. "Polizeifaschist" auslassen zu wollen. Ist das von Ihnen anders verstanden worden?

  • da ja sowieso alles egal ist

    kann mentsch sich mal was über sich selbst anhören

    http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/kolumnen-sendungen/generator/das-islambild-in-deutschen-medien-102.html

    • @christine rölke-sommer:

      Worüber beklagen Sie sich nun?

       

      An friedlichen Gläubigen nimmt niemand Anstoß?

       

      Und ÖR-Qualität, sagen Sie nicht Sie waren überrascht!

    • @christine rölke-sommer:

      Wenn der Islam, mittlerweile, ein schlechtes Image hat, dann könnte das möglicherweise etwas mit dem Islam zu tun haben. Und der Islam hätte es in der Hand, durch eine Charmeoffensive daran etwas zu ändern.

  • @KARLM

     

    Lieber KARLM, können Sie uns, der interessierten Leserschaft, bitte darlegen, durch Anwendung welcher wissenschaftlichen Methodik Sie, der eine solche als für jegliche kriminalistische Fallbeurteilung essenziell voraussetzt, im aktuellen Fall zu Ihrer abschließenden Bewertung kamen?

    • @Dudel Karl:

      Es wird Sie nicht überraschen:

      Altersgruppe, Herkunft, kontakt zu kriminogenen Milieus....

       

      Dazu werden die vorliegenden Statistiken ausgewertet, ziemlich einfach für die Hypothesenbildung.

       

      Immerhin hat der mutmaßliche Täter es geschafft sich ein dänische s Armee-Sturmgewehr zu organisieren.

      • @KarlM:

        Hypothesen sind Theoriegebilde, also letztlich Glauben. Die wissenschaftliche Methodik verlangt aber Beweise. Und ich verlange Tatsachen.

        • @Dudel Karl:

          Der unbehlofene Versuch Hypothese mit "Glauben" gleichzusetzen spricht nicht sehr für Sie. Das wars aber auch.

    • @Dudel Karl:

      Bisher habe ich keine ABSCHLIEßNDE Bewertung abgegeben.

      • @KarlM:

        Nein? Das machte aber so einen endgültigen Eindruck.

         

        Nun, dann möchten Sie uns die Frage abseits der Haarspalterei vielleicht trotzdem beantworten? Oder geht das bei Ihnen nur mit der Schreibtischlampe im Gesicht?

  • "Das beudeutet aber NICHT das eine Religionsfaschist ca. 200 Schüsse auf Personen abgibt deren Meinung ihm nicht passt!"

     

    War das so? Haben Sie den Täter befragt?

    • @Dudel Karl:

      Nein, der mutmaßliche Täter hat bloß keine Platzkarten bekommen und war deshalb etwas unglücklich!

  • was wird man eigentlich sagen, sollte sich herausstellen, dass der von der polizei tot-gemachte alles mögliche getan hat, aber weder auf das café noch voe der synagoge geschossen hatte?

    • @christine rölke-sommer:

      Das wird sich so nicht ohne weiteres herausstellen.

      • @Dudel Karl:

        Och ein begründeter Tatverdacht wird sich durch Pulver- und Schmauchspuren an Haut und Bekleidung in ca. 5 Minuten belegen lassen.

        • @KarlM:

          Diese kann jeder nachträglich anbringen.

          • @Dudel Karl:

            Glauben Sie! Bleiben Sie dabei.

            • @KarlM:

              Geben Sie mir einen Beweis, der mich zwingt, Ihnen mehr Glauben zu schenken, als mir selbst - oder anders gesagt: Der mich wissen statt glauben läßt.

              • @Dudel Karl:

                Würd ich nicht gerne tun, Sie sollen nicht "glauben" sondern sich zu Sachverhalten eine eigene Meinung bilden.

                 

                Wollen Sie ernsthaft einen Vortrag über die Analytik von Pulver- und Schmauchantrag auf Gewebe?

                 

                Hier?

    • @christine rölke-sommer:

      Sind Sie sich eigentlich sicher, dass Sie wirklich Juristin sind?

    • @christine rölke-sommer:

      Ist eigentlich egal, was vorher war. Solange die Angaben der Dänen, das ihr Gegenüber das Feuer eröffnet hat, zutreffen.

      • @KarlM:

        Und wenn es nicht zutrifft?

        Wird man es uns nicht auf die Nase binden, oder?

         

        Sie scheinen mir in solcher Hinsicht etwas naiv zu sein.

        • @Dudel Karl:

          Verschwörungstheoretikerin?

           

          Der Schusswechsel fand im öffentlichen Raum stattt, oder alles gefaked?

          • @KarlM:

            Auch das Celler Loch fand im öffentlichen Raum statt und war nicht, wonach es aussehen sollte.

            • @Dudel Karl:

              Aber ohne Zeugen. Doch Verschwörungstheoretikerin?

              • @KarlM:

                Zeugen gab´s beim Brunnenopfer von Berlin. Sogar ein Video. Nur wich die offizielle Darstellung empfindlich von Video und Zeugenaussagen ab. Letzteres übrigens auch bei der Erschießung des H. Grams.

                • @Dudel Karl:

                  Nein das ist wahrheitswidrig. Das Brunnenvideo bestätigig die offizielel Darstellung.

                   

                  Beim G. sind die beschreibungen der Zeugen durchaus glaubwürdig, selbst für mich.

                  • @KarlM:

                    Sie sagen die Unwahrheit. Das Brunnenvideo zeigt die unumstößliche Wahrheit. Es ist ein Bewis. Die offizielle Darstellung dagegen ist eben nur eine Darstellung der Wahrheit und damit eine Glaubensfrage. Die Darstellung wich in maßgeblichen Teilen von der Wahrheit ab: Es wurde sogar behauptet, daß der Todesschütze ein anderer gewesen sei.

                     

                    Und beim Grams glauben Sie also, daß er im wehrlosen und entwaffneten Zustand im Gleisbett liegend mittels Kopfschuß hingerichtet wurde?

                    • @Dudel Karl:

                      Nein, Sie sind nicht in der Lage das Brunnenvideo mit Sachkenntnis zu bewerten.

                       

                      Beim G. kann ich nichts beweisen, bin aber sicher das der dargestellte Ablauf so nicht gewesen sein kann. Mehr möchte ich dazu deshalb nicht sagen.

    • @christine rölke-sommer:

      Nix:

      "Als Polizeibeamte den Verdächtigen am frühen Sonntagmorgen vor einem von ihnen observierten Haus nahe der Bahnstation Noerrebro ansprachen, habe der Mann das Feuer eröffnet. Daraufhin erschoss die Polizei den Mann."

      (tagesschau.de)

      • @Downfall, what Downfall?:

        müsste man den Polizeibericht lesen, Zeugen...Tagesschau, pff.

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          Was diskutieren wir denn hier? Was "wirklich" ™ passiert ist, oder was wir wissen können?

    • @christine rölke-sommer:

      Dann können alle Aluhutträger wieder rufen, daß sie von vornherein wußten, daß so etwas nichts anderes eine False Flag Aktion sein konnte und halblaut "cui bono"wispern.

      • @Lasse Einparkinson:

        false flag ist mindestens so alt wie die Kriegsführung...womit ich jetzt keinen Zusammenhang herstellen will. False Flag lässt sich dann amtlich meist eh erst 20 Jahre später nachlesen, wenn es niemand mehr interessiert.

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          Zumindest darf man sich die Frage stellen, warum ein nicht besonders heller religiös motivierter Extremist hier an ein vor Jahren en groß bei der dänischen Armee entwendetes Sturmgewehr kam, die Masse dieser Tätergruppe in Europa aber nicht mal an eine Kurzwaffe?

  • Tja, leider gibt es nur einen Verdächtigen und keinen Schuldigen.

  • Soll man sich Zeit nehmen, Beileid auszudrücken, während ein Staatsschurke wie Natanjahu das traurige Ereignis bereits ausschlachtet?

     

    Und: Wenn die meisten Menschen trotz der wenigen Informationen bereits zu wissen meinen, dass es sich beim Täter um einen Moslem handelte, ist das dann Rassismus?

     

    Ja, denn die Sprecher sind weiß und was sie vorbringen, ist unangenehm. Das scheint derzeit "Rassismus" zu sein.

     

    Das Wort wird völlig entwertet - schade eigentlich, es war einmal nützlich.

    • @Downfall, what Downfall?:

      Entwertet ist der Terminus schon lange, weil wissenschaftlich nicht haltbar.

       

      Der inflationäre Gebrauch im Zusammenhang mit religiösen Extremisten macht das vollends absurd.

       

      Auch bestätigt sich der Eindruck das kriminologischen Fakten hier nicht gern zur Kenntnis genommen werden.

       

      Warum eigentlich nicht?

      • @KarlM:

        Es muss sich dabei notwendig um einen Sammelbegriff handeln, aber ein noch so wackliges Wort für "eine Ideologie, die „Rasse“ in der biologistischen Bedeutung als grundsätzlichen bestimmenden Faktor menschlicher Fähigkeiten und Eigenschaften deutet" (Wikipedia) zu haben, ist doch erst einmal nichts Verkehrtes?

         

        Nur, wenn man es auf alles und jeden anwendet, kann ein Wort nicht unbeschadet überdauern. Wenn alles und jeder die Bezeichnung fürchten muss, darf er natürlich auch nichts mehr zur Kenntnis nehmen...

    • @Downfall, what Downfall?:

      Das Wort ist immer noch nützlich, sogar mehr denn je. Es hat sich der Begriff der Realität angepaßt: Früher wurde nach rassistischen Kriterien diskriminiert, heute nach kulturellen, ethnischen, materiellen oder gesellschaftlichen. Bedenklich ist also nicht die Entwicklung des Begriffs, sondern die Entwicklung der Sache, welche er bezeichnet.

      • @Dudel Karl:

        "...heute nach kulturellen, ethnischen, materiellen oder gesellschaftlichen" - Darf's noch etwas mehr sein? Noch etwas unpräziser? :D

  • wenn ein Nicht-Muslim drei Muslime erschießt, ist es ein hate crime. Wenn ein Muslim drei Nicht-Muslime erschießt, ist es Terrorismus. Schöne verlogene, jüdisch-christliche Doppelmoral ...

  • Noch zur gefälligen Erinnerung: "Religion" ist keine "Rasse" immer noch nicht, und kann das auch nicht sein, da die Zahl der "Rassen" beim modernen Hominiden sehr stark begrenzt ist: Auf 1.

     

    Danke für die Aufmerksamkeit.

    • @KarlM:

      Sie operieren wissentlich mit einem veralteten Rassimusbegriff.

       

      Die Bedeutung des Wortes ist im allgemeinen Sprachgebrauch längst über die ursprüngliche hinaus ausgedehnt worden, was Ihnen auch genau bekannt ist. Der Begriff steht heute für ethnisch-kulturelle Diskriminierung im weiteren Sinne.

      • @Dudel Karl:

        Das sagen Sie doch auch: "ethnisch-kulturelle Diskriminierung", das ist die weitaus sachlichere Formulierung.

        • @KarlM:

          Ja, aber es ist Haarspalterei, mit der Leute wie Sie regelmäßig von den unbequemen Sachfragen ablenken.

          • @Dudel Karl:

            Na immer wenn Ihnen nichts einfällt, ist es "Haarspalterei", wie leicht das Leben doch sein kann?

            • @KarlM:

              Könnte ignoriert werden, wenn Sie parallel eine schlüssige Argumentation lieferten.

              • @Dudel Karl:

                Und wenn ich nun Ihre sehr erweiterte Definition für falsch halte?

    • @KarlM:

      Der Kommentar war eigentlich für den Beitrag von Christina Heute 14:23 bestimmt.

  • QZombie:

    "Der trottelige Mensch der sinnlos andere Menschen ermordet hat, ist tot. Und das ist gut so, ..."

     

    Das ist nicht gut, weil es ein "vermuteter Täter" bleibt; und es wäre besser, wenn in einem angemessenen Prozess die Verbohrtheit, Kleingeistigkeit, Borniertheit und der Fanatismus solcher TäterInnen aufgezeigt werden könnte.

    • @lichtgestalt:

      Zustimmung.

      Wenn dann noch dieser Mentalität der Nährboden entzogen werden könnte.

    • @lichtgestalt:

      Im Prinzip haben Sie Recht. Es ist natürlich hilfreich, wenn solche verblendeten Witzfiguren, und das sind solche Extremisten ja nun, auch als solche öffentlich demaskiert werden.

       

      Andererseits ist es auch angesichts der geringen Resozialisierungsaussichten solcher Fanatiker kein großer gesellschaftlicher Schaden, wenn so ein Extremist de Zwangsmaßnahme nicht überlebt.

      • @KarlM:

        Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.

      • @KarlM:

        aha. der finale rettungsschuß als sparmaßnahme.

        • @christine rölke-sommer:

          Ausgerechnet Sie können Notwehrtatbestand und FR nicht unterscheiden? Glaub ich nicht!

        • @christine rölke-sommer:

          Ich denke eher, das ist so ein Jägerdingens. Es macht halt kein Spaß, immer ne Dienstwaffe bei sich zu tragen, ohne sie jemals so richtig benutzen zu dürfen. Und bei einem "Islamisten" als Opfer wird ja dann weiterführend nicht so genau hingeschaut.

          • @Dudel Karl:

            Schade das Sie nicht auch nur entfernt einschätzen können, welche Verantwortung mit dem Führen einer Dienstwaffe verbunden ist.

             

            Hier gabs keinen FR sondern einen Widerstand mit Todesfolge.

             

            Wie belegen Sie eigentlich die Behauptung bei einem Islamisten würde nicht so genau hingeschaut?

            • @KarlM:

              "Wie belegen Sie eigentlich die Behauptung bei einem Islamisten würde nicht so genau hingeschaut?"

               

              DEN Beweis liefern Sie selber nahezu täglich.

              • @Dudel Karl:

                Na dann lesen Sie nochmal zum Strengbeweis.

                Die Literatur ist umfangreich, vielleicht empfiehlt Ihnen CRS ja Literatur?

      • @KarlM:

        "Im Prinzip haben Sie Recht...."

         

        Der Klimawandel scheint das dünne Eis, auf dem die Prinzipien des Rechtsstats, wie ich ihn mir wünsche, noch stehen, zum Brechen zu bringen. Hilfe! Einbrecher! [/sarkasmus]

         

        Hilfe! Einbrecher! rufen bisweilen die selben Menschen, die zynisch die geringen Resozialisierungsaussichten von Terroristen konstatieren.

        • @lichtgestalt:

          Nö, das ist bei Extremisten oft genug so. Wie viele Rechtsextremisten steigen wirklich aus? Eben!

           

          Und bei "religiös" motiviertem Extremismus ist das Problem oft genug pathologischer Natur.

           

          Warum soll ich mehr Zeit als erforderlich mit gefährlichen Extremisten "verbringen"? Das ist kein Plädoyer für die Todesstrafe, sondern nur der Hinweis auf die für bewaffnete Gewalttäter entstehenden Probleme bei der Festnahme.

           

          welche rechtsstaatlichen Prinzipien sehen Sie denn im konkreten Fall verletzt?

          Gehen Sie gar davon aus, eine Festnahme sei unter den gegeben Umständen im Resultat vorhersagbar?

          • @KarlM:

            Es ist klar und unvermeidlich, dass jemand, der auf Polizisten schießt, das Risiko eingeht, bei einem Festnahmeversuch ums Leben zu kommen.

             

            Es ging mir um die Wertungen zu der Tatsache, dass es dann so kam: "Und das ist gut so." oder "kein großer gesellschaftlicher Schaden.."

          • @KarlM:

            "kein großer gesellschaftlicher Schaden, wenn so ein Extremist de Zwangsmaßnahme nicht überlebt..."

             

            Vllt. wird`s hier karler: Die Abwägung, ob der Tod eines Menschen ein gesellschaftlicher Schaden sei oder nicht, ist zynisch.

            • @lichtgestalt:

              Nein, bloß illusionslos und realitätsnah.

              Müssen Sie ja nicht gut finden.

            • @lichtgestalt:

              "Die Abwägung, ob der Tod eines Menschen ein gesellschaftlicher Schaden sei oder nicht, ist zynisch."

              Sie sagen das, als ob es etwas Schlechtes wäre.

               

              Wer ist denn hier das Problem - der, der ohne Not Leute umbringt, oder der, der das nicht so gut findet?

               

              Zynisch in Ihrem Sinne ist doch eher der, der Leute ermordet, weil sie über etwas konferieren.

               

              Ich werde nicht weinen, dass es den nicht mehr gibt.

              • @Downfall, what Downfall?:

                "Wer ist denn hier das Problem - der, der ohne Not Leute umbringt, oder der, der das nicht so gut findet?..."

                 

                Ich würde einfach das "oder" gegen ein "und" austauschen. Es gibt leider zu viele Menschen, die in "oder" denken, wo "und" richtiger wäre. Wird auch "schwarz/weiß-Denken" genannt.

                • @lichtgestalt:

                  "Es gibt leider zu viele Menschen, die in "oder" denken, wo "und" richtiger wäre."

                   

                  Diese Ansicht teile ich, aber in dem konkreten Fall hier kommt sie gar nicht zur Anwendung.

                   

                  Ein solcher Täter setzt ein derart klares Zeichen, dass differenziertes Denken stumpf nicht sachangemessen ist.

                  • @Downfall, what Downfall?:

                    "Schwarz bedecket sich die Erde..."

                    (Schiller, Lied von der Glocke -

                    [die Mancher bimmeln hört, ohne zu wissen, wo sie hängt])

                    • @lichtgestalt:

                      Ob Sie Schillers idealistisches Geschwaller hier ironisch einbringen oder nicht, kann ich leider nicht einschätzen...

                      • @Downfall, what Downfall?:

                        ironisch und sarkastisch. Ohne wenn und oder. Ist es ein Hoffnungsschimmer, dass Sie Schiller, richtigerweise, dem Idealsimus zurechnen? "Geschwaller" lässt mich zweifeln.

                        • @lichtgestalt:

                          Das interessiert mich jetzt wirklich:

                          Wir können hieraus kein Seminar machen, aber was an Sachdienlichem, was an Unverkürztem, an Nicht-einfach-Ausgedachtem können Sie am Idealismus ausmachen? Evtl. Lesetipps?

  • Der trottelige Mensch der sinnlos andere Menschen ermordet hat, ist tot. Und das ist gut so, wenn auch traurig für seine Angehörigen, die vielleicht gar nicht hinter seinen kaputten Überzeugungen standen. Aber wer kann schon genau sagen wie die drauf sind. Wer nun meint aus bizarren Überzeugungen heraus andere Menschen einfach erschießen zu müssen, muss eben damit rechnen, dabei selber sein Leben zu verlieren. "Unschädlich gemacht" passt schon, wenn man aus Wut über humoristische Zeichnungen total durchknallt und soviel Hass entwickelt, dass man zum Töten tendiert. Es ist ja nicht so, dass irgendwelche Karikaturisten den Attentäter/Mörder mit der Waffe in der Hand gezwungen haben über ihre Karikaturen zu lachen.

  • Die richtige Lehre daraus wird sein, in Zukunft verantwortungsvoll mit Religions- und Ideologiekritik umzugehen, Meinungsfreiheit nicht etwa dahingehend misszuverstehen, dass man einfach so meinen, geschweige denn äußern zu dürfen. Respekt und Ehrerbietung (eigentlich nur in eine Richtung) ist das Gebot der Stunde.

    Noch wichtiger ist es, den Opportunismus und die Feigheit dahinter als humanistisch und staatstragend umzulügen.

    • @Ron Jeremy:

      Sie sollten die Ironieverweise deutlich einbauen!

      Hab ich heute bei einem anderen Beitrag auch vergessen und der wurde prompt gelöscht!

      • @KarlM:

        Sie haben bislang noch jeden Ihrer Beiträge als Ironie zu kennzeichnen vergessen.

        • @Dudel Karl:

          Da selsbt Sie das erkannt haben, wird es doch nicht erforderlich sein?

          • @KarlM:

            Es wäre eher ein Akt der Selbstreflektion.

    • @Ron Jeremy:

      "Die richtige Lehre daraus wird sein, in Zukunft verantwortungsvoll mit Religions- und Ideologiekritik umzugehen,"

       

      Ich hoffe nicht, dass diese Lehre gezogen wird, denn das würde bedeuten, sich gleichgültig und verantwurtungslos gegenüber den Opfern von jedwelcher Religionen und Ideologien zu verhalten.

  • Wenn wir keine Glaubenskriege auf unserem Boden möchten ,sollten wir respektieren, dass diesen Menschen , die Gotteslästerung gegen den Strich geht und ein paar zurückgebliebene Idioten zum Mord fähig sind.

    Lasst uns Mohmamed raushalten.Wir können doch trotzdem noch Burkaträger und Salafisten verarschen und bildlich durch den Kakao ziehen. Rassismus in der Satire. Die Karrikaturen von Juden in der NS Zeit, darf Satire alles?!

    • @Christiana:

      ? Natürlich darf Sartiere alles!

       

      Wer sich "beleidigt" fühlt, sei daran erinnert: Das ist ein Antragsdelikt und jedem steht dabei der Rechtsweg offen.

      Das beudeutet aber NICHT das eine Religionsfaschist ca. 200 Schüsse auf Personen abgibt deren Meinung ihm nicht passt!

    • @Christiana:

      welcher "gotteslästerung" hat sich denn der bewacher der synagoge schuldig gemacht? ach ja, er war jude.

      • @DavidOff:

        Hatt er ein Schild umhängen wo das draufstand?

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          vermutlich hat es dem täter als "gotteslästerung" schon gereicht, dass überhaupt jemand eine synagoge bewacht.

  • diese sprache!

    „Ich bin froh und erleichtert darüber, dass die Polizei den vermuteten Täter hinter den zwei Schießereien unschädlich gemacht hat“

    • @christine rölke-sommer:

      Was haben Sie denn?

       

      Man kann auch : ".. mutmaßlicher Täter handlungsunfähig mit Todesfolge bei UZ-Maßnahme" feststellen.

       

      Ansonsten kann man den dänischen Kollegen viel Glück zum raschen Fahndungserfolg wünschen!

    • @christine rölke-sommer:

      ..wieso? Stimmt doch.

    • @christine rölke-sommer:

      was wollen Sie? Diese Sprache passt doch wunderbar zum Täterprofil und seiner bestialischen Tat.

      • @DavidOff:

        "Den VERMUTETEN unschädlich gemacht"

         

        Gute Nacht Matthes.

        • @H-G.-S:

          okay. Es wurde nicht in einem Prozess "bewiesen", dass er der Täter war. Ich vertraue aber der dänischen Polizei, dass sie nicht irgendeinen unschuldigen arabischstämmigen Migranten, der rein zufällig in der Gegend war, erschossen hat - so aus Jux und Tollerei oder um den Fall zu den Akten legen zu können. Denn das würde bedeuten, dass der wahre Täter noch immer frei herumläuft und sein Unwesen treiben kann. Die dänische Ministerpräsidentin musste wohl "vermutet" sagen, weil es eben nicht justiziarisch und durch ein Gerichtsurteil abgesegnet "bewiesen" wurde.

          • @DavidOff:

            arabischstämmig? migrant?

    • @christine rölke-sommer:

      ob sich Frau Merkel auch bald so äußert?

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        hat frau rölke-sommer einen heißen draht zur bundeskanzlerin, oder woher soll sie das wissen?

        • @DavidOff:

          darum..b.. formulierte ich es als Fragesatz...?

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            und es eignet sich halt immer gut für Politiker sowas zu instrumentalisieren.

            Darum ist Frau Merkel seinerzeit auch in die USA gereist um sich Bush und dem Irakkrieg anzubiedern. Selbstverständlich wird man was hören. Und wie schlimm alles geworden ist, Sendung hier und da. Das ganze Programm halt.

  • https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2015/_01/_08/Petition_56759.html

    Das Quorum für die Petition zur Abschaffung des Gotteslästerungsparagraphen §166 ist längst nicht erreicht. Zeichnungsfrist endet am 17.2.15!!!!!Massenhaft unterzeichnen und verbreiten!!!!!!!

    • @Gergens:

      Zwei Tage vor dem Ablauf der Frist nur 10.000 von 50.000 nötigen Unterschriften - das ist in der Tat niederschmetternd.

  • Es ist unendlich traurig, was in Kopenhagen passiert ist.

    Eine emotional durchaus verständliche Reaktion von Dänen jüdischen Glaubens wäre die Auswanderung nach Israel durchaus. Und trotzdem finde ich Bibi Netanjahus Werben um die jüdische Bevölkerung Europas zumindest problematisch. Historisch gesehen ist für die Juden Israel sicherlich die Heimat, aber für die meisten jüdischen Bürger wird seit Jahrzehnten oder gar Generationen in diesem Fall Dänemark, oder auch Frankreich die Heimat sein. Und diese verlässt man nicht so einfach.

    Zudem sollte auch die Frage erlaubt sein, weshalb man davon ausgehen sollte, dass für Juden das Leben in Israel zwingend sicherer ist? Rein vom Gefühl her dürfte es in manchen Teilen Israels für jüdische Bürger unsicherer sein, als in den europäischen Staaten. Was will Netanjahu also mit der „Werbung“ europäischer Juden bezwecken?

  • ein antisemitischer anschlag. wieder tote juden in europa. erst in paris, jetzt kopenhagen. wann wird europa handeln?

  • Will Netanjahu durch den Aufruf zur Zuwanderung nach Israel (ein Land mit vermutlich noch höheren Risiken) den Expansionsdruck in palästinensisches Gebiet hinein erhöhen?

     

    Wir (die meisten von uns) haben unsere jüdischen Mitbürger gern bei und mitten unter uns und sehen sie als Bereicherung unseres gemeinsamen Lebens, auf das wir nicht verzichten wollen.

     

    Zuerst fühle ich mich solidarisch mit unseren dänischen Nachbarn. Ich weiss, dass sie nicht nur hartnäckig sondern auch stark, freundlich und frei sind.

    • @noevil:

      Ich bin bei Ihnen Noevil.

       

      Und Netanjahu greift zu jeder möglichen Stohhelm. Als ob die Israelis überhaupt sicher wären. Die sind genuaso wenig sicher wie die weissen Sud Afrikaner die hinter Mauern und Stacheldraht leben.

      Eine Illusion.

      Aber, wir müssen tatsächlich mehr mit ALLE die friedlich miteinander leben wollen identifizieren.