piwik no script img

Illegales Autorennen in LudwigsburgTod durch enthemmte Automobilisten

Gereon Asmuth
Kommentar von Gereon Asmuth

Mutmaßlich durch ein illegales Autorennen kommen zwei unbeteiligte Frauen in Ludwigsburg ums Leben. Wie lassen sich die Raser endlich abschrecken?

Keine Chance für die Insassinnen: Der durch Raser zerstörte Ford in Ludwigsburg Foto: Andreas Rometsch/KS-Images.de/dpa

D ie Mercedes S-Klasse ist mehr als nur ein Auto. Als zuverlässiger Begleiter sorgt sie dafür, dass sich alle rundum sicher fühlen – innerhalb und außerhalb des Fahrzeugs.

So heißt es in einem Werbespot für das neuste Modell dieser seit 1972 immer wieder neu aufgelegten Luxuslimousine. Die zwei Tonnen Eigengewicht lassen sich dank leistungsstarker Motoren in nur 5 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen.

Aber keine Angst, auch für den Extremfall ist vorgesorgt. „Bei einem schweren Frontalaufprall“, versichert der Hersteller, werde das spezielle Gurtsystem „die Insassen frühzeitig im Sitz“ zurückhalten. „Dank Gurttragekomfortschaltung liegt der Gurt im Alltag zudem sanft an.“

Wie effektiv diese Sicherheitsvorkehrungen sind, hat sich mal wieder am Donnerstagabend in Ludwigsburg gezeigt. Dort prallte ein Mercedes S mit hoher Geschwindigkeit auf einen Ford. Der Fahrer zog sich nur leichte Verletzungen zu, heißt es im Polizeibericht.

Tod noch an der Unfallstelle

Die beiden jungen Frauen aber, die in dem Ford saßen, hatten nichts von dem hohen Sicherheitsstandard des Mercedes. Ihr Ford Focus wurde von dem Mercedes seitlich erfasst, vor eine Mauer geschoben und blieb schließlich zwischen zwei Bäumen eingeklemmt liegen. Die Frauen im Wrack wurden so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle verstarben.

Der Fahrer des Mercedes wurde vorläufig festgenommen. Er soll sich, so vermutet die Polizei, mit dem Fahrer eines weiteren Mercedes S ein illegales Autorennen geliefert haben. Der zweite Wagen wurde sichergestellt. Der Fahrer ist flüchtig.

Zeugen hätten angegeben, dass die Limousinen mit hoher Geschwindigkeit in Richtung der Autobahnanschlussstelle Ludwigsburg-Süd gefahren seien, als der Ford von einer Tankstelle kommend auf die Straße einbog.

Meldungen wie diese machen müde. Weil sie sich stets aufs neue wiederholen. Vor allem aber, weil sie eben keine gesellschaftliche Debatte über durchgreifende Konsequenzen auslösen. Denn es sitzen ja keine irgendwie durch religiösen Wahn irregeleiteten Islamisten am Steuer. Es sind nur durch den Warenfetisch enthemmte Automobilisten.

Härtere Strafen bleiben ohne Wirkung

Zwar hat es 2017 eine Gesetzesverschärfung gegeben. Die bloße Teilnahme an illegalen Autorennen ist seither schon strafbar. Selbst das Alleinrasen kann mit Haft bestraft werden. Aber dass härtere Strafen tatsächlich durchgreifende Änderungen bewirken, glauben eh nur die Fans von Law and Order. Das zeigt ein Blick auf die Zahlen.

Allein die Polizei in Baden-Württemberg registriert im Schnitt mehr als ein illegales Autorennen pro Tag. Die Zahl der Unfälle, bei denen illegale Rennen als Ursache vermutet werden, liegt bundesweit noch weitaus höher.

Eine Umfrage des Spiegel in den Bundesländern kam für das Jahr 2023 auf 6.187 Verdachtsfälle. Allein in Nordrhein-Westfalen starben im vergangenen Jahr laut Polizei 15 Menschen im Zusammenhang mit dem verbotenen Kräftemessen auf den Straßen.

Mehrfach wurden Raser bereits wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Aber selbst diese härtesten Strafen schrecken offenbar nicht ab.

Rasen gehört zur DNA der Autorepublik

Denn Geschwindigkeit gehört zur DNA der Autorepublik Deutschland, in der Freiheit immer nur die Freiheit des Gasgebenden ist. Das zeigt sich nicht nur in der eingangs erwähnten Werbung der Autoindustrie oder in der seit Jahrzehnten tunlichst vermiedenen Debatte über ein Tempolimit. Das beginnt schon bei der Struktur der Straßen selbst innerorts.

Die Schwieberdinger Straße in Ludwigsburg, auf der am Donnerstag der tödliche Unfall passierte, führt über fast zwei Kilometer auf schnurgerader Strecke vierspurig aus der Stadt hinaus. Natürlich darf man auch hier nicht schneller als 50 Kilometer pro Stunde fahren. Aber sie ist eine Einladung zum Rasen.

Und daran, darauf kann man leider wetten, wird sich auch nach dem aktuellen Unfall nichts ändern. Genauso wenig wie an dem Irrsinn, dass ausgerechnet hier der sonst so gepriesene Vorsprung durch Technik nicht zum Tragen kommt.

Denn es wäre längst möglich, Au­to­fah­re­r:in­nen automatisch auszubremsen, die sich – gewollt oder ungewollt – nicht an ein Tempolimit halten. Die sogenannten Speed Limiter, die seit Juli 2024 bei jedem neuen Fahrzeug Pflicht sind, könnten das locker erledigen. Aber die Autoindustrie hat auf EU-Ebene so stark lobbyiert, dass die Speed Limiter einfach per Druck aufs Gaspedal umgangen werden können.

So eine Unfallbremse würde die Waffe Auto wirksam entschärfen. Aber sie gilt selbst gemäßigten Automobilisten als Freiheitsberaubung – selbst wenn davon nicht nur Fußgänger oder Radlerinnen profitieren würden, sondern auch regelkonform steuernde Autofahrer:innen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz. 2000 bis 2005 stellvertretender Leiter der Berlin-Redaktion. 2005 bis 2011 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Bluesky:@gereonas.bsky.social Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de ex-Twitter: @gereonas Foto: Anke Phoebe Peters
Mehr zum Thema

80 Kommentare

 / 
  • Wie lassen sich die Raser endlich abschrecken?



    Indem alle Pkws durch Sammeltaxis ersetzt werden:



    öffentlich-rechtlich organisiert und finanziert durch monatliche Gebühren nach Einkommen gestaffelt werden 7- und 9sitzer angeboten, die zusätzlich zu Bahnen und Fahrrädern durch Stadt und Land zirkulieren und per Ruf überallhin kommen und die Fahrziele verschiedener Menschen kombinieren. Elektromotoren, gefahren von Menschen, um dann viel mehr Platz im öffentlichen Raum zu haben. Keine Pkws als Dauerproduktion, als Giftabsatzmarkt, als Waffe, als Bedrohung und Zerstörung.



    Pure Vernunft.

  • Naa ja, unter dem Aspekt, daß sich viele der oft jugendlichen Protzer diese Karren selbst niemals, sondern eben allenfalls die Miete leisten können, gäbe es schon einen Hebel: Die Allgemeinen Versicherungsbedingungen. Da müßte lediglich drinstehen, daß die Schäden bei stark überhöhter Geschwindigkeit nicht ausgeglichen werden. Blieben die Vermieter auf ihren eklatanten Totalschäden und den Regreßzahlungen sitzen, weil bei dieser Klientel nichts zu holen ist, finden derart motivierte Verleihungen einfach nicht mehr statt.

  • Wer sich gerne schwungvoll bewegt, tut das auch. Daran wird kein Gesetz und kein dramatischer Artikel was ändern. Was man aber tun könnte, ist Fahrsicherheitstrainings und Rennstreckenbesuche erschwinglicher machen und Menschen dafür zu sensibilisieren, dass man in der Simulation (Assetto Corsa etc) üben sollte mit Gefahrensituationen besser umzugehen. Geschwindigkeit ist selten das Problem, was zu einem Unfall führt. Oft liegt es eher am Mindset. Nervösität, Angeberei und extreme Emotionen stehen den Fahrern im Weg

  • Was man tun kann? Ein paar der Infrastruktur -Milliarden in hunderttausende Blitzer stecken, die Strafen verzahndachen plus einkommensabhängige Komponente on top. Beweislastumkehr und Vermieterhaftung. Ausnahmslos Erzimgungs- und Ersatzhaft anwenden, Entzug der Fahrerlaubnis sowieso. Fahren ohne Fahrerlaubnis -> ausnahmslos Knast. Bei uneinsichtigen Wiederholsungstätern Sicherungsverwahrung. Das alles 20 bis 30 Jahre durchhalten, auch wenn es teuer wird. Dann sollte ein Kulturwandel erreicht sein.

  • Schön, was hier alles vorgeschlagen wird. Aber mit einer CDU nicht zu machen. Ende der Diskussion.

  • Das höhere Strafen für Raser, die an illegalen Autorennen teilnehmen, ohne Wirkung bleiben, ist in einer Nation in der sowieso stets zu schnell gefahren wird, kaum verwunderlich.



    Wie wäre es, wir passen unseren Bußgeldkatalog an den der Schweiz an: Wer mehr _BIS ZU_ 5 km/h zu schnell fährt ist in der Stadt mit 40 CHF (41,50EUR) dran.



    Und dann wird es innerorts sehr schnell sehr viel mehr:



    6-10km/h = 120 CHF (125 EUR)



    11-15 km/h = 250 CHF (260 EUR)



    mehr als 16 km/H = Anzeige und wenigsten 400 CHF (420 EUR)

    In der Schweiz fährt niemand zu schnell ...

    • @Holger Bartsch:

      Nein, dafür rasen die Schweizer in Deutschland (kein Genderstern, weil nur Schweizer - und österreichische - Männer wie der Henker fahren). Kann jederzeit ab der Grenze A/D in Lindau beobachtet werden.

  • Wie wäre es mal mit etwas für Deutschland Ungehörigem?:



    Es könnten ja in Industriegebieten an Wochenendabenden oder Sonntags Rasezonen auf eigene Gefahr ausgewiesen werden, ist ja eh gähnende Leere. Denn dass Argument ´dann geht doch auf ne Rennstrecke´ ist Dummschwätz: Erstens gibt es davon nicht viele in Raserwohnsitznähe und noch dazu ist es - wie viele Umweltschutzargumente auf den Satz ´Umweltsau sein zu dürfen muss man sich leisten können´ reduzierbar und somit assi und selbst mit Überwachungsstaatsmethoden nur ansatzweise umsetzbar. Zur Peitsche fehlt da das Zuckerbrot.



    Es ist halt so - es gibt Leute, meist Männer, die Adrenalin nun mal gern haben. Und zwar nicht jenes, dass sich bemerkbar macht, wenn man zum Personaler muss. Mann, sogar ich erliege noch manchmal dem Rausch mit hirnlosem Karacho die steile Landstraße hinter meinem Kaff mit dem Rad runterzubrettern, Tempo 70 mit einem für 25 gebautem E-Rad ist leider geil.



    Klar, Fliegen wär sicherer und schöner - nur hab ich das Geld nicht mal zum öfter Segelfliegen. Upper Class Spaß halt.

    • @Euromeyer:

      Wie wäre es mit einem Beruf, der den Adrenalinrausch quasi beinhaltet? Soldat oder Söldner vielleicht?



      Da nimmt man anderen wenigstens das Leben für eine andere Sache als den persönlichen Spaß.

    • @Euromeyer:

      an sich gute Idee. Ich habe mal mehrere Industriegebiete bzw. Betriebsgelände wegen eines Radrennens angefragt - das war wegen der Partikularinteressen bzw einer geringen Wahrscheinlichkeit, dass dort dann doch ein bisschen Verkehr stattfände, nicht möglich

    • @Euromeyer:

      Mache ich mit, aber: hieraus resultierende Gesundheitsschäden werden aus der Krankenversicherung ausgenommen, müssen selbst bezahlt werden.

  • Wie wäre es mit Beschlagnahmung und Versteigerung von Raserfahrzeugen, wie es in den Niederlanden praktiziert wird? Das hätte sicher abschreckende Wirkung....

    • @Erwin E.:

      Die Rechtsgrundlage dafür gibt es ja schon. Die greift aber nur, wenn die Karre dem Raser - und nicht einer Mietwagenfirma - gehört, was bekanntlich selten oder nie der Fall ist.

    • @Erwin E.:

      Und wer hat an diesen getunten Prollkarren ein Interesse? Andere Raser? Oder Schrottverwerter?

  • Wie lassen sich diese Raser abschrecken?



    Indem man Tötung bei illegalen Autorennen endlich rechtlich einwandfrei als Mord deklariert und die Täter zu lebenslangen Freiheitsstrafen einsperrt.



    Es gibt auch keinen vernünftigen Grund, es nicht zu tun. Wer außerhalb von Autorennstrecken solche Rennen fährt, legt es darauf an sich und andere Menschen zu töten. Daher sollte das auch entsprechend geahndet werden.

    • @TeeTS:

      Der Tatbestand Mord ist im Gesetz eindeutig geregelt, da muss man nichts neue deklarieren.. Aber noch bestimmen Richter was ein Mord ist. Da müssen bestimmte Merkmale vorliegen .

      Befriedigung des Geschlechtstriebs, Habgier, sonstige niedrige Beweggründe, Heimtücke, Grausamkeit, gemeingefährliche Mittel und das Motiv eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken.

  • Bestimmt kommt jetzt die Diskussion, typisch deutsch, Autos zu verbieten.

    • @Muckelpu:

      wenn's doch bloß so wäre

  • Elektronischer Assistent, der nur die zulässige Höchstgeschwindigkeit zulässt und eine Lampe auf dem Dach, die das anzeigt.

  • Die charakterliche Eignung zum Führen eines Kfz ist bei der heutigen Verkehrsdichte unerläßlich und müsste geprüft werden. Läßt sich aber vorab nicht quantifizieren, leider, leider.

  • Man könnte PKWs auf 130km/h abriegeln, statt auf 250 km/h.

  • Wie lassen sich die Raser endlich abschrecken?



    Wer mit dem Auto tötet ist ein Mörder und sollte auch so bestraft werden.

    • @Joachim Kappert:

      Wer tötet, ist im StGB nicht von vorneherein ein Mörder.

      Ist mit Waffen so, kann deshalb mit Autos nicht anders sein.

  • Es fehlt nicht nur am Verstand, es fehlt ganz generell an Anstand, am humanen Umgang mit Mitmenschen, an Rücksicht und an Größe!



    Schon in meiner Jugend sind mir junge Männer auf die Nerven gegangen, die mit heraushängedem Arm im Auto den Lässigen gemiemt haben...

    Liebe junge Frauen: Einfach mal die ungehobelten, angebenden PS-Protzer meiden oder dissen! Dann hört das ggf. mal auf.



    Nicht glauben, dass wirklich starke Männer es nötig haben, in der Innenstadt schnell zu fahren oder sich Wettrennen liefern zu müssen. Die haben andere Kampfplätze und sind nicht so proletenhaft unterwegs.



    Sucht euch Männer mit humanen Werten aus, dann hört das vielleicht mal auf!

  • "handelt es sich auch hier um einen Unfall mit stunden- oder tagesweise gemieteten hochpreisigen Fahrzeugen" ... "Warum wird nicht endlich das Geschäftsmodell untersagt"

    Da hat er absolut Recht.

    Gruß Fritz

    • @Fritz Müller:

      Untersagen funktioniert nicht, da ist einerseits Art 2 GG vor und andererseits würde das Verbot eh ignoriert oder umgangen. Man könnte aber, wenn man nur wollte, das Risiko nicht mehr der Versicherungsgemeinschaft, sondern den Verleihern aufbürden. Und die würden sofort aufhören, anstatt sich auch nur einmal in ruinöse Nesseln zu setzen.

  • Erstmal dürfte es nur noch Gewerbeerlaubnis für die Vermietung von übermotorisieten Fahrzeugen geben, wenn ein persönlich haftender Gesellschafter der einen unbegrenzten Versicherungschutz bei einer deutschen Gesellschaft in Haftung für die Automieter genommen werden kann. Dann ist das Geschäft morgen zu ende weil das Risiko nicht finanzierbar ist. Wenn jemand für den großen Showauftritt bei der Hochzeit oder so solch ein Auto mieten möchte, dann mit lizenzierten Chauffeur. Ansonsten einfach mal in die Schweiz schauen, dort stirbt auch niemand weil er nicht Rasen darf, dafür sterben weniger Unbeteiligte.



    Jetzt wird vor Gericht wieder behauptet werden, der flüchtige Fahrer ist garnicht gefahren und der andere hat wenn er schlau war vorher was getrunken, dann gibt's eingeschränkte Schuldfähigkeit und alle Raser feiern. Normal müsste das addiert werden, Geschwindigkeitsüberschreitung um 100% gleich Totschlag, Drogen/Alkohol Strafmaß verdoppelt und für blöde Ausreden ein Jahr extra.

    • @Axel Schäfer:

      Zitat: "Erstmal dürfte es nur noch Gewerbeerlaubnis für die Vermietung von übermotorisieten Fahrzeugen geben, wenn ein persönlich haftender Gesellschafter, der einen unbegrenzten Versicherungschutz bei einer deutschen Gesellschaft (hat), in Haftung für die Automieter genommen werden kann."

      Nö. Weil die Gewerbeaufsicht nichts erfahren würde, falls der Vertrag nicht mehr bestünde. Das Geschäftsmodell gibt es überhaupt nur noch, weil die Kasko den Totalschaden zahlt und die Haftpflicht den Verleiher nicht für die Fremdschäden in Regreß nimmt. Momentan dürfte es doch wohl so sein, daß die Kaution einbehalten wird und beim Streit über die paar Hunderter Differenz zum Selbstbehalt eine Abwägung zwischen Prozeßkostenrisiko und Gegenstandswert zugunsten des Kunden ausfiele.

  • Das ist ein richtiger und wichtiger Artikel, der zurecht in einem Massenmedium, der TAZ platziert wurde, denn wir haben noch immer knapp 3.000 Verkehrstote / Jahr.



    In



    www.auto-motor-und...empolimit-ab-2022/



    steht:



    "...Kann das System überstimmt werden?



    Ja, ...



    Kann man das System abschalten?



    Ja, um die Akzeptanz zu erhöhen, soll ISA vollständig abschaltbar sein. Bei jedem Neustart des Fahrzeugs ist ISA jedoch wieder aktiv.



    Es liegt in der Verantwortung des Fahrers ..."

    Das ist wie mit Drogen und Waffen, m.a.W. mit allen gefährlichen Gegenständen, die irgendjemand erfunden hat, von irgendjemand verkauft und von irgendjemand gekauft wird. Zwischen diesen irgendjemandes passiert dann das, wofür niemand die Verantwortung übernehmen will.

    Die Fahrerinnen sind womöglich etwas leichtsinnig auf die Hauptverkehrsstraße aufgefahren, wären aber noch am Leben wenn die "Raser" 50km/h = 14m/sec gefahren wären. Denn die Gefahr = Tödlichkeit der Geschwindigkeit steigt mit dem Quadrat der Geschwindigkeit.

    Das sollte jeder wissen und beachten, davon gibt es keine Ausnahmen.

  • "Denn Geschwindigkeit gehört zur DNA der Autorepublik Deutschland, in der Freiheit immer nur die Freiheit des Gasgebenden ist. Das zeigt sich nicht nur in der eingangs erwähnten Werbung der Autoindustrie oder in der seit Jahrzehnten tunlichst vermiedenen Debatte über ein Tempolimit. Das beginnt schon bei der Struktur der Straßen selbst innerorts."



    In Ländern, in denen Schnellfahren e. Sportart im Millionenbusiness ist, verwundert diese maskuline Präsentation von vermeintlicher Stärke nicht.



    Eine andere Sichtweise hörte ich als Verfechter der Fahrradnutzung und unterprivilegierter Verkehrsteilnehmer neulich:



    Der schlechte Zustand der Straßen innerorts und die Limits f. geschmeidiges Cruisen verleiten zum Kauf PS-starker und Elektronik-schwangerer Boliden oder SUVs. Die Federung sei optimal und die Innenraumakustik auch beim Schlaglochslalom unschlagbar.🤨



    Der neueste Hit:



    "Elektromobilität



    E-Auto aus China kann über Schlaglöcher springen"



    derstandard.de

    Tempolimits sind unverzichtbar:



    rnz.de



    "Tempolimit für die Bodensee-Autobahn



    Umweltminister von CDU ausgebremst



    Verkehrsminister Winfried Hermann mit Vorstoß auf Tempo 130 auf der A 81 vorerst gescheitert - Streit bei Grün-Schwarz"!

    • @Martin Rees:

      In den Niederlanden Zb. gibt es eine Tempobegrenzung auf Autobahnen, nur gibt es dort auf die Einwohnerzahl umgerechnet mehr Verkehrstote als im AUTOLAND Deutschland.

      Das liegt u.a. daran das dort verhältnismässig mehr Rad gefahren wird und mehr Radfahrer umkommen als im AUTOLAND Deutschland.

  • Raserei ist Standard auf deut. Straßen - besonders auf gut ausgebauten Landstraßen. In der Nacht und während der Hauptverkehrszeit am Nachmittag wird das Fahren auf diesen Verkehrswegen lebensgefährlich. Da wird überholt, wo man nicht überholen kann, und es wird - ist die Strecke mal frei - gerast was der Motor hergibt. Geschwindigkeitsbegrenzung, Überholverbote gelten nur für die anderen. Vor einem Bitzer wird zwar kurz gebremst, aber dann wird das Gaspedal erst recht durchgetreten. Man möchte die nachfolgenden Autos im Rückspiegel verschwinden sehen. Dogfight auf der Straße! Die Fahrbahn wird zum Ort, an dem der Frust abgelassen wird - der Ärger über den Chef oder den misslungenen Discoabend. Hier kann man zeigen, dass man ein wirklicher Kerl ist, jemand, der es (doch noch) geschafft hat - ein wirklicher Siegertyp. Die Raser sind zumeist Männer bis Mitte 40 und viele junge Kerle in Autos, die weit außerhalb ihres Budgets liegen. Raserinnen scheint es nicht zu geben. All die von Testosteron gesteuerten Emotionen und Neurosen bekommt man durch gutes Zureden und Schulungen sicher nicht in den Griff u. Strafen wirken erst, wenn es sowieso zu schon zu spät ist.

    • @NormalNull:

      Blitzer sind vielen mittlerweile egal. Mit einem Foto wird gerne angegeben, manchmal auf Facebook oder Telegram gepostet und es wird darüber gelacht, wenn man 2 Punkte in Flensburg gekriegt hat.

      Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Stimmt. Man fährt ja, wenn man denn je einen hatte, auch ohne Lappen weiter.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Noch besser fest installierte Blitzer vor dem Ortseingang, die nur die rechte Richtungsfahrspur abdecken. Der geneigte Raser brettert dann einfach links auf der Spur für den Gegenverkehr durch und wird nicht geblitzt.

  • Wie meist in diesen Fällen handelt es sich auch hier um einen Unfall mit stunden- oder tagesweise gemieteten hochpreisigen Fahrzeugen. Warum wird nicht endlich das Geschäftsmodell untersagt jungen Männern diese Schwanzprothesen zu verleihen?

    • @Šarru-kīnu:

      Woher wollen Sie das wissen? Im Speckgürtel um Stuttgart kann jeder Werker für 6 oder 12 Monate Luxuskarossen fahren - dank Firmenangehörigen-Geschäft.

      • @B. Iotox:

        Kein Argument, denn es wird ja nicht nur im Ländle gerast.

  • In ein paar Jahrzehnten wird die Menschheit kopfschüttelnd auf unseren jetzigen Umgang mit Autos zurückblicken. Was einfach nur ein praktisches Fortbewegungsmittel hätte sein können, hat sich auf total absurde Weise in eine krankhafte Lobby und lebensfeindliches Konzept entwickelt.



    Die Zukunft sind autofreie Städte und ich freu mich drauf (werde eine alte Feau sein, aber immerhin)....

    • @N.Laj:

      Dass die Städte der Zukunft autofrei sind, ist eher unwahrscheinlich.

      Ihr Supermarkt will Ware geliefert bekommen, der Handwerker muss Ihr WC reparieren, Ihr neues T-Shirt aus Bio-Baumwolle muss geliefert werden, Sie selbst müssen als betagte Seniorin zum Arzt.

      Wenn wir Glück haben, läuft das Meiste bis dahin aber mit selbstfahrenden Kleinfahrzeugen, die sich zu 100 % an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, weniger Fehler machen und eine bessere Übersicht haben.

    • @N.Laj:

      "In ein paar Jahrzehnten wird die Menschheit kopfschüttelnd auf unseren jetzigen Umgang mit Autos zurückblicken."

      Wünschenswert wäre es. Aber leider habe ich solche Sätze auch schon vor ein paar Jahrzehnten gelesen. Manche Dinge sind eben extrem hartnäckig.

  • Danke für den Hinweis auf die Speedlimiter.

    Die Lösung liegt also auf der Hand, auch für das sonstige Schnellfahren.

    Das Thema müsste nur breit in den Diskurs, damit sich eine Mehrheit und polizischer Druck entwickeln kann.

    Andere Maßnahmen (härtere Strafen, Kontrollen - hier in Düsseldorf homöopathisch) reichen nicht.

  • Das System könnte auch Anschläge mit Autos auf Märkten und in Fussgängerzonen wirksamer verhindern als jeder Poller: In Fahrverbotszonen bleiben die Auos einfach stehen und der Warnblinker geht an.



    Feuerwehr und Krankenwagen im Dienst kann man natürlich auch davon ausnehmen.

  • "Es sind nur durch den Warenfetisch enthemmte Automobilisten."

    Also bitte, liebe taz, das geht so nicht. Bitte noch mal nachlesen was Marx mit dem Warenfetisch meint:

    marx-wirklich-stud...-pdf-zum-download/

    In MEW 23 findet sich das Fetischkapitel (S. 85-98), allerdings muss man auch die Wertformanalyse gründlich durcharbeiten.

  • Verurteilen zu 5 Jahren Dienste auf einer Pflegestation mit Opfern von Verkehrsrowdys. Sie sollen 5 Jahre vor Augen haben, was SIE angerichtet haben.

    • @Frank Burghart:

      Wer sollte sich denn von denen pflegen lassen wollen?

    • @Frank Burghart:

      Dann müssen wir aber Pflegestationen für Opfer von Verkehrsrowdys einrichten. Ich weiß nicht, ob das noch in die Krankenhausreform passt.

  • Hier zu Gendern grenzt schon an eine Frechheit. Es sind immer, wirklich immer junge Männer die sich die Rennen liefern und unbeteiligte hineinziehen. Eine PS-Begrenzung für junge Männer bis 30 und bei Straftätern für immer das ist wohl die Lösung.

    • @Graf Zahl:

      Falsch. Es waren auch schon Frauen dabei.

      Als Fahrerin.

      Trauen Sie sich, der Lebenswahrheit ins Auge zu blicken.

      • @rero:

        Ich finde keine Zahlen zu Raserunfällen aufgeteilt nach Geschlecht, vielleicht können sie da was liefern.



        "Auch" kann auch nur 1 Promille sein.

  • Wie hoch auch immer die Strafe ausfallen mag, den zwei jungen Damen nutzt es nichts mehr. Trotzdem macht eine hohe Strafe Sinn, damit wir solche Raser möglichst lange nicht mehr auf der Straße sehen.

  • Das BT-Direktmandat im Wahlkreis Ludwigsburg geht seit vielen Jahren zuverlässig an Steffen Bilge):



    Steffen Rudi Bilger (* 16. Februar 1979 in Schongau) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er ist seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages und war von 2018 bis 2021 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. Außerdem ist er stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag und Mitglied im Bundesvorstand der CDU. (Wikipedia)

  • Es können Menschen auch mit 1 oder 2PS Pferdekutschen überfahren und getötet werden. Wir dürfen wohl davon ausgehen, dass bereits in der Vergangenheit tödliche "Wagenrennen" stattgefunden haben. Der User hier im Forum weiter unten hat in der Sache mE den richtigen Satz notiert: der Freiheitsbegriff, soweit er rücksichtslos gelebt und so beworben wird, gehört geächtet.

  • Es ist nicht nur wichtig wie hart die Strafe ist, sondern auch wie hoch die Eintrittswahrscheinlichkeit ist.

  • "Wie lassen sich die Raser endlich abschrecken?"



    Bestimmt nicht durch ne Nachschulung bei der Führerscheinprüfung.

    Da muss etwas "richtig weh tun".



    Vorschläge:



    Führerschein weg — für immer



    Gefängnis — reichlich



    Staatlich kontrollierte Wiedergutmachung der Opfer — Steinbruch(?)

    Gruß Fritz

    • @Fritz Müller:

      Richtig. Und noch was: sofortiger Einzug solch getunter Karren ohne Entschädigung - auch wenn kein Unfall passiert ist. Und die geliehenen Fahrzeuge ebenso, dann können diese Kerle gern ihr Leben lang die Raten an die Verleihfirmen zurückzahlen - eine entsprechende rechtliche Regelung kann man formulieren.

    • @Fritz Müller:

      Das mit dem Führerschein weg nützt jetzt auch nicht unbedingt was, wir hatten hier letztes Jahr zwei Fälle, wo Fahrer denen beide der Führerschein entzogen wurde sich bei Schwester bzw. Ex-Frau das Auto geliehen haben. Der eine hat einen Fußgänger umgeleitet, der andere einen anderen Autofahrer schwer verletzt und seine nicht angeschnallten Kinder getötet.

  • zunächst mal den Disclaimer: ich besitze kein Auto und will auf keinen Fall die Raserei irgendwie schönreden.

    Aber: die beiden Damen können so ganz "regelkonform" nicht unterwegs gewesen sein. Es gibt auf der Schwieberdinger Strasse keine Tankstelle, an deren Ausfahrt Vorfahrt vor dem Verkehr auf der Schwieberdinger Strasse gelten würde. Das soll keine Entschuldigung sein, wäre der Hirnlose mit 50 km/h unterwegs gewesen, würden die beiden noch leben.

    Auf der Schwieberdinger Strasse gibt es mehrere Blitzer. Solange man solche Strassen (die gibt es ja nicht nur in Ludwigsburg) nicht entsprechend umbaut, ist das vermutlich alles, was man gegen diese Männchen tun kann.

    Die EU hat keine "Speed Limiter" vorgeschrieben. Speed Limiter sind die Dinger, die in z. B. LKW die Maximalgeschwindigkeit begrenzen. In der EU sind sog. "Intelligent Speed Adaption" Systeme für Neuwagen vorgeschrieben. Es gibt meines Wissens aktuell kein einziges System, das es dem Fahrer nicht erlaubt, die Begrenzung zu umgehen, nicht mal in den "autonomes Fahren" Modi besserer BEV. Und gäbe es sie, gäbe es auch "Tuning"-Möglichkeiten für echte Männchen (ist ja nur Software und damit leicht änderbar).

    • @John Zoidberg:

      Ich finde mitunter liegt dies auch an der Autovernartheit der Schwaben. Hier ist das Auto noch Statussymbol,gerade im ländlichen Raum, was sicherlich an der starken Präsenz von Daimler und Porsche liegt.Daimler Werksangehörige ab einer gewissen Position können am Wochenende aus einem stark motorisierten Fuhrpark Fahrzeuge quasi umsonst leihen.Dies dient der Datensammlung für die Assistenzsysteme gerade in Bezug auf autonome Fahren .Trotzt schwäbische Blittzerhochburg (neben Stuttdorf) führt genau das dann leider zu so einer Tragödie.

    • @John Zoidberg:

      Und woran genau wollen Sie jetzt festmachen, dass die Fahrerin sich nicht regelkonform verhalten hat?



      Sie fährt zur Ausfahrt, sieht ein Auto kommen, dass noch etwas entfernt ist, verschätzt sich aber bei der Gescheindigkeit des Mercedes. In etwa so?



      Muss man IMn also bei jedem Einbiegen damit rechnen, dass jemand viel zu schnell unterwegs ist?

      • @Barnie:

        da gebe ich dir gerne mal ein Beispiel: vor vielen Jahren bin ich mal mit dem Fahrrad aus einer Einfahrt gefahren und am Strassenrand stehen geblieben, weil Verkehr war. In dem Moment ist eine Fahrradfahrerin, die (illegalerweise) auf dem Trottoir unterwegs war, in mich reingefahren. Die hat mich anschliessend angezeigt. Die damals noch grün gewandeten Beschützer haben mir erklärt, dass ich selbstverständlich zumindest eine Teilschuld trage, weil jch damit rechnen muss, dass auf dem Trottoir Fahrradfahrer so schnell unterwegs sind, dass sie nicht rechtzeitig bremsen können. Sah auch das Gericht im Prinzip so, das Verfahren wurde gegen eine Geldauflage eingestellt.

        "Verschätzen" ist irgendwie kein valider Grund für Entlastung. Die Vorfahrtsregel ist nicht aufgehoben, weil der andere zu schnell fährt. Das soll in keinster Weise (auch wenn du mir das offenbar unterstellen willst) die beiden Männchen freisprechen.

        • @John Zoidberg:

          Dann stellt sich aber die Frage, ob bei Euch Fußgänger faktisch Hausverbot haben, wenn sie stets damit rechnen müßten, auf dem Trottoir von Fahrradfahrern umgenietet zu werden, die nicht bremsen können oder wollen ... Rollstuhl und Kinderwagen sind dann erst recht Utensilien, deren Benutzung nirgendwo mehr zu verantworten wäre, wenn es auch auf dem Bürgersteig nicht ginge.

          • @dtx:

            Man muss aber auf dem Gehweg mit radfahrenden und Tretrollerfahrenden Kindern rechnen. Aus dem Beitrag von John Zoidberg gewinne ich den Eindruck, dass er überhaupt nicht auf Verkehr auf dem Gehweg geachtet hat. Bzw. Nur soweit, dass er niemanden überfährt.

        • @John Zoidberg:

          Das Beispiel hinkt ziemlich.

          Tut mir leid, aber Sie haben immer noch ein sehr großes Verständnis für Raser.

    • @John Zoidberg:

      "... die beiden Damen können so ganz "regelkonform" nicht unterwegs gewesen sein. Es gibt auf der Schwieberdinger Strasse keine Tankstelle, an deren Ausfahrt Vorfahrt vor dem Verkehr auf der Schwieberdinger Strasse gelten würde. ...."

      Das ist ein sehr zynischer Kommentar, kein Normalbürger kann die Geschwindigkeit eines Rasers abschätzen, den er sieht. Immer werden diese Geschwindigkeiten total unterschätzt.



      Man sollte sich zweimal überlegen, was man schreibt, so ein Kommentar ist mehr als überflüssig.

      • @Helium60:

        Abgesehen davon gibt es tatsächlich auch örtliche Verhältnisse, wo man den Raser erst sehen kann, wenn er einem im Auto hängt. Die fahren wegen einer Kurve ja auch nicht langsamer.

  • Naja, Warenfetisch und lobbiierende Autoindustrie als Ursache.



    Autorinnen würde ich mal vollkommen getrennt von Rasern oder Zuschnellfahrern thematisch trennen.



    Jetzt noch Geschlecht und Alter hinterfragen, deren Machismo und Schwachheitsausgleich via PS. Dann kann man wenigstens ehrlich diskutieren. Oder anders: Bildung und Selbstbewusstsein stärken, gezielt in bestimmte PS Kreise einwirken, zumindest mal was anderes versuchen. Ggf. sogar Angebote machen? Rennstrecken öffnen, Flugfelder zu Terminen. Alles irgendwie besser als so tun als ob das mit Warenfetisch zu tun hätte. Tipp: Da fahren sicher keine hippen Neuwagen rum, sondern wegen PS Zahlen gekaufte Altfahrzeuge.

    • @Tom Farmer:

      Allerdings halte ich "Warenfetisch" auch eher für eine schwache Erklärung.



      Ohne gleich wieder toxische Männlichkeit bemühen zu wollen, ist zumindest davon auszugehen, dass diese Typen - es ist quasi ausschließlich ein männergemachtes Problem - massiv irgendwas kompensieren müssen, und zwar ohne Rücksicht auf Verluste.



      An der Sache Auto als Sch****verlängerung ist leider was dran.

  • Der Begriff "Freiheit" in diesem Zusammenhang ist töricht, unverantwortlich und zeugt davon, dass der Nutzer überhaupt nicht verstanden hat oder verstehen will, was FREIHEIT denn eigentlich bedeutet. Das was von der "liberalen" Lobbytruppe FDP so bezeichnet wird, das ist purer Egoismus und extrem rücksichtslos. Auch Merz bedient sich derartiger Auslegungen. Die Macht des Stärkeren ist hier Grundlage und die Autolobby ist so stark (auch mit Parteispenden in variabler Form), dass der/die Durchschnittsbürger*in nicht den Hauch einer Chance auf Verwirklichung vernünftiger Maßnahmen hat. Und die GRÜNEN, die als einzige Partei am Tempolimit festzuhalten versuchen, die werden abgestarft mit Verleumdung und Hasskampagnen. Armes Deutschland.

  • Man könnte ja mal anfangen mit mehr Polizeibeamten, gern auch in Zivilen Fahrzeugen. - die kosten natürlich leiderleider Geld.



    Zum Ausgleich kann man ja dann mehr Tempokontrollen machen. Diese dann vielleicht auch nachts - im Erftkreis wird. z.B. nur Mo-Fr 08-16 Uhr kontrolliert. Man kann sich ja auch Messgeräte inter-kommunal teilen. Vielleicht ist die Messung von Geschwindigkeiten auch privatisierbar. Es ist zur Zeit quasi unmöglich erwischt zu werden.



    Was man auch dringend lösen muss, sind die Überholer vor Kurven auf der Landstrasse und die Rotfahrer (die PKWs, nicht die Radfahrer)

    • @Tz-B:

      Stimme Ihnen zu....allerdings verstehe ich nicht, warum Radfahrer - Ihrer Ansicht nach - auch bei Rot fahren dürfen. Macht nun wirklich keinen Sinn.

  • Speed Limiter die sich nicht mit einem Tritt aufs Gaspedal umgehen lassen können auch Leben gefährden... - jeder Autofahrer kennt es, man verschätzt sich beim Überholen, Einfädeln - oder andere Verkehrsteilnehmer tun es - ein Tritt aufs Gas kann die Situation hier retten, würden Speed Limiter dies absolut unterbinden könnte dies auch zu Unfällen führen 🤷‍♂️



    Außerdem gibt es kein System das sich nicht technisch umgehen lässt - und, wer ein illegales Autorennen begehen will, hat definitiv auch wenig Skrupel per Software einen Limiter zu umgehen.



    Es gehören empfindliche Strafen her, langanhaltende Fahrverbote für Überführte - und: Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung.



    Prävention, das predigt ihr doch sonst auch immer.



    Obwohl es täglich Autorennen gibt, machen sie am gesamten Verkehr doch 0,000x% aus - oder?



    Völlige Sicherheit gibt es nicht - auch das ist ein stetes Argument eurerseits bei anderen Themen.



    Meiner Meinung nach wird hier ziemlich offensichtlich auf dem Rücken der Opfer eine Kampagne gefahren - und zwar gegen das Auto generell - und insbesondere 'große Autos'. Es ist ja kein Geheimnis das Limousinen und SUVs Verkehrswendekämpfern ein besonderer Dorn im Auge sind...🤷‍♂️

    • @Farang:

      "Außerdem gibt es kein System das sich nicht technisch umgehen lässt - und, wer ein illegales Autorennen begehen will, hat definitiv auch wenig Skrupel per Software einen Limiter zu umgehen."

      Wieviel Skrupel brauchts eigentlich beim Obi ein farbiges Tesa fuer Eins Fufzig zum Abkleben der Kamera zu kaufen?

    • @Farang:

      Richtig.

      Hilfreich wäre es auch, auf den "Rennstrecken" mehr zu kontrollieren. Und natürlich bei nachgewiesenen Rennen die Autos einzuziehen und vor den Augen der Besitzer in die Presse zu stecken. Der Verlust des geliebten Autos trifft viele mehr, als eine Haftstrafe.

    • @Farang:

      Welch' ein gemeiner und treffender Kommentar, sehr schön!

    • @Farang:

      "... ein Tritt aufs Gas kann die Situation hier retten, würden Speed Limiter dies absolut unterbinden könnte dies auch zu Unfällen führen 🤷‍♂️ ..." Der ist gut, könnte aus der Werbeabteilung von BMW kommen, weil die früher in Autotests immer mit bescheidenen Bremsleistungen glänzten haben die dann mit Beschleunigung, als "aktiver Sicherheit" geworben.

      • @Axel Schäfer:

        Noch nie in der Situation gewesen, sich durch einen Tritt aufs Gas retten zu müssen? Passiert mir in meinem Smart ab und zu. Auch weil so kleine Autos von den Fahrern bestimmter Marken gern übersehen werden.

    • @Farang:

      Schneller Fahren ist selten eine gute Idee in brenzligen Situationen.



      Wenn ich mich beim Überholen verschätzt habe, dann brems ich und schere wieder ein.



      Sekbst wenn es dann knallt, dann mit 30 zu 30 und nicht mit 100 zu 100.

      Diese ADAC Idee aus den 80ern ist vielleicht was für Profis....

    • @Farang:

      Nach solchen Vorfällen wird auch von den immer gleichen Leuten das fehlende Tempolimit beklagt und eingefordert, als würde das solche Tragödien verhindern. Solche Menschen halten sich nicht ans Tempolimit oder andere Verkehrsregeln und ein Tempolimit in diesem Zusammenhang zu fordern, ist reiner Populismus und das die Strecke auf Grund ihrer Beschaffenheit mehr oder weniger Raserei provoziere, kann ja wohl auch nicht ernst gemeint sein, fahren doch 99,9% der Menschen dort keine Rennen