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Vor den Rammstein-Konzerten in BerlinDeutschland-Remix ohne Peniskanone

Ab Samstag spielen Rammstein drei Konzerte hintereinander im ausverkauften Berliner Olympiastadion. Wie kann das sein?

Da kam die Peniskanone noch zum Einsatz: Rammstein beim Wacken Open Air Foto: Carsten Rehder/dpa

Keine Ahnung, wie diese ganze Rammstein-Geschichte ausgehen wird. Vieles spricht dafür, dass Till Lindemann demnächst nicht in einer Gefängniszelle mit seiner Peniskanone spielen wird, sondern weiterhin auf riesigen Stadionbühnen vor zehntausenden johlenden Fans. „Strafrechtlich nicht relevant“ und „Unschuldsvermutung“ sind oft zitierte Begriffe, wann immer es um den 60-jährigen Rammstein-Sänger und die Vorwürfe Dutzender Frauen geht, die ihm zur sexuellen Befriedigung zugeführt worden sein sollen – oft unter dem Einfluss von Drogen.

Doch wie sollen diese meist sehr jungen Frauen – laut den Berichten waren sie gemäß Lindemanns Vorlieben zwischen 18 und 24 Jahre alt – beweisen, was ihnen passiert ist? Die Einnahme von K.O.-Tropfen ist nur wenige Stunden lang nachweisbar, bei der Frage, ob es einvernehmlicher Sex oder Vergewaltigung war, steht Aussage gegen Aussage. Und die Aussagen vieler Opfer können kaum klar und detailliert sein, dank stark geschwächtem Erinnerungs- und Wahrnehmungsvermögen durch betäubende Substanzen.

Und dann waren sie ja auch noch alle Fans! Mädchen, die Rammstein mochten, die Till Lindemann irgendwie sexy fanden, die sich oft aufreizend gestylt hatten, die Bock auf Party hatten, zusammen mit ihrem Idol abhängen wollten. Manche wollten bestimmt auch mit Lindemann schlafen, fanden es aufregend, mit ihm intim zu werden.

Und da wird's kompliziert. Also zumindest kompliziert für viele Rammstein-Fans, die den Frauen, die mit ihren persönlichen Erfahrungen an die Öffentlichkeit gegangen sind, entgegen schreien: „Was habt ihr denn anderes erwartet?“ Wir wissen zumindest, die Irin Shelby Lynn hat nicht erwartet, dass sie Till Lindemann in einer vierminütigen Pause während des Konzerts in einer Kabine unter der Bühne einen blasen sollte.

Sexuelle Selbstbestimmung, hallo!

Beziehungsweise, sie hat es sogar erwartet oder vielmehr befürchtet und vorher explizit gefragt, ob Lindemann Sex wolle, was ein Mitarbeiter aber verneinte. Und die Youtuberin Kayla Shyx hat nur eine gut besuchte Aftershow-Party erwartet und keine separate von Securitys bewachte Umkleidekabine, auf der geistig abwesend wirkende Frauen auf einem Sofa sitzen, um dann von Lindemann auserwählt und mitgenommen zu werden.

Aber sogar denjenigen Frauen, die gerne ins Hotelzimmer, in die Blas-Kabine oder sonstwo mit hingehen, um mit ihrem Rockstar zu schlafen, ist nichts vorzuwerfen. Sexuelle Selbstbestimmung, hallo! Deswegen hat die „Causa Lindemann“ auch wenig mit dem oft benutzten Begriff „Groupie“ zu tun. Groupies wollen ihrem Idol nahe sein, gern auch sexuell. Weil sie dessen oder deren Musik mögen, seine Art, sein Auftreten. Weil sie hoffen, er könnte ein Seelenverwandter sein. Weil sie ein Teil seiner Welt sein wollen. Weil sie von ihm toll gefunden werden, ihn berühren und bei ihm sein wollen.

Aber ganz sicher nicht, weil sie als eine von vielen ihm ausgelieferten Frauen von ihrem verehrten Rockstar benutzt und danach blutend weggeschickt werden wollen. Selbst während eines einvernehmlich begonnenen Akts kann es passieren, dass eine Person zwischenzeitlich nicht mehr einverstanden ist, weil der andere ihr mehr wehtut, als sie will. Das gilt für alle sexuellen Beziehungen, egal zwischen wem.

Aber wir reden hier zudem von einer weltweit berühmten deutschen Rockband. Einer Band, die sich als rebellisch inszeniert. Harter Rock als Übertreibung. Als Provokation. Pyros und Phallus. Rammstein werden dafür gefeiert, dass sie Grenzen überschreiten. Wie kann man sich da denn beschweren, dass man vom Sänger (zu hart) rangenommen wurde? Also bitte. It's Rock'n'Roll, Baby. Aber gerade dieser Rock'n'Roll in all seiner schrammeligen Schönheit ist leider auch ein Hort von Misogynie, wovon bislang viel zu selten erzählt wird.

Das bisschen Nötigung

Denn es sind große Helden, die da fallen würden. David Bowie, Mick Jagger, Iggy Pop und viele mehr haben ihre Macht missbraucht, Frauen wie Dreck behandelt, Minderjährige zum Sex überredet. Das war und ist so egal, dass sie davon sogar in Songs singen, die auch zu Hits wurden. Man muss das Werk vom Künstler trennen, heißt es dann, wenn Leute darauf aufmerksam machen, dass ein Songtext völlig daneben ist. Stimmt, das muss man, wenn es um die bereits erwähnte strafrechtliche Relevanz geht.

Man kann niemanden dafür in den Knast schicken, dass er geschmacklose Songs oder Gedichte schreibt. Und ja, es ist ein lyrisches Ich, das in Lindemanns Gedicht „Wenn Du Schläfst“ eine Vergewaltigung samt Schlafmittel Rohypnol im Wein beschreibt. Abgesehen davon, dass das lyrische Ich komplett widerlich daherkommt, ist es kein poetisch wertvolles Gedicht, erdacht von einem Genie.

Genauso wenig, wie all die anderen Rockstars so große Genies sind, dass man ihnen das bisschen sexuelle Nötigung, das bisschen Missbrauch, das bisschen Vergewaltigung mal durchgehen lassen könnte, weil sie so tolle, bewegende, berührende Musik machen. Rabauken halt.

Dass dieser Genie-Kult nun in mehreren Bereichen der Kunst zunehmend in Frage gestellt wird, dass den Stars nicht mehr alles durchgewunken wird, liegt auch an den Frauen, die sich inzwischen trauen, sich zu wehren. Da gehört viel Mut dazu. Denn wie schwierig das auch fünf Jahre nach #MeToo noch für die Opfer ist, zeigen die letzten Wochen deutlich. Neben großem Support gehören so viele Beschimpfungen, Drohungen und Hass zu den Reaktionen, dass viele anonym bleiben wollen.

Weiterhin abgefeiert

Ein weiteres Problem: Rammstein sind so populär, dass sehr viele Menschen und deren Karrieren von ihrem Erfolg und Weiterbestehen abhängig sind, so dass diese Menschen wohl bewusst seit Jahren weggeschaut haben und auch Opfern rieten, nichts zu sagen, weil man sich mit solch Großen besser nicht anlegt. Das bestätigen auch die Anwaltsschreiben, die der Medienanwalt Schertz zur Zeit zahlreich rausschickt. Zudem haben Rammstein unzählige treue Fans auf der ganzen Welt, von denen sich ein Großteil trotz der Vorwürfe nicht von der Band abwendet, wie die weiterhin ausverkauften Konzerte weltweit zeigen. Stattdessen lassen sie sich erstaunlich viele Gründe einfallen, warum man Lindemann trotzdem noch toll finden kann. Und der einfachste Grund ist natürlich, den Opfern zu misstrauen.

Auch ich fand Rammstein nicht immer scheiße. Zu schön ist die Geschichte, wie sie als Punkband in der DDR angefangen haben und dann als Ossis durch die (westliche) Welt tourten. Zu faszinierend, wie sie mit dem Feuer spielten. Wie sie so übertrieben haben in ihren Live-Shows. Wie sie weit weniger stumpf sein sollen als einige ihrer Lieder. Und tolle Videos auch.

Von Keyboarder Flake war ich sogar ein bisschen Fan, weil er so lustig ist, und frage mich seit Wochen, wieso er jetzt schweigt. Und vor allem frage ich mich, wie man jetzt noch einfach so weiter machen kann. Als Flake. Aber auch als Fan. Wieso jeweils 75.000 Menschen im Berliner Olympiastadion bei drei Konzerten Till Lindemann abfeiern können und sich während des „Deutschland“-Remixes, bei dem er für wenige Minuten die Bühne verlässt, feixend fragen, ob ihm in diesem Moment ein zugedröhntes Mädchen wieder einen bläst.

Sie machen ja gar nicht so weiter wie gehabt, sagen nun die nimmermüden Verteidiger*innen. Die Peniskanone kommt schließlich nicht mehr zum Einsatz bei den Konzerten. Doch was ist mit davor, danach oder darunter?

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23 Kommentare

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  • "Die Einnahme von K.O.-Tropfen ist nur wenige Stunden lang nachweisbar, bei der Frage, ob es einvernehmlicher Sex oder Vergewaltigung war, steht Aussage gegen Aussage."



    //



    Rechtsmedizinische Expertise ist im Verdachtsfall sinnvollerweise an-/abrufbar und verfügbar:



    In jedem Fall erst asservieren!



    "Institut für Rechtsmedizin



    22529 Hamburg:



    Was soll getan werden?



    Möglichst schnell Proben sichern:



    1. auf jeden Fall eine Urinprobe sicherstellen, sinnvoll bis maximal 4 Tage nach dem Vorfall. Je früher die Probe gewonnen wird, desto höher ist



    die Wahrscheinlichkeit, dass etwas nachgewiesen werden kann.



    2. evtl. eine Blutprobe entnehmen; Entnahme einer zusätzlichen Blutprobe sinnvoll. Proben müssen schnellstmöglich gewonnen und anschließend kühl gelagert



    werden (Kühlschrank). Die Uringewinnung kann auch zuhause erfolgen (z.B. in einem sauberen Marmeladenglas)."

  • Du hast dich gefreut, Rammstein zu treffen? Du hast dich dabei aber unwohl gefühlt und Dinge mitgemacht, die du eigentlich nicht wolltest? Du hast übergriffiges Verhalten durch Bandmitglieder oder ihr Team erlebt?

    Du bist nicht allein – ob du mit jemandem vertraulich darüber reden möchtest oder juristische oder psychologische Beratung brauchst. Hier findest du mehr Infos: www.amadeu-antonio...betroffene-101533/. Oder sheroes.fund@amadeu-antonio-stiftung.de schreiben.

  • David Bowie hat Minderjährge zu Sex überredet?



    Woher nimmt Frau Streich diese Aussage???

  • Ich finde es sehr schwierig wie hier man vorgehen sollte. Ich denke dieses Beispiel zeigt wie schwierig es ist Unschuldsvermutung und Zeugenaussagenberichte so zu vereinen, dass keine der Positionen eine Übergewichtung erhält. Auch dieser Bericht, macht aus einer Zeugenaussagen und das ist sie, eine Art so war es definitiv. Ich finde das sehr schwierig.

    Ebenso die andere Seite nur weil Lindemann aktuell noch unter der Unschuldsvermutung steht, heißt es nicht das man die Zeugenaussagen nicht bringen dürfe. Am Ende sehen unsere Grenze es so dass die die die Anklage erheben auch die Beweise liefern müssen. Das ist die Staatsanwaltschaft + Polizei (auf Input der Zeugen) und nicht der Anklagte seine Unschuld beweisen muss. Wer das möchte müsste ggf. seinen Wohnort verändern.

    Hier bedarf es große Ermittlungsarbeit, und wenn das bewiesen werden kann. Dann sollten Regeln, ggf. Gesetze erfolgen, die solche möglichen Machtsituationen soweit es geht verhindert. Und dann auch entsprechende Strafen dafür erfolgen müssen. Und zwar deftige.

    • @Chris Ehl:

      Nuja, in dem Artikel gehts eher drum, obs auf Grund der ziemlich wahrscheinlichen Schilderungen der (noch ned) strafrechtlich ned relevanten Aktivitäten von Till Lindemann noch ok ist, die Konzerte zu besuchen und denen=Rammstein noch sein Geld und Zuneigung in den Rachen zu werfen.



      Vor 10 Jahren oder so hätte wohl das "victim blaming" gegenüber den Geschädigten noch die Oberhand gehabt und das Ganze wär mit ner Stellungnahme/Selbstentschuldigung und evtl. noch Therapiewilligkeit für Till Lindemann gegessen gewesen. Da hat sich die Welt zum Glück weitergedreht.



      " Zu schön ist die Geschichte, wie sie als Punkband in der DDR angefangen haben und dann als Ossis durch die (westliche) Welt tourten." Das ist zumindest sehr verkürzt, die DDR-Punkband war Feeling B, Die Firma, Margarethe Keibel Kombo ( www.youtube.com/watch?v=04Z4DRdqlWs) ) und bestimmt noch dreikommafünf andere Geschichten.

      • @Hugo:

        Warum sollte es das nicht. Das was Sie dahinter implizieren ist ja dann doch die Abkehr von der Unschuldsvermutung. Weiß nicht ob Sie das wollen.

  • Aber mal ganz ehrlich und ohne Eifer - wenn das Gericht nichts in der Hand hat, kann es auch nichts tun.



    Da haetten die Ermittlungen in Litauen vielleicht anders laufen muessen, was ich sehr schade finde, da ich in Litauen lebe und auch auf dem Konzert war.



    Diese Haengepartie ist unerfreulich fuer alle Beteiligten. Aber Konsequenzen? Was ist mit Wagner, der laeuft auch noch auf Festivals?!

  • Drei ausverkaufte Stadien sind eine eindeutige Abstimmung mit den Füßen. Die Fans interessiert das Thema schlicht nicht. Damit müssen wir wohl leben.

  • Also, ich freue mich au

  • An den Vorwürfen gegen Lindemann kann durchaus etwas dran sein, das wird sich zeigen.

    Allerdings gehört das Bühnenrequisit auf dem Foto zu dem Lied "P**sy", in dem sich die Band über deutsche Sextouristen in Osteuropa lustig macht.

    Wer den Liedtext kennt, wird von der Kritik an dem Lied kaum beeindruckt sein.

  • Doch, ich fand Rammstein schon immer scheiße.

    • @Land of plenty:

      Warum?

  • Was die Autorin eigentlich beschreibt ist, wie die Welt ist. Menschen akzeptieren bei Menschen, die sie toll finden viel mehr - erst recht, wenn auf der anderen Seite Menschen stehen, mit denen sie nichts verbindet. Für 99 Prozent der Deutschen ist das alles nicht persönlich relevant, sondern sie lesen das wie sie ein Fußballspiel gucken. Für die Fans ist klar, wer gewinnen soll, den meisten anderen ist es egal.

  • Gut, dass wir in einem Rechtsstaat leben und Medien außer der (herrschenden) Meinungshoheit keine strafrechtliche Urteilhoheit haben.

    Dem Artikel zufolge ist die Band doch schon längst durch die Autorin vorverurteilt worden. Jetzt stelle ich mir nur vor, die Autorin wäre Richterin: "Ja, da wird schon was dran sein, geben wir ihm doch 5 Jahre Freiheitsstrafe :D

    Okay, man könnte nun sagen, keine Konzerte, bis ein richterlicher Beschluss gefallen ist. Doch werde entschädigt die Band für die stornierten Tickets im Falle eines Freispruchs. ?

    Das Ausbleiben der Fanmassen sollte nicht von der Politik geregelt werden, solange es kein Urteil gibt. Die Fans sollen selber entscheiden ob sie das Konzert besuchen oder nicht. Und wenn Sie der Meinung sind, dass etwas an der Sache dran ist, dann ist es nur konsequent Zuhause zu bleiben.

  • Tut mir leid, es bleibt dabei: Entweder wird jemandem die Schuld vor Gericht nachgewiesen, und DANN sollte er (in dem Fall Hr. Lindemann) mit aller Härte des Gesetzes bestraft werden. BIS DAHIN sollten sich vor allem die Medien aber doch lieber zurückhalten, der Fall Kachelmann hat gezeigt warum. Es gibt bestimmt einige Menschen, die die Konzerte nun meiden, auch das kann ich verstehen (betrifft mich persönlich nicht, ich finde den Sound schlicht eintönig und oft langweilig produziert, also würde ich sowieso nicht hingehen). Das die Fans aber ebenfalls auf Gerichtsurteile oder überhaupt eine Anklage warten und solange weiter auf die Konzerte gehen: wie gesagt, MEINS wäre es nicht, aber dafür jemandem kritisieren käme mir jetzt auch nicht in den Sinn…

  • Als Jurist freue ich mich bei der Lektüre gleich nochmal extra über den großartigen Fortschritt geschriebener Gesetze & einer unabhängigen Justiz. Unter der Mobokratie von Twitter würde ich nicht einen Tag länger in Deutschland verweilen.

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    Das ganze ist zwar Geschmacklos, aber bis jetzt ist ja noch nicht mal Klage erhoben worden, oder? Vermutlich will daher kein Politiker die Verantwortung übernehmen Schadeneresatz zahlen zu müssen, wenn in 2 Jahren raus kommt das es gar nicht so war wie beschrieben und es eben keine Vergewaltigung gab!

  • Ab Samstag spielen Rammstein drei Konzerte hintereinander im ausverkauften Berliner Olympiastadion. Wie kann das sein?"



    Wie das sein kann? Viele Fans trennen einfach den Künstler vom Werk. Zumal Rammstein ja nicht nur aus Till Lindemann bestehen. Ich mache das teilweise auch. Ich mag z.B. die meisten Filme mit Tom Cruise, finde aber seine Scientology-Aktivitäten grauenhaft. Trotzdem werde ich mir den neuste Mission Impossible-Film ansehen und auch nicht meine Rammstein-Playlist löschen.

    • @Stefan L.:

      Es ist wohl ein Unterschied, ob ein Schauspieler einer zweifelhaften elitären Glaubensgemeinschaft angehört oder ein Musiker (oder auch Schauspieler) durch seine Popularität seine Macht missbraucht und sexuelle Handlungen erzwingt.

      Wer einfach Künstler vom Werk trennt, hat entweder den Künstler und/oder das Werk nicht verstanden - vor allem aber den Ernst der Sache nicht.

      Zum Glück trennen andere eben nicht so einfach Künstler vom Werk und wenden sich sogar von den Ex-Bands der anderen Bandmitglieder ab, weil natürlich die alle Mitglieder mindestens Mitwisser sind und ihr Image deutlich befleckt ist.

  • Das Problem ist in diesem Land immer noch das gängige Victims Blaming. Wie im Fall Guna Lisa so gilt auch hier für viele "Wer die Hitze nicht verträgt sollte das Feuer meiden". Leicht bekleidete Mädchen die freiwillig auf eine Backstage Party gehen. So what denke viele, was haben die erwartet was passiert? So sagt es auch Harald Schmidt in einem viel geteilten Youtube Clip. Dazu noch der Erlebnisbericht von der Frau die zwar einvernehmliche GB mit Lindemann hatte der aber danach Zweifel kamen. Für nicht wenige nicht nur in der Rammsteim Fanblase wirkt das ganze ziemlich hochgekocht.



    Der gesellschaftliche Diskurs übers Victim Blaming ist steht noch ganz am Anfang

    • @83Mimimia:

      Gina Lisa als Beispiel ain diesem Kontext anzugeben nzugaben ist IMHO aber ziemlich kontraproduktiv

  • Ich find's halt schon irgendwie schräg wenn die Letzte Generation wegen Nötigung verklagt wird und die Öffentlichkeit sich dermaßen aufregt und da ein riesen Ding drauß macht wie schlimm das sei und Nötigung ja überhaupt und das sei ja Gewalt und so weiter... Aber dann bei sowas wegguckt und die Achseln zuckt.

    • @curiouscat:

      Aber das Thema wird doch seit Wochen in allen Medien und Facetten dermaßen rauf und runterdiskutiert, dass man kaum eine Chance hat Details über das Lindemann´sche Genital und dessen Träger zu entgehen die man eigentlich nie wissen wollte. Ein Mangel an öffentlichem Interesse lässt sich also kaum konstatieren, ein Mangel an Konsequenzen schon eher, aber da wäre man mit den Themen der LG ja bereits wieder in guter Gesellschaft.