piwik no script img

Vertrauen in die PolitikKontrolle ist besser

Wer darauf vertraut, dass die Politik das viele Geld schon richtig verwendet, läuft Gefahr, enttäuscht zu werden. Dann ist auch das Vertrauen dahin.

Protestaktion von Friedensinitiativen gegen das neue Sondervermögen. Auch das ist eine Form von Kontrolle Foto: Mauersberger/imago

D er Weg für 500 Milliarden Euro Schulden für Infrastruktur und anderes werde freigemacht, „um verlorenes Vertrauen in den Staat und die Demokratie zurückzugewinnen“, schreibt der Spiegel über die aktuellen Verhandlungen über Schuldenbremse und Sondervermögen. Die Frankfurter Rundschau fragt: „Merz’ Plan mit dem Sondervermögen: Wie lange währt das Vertrauen der Deutschen?“ Dieser Tage ist viel von „Vertrauen“ in die Politik die Rede. Ein interessantes Konzept.

Ich schenke dir mein Vertrauen. Du musst dich aber so verhalten, wie ich es mir vorstelle, andernfalls entziehe ich dir mein Vertrauen. In persönlichen Beziehungen birgt dieses Konzept schon sehr viel Drama-Potenzial. Ein einziger Fehler, und das Vertrauen kann „entzogen“ werden. Im politischen Kontext funktioniert das erst recht nicht. Das zeigt sich beispielsweise in den aktuellen Debatten. Sollte man darauf „vertrauen“, dass die neue Regierung das schon alles richtig macht mit den Hunderten Milliarden an Schulden?

Sollte man darauf „vertrauen“, dass das Geld zum Wohle der Bevölkerung eingesetzt wird? Nein. Denn dann ist der „Vertrauensverlust“ inhärent: Ein Fehler – und es hängt immer davon ab, was Menschen als Fehler wahrnehmen – und das Vertrauen wird „entzogen“. In der Politik macht „Vertrauen“ nur dann Sinn, wenn es mit Kontrolle verbunden wird. Demokratie kann nur funktionieren, wenn Politik kontrolliert wird. Das ist der Hintergrund von Gewaltenteilung.

Das ist der Grund, warum Medien, Justiz, Parlament und Zivilgesellschaft in einer Demokratie derart zentrale Rollen spielen. Das ist auch der Grund, aus dem Donald Trump seit Wochen alle Institutionen, Personen und Posten abräumt, die dazu da sind, Regierungshandeln zu kontrollieren. An einem Freitagabend vor einigen Wochen feuerte Trump in einem Zuge mehr als ein Dutzend „Inspector Generals“ – sie sitzen als unabhängige Be­am­t:in­nen in verschiedenen Ministerien und Institutionen, gelten als unparteiisch und sollen Missbrauch, Verschwendung von Steuergeldern und Korruption aufdecken oder verhindern. Trump findet allem Anschein nach, man solle ihm einfach „vertrauen“.

Einkommen beeinflusst politische Meinungen

Macht und Missbrauch stehen sich nahe. Zumindest, wenn die Strukturen es erlauben. Egal, wie ehrlich die beteiligten Ak­teu­r:in­nen sind. Allein die Lobbystruktur in Deutschland, beispielsweise die hohe finanzielle Ausstattung der Finanzlobby, stellt eine Struktur des Machtmissbrauchs dar. Spit­zen­po­li­ti­ke­r:in­nen stehen einer Übermacht an Lobbygruppen wie der Finanz-, Pharmawirtschaft und anderen Akteuren wie der Stiftung Familienunternehmen gegenüber.

Die Universität Osnabrück stellte dementsprechend in einer im Jahre 2016 veröffentlichten Langzeitstudie fest, „dass das Einkommen politische Meinungen beeinflusst“. Politische Entscheidungen, so die For­sche­r:in­nen, würden „mit höherer Wahrscheinlichkeit mit den Einstellungen höherer Einkommensgruppen übereinstimmen“. Es bestehe außerdem „eine klare Schieflage in den politischen Entscheidungen zulasten der Armen“.

Sollte man also vertrauen, dass Politik grundsätzlich zum Wohle aller Menschen handelt? Nein, offensichtlich nicht. Und zwar nicht, weil Po­li­ti­ke­r:in­nen „böse“ seien oder gar korrupt. Sondern weil das politische System so beschaffen ist, dass es nicht automatisch Ergebnisse produziert, die der Mehrheit der Bevölkerung dienen. Das Sondierungspapier von Union und SPD ist ein Beispiel dafür: Darin sollten Gas­tro­no­m:in­nen Steuergeschenke gemacht werden, deren Zweck für die Allgemeinheit zumindest fragwürdig waren.

Sowohl die künftige Opposition als auch viele Medien stellten das in Frage: Das ist Kontrolle. Mit den Hunderten Milliarden an Schulden und zukünftigen Schulden, die in dieser Woche in Bundestag und Bundesrat beschlossen werden sollen, sieht es da schon etwas schwieriger aus. Wie eine solche Schuldenaufnahme möglich ist, wird politisch und medial viel zu wenig erklärt. Nicht der Grund dafür, der ist eindeutig: Die schwerwiegende Bedrohung durch Russland und das autoritäre Verhalten Trumps, der schon im Präsidentschaftswahlkampf angedroht hatte, Europa Russland zum Fraß vorzuwerfen.

Politisch braucht es Ehrlichkeit, medial braucht es Zweifel, damit dieser Prozess kontrolliert abläuft

Die europäischen Staaten müssen ihre Bevölkerung gegen jeden potenziellen russischen Angriff, ob im Cyberspace oder militärisch, schützen können. Dass das heute nicht der Fall ist, scheint weitgehend Konsens zu sein. Gleichzeitig gilt: Wer erklärt den Menschen, dass im vergangenen Jahr eine Kindergrundsicherung scheiterte, die mit rund 12 Milliarden Euro angesetzt war, weil sie zu teuer war – aber nun innerhalb von drei Wochen eine Verschuldung von 1 Billion Euro oder mehr ermöglicht werden soll?

Medial und politisch wird der Öffentlichkeit erklärt, warum die Schulden notwendig sind und wofür sie eingesetzt werden. Aber wie kann das sein? Warum das eine ja, das andere nicht? Hat es mit Prioritäten zu tun? Politisch braucht es Ehrlichkeit, medial braucht es Zweifel – damit Menschen das Gefühl haben, dass dieser Prozess kontrolliert abläuft. Das Fundament einer Demokratie ist nicht Vertrauen.

Ein gesundes demokratisches Fundament ist wertschätzendes Misstrauen. Nicht weil man „der“ Politik misstraut oder gar Po­li­ti­ke­r:in­nen – Menschen, die politische Ämter bekleiden, ob ehrenamtlich, kommunal oder an der Spitze, um das Leben von Menschen zu verbessern und in der übergroßen Mehrheit nach bestem Wissen und Gewissen handeln –, sondern weil man an re­siliente, feste demokratische Strukturen glaubt, die Macht kontrollieren und kritisieren.

Sollen Menschen in diesen Krisenzeiten nicht das „Vertrauen“ in die Demokratie verlieren, ist es wichtig, kein Ungleichgewicht zwischen Staat und Bevölkerung zuzulassen. Das ist Aufgabe der Parteien, der Justiz und vor allem der Medien. Das beste Mittel gegen „Vertrauensverlust“ ist Machtkritik.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Gilda Sahebi
Ausgebildet als Ärztin und Politikwissenschaftlerin, dann den Weg in den Journalismus gefunden. Beschäftigt sich mit Rassismus, Antisemitismus, Medizin und Wissenschaft, Naher Osten.
Mehr zum Thema

37 Kommentare

 / 
  • "Wer darauf vertraut, dass die Politik das viele Geld schon richtig verwendet, läuft Gefahr, enttäuscht zu werden. Dann ist auch das Vertrauen dahin."



    Vertrauen? Wo soll das herkommen? Nach der Art und Weise, wie sich "die Politik" das "viele Geld" besorgt hat? Da ist doch das Vertrauen schon dahin, bevor das Geld ausgegeben wird...

  • "Trust, but verify."



    Kontrolle ist das Gegenteil von Vertrauen, und die Kontrolle der Politik ist nicht nur sinnvoll, sondern unumgänglich, den unser Vertrauen, das verspielt sie täglich. Schon heißt es, weil das Sondervermögen so ins Geld geht, sollen sich die Armen besser warm anziehen (Wenn sie noch Geld für warme Sachen haben). Wen wundert's? Merz gibt schon seit Jahren den Trump. Was glauben die Politiker, denn, was passieren wird, wenn sie am Fließband Maßnahmen planen, die immer mehr Leute in eine Zustand ungläubiger Wut und Verzweiflung stürzen? Viele werden beim nächsten Mal ganz rechts wählen. Das ist dem Kapital egal, das tun die Armen überall. Andere werden sich oder anderen etwas antun, weil sie durchdrehen. Bunker und Flinten stehen für viele wahrscheinlich auf dem Wunschzettel. Viele Medien sind vollzeit damit beschäftigt, die Unzufriedenen gegeneinander aufzuhetzen, damit sie sich nicht doch noch vertragen und den Mächtigen die Meinung sagen.



    Was, zum Kuckuck, ist denn hier das Ziel?

  • Dankeschön - Frau Sahebi , für diesen feinen Artikel !

  • Die Kindergrundsicherung für rund 12 Milliarden Euro scheiterte daran, dass niemand so recht klar war, was deren Zweck sein sollte im Vergleich zur Berücksichtigung von Kindern in der regulären Grundsicherung (wo ja auchndie Bedarfssätze für Kinder und Jugendliche erhöht werden könnten, wie auch das Kindergeld.

    Außerdem war die FDP als die Partei, die die Grundsicherung nicht wollte, auch gegen die neu beschlossenen Schulden.

    • @meerwind7:

      Die Kindergrundsicherung ist daran gescheitert weil sie ein Bürokratiemonster wahr. Mit den benötigten 5000 Beschäftigten währen sicherlich, wie beim Bürgergeld, 70% der 12 Milliarden für die Verwaltung verplempert worden.

  • Gerade bei der Rüstung sollte man jetzt auch mal sehen, ob es denn immer der tonnenschwere Panzer sein muss, mittlerweile weiß man ja, das das nichts weiter als fahrbare Todesfallen sind, wenn der Gegner mit entsprechenden Drohnen und Raketen gegenhalten kann. Da es ja um Verteidigung geht wäre das Geld dort sicher besser angelegt und es wäre sicher ein breiteres Spektrum an Betrieben in der Lage Komponenten zu liefern. Es hat auch nicht jeder Laden eine Stahlhütte hinterm Haus.

  • "Demokratie kann nur funktionieren, wenn Politik kontrolliert wird. Das ist der Hintergrund von Gewaltenteilung."

    Das ist in der Tat der Fall.

    Ich finde das größte Problem, dass die progressiveren Parteien, einmal an der Regierung, eben gerade nicht mehr die Interessen ihrer Wählenden vertreten.

    Das führt zu immer weiterem Vertrauensverlust in politische Repräsentant:innen.

    Die Hartz-Gesetze der SPD - das ist so, als würde die FDP eine Reichensteuer von 75% einführen.

    Zustimmung der Grünen zu Lützerath - wäre so, als ob die Union einen Mietendeckel einführte, der ihre Klientel der Erbimmobilienbesitzenden belasten würde.

    Ich frage mich seit Langem, warum die progressiven Parteien der Mitte nicht einfach ihren Wählenden dienen.

    Können sie nicht? Wollen sie nicht?

    Beides nicht sehr gute Argumente, um ihnen unsere Stimmen zu geben.

    • @Stavros:

      Würden Wahlen etwas ändern, wären sie verboten.



      Wer hat das nochmal gesagt?



      Die progressiven Parteien der Mitte sind nicht progressiv. Sie tun so, um an die Macht zu kommen, dort angekommen, zeigen sie, dass sie Teil des Systems sind. Bestes Beispiel derzeit: Labour in GB. Grauenhaft. Progressive Parteien der Mitte wollen die Wirtschaft wachsen sehen, obwohl das das letzte ist, was der Planet braucht. Sie wollen, dass die Unternehmen Gewinne machen, damit der Kapitalismus für die Oberen 10.000 funktioniert. Nach ein paar Jahren gilt das für jede regierende mild progressive oder mittige Partei.



      Es wäre Zeit für eine neue Partei, oder eine Vereinigung der radikalen Umweltschützer mit den Linken. Und damit meine ich nicht nur Die Linke, sondern alle, die sich eine ökologische, egalitäre Gesellschaft wünschen.

  • Ob diese Sozen den Merz sozial kontrollieren, wo der doch schon bei Black Rock CEO war und nun an dem Gebahren von Trump und den anderen reichen Unternehmern, die die Demokratie aushebeln, Gefallen zu finden scheint? Die Sozen haben ihre Antifa Tradition schon zu lange verraten und wurden deswegen mit so herben Stimmverlusten bestraft. Neoliberal wie Scholzomath und irgendwie nach dem "Dänischen = rassitischen Modell schielend" während die Bürgerinnen gegen so eine Politik massenhaft auf die Straße gingen, das war sträftlich, wo doch Spaniens Sozen zeigten, wie es auch und viel glaubwürdiger und erfolgreicher geht: Unternehmen Übergewinne abschöpfen, den Bürgern/innen damit freie Fahrt mit Bahnen ermöglichen, stark Antifa gegen die Rechten Reaktionäre sein und dabei was riskieren. Migration auch nicht per se als Problem darstellen, sondern auch die Vorteile achten, ja auch wenn Spanien selber teils abgeschottet hat, war das nicht im Schaufenster, also kein den Rechten hinterherrennnen, sondern versuchen die Gesellschaft abzuholen gegen Rechts.Warum können unsre Sozen das nicht ? nun müssen sie den Merz Domptör in einer Groko geben, ob das wohl klappt ?

  • Ob die Politik das Geld "richtig" einsetzt ist wohl ansichtssache.

  • "Wer darauf vertraut, dass die Politik das viele Geld schon richtig verwendet, läuft Gefahr, enttäuscht zu werden. Dann ist auch das Vertrauen dahin. "

    Schon passiert, das Vertrauen in diese Politfunktionäre ist dahin...



    Die Schulden sollen ja nur für zusätzliche Ausgaben getätigt werden, ganz großes Ehrenwort... Hat sich Deutschland nicht bereits während Obamas Zeit zu einer 2%-Finanzierung des BP verpflichtet, also aus dem Staatshaushalt zu bestreiten? Und nun, alles was über 1% an Ausgaben anfällt wird als "Zusatzausgaben" bezaht... Mit solchen Verarschungsmethoden werden Ausgabenfreiräume im normalen Etat zur Finanzierung von Klientelpolitik eröffnet. Haut raus das Geld, endlich "solide Politk"..... Was für ein trauriges Theater....

    Wir sind auf dem Besten Wege, bis in spätestens vier Jahren eine "Kettensägepartei" im Kanzleramt zu haben.

  • "Wer darauf vertraut, dass die Politik das viele Geld schon richtig verwendet, läuft Gefahr, enttäuscht zu werden. "

    Liebe Frau Sahebi,



    keine Sorgen. Ich bin 60 Jahre alt und habe jahrzehntelange CDU Herrschaft erlebt. Ich habe vollstes Vertrauen, dass die CDU das schlechtestmögliche mit dem Geld anstellen wird.



    Sie haben es jetzt einzigartigerweise geschafft, an sehr viel Geld heranzukommen und planen trotzdem schon den Sozialabbau. Wir können davon ausgehen, dass es Menschen, die so skrupellos waren, sich Anfang 2022 Rheinmetal-Aktien zu kaufen, sehr gut geht. Der Rest wird sich schon mal eine lauschige Brücke suchen müssen, unter der er seine Armutsrente verprassen kann.

    • @Jalella:

      "Wer darauf vertraut, dass die Politik das viele Geld schon richtig verwendet, DARF SICHER SEIN, enttäuscht zu werden. "



      Sie haben es anders formuliert, aber die Schere bleibt zwischen Rheinmetall-Aktien und lauschiger Brücke.

  • Erstmal Glückwünsch, dass Sie die Studie der Osnabrücker Universität erwähnen, in der eindeutig festgestellt wird, dass die Regierungen vor allem Politik für die Reicheren machen, während oft sogar das genaue Gegenteil dessen gemacht wird, was die Ärmsten möchten. Das hat meines Wissens seit 10 Jahren kein Mainstream-Medium gem. Da aber diese Studie aufgrund Ihres Links nur über Umwege zugänglich ist, hier die richtige Link: www.armuts-und-rei...ublicationFile&v=2

    Aber im Artikel wird vergessen zu sagen, dass bereits jetzt nur noch 27% der Menschen der Politik und den etablierten Parteien "vertrauen" laut Standard-Eurobarometer.



    Und das liegt sicher auch daran, dass die Mainstream-Medien Ihrer Kontrollfunktion nicht mehr nachkommen. Oder wer hat im Zuge dieser Verschuldungsdebatte die Politik gefragt, warum man nicht die 500 reichsten Deutschen mit einer 5% igen Vermögenssteuer belegt, denn die haben seit 2020 ihr Vermögen um 80% vergrößert? Die hätte 55 Mrd. € pro Jahr gebracht, mehr als das Infrastruktur-Paket.

    • @DemokratieKoennteSoSchoenSein:

      Weshalb sollten Regierungen das tun was die Ärmsten "möchten"? Haben diese Menschen einen größeren Anspruch als z.B. die Mittelschicht? Ich denke nicht!

  • Liggers. Geit chlor.

    “Vertrauen in die Politik - Kontrolle ist besser“



    & again



    Danke fürs montiert Fotto!



    Schland best Tricky Dickeys - 🙀🥳😡 -



    Genau Genau - “Würden Sie von diesen!!



    2️⃣ Flach 🪈🪈 nen Gebrauchtwagen kaufen?!“



    Eben. Sach ich doch! Wollnich

    unterm——



    Nichemal mit Ralf 🏎️ Schumacher!;) Gelle

    • @Lowandorder:

      Kaufen ? Nie & nimmer - aber diese ganz speziellen Akteure, stellen einem doch ihren Schrott einfach auf die Einfahrt.



      Da guck'ste nur noch schlau 😇 staun wa 😉

      • @Alex_der_Wunderer:

        Ja wie? “Vor die Einfahrt“?



        Melatenblonder con 🚲 •



        &



        Sowas Schickes hab ich gar nicht! Woll

  • Ergänzen möchte ich hier noch den Hinwaeis auf die sog. ‚Initiative für einen handlungsfähigen Staat‘, deren ‚Zwischenbericht‘ ich bei der Bundestagsdebatte vergangene Woche bei der CDU-Fraktion auf dem Tisch liegen sah - deren Vorschläge bieten m.E. eine gute Grundlage, die fortschreitende Übernahme des Systems durch die AgD (Alternative gegen Deutschland) zumindest einzudämmen.



    Was mir in diesem Beitrag positiv auffiel war das Fehlen der ‚Billion-Schulden‘, die es so eh nicht gibt - der Verteidigungsetat ist nach oben offen, aber noch keinesfalls in der Höhe absehbar. Meine Meinung.

  • Grundsätzlich stimme ich dem zu. Medien müssen und sollen eine Kontrollinstanz sein.

    Problematisch und kompliziert wird es aber wenn die Medien selber parteiisch sind und Politik/Verwaltung nicht nur nach rechtlichen oder fachlichen Gesichtspunkten "abklopfen", sondern auf Basis eigener politischer Standpunkte.

    Hier in dem konkreten Fall müsste sich ein linkes Medium vorwerfen lassen, warum es ein Verschuldungspaket hinsichtlich möglicher Steuerverschwendung kritisiert, obwohl die Forderung einer sehr expansiven Geldpolitik eine Grundfeste linker Politik und Medien ist - siehe Kritik der "schwarzen Null".

    Die Anmahnung von Steuerverschwendung galt ja deshalb immer als FDP-Metier.

    • @Chris McZott:

      " Quod licet lovi, nun licet bovi "



      Wenn zwei das gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe...



      Wie, und von wem etwas durchgesetzt wird, die Absicht dahinter, und die Ziele sollten schon Berücksichtigung, bei der Beurteilung von Handlungen, finden.

  • Für das problematische Vertrauen haben wir den Begriff "blindes Vertrauen". Das ist wahrlich nicht angesagt bei einem Kanzler, der selbst stolz ist auf seine "Flexibilität" hinsichtlich seiner Versprechungen. Dennoch: ohne Vertrauen geht es nicht. Jetzt ist die Zeit des Anpackens, wir diskutieren uns hier noch nen Wolf.

  • „… weil man an re­siliente, feste demokratische Strukturen glaubt, die Macht kontrollieren und kritisieren.“

    Die repräsentative Demokratie funktioniert ja nur als Glaubensgemeinschaft, in der man daran glaubt, man hätte Kontrolle über die Macht und so etwas wie demokratisches Mitbestimmungsrecht. Dass dem aber nicht so ist, wird einem ja nun täglich vorgeführt, auch wenn die PolitikerInnen, PolitikexpertInnen und MedienmacherInnen immer wieder das Gegenteil behaupten. „Wir müssen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung verteidigen.“

    Es ist der Aberglaube an die unbefleckte Empfängnis, wenn man glaubt, gewählte Abgeordnete würden irgendwie den Willen und das Wohl der WählerInnen repräsentieren und ein Parlament eine Regierung kontrollieren, die sich auf eine parlamentarische Mehrheit stützt.

    Die Massenmedien tragen auch nichts zur demokratischen Aufklärung bei, wenn sie nur in Häppchen und in Schlagworten über das Geschehen berichten, statt Begriffe zu erklären, Zusammenhänge aufzuzeigen und alternative Sichtweisen Raum geben.

  • Was hat man eigentlich mit den ersten 100 Milliarden gemach?



    Die 100 Milliarden Sondervermögen der Ampel sind bereits ausgegeben, nur ist fast noch nichts bei der Bundeswehr angekommen. Ich habe auch nirgends erfahren, für was es ausgegeben wurde, weshalb ich misstrauisch bin. Nur die Aktie von Rheinmetall ist um 1200% gestiegen, mehr erfährt man nicht.

    • @Hans Dampf:

      Einfach mal recherchieren. Gerade gestern sind erste Hubschrauber aus diesem Etat ausgeliefert worden (von Airbus, dafür 50% teurer als kalkuliert).



      Kriegsschiffe wurden bestellt (bringt Arbeitsplätze in den Werften und vermutlich leichte Ziele für Gegner). US-Flugzeuge kosten auch viel Geld (hoffentlich nicht aus der Ferne abschaltbar).

    • @Hans Dampf:

      Angekommen ? Wichtug ist - den Dax freut's 🎈🥂🍾🎈

    • @Hans Dampf:

      Genau das Gleiche habe ich auch gedacht.

      Und viele bekehrte Rüstungsfans scheinen auch die Beraterskandale und die groteske Verschwendung von Steuergeldern bei der Bundeswehr zu vergessen.

      Erstmal belastbare Strukturen schaffen, dann - kontrolliert - den Geldhahn aufdrehen.

      So wie es jetzt scheint, geben wir viel Geld aus und das Land kann trotzdem nicht verteidigt werden.

      Außerdem hat die gegenwärtige Hypermilitarisierung auch eine lange Vorgeschichte, beginnend mit der Neuausrichtung der Bundeswehr weg von Landesverteidigung hin zu internationalen Interventionen.

    • @Hans Dampf:

      Das ist in der Tat mal eine interessante und berechtigte Frage, kann die TAZ hier mal recherchieren?



      In den Heeres-Instandsetzungswerken ist jedenfalls nichts davon angekommen.

    • @Hans Dampf:

      Genau, Da vermisse ich auch von der taz mal ein kritisches Nachfragen. Ich habe jetzt neulich einen Bericht gesehen über einen Bundeswehrstandort gesehen, der neue Lastwagen erhalten hat und Schwertransporter. Die kosten vielleicht ein paar hundert tausend pro Stück. Zusammen vielleicht 10 Millionen. Aber was hat man mit den anderen 99,99% des Geldes gemacht? Man will einige F35 kaufen. Die können von den USA nicht remote stillgelegt werden - sagt die US-Administration. Und wer wollte schon daran zweifeln. Zumal ja der obsterste Befehlshaber der USA solch ein Vorbild für Ehrlichkeit ist.



      Nur wenn keine Ersatzteile von den USA mehr geliefert werden, dann müssen sie eben am Boden bleiben, selbst wenn sie nicht remote stillgelegt werden. Aber das würden die USA ja nie machen, oder?

    • @Hans Dampf:

      Na, ich denke, das ist doch Erklärung genug!?

      Die Rüstungsindustrie ist generell in einer Monopol-Stellung. Die Bundeswehr kauft z.B. zwar amerikanische F-35, aber sie wird nicht dauern schwanken, wie man mal die eine, mal die andere Sorte Schokolade kauft. Dadurch können sie jeden beliebigen Preis verlangen. Über ihre internen Kosten schweigen sie sich sowieso aus. Und da der "Einkäufer" von Rüstungs"gütern" ja diese nicht aus eigener Tasche bezahlt, sondern aus unserer, sind die Preise entsprechend.

      Meine Schätzung ist, dass wir für 10 Panzer, die wir bekommen, mindestens 12 bezahlen. Wenn man die Rüstungsindustrie verstaatlichen würde (wie man das für jede kritische Infratruktur machen sollte), müsste der Staat (das sind wir!) nicht auch noch astronomische Gewinne, Boni und Dividenden zahlen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass es nicht so ist.

      • @Jalella:

        "Wenn man die Rüstungsindustrie verstaatlichen würde"



        .... wäre dies das Ende jeglicher Innovation. Das ist leider bei fast allen Staatsunternehmen so. Aber ja "kritische Infratruktur" bedarf mehr staatlichen Zugriffes.

      • @Jalella:

        Hätte es nicht besser sagen können.

  • Wichtig ist jetzt vor allem, dass durch das frische Geld die Konjunktur in Europa wieder angekurbelt wird. Um die Kaufkraft und das Vertrauen der Bürger zu stärken, muß es jetzt möglichst schnell ausgegeben werden, völlig egal wofür.

    • @oonyx:

      Sie schreiben "muß es jetzt möglichst schnell ausgegeben werden, völlig egal wofür".



      Das ist so falsch, wie etwas nur falsch sein kann!



      Das kommt davon, wenn man sich nur an Zahlen wie BIP oder Wirtschaftswachstum orientieren. Und glaubt, dass es nur wichtig sei, dass das BIP steigt und es Wirtschaftswachstum gibt und keine Rezession (was ja nur heißt, dass es kein Wirtschaftswachstum gibt).



      Aus der Wahl von Trump hätte eigentlich jeder lernen sollen, dass Wirtschaftswachstum alleine nicht reicht. Denn dann hätten alle Menschen in den USA ja super zufrieden sein müssen.



      Aber es kommt eben ganz entscheidend darauf an, wofür man das Geld ausgibt. Und wenn das Geld dafür ausgegeben wird, wofür es derzeit geplant ist, dann wird spätestens 2029 die AfD stärkste Partei sein. Ist das völlig egal? Oder ist es völlig egal, dass nun Trump statt Biden gewählt worden ist?

    • @oonyx:

      Die Kaufkraft der Bürger steigert aber niemand. Es werden die Gewinne der Rüstungsindustrie gesteigert. Das kurbelt die allgemeine produzierende Wirtschaft null an. Rüstung ist auch keine Investition, denn ein Panzer produziert nichts, er zerstört bestenfalls. Ganz im Gegensatz zu Schulen, die Bildung produzieren und uns weiterbringen, Bahninfrastruktur, die wie alle brauchen, auch um produktiver zu sein etc.

      Wer die Kaufkraft von Menschen, die auch kaufen erhöhen will, der erhöht den Mindestlohn, das Bürgergeld und er senkt die Mieten. Das erhöht die Kaufkraft und damit die Binnennachfrage. Aber da braucht man bei der Klientelpartei CDSU nicht zu hoffen. Es wird weiter bergab gehen.

    • @oonyx:

      Dieses "frische Geld" ist für die Ankurbelung in Deutschland und bleibt hoffentlich auch da. Für Europa ist europäisches Geld.

    • @oonyx:

      Hallo Oonyx,



      Ich VERTRAUE darauf, dass du deinen Kommentar aus einem gesunden Sakasmus heraus geschrieben hast.

      Aber vielleicht sollte ich das nicht, wie mir die Autorin gerade erklärte....



      "...das VERTRAUEN der Bürger zu stärken", schriebst du. Bitte den sehr guten Artikel nochmal lesen. Genau das Konzept des Vertraunes wird ktritisch beleuchtet.

      Du schrweibst weiter: "das frische Geld ...muß es jetzt möglichst schnell ausgegeben werden, völlig egal wofür...". Kurz den Kommenrar von Hans Dampf (direkt über deinem) lesen .... ausgegeben werden, NUR damit die Aktie von Reinmetal 1200 % steigt?