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In Amerika wird die Rüstungsindustrie gepämpert, in Deutschland die Auto-Industrie, in Frankreich die Atomindustrie...jedes Land hat so seinen Fetish.
"Dienstwagen sind für viele Arbeitnehmer das einzige Privileg was sie haben."
Wenn es so ist, sollte man über seine Privilegien nochmal nachdenken.
Aber nein, viele Arbeitnehmer haben keinen Dienstwagen. Diese unpriviligierten sind die Mehrheit.
Aber ja, der Wegfall spart erstmal kein einziges Auto. Vielleicht werden sie im Schnitt etwas kleiner. Und die Gutverdiener handeln dann eben etwas mehr Gehalt heraus, kaufen ein Auto und zahlen - äußert vielleicht- etwas mehr Steuern. Und fahren vielleicht etwas weniger, wenn es nicht mehr pauschal über die Tankkarte der Firma geht.
Die Firmen können etwas weniger absetzen und zahlen - vielleicht - etwas mehr Steuern.
Insofern ist die Zahl, 3 Mrd, noch kein wirklicher Nettozufluss zum Staatshaushalt.
@fly was auch witzig ist, das der Staat mit unser aller Geld Menschen bezuschusst die ggf. firmenintern durch "gutes Netzwerken" und nicht wegen der pers. Leistung be/gefördert werden. So habe ich es leider schon nur zu oft gesehen. Wer im Peterprinzip angekommen ist wird noch vom Staat gepampert.
Und ja es gibt auch sicherlich einige die es "verdient" haben. In den Branchen die ich kenne ist dies aber nicht so.
das dienstwagenprivileg ist legale steuerhinterziehung, bei der unnützes fahren gefördert wird...
@beck jürgen da würde ich eher die Tankkarte vom Unternehmen sehen. Wenn die Leute ihren Sprit selbst zahlen müssten... wären Fahrstil und private Fahrten andere
Das Problem am Dienstwagenprivileg ist vor allem, dass die steuerliche Ausgestaltung auf Neuanschaffungen fixiert ist.
Gewerbetreibende mit älteren Fahrzeugen oder gar mit Anschaffungen von gebrauchten Fahrzeugen haben Mühe die Kosten dafür adäquat angerechnet zu bekommen.
Hilfreicher wäre nicht einfach die Abschaffung, sondern ein angemessenes Pauschalensystem wie bei der Pendlerpauschale, das dem Nutzwert der Fahrzeuge entspricht.
Und das ist eigentlich ungefähr das, was außerhalb Deutschlands üblich ist.
Überall auf der Welt kann ein Pizzabäcker mit einem Bentley seine Pizzen ausfahren - er wird überall nur etwa die Kosten eines Kleinwagens anerkannt bekommen. Nur in Deutschland würde der Pizza-Bentley in voller Höhe als Neuwagen steuerwirksam werden.
Von diesem Privileg lebt die deutsche Premium-Auto-Industrie seit 30 Jahren.
In der Wirkung ist das vergleichbar mit den amerikanischen Rüstungsaufträgen für Boeing.
@05989 (Profil gelöscht) die deutsche premium-auto-industrie lebt vor allem vom export. der deutsche markt ist marginal im vgl zu usa und china.
@05989 (Profil gelöscht) interessanter Punkt. Danke
Ich fahre einen Dienstwagen zur dienstlichen und privaten Nutzung. Der wird über die 1% Regelung versteuert. Wenn jetzt das Dienstwagenprivileg wegfallen sollte wird das nicht ein Fahrzeug in Deutschland einsparen. Im Gegenteil. Mitarbeiter wie ich, die im ländlichen Raum wohnen, in einer Stadt arbeiten und pendeln werden dann eigene Fahrzeuge brauchen. Ich muss auch außerhalb der normalen ÖVP Zeiten zum Gebäude kommen können. Die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge ist nicht vorhanden. Die bestehenden Leitungen geben das auch nicht her. Der ÖPV fährt tagsüber zwei mal die Stunde, zwischen 40 und 55 Minuten, für eine Strecke die ich mit dem Auto bei dichtem Verkehr in 20 schaffe. Er fährt nicht zu den Zeiten die ich brauche. Ich habe keine Einkaufsmöglichkeiten in einer Distanz, über die ich einen großen Einkauf schleppen kann. Spezialisiertes muss ich in der Stadt kaufen, wobei ich mit dem Bus ggf. mehrfach umsteigen muss. Der Bus kostet um die vier Euro pro Fahrt. Wir haben hier Berge. Ein Fahrrad müsste schon ein E-Bike sein. Fahradwetter ist auch nicht jeden Tag. Man kann bei Dienstwagen und deren Privilegien über Gehaltsgrenzen, Modelle, E-Fahrzeuge, etc. streiten. Dienstwagen sind für viele Arbeitnehmer das einzige Privileg was sie haben. Aber Hauptsache die Kinder werden in einer städtischen Schule mit Schülern aus dem städtischen Umkreis mit einem gut funktionierenden innerstädtischen ÖPV morgens und mittags von den Eltern im Zweit-SUV zur Türschwelle gefahren und da abgeholt. Nicht jeder wohnt in Berlin wie Herr Schulte. Ich weiß das ist für die TAZ eine kontroverse Meinung. Klimaschutz ja. So viel wie geht. Ich helfe mit, mit grünem Stromtarif, weniger Fleisch, lokalen Produkten, Klamotten werden länger getragen, etc. Aber ich will und muss individuell mobil bleiben ohne eine nicht unerhebliche Zeit im ÖVP rumsitzen oder auf diesen wären zu müssen.
@Bluewater Ich hatte auch den Genuss eines Dienstwagens. Natürlich würde man auf eigene Kosten ein kleineres und sparsameres Auto kaufen. Über Nacht reicht eine normale 16A Steckdose um genügend Energie für das tägliche Pendeln zu laden. 10h x 3 kW = 30kWh. das reicht für mindestens 100km Pendeln. Bei sparsamer Fahrt auch für 150h. Das geht überall, selbst wenn Sie in einer Gartenlaube wohnen. Oder stellt sich Ihr Vermieter quer?
@Bluewater Für den Fall, dass etwas an Ihnen vorbei gegangen sein sollte, hier eine Info, ein Feature, das es seit heute hier auf der TAZ gibt:
" Neue CO2-Uhr auf taz.de: Die neue Zeitrechnung
Ab 31. Oktober 2021 läuft sie: unsere CO2-Uhr auf taz.de. Sie zeigt an, wie wenig Zeit noch bleibt, um die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen."
taz.de/Neue-CO2-Uhr-auf-tazde/!5810221/
@Uranus @'BLUEWATER
... ich las Ihren Kommentar gerade erst zu Ende und damit auch erst Ihr durchaus vorhandenes Öko-Interesse.
Ja, was ist denn mit einem E-bike? So welche gibt es auch in Mountainbikeausführung mit entsprechender Übersetzung. Mit Nicht-Fahradwetter meinen Sie Schnee/Glätte? Dafür gibt es entsprechende Reifen. Siehe:
utopia.de/ratgeber...ei-schnee-und-eis/
Ansonsten gibt es auch E-Velomobile, womit mensch gegen Witterung geschützt ist. Siehe:
de.wikipedia.org/wiki/Velomobil
Und sonst eben kleine/leichte E-Autos wie Renault Twizzy, Citroen Ami, so Umziehen keine Option ist ...
@Bluewater "So viel wie geht."
Wenn das was geht aber bei Ökostrom und weniger Fleisch endet und ÖPNV-Nutzung, Umzug oder Jobwechsel aber schon als unzumutbar empfunden werden, wird der Planet trotzdem unbewohnbar. Deshalb ist die Frage nicht was geht, sondern was notwendig ist.
@Ingo Bernable Umzug wohin? Die Mieten näher am Arbeitsplatz sind für einen Alleinverdiener nicht mehr erschwinglich. Ich werde eher weiter raus ziehen müssen um bezahlbaren Wohnraum zu finden. Da ist der ÖVP noch schlechter. Es muss kommen was notwendig ist? Dann müssen aber auch die Rahmenbedingungen besser werden.
@Bluewater Ja, richtig die Mieten steigen, die Spritpreise aber auch. Arbeitsplätze gibt es nicht ausschließlich in München, Hamburg oder Berlin-Mitte und die eingesparten Untehaltskosten für das nicht mehr benötigte Auto von idR um die 300€ im Monat sollten ausreichend finanzielle Spielräume bei der Miete eröffnen. Das geht schon wenn man will, aber man muss eben wollen.
Wirklich ein "Privileg"?
Bei uns im Nachbarort ist ein mobiler Pflegeservice mit 20 Mitarbeiter(innen). Um überhaupt Personal zu bekommen, hat er 20 Smarts angeschafft, welche die Mitarbeiter(innen) auch privat benutzen dürfen. Dafür bezahlen sie das 1% Pauschalversteuerung pro Monat.
Sie haben sich dieses "Privileg" verdient, sie arbeiten ja auch hart.
Und wäre eine Nutzung des Dienstwagens nicht mehr möglich, so würden 20 weitere für die private Nutzung notwendig sein, denn der öffentlicher Nahverkehr hier auf dem Land ist unbrauchbar!
@Rudi Hamm Das Beispiel ist jetzt unfair und passt hier nicht ins Forum. Wir diskutieren hier über den durchschnittlichen Arbeitnehmer und nicht minder bezahlte Pflegekräfte .
@97287 (Profil gelöscht) Unfair?
Dass nur wohlbetuchte Firmenwagen fahren ist eine Mähr.
Was glauben sie, wie viele Kundendienstmonteure und Handelsvertreter einen Firmenwagen mit Privatnutzung haben und trotzdem schauen müssen, wie sie mit ihrer Familie durch den Monat kommen.
Wer seinen Dienstwagen nicht privat nutzen darf, kauft sich ein zweites Auto.
Auch nicht im Sinne von grüner Klimapolitik.
@02854 (Profil gelöscht) Wenn das klein und spritsparend ist...
Und dann noch der Schwachsinn mit der Umweltprämie auf Dienstwagen mit "Hybrid-Antrieb", bei denen nach Leasingende nach 2 Jahren die Ladekabel noch Original-verpackt im Kofferraum liegen.
Autoindustrie zieht am Faden, Politik (CDU/CSU) nickt !!
@Thüringer Lieber Thüringer, ich muss wirklich die Hybrid-Autos verteidigen. Natürlich können die Subventionen für die Hybrids missbraucht werden, aber das ändert aus meiner Sicht nicht, dass die Hybrids bei sachgerechter Anwendung sehr viel Benzin einsparen.
In meiner Familie fahren wir einen PHEV seit ca. 8000 km und haben dabei einen durchschnittl. Verbrauch von 2,5l / 100 km. Den Rest des Energiebedarfes decken wir mit dem reinen E-Antrieb. Das gleichzeitig bei einer relativ kleinen Batterie, die somit auch in de Fertigung schon die Umwelt schont.
@NeueFreiheit das ist auch meine erfahrung, will hier nur kaum einer hören. hybrids sind sehr umweltfreundlich, wenn man sie korrekt fährt.
Aber das Dienstwagenprivileg fördert doch die Flottenmodernisierung und den Absatz von PKWs mit E-Antrieb. Das ist doch auch von den Strategen von B90/Die Grünen gewollt. [/ironie off]
@95820 (Profil gelöscht) Bitte daran denken:
Es gibt Mitmenschen, die diese "feine" Ironie nicht verstehen !
Worin besteht denn das Dienstwagenprivileg? Vielleicht könnte Herr Schulz das mal erläutern?
Ein geldwerter Vorteil muss versteuert werden, das passiert bei der Dienstwohnung und beim Dienstwagen auch: Je teurer der Wagen, je weiter die Entfernung zwischen Arbeit und Wohnung, desto höher die Steuer. Bei E-Autos beträgt die Steuer übrigens nur die Hälfte - das ist ein Privileg.
Wenn die Leute keinen Dienstwagen hätten, würden sie sich privat ein Auto nehmen, das hat überhaupt keinen Effekt aufs Klima.
Versteuert Herr Schulz auch das Weihnachtsessen der TAZ-Redaktion oder geniesst er den monatlichen Steuerfreihbetrag und zahlt als priviligierter Angestelter nichts?
Anm. der Redaktion: Kommentar gekürzt.
Na mal schauen wie stark die Autohersteller Einfluss nehmen können bei der neuen Regierung. All die Autos ab 50000€ sind zum großen Teil Dienstwagen. Habe im Außendienst selbst einen seit 27 Jahren. Aber wer kauft sich privat so ein fettes Auto. Kenne keinen.
@BerlinerausBerlin Da Ferraris, Lambos , Porsche, Oldtimer etc zu 90 % nicht als Dienstwagen von dem Fiskus anerkannt werden. Frage ich mich wer die dann alle kauft…..
Mittlerweile gibt es einige Die der Inflation mit einem Ferrari als Wertanlage entgegentreten. Übrigens sollte man mal auf die Absatzzahlen schauen die meisten grossen Fahrzeuge gehen nach Asien. Und für den Markt will Volkswagen auch an den Benziner oder Diesel festhalten.
@Thomas Zwarkat Ferraris, Lambos, Oldtimer fallen wohl eher nicht ins Gewicht, weil solche Fahrzeug kaum als Alltagstransportmittel genutzt werden. Deren jährliche Kilometerleistung ist normalerweise sehr gering.
Ergibt also keinen Sinn, die mit den großen SUVs, Limousinen und Kombis in einen Topf zu werfen.
Warum nicht eine Deckelung bei der Höhe der Absetzbarkeit von Dienstwägen einziehen. Alles, was über den Durchschnittspreis für einen Neuwagen hinaus geht, wäre dann der persönliche Luxus von Unternehmen und deren Angestellten.
@insLot Eine Deckelung wäre ungerecht, weil das Fahrzeug eines mobilen Tierarztes oder eines Handelsvertreters der eine gewisse Grösse braucht einfach teurer ist als der eines normalen Angestellten.
Die meisten Firmenwagen werden übrigens nicht von den Managern oder leitenden angestellten gefahren sondern von Handwerken bzw dem Mittelstand . Und warum soll sich ein Besitzer eines Handwerkbetriebes keinen Firmenwagen mehr fahren dürfen, er versteuert die Provatfahrten, aber klar dann hat er halt zwei Fahrzeuge eins für geschäftlich und eins für Privat…
Der Dienstwagen wird mit 1% des Listenpreises versteuert, das sind bei einem 50 000 Euro Auto 500 Euro/ Mon..
Auf das Jahr gerechnet 6000 Euro. Dieses Geld fällt eben jetzt weg, stattdessen wird jetzt wieder ein Fahrtenbuch geführt und werden Reparaturen kompliziert abgerechnet , anteilig gefahren zu den dienstlichen Kilometern. Der Prüfungsaufwand bei den Finanzämtern steigt enorm, ebenso der Aufwand bei Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Ich denke dabei an Vertreter, Kundenbetreuer , Ärzte(Hausbesuche) usw. . Es ist eine Neiddebatte, die vorgaukelt, der Staat würde Geld verschenken. Das Geld, das der Staat verschenkt muß erst mal verdient werden, damit man es von der Steuer absetzen kann. Ein Vertreter, Klempner oder Kundenbetreuer wird die Kosten weiterhin als Betriebsausgaben absetzen können, genauso wie ein Home-Office worker sein Arbeitszimmer. Ich kenne keinen Dienstwagenbesitzer, der sein Auto nur zur Fahrt ins Büro nutzt.
@97287 (Profil gelöscht) "Ich kenne keinen Dienstwagenbesitzer, der sein Auto nur zur Fahrt ins Büro nutzt."
Meine direkten Kollegen sind nur solche. Ich wette das nicht mal in unserem Vertrieb jeder Dienstwagenbesitzer sein Auto regelmäßig dienstlich nutzen muss.
@97287 (Profil gelöscht) "Der Dienstwagen wird mit 1% des Listenpreises versteuert"
Nein. Er wird auf das zu versteuernde Einkommen angerechnet. Ein gewaltiger Unterschied.
@warum_denkt_keiner_nach? Ich spreche vom Nutzer, der den Wagen von der Firma gestellt bekommt, der muß sich den Vorteil mit 1%/Mon des Listenpreises anrechnen lassen. Reparaturen und Durchsicht können dafür von der Steuer abgesetzt werden. Das gesamte Auto oder Leasingkosten sind für den Arbeitgeber Betriebsausgaben und werden sowieso vom Gewinn abgezogen. Steuerlich ist nur von Belang ob das Auto betrieblich überwiegend genutzt wird. Wenn das Auto nur für den Weg zur Arbeit genutzt wird kommt die 1% Regelung nicht in Frage, das Auto kann auch nicht als Betriebsausgabe geltend gemacht werden.
@97287 (Profil gelöscht) Ja. Als Teil des Einkommens. Ist dann entsprechend des Einkommenssteuersatzes zu versteuern. Die der Nutzer zahlt also nicht die 1%des Listenspreises, sondern viel weniger.
"Das Dienstwagenprivileg ist teuer, subventioniert die Gutverdienenden und schadet dem Klima" Das ist eher das, was man vorurteils- u. diskriminierungsfrei unter einer Milchmädchenrechnung verstehen darf. Denn die Summer der Fahrzeuge bleibt die gleiche, ob Dienstwagen oder PKW - einerlei.
Wie wäre es stattdessen denn mit einer Förderung nur für Elektroautos und/oder Dienstfahrrädern?
@Lars B. na ja, stimmt natürlich bedingt, aber bei uns sind inzw. die meisten Firmenwagen Daimler SUV (die haben gut Rabatte, Daimler will wohl die Fertigungsanlagen auslasten). Ich fahre einen Kleinwagen. Ich glaube in Realität verbraucht keiner der Firmenwagen meiner Kollegen so wenig wie mein Wagen.
Die CDU hat es eigentlich ganz schlau gemacht: 10 Jahre lang von immer neuen Steuerrekorden profitiert und die eigene Klientel beglückt. Und jetzt wo das Geld knapp ist einfach die Wahl verloren, damit andere den Laden zusammenhalten.
Bitte, sehr geehrter Herr Schulte, erläutern Sie dem geneigten Leser, in welcher Form ein "armer" (=unten), der möglicherweise überhaupt keine Einkommensteuer bezahlt, einen "reichen" (=oben), der möglicherweise recht viel Einkommensteuer bezahlt, in irgendeiner Form unterstützt.
@DiMa Keine Antwort ist halt auch eine Antwort.
@DiMa Die Antwort ist einfach: Durch Gehaltsverzicht. Diesen Anteil bekommt die besser bezahlte Person und muss davon wiederum einnehmen gewissen Anteil versteuern. Den Rest kann er behalten und damit den Auto-oder Hauskauf finanzieren. So funktioniert das überall auf der Welt. Der Reichtum in Deutschland wurde durch minder bezahlte Arbeitskräfte aus der Türkei, Spanien, Italien und Portugal erwirtschaftet, dafür bekam der Meister oder der Akademiker im öffentlichen Dienst ( Ausländerbehörde, Arbeitsamt) mehr Geld das eben zum Teil versteuert werden muss. Der Arme verzichtet zu Gunsten des besser Verdienenden . Dies funktioniert allerdings nur solange, solange die Armen dies tolerieren, ab dann braucht es Sündenböcke, bei den Nazis waren das die Juden mit vollem Einverständnis der Mittelschicht, die hinterher mit dem Finger auf die Unterschicht zeigte(Wachpolizei oder Schreibkraft).
@97287 (Profil gelöscht) Und wo ist da der Zusammenhang zum Dienstwagen, respektive zur Einkommensteuer?
@DiMa Lesen Sie es nochmals durch. Durch Gehaltsverzicht(Arm) unterstützt der Arme den Besserverdienenden, der dann mehr Einkommensteuer zahlt. Dies trifft man häufig im Gastronomiebereich ( Familienbetrieb) an. Natürlich ist mir klar , daß er Saisonarbeiter nicht freiwillig auf dem Minderlohn besteht. Man sollte, es aber trotzdem anerkennen , dass er mit seinem Minderlohn den Gewinn seines Arbeitgebers steigert, der eben dann mehr Einkommensteuer zahlt. Die Minderverdiener zahlen Lohnsteuer , wenn überhaupt.
@97287 (Profil gelöscht) Lesen Sie doch bitte erst mal den Artikel:
"Der Staat fördert also nicht nur das Fahren mit Spritfressern, was seinen ökologischen Zielen widerspricht. Sondern er verteilt auch Geld von unten nach oben um. NormalverdienerInnen sponsern den gut verdienenden Makler, dem die Firma einen Audi Q7 stellt."
Entscheidend ist hier der Mittelsatz, welcher überhaupt keinen Sinn ergibt.
Auch Ihre vollkommen allgemein gehaltenen Auskünfte stehen insoweit in keinem inhaltlichen Zusammenhang.
Richtig. Aber die FDP Wähler fahren nun mal gern Dienstwagen.
@warum_denkt_keiner_nach? also sind das nach den lindnerschen Sprachregelungen keine Subventionen. Basta.
@warum_denkt_keiner_nach? Ich kenne auch Dienstwagennutzer, die ganz etwas anderes wählen. Aber das ist sicher nur ein Vorurteil von mir, nicht wahr?
@Pia Mansfeld Ich habe nicht geschrieben, dass alle Dienstwagenfahrer FDP wählen.
"Das Dienstwagenprivileg ist teuer, subventioniert die Gutverdienenden und schadet dem Klima"
Ja, aber deswegen macht man es ja nicht! Sinn ist doch das ein subventionierter Dienstwagen billiger ist als den Menschen höhere Löhne zu zahlen! Bei 90% der Dienstwagen BENÖTIGT der Mitarbeiter gar keinen PKW außer morgens in Büro zu pendeln. Dienstwagen sind Lohnersatz!
Keine Angst: die Reichen und Besitzer werden sich schon wehren den Reichtum zu teilen! Weil, kein Dienstwagen, dann müsste man ja die Löhne erhöhen!
@danny schneider Gut, wenn Sie das wissen, dass bei 90 % der Dienstwagen die Mitarbeiter das nicht brauchen.
Bei uns in der Firma sind das eher 10 % derjenigen, die einen DIenstwagen haben. Der kommt die Mitarbeiter übrigens nicht wirklich billig, da die Fahrzeuge zum Monpreis Listenpreis versteuert werden und darüber hinaus auch noch mit vielen Features ausgestattet sind, die die Wünsches unetrschiedlicher Mitarbeiter abdecken sollen, damit diesbezüglich nicht verhandelt werden muss und die Fahrzeugflotte möglichst homogen über die Hierarchiestufen ausfällt.
Die Ziele, die meine Kollegen und ich erreichen müssen, sind selten per öffentliche Verkehrsmittel erreichbar.
Auch wenn ich für den Sprit nicht (direkt) bezahlen muss, achte ich trotzdem darauf, sparsam zu fahren. Rasen müssen wir nicht, da die Fahrtzeit bezahlt wird und es sich viel entspannter fährt, wenn man nicht über die Autobahn oder die Landstrasse rast. Das bestätigen mir immer wieder auch die meisten Kollegen und kann es auch beobachten, wenn wir zusammen unterwegs sind.
Dass der Staat auch daran mitverdient, wenn Dienstwagen eingekauft werden, dass der Austausch der Fahrzeuge in Deutschland schneller läuft, wenn Dienstwagen mit neuester Technologie als Gebrauchtwagen auf den Markt kommen. Die Beispiele "SUV" und "gut verdienender Makler": Wie hoch ist der Anteil dieser Fahrzeuge? Wie hoch ist er in der sonstigen Bevölkerung?
Das Fahrzeug benötige ich um damit Geld zu verdienen, unsere Kunden zu erreichen. Nicht alles geht remote. Führen Sie z.B. ein Training remote durch. Das ist reichlich ineffektiv. Sie werden viele Teilnehmer dabei "verlieren", deren ?? in den Augen man sonst sieht.
Lohnersatz? Ich geben Ihnen recht, dass es für Firmen billiger ist. Der Mitarbeiter hat nicht wirklich so viel davon- Das sehen viele "Nichtpriviligierte!" aber nicht so, da sie um die anderen Kosten, z.B. die pauschale Versteuerung der Fahrten zuhause-Firma nichts wissen.
@MeinNick2021 noch ne Anmerkung: wenn es sich nicht wirklich lohnen würde, warum machen es dann die Kollegen? Wenn es billiger wäre mit dem eigenen Auto zu kommen, dann würde ich das machen!
@MeinNick2021 Also bei uns sind 2 Parkhäuser sowie die umliegenden Wohngebiete jeden Tag mit unseren Firmenwagen zugeparkt. Und ich schätze mal Firmen wie die unsere verursachen die Masse an Firmenwagen im Land und auch die Nutzung dürfte im Schnitt gleich sein. Mit den meisten dieser Fahrzeuge werden nur die Pendelstrecke und private Fahrten gemacht. Da fährt nie einer zum Kunden, weil die meisten Kollegen gar keine Kundenkontakte haben! Und von den Kosten ist ja auch noch das kostenlose tanken, kostenlose Werkstatt,... ein Plus für die Besitzer
Insofern bleibe ich bei meiner Aussage... egal ob das jetz 80,85 oder 90% sind. Die Richtung passt.
@danny schneider 90% ist Blödsinn, um als Arzt mit umfangreicher Hausbesuchstätigkeit unter die 1% Regelung zu fallen, muß man an Hand eines Fahrtenbuchs nachweisen, dass das Auto zu mindestens 50% dienstlich genutzt wird ( Weg zur Arbeit, Hausbesuche, Fortbildungen)
@97287 (Profil gelöscht) niemand redet von Ärzten, Rechtsanwälten... Ich rede von Firmen die Masse machen... also ein paar hundert, tausend,... Firmenwagen!
Dieses Kleinvieh ist nicht unser Problem. Aber schön zu sehen das Menschen immer von ihrem kleinen Dunstkreis auf die Befindlichkeiten des Landes schließen
@danny schneider Eventuell sollten Sie mal auf die Straße gehen und frische Luft schnappen. Es gibt ca. 120 000 niedergelassene Ärzte, bei den Rechtsanwälten dürfte die Zahl doppelt so hoch liegen. Es fehlen noch ein paar 100 000 Kleinunternehmer zuzüglich der Vertriebener und Scheinselbständler. Diese als Kleinvieh zu bezeichnen zeugt von einer gewissen Fehlpeilung. Ich bezweifle, dass Tschibo, Siemens , oder andere Großbetriebe nur annähernd an diese Zahlen herankommen. Selbst wenn man den Fuhrpark des Bundestages und der Landesregierungen dazurechnet
@danny schneider Genau so sieht es nicht ganz aus. Der geldwerte Vorteil der vom Nutzer zu zahlen ist (1% vom Listenpreis + 0,03% je km einfache Entfernung Wohnsitz / Arbeitsplatz) kommt dem Nutzer allenthalben auch günstiger als ein privater Pkw. Keine Steuern, Versicherungen, Inspektion etc. zu zahlen. Als Gehaltsanteil für beide Seiten eine Win-win-Situation. Für den Arbeitgeber ist ein Dienstwagen auch in der Jahresabschlußbilanz besser, als höhere Gehälter.
Seit ihren Erfolgen bei den Landtagswahlen im Osten werden wieder Forderungen nach einem Parteiverbot der AfD laut. Wäre das eine gute Idee?
Umweltschädliche Subventionen: Weg mit dem Dienstwagenprivileg!
Der Staat belohnt umweltschädlichen Konsum mit vielen Steuermilliarden. Die Ampelkoalition muss diesen Wildwuchs beschneiden.
Das Dienstwagenprivileg ist teuer, subventioniert die Gutverdienenden und schadet dem Klima Foto: imago
An den bürokratischen Wörtern „umweltschädliche Subventionen“ bündelt sich die ganze Widersprüchlichkeit der deutschen Klimaschutzpolitik. Seit einer gefühlten Ewigkeit mahnen deutsche RegierungsvertreterInnen, Angela Merkel (CDU) inklusive, dass sich mehr tun müsse beim Klimaschutz. Gleichzeitig belohnt der Staat mit vielen Steuermilliarden umweltschädlichen Konsum. Das Umweltbundesamt hat recht, wenn es fordert, dass das neue Ampelbündnis diesen Wildwuchs beschneiden muss.
Ein Beispiel ist das Dienstwagenprivileg, das den Staat jährlich 3 Milliarden Euro kostet. Wer einen Firmenwagen beruflich und privat nutzt, wird vom Staat steuerlich begünstigt. Am meisten profitieren Gutverdiener, die Limousinen oder SUVs fahren. Der Staat fördert also nicht nur das Fahren mit Spritfressern, was seinen ökologischen Zielen widerspricht. Sondern er verteilt auch Geld von unten nach oben um. NormalverdienerInnen sponsern den gut verdienenden Makler, dem die Firma einen Audi Q7 stellt.
Für diese Art der Förderung gibt es kein vernünftiges Argument. Sie ist aus der Zeit gefallen. Anderswo ist es komplizierter. Beim Spritpreis existiert eine Unwucht, weil Diesel vom Staat weniger besteuert wird als Benzin. Auch dieses Privileg ist schwer zu rechtfertigen in einer Zeit, in der der Staat einen CO2-Preis für fossile Energien einführt, den Kauf von E-Autos fördert und Menschen in die Busse und Bahnen locken will. Schließlich ist der Verkehrssektor das Sorgenkind beim Klimaschutz, die Emissionen sind hier in der Vergangenheit kaum gesunken.
Empfindlich beim Spritpreis
Aber der Teufel steckt, wie immer, im Detail. Olaf Scholz (SPD) wird im Moment nie und nimmer die Dieselsubvention kürzen. Wie empfindlich die deutsche Öffentlichkeit beim Spritpreis ist, hat sich im Wahlkampf gezeigt. Annalena Baerbock (Grüne) geriet in einen Shitstorm, weil sie die schlichte Wahrheit aussprach, dass durch den CO2-Preis Benzin teurer wird. Eine Neuauflage dieser Debatte wird sich Scholz ersparen, zumal die Energiepreise gerade in die Höhe schießen.
Das Bündnis in spe hat bisher einen Konstruktionsfehler. Ihm fehlt eine realitätstaugliche Idee, wie der soziale Ausgleich für steigende Kosten durch Klimaschutz aussehen soll. Eine solche muss es schnell entwickeln. Aber klar ist auch: Dem Bündnis fehlt das Geld an allen Ecken und Enden – und es wirbt damit, das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten. Angesichts dessen wäre es grundfalsch, die umweltschädlichen Subventionen nicht anzutasten. Auch deshalb sollte der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck Finanzminister werden und nicht FDP-Chef Christian Lindner.
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Kommentar von
Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.
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