Umfrage zu Klimaaktivisten: Klimabewegung verliert an Rückhalt
Nur noch halb so viele Menschen wie vor zwei Jahren unterstützen Umweltaktivisten, zeigt eine Umfrage. 85 Prozent lehnen die Letzte Generation ab.
![Aktivist:innen der letzten Generation werden von Polizisten weggetragen. Aktivist:innen der letzten Generation werden von Polizisten weggetragen.](https://taz.de/picture/6416825/14/33146982-1.jpeg)
85 Prozent gaben demnach an, sie hätten eher kein Verständnis für die Straßenblockaden der Klimaschutzgruppe Letzte Generation. Nur 8 Prozent äußerten Verständnis. Ebenfalls 85 Prozent urteilten, dass die Klima- und Umweltbewegung insgesamt „häufig in ihren Protestaktionen zu weit“ gehe. „Im Jahr 2021 sagte dies lediglich rund die Hälfte der Befragten – und zwar mit großen Unterschieden zwischen eher unterstützenden und eher kritischen Segmenten“, berichtete More in Common. „Heute dagegen herrscht eine neue Einhelligkeit beim Negativurteil.“
„Um mehr als die Hälfte verringert hat sich der Anteil derer, die finden, dass die Klima- und Umweltbewegung ‚offen dafür ist, dass Leute wie ich bei ihr mitmachen‘ (von 63 auf 29 Prozent); und jener, die finden, dass die Bewegung eine ‚verständliche Sprache‘ spricht (von 65 auf 28 Prozent)“, so More in Common.
Der etwa von den Schöpflin- und Mercator-Stiftungen finanzierte Verein bringt die Ergebnisse mit der Letzten Generation in Verbindung. Besonders über deren Blockaden sei in den vergangenen Monaten diskutiert worden, wenn es um Klima-Aktivismus ging.
Fridays for Future, Ukraine, Heizungsgesetz…
Allerdings hat nach der Vergleichsumfrage von 2021 der Ukrainekrieg den Fokus der Öffentlichkeit verschoben, die früher dominierende Bewegung Fridays for Future verlor an Zulauf und der Streit über das Heizungsgesetz der Ampelkoalition prägte ab Anfang 2023 stark die Umwelt- und Klimabewegung. Die Letzte Generation ließ eine Bitte der taz um Stellungnahme bis Redaktionsschluss unbeantwortet.
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