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Trumps neue WeltordnungAll hands on deck!

Essay von Harald Welzer

Eine neue Oligarchie teilt die Welt unter sich auf und bedroht die Demokratie, während Deutschland über Migration diskutiert. Zeit für eine Neuordnung der Prioritäten.

Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist Illustration: Katja Gendikova

D as Beste am Wahlergebnis vom vergangenen Wochenende ist wohl, dass die Bildung einer neuen, handlungsfähigen Regierung flott gehen kann. Aber auch flott gehen muss, weil Europa jetzt vor der großen Herausforderung steht, sich in kürzester Zeit von den USA unabhängig zu machen. Ansonsten werden der Kontinent und seine Staaten ihre außenpolitische Souveränität einbüßen und sich den Absichten des Triumvirats Trump, Putin, Xi fügen müssen.

Einen guten Monat nach der offiziellen Amtseinführung von Donald Trump muss man feststellen, dass man es beim Handeln seiner Regierung gar nicht mehr mit dem zu tun hat, was man seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs als Politik verstanden hat. Denn unabhängig davon, welchem Gesellschaftsmodell und welcher Form von Staatlichkeit die internationalen Akteure sich verpflichtet fühlten, konnte man doch weitgehend davon ausgehen, dass Aushandlungen, Abkommen und Verträge die Basis für außenpolitisches Handeln waren.

Dagegen steht jetzt die postpolitische Formulierung von Ansprüchen, die aus einer Position der Machtüberlegenheit an andere gestellt werden. Das ist neu, weil hier die hergebrachten Kategorien von politischer Freundschaft oder Gegnerschaft überhaupt nicht mehr greifen. Was zählt, sind Macht und Opportunität.

It's the money, stupid!

Der scheidende US-Präsident Joe Biden warnte das Land vor seinen Nachfolgern: Die Macht läge nun in den Händen „einiger weniger ultrareicher“ Leute, dieser Tage wandelten sich die USA in eine „Oligarchie“, eine „echte Gefahr für die Vereinigten Staaten.“

It’s the money, stupid! Oligarch Elon Musk allein überwies bekanntlich rund 250 Millionen Dollar für Trumps Wahlkampf. Für die Feierlichkeiten zur Amtseinführung konnte sich der designierte US-Präsident auf mehr als 170 Millionen Dollar Spenden verlassen, die höchste Summe, die ein Komitee für die Amtseinführung eines US-Präsidenten je erhalten hat. Mit Millionenbeträgen beteiligt: Mark Zuckerberg, Jeff Bezos und Sam Altman, der CEO des KI-Unternehmens OpenAI.

Und gleich wird gehandelt: Der Staat verzichtet auf 1,8 Billionen Dollar Steuern und nimmt Steuerbehörden und Finanzaufsicht an die kurze Leine. Die Regulierung künstlicher Intelligenz wird gleich gänzlich sein gelassen. Zuckerberg verzichtet fortan in den USA auf Facebook, Instagram und Threads auf die bisherigen Moderationsregeln – ähnlich wie schon Musk auf X. Die Plattformen, inzwischen eine kommunikative Infrastruktur unserer Demokratie, sind nun hochoffiziell rechtsfreie Räume, die Extremismus, Diskriminierung, Hatespeech und Fake News als unproblematisch ansehen.

Elon Musk zieht als Beauftragter für Regierungseffizienz direkt ins Weiße Haus, lässt irgendwelche Mitarbeiter aus seinen Unternehmen im großen Stil Organisationen schließen und Beschäftigte entlassen. Wie man hört, soll das vorgeblich eingesparte Geld gleich in Form von Schecks an die amerikanischen Bürgerinnen und Bürger verteilt werden, sofern sie nicht „illegale Einwanderer“ sind. Die kategorische Unterscheidung von Zugehörigen und Ausgeschlossenen gehört zu den unabdingbaren Voraussetzungen totalitärer Herrschaft, und man kann sicher sein, dass sie auch hier funktioniert.

Was hier vor unseren Augen geschieht, erinnert an die „Racket-Theorie“ Max Horkheimers aus den 1940er Jahren, nach der „die Herrschaft der Personen die Form des Gesetzes“ annimmt. Diese Theorie kam zu früh und wurde nicht weiterentwickelt, aber nun ist die postpolitische Durchsetzung von Macht- und Wirtschaftsinteressen durch eine Clique von Milliardären und zwielichtigen Gestalten aus einem Familienclan eröffnet, die in den Besitz der größten Volkswirtschaft der Erde gekommen sind. Und der größten Militärmacht der Welt. Einige von ihnen besitzen mehr Geld als Privatmenschen jemals zuvor, und ihnen gehören die größten Medienkonzerne auf dem Globus. Sie kontrollieren sensibelste Infrastruktur im Weltall und bestimmen sämtliche soziale Mechanismen im World Wide Web.

Deutschland beschäftigt sich mit Spaltungsdebatten

Währenddessen machen sich in den verbliebenen demokratischen Staaten autokratische Akteure auf, Regierungen zu stellen – in Italien, in der Slowakei, in Ungarn ebenso; Österreich, Frankreich, die Niederlande, Belgien sind weitere Kandidaten. Trumps „Bros“ machen sich an die Beeinflussung fremdländischer Wahlen. Großbritanniens Rechtspopulisten sprechen von einer Großspende in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro. Der AfD-Chefin Alice Weidel spülte Musk unlängst ein Publikum von über 200.000 Menschen im gemeinsamen verstörenden Propaganda-Livestream zu, in dem Adolf Hitler zum Kommunisten erklärt wurde. Zwei Wochen später ließ sich Musk dann beim Parteitag der AfD bejubeln.

Dem deutschen Wahlvolk ist Anerkennung zu zollen, dass sich nur ein Fünftel von diesem ganzen Zauber hat beeindrucken lassen. Und das, obwohl die Machtakkumulation der Feinde der offenen Gesellschaft im Wahlkampf praktisch gar nicht zur Kenntnis genommen wurde. Schon der Bruch der Ampelkoalition in dieser Situation war eine unglaubliche Fahrlässigkeit, genauso wie das Hochjazzen des Migrationsthemas, eines Spaltungstopos par excellence.

Den Parteien, nicht zuletzt aber auch den Medien, ist dringend zu raten, sich jetzt mal die Vernünftigkeit der Bürgerinnen und Bürger zum Vorbild zu nehmen und ihre vordringlichen Probleme tatsächlich mal zu adressieren – als da wären: ein skandalös verengter Wohnungsmarkt, Pflegenotstand und ein Gesundheitssystem vor dem Kollaps, eine komatöse Schlüsselindustrie, ein mehr als marodes Bildungssystem, kaputt gesparte Infrastrukturen, ein immer gefährlicher und teurer werdender Klimawandel und nicht zuletzt ein stetig steigender Vertrauensverlust in System, Politik und Eliten. Und eben die neue Großmachtkonstellation, in deren Wettbewerb seit dem 20. Januar 2025 keine vollständige Demokratie mehr mitspielt.

Sind das keine Sachverhalte, deren Lösung die demokratischen Parteien als ihre Aufgaben betrachten? Ist das alles im Vergleich zu den Themen Migration, Bürokratie und Bürgergeld wirklich unwichtiger? Warum ist die spektakuläre Abkehr von den Menschenrechten, von sozialer und womöglich ökologischer Marktwirtschaft, von der Bewahrung der Schöpfung und dem Streben nach Emanzipation, Gerechtigkeit und Frieden kein Phänomen, das den Leitmedien Titelgeschichten abringt, die sozialwissenschaftlichen Fakultäten an den Unis in Aufruhr versetzt und die Leute auf die Straßen treibt? Der Multilateralismus scheint leise gestorben. Wird die Demokratie ihm sang- und klanglos folgen?

Wo sind die alle?

Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch? Dieser Satz des umnachteten Hölderlin war schon immer Kokolores, aber nun sehen wir, staunend, seine Umkehrung: Im neuen Elite-Panel der FAZ, einer Umfrage unter den 500 wichtigsten „Entscheidern“ im Land, verbinden 64 Prozent der Befragten „Chancen“ mit der neuen Präsidentschaft von Trump. Das ist entweder schiere Dummheit oder vorauseilender Opportunismus, was sich allerdings nicht ausschließen muss. Eine arme Demokratie, die solche „Entscheider“ hat.

64 Prozent der deutschen Entscheider verbinden Chancen mit der Präsidentschaft Trumps. Eine arme Demo­kratie, die solche „Entscheider“ hat

Je evidenter die Gefahr der Zerstörung der offenen Gesellschaft wird, desto weniger sichtbar wird eine entschlossene Gegenwehr, die von den Gewerkschaften, den Kirchen, den gemeinwohlverpflichteten Verbänden und Organisationen und nicht zuletzt von den Stiftungen ausgehen könnte und müsste. Wo sind die alle?

Die Geschichte hat schon mehrere Zivilisa­tionsbrüche gesehen, in denen immer dieselben Ordnungen von Freundschaft/Feindschaft, zugehörig/nichtzugehörig etabliert wurden, die am Ende immer zu denselben Ergebnissen von Krieg und Massenmord führten. Die Geschichte des 20. Jahrhunderts liefert doch hinreichend Blueprints für totalitäre Herrschaft; man kann wissen, wie das alles geschieht.

Die Vorgeschichte der Machtübernahme durch den Trumpismus und die ersten Wochen seiner Herrschaft liefern uns wertvolle Hinweise darauf, welche Fehler Politik und Zivilgesellschaft nicht machen dürfen, wenn sie erfolgreich die freiheitliche Ordnung verteidigen wollen – etwa Polarisierung befördern, politische Wettbewerber als Gegner stilisieren, lügen, Prioritäten nach Umfragen setzen, Schwächen der anderen suchen anstatt eigene Stärken entwickeln etc. Man bekäme so ein Roadbook zur Verteidigung der Demokratie und am besten zu einem neuen Bündnis zwischen Politik und Zivilgesellschaft, und nichts schiene uns für den Moment wichtiger als das.

Und noch etwas legt uns dieser Moment nahe: Alle diejenigen, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise für diese Gesellschaft engagiert sind, im Ehrenamt, in NGOs, in der Nachbarschaftshilfe, wo auch immer, müssen jetzt ihr zentrales Interesse in den Mittelpunkt stellen, die Gesellschaftsform zu bewahren, die ihnen ihre Engagements überhaupt erst ermöglicht. Es ist in diesem Augenblick egal, ob man sich für Klima- oder Gender- oder Menschenrechtsfragen engagiert, bei Fridays for Future oder Brot für die Welt, bei den Pfadfindern oder den Landfrauen ist – es geht jetzt darum, ein machtvolles, gesamthaftes Bündnis zu schmieden, das die freiheitliche Demokratie verteidigt.

Und was den nächsten Bundeskanzler angeht: Nachdem Friedrich Merz am 23. Februar 2025 den schönsten Tag seines Lebens haben durfte, kann er sich ja jetzt vornehmen, ein großer Europäer zu werden. Mancher wächst doch mit seinen Aufgaben, und diese wäre eine höchst dringliche.

Erich Kästner wusste, wovon er sprach, als er die Einsicht formulierte: „Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf.“

Die unglaubliche Dynamik, mit der gerade ein ganzes Zivilisationsmodell umformatiert werden soll, könnte einem eine Idee davon geben, womit man es jetzt zu tun hat. Die Demokratie gerät dabei zusehends in Not. All hands on deck!

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41 Kommentare

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  • Europa sollte die jetzige politische Situation nutzen und als große Chance sehen und wahrnehmen, sich von den imperialistischen Staaten wie Russland & den USA zu emanzipieren.



    Es stehen über 190 Staaten für Bündnisse und Geschäftspartnerschaften zur Verfügung. Mal langsam in Bewegung kommen, ist schön längst überfällig.



    Nicht kleiner machen als man ist ! Sich weitgehend diplomatisch aus dem Konflikt der imperialistischen Staaten USA / Russland heraushalten. Sich der involvierten Ukraine weiterhin solidarisch zeigen und kräftig Unterstützung zukommen lassen.



    Immerhin stehen 125,4 Millarden Euro geleistetete Unterstützung von Europa im Zeitraum vom 24.01.22 - 31.12.2024 der geleisteten Unterstützung der USA von 114,2 Milliarden gegenüber

    Quelle : Presseclub Phoenix vom 02.03.2025

  • "...welche Fehler Politik und Zivilgesellschaft nicht machen dürfen, wenn sie erfolgreich die freiheitliche Ordnung verteidigen wollen..."

    Und genau diese Fehler haben nicht nur die Trumpisten, sondern auch unsere links-woken Ideologen gemacht: z.B. "Polarisierung befördern" und "politische Wettbewerber als Gegner stilisieren".

    Viele Gedanken aus dem links-woken Bereich sind grundsätzlich richtig oder zumindest nachvollziehbar. Aber: "die Dosis macht das Gift". Zu extreme Forderungen verbunden mit einem moralistisch-überheblichen Auftreten haben das Pendel in die andere Richtung ausschlagen lassen. In vielen Bereichen hat man das Leben der Bevölkerung schwerer gemacht. Wo Zusammenarbeit nötig gewesen wäre, hat man sich für Kampf entschieden. Ob in den USA oder in Europa: die aktuelle politische Situation ist das Ergebnis der vorher praktizierten Politik.

  • na, bei



    " ... welche Fehler Politik und Zivilgesellschaft nicht machen dürfen, wenn sie erfolgreich die freiheitliche Ordnung verteidigen wollen – etwa Polarisierung befördern, politische Wettbewerber als Gegner stilisieren, ..."

    müsste sich welzer doch an die eigene nase fassen. denn stante pede zum kriegsausbruch verurteilte er umstandslos alle, die waffenlieferungen für eine zumindest legitime, evtl. auch gebotene option hielten von vorneherein als "kriegstreiber"! (bei anne will)

  • Ich frage mich, ob das bisschen Pressegleichschaltung und der olle Volksempfänger der Nazis wirklich noch mit den heutigen Medienkonzernen, den social media zu vergleichen ist. Was Meinungsmache angeht, war das damals doch ein laues Lüftchen. Das hat die auf allen Kanälen - sogar den öffentlich rechtlichen - befeuerte Sinnlos-Debatte über Migration gezeigt. Gerade im Wahlkampf hat sich keiner entblödet und ist der Gier nach "Click-Gold" und Auflage verfallen.



    Und das Ergebnis sehen wir mit der Wahl: 21% rechtsextreme Wähler, in Sachen Migration eigentlich 51%, denn die CDU ist bei diesem Thema ununterscheidbar von der AfD. Beteiligt haben sich aber auch Abschiebe-Olaf und den Grünen kann man bei dem Thema auch keinen Widerstand nachsagen. Ach ja: die FDP hat natürlich auch kräftig mit nach unten getreten. Einzig die Linke hat sich nicht beteiligt, das sind nach Adam Riese 91% der Deutschen, die sich von den Medien haben verschaukeln lassen.



    Mir wird schlecht, wenn ich an die nächste Wahl denke.

  • "Denn unabhängig davon, welchem Gesellschaftsmodell und welcher Form von Staatlichkeit die internationalen Akteure sich verpflichtet fühlten, konnte man doch weitgehend davon ausgehen, dass Aushandlungen, Abkommen und Verträge die Basis für außenpolitisches Handeln waren. Dagegen steht jetzt die postpolitische Formulierung von Ansprüchen, die aus einer Position der Machtüberlegenheit an andere gestellt werden."

    Aha, schön dass das Herrn Welzer jetzt auch auffällt. Als Putin die Ukraine überfiel, gehörte er ja noch zu jenen, die - im Chor mit den Wagenknechts und Schwarzers - gegen die militärische Unterstützung des Angegriffenen opponierten. Aber der Name Putin, also desjenigen, der die gesamte bisherige Sicherheitsordnung Europas zusammengeschossen hat und wie kein anderer für eine neue imperiale Weltordnung steht, fällt in diesem Essay nach wie vor nur ein einziges Mal und in einem belanglosen Zusammenhang.

  • In der gedruckten Ausgabe wird neben Harald Welzer auch Diana Kinnert als Autorin des Artikels genannt. Warum nicht auf taz.de?

  • Der Verweis auf die falsche Priorisierung ist richtig und wichtig.



    Es wäre an den WählerInnen und der 4. Gewalt im Staate hier für einen angemessene Wahrnehmung zu sorgen.



    Von Union, SPD, Grünen, FDP und AfD können wir dies leider nicht erwarten. Die setzen leider die falschen Prioritäten.

  • "die Gesellschaftsform zu bewahren, die ihnen ihre Engagements überhaupt erst ermöglicht"

    Das geht davon aus, dass alle die Gesellschaftsform als bewahrenswert ansehen. Ich denke, dass viele genau das nicht tun, sonst gäbe es keinen Grund extreme Parteien zu wählen, oder im Fall der USA, einen Wannabe-Diktator zu unterstützen.



    Und nein, damit will ich nicht sagen, dass Oligarchien oder faschistische Diktaturen eine Lösung sind. Aber die plutokratischen Verhältnisse und das kapitalistische Ausbeutersystem, welche schon seit Jahrzehnten in Deutschland dazu führen daß große Teile der Gesellschaft in Armut und/oder Lohnarbeitssklaventum gehalten werden, während eine immer kleiner werdenden Gruppe von reichen Familien den Besitz und die Macht unter sich aufteilt, sind in meinen Augen nicht bewahrenswert.



    Leider nur scheint es so, dass viele Menschen das zwar auch so sehen, aber lieber den leeren Versprechungen von Rechtspopulisten glauben, zum Teil auch weil sie jahrelang durch feindliche Propaganda indoktriniert wurden.

  • @Martin Rees -



    Danke für die Notbremse.



    --



    MancheR sitzt im falschen Zug,



    Glaubt, es sei noch Zeit genug,



    Und fährt bis zur Endstation, -



    Sei’s auch Arnsberg, sei’s Brilon.



    --



    Und sie fahren erster Klasse.



    Das Personal bringt eine Tasse



    Mit Heißgetränk oder ein Bier



    Und sagt: „Sie sind doch richtig hier.“



    --



    So wollen sie ihr Ziel erreichen,



    Aber „X“ stellt andre Weichen.

  • Danke, lieber Herr Welzer. Guter Artikel. Und ich finde auch, dass wir uns alle an unseren Plätzen engagieren müssen für Zusammenhalt, Demokratie, Anstand, Fürsorge und Gerechtigkeit.

    Soziale Fähigkeiten übe ich mit Kindern und Jugendlichen durch gemeinsames Musizieren. Kunst und Kultur stärkt und verbindet, schafft Räume, Brücken, Interesse, Verständnis und Freundschaften.

    Wir brauchen das Bewusstsein, dass wir nur gemeinsam als Gesellschaft gut sind und unsere Ressourcen sinnvoll einbringen können und müssen.

    Ihr Artikel macht Mut und den brauchen wir.

    • @oricello:

      Harald Welzer hat in seinem letzten Satz des Buches "Welzer wundert sich" ein riesiges Grundübel unserer Zeit ganz klar erkannt: "Werfen Sie es weg!"

      • @Erfahrungssammler:

        Worauf bezieht sich das? Kenne das Buch nicht.

  • "Die Plattformen, inzwischen eine kommunikative Infrastruktur unserer Demokratie"



    Ich bin immer wieder enttäuscht, wie wenig Journalisten IT verstehen. Ja Plattformen haben einen Winner-takes-all Effekt. Aber letztlich ist facebook.de nur eine URL. Und wenn sich der Besitzer wie ein A. aufführt, muss man die ja nicht aufrufen.

  • "Die Macht läge nun in den Händen „einiger weniger ultrareicher“ Leute, dieser Tage wandelten sich die USA in eine „Oligarchie“, eine „echte Gefahr für die Vereinigten Staaten.“

    Also diesem Wesen nach eigentlich Plutokratie. Das bemängeln Demokratiefachleute schon lange, dass in einigen Staaten d. Herrschaftsform Demokratie der Verpackungsmantel ist, aber das innere Betriebssystem nach anderen Regeln funktioniert. Vielleicht darf hier an die Flick-Affäre erinnert werden, die Verhinderung des Barzel-Misstrauensvotums oder die an Deutschland vorübergegangene Beteiligung am Irak- Krieg. Und hier ist eben ein Beispiel, das uns hätte lehren müssen, dass eine Führung im Weißen Haus u. im Pentagon mit unseren Wertekodizes inkompatible Ziele verfolgt, auch als Lügenkonstrukt. Spätestens ab Minsk II stand zu befürchten, dass eine Flügelzange für Europa möglich sei, auch wenn Krieg unvorstellbar schien. Hoffnung gibt die Stärke der NGOs, die Freiheit d. 4. Macht u. die Resilienz einer Bürgschaft, die Totalitarismus und Autokratien ablehnt. Wer hier die Axt anlegt, um den Gegner kleinzumachen, wird der Diktatur v. rechts Vorschub leisten.



    Erst im fahrenden Zug gegen d. Fahrtrichtung laufen?

  • Der Artikel vergisst eines: Sowohl bei Trump der Trump Wahl als auch allen Regierungen hier in Europa, auch Argentinien.



    Es waren freie und faire Wahlen.



    Zu unterstellen, das die Wähler somit alle ein klein wenig doof sind und von angeblichen Oligarchen wie Vieh zu Wahlentscheidungen getrieben werden könnten finde ich nicht zutteffend.



    Ansonsten: Eine bessere Pflege und bessere Schulen.... und der AfD Spuk usw. wären vorbei? Ja, das hätte vielleicht vor AfD Gründung funktioniert. Too late!

    • @Tom Farmer:

      Ja wie?… “Sowohl bei Trump der Trump Wahl als auch allen Regierungen hier in Europa, auch Argentinien.



      Es waren freie und faire Wahlen.



      Zu unterstellen, das die Wähler somit alle ein klein wenig doof sind und von angeblichen Oligarchen wie Vieh zu Wahlentscheidungen getrieben werden könnten finde ich nicht zutteffend.“

      Letzteres wohl eher eine Tom Farmer Phantasie!



      Einen Harald Welzer - nix von zu sehen -



      Könnse damit in echt doch nicht meinen.



      Ihnen aber - weilse ja in der Umkehr - Rationalität insinuieren - mal dies:



      “Wahlentscheidungen:



      Der Wähler, das irrationale Wesen

      Gut informiert und vernünftig: Das ist das Idealbild vom Wähler. Mit der Realität hat das wenig zu tun. Wir machen unsere Wahl von ganz anderen Dingen abhängig.“



      www.zeit.de/kultur...onen-superwahljahr

      • @Lowandorder:

        Thx - feiner Link - Puh - Brot 🍞 & Spiele ⚽️ - Wählers liebstes Lebenselixier



        🫠

    • @Tom Farmer:

      „Zu unterstellen, das[s] die Wähler somit alle ein klein wenig doof sind und von angeblichen Oligarchen wie Vieh zu Wahlentscheidungen getrieben werden könnten finde ich nicht zutreffend."



      Aber, wenn doch Facebook, Instagram und X. - „Plattformen einer kommunikative[n] Infrastruktur unserer Demokratie,..." sind - , in deren Abhängigkeit sich fast alle Medien begeben haben, - dann... bin ich weiterhin ratlos bis verdreifelt. .



      Ich halte diese „Sozialen" Medien für die Bäume der Un-Erkenntnis. Die, welche von den Früchten naschen, werden gut und gut nicht mehr unterscheiden können.

      • @starsheep:

        …anschließe mich

  • Guter Artikel, allerdings zum Thema Migration sei angemerkt, dass deren Probleme niedergebügelt wurden, so dass die AfD es dann hochjazzen konnte. Das wird in den Migrationsfreundlicheren Kreisen gerne vergessen. Und auch Herr Welzer wohnt nicht in einem Plattenbau mit 70% migrantischen Bewohnern und seine Kinder gehen auch nicht in Brennpunktschulen. Klar, das erklärt nicht warum man AfD in Landstrichen wählt, die kaum Migration kennen, dennoch wird das hier gerne vergessen.



    Zwischen bestimmten Teilen der Bevölkerung und den sogenannten Eliten ist der Kommunikationsfaden gerissen. Wie das wieder zusammen kommen kann? Schwierig!



    Gefühltes abgehängt sein, realer oder auch nur drohender Wohlstandsverlust und durchaus manche Flitzpiepe als Minister/in entkoppeln viele von der Idee des großen Ganzen. Aber damit ist der deutsche Durchschnittsmichel nicht alleine auch die sogenannten Entscheider haben meistens einen Horizont der am ehesten bis zur nächsten Gewinnerwartung reicht.



    Vermtl müssen wir alle wieder in die Kirche eintreten, ach macht auch keinen Sinn, waren ja die Evangikalen die Trump unterstützten. momentan bleibt nur spontaner Zynismus u ein wenig Hoffng auf Restvernunft

    • @Detlef Wend:

      Die Probleme der Migration wurden weder "nieder gebügelt" noch "hochgejazzt". Über Migration und die damit verbundenen Herausforderungen wurde nie ernsthaft gesprochen.



      .



      Die Öffentlichkeit weiß weder wie viel Migration Deutschland tatsächlich braucht, noch welche Herausforderungen es gibt.



      .



      Die Debatte wird von Einzelfällen, Vorurteilen und Hetze beherrscht.



      Das erklärt den Erfolg der AFD in Regionen mit geringem Ausländeranteil.



      .



      Kleiner Fun Fakt. Steigt die Ungleichheit in einer Industrienation, sinkt die Geburtenrate. Städte waren schon immer auf Zuzug angewiesen. Hohe Lebenserhaltungskosten = weniger Kinder. Mit Merz als Kanzler ist keine Besserung in Sicht, also wird die Geburtenrate weiter sinken und wir brauchen noch mehr Einwanderung.

  • Die demokratische Gesellschaft sollte nicht wieder der Versuchung der autokratischen „Zückerlies“ erliegen. Dazu bedarf es aber einiger Schattensprünge in allen gesellschaftlichen Lagern. Letztlich müssen die gegenseitigen Zumutungen viel mehr wahrgenommen und gewürdigt werden. Wer Demokratie will, muss damit leben, auf andere Meinungen auch dann rechtsstaatliche Rücksicht zu nehmen, wenn sie den eigenen Vorstellungen diametral entgegenstehen, Das ist nicht nur ein notwendiger Lernprozess für „konservative Bewahrer“, sondern eben auch für sich selbst als fortschrittlich definierende Menschen und Gruppen.

  • Jo, Gegenwehr… Wir sind nur ein einziges Dekret davon entfernt, dass wir uns im Mittelalter wiederfinden. Dazu braucht es kein Militär, sondern nur das Verbot für die US-Techbranche in Europa Geschäfte machen zu dürfen. Eine Stunde später stehen bei uns alle Computer still und nichts geht mehr. Bis wieder was geht, vergehen 10-20 Jahre…



    Hier hilft auch Erich Kästner nicht weiter, wir sind nicht 5 Jahre von der Machtübernahme des Trumpismus entfernt, nein, das ist bereits vor Wochen passiert. Wir sind eine Kolonie des Trumpismus und es gibt nicht viel, was wir in den nächsten Jahren dagegen tun könnten. Wenn wir Glück haben wird es unseren Politikern gestattet sich lautstark beschweren zu dürfen, was dann schlicht ignoriert wird.



    Wir sind technologisch, wirtschaftlich und militärisch vollkommen abhängig und es wird mindestens ein Jahrzehnt dauern das zu ändern.



    Es ist damit zu rechnen, dass die Politik noch sehr viel mehr über Migration und Bürgergeld reden wird, irgendwie muss man die Machtlosigkeit ja übertünchen.



    Und zum großen Europäer Merz… Dass wir mehr EU bekommen glaube ich schon, dass uns das gefällt glaube ich eher nicht…

  • Guter Essay von Harald Welzer.

    Lediglich die aufgezeigten Auswege aus dem Dilemma sind mir zu standardisiert.

    Ist es nicht mittlerweile ein übliches Vorgehen in der Politik, Nebenschauplätze zu eröffnen um von den eigentlichen Aufgaben abzulenken und zwar in dem Bewusstsein, dass sie nicht nur schwer zu bewältigen sind sondern der Bevölkerung u.U. auch einiges abverlangen.

    In den vom Autor genannten Bereichen wie Wohnungsbau oder Infrastruktur wird sich nicht spürbar etwas bewegen. Migration und innere Sicherheit werden den Takt vorgegeben, eingerahmt von der Wirtschaft. Die Umwelt wird zugunsten der Aufrüstung aussenvor bleiben.

    Und das aus Friedrich dem Wüterich aufgrund der großen außenpolitischen Herausforderungen Friedrich der Große wird wage ich zu bezweifeln.

    Ich vermute eher, dass der Wüterich in Merz die Oberhand behält und er mit seinem autoritären Politikstil die Spaltung im Lande vorantreibt.

    Selbiges Ressentiment gilt für die EU. Abseits von Richtlinien entwerfen und den Krümmungswinkel von Bananen zu normen, ist es es ein reiner Debattierclub, der sich bei den großen Themen im klein klein aufreibt und zu viele Störenfriede mit an Bord hat.

  • All hands on deck!



    Gute Idee!



    Das heißt aber eben nicht wieder:" DIE sollen mal machen"!



    Es ist absehbar, dass Trump Europa allein lässt.



    Da gerade ein Krieg in Europa herrscht, ist an dieser Stelle zuerst anzusetzen.



    Das heißt für die Politik: Sondervermögen plus Anpassung der Schuldenbremse.



    Die Zölle von 25% für Europa hat Trump schon angekündigt. Die daraus folgenden wirtschaftlichen Verwerfungen werden das derzeitige Minniminus deutlich in den Schatten stellen.



    Darüber hinaus können wir uns nicht mehr hinter US Soldaten verstecken.



    Schweden hat vor 10 Jahren die Wehrpflicht wieder eingeführt , jetzt sind wir gefragt.



    Neben der Bundeswehr sollten selbstbestimmt Zivildienst und Klimadienst gleichberechtigt möglich sein.



    Damit arbeiten wir gemeinsam an den drängensten Problemen. Die Zufallsbegegnungen junger Menschen, die so erfolgen, können auch eine neue Generation Deutscher schaffen, die selbstverständlich auch Migrationshintergründe haben.



    Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch.



    Am aktuellen Beispiel ist dies an der Reaktion vieler europäischer Länder zu erkennen, die



    die Ukraine weiterhin unterstützen wollen, so wie GB mit dem aktuellen Kredit und dem morgigen Treffen.

  • Harald Welzer übt sich ja schon lange mehr als einfühlsamer Schreiber fürs Feuilleton, als dass er versucht, verfügbares Datenmaterial zu durchdringen und eigene, neue Einsichten mit uns zu teilen. So entgeht ihm auch, dass es der Demokrat Bill Clinton war, der mit der Formel „It’s the economy, stupid!“ der Sozialdemokratie den Neoliberalismus erschloss, womit dann ein für alle mal geklärt war, dass es zum marktwirtschaftlichen Wettbewerb keine politische Alternative mehr gibt. „Sozial ist, was Arbeit schafft“, hieß des dann bei Schröder. Solange Oligarchen ihre Taschen füllen können, gehe es Deutschland und mit Deutschland der ganzen Welt gut. Diesem ungeschriebenen Diktum nationalliberaler Politik fühlen sich die demokratische Mitte und auch die AfD verpflichtet. Daran darf auch dann nicht gezweifelt werden, wenn das nationalliberale Wettbewerbsmodell mit dem Trumpismus zu neuer Höchstform aufläuft. Da sollen wir uns also der neuen Konkurrenzsituation stellen und das Alte verteidigen? Wozu und für wen? Die deutsche Wirtschaft müsste auf 1/3 des BIP schrumpfen, u.a. ESC und Karneval gestrichen werden, wenn wir die Welt als Lebensraum noch würden gerettet haben wollen.

  • Viele Themen genannt - ohne Verteidigungsfähigkeit ist das alles nichts wert.

    • @PeterArt:

      Ob das mein Onkel mit 18 Jahren auch dachte, als er noch 1945 freiwillig in den Krieg zog und binnen weniger Tage tot war?



      Der Einzige, der sich heute noch an ihn erinnert, bin ich, obwohl ich erst in den 1960ern geboren wurde: als abschreckendes Beispiel unglaublicher Dummheit und Verblendung.



      Nichts ist es wert, ein Leben auf dem Schlachtfeld zu opfern. Das bleibt mein Fazit nach Arbeit in 5 (Bürger-)Kriegsländern.

  • „Dagegen steht jetzt die postpolitische Formulierung von Ansprüchen, die aus einer Position der Machtüberlegenheit an andere gestellt werden. Das ist neu, weil hier die hergebrachten Kategorien von politischer Freundschaft oder Gegnerschaft überhaupt nicht mehr greifen. Was zählt, sind Macht und Opportunität.“

    Das Zitat irritiert mich. Was ist denn daran neu? Das Modell „Machtüberlegenheit“ haben schon die Raubritter des Mittelalters praktiziert. Und vor denen die Alten Römer und vor denen (vermutlich) die Höhlenmänner der Steinzeit. Das ganze Patriarchat beruht auf dem Missbrauch zunächst körperlicher Über-Macht, die später um militärische und ökonomische Übermacht ergänzt wurde. Wir erleben also keine „Postdemokratie“, sondern eine Rückwärtsrolle in die Prä-Demokratie. Aber das ist wohl auch egal. Weil: Das Ergebnis ist etwa das gleiche. Wo „sie alle“ sind? Nun ja, vermutlich arrangieren sie sich mit der Situation. So, wie sie es immer schon getan haben. Zumindest mehrheitlich. Was wollen wir wetten, dass die 64% erst der Anfang sind? Dass „das Volk“ den Anfängen diesmal wehren wird, ist ja leider doch nicht zu erwarten. Eliten gelten den Meisten immer noch als gottgegeben. 🤷

  • "Eine neue Oligarchie teilt die Welt unter sich auf und bedroht die Demokratie, während Deutschland um Migration diskutiert. Zeit für eine Neuordnung der Prioritäten. "



    Unglaublich gute Analyse in nur einem Satz, Chapeau.

  • Das mit den "Chancen in der Trump-Präsidentschaft" die deutsche "Entscheider" sehen, sehe ich nicht ganz so kritisch ("Dummheit...oder"). Denn wann waren die europäischen Staatenführer denn jemals so einig, wie nach den Ausfällen -nicht nur den letzten von gestern- von Trump und seinen Dienern.



    Stellen wir uns nur einmal vor, es gäbe die Trump-Politik nicht, dass die Europäer sich aus eigener (Finanz)kraft und (Feuer)kraft verteidigungsfähig machen sollen - lassen wir seine Mittel mal außen vor, ebenso wie seine ausgesprochen niederen Motive.



    Stellen wir uns weiter vor, Putin macht weiter wie bisher, verfolgt seine "Rückeroberungspolitik" nicht nur in der Ukraine, sondern Stück für Stück auch im Baltikum, Rumänien, Balkan, Polen, womöglich Finnland.



    Westeuropa, die europäische NATO würde ziemlich blank getroffen. Denn aus eigener Motivation passiert da nichts in Richtung militärischer EFFIZIENTER Zusammenarbeit. Alles versandet in kleinkarierter Egozentrik. Hat Putin seine Militärwirtschaft erst einmal aufgebaut, hat Europa dem wenig entgegenzusetzen, das tatsächlich Wirkung zeigen könnte. Es würde überrollt.

  • Auch die Linke muss akzeptieren lernen, das Deutschland und Europa und damit auch eine freiheitliche Grundordnung nur noch die Chance haben, sich militärisch bis an die Zähne zu bewaffnen um den Wölfen klar zu machen, das hier keine Beute zu machen ist.



    Traurig, aber wahr. Die USA sind aus Sicht der Europäer genauso zu behandeln wie Russland und China. Die Nato ist damit obsolet geworden, es hilft nur ein neues, rein europäisches Militärbündnis.



    Wird wahnsinnig viel Geld kosten, ist aber alternativlos. Wenn nicht, gibt's eine Sowjetunion.2 -diesmal reicht diese dann bis an den Atlantik.



    Klima spielt in dieser neuen Ordnung genau sowenig eine Rolle wie Minderheitenrechte und Träumereien wie Work-Life-Balance oder Gendern.



    Ich habe mein Leben in Frieden, Freiheit und Wohlstand leben dürfen. Meine Kinder und Enkel tun mir leid, das die Welt in die Dummheit der ersten Hälfte des 20.Jahrhundert zurückfällt mit all seinen Folgen.

  • Das war alles lange abzusehen. Angefangen bei der Aussetzung der Vermögenssteuer unter Kohl, weiter unter der Agenda 2010 unter Schröder und der anschließenden völligen Entfesselung des Neoliberalismus ...

    Die "Entscheider" wissen das. Es ist alles nichts Neues. Aber wer in seinem Kopf nicht aus dem neoliberalen kapitalistischen Knast kommt bzw. kommen will, muss sich nicht wundern, wenn die Armen immer Ärmer, die Reichen immer reicher werden, somit der soziale Unfriede, die Spaltung, wächst und die Menschen AfD und Konsorten wählen.

    Das war immer so und wird auch immer so bleiben. Mit Merz, Trump und Co. wird es keine Umverteilung geben, im Gegenteil. Es wird noch schlimmer werden. Und die breite Masse wählt weiter selbst ihre Henker.

  • Es ist wirklich doof, wenn man abgehängt wird und dann gar nicht anders kann, als dem Heute mit dem mindset und den Methoden vergehender Zeiten zu begegnen.

  • Was für eine Art Geschichtsneuschreibung soll das jetzt bitte sein?



    Auf welchen Verträgen beruhte der Angriff der USA auf Vietnam? Auf welchen Verträgen beruhte der Angriff westlicher Staaten auf Lybien. Auf welchen Verträgen beruhte der Irakkrieg?



    Soll ich weitermachen?



    Es jetzt so hinzustellen, als wäre die Welt seit dem zweiten Weltkrieg ein rechtsstaatliches Paradies gewesen, dass jetzt vom Bösen Trump und Putin zerstört wird (welche Verträge und Völkerrecht hat Xi eigentlich gebrochen, dass er in der Auflistung auftaucht?), ist ja wohl ein Witz?



    Machtpolitik, also die Politik, die Mächtige über die Ohnmächtigen durchsetzen, bestimmt diese Welt und hat sie immer bestimmt!



    Verträge und Gesetze sind nur etwas wert, wenn sie im Zweifel auch durchgesetzt und erzwungen werden können. Das war zu KEINEM Zeitpunkt in der Vergangenheit anders.

  • Was keiner auf den Tableau hat, welches Zeichen wird China die ihre Hand nach Taiwan ausstreckt, gesandt, wenn die Ukraine verliert. Europa wird wieder versagen, die Situation haben wir vor 8 Jahren ( Trumps erste Amtszeit ) ähnlich erlebt, was hat Europa daraus gemacht, nichts! Alle Europäer haben bis gestern so getan als wenn nichts gewesen wäre. Jetzt bekommt Europa die Quittung präsentiert!

    Erich Kästner wusste, wovon er sprach, als er die Einsicht formulierte: „Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf.“

    Ich bin gespannt wann der Verbotsantrag gegen die AfD beim Bundesverfassungsgericht eingeht, oder ob das dann nicht schon zu spät ist!

  • Ok Ok - anschließe mich



    Joseph Vogl takes it all -,



    … zeichnet Vogl die Genealogie der kapitalistischen Moderne mitsamt ihren Akteuren und Institutionen nach: private Financiers, Zentralbanken, Staatsgründungen. Er entlarvt damit – ähnlich wie Karl Marx – den liberalen Mythos einer Trennung von Politik und Ökonomie. Politische Entscheidungsmacht und modernes Finanzwesen gingen somit Hand in Hand. …bestimmt Vogl einen spezifischen entdemokratisierenden Machttypus, den er …als seigniorale Macht bezeichnet und der das internationale Governance-Regime des Finanzmarktkapitalismus strukturiert. „Die Figuren seignioraler Macht […] sind vielmehr informell, diffus, instabil und nicht in eine konzise Systemgestalt übersetzbar. Man könnte hier von einer offenen und konstellativen Verdichtung, Fusion und Interaktion von Kräften unterschiedlicher Herkunft sprechen, deren Wirksamkeit gerade in der Schwäche institutioneller oder systemischer Prägung besteht.“ …zeigt die Entwicklung der kapitalistischen Finanzökonomie auf …, dass wir nicht in Demokratien leben, sondern in oligarchischen Systemen globalkapitalistischer Profitmaximierung, die von politischen und ökonomischen Eliten regiert werden.

    • @Lowandorder:

      Sorry - you & fjuscher2 a little bit late - too

      de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Vogl



      “In seinem 2010, kurz nach der globalen Krise des Finanzmarktkapitalismus von 2008 erschienenen Werk Das Gespenst des Kapitals, welches starke Resonanz fand und in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde, prägte Vogl den Begriff der Oikodizee: Er fordert eine Entzauberung des aus der Warenwirtschaft tradierten ökonomistischen Credos (Oikodizee) der Finanzmärkte. Die liberal-ökonomischen Theorien und ihr wirkmächtiger Glauben an die unsichtbare Hand des Marktes in der Tradition von Adam Smith verkennen als säkularisierte Theodizee die irrationale, diabolische Dynamik entfesselter Geldwirtschaft.“



      &



      In seinem Buch Der Souveränitätseffekt (2015) meine Zitate s.o.



      &



      Unbedingt hierher werter Herr - gehört -



      DA VOS WEH TUT -



      de.wikipedia.org/w...ltwirtschaftsforum



      “Das Weltwirtschaftsforum ist immer wieder Ziel öffentlicher Kritik und Demonstrationen. Von Globalisierungskritikern wird das WEF als neoliberale Organisation angesehen, daher zieht es die Aufmerksamkeit zahlreicher linker Gruppen auf sich – ähnlich wie der G8-Gipfel oder die WTO wird das WEF als «Symbol des Kapitalismus» …YES

      • @Lowandorder:

        Das Weltwirtschaftsforum haben auch Rechtsradikale böses im Visier.

        Als Konkretisierung der jüdischen Weltverschwörung.

        Ich habe "All hands on deck" deutlich anders verstanden als Sie.

        Ich hatte den Eindruck, auch kapitalistische Hände sind hier mit gemeint.

        Ihren Kommentar lese ich vor allem als Gegenkommentar zum Artikel.

        • @rero:

          Much all weesen! Ein klares Jein! But

          “All hands an Deck!“ Shure. Jedoch



          Wenn Landratten mit ihrer Durchblickerbrille - solche, der christlichen Seefahrt entlehnte - für die vorm Mast fahrenden Teerjacken geltende Kommandos - schnell negligable im Munde führen! Woll



          Denk ich - Warschau! Vorsicht!



          “Doon - issen Ding! Snakken kunnt wi all!“ Volkers 👄

          kurz - historisch Citoyen vs Bourgeoise - et al. Warschau!



          Daß nicht die schwer Durchblicker sich achteran - welch Zufall - wieder mal die besten Plätze reserviert haben - rudern dürfen dafür gnädigerweise da anderen!



          (Schließlich soll nur essen - der arbeitet osä Münte ut Sundern auch Westfälisch Sibirien!) - 🙀🥳😡 -



          Merz der Mittelständler nickt & Klingbeil & Breitbeinman - stehen jenseits von Kriegsertüchtigung -



          FÜR GARNICHTS •

          (& dont forget -



          “Jümmers twee Hannbreet 💦 im Bidet!“ ;)

      • @Lowandorder:

        “Von Hannes Koch



        DAVOS taz | Ein umfassendes Programm für klimafreundliche Technologien hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angekündigt. Dazu soll ein „Netto-Null-Industrie-Gesetz“ gehören, um „klare Ziele für saubere europäische Technologien bis 2030“ festzulegen, sagte von der Leyen am Dienstag beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Der Plan soll hiesige Industrien fördern, der Subventionspolitik der USA etwas entgegensetzen und die Abhängigkeit von China reduzieren.“



        taz.de/Foerderprog...ie/!5906403&s=WEF/



        Die Kommissionspräsidentin La Tuffa PanzerUschi vd Lie-ing verlautbart offiziös - AUF EINER KOMPLETT UNKONTROLLIERTEN PRIVATVERANSTALTUNG!



        Wennse verstehen wollen - was ich mit diesem Hinweis sagen will!



        Und das von ehna ja mitverantwortete closed shop fjuscher2 wie die taz - kein Sterbenswörtchen der Kritik!



        Noch gar einer kritischen Einordnung im Global Oligarchie System •

        ps Aufrufe ehra Provenience gehen doch derart zwingend ins Leere!



        Wenn außer Lamento doch gar nicht klar ist / gemacht ist: Was Sache ist •

        pps elitäres Schmoren im eigenen Saft! Führte schon immer in die Irre!



        Gelle - keine eine eine Frage! Woll