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Trump und KryptoBrandgefährliche Bitcoin-Versprechen

Simon Poelchau
Kommentar von Simon Poelchau

Donald Trumps Versprechungen lassen die Kurse von Kryptowährungen steigen. Doch seine Vorhaben sind rechtslibertär und brandgefährlich.

Hongkong, 5. Dezember: vor einer Wechselstube wird auf einem Display eine Illustration von Donald Trump gezeigt Foto: Tyrone Siu/reuters

D onald Trumps zweite Amtszeit als US-Präsident ist das Beste, was Kryptospekulanten passieren, und das Gefährlichste, was das internationale Finanzsystem ereilen konnte. Seit der Republikaner Anfang November die Präsidentschaftswahlen gewann, steigen die Kurse der Kryptowährungen. In der Nacht zum Montag knackte der Bitcoin die 106.000-Dollar-Marke. Auslöser war ein Interview mit Trump, in dem er seine Vorhaben für eine „strategische Bitcoin-Reserve“ bekräftigte. Ähnlich wie der Staat Ölreserven habe, solle er auch Bitcoin halten.

Das hört sich nach einer irren Idee an, doch es zeigt auch, welch eine extrem libertäre Agenda er und seine Mitstreiter verfolgen. Und wie eine Sache, die zunächst als ein eher linkes Phänomen verortet wurde, nun Anhänger vor allem im rechten Spektrum hat. Kurz zur Erinnerung: Bitcoin wurden Anfang 2009 von einem anonymen Hacker erfunden. Sie sollten eine digitale Alternative zum normalen Geld sein, das von den Zentralbanken ausgegeben und von den Geschäftsbanken via Kreditvergabe an Menschen und Unternehmen weitergereicht wird.

Kurz zuvor wütete mit der Finanzkrise 2007 und 2008 die größte Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit. Banken mussten mit Steuermilliarden gerettet werden, Menschen verloren Jobs und Häuser. In Europa folgte die Eurokrise. Soziale Bewegungen wie Occupy prangerten diese Ungerechtigkeiten der Krisenpolitik an.

Jetzt, rund eineinhalb Jahrzehnte später, feiert die Kryptoszene, also jene Spekulanten, die mehr oder weniger professionell mit Bitcoin, Ether & Co. spekulieren, Trump für seine Versprechungen. Vor knapp zwei Wochen ließ er den Bitcoin die 100.000-Dollar-Marke knacken, weil er mit Paul Atkins einen Finanzunternehmer als neuen Chef der Börsenaufsicht SEC nominierte, der Kryptowährungen deregulieren will. Die Idee einer „strategischen Bitcoin-Reserve“ indes ist nicht neu. Trump werde die USA im Falle einer zweiten Amtszeit zur „Kryptohauptstadt des Planeten und zur Bitcoin-Supermacht“ machen, sagte der designierte US-Präsident in diesem Sommer auf einer Konferenz in Nashville.

Trump plant eine Bitcoin-Reserve

Ob er das tatsächlich macht, ist fraglich. Trotzdem zeugt das Versprechen von einem Weltbild, in dem unabhängigen Notenbanken als zentralen Instanzen des Geld- und Bankensystems zutiefst misstraut wird. So hat Trump mehrfach angekündigt, dass er als neuer US-Präsident stärker Einfluss auf die Geldpolitik der Notenbank Fed haben will.

Mit seiner Bitcoin-Ankündigung geht er noch einen Schritt weiter. Eine vom Staat vorgehaltene Bitcoin-Reserve würde nicht nur die Macht der Fed beschneiden, den Kurs des US-Dollars zu bestimmen. Sie würde die Kryptowährung auch gegenüber dem US-Dollar aufwerten, Bitcoin zum Wertanker hinter der globalen Leitwährung machen, wie es einst Gold war. Die USA hätten dadurch zwei Währungen: Dollar und Bitcoin.

Radikalere Ideen hat in jüngster Zeit nur Trumps libertärer Gesinnungsgenosse Javier Milei formuliert. Der argentinische Präsident brachte in seinem Wahlkampf 2023 sogar die Abschaffung der argentinischen Notenbank ins Gespräch. Der Dollar sollte den Peso ersetzen. Dahinter steckt ein Denken, das die aktive Geldpolitik einer unabhängigen Notenbank als illegitimen Eingriff des Staates in die freien Kräfte des Marktes ansieht. Die Notenbanken sind mit ihren Zinsänderungen demnach hauptverantwortlich für Wirtschaftskrisen.

Deshalb vertrat der neoliberale Vordenker des 20. Jahrhunderts, der österreichische Ökonom und Sozialphilosoph Friedrich August von Hayek, die Ansicht, dass Regierungen kein Monopol auf die Geldausgabe haben sollten. Stattdessen sollten Privatbanken die Möglichkeit haben, ihr eigenes Geld auszugeben. Diese Privatwährungen sollten gegeneinander konkurrieren können. Und Währungen mit einem stabilen Wert sollten weniger stabile Währungen vom Markt verdrängen.

Facebook-Gründer Zuckerberg scheiterte mit Libra

Verfechter eines solchen Libertarismus, der in der individuellen Freiheit den höchsten politischen Wert sieht, gehen also so weit, den Staat sogar aus einer seiner wichtigsten hoheitlichen Verantwortung zurückdrängen zu wollen. Denn neben der Erhebung von Steuern und der Schaffung von innerer und äußerer Sicherheit ist die Ausgabe einer eigenen Währung eine der wichtigsten Aufgaben und Vorrechte eines Staates. Deswegen scheiterte auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg mit seiner Kryptowährung Libra am Widerstand der Notenbanken.

Ein wichtiges Argument, das No­ten­ban­ke­r immer wieder gegen das Facebook-Projekt sowie Kryptowährungen wie Bitcoin vorbrachten, ist ihre mangelnde Wertstabilität. Denn gerade weil hinter ihnen kein Staat steht, schwanken sie massiv im Wert. Und so eignen sie sich auch nicht als allgemeines Äquivalent, also Geld. Denn dieses hat letztlich drei Funktionen: Es dient als Tauschmittel, Recheneinheit und Wertaufbewahrungsmittel. Und insbesondere für die letzte Funktion ist es elementar, dass Geld beziehungsweise Währungen keinen großen Kursschwankungen ausgesetzt sind. Denn dadurch besteht die Gefahr, dass sie schnell massiv an Wert verlieren können.

Staatliche Notenbanken machen den Kapitalismus also stabiler. Sie sind auch noch gar nicht so alt. Die US-Notenbank Fed wurde erst 1913 gegründet. Die europäischen Staaten waren da schon etwas schneller. Die Schaffung moderner Notenbanken geschah dabei meist aus ein und demselben Grund: Zuvor gaben Privatbanken immer wieder mehr Kredite und Banknoten aus, als sie eigentlich durften, weil es niemanden gab, der sie regulierte. Die Folge waren wiederkehrende heftige Zusammenbrüche der Wirtschaft.

Die Herausbildung des modernen Zentralbanksystems ist also auch eine Lehre aus den Krisen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Dies will die neoliberale Internationale offenbar nicht wahrhaben. Und insofern spielt Trump auch ökonomisch mit dem Feuer, wenn er mit dem Bitcoin spielt.

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Simon Poelchau
Redakteur
ist für Ökonomie im taz-Ressort Wirtschaft und Umwelt zuständig.
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45 Kommentare

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  • Es geht weder um rechts oder links. Es geht nicht um Trump oder Musk. Es geht, um die härteste und gerechteste Währung der Menschheit und darum, dass es weltweit immer mehr Menschen begreifen, weil sie ihre Recherchen nicht ausschließlich auf Artikel dieser Art beschränken. Die härteste Währung der Welt ist beschränkt auf 21 Mio. und ist nicht zentralisiert. Sie kann somit nicht von dritten entwertet werden, indem immer mehr Papier gedruckt wird. Bitcoin ist deflationär. Jeder Mensch darf seine eigene Bank (Wallet) besitzen. Die Bank ist dein privater Besitz und wird nicht von dritten eigesehen. Niemand kann deine Bank sperren oder sie dir enteignen. Nicht mal machtbesessene Leute wie z. B. Putin usw. Bitcoin kann weltweit genutzt sowie transferiert werden. Es besteht ein völlig öffentliches und transparentes Kassenbuch, womit jede Transaktion nachvollzogen werden kann. Bitcoin ist Pseudonym und nicht anonym. Jedes Pseudonym, also jede öffentliche Bitcoin Adresse, ist nur so lange anonym, wie niemand zuordnen kann wem sie gehört.

  • Die Gollums dieser Welt wollen den digitalen Schatz. Wen wundert 's?

    Ich frage mich, lässt sich eine Kryptowährung auch an Projekte koppeln, die allen Menschen gleichermaßen nutzen? Zur Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen?



    Das Artensterben zum Beispiel oder Naturschutzgebiete?

    Ich gehe davon aus, dass die meisten Menschen nur Projekt fördern, von denen sie auch selbst etwas haben und trotzdem nicht glauben, es reiche dafür aus, das eigene Geld dem Zugriff des Staates zu entziehen und daran zu glauben dass der Markt es schon regelt.

    Vielleicht könnte ein Gegengewicht dazu geschaffen werden, das auf vernünftigen Überlegungen beruht und nicht der Angst vor Verlust.

  • Das Finanzsystem ist sowieso schon völlig überdreht. Ob der Bitcoin ihm nur noch den Rest gibt?

  • Guter Artikel. Kann man nur zustimmen.

    Da ist die taz doch tatsächlich einer Meinung mit dem JPMorgan-Chef Jamie Dimon.







    „Ich war schon immer ein großer Gegner von Kryptowährungen, Bitcoin, und so weiter“, sagte der JPMorgan-Boss auf eine Frage von Senatorin Elizabeth Warren während einer Anhörung des Bankenausschusses im US-Senats. „Die einzigen wirklichen Anwendungsfälle dafür sind Straftaten, Drogenhandel (…) Geldwäsche, Steuervermeidung.“



    Gehe es nach ihm, dann sollten Kryptowährungen verboten werden. „Wenn ich die Regierung wäre, würde ich sie dichtmachen“, so Dimon.

    www.deraktionaer.d...chen-20345125.html

  • Mit dem Wert des Bitcoin steigt auch die Rentabilität des Minings und entsprechend geht der Stromverbrauch hoch. Das ist anders als beim Goldschürfen. Dieses ist zwar auch irrationnel teuer geworden (denn es gibt mehr als genug verfügbares Gold), aber eine neue Goldschürfung erfordert Planung und extrem viel Kapital. Beim Bitcoin geht das dagegen ratzfatz. Alte Mining-Computer werden plötzlich wieder rentabel und gehen ans Netz.

    Ich halte nicht für unmöglich, daß es einen Zusammenhang zwischen den extremen Preisen auf dem Spotmarkt der Elektrizität und der Wahl D. Trumps und dem folgenden Höhenflug des Bitcoins gibt.

    In den 60er-Jahren drehten die Stromproduzenten den Verbrauchern alle möglichen Geräte an, damit sie den Strom kaufen. Wofür 2025 Strom gekauft, geklaut oder weiß ich was wird, steht schon jetzt fest. Irgendetwas anderes als Bitcoin zu produzieren wrid dann unrentabel. Und das alles wofür? Für Zahlen, die eine Art Macht- oder Kapitalverteilung darstellen sollen! Essen kann man das jedenfalls nicht.

    Bitcoin wird für den Kapitalismus dann das, was Khat im Jemen ist, eine ruinöse Droge. Man darf gespannt sein, wie lange das gut geht.

  • Kryptos sind der größte Scam der Weltgeschichte. Schon das Gold ist ein absurdes Investment, weil es viel mehr davon gibt als man je sinnvoll verwenden könnte (nicht umsonst hat man sich vom Goldstandard gelöst), aber es existiert wenigstens. Kryptos dagegen sind Ergebnisse völlig sinnloser Matheaufgaben. Und die Funktion einer Währung können sie nicht erfüllen, weil niemand dahinter steht, der den zugedachten Wert garantieren könnte

    • @Samvim:

      Und wer/was steht "hinter" Euro/Dollar? Nicht mehr als ein Versprechen der Notenbank, dass Sie sich nächste Woche/Jahr noch etwas mit dem bedruckten Papier oder noch schlimmer mit Ihrer Bankkarte kaufen können. Wieviel? Sagt Ihnen die Notenbank nicht, könnte schon 10% weniger sein....

      • @Jäger Meister:

        Eine Notenbank ist sehr viel mehr als nichts. Dazu kommt "der Staat", also mehr oder minder wir alle. Dass ist sicher keine absolute Gewissheit, aber bei Kryptos hat man die Gewissheit dass da garnichts ist

  • Wie ich es verstanden habe, rechnen sich BitCoins nur, wenn denn der Preis konstant steigt. Dass heisst, wenn ich investiere, muss ich darauf hoffen, dass sich später jemand findet, der oder die bereit ist, wesentlich mehr zu bezahlen.



    Wenn man der Logik folgt, würde ich eher mal fragen, wo die entsprechenden Leute gerade ihre Schäfchen haben.

    • @Hoehlenmensch:

      Das ist bei ausnahmslos JEDEM Investment so.

      • @Juleischka :

        Jein. Was Sie da meinen ist Spekulation nicht Investment. Klar spielt das auchbei der normalen Anlage ne Rolle, aber da gibts halt auch so Dinge wie ne Dividende. Auch hab ich (zumindest theoretisch) nen Gegenwert). Also egal wie weit z.B. der Kurs wegbricht, selbst wenn das Unternehmen keinen Gewinn macht, hab ich am Ende immer noch irgendwas, was ich zu Geld machen kann. Also Produktionskapazität, Know-How, Besitz. Das hab ich bei Krypto halt nicht, wenn das niemand mehr Kaufen will, bekomme ich es nicht mehr los. Das ist ein reines Spekulationsobjekt.

        • @Hoehlenmensch:

          Sie können z.B. auch mit Devisen spekulieren, und falls Sie dabei Pech haben und auf eine setzen deren Emittent zahlungsunfähig wird, haben Sie auch nur einen Haufen Sorten im Depot, die Sie nicht mehr los werden.

    • @Hoehlenmensch:

      Entschuldigung, da fehlt noch ein Gedanke dazwischen.



      Wenn die USA jetzt massiv BitCoin aufkauft(auch die Ankündigung), wird das zu einem starken Anstieg des Kurses führen, was ja schon passiert ist. Das nützt hauptsächlich denen, die schon welche haben.

      • @Hoehlenmensch:

        Aber jeder, der ein Smartphone hat, kann jederzeit Bitcoin kaufen, auch für 1 Euro und dran profitieren. Die Erhöhung der Geldmenge nutzt immer den Banken und Reichen, also all denjenigen, die am nächsten am Geldtopf sitzen (siehe Wiki: Cantillon-Effekt). Deshalb werden beim Zentralbanksystem die Reichen immer reicher und genau deshalb wurde es von den Regierungen eingeführt.

        • @Jäger Meister:

          "Deshalb werden beim Zentralbanksystem die Reichen immer reicher"



          Das ist primär ein Problem des Kapitalismus, weniger des klassischen Bankensystems. Dieses wurde nicht eingeführt um die Reichen reicher zu machen, es wird natürlich von so einigen dafür missbraucht, aber das ist nicht das gleiche.



          Niemand hier findet das Bankensystem perfekt und will das verteidigen. Was wir sagen ist das Krypto nichts davon besser macht und das meiste sogar schlechter.



          Wieso wurden so viele Krypto-Währungen von reichen Tech-Bros eingeführt die damit noch viel viel reicher wurden und sich dann absetzten bevor alles zusammenbrach? Wenn hier etwas mit der Absicht geschaffen wurde um sich zu bereichern, dann ist es Krypto.



          Stelle die gleichen Fragen die du ans Bankensystem hast, doch auch mal an Krypto und setzte dich ernsthaft damit auseinander.

          Und dann beschäftige dich mal damit wie effizient und sicher es doch ist Finanzabwicklungen über das System der Blockchain durch zu führen. Eine Technologie die dafür weder geschaffen noch vorgesehen noch optimierbar ist.

      • @Hoehlenmensch:

        Oder denen die jetzt kaufen. Das gilt aber wirklich für jedes Anlageprodukt. Kaufen wenn der Preis niedrig ist und dann abwarten.

  • Damit ist doch auch endlich das Märchen, dass Bitcoins nicht von Staaten kontrolliert und beeinflusst werden können ad Absurdum geführt worden. Allein schon Ankündigungen eines für seine Großmäuligkeit bekannten designierten Präsidenten verändern massiv den Kurs.



    Da kann man sich weit weniger drauf verlassen, als auf staatliche Notenbanken. Interessant ist ja auch immer, dass auf die Anonymität und Unbeeinflussbarkeit hingewiesen wird, dass mag vielleicht zu einem Zeitpunkt als Einzelpersonen als Miner, Nutzer und Spekulanten aufgetreten sind zugegriffen haben, dass ist nun aber vorbei, wo große teils staatliche Akteure im Spiel sind, da ist alles nur noch eine manipulierte Blackbox.

  • Genau FIAT-Geld ist wertstabiler. Simbabwe (667% in 2023) und Venezuela (337%) beweisen das. ^^

    Warum es irgendwie "rechts" sein soll wenn Geld nicht mehr Monopol hochgradig unseriöser Marktteilnehmer (Länder drucken immer wenn sie Geld brauchen, sprich Schulden haben) sein soll, soll mal einer versuchen zu erklären.



    Tatsächlich ist Geld nur ein Tauschmittel und es egal wer es bereit stellt. Derjenige der am wenigsten wegfrisst und am wertstabilsten bleibt, wird sich durchsetzen. Gut für jeden, außer Staaten.



    Wäre aktuell vermutlich MCDonalds: 1 BigMäc ist 1 Bigmäc, weshalb ein Gutschein über einen Burger als Wertanlage sinnvoller ist als alle Währungen der Welt. Sogar wenn er nen Ablaufdatum hätte - das zwingt zum investieren^^

    • @Alex24:

      Manche Kryptowährungen sind nicht nur entwertet, die sind sogar komplett untergegangen. Niemand sagt FIAT ist perfekt, nichtmal ansatzweise. Wenn man FIAT-Währungen neben Krypto hält und die Wertstabilität vergleicht, dann könnte das Bild gar nicht eindeutiger ausfallen.



      Einzelne Beispiele auswählen beweist rein gar nichts. Die Ursachen kaputter Währungen sind eigentlich immer in zusammenbrechender Wirtschaft und/oder politischen Fehlentscheidungen zu finden. Was heißt diese Probleme sind politischer oder wirtschaftlicher Natur, nicht des Finanzsystems an sich.



      Alles Augenwischerei. Bloß die Kritik an Krypto immer komplett ignorieren und dafür auf Fehler an FIAT hinweisen. Das ist alles was ich von Krypto-Bros höre und sehe. Jetzt kommt doch endlich mal mit Argumenten gegen die Kritik, ich warte.

  • „Kryptohauptstadt des Planeten und zur Bitcoin-Supermacht“

    Die USA wollen also auf Tulpenzwiebeln setzen. China wird's freuen...

  • Der Artikel ist nicht besonders aufschlussreich. Das ist schade, denn es gibt bestimmt einiges an Donald Trumps Krypto-Politik zu kritisieren. Insbesondere, dass er selbst (bzw. ein mit seiner Familie verbandeltes Unternehmen) einen eigenen Coin aufgelegt hat.

    Leider verliert sich der Artikel in Geraune über libertäre und neoliberale Ideologien, aber lässt im Dunkeln, wie diese von Bitcoin profitieren sollen und warum da eine Gefahr lauert. Ja, die Volatilität ist ein Problem, diese geht jedoch langsam zurück (siehe den Index BitVol).

    Übrigens kann Bitcoin auch heute noch für linke Projekte durchaus interessant sein, beispielsweise für Oppositionsbewegungen in rechts-autoritären Staaten wie Russland.

    Vielleicht sind Kryptowährungen auch eine Art Versicherung, dass der Staat nicht überall allmächtig eingreifen kann. Denn je mehr wir von überwachbaren elektronischen Zahlungsmitteln abhängig werden, um so einfacher hätte es auch eine AfD-Regierung, gegen Oppositionelle vorzugehen.

    • @argie:

      Die Blockchain ist für alle einsehbar. Wenn einmal bekannt ist wer welches Wallet benutzt hat, dann kann mit genügend Arbeit jede Transaktion zurückverfolgt werden.



      Krypto bietet keinerlei Schutz vor Überwachung und Verfolgung. Dabei ist Krypto auch noch extrem ineffizient was benötigte Rechenoperationen angeht, was daran liegt das die Blockchain überhaupt nicht dafür gemacht ist als Finanz- und Transaktionsystem benutzt zu werden.



      Die Kosten für Transaktionen sind extrem hoch und werden aufgrund der Ineffizienz auch immer deutlich über dem klassischen Finanzsystem bleiben.



      Zeitweise mag es sich für Oppositionsbewegungen eignen, aber nur solange bis die Regierungen darauf reagieren. Dann ist man damit etwas so gläsern wie mit einer Kreditkarte. Bargeld hingegen, etwas was Krypto nicht hat und haben kann, ist immernoch deutlich schwerer zu verfolgen.

    • @argie:

      Es gibt wohl wenige Spekulationsobjekte, die sich so gut überwachen lassen wie der Bitcoin bzw. andere Kryptos. Alle Transaktionen sind für immer in der öffentlichen Blockchain festgeschrieben. Und für Regierungen sowie Unternehmen ist es leicht, diese mit einer realen Personen zu verknüpfen, weil es irgendwann eine Schnittstelle zur Realität geben muss (Dollar rein/raus, Lieferung von Produkten/Dienstleistungen usw.)…

  • Das heisst Insiderhandel und Elon muss ihm von Dogecoin erzählt haben und wie er diesen völlig sinnfreien MemeCoin teuer machte, um seinen Mitarbeitern damals einen Gefallen zu tun, weil viele davon diesen Shitcoin hatten. Da oben findet man eben nichts anderes als im Bürgergeld, nur mit psychopathischem Drang immer mehr Geld haben zu wollen.

    Wozu sollte man bitte Bitcoin kaufen, wenn man jetzt schon weiß, dass ausnahmslos alle die dieses Schneeball/Pyramidensystem betreiben, verkaufen werden sobald sich genug Trottel finden, um später einzusteigen. Einmal Dunkelflaute über mehrere Monate und dann sehen wir, wie toll der Shitcoin als Währung dient.

  • Noch nicht ganz verstanden, was daran jetzt rechts ist.

  • Umgekehrt, Milei will Pesos durch US $ ersetzen, damit zulasten Mehrheitsbinnenkaufkraft Eliten Kaufkraft beim Shoppen nah und fernsichern wie es CFA Franc in ehemals französischen Kolonien heute 14 Sahelländern und in Übersee seit 1945 tut. Der Bitcoin ist seit 2009 Teil Krisenproblems im Umgang mit Geldmengenblasenweltwirtschaft, die aus ohnehin durch Notenbanken NegativZins Geldmengenpolitik entstandener Überhangkaufkraft oberer Zehntausend vieler Länder auch noch aus Massenkaufkraft so als ob Überhang generiert, am Bitcoin Hype hochriskant investiert zu sein, immer mehr an Geld umwandelt in Bitcoin Wallets durch klima-, umweltbelastendes Blockchain Technologieverfahren Tauschwertcharakter zu nehmen, weil Bitoin keine Güter, Dienstleistungen, andere Währungen, sondern durch Mining höher bewertete Bitcoins selbst durch Kredit zu erwerben. Das Wallets Zugang allein durch Stromausfall der Anbieter blockiert sein kann oder aufgrund Failed Staates Blackouts in denen Mining meist stattfindet, Krieg oder Hacker Crime geraubt werden ficht Bitcoin, Etherum Hype Akteure ungeregelter Schattenfinanzwelten bisher nicht an. Als Paralell- Reservewährung taugt Bitcoin nicht der ist ein Geldgrab

  • Krypto"währungen" und "KI" verbrauchen SEHR viel Strom. Viele AKW sind weltweit in Planung nur um diese beiden Technologiemonster zu betreiben.



    Diese Entwicklung ist zum Nachteil der ganzen Welt: Sinnlose Ressourcenverschwendung! Nur damit ein paar Milliardäre und Spekulanten noch mehr Geld bekommen!

    Bitte verbietet den Mist einfach, DANKE!!!

    • @realnessuno:

      Genau so ist das.

    • @realnessuno:

      Guter Kommentar.

      Zum Bezahlen taugt der Bitcoin eh nicht, es sind hauptsächlich Kriminelle, die ihn nutzen. Vielleicht noch als Asset oder zur reinen Spekulation.



      www.wiwo.de/my/fin...ing-/27096102.html

      Schon 2020 verbrauchte der Bitcoin so viel Strom wie Argentinien mit seinen 45 Millionen Einwohnern. Mit exponentiellen Zuwachsraten.

      Der Strom dafür kommt hauptsächlich aus den dreckigsten Kohle- und Atomkraftwerken von China bis Russland.

      Eine einzelne Bitcoin-Transaktion verursacht so viel CO2 wie rund 670.000 Kreditkarten-Überweisungen.

      Der Bitcoin ist der schwachsinnigste, schädlichste und überflüssigste real existierende Anachronismus.

      Katastrophaler Unsinn im Zeitalter der Klimakatastrophe.

      Und gehört sofort reguliert, eingestampft und auf seinen inneren Wert "Null" korrigiert.

  • Da ist im Artikel aber ein bisschen was daneben gegangen!

    Die Anhänger von Krypto-Währungen (_ohne_ Zentralinstanz) misstrauen nicht _unabhängigen_ Zentralbanken, sondern überhaupt Zentralbanken.



    Denn selbst wenn sie tatsächlich unabhängig sind, stellen sie dann ja selbst mächtige Zentralinstitutionen dar. Allerdings sind alle Notenbanken wenigstens so abhängig, dass ihre Leitung von der Politik bestimmt wird. Und ein direkter Eingriff der Regierung auf die Geldpolitik nährt natürlich den Eindruck, dass die Zentralbanken doch nicht immer so unabhängig agieren, wie sie sollten.

    Trumps Linie ist also ideologisch völlig widersprüchlich und inkonsequent. Wer davon überrascht ist, kennt vermutlich auch seinen Vornamen noch nicht.-



    Besonders großen Schaden dürfte das Bitcoin-Projekt, im Gegensatz zu anderen seiner Ideen, wohl kaum anrichten.

    Ach ja, und ist die Ausgabe einer eigenen Währung wirklich eine der "wichtigsten hoheitlichen Verantwortung[en]" eines Staates?



    Dann ist in Deutschland, Frankreich und Slowenien aber etwas *ganz* schief gelaufen ...

    • @Frauke Z:

      "Besonders großen Schaden dürfte das Bitcoin-Projekt, im Gegensatz zu anderen seiner Ideen, wohl kaum anrichten."

      Spekulationen mit Nichts gehen immer irgendwann in die Hose.

  • Bitcoin als Reserve ändert nichts an der Macht der FED. Es ist nur ein Wechsel von Gold das ja schon als Reserve da ist. Sonst müssten alle Einwände ja auch für Gold gelten. Bitcoin ist nur weniger inflationär als Gold also ist so ein Schritt völlig rational. Das nicht zu machen wird für Zentralbanken nachteilig.

    • @xanu senckel:

      "Bitcoin ist nur weniger inflationär als Gold..."

      Begründung?

    • @xanu senckel:

      Die Stärke einer Währung hängt aber nicht davon ab wieviel Gold gebunkert wird. Das Prinzip Gold im Gegenwert zu seiner Währung zu haben ist schon lange Geschichte. Der Finanzsektor hat die Realwirtschaft auch schon lange überholt. Da gibt es auch keinen realen Gegenwert. Die stärke einer Währung hängt noch von anderen Faktoren ab, wie z.B der Wirtschaftskraft eines Staates.

    • @xanu senckel:

      hinter gold steht aber ein relativ meßbarer gegenwert, der sich über das begrenzt vorhandene goldvorkommen erklärt. das ist bei kryptowährung eben nicht nicht der fall. im gegenteil, man könnte auch sagen: bitcoin ist unendlich viel inflationärer als gold.

      was da also beschrieben wird, dürfte geradezu zwangsläufig zu enormen spekulativen aufblähungen führen, wie wir sie bereits als ursache der letzten weltfinanzkrise kennen. und zwar deswegen, weil mit bitcoin immer höhere zahlungsmengen ausgegeben werden können, für die kein tauschwert-äquivalent exisitiert, an dem sich die tatsächliche kaufkraft ermitteln ließe.

      über stetig steigende schuldverschreibungen werden dann immer uneinlösbarere zinsversprechen für zukünfte gemacht, die es nicht gibt. läßt sich aktuell z.b. an der krise des immobilienunternehmens signa beobachten – es hatte in den letzten jahren ständig neue schulden mit bereits exisitierenden schuldpapieren aufgenommen.

      das problem ist im übrigen systemisch, seit sich die USA ab den 1930er jahren vom goldstandard entfernt und 1971 aus dem bretton-woods-system verabschiedet haben.

    • @xanu senckel:

      Sehr richtig!

    • @xanu senckel:

      Seit 1971 ist der Dollar nicht mehr an Gold gebunden!

  • Diese "Währungen" sind ja auch an sich undemokratisch und unsozial, wenn ich es nicht falsch verstehe: da sie mit Computern generiert werden, kann, wer reich genug ist, sich einige davon hinstellen und farmen lassen, macht sich somit einfach weiter eigenes Geld.

    • @Ciro:

      Und wo ist da der Unterschied zu anderen Produktionsmitteln? Gold z.b.?

      Ich sehe Krypto als Chance sich den ausbeuterischen Effekten des Kapitalismus zu entziehen. Wer 2020 sein Geld in Bitcoin gesteckt hat, war immun gegen die einsetzende Inflation.

      • @Sybille Bergi:

        "Ich sehe Krypto als Chance sich den ausbeuterischen Effekten des Kapitalismus zu entziehen."

        Und genau deshalb sind Superkapitalisten wie Trump, Milei und Musk so begeistert von Krypto.



        Könnte natürlich auch sein, dass sie diese Schöpfung des Kapitalismus als Mittel sehen, um sich von lästigen Beschränkungen ungebremster Bereicherung zu befreien.

    • @Ciro:

      Das Bitcoin-Mining kostet heutzutage eine Menge Geld und ist sozusagen eine Investition, in der Risiko belohnt (oder eine Fehlinvestition bestraft) wird. Insofern ist da Bitcoin nicht anders als andere Anlagegegenstände, die auch von Reichen dominiert werden.

      Bei denen, die mit Bitcoin bisher gute Profite eingefahren haben, sind zumindest einige Mittelschicht-Nerds, die bis ca. 2011-12 halt wirklich mal ihren Computer "minen" lassen konnten. Also dürfte die Bitcoin-Community sogar etwas weniger von der "alten" Elite schwerreicher Unternehmerfamilien (und nein, ich meine hier nicht nur die "Banker", sondern all die, die ihr Vermögen hauptsächlich Erbschaften verdanken) bestimmt sein als etwa die Gold- und Aktien-Community. Sozusagen einfach eine neue Art der "Neureichen".

    • @Ciro:

      Naja. Wer reich ist, generiert auch schon aufgrund Zinsen Geld.

    • @Ciro:

      Bitcoin zu generieren wird immer schwerer und teurer (ist so vorgesehen) und nie billiger als die Energie, die das kostet. Nur deswegen sind Bitcoins ja so viel wert, man kann sie nicht einfach billig erzeugen. Das ist gar nicht so viel anders als bei Gold, das ja auch nicht beliebig vermehrt werden kann.

    • @Ciro:

      Oder er kauft sich ne Goldmine ;-)

    • @Ciro:

      Ich war immer der Meinung, dass die Menge der Bitcoins begrenzt ist, Vermutlich durch immer aufwendigere Rechenprozesse - deren Energieverbrauch ins Unermeßliche zu steigen scheint, vermutlich Hand in Hand mit der sogenannten KI.