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Tierwohl im AgrarministeriumKritik an neuer Tierschutzbeauftragter

Die Parlamentarische Staatssekretärin Silvia Breher wird neue Tierschutzbeauftragte im Agrarministerium. Umweltverbände kritisieren die Personalie.

Die CDU-Politikerin Silvia Breher wird die neue Tierschutzbeauftragte der Bundesregierung Foto: Michael Kappeler/dpa

Berlin taz | Agrarminister Alois Rainer (CSU) schafft das Amt der unabhängigen Tierschutzbeauftragten ab. Er schlägt vor, den Titel solle künftig seine Parlamentarische Staatssekretärin Silvia Breher tragen. Die CDU-Politikerin aus dem niedersächsischen Landkreis Cloppenburg sitzt seit 2017 im Bundestag und fungierte dort in der vergangenen Legislaturperiode als familienpolitische Sprecherin der Unionsfraktion. Von 2011 bis 2017 war die studierte Juristin Geschäftsführerin des Kreislandvolkverbandes Vechta, der lokalen Vertretung der Landwirte.

„Mit Silvia Breher gewinnt der Tierschutz in Deutschland eine starke Stimme auf Bundesebene“, sagt Agrarminister Rainer, „als engagierte, fachlich versierte und politisch erfahrene Bundestagsabgeordnete bringt sie genau die Kombination aus Sachverstand, Augenmaß und Gestaltungskraft mit, die es braucht, um den Tierschutz weiter voranzubringen.“ Ihm sei es bei der Neubesetzung dieser Funktion besonders wichtig, dass sie sinnvoll in bestehende Strukturen eingebettet sei, ohne neue Bürokratie aufzubauen.

Genau das aber stößt in der Tierschutz- und Umweltszene auf große Skepsis. „Die Ernennung von Silvia Breher als Bundestierschutzbeauftragte löst bei uns maximale Verwunderung aus“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, „nach bisheriger Amtsbeschreibung soll die Bundestierschutzbeauftragte unabhängig beraten. Die Parlamentarische Staatssekretärin ist qua Amt zuständig für Tierschutz. Frau Breher wird wohl kaum mit sich selbst beraten können.“

Die Beauftragten „sollten ein kleines bisschen außerhalb der Verwaltung stehen und somit eine Beobachtenden-Position einnehmen können“, sagt Christian Hönig, Leiter der Abteilung Biodiversität des Umweltverbandes BUND. „Sie soll nicht nur eingreifen, wenn Tiere misshandelt werden, sondern auch erkennen, wo es strukturelle Probleme etwa bei der Tierhaltung oder -schlachtung gibt“. Wer, wie Breher, in ihrer Rolle als parlamentarische Staatssekretärin, im Zentrum der Macht stehe, könne nicht unabhängig agieren. „Das Amt der Tierschutzbeauftragten ist dann nur noch ein Namensschild, mehr nicht“.

Peta fürchtet: Thema Tierschutz wird an Relevanz verlieren

Julia Weibel, Referentin für Tiere in der Landwirtschaft der Tierrechtsorganisation Peta fürchtet, dass die Themen „Tierrechte, Anbindehaltung, Qualzuchtmerkmale in der landwirtschaftlichen Tierhaltung oder der juristisch definierte „vernünftige Grund“, der es erlaubt, Tieren Schmerzen und Leid zuzufügen, unter Breher an Relevanz verlieren“.

Breher selbst betonte bei Ihrer Ernennung zur Parlamentarischen Staatssekretärin, Landwirtschaft sei quasi ihre DNA und Herzensangelegenheit, da sie aus dem durch Landwirtschaft und vor allem Viehhaltung geprägten Oldenburgischen Münsterland stamme und auf einem Bauernhof aufgewachsen sei. Zu Tierschutz ist auf Ihrer Website zu lesen, „nicht immer führen schärfere Gesetze zu mehr Tierschutz. Eine Folge können auch Betriebsaufgaben oder eine Verlagerung ins Ausland sein“. Bei politischen Entscheidungen sei es für sie daher besonders wichtig, mögliche Folgen umfassend zu berücksichtigen.

Bei der bisherigen Amtsinhaberin Ariane Kari bedankte sich Rainer, sie habe „wertvolle Impulse für den Tierschutz gegeben“. Allerdings schied die parteilose Tierärztin Kari nicht freiwillig aus ihrem Amt, sondern wurde von Rainer entlassen. Hönig vom BUND bescheinigt ihr, als erste Bundestierschutzbeauftragte habe sie wichtige Wegmarken gesetzt. Wenn ihr schon jetzt schmaler Stab von vier Mitarbeiterinnen und das knapp bemessene Jahresbudget von knapp 500.000 Euro wegfallen sollten, würden die gerade entstandenen Strukturen für den Tierschutz wieder wegfallen, so Hönig.

„Wer das Amt einer unabhängigen Bundestierschutzbeauftragten ernsthaft will, sollte sich entscheiden“, fordert Tierschutz-Präsident Schröder, „entweder Parlamentarische Staatssekretärin oder unabhängige Bundestierschutzbeauftragte.“

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60 Kommentare

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  • Frau Brosius-Gersdorf lässt grüßen !! auch was hier geschieht ist eine lupenreine Kampagne gegen Frau Breher. Es ist zwar schlimm wenn der Politische Gegner das macht, nur selber nimmt man sich diese Freiheiten schon. Ein Paradebeispiel für gelebte Doppelmoral.

  • Ist ja nicht der erste Bock, der in dieser Regierung zum Gärtner gemacht wird.

  • Merz dreht die Politik in die 70er zurück, Das ist das, was der Wähler wollte. Schade eigentlich, dass die Union nicht den Umweltminister stellt. Der könnte wieder mal im Neopren durch irgendwelche Gewässer schwimmen, oder irgendwelche Getränke zu sich nehmen.

  • Und der nächste Rollback. Ratet mal, welche Partei. Wir werden als Spezies schlussendlich wieder bei einer Situation ankommen, in der Faustrecht gilt, und es keinerlei gesellschaftliche Verantwortung des Einzelnen gegenüber gar nichts mehr gibt. Andere Menschen, Tiere, Meere, etc. Alles wird geplündert und monetarisiert, bis nichts mehr übrig ist. Viel Spass in 50 Jahren! Aber Hauptsache morgen gibt's billigen Schweinehals satt!

  • Bei dieser Dame muss ich immer an MTG denken, ich weiß nicht warum…

  • taz: *„Das Amt der Tierschutzbeauftragten ist dann nur noch ein Namensschild, mehr nicht“.*

    Das reicht dem CSU-Agrarminister Alois Rainer ('Metzgermeister') doch vollkommen.

    taz: *„Mit Silvia Breher gewinnt der Tierschutz in Deutschland eine starke Stimme auf Bundesebene“, sagt Agrarminister Rainer.*

    Alle Achtung, denn einen guten Witz hat der Metzgermeister also auch immer parat.

    • @Ricky-13:

      Passt doch perfekt zur Union. Vorgaukeln von Kompetenz (Merz, Spahn, Dobrindt, …) in Verbindung mit einigen Claqueuren in den Medien zur Freude einiger weniger Interessengruppen.

  • Auch wenn manchem Tierschützer angesichts der neuen "Tierschutzbeauftragten" Fr. Breher, die als Staatssekretärin und Landwirtin jetzt wirklich denkbar ungeeignet für die Aufgabe ist, der Kamm schwillt: Ihre Vorgängerin ist definitiv nicht entlassen worden, auch wenn das in Medien und von Fr. Kari selbst so in die Welt gesetzt wurde. Ihr, Fr. Karis, Vertrag läuft im August des Jahres aus und wird nicht verlängert, was wiederum im Ermessen der Bundeslandwirtschaftsministers liegt. Auch dann, wenn Fr. Kari beteuert, gern weitermachen zu wollen. So ist das mit befristeten Verträgen.

    • @Vigoleis:

      Das ist natürlich ein Unterschied.

      • @Joe Schmoe:

        Wenn bei einem grünen Landwirtschaftsminister ein vergleichbarer Sachverhalt falsch dargestellt worden wäre, hätte ich das Gleiche geschrieben.



        Bei der inkriminierten Darstellung geht es nicht um das Ergebnis, sondern darum, die Motive des Ministers zu diskreditieren.

  • Solche Themen wie Tierschutz finden doch im andauernden Links-Rechts-Affentheater schon lange kaum noch Gehör.



    Schon mit grüner Regierungsbeteiligung war da wenig bis nichts.

    Muss daran liegen, dass Tiere CO2 ausstoßen, so, wie Boomer…😉

    • @Hungerboomer:

      Die Grünen haben also die Tierschutzbeauftragte gekündigt und abgeschafft? Oder tragen auch nach der Abwahl der Ampel die Verantwortung dafür?

  • Wer Tierschutz will, darf weder Landwirt noch Schlachter fragen, aber was anderes ist von der Union auch nicht zu erwarten.

    • @Flix:

      In Bezug auf Tierschutz ist die CDU leider wirklich die schlechteste Wahl und das sage ich als CDU Wähler. Die Nähe zum Bauernverband finde ich schlimm, siehe Nominierung von Vizepräsident Felßner zum Agrarminister.

      Auch die Tierschutzbeauftragte sollte unabhängig sein, also weder mit Parteibuch noch Verbindungen zur Nutztierlobby.

  • Da war wohl nicht nur Prof. Brosius-Gersdorf ein Dorn im Auge.

    Andere Länder haben in Sachen Tierschutz z. B. eine Qualzuchtkommission.



    Wir einen Metzgermeister.

    • @Kris63:

      Frau Brosius-Gersdorf ist ein guter Vergleich. Bei ihr wurden auch vor Amtsantritt auch böswillige Unterstellungen gemacht. Unterschied ist nur, dass sich bei ihr die Leute mit früheren Aussagen beschäftigt haben. Bei Frau Breher reicht schon Parteizugehörigkeit und das sie landwirtschaftliche Vergangenheit hat, um sie zu diskriminieren.



      Schon traurig. Ich bin sicher keiner der Kommentatoren hat sich mit Ihrer Vergangenheit beschäftigt.

      • @Thomas2023:

        Ihre Gegenwart reicht zur Diskreditierung völlig aus.

  • Klar das die NGOs alle meckern. Die haben lieber jemand der ihre Maximalforderungen vertritt.



    Das im Artikel erwähnte Zitat von Frau Breher zeigt das sie auch realistisch betrachtet was umsetzbar ist.

    • @Thomas2023:

      Frau Breher betrachtet realistisch, was umsetzbar ist. Ganz richtig. Und das ist vor allem das Problem für die Millionen Masttiere.



      Im Raum Cloppenburg-Vechta befindet sich eine der höchsten Viehdichten Deutschlands, wenn nicht sogar Europas. Die Region ist auch bekannt als einer der „Schweinegürtel“ Deutschlands. Allein im Raum Cloppenburg leben zum Beispiel über 1,4 Millionen Schweine, mit einer besonders hohen Schweinebesatzdichte (über 700 Schweine pro 100 Hektar landwirtschaftlicher Fläche), während der Bundesdurchschnitt bei etwa 159 Schweinen liegt. Einen ähnlichen Spitzenplatz nimmt diese Region auch hinsichtlich der Geflügelbetriebe ein.

      Wer hier in dieser Region im Landvolk (Deutscher Bauernverband) über Jahre aktiv ist, handelt nicht gegen die Interessen der Schweine- und Geflügelmäster, sondern vertritt die Interessen derer.



      Frau Breher war viele Jahre Geschäftsführerin beim Kreislandvolk in Cloppenburg. Durch Handlungen und Forderungen für mehr Tierschutz war sie nicht aufgefallen.

      Es darf also vermutet werden, dass sie sehr gut in einem Netzwerk von Schweine- und Geflügelmästern, sowie Schlachthofbetreibern verankert ist und deren Interessen vertritt.

    • @Thomas2023:

      Das, was die Agrarlobby als realistisch betrachtet, muss es wohl korrekt heißen. Oder verkürzt: Gar nichts, nada, …



      Der Raum Vechta/Cloppenburg ist neben seinen enormen Anstrengungen, dem Tierschutz genüge zu tun auch bekannt für seine gute Luftqualität und sein weder von Nitrat noch von resistenten Keimen belastetes Trinkwasser. Bei der Herkunft kann es ja nur besser werden. // Ironie aus.



      Anscheinend möchte die Union alles um mindestens 50 Jahre zurückdrehen, der Tierschutz gehört dann auch dazu.

      • @Flix:

        Wenn Sie sich ernsthaft mit dem Thema Tierschutz beschäftigt hätten, wüssten sie das sich in den letzten 50 Jahre sehr sehr viel getan hat und daran hat auch die CDU ihren Anteil. Das will niemand zurückdrehen, auch die CDU nicht. Bei einigen Themen gibt es andere Meinungen aber wir sind den meisten Ländern der Welt weit voraus bei dem Thema



        Und bitte machen Sie sich mal schlau was das Trinkwasser in Vechta angeht. Der Nitratwert beträgt aktuell 5,64 bei einem Grenzwert von 50 und die von Ihnen erwähnte Keimbelastung finde ich nicht.



        Ich behaupte nicht das alles OK ist, aber hat Ihnen jemand Fake-news aufgebunden.



        Wenn Sie da verlässliche Quellen haben, lasse ich mich natürlich gerne eines besseren belehren.

        • @Thomas2023:

          Also ein, zwei Kleinigkeiten sind passiert und ein erheblicher Teil ist auf den Markt bzw. ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zurückzuführen (Legehennen). Oder welche Fortschritte fallen Ihnen denn noch ein. Ach ja, der Kastenstand noch. Aber das war auch eher der Notgedrungen, dass man mit dem von BE begonnen Normenkontrollverfahren wieder ein höchstrichterliche Niederschlage kassiert, wie beim Kükentöten. Also der Gesetz-/Verordnungsgeber hat sich da sehr zurückgehalten. Der noch größere Skandal ist, dass wir überhaupt nicht wissen, wie es unseren Nutztieren geht oder ob irgendeine Entwicklung zu sehen ist. Stichwort NaTiMon/ Tiergesunfheitsdatenbank. Schöne Projekte mit guten Ansätzen, die in der Schublade verschwinden. Tierschutz interessiert denn halt doch nicht ernsthaft in der Politik. Noch ein Beweis gefällig - Borchert-Kommission.

        • Heike Holdinghausen , Autorin des Artikels, Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt
          @Thomas2023:

          Lieber Thomas2023, aktuelle, verlässliche Nitratwerte finden Sie hier. www.landkreis-vech...g_2023_K%C3%BC.pdf

          • @Heike Holdinghausen:

            Danke Frau Holdinghausen für diesen Link, dieser beweist eindrucksvoll wie (bewusst) manipulativ das Messnetz für Nitrat angelegt ist ! Die Vorgabe für Prüfstellen auf Nitrat ist das NUR auf Landwirtschaftlichen Flächen geprüft wird, was an sich schon ein Skandal ist da man damit alle anderen Quellen ausschließt, sich aber die drei Messtellen mit erhöhten Nitratwerten direkt an/oder innerhalb von Siedlungen befinden. Offensichtlicher kann man sein eigenes System nicht dazu (aus) nutzen um die gewünschten Ergebnisse ( erhöht Nitratwerte DURCH die Landwirtschaft) zu erhalten.

            • @Günter Witte:

              Sie meinen, das NLWKN, also die Behörde für Wasser- und Naturschutz hat bewusst die Messtellen so gelegt, dass den Landwirten die Schuld an den hohen Nitrat-Werten im Raum Vechta in die Schuhe geschoben werden kann? Und Sie meinen, die intensive Landwirtschaft in der Region hat keine Auswirkung auf die hohen Nitrat- und Ammoniumwerte?

              • @Manzdi:

                Haben Sie den Link von Frau Holdinghausen geöffnet und sich die Bilder der betroffenen Messtellen angeschaut ?? Dann dürfte es eigentlich keine Fragen mehr zu meinem Beitrag geben ...



                Das Messtellennetz, also wo beprobt wird, untersteht dem Bundes Umweltministerium. Hier war es (Jahrzehnte) lange Praxis aus viel zu wenigen Probestellen nur die Ergebnisse mit erhöhten Werten nach Brüssel zu melden, dafür wurde Deutschland von der EU abgemahnt das Messtellenetz auszubauen. Jetzt, da dies geschehen ist, sind die Werte so weit gesunken das die EU das angedrohte Verfahren wegen zu hoher Nitratwerte eingestellt hat. Also ist der Vorwurf der Manipulation nicht nur ein Verdacht sondern hiermit bewiesen.

          • @Heike Holdinghausen:

            Liebe Frau Holdinghausen.



            Wir haben hier im Forum über Nitrat im Trinkwasser geschrieben und dazu finden Sie hier die von mir zitierten aktuellen Daten aus juli 2025: www.wasserwerk-vec...naylse_07_2025.pdf

            Das ist auf den ersten Blick nur ein kleiner Unterschied der hier leider viel zu oft untergeht.



            Aber wenn man sich die Details anschaut ist Vechta ein gutes Beispiel dafür wie groß der Unterschied in der Realität sein kann.

          • @Heike Holdinghausen:

            Jetzt kommen sie ihm auch noch mit Fakten, das ist ja richtig gemein.

            • @Flix:

              Fakten sind immer gut und wichtig. Da habe ich nix dagegen. Gerne mehr davon

        • @Thomas2023:

          Sie sprechen hier vom Trinkwasser, aber die Stickstoffbelastungen in der Luft, im Boden und im oberflächennahen Grundwasser sind in der Region Cloppenburg-Vechta in vielen Bereichen alarmierend.



          Hierzu gibt es zahlreiche Quellen, u.a.:

          www.umweltbundesam...ion-in-deutschland

          Die Karten, die die Stickstoffedposition anzeigen, sind erhellend.



          Aber auch unter dem Stichwort Nitratmonitoring Vechta / Cloppenburg finden sich zahlreiche amtlich belegte Nachweise, dass die Belastung durch Nitrate und Ammonium viel zu hoch sind.

          Es reicht nicht, sich punktuell bestimmte Messparameter für das Trinkwasser rauszusuchen, da dieses aufbereitet ist.

        • @Thomas2023:

          Die Union hat sich in den letzen Jahren sicher nicht als Vorreiter des Tierschutzes hervorgetan, auch der Verweis, dass es woanders noch schlechter ist, dient doch nur der Beruhigung des eigenen schlechten Gewissens.

          Nun, das Wasser, das aus dem Hahn kommt, ist i.d.R. durch technische Maßnahmen (Nitratentfernung, Beimischung) innerhalb der Grenzwerte, die Situation im Brunnen- und Grundwasser ist z.B. hier beschrieben: vsr-gewaesserschutz.de/

          Diese Maßnahmen gehen letztendlich zu Lasten der Verbraucher, die Gewinne verbleiben, wie üblich, bei Wenigen.



          Mal ganz davon abgesehen, dass die Gülle aus der Gegend mittlerweile hunderte Kilometerweit entfernt ausgebracht, damit das Problem exportiert und die Verseuchung weiterer Flächen in Kauf genommen wird.

          • @Flix:

            Das Wasser, das aus dem Hahn kommt, ist i.d.R. NICHT durch technische Maßnahmen (Nitratentfernung, Beimischung) innerhalb der Grenzwerte.



            Diese Aussage entspricht zwar auch nicht der Realität, ist aber ist viel viel näher dran an der Realität als Ihre. Es ist zwar mühselig das zu recherchieren, aber ich nehme mir die Zeit bevor ich alles ohne zu hinterfragen übernehme, was NGOs und Lobbyisten mir erzählen wollen.



            Es wird zum Beispiel seit Jahren Panik geschürt mit theoretischen Kosten für Anlagen die Nitrat rausfiltern können . Versuchen sie mal herauszufinden ob in Deutschland irgendwo solche Anlagen in Betrieb sind.



            Und da die Nitratwerte im Grundwasser tendenziell seit Jahren leicht sinken, wird sich wohl kaum ein Wasserwerk in Zukunft so eine Anlage anschaffen müssen.



            Vielleicht in sehr seltenen Ausnahmefällen

    • @Thomas2023:

      Meine Einschätzung über die Neubesetzung für das Amt Tierschutzes in einem anderen Thread war zu 100% zutreffend.



      Eine Agrarlobbyistin aus dem Landvolk Niedersachsens (Deutscher Bauernverband) zudem aus der Region der intensiven Schweine- und Hühnermast ist nun am Ruder und berät zum Tierwohl.



      Die konventiellen Agrar- und Schlachtbetriebe wird es freuen. Dafür ist die CDU ja auch da.



      Die Tiere werden weiter leiden.

      • @Manzdi:

        Sie unterstellen einfach mal, das Frau Breher sich nicht gut genug für den Tierschutz einsetzen wird. Haben Sie sich überhaupt mit der Person beschäftigt bevor Sie sowas behaupten? Sie ist schon seit vielen Jahren mit dem Thema befasst und hat auf EU-Ebene Verbesserungen erreicht.



        Fachkompetenz im Bereich Landwirtschaft muss nicht heißen dass man gegen Tierschutz ist.

        • @Thomas2023:

          Die Verbesserungen auf EU-Ebene interessieren mich jetzt aber brennend. Was konkret war denn das?

        • @Thomas2023:

          Ihrem letzten Satz möchte ich nicht widersprechen, aber ich sehe den Zusammenhang zu Frau Breher nicht.

  • In Dänemark müssen sich Schlachthöfe verpflichten, Schulbesuche zuzulassen, damit Kinder sehen, woher ihr Fleisch kommt.

    Hierzulande kommt es zu Verurteilungen, Entlassungen und Lobbyarbeit. Was macht Dänemark in den Augen der fleischfressenden Normalos falsch?

    • @Troll Eulenspiegel:

      Wenn Kinder das wollen, sollten man das von mir aus ruhig zulassen. Es ist immer gut sich objektiv ein Bild zu machen. Man sollte sie nur nicht zwingen.



      Übrigens gibt es in Dänemark viel mehr von den von Ihnen liebevoll genannten "fleischfressenden Normalos". Also deutlich weniger Vegetarier/Veganer. Was macht Dänemark in Ihren Augen falsch?

      • @Thomas2023:

        Ganz genau: wenn Kinder das wollen! Dann ist das eine sehr sinnvolle Sache!

    • @Troll Eulenspiegel:

      Dänemark, das ewige Vorbild.

      Kinder zwangstraumatisieren, um sie zu Veganern umzuerziehen.



      Was maßt sich Staat dort an? Je nach Regierung aber auch in Deutschland vorstellbar.

      • @Hungerboomer:

        "Kinder zwangstraumatisieren, um sie zu Veganern umzuerziehen."

        Wenn die Realität traumatisierend ist, muss man - na klar - die Realität vor den Kindern verstecken. Die Kids könnten sonst noch auf die Idee kommen, selbstständig zu denken. Und das kann weder der Bauernverband noch anderen Interessenvertreter der Bauern zulassen, gell?

      • @Hungerboomer:

        Eine Schlachtung anzusehen, ist sicher eine Herausforderung. In unserer Gesellschaft haben wir diese Arbeit outgesourct und damit mental verdrängt. Sie findet aber in Deutschland Tag für Tag millionenfach statt.

        Wegschauen vor dem Tierleid ist einfacher. Man greift einfach ins Regal und kauft für die Kinder die lustige Bärchenwurst.

      • @Hungerboomer:

        1. Steht da nix von staatlich verodnetem Zwangsbesuch einer Schlachtung. 2. kann ich als Landkind berichten, dass das Zusehen bei einer Schlachtung keine Traumatisierung sein muss. 3. sollten auch Kinder wissen und erfahren dürfen, dass Hackfleisch mal eine Kuh war und Fischstäbchen ein Fisch. 4. wird man nicht automatisch Veganer, weil man schon mal eine Schlachterei gesehen hat. 5. könnte das dazu führen, dass Massentierhaltung und industrielle Schlachtung zurückgehen zugunsten lokaler und regionaler Viehhaltungs- und verwertungswege (wie damals) und weniger Fleischkonsum, der 6. gut fürs Klima wäre.



        Bislang maßen sich dt. Regierungen ja bloß an, dass Fleisch billig zu sein habe und landwirtschaftl. Industriebetriebe gefördert und protektioniert werden - im Gegensatz zu kleineren Betrieben.



        Aber: Die Strohmänner, die Sie aufstellen, zeigen zumindest, dass Ihr Fokus gar nicht auf dem Tierwohl liegt.

        • @hierbamala:

          Ja, ja. Die Kinder schlagen bestimmt selbst vor „lasst uns Tiere schlachten gucken“. Die Initiative dürfte schon woanders herkommen.



          Bei Punkt 2 bis 6 gebe ich Ihnen Recht. Überrascht?

          Mir geht es lediglich darum, dass Umdenken und bewusste Veränderung nicht wieder „von oben“ erzwungen werden sollte.



          Sonst geht es genauso nach hinten los wie die Genderei.



          Am Ende würde jede Initiative abgelehnt, egal, wie sinnvoll sie auch ist.

          Mit Strohmännern hat eine andere Perspektive im Übrigen nicht automatisch zu tun.

          Mit belehrender Arroganz und Druck aus der akademischen Oberschicht heraus hat die Linke in D schon genug verbockt, was eigentlich gute Ansätze waren.

          Ich wohne übrigens selbst auf dem Land und bin im Tierschutz aktiv. Nicht auf großer, politischer Bühne a la PETA, sondern ganz praktisch an der Basis.

      • @Hungerboomer:

        Wenn am Ende Veganer dabei herauskommen, wäre das nicht mal das Schlechteste.



        Hier auf dem Land kommt Mensch in der Kindheit durchaus mit der Schlachtung von Tieren in Berührung, deshalb ist der Veganismus auch so weit verbreitet.



        Fürchten Sie etwa, dass die Art und Weise, wie das industriell geschieht, eine andere Wirkung auf die Menschen hat?



        Und was soll daran anmaßend sein, wenn Schüler:innen demonstriert wird, dass es mit der heilen Welt aus der Werbung nicht soweit her ist? Aber gut, mit aufgeklärten Verbrauchern:innen hat die Union eher wenig am Hut, da lässt sich frau doch lieber mit Nestle ein.

        • @Flix:

          Ich denke mal nicht an die große Politik, an die hehren, moralischen Ansprüche.



          Ich stelle mir vor, wie eine Schulklasse durch die Schlachtung getrieben wird.



          Viele Kinder werden das gut verkraften und auch reflektieren. Manche werden sich sogar zum Vegetarier oder gar Veganer entscheiden, alles gut.

          Mir geht es um die einzelnen, empfindsamen Kinder, für die das Erlebte der Schock ihres Lebens, mindestens ihrer Kindheit, würde.



          Was ist mit denen? Scheiß auf sie? Vielen Dank. Soviel Sendungsbewusstsein ginge mir ab, das zu rechtfertigen. Auch nicht mit dem Tierschutz im Sinn.

  • Das Land hat Schwarz gewählt und bekommt nun schwarze Politik. Was haben die „Umweltverbände“ denn erwartet ?



    Unter rot/grün ist viel besser gelaufen - nur war das genau diesen Verbänden immer zu wenig und es wurde ausgiebig gemeckert.



    Jetzt gibts die Alternative kostenlos und mit Garantie!

    • @M_Kli:

      Schwarz und leider AfD wurden wohl eher stärkste Parteien, weil vieles unter Rot/Grün desaströs gelaufen ist. Zum Beispiel fehlende Konsequenzen nach antisemitischen Jubelfeiern zum 7. Oktober, Kalifat Demos oder islamistischen Anschlägen. Die CDU hat härtere Gesetze in allen Fällen angekündigt, während die Ampelregierung nur gemahnt hat. Ob sie es umsetzen kann, muss man sehen.

      In Bezug auf Tierschutz haben Sie aber recht und die grundlose Entlassung einer kompetenten und fachnahen Tierschutzbeauftragten ist ein Unding.

      • @_Mephisto_:

        Verzeihung, Sie schätzen die Lage entgegen den Fakten ein.



        Die Union (CxU) profitiert von der Gesetzgebung der Ampel, zumindest was die Migration angeht. Die Zahlen gehen massiv runter, weil die Ampel die härteste Anti-Migrations-Gesetzgebung in der Geschichte des Landes durchgebracht hat (man kann davon halten was man will - ich persönlich halte das für falsch, insbesondere die Abschaffung des Familiennachzugs von 12.000 Menschen p.A.). Bisher hat die CxU KEIN EINZIGES Gesetz zur Migration oder anderen Themenfeldern durchgebracht, nur rechtswidrig Grenzkontrollen mit Pushbacks eingeführt und einen Haushalt verabschiedet, an dem die Ampel gescheitert ist, denn die aufgeweichte Schudengrenze war noch nicht wirksam.



        Daher wäre es schön, wenn Kommentare hier halbwegs faktenbasiert erfolgten.

  • Frau Ariane Kari ist eine ausgezeichnete, fachkundige und unabhängige Tierschutzbeauftragte. Sie hat viele Problempunkte im Tierschutz angepackt, u.a. Kritische Stellungnahmen zur umstrittenen CO2- Betäubung von Schlachtschweinen, Videoüberwachung in Schlachthöfen ( die Behörden schauen zu viel weg usw.) Das passt der CDU-Fleisch- und Tierhaltungslobby aber nicht, deswegen musste Frau Kari weg. Staatssekretärin Breher ist studierte Juristin, aber hat enge Kontakte zur Lobby in Schlacht- und Fleischwirtschaft. So mag es unser neuer Landwirtschaftsminister und die CDU, die eine blasse und schwache Person auf diesem Posten bevorzugt.

    • @KLaus Hartmann:

      Sie behaupten mal einfach so sie hätte "enge Kontakte zur Schlachtwirtschaft".



      Haben Sie da irgendwelche Belege oder Anhaltspunkte? Und sie dann auch noch indirekt als "blass und schwach" zu bezeichnen ist für mich da schon üble Verleumdung

      • @Thomas2023:

        Bei der Begeisterung für Frau Breher ned übers Ziel hinausschießen, als BT-Abgeordnete für die Ecke da oben möge sie sich mit der lokalen Wirtschaft auskennen und auch ma auf Parties von Verbänden wie z.B. ihrem ehemaligem Arbeitgeber zu sehen sein. ;)

    • @KLaus Hartmann:

      "Frau Ariane Kari ist eine ausgezeichnete, fachkundige und unabhängige Tierschutzbeauftragte."

      Und eine engagierte noch dazu.

      Im Gegensatz dazu fehlt Silvia Breher als parlamentarischer Staatssekretärin im Ressort von Agrarminister Alois Rainer vor allem die Unabhängigkeit.

      Sie wird in erster Linie Regierungssprecherin für die wirtschaftspolitischen Ideologien der CDU/CSU sein, aber nach außen hin einen Sticker mit der Aufschrift "Tierschutzbeauftragte" tragen.

  • Jemand m. Unions-Stallgeruch u. dieser Vita zukünftig in d. Augiasstall, was soll das bitteschön werden?



    Mein Kopfkino spielt soeben auf Monty Python.



    Vermutlich soll endlich mal Ruhe einkehren.



    Den Gefallen werden taz, PETA usw d. Politik aber nicht tun.



    1996 taz



    "Oldenburg. Das Netz um den „Hühnerbaron“ Anton Pohlmann wird immer enger. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Oldenburg hat ein Haftrichter den wegen vorsätzlicher gefährlicher Körperverletzung erlassenen Haftbefehl um drei Punkte erweitert: Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wird der umstrittene Agrarunternehmer aus Neuenkirchen (Kreis Vechta) nun auch der unterlassenen Hilfeleistung, 14 Vergehen gegen das Arzneimittel- sowie zwei Vergehen gegen das Lebensmittelgesetz verdächtigt."



    /



    "Es geht um heimliche Aufnahmen in einem Schlachthof, die die Qualen von Schweinen bei der Betäubung zeigen. Tierrechtsaktivisten wollen sie weiter zeigen - und wehren sich gegen ein Gerichtsurteil.



    Nach dem Prozess um den Einbruch in einen Schlachthof im Landkreis Vechta und der Veröffentlichung heimlicher Aufnahmen gehen die beiden Tierrechtsaktivisten in die nächste Instanz. Ihr Anwalt habe am Montag Berufung gegen das Urteil..."



    stern.de

  • Warum erwähnen Sie in dem Artikel, dass die bisherige Tierschutzbeauftragte entlassen wurde? Das stimmt doch gar nicht.



    Ihr Vertrag ist ausgelaufen und wurde nicht verlängert. Das ist etwas anderes, als jemanden zu entlassen.

    • @Dirk Osygus:

      Ihr Vertrag ist ausgelaufen und wurde nicht verlängert. Das ist etwas anderes, als jemanden zu entlassen.

      Inhaltlich macht es NULL Unterschied. In beiden Fällen darf der Landwirtschaftsminister eine(n) ihm gefällige(n) NachfolgerIn ernennen.

    • @Dirk Osygus:

      Das allerdings ist das Wichtigste in diesem Bericht, inhaltlich hat es enorme Bedeutung ob der Vertrag nicht verlängert oder gekündiogt wurde. Überthaupt keine Bedeutung hat es, dass die csdU glasklare Lobbypolitik umsetzt wie an anderen Stellen ebenso. Es ist der sichtbare Zerfall von Anstand, Moral und Fairness in dieser ach so christlichen Partei.

    • @Dirk Osygus:

      Der Tenor der Presse:



      "Agrarminister Rainer entlässt Bundesbeauftragte für Tierschutz Ariane Kari"



      www.agrarheute.com...40#google_vignette



      Offensichtlich sind das die Schlagzeilen, die im Vordergrund stehen🤔



      Auch bei topagrar.com

    • @Dirk Osygus:

      Ich hatte gelesen, dass ihr der Arbeitsauftrag entzogen wurde, ohne ihre Einwilligung. Klingt nach Entlassung.

    • @Dirk Osygus:

      Ja Dirk, ist schon gut. Die Union dreht gerade alles, außer der Vermögenssteuer, zurück auf 80iger Jahre. Nebenbei stellt die Union soziale Errungschaften in Frage und will diese abschaffen. Vielleicht sollten Sie und andere mal aufwachen. Von Wirtschaftskompetenz ist übrigens weit und breit zu sehen, es sei denn Sie halten Korruption für Kompetenz.