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Spritzen-Attacken bei Fête de la MusiqueIm Stich gelassen

Valérie Catil
Kommentar von Valérie Catil

Bei der Fête de la Musique wurden Frauen in Frankreich mit Spritzen gestochen. Männer riefen online dazu auf. Dass sich Täter sicher fühlen, hat System.

„Needle-Spiking“: die Opfer sind hauptsächlich Frauen Foto: imago

S exuelle Gewalttäter wähnen sich zu sicher. Nur ein Bruchteil der von ihnen begangenen Straftaten wird zur Anzeige gebracht. Ein noch kleinerer Teil landet vor Gericht. Ein wiederum noch kleinerer Teil der Täter wird verurteilt. Ihre Sicherheit hat System. Der Glaube von Tätern, unantastbar zu sein, manifestiert sich so weit, dass sie ihr Vorhaben sogar öffentlich ankündigen. Zuletzt vergangenes Wochenende in Frankreich.

Nach der Fête de la Musique, einem Musikfestival zum Sommerbeginn, haben Mädchen und Frauen landesweit gemeldet, mit Spritzen attackiert worden zu sein. 145 davon erstatteten deswegen Anzeige.

Im Vorfeld hatte es in verschiedenen sozialen Medien Posts von Männern gegeben, in denen sie ankündigten und dazu aufriefen, Frauen bei den Feiern in der Stadt mit Spritzen zu stechen. Welche Substanzen sich in den Spritzen befanden, wird derzeit durch toxikologische Gutachten ausgewertet und ist bisher noch unbekannt. Die Betroffenen litten unter Schwindel, Übelkeit und schmerzhaften Einstichlöchern.

Sogenanntes „Needle-Spiking“ gibt es nicht zum ersten Mal in Frankreich – 2022 gab es die erste Welle im Land. Bei einigen Frauen konnte danach GHB, eine Vergewaltigungsdroge, im Blut nachgewiesen werden. Auch in Deutschland meldeten Frauen 2022 in einem Berliner Club von Needle-Spiking betroffen gewesen zu sein. Ausreichende Beweise dazu konnte man nicht feststellen – was auch daran liegen könnte, dass es schwer ist, GHB nach gewisser verstrichener Zeit im Blut festzustellen.

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Vergewaltigungen an Gisèle Pelicot waren online bekannt

Die Angriffe bei der Fête de la Musique lassen einen sprachlos zurück. Wie konnte es so weit kommen, obwohl sich potenzielle Täter im Internet zuvor zu erkennen gegeben und ihre Absichten offengelegt hatten? Die Antwort darauf ist: Es konnte sehr leicht so weit kommen. Denn es hat schon gravierendere Gewaltverbrechen an Frauen gegeben, die über die versuchte Betäubung hinausgingen, bei denen sie sich im Internet systematisch selbst überlassen wurden.

Der wohl bekannteste Fall ist Gisèle Pelicot. Auf der Webseite coco.fr – mittlerweile ist die Seite offline – wurde die Französin von ihrem damaligen Ehemann auf seinem offenen Kanal „À son insu“, also „Ohne ihr Wissen“ Männern zum Sex angeboten. Er betäubte sie, vergewaltigte sie und ließ die fremden Männer dasselbe tun. Den Behörden war die Seite bekannt: Drogen- und Waffenhandel, Pädokriminalität, Prostitution und homophobe Gewalttaten organisierten Nutzer auf der Seite.

Eine Auswertung von Polizeidaten ergab, dass zwischen dem 1. Januar 2021 und dem 7. Mai 2024 etwa 23.000 Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit der Plattform eingeleitet wurden. Ihre Abschaltung erfolgte im Übrigen nicht durch den Pelicot-Fall, der den Behörden ab 2020 bekannt war, sondern wegen eines homophoben Mordes, der 2024 mithilfe der Seite geschah. Die hundertfache Vergewaltigung einer Frau war nicht Grund genug.

Natürlich ist das kein französisches Problem. „STRG_F“, ein Rechercheformat des NDR, deckte kürzlich ein weltweites Vergewaltigungsnetzwerk auf. In Gruppen auf der Messengerplattform Telegram gaben sich Männer Tipps darüber, mit welchen Mitteln sie ihre Partnerinnen am erfolgreichsten betäuben können. Danach teilten sie Bilder und Videos der schlafenden Frauen und ihrer Vergewaltigungen.

Weltweites Vergewaltigernetzwerk – für alle zugänglich

In einer der Gruppen waren knapp 73.000 Mitglieder, auch aus Deutschland. Auch auf einer Pornografieseite fand „STRG_F“ Täter aus Deutschland, die sich dort vernetzten, Anweisungen und Vergewaltigungsvideos teilten und sich gegenseitig feierten.

Den Fall eines Mannes aus Niedersachsen, der seine Frau über 15 Jahre betäubte, die Vergewaltigungen filmte und auf der Seite hochlud, machte das Rechercheteam im Juli 2023 dem Bundeskriminalamt bekannt. Mehr als ein Jahr später und nur auf Nachfrage, nachdem ein neues Video auf seinem Profil erschienen war, begann die Polizei die Ermittlungen. In der Zwischenzeit wurde die Frau etwa alle zwei Wochen von ihrem Mann betäubt und vergewaltigt. Ihr Leid war nicht dringend genug.

Alle, die dabei zusahen, haben ohnehin nichts zu befürchten. In Deutschland ist es nicht strafbar, Vergewaltigungsaufnahmen von Erwachsenen zu besitzen oder zu downloaden. Das Bundesjustizministerium sieht auch nicht vor, dies zu ändern. Die Frauen, die darauf abgebildet sind, sind eine Gesetzesänderung nicht wert. Auch die Porno-Seite darf in Deutschland online bleiben.

Für Frauen bleibt die Realität grausam: Täter fühlen sich nicht nur sicher. Sie sind es auch.

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Valérie Catil
Gesellschaftsredakteurin
Redakteurin bei taz zwei, dem Ressort für Gesellschaft und Medien. Studierte Philosophie und Französisch in Berlin. Seit 2023 bei der taz.
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36 Kommentare

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  • Die offene Gesellschaft ist wohl am Ende, wenn solche Typen ihr Unwesen treiben.

  • "In Deutschland ist es nicht strafbar, Vergewaltigungsaufnahmen von Erwachsenen zu besitzen oder zu downloaden. Das Bundesjustizministerium sieht auch nicht vor, dies zu ändern."



    Sind ja bloß Frauen. Who cares. Zum kotzen.

  • Wir sind mitten in einem Krieg der Geschlechter, der von Maennern ausgeht. All die Maenner, die zu dem Nadel-Angriff aufgerufen haben, sind verstoerte Individuen, die fuer ihre Unsicherheiten, fuer ihr komplettes persoenliches Versagen, Frauen verantwortlich machen und sich an ihnen raechen wollen. Es waren Frauen, die nicht mit ihnen ausgehen wollten, die einen besseren Schulabschluss und damit die bessere Stelle bekommen haben, Frauen, die das tun was fuer Maenner seit Jahrtausenden selbstverstaendlich ist: ein selbstbestimmtes Leben fuehren. Und anstatt sich selbst zu hinterfragen, geben diese Maenner den Frauen die Schuld. Schuld fuer fehlende Empathie fuer deren Selbstmitleid, Schuld dafuer "nein" zu einem Mann zu sagen, Schuld fuer die Unabhaengigkeit und Lebenslust der Frauen.



    Gewinnen werden sie diesen Krieg, weil sie von Gesetzen - hauptsaechlich von Maennern gemacht - beschuetzt werden.



    Deswegen muessen Frauen dafuer kaempfen, dass die Gesetze geaendert werden. Es wird ein langer Kampf werden, aber es ist nicht unmoeglich. Schliesslich haben wir es Frauen zu verdanken, dass Upskirten in Deutschland nun verboten ist!

    • @NovaBel:

      „Frauen, die das tun was fuer Maenner seit Jahrtausenden selbstverstaendlich ist: ein selbstbestimmtes Leben fuehren“



      Ich kann es nicht mehr hören, bis vor 150 Jahren konnten auch Männer nicht wählen, es war eine Zusammenarbeit die das überleben ermöglichte. Aber ja die Männer hatten immer alle Möglichkeiten, wer kennt sie nicht die Geschichte vom Ziegenpeter der im Jahre 1755 weil er Lust hatte an die uni ging

  • Widerlich und pervers!



    Drakonische Strafen für die sehr wenigen, aber überführten Täter würden die Mitläufer vielleicht abschrecken. Wer so etwas tut, dem gehört auf jeden Fall eine Haftstrafe ohne Bewährung aufgebrummt, damit er mal Zeit sich in Ruhe zu überlegen, wie sehr er neben der Spur von Moral und Anstand läuft.

    • @Hans Dampf:

      Vor allem muss man die Betreiber der Plattformen zur Verantwortung ziehen, über die solche Dinge verbreitet werden. Und zwar mit Haftstrafen. Nicht mit lächerlichen Geldstrafen.

    • @Hans Dampf:

      Vor allem muss man die Betreiber der Plattformen zur Verantwortung ziehen, über die solche Dinge verbreitet werden. Und zwar mit Haftstrafen. Nicht mit lächerlichen Geldstrafen.

  • Es fängt bei den gutbürgerlichen Deutschen aus der politischen "Mitte" an (beiderlei Geschlechts), die "Gender Studies" für überflüssigen Blödsinn halten und hört bei solchen Massenübergriffen noch nicht auf. Als junger Studi Ende der 80er hatte ich den Eindruck, dass der Feminismus gesellschaftliche Breitenwirkung entfaltet hatte, in den letzten Jahren sehe ich für jeden Schritt nach vorne zwei zurück.

    • @hessebub:

      Ich bezweifle, dass Kritik an Gender Studies zu Vergewaltigungen unter Betäubung oder Attacken mit Spritzen auf Veranstaltungen führt.

      Alles in einen Topf zu schmeißen, hilft meist nur den Schlimmsten.

      Ihre Perspektive auf die Entwicklung des Feminismus teile ich.

      Ich befürchte, es gibt einen Grund für die Veränderung seit Ende der 80er.

      • @rero:

        Ich sage es fängt da an, weil das dauernde Genörgel an Gender Studies ja darin begründet ist, nicht hören und wissen zu wollen, wie Männer- und Frauenrollen, wie Patriarchat, strukturelle Gewalt gegen Frauen, Männerbilder, die zu Gewalt führen und vieles andere funktioniert, weil das zu einer schmerzhaften Auseinandersetzung mit den Ursachen solcher gegendertener Gewalt führen müsste und zu anderen Werten, Gesetzen und Erziehungsmethoden...Wie in einem anderen Kommentar geschrieben sind solche Taten nicht die Akte irgendwelcher randständiger "Perverser," sondern kommen aus der Mitte der Gesellschaft. Vergewaltiger, Schläger u.a. sind nicht die psychopathischen Monstren aus Netflixserien, sondern biedere Familienväter, der Kollege in der Firma, etc. Nicht alle männer, aber "normale" Männer. Und die (Selbst)Objektivierung von Frauen ist ja Pflichtfach in den sozialen Medien, die Kinder und Jugendliche von 3 Jahren aufwärts inzwischen ungehemmt konsumieren.

  • Ausgegrenzt sein macht krank. Sexuell ausgrenzt zu sein trifft die eigene Existenz ins Mark. Französischen Medien reden wieder über die Vornahmen der Festgenommenen. Das ist dummes Zeug und taugt bestenfalls als Hinweis, dass den Tätern möglicherweise auch das Angebot vollständiger Ver*wahr*losung und des Sichtotsaufens als Ausweg nicht nutzen konnten.

  • Ich persönlich finde in diesem Zusammenhang Ausdrucksweisen wie: "sie wurde gestochen" oder "sie wurde vergewaltigt" nicht treffend.

    Besser wäre: "er hat...!", "Männer haben...!".

    Und weiter schließe ich mich Grauton an: Die Scham muss die Seiten wechseln. Eine vergewaltigte Frau kann nichts dafür, niemals! Egal ob sie betrunken war, Drogen konsumierte, nackt auf der Straße herumgelaufen ist, Prostituierte ist... Ihr wurde Gewalt angetan. Punkt.

  • Vater Staat richtet nicht über seine Söhne ... jeder kennt ein Opfer, keiner kennt einen Täter ...

    www.youtube.com/watch?v=KnKFcD5aAtk

  • Wäre ja eigentlich ein Grund für nen Steuerboykott. Alle diese Beamt*innen, die nix tun!!!!, bezahlen wir Steuerzahlerinnen ja auch! Für den Mord an einem schwulen Mann werden sie widerwillig aktiv, für eine Frau -- pah! Naja, das war in Frankreich, aber es würde mich mal interessieren, was da juristisch rauskommt, wenn man so'nen Steuerboykott durchfechten würde. Was schätzt ihr? Fachleute hier?

  • Den Zusammenhang zwischen (gefährlicher) Körperverletzung mit einer Nadel und sexueller Gewalt ergibt sich mir hier nicht so recht. Er ergibt sich noch weniger, wenn man dann im Guardian liest, dass garnicht nur Frauen betroffen sind.

  • Der Artikel bleibt leider unklar. Warum riefen die Männer im Netz dazu auf, Frauen mit Spritzen zu attackieren? Durch das Aneinanderreihen mit Vergewaltigungsverbrechen wird nur suggeriert, dass Vergewaltigung das Ziel der Spritzenattentate war. Wurde denn in den Posts dazu aufgerufen, auch indirekt und verklausuliert? Auch ZON schweigt sich hierzu aus.

  • Ganz offensichtlich wissen die französischen Behörden nicht was die Bildung einer terroristischen Vereinigung bedeutet, denn darum handelt es sich bei den Spritzentätern und entsprechend müssen sie verfolgt werden und sich verantworten.

  • Die deutsche Justiz ist nicht frauenfeindlich, sie ist opferfeindlich. In diesem Land bleibt schwere Körperverletzung ungesühnt, weil die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wegen "geringer Schuld" einstellt, massiv überhöhte Geschwindigkeit wird mit einem "dududu" geahndet, dokumentierte Polizeigewalt, schwerstes Staatsversagen (Hanau, Love Parade, Ahrtal-Flut, Maskenskandal, ...) "eingestellt", mutmaßliche Mörder lauen frei herum, weil die Justiz Fristen nicht einhält und wenn es dann mal Urteile gibt, dann orientiert sich das Strafmaß zumeist am untersten Ende (Bewährung für Gruppenvergewaltigungen, Jugendrecht bis 21 ist Standard).



    Das alles ist Ausdruck des Selbstbilds des Staat gegenüber seinen Bürgern. Täter wegsperren kostet Geld, Politiker genießen Personenschutz, 'Otto-Normal' soll halt zuhause bleiben, wenn ihm das Risiko in der FuZo oder im Park zu groß ist.



    Aber wehe, der Untertan postet ein kritisches Meme, dann gibt es eine Hausdurchsuchung oder er weigert sich GEZ zu zahlen, nur weil er auf das ÖR-Angebot dankend verzichtet, dann drohen 6 Monate Erzwingungshaft.

    • @Martin Eugenio Restrepo:

      Ihr Kommentar ist größtenteils sehr reflektiert und zutreffend.

      Schade ist aber, dass Sie am Ende die Narrative der gesichert rechtsextremen AfD widergeben und gegen die einzigen Medien schreiben, die nicht in Besitz von Multimilliardären und nicht von Werbung abhängig sind und deshalb frei von Beeinflussung sein könn(t)en. Die Hausdurchsuchung (ich habe von einer einzigen gehört) wurde durch eine übermotivierte Staatsanwaltschaft und einen Richter veranlasst, nicht von irgendeinem Politiker, denn der kann das gar nicht anordnen!

      Auch ich habe viel Kritik an den ÖRR und halte die für sehr verbesserungswürdig, aber trotzdem bin ich sehr froh, dass es sie (noch) gibt und mir ist bewusst, warum gerade die gesichert rechtsextreme AfD so massiv gegen die ÖRR Stimmung macht.

  • Psychiatrie oder Knast? Das ist hier die Frage.

    Möglichst lange, das ist wiederum keine Frage.

    Mit Spritzen stechen. Man muss kein Freudianer sein um augenblicklich die Assoziationen zu sehen.

    Das alles ist so erbärmlich - was für ein trauriges kaputtes Leben!

    • @shantivanille:

      Definitiv, erstmal Knast!

  • Weiter kann man bei diesen erschreckenden Angriffen auf Frauen nicht an dem Vorfall vorbeischreiben. Kein erkennbares Mitleid mit den Opfern, die in größte Angst geraten sind! Eine niedrigschwellige Internetmobilisierung und Ermunterung der Täter, die es meines Wissens so noch nicht gegeben hat! Die Autorin redet natürlich von Abgründen menschlichen Handelns. Die gingen, gehen, in ihrer Brutalität und Unmenschlichkeit weit über diese Spritzenattacken hinaus. Aber nochmal, über das aktuelle Geschehen schweigt sie! Unverzeihlich, aber zu viele weibliche Opfer wissen, wo das Mitleid des Feminismus gern mal schwächelt.

    • @naichweissnicht:

      Danke.

    • @naichweissnicht:

      Inwiefern "schwächelt hier das Mitleid des Feminismus"?

      Dass die "Abgründe menschlichen Handelns" weit über die Spritzenattacken hinausgehen, verschweigt die Autorin nicht, z.b. mit dem Verweis auf den Fall Pelicot oder das deutsche Pendant dazu.

      Ich lese den Artikel als Zusammenfassung bzw. Kommentar eines untragbaren, aber leider zutreffenden Zustands unserer Gesellschaft.

    • @naichweissnicht:

      Sie haben die Schlagzeile gelesen?



      Im Stich gelassen!



      Stärker kann man mit den Opfern kaum mitfühlen und Solidarität zeigen!



      Im Artikel geht es dann darum, was zu tun ist und zu tun wäre!



      Aus Ihrem Kommentar entnehme ich dagegen eine Vorwurfshaltung, die ins Aggressive mündet und unbelegt bleibt.



      Auch frage ich mich, wo in Ihrem Kommentar das Mitleid für die Opfer zum Ausdruck gebracht wird. Ich finde auch keinen Versuch einer Analyse des Vorgefallenen.



      Nur den Versuch, die Autorin des Artikels und ,den Feminismus‘ in Misskredit zu bringen.



      Woher kommt das?

  • Die Scham muss in D noch die Seiten wechseln.

  • „Needle-Spiking“

    Es gibt sogar schon einen Namen für den Irrsinn.

    Fakt ist, dass sich solche Dinge eigentlich leicht verfolgen lassen würden. Die Täter und Anstifter verstecken sich ja nicht mal besonders. Aber in kaum einem Land werden ausreichend Ressourcen bereit gestellt. In D stellt man die Polizei lieber sinnlos an die Grenze...

  • Wenn man das liest will man nur kotzen. Deutsche "Sicherheitsbehörden" kommen scheinbar immer noch nicht mit dem Neuland Internet zurecht und halten ihre vorsintflutlichen Strafgesetze für alle Zeiten gesetzt.



    Französische "Sicherheitsbehörden" greifen trotz öffentlicher Vorankündigung nicht ein, obwohl sie ja angesichts der islamistischen Anschläge in der Vergangenheit in der Lage sein müssten auch bei Großveranstaltungen den Zugang zu kontrollieren.

  • Was ist das für eine Gesellschaft, die Gewalttaten gegenüber Frauen akzeptiert?



    Die Spritzen-Täter sind ganz "normale" Männer, eure Nachbarn, Brüder, Freunde. Ekelhaft und widerlich.

    • @Hatespeech_is_not_an_opinion:

      "Was ist das für eine Gesellschaft, die Gewalttaten gegenüber Frauen akzeptiert?"

      Eine Gesellschaft, die in ihren Normalzustand zurückkehrt.

    • @Hatespeech_is_not_an_opinion:

      Um das mal klar zu stellen: Nein, es sind offensichtlich nicht "ganz normale" Männer.

    • @Hatespeech_is_not_an_opinion:

      Sind Sie sicher?

      Bisher habe ich nirgendwo irgendwelche Beschreibungen eines bestimmten Tätertyps gelesen.

      Was wiederum interessant ist. Keinerlei Profilings?

  • Kann man kaum glauben: Ein Konglomerat an Straftaten, Körperverletzung, Vergewaltigung , Verstöße gegen des Arzneimttelgesetz (Strafrahmen bis 3 Jahre), Verstöße gegen das Betäubungsmttelgesetz ( Strafrahmen bis 5 Jahre ggf. höher), Wiederholungstäter, gewerbsmäßige Begehung evtl. an Minderjährigen, Bandenbildung, Vorsatz - keine Ermittlungen, keine gesetzgeberischen Initiativen ?

    • @Hans - Friedrich Bär:

      Also alles wie gehabt, Frauen(rechte) werden in patriarchalischen Gesellschaften mit Füßen getreten (ein bekanntes Beispiel: Verbot des Rechts auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper durch §218 StGB).

      Es liegt noch ein langer Weg vor den Frauen und uns emanzipierten Männern, bis wir (hoffentlich irgendwann) in einer gerechten Gesellschaft leben.