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Selenski zu Besuch in BerlinMilitarisiertes Denken

Bernhard Clasen
Kommentar von Bernhard Clasen

Der ukrainische Präsident Selenskyj trifft Bundeskanzler Merz in Berlin. Ein Blick auf die Berichterstattung zeigt, dass sie die falschen Prioritäten setzen.

Berlin, 28. Mai: Bundeskanzler Merz empfängt den ukrainischen Präsidenten Selenskyj mit militärischen Ehren im Bundeskanzleramt Foto: Christian Spicker/imago

D er ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besucht Berlin. Das ist schön. Und Kanzler Merz und Selenskyj haben viel zu besprechen.

Doch wie sieht ihre Tagesordnung aus? Öffentlich einsehbar ist die nicht, aber ukrainische Medien berichten wenige Stunden vor Selenskis Eintreffen in Berlin, worüber gesprochen werden soll. Und das sind vor allem: Waffen.

Wo sind die Punkte „Wie lässt sich das Morden in der Ukraine stoppen?“ und „Wie bereiten wir uns auf Friedensverhandlungen vor?“ auf der Tagesordnung von Präsident Selenskyj und Bundeskanzler Merz? Sucht man sie ganz oben, sucht man vergeblich. Sicherlich werden sie unter „Diverses“ abgehandelt.

Im Vorfeld des Besuches ist auch in deutschen Medien viel von „Raketenreichweite“, Taurus, „noch mehr Waffen“, Drohnen, Abfangjäger, „mehr Munition“, Panzerhaubitzen, Gamechangern, Marschflugkörpern und einem längeren Krieg, auf den man sich angeblich einstellen muss, die Rede. Wollen wir mal hoffen, dass man sich da nicht eine Selffulfilling Prophecy geschaffen hat.

Manche sehen es gar als „Haken“, dass Deutschland bisher keine Waffen an die Ukraine geliefert hat, die für Angriffe weit in russisches Territorium hinein eingesetzt werden könnten. Und eine FDP-Politikerin rät, nicht an die Moskauer Geschichte zu glauben, die Marschflugkörper Taurus könnten Moskau erreichen. Offensichtlich hat sie in Geografie nie gute Noten gehabt.

Es gibt keine militärische Lösung

Tagesordnungen sind keine technische Frage. Sie geben Aufschluss über die Prioritätensetzung derer, die sich die Tagesordnung einfallen lassen. Wer Waffensysteme und einem längeren Krieg ganz oben in der Tagesordnung ansetzt, denkt an militärische Lösungen des Krieges. Doch es gibt keine militärische Lösung des Krieges gegen die Ukraine.

Und dabei gibt es viel zu besprechen, wenn man Frieden, einen Waffenstillstand und Verhandlungen will. Angefangen mit der Frage, wie man die USA im Verhandlungsprozess halten kann, wie man einen Waffenstillstand gestalten kann, bis zum Verhandlungsort. Überlegenswert sollte auch sein, wen man gerne als Vermittler hätte: Papst Leo XIV. oder Recep Tayyip Erdoğan?

Wollen wir wirklich warten, bis eine Seite wirtschaftlich, militärisch oder den Vorrat an Ressourcen – übersetzt in menschliche Sprache: Menschen – ausgeschöpft hat?

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Bernhard Clasen
Journalist
Jahrgang 1957 Ukraine-Korrespondent von taz und nd. 1980-1986 Russisch-Studium an der Universität Heidelberg. Gute Ukrainisch-Kenntnisse. Schreibt seit 1993 für die taz.
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56 Kommentare

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  • „Wie lässt sich das Morden in der Ukraine stoppen?“

    Die Frage ist in leicht abgewandelter Form längst beantwortet:



    „Wann hört das Morden in der Ukraine auf?“



    a) Wenn Russland niemanden mehr zum Ermorden in der Ukraine findet



    b) Wenn Russland am Morden gehindert wird



    c) Wenn das Morden für Russland zu teuer wird



    d) Wenn Russland von der Idee Ukrainer ermorden zu müssen abkommt

    d) ist nicht abzusehen



    a) ist aus moralischen Gründen nicht erstrebenswert



    auf b) und c) können wir auch aus der Ferne positiven Einfluss nehmen. Durch militärische Unterstützung der Ukraine.

    Aber einige Menschen schienen sich immer wieder und wieder im Kreis drehen und damit unnötig Zeit und Energie verschwenden zu wollen.

  • Zu glauben, dass Putin nach der einer durch einen Friedensvertrag besiegelten Annektion von Gebieten seine Kriegswirtschaft abwickelt und nicht in Georgien oder anderswo weiter macht ist naiv.

  • Die führenden europäischen Staaten wollen keine Verhandlungen, sondern einen Siegfrieden und sind zuversichtlich, dass sie diesen mittelfristig auch erreichen werden.

    Der Krieg würde dann allerdings wohl auch nach Russland getragen werden, d.h. nicht nur in den Donbas und die Krim, sondern auch in russisches Kernland. Und es würde wahrscheinlich auch Soldaten aus Frankreich, GB und Deutschland erfordern.

    Wie Russland angesichts eines totalen Zusammenbruchs reagieren würde, ist die Frage. Bisher haben die Europäer und die Biden-USA immer nur langsam aber stetig eskaliert, um eine Panik-Reaktion Russlands zu vermeiden. Das ist auch einer der Gründe, weshalb mit Taurus momentan noch gezögert wird.

    Irgendwann aber kann es einen kritischen Punkt geben, der zur Ausschaltung jeglicher Vernunft führen kann. Es kann aber auch sein, dass Russland einfach still und leise zusammenbricht.

    Genau darauf zielt die gesamte Politik der führenden Europäer ab. Diese fahren damit fort, langsam, aber immer weiter zu eskalieren.

    Problem: Der Einsatz einer atomaren Panikreaktion nach dem Motto "Jetzt ist's eh egal."

    Die Alternative wären Vermittlungen von China, Brasilien und Südafrika.

    • @Uns Uwe:

      Woher nehmen Sie ihre exklusiven Informationen, dass die Europäer einen Siegfrieden und den Krieg nach Russland tragen wollen? Ich dachte man hätte Russia Today abgeschaltet in der EU. Wirklich eine wahnwitzige Behauptung angesichts eines Russlands welches nicht die geringste Bereitschaft für ernsthafte Friedensgespräche zeigt und stattdessen seine Angriffe massiert.

      • @Fran Zose:

        Diser Artikel trägt nicht zufällig den Titel "Militarisiertes Denken".

        Mehrfach haben Vertreter der alten und aktuellen deutschen Regierung davon gesprochen, Russland militärisch besiegen.

        Beispiel:

        ""Die Ukraine muss den Krieg gewinnen. Russland muss den Krieg verlieren", sagte der CDU-Vorsitzende in einer außenpolitischen Grundsatzrede bei der Bundesakademie für Sicherheitspolitik in Berlin."



        www.n-tv.de/politi...ticle25410657.html

        Und kennen Sie eine einzige europäische Initiative zur Aufnahme umfassender Friedensverhandlungen?

        Erst Trump hat solche ins Spiel gebracht. Aber der kann es nicht, wie ich meine. Die Europäer und vorher Biden aber wollten es nicht.

        Es ist m.E. ziemlich leicht durchschaubar, die eigene Kriegsstrategie einfach der Gegenseite unterzuschieben. Die Fakten geben dies allerdings nicht her.

        Die führenden Europäischen Staaten kennen nur eine Logik und das ist: Rüstung, Rüstung, Rüstung, koste es, was wolle. Etwas anderes fällt denen bis heute nicht ein.

    • @Uns Uwe:

      Gut aufgepasst und analysiert aber China hat kein Interesse Europa zu stärken ganz im Gegenteil und Brasilien und Südafrika haben weder militärisch noch politisch einen Hebel , zumal das Problem nur aufgeschoben und nicht gelöst ist . Putin ist ein Problembär dem man nicht mit Gesprächen kommen kann sondern nur mit einer Kugel und der Jäger muss aus Russland kommen . Das heisst die Wirtschaft zerstören und keine Luft zum atmen lassen .

      • @Andreas Rostin:

        "... aber China hat kein Interesse Europa zu stärken ganz im Gegenteil und Brasilien und Südafrika haben weder militärisch noch politisch einen Hebel ..."

        China liefert und Xi sowohl an Russland wie auch an die Ukraine Dual-Use-Komponenten und stand dem Angriffskrieg von Anfang an kritisch bis ablehnend gegenüber. Lula da Silva drängte Putin vor kurzem, nach Budapest zu fahren, um persönlich mit Selenskij über einen Frieden zu verhandeln. Und auch der Südafrikanische Präsident Ramaphosa, der kürzlich Trump kräftig Gegenwind gab, setzt sich seit Mitte 2023 für einen Verhandlungsfrieden zwischen Russland und Ukraine ein.

        Da geht es nicht nur um militärische Macht allein, sondern auch um das politische Gewicht der drei genannten Vermittler.

        Sicher kann man Putin einfach "beseitigen". Die Frage ist nur, welcher Problembär danach kommt. Da hat Russland glaube ich genau so wenig Nachwuchsprobleme wie Deutschland und andere.

    • @Uns Uwe:

      Ich teile die Einschätzung, dass Russland hier in einen Abnutzungskrieg- und Zermürbungskrieg gezwungen wird - das mag angesichts der Tatsache paradox klingen, dass es 2022 Russland war, welches die Ukraine mit dem Ziel angriff, es als souveränen Staat zu zerstören.



      Die Verurteilung Russlands als Aggressor UND die Feststellung, dass der Westen in diesem Krieg EIGENSTÄNDIGE, über die Verteidigung der Ukraine hinausgehende Ziele verfolgt, sind also kein Widerspruch.



      Und man kann natürlich beides verurteilen, muss man aber nicht, wenn man der Meinung ist, es sei für die europäischen Interessen sinnvoll, Russland auf lange Sicht ökonomisch in die Knie zu zwingen, um so auch seinen Imperialismus zu brechen.



      Ein Spiel mit unbekannten Größen und nicht ohne Risiko - und im Gegensatz zu manch anderen Foristen hier denke ich, dass die Gefahr der (nuklearen) Eskalation dabei natürlich immer mit im Raum schwebt.



      Aber so lange der Putin-Bär mit seiner beharrlichen Weigerung, einem Friedensschluss unter westlichen Bedingungen zuzustimmen, in die Falle läuft, ist dieses Risiko kalkulierbar.

      • @Abdurchdiemitte:

        Na hier haben sich ja die Experten versammelt: Die Ukraine will ihre territoriale Unversehrtheit und Frieden; was sind daran „westliche Bedingungen“? Es ist wirklich erstaunlich wie manche Menschen Tatsachen verdrehen können ohne dass es ihnen so Schamesröte ins Gesicht treibt. Dieser Krieg geht ganz allein auf die Kappe Russlands; alles was daraus ökonomisch für Russland folgt haben sie sich selbst zuzuschreiben. Der Westen hat an der jetzigen Lage überhaupt kein Interesse gehabt. Im Gegenteil, er hat ja noch nach der Krimannektion Kollektiv die Augen verschlossen und gehofft es würde nicht so schlimm werden.

      • @Abdurchdiemitte:

        "Die Verurteilung Russlands als Aggressor UND die Feststellung, dass der Westen in diesem Krieg EIGENSTÄNDIGE, über die Verteidigung der Ukraine hinausgehende Ziele verfolgt, sind also kein Widerspruch."

        Genau das. Alle Seiten haben Interessen und man bedenke, dass Krieg nach Clausewitz nur ein anderes Mittel der Politik ist. Die Annahme, "der Westen" sei edel, hilfreich und gut und "der Russe" fresse von Haus aus kleine Kinder, lässt sich weder analytisch noch historisch halten.

        Und auf so einer falschen Basis sind auch keine nachhaltigen Friedenslösungen möglich.

        "Aber so lange der Putin-Bär mit seiner beharrlichen Weigerung, einem Friedensschluss unter westlichen Bedingungen zuzustimmen, in die Falle läuft, ist dieses Risiko kalkulierbar."

        Ja, das Risiko scheint momentan begrenzt. Tatsächlich läuft Putin seit Februar 2022 in jede Falle, die man ihm stellt. Der Kriegsbeginn war die erste, der Anspruch auf den Donbass sicher nicht die letzte Falle, in die der russische Bär tappte.

        Um aus dieser Sackgasse heraus zu kommen, war meine Idee, China & Brasilien als Vermittler einzuschalten, weil Trump versagen wird und die Europäer s.o.

        Aber das ist wohl eine vergebliche Illusion.

  • Mit salbungsvollen Worten hat sich bisher zumindest das Morden in der Ukraine nicht stoppen lassen. Aus Moskau kommen weiterhin nur unerfüllbare Maximalforderungen. Putin hat kein Interesse, diesen Krieg zu beenden.



    Ich finde daher durchaus angemessen, dass Fragen zu hypothetischen Friedensgesprächen hinter der Verteidigungsfähigkeit der Ukraine zurückstehen.

    • @nihilist:

      Im Prinzip richtig, wenn man der Prämisse folgt, Russland in einen verlustreichen Abnutzungskrieg (die Situation besteht eigentlich ja schon) hineinzumanövrieren, mit dem Ziel, es ökonomisch so in die Knie zu zwingen, um ihm seine imperialen Aggressionen ein für allemal auszutreiben (oder wenigstens für längere Zeit).



      Der für die Ukraine dabei bestehende Zermürbungsfaktor kann durch den Aufbau einer effizienten Luftverteidigung (Taurus) natürlich minimiert werden - das macht in dieser Logik durchaus Sinn.



      Das „Schöne“ daran ist: Putin scheint ja voll in diese Falle hineinzulaufen, mit der Weigerung, diesen Krieg anders beenden zu wollen als unter seinen Bedingungen.



      Trump erscheint in diesem westlichen geostrategischen Kalkül lediglich als eine „Störung“ - aber inzwischen sieht es ja so aus, dass er (dank Putins beharrlicher „Friedensverweigerung“) wieder auf Kurs gebracht werden kann.



      Man ist sich in Europa offenbar sehr sicher, über den längeren Atem zu verfügen.

  • "... Wo sind die Punkte „Wie lässt sich das Morden in der Ukraine stoppen?“ und „Wie bereiten wir uns auf Friedensverhandlungen vor?“ ..." Meint jemand, dazu könnte der Sauerländer irgendwas beitragen. Das mit der Außenpolitik muss er noch üben und so eine hohle Nuss wie Trump ist er nicht, dass er sich zwei Stunden am Telefon von Putin veralbern lässt.

  • Wann Friedensverhandlungen beginnen, diktiert einzig und allein Putin. Nur eine Pattsituation auf Dauer kann ihn dazu bewegen. Es sei denn, die Ukraine und der Westen knicken ein und lassen zu, das Russland weite Teile der Ukraine annektiert. Als Folge davon wird einige Jahre später der nächste Überfall stattfinden, auf vielleicht die baltischen Staaten oder Finnland etc. . Also muss der Westen Stärke zeigen.

  • ""Doch es gibt keine militärische Lösung des Krieges ...."



    ===



    Natürlich plant Putin weitere militärische Aktionen gegen die Ukraine. Russland hat mehr als 50.000 Soldaten, nahe der nordöstlichen ukrainischen Region Sumy zusammengezogen zur Vorbereitung einer Sommeroffensive.

    2.. Zelenskyj informierte Merz das der ukrainische Verteidigungsminister, der das ukrainische Verhandlungsteam in Istanbul leitete, mit dem Leiter des russischen Verhandlungsteams in Moskau telefoniert habe.

    3.. Medinski, Leiter der russischen Delegation, erklärte am Mittwoch, er habe der Ukraine Vorschläge mit Datum und Ort für den Austausch von Memoranden bzw. Bedingungen zur Einstellung der Kämpfe übermittelt.

    Er erklärte außerdem über Telegram, er erwarte eine Antwort und die russische Delegation sei bereit, ihren ukrainischen Amtskollegen in den kommenden Tagen persönlich zu treffen.

    Klartext:



    Folglich lehnt Russland Verhandlungen ab aber möchte das russische Memorandum mit den bekannten unannehmbaren Forderungen von Gebietsabtretungen und Unterwerfung an die Ukraine persönlich überreichen.

    Folglich sind momentan weitreichende Waffen das beste Argument um Putin zu Verhandlungen zu zwingen.

    • @zartbitter:

      Dass Putin nicht verhandeln will (oder nur unter seinen Konditionen), ist doch klar.



      Aber ich formuliere es jetzt mal etwas zugespitzt: ist es nicht eigentlich ein Glücksfall für den Westen, wenn der Krieg noch für unbestimmte Zeit fortgesetzt wird - bis Russlands militärische und ökonomische Ressourcen so weit erschöpft sind, dass es seinen osteuropäischen Nachbarn nicht mehr gefährlich werden kann? Könnte es nicht sein, dass die westliche Strategie genau auf dieses Szenario ausgerichtet ist?



      Trumps „Verhandlungsbemühungen“ hingegen zielten bislang immer auf eine möglichst schnelle Beendigung des Krieges, weil dieser Krieg den geopolitischen und ökonomischen Interessen der USA unter Trump im Wege steht ( zuweilen ist Krieg dabei nützlich, zuweilen aber auch kontraproduktiv).



      Da aber Putin hinsichtlich seiner propagierten Kriegsziele nicht zurückrudern kann (ohne Gesichtsverlust, mit unkalkulierbaren Risiken für seinen Machterhalt), wendet sich das Blatt auf dem diplomatischen Parkett jetzt wieder zugunsten der Ukraine. „Friedensengel“ Trump ist sauer, weil ihm ausgerechnet sein Kumpel im Kreml derart brüskiert hat. Das wiederum spielt dem europäischen Kalkül in die Hände.

      • @Abdurchdiemitte:

        Es stimmt doch nicht, dass Europa ein Interesse hat, Russland zu zerstören. Russland war als tumber Rohstofflieferant und dankbarer Abnehmer von (Luxus-)Konsumgütern doch total praktisch für uns - dieser Krieg hingegen ist aberwitzig teuer und kostet sinnlos Menschenleben. Außerdem haben wir Russland dadurch an China verloren, das sich diebisch über seine neue Kolonie freut.



        Nein, niemandem im Westen nützt dieser Krieg. Es ist sogar ungekehrt: Ich fürchte, Russland wird durch den Krieg so geschwächt, dass es danach einfach von Indern oder anderen Völkerscharen auf der Flucht vor dem Klimawandel überrannt werden wird. Dadurch wird im Grunde auch unser Raum der christlich-abendländischen Kulur kleiner. Dann bewahrheitet sich an Krösus Putin der Orakelspruch aus Delphi: "Wenn Du den Halys überschreitet, wirst Du ein großes Reich zerstören!"

  • 👍

  • Solange Putin keinen Frieden will ist jede Abstimmung zu Verhandlungsorten, Vermittler, etc., sinnlos verbrachte Zeit. Wie will der Autor denn Putin an den Verhandlungstisch bekommen?

  • Wie ironisch, dass im nächsten Artikel (online) steht: "Russland bereitet Offensive vor".

  • Werter Herr Clasen, wo waren Sie in den letzten Wochen?

    Russland will nicht verhandeln, sondern die Ukraine vernichten. Und wenn die Ukraine sich nicht wehren kann, wird sie vernichtet – mit allen Konsequenzen. (Siehe Butcha, entführte Kinder, Folter etc.)

    Klar: Irgendwann muss verhandelt werden. Aber dafür muss es eine Ukraine geben, die verhandeln kann. Bis dahin muss die Ukraine wahrhaft bleiben und der Preis für Russland so hoch wie möglich getrieben werden.

  • Wenn sich die Kriegsspirale einmal dreht, ist es schwer aus zu steigen. Und jetzt steigen ja auch die Aktien, also wie schon immer: Krieg und Leichen, Hoffnung der Reichen.

    • @Kaffka:

      Ach deswegen hört Putin nicht auf. Der hat Aktien im Portfolio. Aber warum haben dann auch Kommunisten weltweit immer gerne auf den Krieg als Mittel gesetzt? Fragen über Fragen.

  • Nach 3 Jahren Krieg sollte man eigentlich verstanden haben, dass es ein Fehler war bisher primär auf einen militärischen Lösungsansatz zu setzen. Kritisch zu betrachten ist da auch die Rolle der Berichterstattung in den Medien. Viele Journalisten fungieren eher als Aktivisten.

    • @Alexander Schulz:

      Aber wie bringt man Putin dazu, diesen Fehler einzusehen?

    • @Alexander Schulz:

      Staune ich.

      Ich hätte gedacht, nach 3 Jahren fehlenden Verhandlungswillen sollte man verstanden haben, dass Putin ohne militärischen Druck nicht einlenken wird.

      Ein primär diplomatischer Lösungsansatz kann noch gar nicht funktionieren.

      Zu der Einsicht brauchte ich aber nur Putin zuzuhören. Ganz ohne Aktivismus.

      • @rero:

        Können Sie bitte den diplomatischen Ansatz, der angeblich die letzten 3 Jahre versucht wurde, genauer erklären? Es hieß schließlich seit den Istanbuler Gesprächen 2022, dass man Putin nicht durch Gespräche aufwerten soll. Gerne lasse ich mich eines besseren belehren, aber jetzt anzunehmen, dass man Mal eben in kurzer Zeit auf diplomatische Ebene den Krieg beenden kann halte ich für naiv. Es werden monatelange Verhandlungen notwendig sein und die Frage ist auch warum Russland gerade jetzt verhandeln sollte.

  • "Militarisiertes Denken" ist der Grund warum die Ukraine überhaupt noch existiert. Es waren Panzerabwehrwaffen und Haubitzen die die Ukraine erhalten haben. Keine zu laschen Sanktionen.

    "Der ukrainische Präsident Selenskyj...Waffen" ist der Präsident der Ukraine. Und wenn er die Notwendigkeit sieht, wer sind wir, dies dem gewählten Volksvertreter der überfallenen Ukraine abzusprechen?

    Wir können natürlich der AfD folgen und Waffenlieferungen einstellen. Sind Putin und Kim Yong Un auch zufrieden.

    Sind das die Menschen auf die wir hören sollten? Ich denke nicht.

  • Herr Clausen lebt ja vor Ort. Da kann er sicher ganz konkret sagen, welche Orte er gerne Putin überlassen würde. So unkonkret nach mehr Diplomatie zu rufen, hat bisher ja auch noch keine bessere Lösung gebracht.

  • Wir sollten davon ausgehen, dass zum Ende des Sommers 2025 die Lage eine völlig andere sein wird: Wenn die Ukraine unter dem Ansturm der kommenden russischen Offensive nicht zusammenbricht, wird Russland einen Großteil der Ukraine zumindest besetzt haben. Spätestens dann müssen sich die Europäer entscheiden, ob sie, wie Trump, Putins Forderungen nachgeben oder ohne Unterstützung der USA in die direkte Konfrontation mit Russland gehen. So oder so, werden wir eine weitere Militarisierung der Gesellschaft und damit auch eine Zunahme repressiver Politik erleben. Mitte-rechts wird das nicht ungelegen kommen: Sie können ihre „Agenda für Deutschland“ als Notwendigkeit der Kriegsertüchtigung der Demokratie um so einfacher durchsetzen.

    • @DemokratischeZelleEins:

      Sieht es denn so aus, als ob die Ukraine unter dem „Ansturm der kommenden russischen Offensive“ zusammenbrechen wird?



      Ich folge da eher der nüchternen Einschätzung des Militäranalysten Franz-Stefan Gady:



      www.tagesschau.de/...te-waffen-100.html



      Eine klassisches Patt: weder wird sich Russland (vollständig) durchsetzen, noch hat die Ukraine, die Option (auch nicht mit westlicher Unterstützung), die russischen Truppen von seinem Territorium zurückzudrängen.



      Was also tun, aus NATO/EU-Perspektive? Nun, den Krieg so lange am „Köcheln“ zu halten, bis der russische Bär in die Knie gehen wird.



      (Großzügigerweise, als Zeichen des guten Willens, könnte man ihm in dem Fall sogar die Krim überlassen, um den russischen Revanchismus klein zu halten - man hat in Europa schließlich aus den Kriegen der Vergangenheit gelernt.)



      Die Diskussion um Reichweiten von Raketensystemen und Taurus macht vor diesem Hintergrund auch absolut Sinn: der Krieg kann unter o.a. Gesichtspunkten noch sehr lange vorangetrieben werden, vorausgesetzt, die Ukraine wird in die Lage versetzt, zum Schutz ihrer Zivilbevölkerung eine effektive Luftabwehr aufzubauen.

    • @DemokratischeZelleEins:

      Netter Versuch hier das Russennarrativ zu bringen die Ukraine würde überrannt werden . Entweder haben sie zu lange geschlafen oder aber sie wollen hier Russenpropaganda betreiben . Die Ukraine wird im Sommer eher eine Überraschungsoffensive angehen und Vladimir kräftig in den Allerwertesten treten .sie sollten nicht soviel RT schauen .

    • @DemokratischeZelleEins:

      Aber sicher. Die nächste Offensive wird Russland den Sieg bringen.

      • @nihilist:

        Halte ich nicht für sehr wahrscheinlich, siehe mein obiges Posting an @DemokratischeZelleEins.

      • @nihilist:

        Das Wesentliche, so oder so, verpasst?

        PolitikerInnen der sogenannten Mitte und (Sicherheits-)ExpertInnen reden fast nur noch von Aufrüstung, WirtschaftsexpertInnen sehen einen Wachstumsschub durch Investitionen in Aufrüstung voraus und in Sachsen-Anhalt lassen AfD und CDU schon immer mehr Nationalflaggen wehen.

    • @DemokratischeZelleEins:

      Sorry, die Rechten sind für Blutsbrüderschaft mit Putin.

      Kriegsertüchtigung gegen Russland wollen die so gar nicht.

      • @rero:

        Rechte vertreten - überall in Europa und der Welt - in erster Linie die nationalen Interessen ihres Landes (gemäß ihrer Facon!) und sonst gar nichts. Zuweilen kommt es dabei zu Interessensüberschneidungen, z.B. historisch hinsichtlich des russischen und deutschen Imperialismus (ich zähle den Hitler-Stalin-Pakt mal etwas vereinfachend dazu), meistens aber zu Interessenskonflikten, die regelhaft Krieg mit sich bringen (die Überschneidungen natürlich auch).



        Faschismus, Imperialismus und Nationalismus sind halt keine besonders klugen Ideologien - und DESHALB lehne ich sie weltweit ab, ob hierzulande, in Polen, Russland, Indien, Israel, den USA, wo auch immer.

  • Yes! Gegen Waffen, Waffen, Waffen …

  • Das immergleiche russische Propagandanarrativ nervt !



    - Nicht im Westen sitzen die Militaristen, sondern in Russland, dass diesen Angriffskrieg begonnen hat und ihn bis zur Kapitulation der Ukraine fortführen will.



    In Russland werden bereits die Kinder - wie damals in der Hitlerjugend - militaristisch indoktriniert und vormilitärisch gedrillt.



    Im Freizeitpark "Patriot" nahe Moskau können die kleinen Kinder mit kleinen Elektropanzern fahren und mit scharfen Waffen schiessen...



    Die Armeewerbung zur Rekrutierung neuen Kanonenfutters ist allgegenwärtig.



    Russland (mit einem BIP wie Italien!) pfeift mittlerweile wirtschaftlich aus dem letzten Loch.



    -Das Einzige was noch super funktioniert, ist die Propaganda im In- und Ausland, die es immer wieder schafft, die Mär vom unbesiegbaren Russland in die Köpfe von naiven Menschen zu pflanzen.



    So bitter es ist: Mit einem faschistischen Imperialisten und Kriegsverbrecher wie Putin gibt es, ausser Gefangenenaustauschen, NICHTS zu verhandeln.



    Das sollte auch angesichts der systematischen Folter der ukrainischen Kriegsgefangenen und der gezielten Angriffe auf Zivilisten langsam mal auch dem Letzten klar werden.

  • "Wollen wir wirklich warten, bis eine Seite wirtschaftlich, militärisch oder den Vorrat an Ressourcen – übersetzt in menschliche Sprache: Menschen – ausgeschöpft hat?"



    'Wir' vielleicht nicht - die russische Regierung will das offensichtlich und in aller Konsequenz.



    Und sie sabotiert, ebenso offensichtlich, jede Bemühungen um ernstzunehmende Verhandlungen.



    Die einzige Möglichkeit, das Blutvergießen soweit wie möglich zu begrenzen, ist es, Russland Grund zu geben, auf Verhandlungen einzugehen.

    Also: Tagesordnung genehmigt.

  • "Doch es gibt keine militärische Lösung des Krieges gegen die Ukraine."



    Das bleibt so lange eine billige Formulierung, solange man keinen eigenen substanziellen Weg zum Frieden aufzeigt. Das macht der Autor nicht.



    Ich fühle mich oft an die 30er Jahre und die Appeasement-Politik erinnert bei solchen Artikeln.



    Hätte der Autor 1937 oder 1938 auch gegen eine Aufrüstung der britischen/französischen/polnischen/tschechoslowakischen Armee argumentiert im Angesicht Hitlers ... man wolle ja schließlich keinen Weltkrieg Nummer 2?



    Ich finde auch, dass eine ausschließliche Fokussierung auf das Militärische falsch ist, aber wie soll es ohne Aufrüstung und Hilfe für die Ukraine ein Ende des Krieges zu vertratbaren Bedingungen geben?

  • Alles schön und gut.

    Putin hat klar gemacht, dass er nur eine vollständige Unterwerfung der Ukraine akzeptieren wird.

    Ansonsten kommt er erst gar nicht zu Verhandlungen.

    Russland wird also so lange weiter morden, bis das genannte Ziel erreicht ist.

    Wenn man also Frieden möchte, dann muss man Putin geben was er fordert.

    Oder verstehe ich etwas falsch?

  • "Doch es gibt keine militärische Lösung des Krieges gegen die Ukraine."



    Auch wenn es allmählich doch arg ermüdet, immer wieder auf das Gleiche hinweisen zu müssen: So lange Putin glaubt, er könne seine Ziele militärisch durchsetzen, wird es keine Verhandlungslösung geben. Und die Ukraine muss wiederum in einer Lage sein, überhaupt verhandeln zu können und nicht nur Aufforderungen zur Kapitulation entgegenzunehmen.

  • Sie haben recht, dass es keine militärische Lösung dieses Konfliktes gibt.



    Aber es werden die ganze Zeit Lösungen gesucht wie man Herrn Vladimir an einen Verhandlungstisch zwingen könnte.



    Der will nämlich gar nicht verhandeln.



    Also findet vieles hinter verschlossenen Türen statt und nicht alles wird repräsentativ von den bekannten Repräsentanten vorgetragen, das nennt man Diplomatie.



    Ihre Kritik das schon wieder über Waffen geredet wurde ist bitter. Bis man mit Sr Vladimir an einem Tisch sitzt, muss man leider noch viele Waffen benutzen um die Ukraine zu verteidigen und dann redet man eben auch darüber.



    Vielleicht hat Herr Vladimir Angst, dass wenn er nachgibt er selber Opfer seines Systems wird, keine Ahnung.



    Aber ohne Waffen geht es im Moment nicht. Das ist sehr bitter. Aber es wird so oder so irgendwo verhandelt, sonst käme ja auch kein Gefangenenaustausch zustande.



    Das man uber diese ständigen Verhandlungen nicht berichtet hat wahrscheinlich Gründe.



    Das erst öffentlich verhandelt wird, wenn einige Parteien am "Ende" sind, ist dummerweise das Wahrscheinlichste.



    Und das tut weh, ist aber nicht der Fehler von Kanzler Merz.

  • 》Den Vorwurf, die Bundesregierung habe nichtalle diplomatischen Mittel ausgeschöpft, „kann uns niemand ernsthaft mehr machen“, betonte Merz.《 berichtet der Tagesspiegel gestern www.tagesspiegel.d...lsch-13760458.html



    .



    Wahrscheinlich meint er mit "ausgeschöpfte diplomatische Mittel", dass der neue Außenminister Putin vor zwei Wochen gedroht hat: "Das wird Folgen haben" web.de/magazine/po...in-folgen-40980522 (weil der sich nicht von jetzt auf gleich, zu Beginn von Verhandlungen, nach Istanbul hat zitieren lassen. Zum Vergleich hier mal eine Zeittafel zur Dauer der Verhandlungen zur Beendigung des Vietnam-Kriegs taz.de/Krieg-in-de...bb_message_5010040 )



    .



    Für solche Nicht-Diplomatie hätte es keinen Regierungswechsel gebraucht (s.a. die Anmerkung zu "Vorrat an Ressourcen" im Artikel oben)

    • @ke1ner:

      Der Vietnamkrieg ist mit der Kapitulation des Südens beendet worden. Was auch immer der Vergleich soll.

      • @nihilist:

        Glauben Sie, dass Russland kapitulieren wird, wenn nur genug Waffen geliefert werden und der Krieg lang genug dauert?



        .



        Der Vietnam Krieg WURDE beendet, viel zu spät.



        .



        "Was auch immer der Vergleich soll" - nach ungefähr 2 Wochen diplomatischer Bemühungen (im Wesentlichen die Forderung, Putin habe da in Istanbul anzutanzen) sollen diese nun "ausgeschöpft" sein - der Vergleich allein zur Dauer der Friedensverhandlungen zum Vietnamkrieg - gab im Übrigen einen Friedensnobelpreis für Le Duc Tho und Kissinger (den letzterer später vergeblich zurückzugeben versucht hat) - zeigt mindestens mangelnde Ernsthaftigkeit.



        .



        Clasen - der seit Kriegsbeginn in der Ukraine ist - hat es doch oben auf den Punkt gebracht: 》Wollen wir wirklich warten, bis eine Seite wirtschaftlich, militärisch oder den Vorrat an Ressourcen – übersetzt in menschliche Sprache: Menschen – ausgeschöpft hat?《

    • @ke1ner:

      Merz ist doch sowieso nicht als Verhandler gefragt.

      Auch die EU nicht.

      Die diplomatischen Mittel Deutschlands sind definitiv ausgeschöpft.

      Außer ein Rest von Extremen. So könnte sich Deutschland unterwerfen und damit die Ukraine freikaufen.

      So weit gehen die Friedensliebe und der Altruismus dann aber doch nicht.

      Lieber sollen die Ukrainer sich mal nicht so haben.

  • Solange Putin nur zum Schein Verhandlungsbereitschaft zeigt, aber immer stärker eskaliert, braucht es weitere Waffenlieferungen, um ukrainische Menschen und ukrainisches Territorium zu schützen. Es gab am Wochenende die stärksten Drohnenangriffe, Putin soll 50.000 Soldaten Richtung Sumy zusammenziehen, will dieses Jahr über 150.000 neue Soldaten rekrutieren.



    Und dann fragt der Autor ernsthaft „Wie lässt sich das Morden in der Ukraine stoppen?“ und „Wie bereiten wir uns auf Friedensverhandlungen vor?“



    Welche Friedensverhandlungen? Diese Pseudo-Propaganda-Shitshow, die Putin veranstaltet?



    Solange Putin kein ernsthaftes Interesse an Frieden zeigt, braucht es weitere Waffenlieferungen - und ja auch den Taurus. Die Ukraine hat ausreichend Verhandlungsbereitschaft bewiesen. Der Korrespondent irrt, wenn er meint, das Thema Verhandlungen hätte stärker priorisiert werden müssen. Alle Welt wartet auf Putin, der weiter eskaliert statt zu verhandeln. Putin versteht nur die Sprache der Stärke, die Sprache der Waffen. Insofern waren die Schwerpunkte heute richtig.



    Auch ich wünsche mir Frieden, auch ich wünsche mir ein Ende des Tötens in der Ukraine. Aber derzeit ist kein Ende in Sicht.

  • >> Wo sind die Punkte „Wie lässt sich das Morden in der Ukraine stoppen?“

    • @dites-mois:

      (so isses vollständig:)



      >> Wo sind die Punkte „Wie lässt sich das Morden in der Ukraine stoppen?“

  • "Wo sind die Punkte „Wie lässt sich das Morden in der Ukraine stoppen?“ und „Wie bereiten wir uns auf Friedensverhandlungen vor?“

    Die sind doch ganz oben anngesetzt und zusammengefasst unter dem Punkt "Waffen".

    Nachdem nicht mal der liebe Doni vom lieben Wowa ein Entgegenkommen entlocken konnte, sind andere Punkte obsolet.

    "Selffulfilling Prophecy"



    Ja, hat den Vornamen Wladimir und den Nachnamen Putin.

    Da diese Prophezeiung regierte, kann sie alles erfüllen.

    Hat früher nur keiner geglaubt.

    Die Fakten der Selffulfilling Prophecy haben dann leider überzeugt.

  • Aus meiner Sicht ist die Analyse des Militärexperten Gady als sehr realistisch einzuschätzen:



    www.tagesschau.de/...te-waffen-100.html



    Russland ist zwar zu größeren militärischen Offensiven in der Ukraine nicht (mehr) in der Lage, aber das Teilziel, die vier beanspruchten Oblaste vollständig einzunehmen, kann es durchaus noch erreichen - in einem äußerst verlustreichen konventionellen Frontkrieg Meter für Meter, der noch Jahre fortdauern könnte.



    Die Umstellung Russlands auf Kriegswirtschaft macht das Szenario leider möglich und die Ukraine hat dem - trotz westlicher Hilfe - kaum etwas entgegenzusetzen.



    DIESES Ergebnis hätte man allerdings auch durch Verhandlungen erreichen können, so wie es Trump offenbar vorgeschwebt hat.



    Wenn es also eine Rechtfertigung für die Aufhebung von Reichweitenbegrenzungen und die Lieferung von Taurus gibt, dann NUR, wenn damit das Leben der ukrainischen Zivilbevölkerung vor russischen Luftangriffen effektiv geschützt werden kann (durch Zerstörung russischer Raketenbasen) - dass Taurus im konventionellen Krieg (auch) kein Gamechanger ist, hat Frau Strack-Zimmermann ja schon eingeräumt.

    • @Abdurchdiemitte:

      "DIESES Ergebnis hätte man allerdings auch durch Verhandlungen erreichen können, so wie es Trump offenbar vorgeschwebt hat."



      Nein, genau das hätte man nicht, wie ja auch der liebe Donald jetzt erfahren musste, denn der liebe Wladimir beharrt nach wie vor auf seinen Maximalforderungen. Es ist letzteren nämlich nie nur um ein paar territoriale Hinzugewinne und ein absolutes Nato-Beitrittsverbot gegangen, wie hierzulande gerne aus der putintreuen Ecke gestreut wird.

      • @Schalamow:

        Die Territorialgewinne und "Entnazifizierung" hinzunehmen, würde vor allem auch bedeuten, dass die Ukraine beim nächsten Mal definitiv keine Chance hat.

        Es hat schon seinen Grund, wieso die seit gut drei Jahren kämpfen.

  • Putin hat die letzten Nächte klar demonstriert, was er von Verhandlungen hält. Trump hat Putin praktisch die Kapitulation der Ukraine angeboten, selbst das war Putin zu wenig. Sogar für eine Waffenruhe ist sich Putin zu fein. Und selbst Putins Freund Trump hat selber gesagt: Putin will keinen Frieden, weil er meint, militärisch gewinnen zu können. So furchtbar es klingt: Faschisten muss man an den Verhandlungstisch bomben.