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Russische GetreidelieferungenHandelskrieg gegen die Ukraine

Jost Maurin
Kommentar von Jost Maurin

Russlands Präsident Putin will die Ukraine als Konkurrentin auf dem Getreidemarkt ausschalten. Das zeigen seine Ankündigungen – und die Angriffe auf Lager.

Zerstörtes Getreidesilo nach einem russischen Angriff in Odessa am 21. Juli Foto: Nina Liashonok/reuters

W enn Russlands Präsident Wladimir Putin sich humanitär gibt, ist Skepsis anzeigt. Zum Beispiel jetzt, da er vor dem Russland-Afrika-Gipfel anbietet, ukrainisches Getreide durch eigene Lieferungen zu ersetzen, teils sogar kostenlos.

Humanitär ist das schon deshalb nicht, weil Putin selbst verursacht hat, dass die Preise für Getreide steigen und so arme Länder etwa in Nordafrika nur schwer genügend einkaufen können. Grund für die Misere: Die Drohungen des Kremls, Handelsschiffe zu zerstören, die Lebensmittel aus der Ukraine über das Schwarze Meer transportieren.

Aber selbst wenn man die Schuldfrage ausblendet: Selbstlos ist das Angebot Putins keineswegs. Das Gros seiner Getreidelieferungen wird wohl nur gegen Bezahlung exportiert. Sonst wären sie langfristig einfach zu teuer für Russland.

Das übergeordnete Ziel von Putins Offerte ist aber offenbar, die ukrainische Konkurrenz auf dem Getreidemarkt auszuschalten. Dafür spricht auch, dass der Machthaber im Kreml in den vergangenen Tagen Getreidelager und Hafenanlagen in Odessa angreifen ließ. Von dort war die meiste Ware verschifft worden, bis Russland das Abkommen über sicheres Geleit für Schiffe mit ukrainischen Agrarexporten über das Schwarze Meer beendete.

Die Ukraine ist die wichtigste Rivalin auf dem Agrarmarkt in der Region. Das ist manchen Russen ein Dorn im Auge, die ihre Getreideausfuhren in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert haben. Einmal, weil Russland damit gutes Geld verdienen kann. Zum anderen, weil es mit Lebensmittellieferungen Politik machen kann.

Länder wie Ägypten sind in hohem Maße von Weizenimporten abhängig. Je weniger Auswahl auf dem Weltmarkt sie haben, desto weniger könnten sie denkbaren russischen Erpressungsversuchen widerstehen. Nach dem Motto: Wenn ihr nicht bei Fragen wie dem Ukrainekrieg für uns arbeitet, dann schicken wir euch kein Getreide mehr. Das ist ein großer Hebel in Ländern, in denen gestiegene Brotpreise schon zu Aufständen geführt haben.

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Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik, Pestizide, Verbraucherschutz und die Lebensmittelindustrie. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis 2022 in der Kategorie Essay, 2018, 2017 und 2014 Journalistenpreis "Grüne Reportage". 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2013 nominiert für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
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38 Kommentare

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  • Für Putin und die Rechtsradikalen (seine fans) läuft "alles nach Plan" weil niemand ihn besiegt.

  • „Doch die fehlenden Exporte treffen nicht, wie allgemein angenommen, die ärmsten Länder der Welt. Sie treffen vor allem auch die Schweinezucht in Spanien. Spanien führte seit August rund 2,3 Millionen Tonnen Getreide und Körner ein, ein Fünftel dessen, was dank des im Juli ausgehandelten Korridors trotz Krieg die Ukraine verließ. 45 Prozent der spanischen Importe waren Mais, 36,2 Weizen und 12,5 Prozent Gerste. Es wird vor allem zu Futtermitteln für Schweine, Kühe und Hühner verarbeitet. Der Rest sind hauptsächlich Sonnenblumen- und Rapskörner zur Ölproduktion.



    Spanien ist damit Kunde Nummer 1, noch vor der Türkei mit 1,6 Millionen und China mit 1,5 Millionen Tonnen. Der größte afrikanische Importeur ist Ägypten mit gerade einmal 438.000 Tonnen, gefolgt von Libyen mit 246.000 Tonnen.„ (TAZ)



    taz.de/Getreideexp...-Ukraine/!5898475/

    • @guzman:

      Tja, wir leben halt nicht in einer perfekten Welt, sondern im real existierenden Kapitalismus.

      Entscheidend bei dem von Guterres und Erdogan vermitteltem Abkommen, welches mehrfach verlängert wurde, war, dass die berüchtigten Märkte beruhigt und damit die Weltmarktpreis in Zaum gehalten werden konnten. Das hat allen, insbesondere den ärmsten Ländern, genutzt. Die 3% humanitäre Lieferung ist auch mehr als nur eine "nette" Geste eines Staates, der gerade eine existenzbedrohende Invasion abwehrt - diese Lieferungen retten auch Leben.

      Was wäre wohl passiert, wenn sich Spanien, China, die Türkei und andere diese Mengen auf dem freien Weltmarkt bei einem erheblich verknappten Angebot (statt RU+UA liefert nur RU) besorgt hätten?



      Hätte das den ärmsten der Armen wirklich geholfen?



      Im übrigen ist es nicht ungewöhnlich, dass man gerade bei Massengütern nicht über den halben Globus liefert.



      Was China in dieser Hinsicht betrifft, wissen wir (noch) nicht, inwiefern und wie stark Xi den Putin hinter den Kulissen "bearbeitet" hat, und vielleicht auch ein Teil des Kuchens haben möchte.



      Politik war schon immer ein schmutziges Geschäft, insbesondere internationale Politk - aber immer noch besser als Krieg!

  • Hier is.gd/ndhvIq im Freitag lässt sich nachlesen, dass das Getreideabkommen an mangelnder Vertragstreue des Westens, nicht an Russland gescheitert sei:

    》Umso mehr verdienen die Verpflichtungen Beachtung, auf die sich alle Beteiligten geeinigt hatten, als vor gut einem Jahr, am 22. Juli 2022, erstmals in zwei komplementären Verträgen bindende Vereinbarungen getroffen und zuletzt im Mai 2023 verlängert wurden. Sie werden in der aktuellen Debatte, vor allem bei den Schuldzuweisungen gegenüber Russland, hierzulande mit einer Ignoranz und Vehemenz ausgeklammert, wie das sonst nur auf die Vorgeschichte des Ukraine-Krieges zutrifft. [...]

    Diese Vereinbarungen kamen ausdrücklich unter Verweis auf die globale Ernährungssicherheit zustande, die nicht von ukrainischem Getreide allein, sondern in noch ausgeprägterer Weise von Russland abhängig ist. Vor dem Krieg kam dieser Exporteur für 17 Prozent des Welthandels mit Weizen auf, während der ukrainische Wert bei 13 Prozent lag. Zugleich ist der Düngemittelproduzent Russland für die Agrarwirtschaft – nicht zuletzt in Afrika und Lateinamerika – bei Stickstoff, Kali und Phosphor unverzichtbar.

    Die Vereinten Nationen hatten insofern guten Grund, sich dafür einzusetzen, dass mit dem westlichen Sanktionsregime dem Handel mit diesen Erzeugnissen keine unüberwindbaren Grenzen gesetzt wurden. Dabei ging es nicht um Gefälligkeiten, sondern Bedingungen, mit denen die „Black Sea Grain Initiative“ erst möglich wurde [...]

    Somit ist weniger Russland die ausbleibende Vertragsverlängerung vorzuwerfen als den Vereinten Nationen eine mangelhafte Vertragstreue. Wofür es eindeutige Gründe gibt. Sowohl für die USA wie der EU war es offenbar nicht hinnehmbar, dass Russland beim Weltagrarhandel wieder über eigene Geldkanäle mit dem Ausland verfügen kann.《

    Und so kann jetzt Putin den Westen gnadenlos auskontern: in den Ländern des globalen Südens steht nun Russland als Retter da, kann sich ihrer Unterstützung noch sicherer sein.

    • @ke1ner:

      Fallen Sie immer so leicht auf Lügenmärchen rein?

      Erst recherchieren, nicht gleich Lügen noch verbreiten!

      Es fängt schon damit an, dass „der Westen“ gar kein Vertragspartner des Getreideabkommens war; diese waren Russland, Ukraine und die Türkei. Von den Sanktionen der EU ist darin auch keine Rede.

      www.un.org/sites/u...tive_full_text.pdf

      Das Abkommen war befristet, und Russland hat immer wieder versucht, im Gegenzug für eine Verlängerung Lockerungen der Sanktionen, z.B. Wiederanschluss einer Bank an SWIFT zu erwirken.

      Russland Versucht es so darzustellen, als ob aus einem Dokument



      news.un.org/pages/...-Secretariat86.pdf



      ebendies abzuleiten wäre; ein MoU ist aber noch nicht mal ein verbindlicher Vertrag, sondern lediglich eine Absichtserklärung, und auch hier ist „der Westen“ kein Unterzeichner. Darin steht lediglich, dass sich das UN-Sekretariat dafür einsetzt, Exporthindernisse für Nahrungsmittel und Düngemittel zu beheben.

      Man braucht nur 10 Minuten um im Internet die Exportdaten für russisches Getreide und Ölsaaten zu finden und zu sehen, dass Russland weiterhin fröhlich exportiert, manches mehr als noch vor dem Krieg, z.B. Weizen:

      www.indexmundi.com...heat&graph=exports

      Auf derselben Seite kann man problemlos die Ausfuhrmengen für Raps, Sonnenblumen und Derivate finden.

      Sie wären noch größer, wenn Russland sie nicht selbst durch Ausfuhrzölle und Begrenzungen behinderte:

      www.fas.usda.gov/d...eed-exports-expand

      Die Düngemittelexporte sind schwieriger zu quantifizieren, sind aber wohl auch nicht übermäßig gesunken:

      www.thenationalnew...tradicted-by-data/

      Die aktuellen Sanktionen bedeuten also keine relevanten Hindernisse – wenn Russland nur will.

      • @Socrates:

        Aus "This Memorandum of Understanding (MoU) is entered into between the



        Russian Federation and the United Nations Secretariat (Secretariat).



        [...]



        Noting that the common priority of the Russian Federation and the Secretariat



        is to urgently address the growing global food insecurity concerns due to rising food



        and fertilizers prices in global markets [...]" einen bedeutungslosen Wisch machen zu wollen, ist abenteuerlich.

        Aber nehmen wir an, Sie hätten Recht, es sei wie mit dem Verzicht auf eine Nato-Osterweiterung, der sei auch nie vereinbart, verpflichtend gewesen - dann bleiben immer noch die Folgen, Odessa z.B. könnte jetzt das gleiche Schicksal erleiden wie Mariupol.

        Ein Drittel des Landes (vor allem der Osten) sind vermint, nun kommen amerikanische Streubomben hinzu.

        Demographisch wird sich die Ukraine nie mehr von dem Krieg erholen:

        》Der Krieg hat die demographische Krise der Ukraine, in der sich das Land seit seiner 1991 ausgerufenen Unabhängigkeit befindet, radikal verschärft [...] Das ist das Ergebnis einer Studie des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW). Unabhängig davon wie lange der Krieg dauere, dürfte sich die Ukraine demographisch nie mehr von dessen Folgen erholen, hält die Autorin der Untersuchung, Maryna Tverdostup, fest《

        m.faz.net/aktuell/...raus-19041404.html

        "Das wird Russland ruinieren", hat A. Baerbock zu Beginn des Kriegs über die Sanktionen gesagt - das erinnert an Friedrich Merz.

        Der frühere MP Tobias Hans (CDU) gerade: es sei "zumindest kein Ausweis für Erfolg", "wenn jemand das erklärte Ziel hatte, die AfD zu halbieren", sich die Partei aber "locker verdoppelt" habe.

        Niewand war also verpflichtet, Russland wieder Zugang zu SWIFT zu gewähren? Und also ist es auch richtig, dass dies nicht passiert ist? Und sich nun Putin als Kämpfer gegen den Welthunger inszenieren kann?

        Wer hat was von diesem 'Recht haben'? Und was?

        • @ke1ner:

          "einen bedeutungslosen Wisch"

          Nicht bedeutungslos, er ist nur in einem anderen Zusammenhang von Bedeutung. Es ist aber nicht relevant, wenn Sie einen angeblichen Vertragsbruch und eine Schuld "des Westens" belegen wollen. (in Bezug auf eine Streifrage irrelevantes vorzubringen ist eine Nebelkerze)

          Ich gehe davon aus, dass ich Recht habe, solange Sie mir das Gegenteil nicht beweisen können. (Und ich sehe auch keine verpflichtende Vereinbarung auf einen Verzicht der NATO-Osterweiterung.)

          Ich sehe jedenfalls nicht, dass irgendjemand verpflichtet dazu gewesen wäre Russland den SWIFT-Zugang zu gewähren, und auch nichts falsches daran, dass es nicht passiert ist, und offenbar schaffen Sie es nicht, irgendwelche Belege für das Gegenteil zu liefern. All diese negativen Sachen die Sie aufgezählt haben, sind unabhängig davon passiert - als Argument Nebelkerzen.

          Und Putin insziniert sich sowieso schon die ganze Zeit als das, was er eben nicht ist: als Demokrat, als Hüter des Friedens, als Bekämper des Faschismus, als Kämpfer gegen Kolonialismus und Welthunger, als Beschützer von Minderheiten, usw.

          Es ist nicht das Recht haben, wovon man etwas hat, weil Recht haben kein Mittel zu etwas ist, sondern ein Ergebnis.

          Man hat im jeweiligen Fall - im Gegensatz zu einer anderen Person - Recht, wenn man es besser als der andere schafft wahre und unwahre, relevante und irrelevante Informationen von einander zu unterscheiden, und Faktoren richtig zu gewichten. Wer dies besser zu tun vermag als andere, wird nicht so leicht hinters Licht und an der Nase herum geführt - und hat letztlich Recht.

          Nicht jeder schafft das in jedem Falle; oft sind ideologische Scheuklappen die Ursache, dass es nicht klappt; bei Manchen mangelt es an grundlegender Fähigkeit zur kritischen Analyse von Informationen.



          Wenn man in einer Debatte nur Nebelkerzen hervorzubringen vermag, sollte man sich schon selbstkritisch damit auseinanderzusetzen.

          • @Socrates:

            Gelesen! (fragt wan sich ja womöglich, wenn etwas Zeit vergangen ist und wan ausführlich geantwortet hat)

  • Kann man Russland nicht vor der WTO verklagen?

    • @Sonntagssegler:

      Welche(n) Klagegründ(e) möchten Sie denn da formulieren?



      Anders ausgedrückt, gegen welche WTO-Regeln soll die RU verstoßen haben?



      Leider sind die ein Großteil der ärmsten der armen Länder nicht einmal Mitglied der WTO, sondern haben nur einen "Beobachterstatus".

      Also selbst, wenn Sie Gründe formulieren könnten, wer soll RU verklagen?

      de.wikipedia.org/w...cklungsl%C3%A4nder

      PS: Ich finde Putins Vorgehen - nicht nur mit der Aussetzung der Vereinbarung - mehr als perfide und zynisch.

  • Heute wird im ZDF berichtet, dass es ein Einfuhrverbot für ukrainisches Getreide in die EU gibt.

    • @Luxusverschmäher:

      Bei dem Verbot geht es aber nur um den expliziten Import.



      Der Begriff Einfuhr (des Getreides) ist im Deutschen leider nicht eindeutig.



      Import bedeutet z.B., dass es hier weiterverarbeitet und/oder -(end)verkauft werden darf.



      Einfuhr dagegen kann auch bedeuten, es über das Gebiet der EU hinaus zu exportieren, z.B. es via Eisenbahn, Binnenschiff (Donau) oder LKW zu einem EU-Seehafen zu transportieren, umzuladen und nach Übersee zu verschiffen. Dazu muss es natürlich das Gebiet der EU passieren dürfen.

      Ist das beim ZDF nicht so klar erläutert worden?

  • Derweil versuchen unsere westlichen Wirtschaftsgrößen oder Banken -vor allem die in der Schweiz und Österreich mit allen Mitteln die Sanktionen gegen Putin zu umgehen. Die Profite sind zu verlockend und Moral oder Ethik sind Folklore und nur für Weicheier...-

    • @Perkele:

      Ja, und leider spielen Moral und Ethik nicht nur in der Wirtschaft kaum eine Rolle, sondern auch nicht in der Politik. Aber zur Vernachlässigung des globalen Südens, in dem anders als in der Ukraine (eine der wenigen positiven Meldungen in dem Angriffskrieg), die Menschen an Hunger leiden, habe ich ja hier (siehe unten) schon genug geschrieben...

      Solidarität mit den fast einer Milliarden hungernden Menschen wäre doch auch Mal etwas! Und nein ich möchte das Leid der 40 Millionen Ukrainer nicht relativieren, aber trotzdem sollte man den Maßstab nicht verlieren!

      • @Alexander Schulz:

        "Solidarität mit den fast einer Milliarden hungernden Menschen wäre doch auch Mal etwas! Und nein ich möchte das Leid der 40 Millionen Ukrainer nicht relativieren, aber trotzdem sollte man den Maßstab nicht verlieren!"

        Und warum formulieren Sie das dann als Widerspruch? Man kann doch sowohl der Ukraine als auch den hungernden Menschen helfen. Erdogan und Guterres haben es doch bewiesen, dass es sogar gleichzeitig geht.



        Für mich steht allein schon diese Entweder-oder-Haltung unter Framing-Verdacht von den PR-Strategen des Kremls. Oder ist das schon im Unterbewussten verinnerlich, dass das Ihnen gar nicht mehr auffällt?

        Und kommen Sie bitte nicht mit den lediglich 3% der Menge des ukrainischen Getreides, das diese dem WFP gespendet hat. Auch die anderen 97% haben den Weltmarkt stabilisiert und für deutlich niedrigere Preise gesorgt, als wenn die Welt nur Zugriff auf russisches Getreide aus der Schwarzmeerregion gehabt hätte. Denn China, Spanien, Indien und auch die Türkei hätten 2022/2023 höhere Preise durch eine russische "Angebotsverknappung" erheblich leichter schultern können, als die ärmsten der armen Länder der Welt. Die Folge wären also globale Preissprünge und Verteilungskämpfe um Nahrungsmittel gewesen. Die sich daraus ergebende Abhängigkeitsproblematik hat der Artikel ja schon thematisiert. Willkommen im real existierenden Kapitalismus!

        Nun werden wir - leider - beobachten können, ob Putins perfider Plan aufgeht.

  • Über die Skrupellosigkeit von Putin muss man sich wirklich keine Illusionen machen.



    Putin hat festgestellt, dass sich das jetzige Abkommen für ihn nicht rechnet.



    Letztendlich hat man zwei Möglichkeiten, falls man wirklich dem globalen Süden helfen möchte:

    1. Man geht auf die russischen Forderungen ein und räumt die verbliebenden Hindernisse für den Export von Getreide und Düngermittel aus (Versicherungen, Zahlungsabwicklungen etc.)

    2. Man gewährleistet eine Kostenübernahme für eine signifikante Menge an Getreide für den globalen Süden, um die steigenden Preise auszugleichen.

    Nahrung gibt es auf unserem Planeten genug (übrigens exportiert die Ukraine sich nur einen geringen Teil in den globalen Süden), jedoch sind die Kosten das Problem.

    Aber anscheinend hat der globale Süden keinen Anspruch auf Ernährungssicherheit und bei ausbleibender Hilfe scheint auch der Westen keine moralische Schuld auf sich zu laden!

    Im Gegensatz zum Ukraine-Konflikt ist der globale Hunger einfach zu lösen.

    Vielleicht sollte man trotz all dem Leid, das die Menschen in der Ukraine ertragen müssen über den Tellerrand hinausschauen.

    • @Alexander Schulz:

      "Aber anscheinend hat der globale Süden keinen Anspruch auf Ernährungssicherheit und bei ausbleibender Hilfe scheint auch der Westen keine moralische Schuld auf sich zu laden!"

      Ach ja, die übliche Moralrhetorik ist vom heimischen Sofa sehr einfach zu äußern - insbesondere, wenn man selbst keine konstruktive Kritik oder gar potentielle Lösungen dazu liefern muss. Da hätte ich mehr erwartet.



      Ich gehöre noch zu einer Generation, die enthusiastisch das von Bob Geldof initiierte Band-Aid-Projekt begleitet hatte. Nur um dann zu erleben, wie aus Band-Aid Blind-Aid wurde ...

      "Im Gegensatz zum Ukraine-Konflikt ist der globale Hunger einfach zu lösen."

      Würden Sie uns Ihr Patentrezept zur Lösung der globalen Ernährungsfrage präsentieren? Mir fällt es schwer, etwas so einfach dahin gesagtes glauben zu schenken, wenn doch der Rest der Welt seit über fünf Jahrzehnten (!) es "nicht gebacken" bekommt. Sind bzw. waren das alles Deppen oder inkompetente "Gutmenschen"?



      Im übrigen bin der Meinung, dass der Ukraine-Krieg erheblich einfacher zu lösen ist, als die globale Ernährungs- und Verteilungsproblematik: Russland zieht sich aus der (gesamten) Ukraine zurück und erkennt sämtliche völkerrechtliche Vereinbarungen und (gültige) Verträge an, welches es selbst oder die SU jemals eingegangen ist. C'est très simple.

      • @Radium:

        Ihre sehr einfache Lösung des Krieges ist wohl als Utopie zu bezeichnen.



        Ich kenne die derzeitigen Zahlen nicht , aber die 60 Milliarden Marke an solidarischer Unterstützung für die Ukraine ist schon vor längerer Zeit überschritten worden.



        Wenn auch nur ein ähnlicher Enthusiasmus bei der Bekämpfung des Hungers entstünde wären wir auf diesem Feld einen großen Schritt weiter.

        • @Philippo1000:

          Ich bin keineswegs naiv, falls Sie darauf abheben wollten. Ich möchte lediglich herausstellen, dass es mMn deutlich leichter wäre diesen widerlichen, hässlichen Krieg zu beenden, als das Welthungerproblem in Afrika nachhaltig und in Gänze lösen zu können.



          Überspritzung mag veranschaulichen, aber augenscheinlich auch zu falschen Schlüssen verleiten.

          Gerade weil Putins RU dieses nicht tun wird, ist es umso deutlicher, dass wir zum Einen in Solidarität mit der und zu der Ukraine stehen, solange es eben dauert. Zum Anderen sollte klar sein, dass hier die Ukrainer wenn auch nicht "unseren Arsch", so doch aber doch unsere Vorstellung von Frieden, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit sowie die Stärke des Rechts auch unter Staaten verteidigen.



          Das bedeutet natürlich auch, dass es keine heroische, uneigennützige Solidarität ist, die wir mit Waffenlieferungen und logistischer sowie humanitärer Unterstützung liefern. Aber macht das die Hilfe und Unterstützung, sowie die Zusicherung "solange es notwendig ist" dadurch unglaubwürdiger oder weniger schlagkräftig?

          Ich finde weder die Armut in Afrika noch diesen Krieg besonders toll, aber es hilft weder uns, den Ukrainern noch den Menschen in Afrika, wenn wir (EU+NATO) uns in Europa gegen ein durch einen Sieg über die Ukraine gestähltes Russland mit Weltmachtsansprüchen wappnen müssten, in welchem Putins Propagandisten die Panzer mit dem Z bis Lissabon durchfahren lassen wollen.



          Denn dann müssten wir alle zusammen erheblich mehr Milliarden per annum für die Verteidigung in die Hand nehmen, welche dann im Sozialstaat, der Infrastruktur, Kultur u.v.m. fehlen würden.



          Wie und in welcher Höhe, glauben Sie, können wir dann Afrika unterstützen?

  • Die Ukraine hatte auch vor der Invasion der Krim Gas und Ölfelder im schwarzen Meer entdeckt und wollte die mit amerikanischen Konsortien erschließen. Im Donbas gibt es alle Möglichen Mineralien etc. Eine vollständig befreite Ukraine im westlichen Lager würde Europa einen großen Schritt weiter Richtung Autonomie bringen. Für diejenigen denen "moralische" Argumente für die Unterstützung der Ukraine nicht reichen.

    • @Machiavelli:

      Europa hätte auch mit Russland "unabhängig" werden können. Erkennen sie den Trugschluss in ihrer Argumentation? Unabhängig MIT irgendwem ist nicht wirklich unabhängig.

      Und glaube sie es macht wirklich einen Unterschied ob nun ukrainische oder russische Oligarchen den Hauptanteil des Gewinns einstreichen?

      • @Diana Klingelstein:

        Naja, die UA will nicht nur NATO- sondern auch EU-Mitglied werden. Damit einhergehend ist die Verpflichtung, das ehem. zweitkorrupteste Land Europas (nach RU) in einen quasi Musterstaat zu verwandeln. Dieses Vorhaben muss nicht nur von ukrainischer Seite angekündigt, sondern auch umgesetzt, und von EU-Seite geprüft und akzeptiert werden. Ein Veto eines von 27 Mgl.Staaten reicht aus, um die ukrainischen Maßnahmen als unzureichend à la "better luck next time" abzulehnen und auf Nachbesserung(en) zu drängen.



        Nach den - vorsichtig formuliert - nicht gerade berauschenden Erfahrungen mit RO und BG sowie deren heute sehr deutlich sichtbaren Folgen, kann ich mir nicht vorstellen, dass man dort wiederum in allen 27 Ländern beide Augen zudrücken wird, s.a. Serbien.

        Darüberhinaus dürfte der Aufnahmeprozess nicht von heute auf morgen passieren, denn selbst der Musterkandidat par exellence Finnland hat drei Jahre (!) gebraucht.

        Anders als in Serbien dürfte allerdings der innenpolitische Druck auf egal welche Regierung nach dem - hoffentlich baldigen - Sieg über RU und dem sich anschließenden Frieden zu groß sein, als das sich die Führung des Landes mit den Oligarchen arrangieren könnte, wie das noch unter Poroschenko der Fall war. Schließlich war das einer der Hauptgründe, warum Selensky ins Amt gekommen ist.

        Somit könnte eine in Sachen Korruption und Machtmissbrauch geläuterte, freiheitliche, pluralistische, demokratische Ukraine als EU-Mitglied tatsächlich zu mehr europäischer Autonomie beitragen.

        Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.

    • @Machiavelli:

      Es gibt doch kaum jemand im Westen der die Menschen in der Ukraine nicht unterstützen will; jedoch gibt es Kritik an einer unrealistischen militärischen Lösung und mangelnden Verhältnismäßigkeit.

      Beschleicht Sie nicht ein ungutes Gefühl dabei, dass die Ukraine alleine im ersten Kriegsjahr Unterstützung von 140 Milliarden bekommen hat?

      m.focus.de/finanze..._id_187057719.html

      Und der globale Süden hingegen kaum Solidarität erfährt?

      Dabei fehlen ja nur zwischen 14 und 20 Milliarden im Jahr um globale Ernährungssicherheit herzzustellen.

      www.berliner-zeitu...e-hunger-li.111170

      Jetzt können sie natürlich einwenden, dass in manchen Gebieten wo Hunger herrscht staatliche Institutionen fehlen mit denen man kooperieren kann. Ja, aber man könnte sich immer noch um die restlichen 80‰ der hungernden Menschen kümmern.

      • @Alexander Schulz:

        "jedoch gibt es Kritik an einer unrealistischen militärischen Lösung"

        Diese Kritik gibt es seit dem ersten Kriegstag, wo allen noch erzählt wurde, dass Russland Kiew in drei Tagen erobern wird.

      • @Alexander Schulz:

        "Beschleicht Sie nicht ein ungutes Gefühl dabei, dass die Ukraine alleine im ersten Kriegsjahr Unterstützung von 140 Milliarden bekommen hat?"



        Nein, überhaupt gar nicht. Denn im Vergleich zu möglichen Alternativen, eine verdammt gute Option, dem russischen Bären sein Klauen auszuziehen oder besser ausziehen zu lassen, ohne selbst in einen Dritten Weltkrieg eintreten zu müssen. Wichtig ist, dass die Unterstützung nicht nachlässt, bis die Ukraine gewonnen und Russland, auch - und gerade auch für Russland selbst erkennbar - verloren hat. Wer will schon eine Dolchstoßlüge in einem 145-Millionen-Land mit mehr als genug Atomwaffen zur Vernichtung der gesamten Menschheit?



        Insofern darf sich der russische Bär sehr gerne auch Infektionen an seinen Wunden einfangen, welche dann im Sinnen dieser Metapher auch gerne zum Zerfall der Russischen Föderation, wie wir sie jetzt kennen, führen dürfen.

        "Und der globale Süden hingegen kaum Solidarität erfährt?

        Dabei fehlen ja nur zwischen 14 und 20 Milliarden im Jahr um globale Ernährungssicherheit herzzustellen."

        Schön, dass man das so genau berechnen kann. Aber seit über fünf Jahrzehnten bleibt es leider graue Theorie, solange sich nicht auch das Denken und die Strukturen sowohl in den Empfänger- (Korruption, Misswirtschaft, mangelhafte Bildung, Unterdrückung der Frauen, keine Möglichkeiten zur Geburtskontrolle, etc.) wie Geberländern (Korruption, Misswirtschaft, wirtschaftliche Macht in Form der "Freihandelsvereinbarungen", etc.) ändern. Da bin ich über die vergangenen Jahrzehnte mit ihren ungenutzten Chancen leider ganz desillusioniert geworden.

        "Jetzt können sie natürlich einwenden, dass in manchen Gebieten wo Hunger herrscht staatliche Institutionen fehlen mit denen man kooperieren kann. Ja, aber man könnte sich immer noch um die restlichen 80‰ der hungernden Menschen kümmern."



        Warum sollte man nur 8 Prozent (!) aller hungernden Menschen helfen? Was ist mit den verbleibenden 92 Prozent?

  • Sicher ist Putin Einiges vorzuwerfen, allem voran der völkerrechtswidrige Angriffskrieg auf die Ukraine.



    Allerdings ist er weder dumm, noch ungeschickt:



    Die Offerte an die Entwicklungsländer, auch kostenlose Weizenlieferungen zu erbringen, wird gerne vernommen werden.



    Sollte Irgendjemand russische Lieferungen blockieren, kann Putin sich gelassen auf der Moralposition zurück lehen: " er wolle ja helfen, werde aber daran gehindert".



    Wer dann blöd dasteht, ist der Westen, der ja gerne Moralpositionen verteidigt.



    Kiew hat sich hingegen völlig ungeschickt verhalten:



    mit dem Anschlag auf die Krimbrücke und Moskau fühlen sich alle Russen angegriffen, das stärkt Putins Position im Inland. Der Zeitpunkt,des Angiffs auf die Krimbrücke,kurz vor Ablauf des Getreidedeals, war einfach dumm. Putin lässt sich eine solche Vorlage nicht entgehen.



    Nicht missverstehen: ich teile die Ansichten des Autors,



    wollte nur aufzeigen, dass Putin ein erfahrener Machtpolitiker ist, neben dem Selenzky nur der bessere Schauspieler ist.

    • @Philippo1000:

      Putin der erfahrene Machtpolitiker, ernsthaft? Dieser elendige Krieg ist doch der Beweis dafür, dass er offensichtlich jeden Instinkt verloren und sich vollkommen verzockt hat. Statt Russland zu stärken hat er es auf Jahre geschwächt und in die Abhängigkeit von China getrieben.

      • @Fran Zose:

        Wer ist wirtschaftlich von China abhängig?



        Mittlerweile die ganze Welt.



        Schwächelt China , wifkt sich das auf die Weltwirtschaft aus .



        Dass Deutschlands Abhängigkeit von China besonders groß ist, sollte sich ebenfalls herumgesprochen haben.



        Das verschlechtert Russlands Position keineswegs.



        Im Gegenteil: sollten sich westliche Länder von China unabhängiger machen wollen, wie gerade geplant, entstehen für Russland neue Möglichkeiten.

    • @Philippo1000:

      "Der Zeitpunkt,des Angiffs auf die Krimbrücke,kurz vor Ablauf des Getreidedeals, war einfach dumm. Putin lässt sich eine solche Vorlage nicht entgehen."



      Nach dieser Logik hätte die Ukraine einen Monat vor Ende des Getreidedeals einen einseitigen Waffenstillstand ausrufen müssen, um nur ja keinen Vorwand zu liefern.



      Und dann hätte sich Putin was eigenes ausgedacht.



      Sie verfallen dem Narrativ, Russland würde auf Provokationen reagieren. Das tut es nicht. Das behauptet es nur.

      • @Encantado:

        Wie die sicher verfolgen konnten, hat Putin nur zeitlich begrenzte Getreidedeals abgeschlossen.



        Vor Jeder Verlängerung wurde diese in Frage gestellt, dennoch letztlich beschlossen.



        Nun provozierte Kiew Tage vor Auslaufen des Vertrags Putin mit dem Angriff auf die Brücke massiv.



        Eine Reaktion war zu erwarten.



        Kann natürlich sein, dass Sie da keine Zusammenhänge erkennen.

        • @Philippo1000:

          Gut, ich korrigiere mich. Sie _verfallen_ nicht dem russischen Narrativ, Sie _verbreiten_ es.

          Dass Russland auf Verträge pfeift, wenn es ihm in den Kram passt, ist spätestens seit Frühling letzten Jahres klar. Wenn Sie weiter von 'Provokationen Russlands' reden, werfen Sie Nebelkerzen.



          Russland reagiert auf zwei Arten Provokationen:



          1. irgendwelche Vorkommnisse, die es als solche umdeuten kann, wenn es ins Konzept passt



          2. ausgedachte, aufgebauschte oder falsch dargestellte Vorkommnisse, die gerade gebraucht werden

          Und wir wollen ja nun nicht vergessen, was zur Getreidemisere geführt hat: der Angriff Russlands auf die Ukraine.

          • @Encantado:

            Ihre persönlichen Anwürfe, ich verbreite russische Narrative, weise ich als Unverschämtheit zurück.



            Im Gegenteil bin ich um Objektivität bemüht.



            Die Berichterstattung seit Kriegsbeginn war sehr schwarz weiß gefärbt.



            Es ist völlig unstrittig, dass Putin einen Völkerrechtswidrigen Angriffskrieg begonnen hat.



            Damit besteht die ukrainische Seite aber nicht automatisch aus Heiligen.



            Diverse Vorwürfe der UN , dass auch die Ukraine gegen Völkerrecht verstoßen hat, liegen vor:



            - Militärische Nutzung von Krankenhäusern und Schulen



            - Herabwürdigung Kriegsgefanger



            - getötete Kinder



            - Angriffe auf zivile Ziele



            Es ist mir bewusst, dass gleiche Vorwürfe, oft in höheren Maße, auch russischen Truppen und Milizen vorgeworfen werden.



            Das ist allerdings keine Rechtfertigung, ebenfalls völkerrechtswidrig zu handeln.



            Die Darstellung der Ukraine als Retterin der Demokratie ist Fehlerhaft.



            Wie sie derzeit nur aus Anderen Medien erfahren, wird Selensky von der Opposition als Demokrat in Frage gestellt.



            Was das Getreideabkommen betrifft, so haben sich beide Seiten an diesem Vertrag gehalten.



            Er wurde allerdings nicht erneut verlängert.

        • @Philippo1000:

          Da kann man nur zustimmen.

    • @Philippo1000:

      Ich verstehe nicht, warum es ständig um den Beruf des ukrainischen Präsidenten geht?



      Schauspieler hin oder her: Die Ukraine haben sich bisher sehr erfolgreich gegen die Invasion Russlands gewehrt, oder nicht? Das ist doch wohl zu einem bedeutenden Teil sein Verdienst.

      Das Putin sich hobbymäßig als Modell versucht, scheint keinen zu stören?



      Welcher Mann reitet denn bitte mit freiem Oberkörper durch die Steppen? Naja, eigtl. weiß jeder, welche Art von Mann sowas tut... .

      • @Schildbürger:

        Selenzkys Berufserfahrung gründet auf die Tatsache, einen Präsidenten gespielt zu haben.



        Das macht er weiterhin ganz gut.



        Dass die ukrainische Armee eine komplette Einnahme des Landes verhindern konnte ist gut.



        Doch das ist wohl kaum Selensky zu verdanken.



        Seine Strategien:



        - "Halten von Bachmut" hat sehr viele Tote gefordert, am Ende nicht funktioniert und Selensky hat die Niederlage letztlich nicht einmal eingeräumt.



        - "Frühjahrsoffensive", wurde zur Sommeroffensive, die keine nennenswerte Erfolge gebracht hat.



        - Angriffe auf russisches Territorium, entgegen den Versprechen gegenüber uns Unterstützerländern



        - Anschläge auf Zivilgebäude in Russland, die der "Solidarität" mit der Ukraine in Russland und dem Westen abträglich sind



        - Umgangston mit "Partnerländern" , "Danke" , wie vom britischen Vertedigungsminister angemahnt,



        findet der ukrainische Präsident übertrieben.

        Die derzeitig für die Ukraine glimpflich verlaufende Kriegssitustion ist zu hohem Maße der massiven Unterstützung durch westliches Kriegsmaterial geschuldet.

        Zum schlechten Schluss:



        kennen Sie einen guten deutschen Schauspieler, den sie gerne in verantwortlicher Position hätten, wenn wir einen Verteidigungskrieg führen müssten?

      • @Schildbürger:

        Vielleicht weil er nachwievor vor allen Dingen ein begnadeter Schauspieler ist...

        Also Ihren Einwand bzgl mangelnder Kritik an Putin finde ich sehr seltsam. Haben Sie Presseberichte nicht verfolgt als die "Modelfotos" entstanden?

        • @Alexander Schulz:

          1. Woran machen Sie Ihre Aussage fest, dass der ukrainische Präsident - trotz der Leistung, die bisher erbracht wurde - "(...) vor allen Dingen ein begnadeter Schauspieler ist..."?



          Konkrete Beispiele bitte.

          2. Mir wir nicht ganz klar, warum Sie an dieser Stelle auf alte Presseberichte verweisen? Generell werden Sie in Medienberichten zum Krieg in der Ukraine selbst nur selten über die Schauspielerei des ukrainischen Präsidenten lesen. Diese Hinweise kommen a. in den Kommentaren und b. in Gesprächen und dann in der Regel mit einer negativen Konnotation. Gleichzeitig scheint mir dann immer eine gewisse Verehrung für das Aktmodell aus Moskau mitzuschwingen.



          Wenn wir heute (25.07.) Bilanz ziehen müssten, was würden Sie sagen: Hat der Schauspieler in Kiew mehr für sein Land getan oder das Aktmodell aus Moskau?

          • @Schildbürger:

            Wie Sie heute in anderen Medien erfahren können, sind viele UkrainerInnen von der Machtkonzentration um Präsidialamt, dem Abbau der Demokratie und der Zentralisierung der Presse nicht begeistert.



            Das hat Selensky getan. Zu Ihren Ansichten über militärische Erfolge Selenzkys habe ich Ihren oben geantwortet. Derzeit höre ich in der Tagesschau von militärischen Erfolgen Russlands.