piwik no script img

Rassistischer Angriff in DresdenUnter Nachbarn

Ein Dresdner bedroht seinen libyschen Nachbarn mit einer Machete. Anwohner äußern Verständnis für den Angreifer statt den Angegriffenen.

Der Tatort und das Handy, das die Attacke gefilmt hat. Man sieht die Spitze der Machete Foto: Tarek Khello

Dresden taz | Thomas F. steht mit seinem Fahrrad vor dem Wohnhaus, in den Turnschuhen stecken neongrüne Schnürsenkel, auf dem Rücken hat er einen militär­grünen Rucksack. Er trägt ein zu großes schwarzes T-Shirt mit dem Schriftzug „Das war Liebe!“, darunter prangt das Logo von Dynamo Dresden. Unter der Haut der Finger seiner linken Hand schimmert schwarze, leicht ausgeblichene Tinte. Das Tattoo bildet das Wort „Hass“, die letzten beiden Buchstaben sind SS-Runen. „Ich hab zwar die Tätowierungen noch auf dem Arm, die sollen mich aber auch daran erinnern, dass ich mal ein blödes Arschloch war“, sagt er und zeigt ein weiteres SS-Emblem unter seiner Haut.

Es ist Montag, der 22. Juli 2019, 27 Grad Außentemperatur, und eigentlich sollte Thomas F., 35, gar nicht hier sein, vor seinem Wohnhaus in Übigau, einem Viertel im Nordwesten Dresdens. Es gibt eine gerichtliche Auflage, dass er aus seiner Wohnung ausziehen muss. Nur vier Tage zuvor hatte er die Wohnung seiner libyschen Nachbarn mit einer Machete angegriffen. Viele Nachbarn werden später erzählen, dass Thomas F. nichts dafür könne, dass die Libyer selber schuld seien. Dass sie provoziert hätten.

Die Fenster in der Wohnung im zweiten Stockwerk sind verdunkelt. Hier wohnt Abad*, sein Freund Ibrahim* ist oft zu Besuch, auch an jenem Donnerstag letzter Woche. Sie erzählen, dass sie Krach im Treppenhaus gehört haben, sprechen von einer Explosion und einer zerbrochenen Flasche. Kurz darauf greift Thomas F. die Wohnung an. Ibrahim zeigt ein Video von dem Angriff, darin sieht man Scherben im Inneren der Wohnung, die Scheibe in der Tür ist zerbrochen. Vor der Tür steht Thomas F., der Mann, der später erzählt, wie er aus der rechtsradikalen Szene ausgestiegen ist.

„Du kommst aus Kanakenland“, sagt Thomas F., „ich mach dich kalt, Alter!“ Dann schiebt er die lange Klinge der Machete durch die zerbrochene Scheibe. In einem anderen Video hört man, wie Thomas F. etwas an die Tür sprüht. Kurz darauf sind Flammen zu sehen.

Dresden ist besser als Bautzen

Wenn man die Wohnung heute aufsucht, sind die Spuren des Angriffs noch deutlich zu erkennen. Von außen ist ein riesiges blaues Hakenkreuz über die Tür gesprüht, in der Mitte befinden sich schwarze Brandspuren, mehrere tiefe Löcher sind in das Holz geschlagen. Dort, wo früher die Glasscheibe war, klebt jetzt ersatzweise eine Plastiktüte vom Discounter um die Ecke. Im Treppenhaus sind einige Stellen frisch gestrichen, mehrere Nachbarn erzählen, dass sich auch dort Hakenkreuze befanden. Im Erdgeschoss steht der Schriftzug „HooNaRa“ an der Wand – für Hooligans, Nazis und Rassisten. Ob Thomas F. auch diesen zu verantworten hat, ist unklar.

Ibrahim*, großes Mickey-Mouse-Shirt, bunte Armbänder, wohnt eigentlich in Bautzen, ist aber lieber in Dresden – „weniger Rassismus“. Fragen von Reportern beantwortet er auf Arabisch, damit auch sein Gastgeber Abad alles versteht.

Eine ruhige Wohngegend. Das Haus in Übigau Foto: Pawel Sosnowski

Als er gefragt wird, ob er Angst hat, wechselt Ibrahim ins Deutsche. Die beiden Männer kennen sich schon aus Libyen, kamen unabhängig voneinander übers Mittelmeer, wollten ursprünglich nach Schweden. Sie trafen sich hier wieder. „Ich muss ehrlich sein“, sagt Ibrahim, „wir haben keine Angst. Wir kommen aus dem Krieg.“ Er erzählt von Raketen und kaputten Beinen, von Sterbenden auf den Straßen und davon, wie er als Ersthelfer im libyschen Bürgerkrieg gearbeitet hat. Ein Typ mit Machete mache ihm da nichts mehr aus, zumal niemand verletzt wurde.

Sein Freund Abad, 32, wartet derzeit auf die Verlängerung seiner Aufenthaltsgenehmigung. Er antwortet nicht auf die Frage, ob er Angst habe. Die Wohnung von Thomas F. liegt exakt unter seiner. Dass es mittlerweile eine gerichtliche Auflage gibt, dass F. dort nicht mehr wohnen soll, sagen ihm die Behörden nicht. Er wurde bisher im Gegensatz zu Ibrahim auch nicht als Zeuge vernommen, wie die Staatsanwaltschaft bestätigt.

Warum brauchte die Polizei so lange?

In den Videos von der Tat hört man, wie Ibrahim mit der Polizei telefoniert. Er zeigt die Anrufhistorie seines Telefons. Zweimal wählt er den Notruf, das erste Mal um 15.05 Uhr, kurz nachdem die Scheibe der Wohnungstür mit der Machete zerstört wird. Das zweite Mal um 15.31 Uhr. Thomas F. ist noch immer vor der Tür – und kein Streifenwagen in Sicht. Warum braucht die Polizei so lange, um auf einen Angriff mit einer Machete zu reagieren?

Ich muss ehrlich sein. Wir haben keine Angst. Wir kommen aus dem Krieg

Ibrahim, 25, geflüchtet aus Libyen

Aus der Pressestelle der Polizei heißt es, der erste Notruf sei um 15.12 Uhr eingegangen. „Der erste Notruf sprach nicht von einer Dringlichkeit“, sagt ein Sprecher der Polizei und verweist darauf, dass eine beschädigte Tür gemeldet wurde. Den zweiten Notruf konnte die Polizei im Nachhinein nicht mehr zeitlich bestimmen. Um 15.36 Uhr habe sich schließlich der erste Streifenwagen gemeldet. Seit etwa einer halben Stunde lief der Angriff schon zu dieser Zeit. Als die Einsatzkräfte eintrafen, bedrohte F. auch diese mit der Machete. So gibt es die Polizei in ihrer Meldung zu dem Vorfall an. Dort ist auch von Pyrotechnik die Rede.

Am Freitag nach dem Angriff wurde Thomas F. einem Richter vorgeführt. Die Staatsanwaltschaft stellte einen Haftantrag, den das Gericht beschloss und sogleich gegen Auflage außer Kraft setzte. F. muss sich nun in der Wohnung seiner Mutter amtlich anmelden und zweimal die Woche bei der Polizei vorstellig werden. Verstößt er gegen diese Auflagen, kann der Haftbefehl wieder in Kraft gesetzt werden. Der Staatsschutz ermittelt wegen Bedrohung, versuchter Brandstiftung, Sachbeschädigung und dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, wie das Hakenkreuz im Behördendeutsch heißt. Die Polizei geht von einem „eindeutigen, klaren politischen Hintergrund“ der Tat aus.

Die Liste von rechten Übergriffen auf Migranten, Linke und Menschen jüdischen Glaubens ist lang in Sachsen. Allein im letzten Jahr zählten die Opferberatungsstellen in Sachsen 317 rechtsmotivierte und rassistische Angriffe. Seit 1990 gab es der sächsischen Initiative „Support“ zufolge 17 Todesopfer. Zuletzt gab es am Dienstag einen Sprengstoffanschlag auf die Wohnung einer Linken-Stadträtin in Zittau.

F. präsentiert sich als Aussteiger

Als Thomas F. am Montag in Übigau vor dem Wohnhaus steht, aus dem er ausziehen muss, beschwert er sich, dass ihn die Medien in die rechte Ecke stellen würden. Die Bild-Zeitung beschreibt ihn als „Neonazi“ und „irren Amok-Mann“. Ja, sagt Thomas F., es gebe Rassismus in Deutschland, aber der werde oft übertrieben dargestellt. Er erzählt, dass er früher in der „rechtsradikalen Szene“ war, in einer Freien Kameradschaft in Dresden-Reick. Ausgestiegen sei er nach vier Jahren, als er merkte, dass die anderen nur „dumm schwatzen“, und dann „zum Döner gehen“.

taz ost

Sechs Wochen im Osten: Vor der Landtagswahl in Sachsen am 1. September 2019 war die taz in Dresden. Seit dem 22. Juli waren wir mit einer eigenen Redaktion vor Ort. Auch in Brandenburg und Thüringen sind bzw. waren wir vor den Landtagswahlen mit unserem #tazost-Schwerpunkt ganz nah dran – auf taz.de, bei Instagram, Facebook und Periscope. Über ihre neuesten Erlebnisse schreiben und sprechen unsere Journalist*innen im Ostblog und im Ostcast. Begleitend zur Berichterstattung gibt es taz Gespräche in Frankfurt (Oder), Dresden, Wurzen und Grimma. Alle Infos zur taz Ost finden Sie auf taz.de/ost.

Für Thomas F. ist so was scheinheilig. „Ein reiner Rechtsradikaler, der wirklich seiner Meinung treu ist, der lebt auch wirklich so, wie er es gelernt hat“, sagt er. Wenn man Thomas F. fragt, was er macht, sagt er, dass er seine gehbehinderte Mutter pflegt. Seine letzte Arbeitsstelle sein ein Tierheim gewesen, er leistete dort Sozialstunden. Warum hat er seine libyschen Nachbarn angegriffen?

In der Wohnung von Abad sei es oft laut, meint Thomas F., „ich hab dann einfach an dem Donnerstag schwarz gesehen, es ging einfach nicht mehr. Ich war fix und fertig.“ Thomas F. hält kurz inne, fährt sich mit der Hand durch den Ziegenbart und sagt, er wollte Abad nie angreifen. „Es geht einfach nur darum, dass die Lautstärke wenigstens ein bisschen runtergeschraubt wird.“ Auf einmal klingt der Angriff mit Hakenkreuz und Machete wie ein ganz gewöhnlicher Nachbarschaftsstreit.

Verständnisvolle Nachbarn

Ein Mann mit Vokuhila und einem „Oldtimer“-Shirt kommt aus dem Wohnhaus und mischt sich ins Gespräch ein. Den Angriff von Thomas F. kann er nachvollziehen: „Nee, er kann gar nichts dafür, er hat das angekündigt.“ Der Name des Mannes ist Michael W., er wohnt in der Wohnung neben Abad. „Die dürfen machen, was sie wollen“, sagt er und schüttelt den Kopf.

Eine Nachbarin, Frau M., die sich aus dem Fenster im ersten Stock in das Gespräch einschaltet, beschwert sich: „Die dürfen hier wohnen bleiben, und Thomas muss raus.“ Ob sie mitbekommen habe, was Thomas F. gemacht habe? Ja, sagt Frau M., aber jeder müsse sich in Deutschland an die Regeln halten, auch die Libyer. Thomas F. sei immer nett zu allen gewesen.

Die attackierte Tür, auf die auch Hakenkreuze geschmiert wurden Foto: Pawel Sosnowski

Was hat Thomas F. denn gerufen? „Was man halt so schreit, was viele denken. Zum Beispiel gibt es ein Wort, das mit K. anfängt, mehr kann man dazu nicht sagen.“ Frau M. meint das rassistische Schimpfwort „Kanake“. Michael W. pflichtet ihr bei. Außerdem heiße das Wort „Kanake“ einfach nur Mensch. Frau M. findet, dass viel zu schnell von Rassismus gesprochen werde. „Man muss ja nur sagen, dass die alle nach Hause sollen.“

Es ist eine absurde Gesprächssituation. Ein deutscher und ein syrischer Reporter stehen in Dresden-Übigau und sprechen mit einem Mann mit SS-Tattoos, der seine libyschen Nachbarn mit einer Machete angegriffen und ihre Wohnungstür mit einem Hakenkreuz beschmiert hat. Zwei Nachbarn schalten sich ein und springen dem Täter zur Seite. Schließlich müsse sich jeder an die Regeln halten. Diese drei Übigauer wollen keine Rassisten sein. Für sie sind die Libyer die Ursache des Problems.

Ein linksalternatives Zentrum

Was ist da los, in Übigau? Hat sich Thomas F. etwa an die Regeln gehalten? Ist das ein normaler Nachbarschaftsstreit über Ruhestörung, der politisch ausgetragen wird? Sind hier einfach alle Rassisten? Warum wundert sich niemand, wenn jemand Ausländer angreift und eine Woche später nicht in die rechte Ecke gestellt werden will?

Deutsche, Alkohol, Drogen. Die Schwarzen hier verhalten sich ruhig

Eine Anwohnerin, 72, über Übigau

In den Straßenzügen um das Haus von Thomas F. gibt es große Einfamilienhäuser und Wohn­blöcke, „East Crew Dynamo“-Graffiti und Antifa-Sticker, eine Feuerwehr und einen Discounter, baufällige Gebäude und Baustellen. Übigau ist hier dörflich, man sieht Blumenkästen, alte Leute, Mittelklassewagen. In der Nähe ist eine Kläranlage, die die Mieten lange niedrig gehalten hat. Mittlerweile zieht es viele junge Familien hierher, ins ruhige Übigau.

Rund 150 Meter Luftlinie vom Tatort entfernt sitzen zwei junge Männer in einem Garten und rauchen. Die Hauswände sind bunt bemalt, Schubkarren stapeln sich, Banner verheißen Solidarität. Der Garten gehört zur „Mangelwirtschaft“, einem linken Wohnprojekt. Es ist das einzige Anzeichen für alternatives Leben in Übigau. Die Männer erzählen, dass sie sich hier nach dem Macheten-Angriff zusammengesetzt und überlegt hätten, wer der Täter sein könnte. Es gebe da diesen einen Nachbarn, der immer wieder mit dem T-Shirt einer Rechtsrock-Band auffalle. Ganz sicher waren sie sich zu dem Zeitpunkt nicht.

Jedenfalls hat sie der Angriff nicht überrascht. „Ist halt Übigau“, sagt einer und tippt an seiner Spezi-Flasche. Der andere erzählt, dass er sich oft nicht wohlfühlt, wenn er durch Übigau läuft. Die Leute hier würden die Mangelwirtschaft als Fremdkörper wahrnehmen. Im Oktober 2015 flogen von drei Seiten Steine, Böller und Flaschen mit Buttersäure auf das Haus. Die Polizei machte die „Gruppe Freital“ und die „Freie Kameradschaft Dresden“ als Täter aus. Rechtsextremisten.

Jede dritte Stimme für die AfD

In dieser Zeit wird auch die radikale Anti-Flüchtlings-Bewegung „Wir sind Übigau“ aktiv. Wochenlang hält sie eine Turnhalle besetzt, um zu verhindern, dass dort Flüchtlinge einziehen. Polizei und Kommunalpolitik ließen sie gewähren. Auch eine Bürgerwehr aus Anwohnern zog hier um die Häuser.

Bei der Bundestagswahl 2017 ging im Wahl­lokal um die Ecke jede dritte Stimme an die AfD. Es ist das Milieu, in dem Thomas F. lebt. Als er nach seiner Entlassung am Montag vor seinem Wohnhaus steht, geht eine junge Frau mit pinken Haaren auf ihn zu und fragt, wie es ihm geht. „Die feiern jetzt ihren Sieg“, vermutet sie und deutet hoch zur Wohnung der Libyer. Dort hat bislang niemand geklingelt und sich nach dem Wohlergehen der Angegriffenen erkundigt.

Vor dem Haus befindet sich ein großer Garten, Wäscheleinen sind über löchrigen Rasen gespannt, in der Mitte stehen zwei Parkbänke. Eine Rentnerin mit grauen Haaren und Einkaufstaschen erzählt, dass die Bänke „eigentlich für alle sind“. Aber da würden immer nur die „Asozialen“ rumsitzen, deshalb traue sie sich abends nicht mehr aus dem Haus. Wer, die Libyer? „Nee, unsre“, sagt sie, „Deutsche, Alkohol, Drogen. Die Schwarzen verhalten sich hier ruhig.“

„Die sind alle bekloppt“

Die 72-jährige Frau erzählt, dass sie 1973 hier eingezogen ist. Früher sei das eine „herrliche Gegend“ gewesen, doch mit der Wende kamen die ­sozialen Probleme. Mittlerweile bemerkt sie ständig Polizei und betrunkene Deutsche, Übigau sei mittlerweile eine „gefährliche Gegend“, sagt die Rentnerin. Wählen deshalb so viele Leute in der Gegend die AfD? „Die sind alle bekloppt “, sagt sie nur.

Und dann fügt sie noch hinzu, dass sie sich manchmal in ihrer Ruhe gestört fühle. Aber nicht von Ibrahim und Abad, sondern von Michael W., der Mann mit dem Vokuhila, der nicht findet, dass Thomas F. etwas falsch gemacht hat. Michael W. höre ständig laute Musik, sagt die Frau.

Thomas F., der Angreifer, gibt der taz ein Video, dass die Ruhestörungen der Libyer belegen soll. Man hört lauten Techno. Als Ibrahim und Abad das Video sehen, lachen sie. „Wir hören nie Elektro“, sagt Ibrahim, „nur afrikanische Musik.“ Abad ergänzt: „Und manchmal HipHop, aber nur im Park.“

Vielleicht ist der Rassismus in Übigau so ausgeprägt, dass sich kaum jemand vorstellen kann, dass es nicht die Libyer sind, die die Ruhe stören. Vielleicht stört man sich aber auch einfach mehr an lauten Libyern als an Deutschen, die Ausländer mit der Machete bedrohen.

*Namen auf Wunsch geändert

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

75 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Wie wäre es mit umfassenden Entnazifizierungskampagnen für Dunkeldeutschland?



    Schon zu spät?

  • ich finde es schön, dass es bald diese Demonstration in Dresden gibt:



    es wird bundesweit dazu aufgerufen, alle dortigen Oppositionen zu unterstützen im Kampf gegen alles Braune:



    www.welcome-united.org/de/aufruf-2/



    – zu einem gemeinsamen, bundesweiten Block auf der Unteilbar-Demonstration am 24.8. in Dresden! Solidarität verteidigen – United Against Racism & Fascism!

    – zu einem Tribunal vom 1.-3. November in Chemnitz, auf dem wir die Perspektive der Opfer des NSU und die Stimmen der migrantischen Kämpfe gegen die der Täter stellen. Wir klagen an!

    – zum Sammeln von Spenden für solidarische Projekte in Ostdeutschland. Put your money where your mouth is!

  • "....wir haben es mit unreifen Menschen zu tun, denen es an Erfahrungen mit fremden Leuten mangelt".



    Das nenne ich mal Verharmlosung von Rassismus.



    Als ob die Mutter vergessen hat zu sagen, dass man Fremde weder verprügelt noch drangsaliert, sondern mit Respekt begegnet. Für mich sind das Grundwerte unserer Gesellschaft.

    • @Andreas J:

      War für Karl Kraus

      • @Andreas J:

        Ich habe meine Antwort an Littleredrooster unten noch ergänzt. Vielleicht hilft das beim Verständnis etwas weiter.



        Ich glaube aber tatsächlich, dass es zumindest viele Rechte und Rassisten gibt, die deshalb so scheiße sind, weil sie nichts anderes gelernt haben. Wenn wir die Chance behalten wollen, einige dann doch für die Gesellschaft zurück zu gewinnen, müssen wir konstruktiven Zwang ausüben. Zwang: Klar, denke ich. Konstruktiv: Siehe unten. Das heißt nicht, dass die Sache damit vorbei ist. Die Straftat bleibt bestehen und führt hoffentlich zur Verurteilung.



        Übrigens bedeutet geistige Unreife für mich keineswegs, dass derartige Leute harmlos wären, sondern dass man schauen muss, ob es eine Chance gibt, dass sie erwachsen werden, ohne Arschlöcher zu bleiben.

        • @Karl Kraus:

          Sie auf ein Niveau von unreifen Kindern, die recht und unrecht nicht unterscheiden können zu heben, wird da auch nicht helfen. Es geht um erwachsende Menschen. Genauso der Opfer-Täter-Ausgleich. Ohne ernsthafte Reue macht das keinen Sinn. Bei Jugendlichen Tätern sehe ich das anders. Da ist noch Hoffnung. Ansonsten solle natürlich immer die Resozialisierung Bestandteil der Bestrafung sein.

          • @Andreas J:

            @ANDREAS J & KARL KRAUS



            Ich würde neben den Faktoren, der sozialen Vermittlung von Rassismus und Nationalismus und der Wertevermittlung noch weitere Faktoren als prägend für Charakter und politische Position annehmen: Autoritäre Erziehung ist sicherlich auch ein Punkt. Und wie liebevoll, akzeptiert ein Mensch aufgewachsen ist. Wie stark ist das Selbstwertgefühl? Inwieweit ist es abhängig von Anderen? Dann Interessen und Einfluss Gleichaltriger. Erfahrungen im Kapitalismus - Konkurrenz und Egoismus...



            Mh, meinen Sie geistige Unreife im Sinne von Unmündigkeit? Beziehen Sie auf Mitläufer*innen, also jene, die Dinge unkritisch übernehmen?



            Kontakt mit "Fremden" kann Rassist*innen hinterfragende Impulse auslösen aber auch (mindestens) ebenso die vorhandene rassistische Haltung bestätigen, würde ich meinen.

  • Ich beschränke mich mal bewußt auf die deutsche Nachkriegsgeschichte und muß dabei feststellen: Wirklich neu ist an der Problematik eigentlich wenig, wie dieser "alte" Song (aus 1967) drastisch belegt:



    www.youtube.com/watch?v=IOsZXJuON8g



    Dabei bezog sich das Lied einst auf die Situation Westdeutschlands. Lediglich das Hassobjekt wurde ausgetauscht. Damals waren Linke, Studenten und langhaarige Hippies die 'Fremden im eigenen Land'.



    Für mich war (und ist) der Arschloch-Song der Ärzte zwar auch mit das Beste zu dieser Thematik. Aber hilfreich ist er eigentlich ja nicht. Er dient ausschließlich zu unserer eigenen Bestätigung, was ja gut ist - aber dann ja doch zu wenig.



    Ich denke wir sollten versuchen zu verstehen was in diesen Leuten vorgeht um aus diesen Erkenntnissen bessere Strategien zu entwickeln. Den Kampf um die Köpfe und Herzen der Menschen kann auch die schönste antifaschistische Demo nicht ersetzen.



    Vielleicht hilft ja das da weiter:



    www.spektrum.de/vi...n=SPNW_NL_SCIVIEWS

    • @LittleRedRooster:

      Schwer erträglich das Ausmaß an Bullshit, was die Aber-Rechten so absondern.



      Tatsächlich scheint einer der erfolgversprechendsten Ansätze zu sein, dass sich der Täter beim Opfer entschuldigen muss, wenn es das akzeptieren kann. Man erkennt ja eine Menge Versuche, das eigene Handeln zu rechtfertigen, und es wirkt eher unbeholfen. Es deutet alles darauf hin, dass ein gewisses Maß Durchmischung



      kulturell unterschiedlicher Menschen am ehesten zu Toleranz und Kontaktaufnahme führt. Ebenso erhöht es die Wahrscheinlichkeit, dass man - bewahre!!! - positive Erfahrungen miteinander macht. Das schließt ja verschiedene Auffassung über Moral und Lebensweise nicht aus, sondern kann bestenfalls immer wieder interessanter Gesprächsstoff sein. Je vertrauter man dem Gegenüber ist, desto schwerer fällt ein Angriff.



      Eine Entschuldigung unter Aufsicht mag lächerlich erscheinen, aber wir haben es mit unreifen Menschen zu tun, denen es an Erfahrungen mit fremden Leuten mangelt.



      Finde ich.

      • @Karl Kraus:

        Der Täter-Opfer-Ausgleich, in Form von 'beaufsichtigten' Entschuldigungen ist ein interessanter Denkansatz, wenn es sich um "unreife Menschen", also Jugendliche/Heranwachsende handelt. Dies Modell aus der Jugendgerichtsbarkeit gibt es ja schon länger. (Allerdings weiß ich jetzt nicht welche Erfahrungen man damit gemacht hat. Wäre interessant dies zu recherchieren).



        Nur: Wir haben es ja nun leider nicht nur mit Pubertierenden zu tun.



        Und: Das setzt ja voraus dass es um erkannte und belangte Straftäter geht. Das trifft ja leider für eine größeren Teil der Täter gar nicht zu. Außerdem ist dann ja "das Kind" bereits in den Brunnen gefallen.



        Das heißt: Wir brauchen auch mehr präventiv begleitende und professionelle Sozialarbeit in den sozialen Brennpunkten der Städte. Und diese Sozialarbeit darf nicht auf die Flüchtlinge alleine beschränkt sein. Schließlich sollen alle lernen friedlich in ihrer Unterschiedlichkeit miteinander leben zu können.

        • @LittleRedRooster:

          Stimmt, ich habe das ein wenig verharmlosend beschrieben: Primär wichtig ist natürlich die klare Antwort auf eine solche Tat in Form jener Anzeige, die erstattet wurde usw. Rassismus muss als solcher bezeichnet und deutlich verurteilt werden. Aber dass wir es bei Rassisten nicht mehr mit Pubertierenden zu tun haben, bedeutet nicht, dass ein Täter-Opfer-Ausgleich oder eine (für den Täter) zwangsweise verordnete Rechenschaft gegenüber dem Opfer in diesem Fall unsinnig wäre. Rassismus ist in vielen Fällen einfach fehlender Empathie und diese wiederum mangelnden positiven Erfahrungen zuzuschreiben. Vielleicht passt diese Idee allerdings gerade nicht auf diesen konkreten Fall. Aber der Typ kommt mir mit seinem Geschwurbel trotz seiner einschlägigen Vergangenheit tatsächlich eher naiv und ein wenig dumm vor, so dass man vielleicht noch Hoffnung haben könnte. Und wie anders soll man noch versuchen, solche Leute zu resozialisieren? Einsperren nützt ja meist nix.

    • @LittleRedRooster:

      Danke für Ihren Kommentar. Es setzt sich scheinbar die Meinung bei den Empörten durch, dass man als Rechtsradikalist oder Nazi geboren wird. So unterstützt man indirekt die gesellschaftliche Bewegung nach rechts und kann in dem gemütlichen Glauben leben, dass man selbst nichts damit zu tun hat.

      • @Rolf B.:

        Es scheint bei dir und anderen die seltsame Meinung vorzuherrschen, dass man zum Nazi gemacht wird und daran selbst nur unmittelbar Anteil hat.

      • @Rolf B.:

        "So unterstützt man indirekt die gesellschaftliche Bewegung nach rechts und kann in dem gemütlichen Glauben leben, dass man selbst nichts damit zu tun hat." (Rolf B.)



        Naja, von einer Unterstützung würde ich nicht reden. Aber hilfreich dagegen ist es halt auch nicht. Man macht es sich halt ziemlich einfach damit, wenn man damit die Spaltung der Gesellschaft in Gut und Böse vorantreibt.



        Es macht es halt einfacher sich selber bei den "Guten" zu positionieren. Als "Braver" läßt es sich Nachts besser schlafen. Das Bild mit dem "guten Gewissen als Ruhekissen" stimmt halt einfach: Nachmittag's die rituelle Pflichtdemo gegen die "Bösen": schöne Parolen und ein paar Nazis verkloppen, Abend's dann ein Bierchen unter anderen "Guten", das eigene Heldenepos besingen - und dann ab in die Heia. Das Leben kann so einfach sein...



        Naja, ein bisschen einfach gemacht hab ich mir das nun ja auch. Ist halt auch ein ziemlich holzschnittartiges Bild, aber... - braucht sich ja nicht jeder angesprochen fühlen.

        • @LittleRedRooster:

          Ich habe von INDIREKTER Unterstützung gesprochen, also von einer Begünstigung rechter Tendenzen.



          Wenn Sie dann noch unten nachlesen können, dass man mit der Geburt eine faschistische Veranlagung hat und dieser Blödsinn auch noch Zustimmung findet, weil Nazis quasi aufgrund eines Geburtsfehlers entstehen, dann komme ich mir vor wie im Kindergarten. Hauptsache, die gesellschaftlichen Verhältnisse haben nichts zu tun mit Rechtsradikalismus und Faschismus.



          Da bitte ich um Verständnis, dass mir bei dieser Anhäufung von Blödsinn auch mal der Kragen platzt. Und wenn dann auch noch unten Kant und die Aufklärung mit ein paar schlichten Worthülsen dämonisiert wird, dann frage ich mich, in welcher Anstalt solche "Theorien" gebastelt werden.

          • @Rolf B.:

            Ach ja, die "Anstalt in welcher Anstalt solche "Theorien" gebastelt werden" nennt sich Universität.

            • @Andreas J:

              Vorsicht: Nicht jede Büttenrede ist ne akademische Veranstaltung!

              • @LittleRedRooster:

                Zum Inhalt nix zu sagen?

          • @Rolf B.:

            Aha, der Hinweis das Kant die erste deutsche Rassentheorie aufgestellt hat, was erwiesenermaßen eine Tatsache ist und Rassismus und Antisemismus auch bei anderen Aufklärern vorkam, ist für sie eine Worthülse.



            „Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit in der Rasse der Weißen. Die Gelben haben schon ein geringeres Talent. Die Neger sind weit tiefer. Und am tiefsten steht ein Teil der amerikanischen Völkerschaften.“



            Zitat Kant.



            "Von den verschiedenen Rassen der Menschen" :Buch von Kant in dem er seine Rassentheorien zum besten gibt. Ja,ja, Zweifel an seinen Göttern sind nicht erlaubt.

  • manchmal wundere ich mich, wie es sein kann, dass bei dermaßen viel kognitiver Dissonanz die Blitzbirnen dieser definitiv-nicht-rassist*innen nicht direkt explodieren.

  • @Meerwind7: Dem ist absolut zuzustimmen. Und v.a. ärgert mich die Dummthese, soziale Schwäche wäre Begründung und Rechtfertigung für Rassismus. Für mich steht fest: Ich muss in diese bräunlichen Länder nicht mehr fahren , weil ich keine lust mehr habe, mir das rechte Geschwalle dieser Leute anzuhören.

  • Moegliche Motivationen sind neben einer tatsaechlichen Stoerung durch nachbarschaftlichen Laerm insbesondere Auslaenderfeindlichkeit,Islamfeindlichkeit , Sozialneid und Rassismus. Es ist rein spekulativ, den letzten Aspekt in der Vordergrund zu stellen.

    • @meerwind7:

      Und was war dann die Motivation für das an die Haustür gesprühte Hakenkreuz? Künstlerischer Schaffensdrang?

  • 0G
    06831 (Profil gelöscht)

    Gibt es Wohnungen in den besseren Vierteln für Flüchtlinge, wie eben diese Opferfamilie?



    Ist mir nicht bekannt.



    Stattdessen werden sie bei denen untergebracht, die sich schon als Verlierer fühlen.



    Das könnte man für beide Teile völlig anders machen, wenn sich denn die Politik dafür interessieren würde und handeln würde.



    Die Latte Macchiato Fraktion ist ja nicht betroffen und ist nur empört, wenn Dinge wie diese passieren.



    Das ist keine Entschuldigung für diese Tat.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @06831 (Profil gelöscht):

      Latte-macchiato gibt es heute für einen Euro bei Lidl aus dem Automaten. Willkommen im Jahre 2019.

      Natürlich hast du trotzdem recht, die Probleme werden mal wieder auf sozial Schwache abgewälzt. Auch hier in Hamburg findet man die größten Unterkünfte für Geflüchtete in den ärmsten Gebieten.

      Wss mich nun aber als selbst sozial schwache Person wirklich stört; jahrelang wurde doch alles hingenommen. Die Hetze im Fernsehen gegen Arbeitslose, Sozialkürzungen, Mieterhöhungen, Preisteigerungen, Überstunden, der gestrichene Urlaub, Fahrpreiserhöhungen usw. Ich könnte noch eine Weile so weiter machen.

      All das wurde stillschweigend geschluckt, aber wenn dann Geflüchtete Hilfe brauchen, dann gibt es auf einmal einen Aufstand?

      • 0G
        06831 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        Ja, dann gibt es einen Aufstand.



        Endlich hat man jemanden auf den man herabblicken kann und der an allem Schuld ist.



        Liegt leider in der menschlichen Natur begründet.



        Du weisst genau, dass ich mit der Latte M.Generation nicht diejenigen gemeint habe, die bei Lidl kaufen :-)

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @06831 (Profil gelöscht):

          Weiß ich. Ich wollte dich darauf hinweisen, das die "Latte Macchiato Fraktion" ein überholtes Klischee ist.

          "Die" Menschliche Natur ist genau was?

    • @06831 (Profil gelöscht):

      in den besseren Vierteln wohnen häufig viele Anwälte und Leute die keine Hemmungen haben Anwälte zu engagieren um Unrecht durchzusetzen. Durch gute Verbindungen in die Politik wird man dann frühzeitig gewarnt und klagt gegen alles was man bedrohlich findet. In Wannsee gibt es derzeit einen Baustopp für eine Flüchtlingsunterkunft, da in der Brache in Heckeshorn Fledermäuse leben.



      Ich schätze, dass ist besser als die Machete zu schwingen, aber nicht viel besser.

      • 0G
        06831 (Profil gelöscht)
        @Hauke:

        Nein, ist nicht besser, aber anerkannter.



        Wer von den Damen und Herren aus der Politik wohnt neben einem Flüchtling.? Das würde mich mal interessieren.



        Frau v.d.L hat einen aufgenommen. Ist ja auch nicht schwer, wenn andere sich darum kümmern müssen.

    • @06831 (Profil gelöscht):

      Ja -gibt es. Ich erinnere mich an eine WG von drei minderjährigen Flüchtlingen, die in einer eher bürgerlichen Lichtenberger Siedlung in einem viersöckigen Hochhaus untergebracht waren. Sie wurden dort systematisch rausgemobbt. Der Vorwand war immer angebliche Ruhestörung, die Nachbarschaft hat regelmäßigen zu nachtschlafender Zeit den schlafenden! Jungen die Polizei auf den Hals gehetzt, weil sie angeblich laut waren. Selbst die Polizei hat versucht, mit diesen Nachbarn zu reden, aber das Ergebnis war, dass der Jugendhilfeträger den Standort aufgeben musste, weil die Situation den Jugendlichen nicht zuzumuten war. DIe Jungen wurden in einer Neuköllner Wohnung untergebracht, im Zentrum des Präkariats sozusagen, und da hatten sie ihre Ruhe.

      • 0G
        06831 (Profil gelöscht)
        @Kolyma:

        Kenne ich auch, aus dem Nachbarhaus.



        Was dann allerdings sehr gut lief, durch den Einsatz eines Sozialarbeiters.



        In der Wohnung lebte eine syrische Frau mit ihren 3 sehr lebhaften Kindern.



        Diese spielten sehr laut bis spät in die Nacht im Treppenhaus. Da alle anderen Bewohner morgens früh zur Arbeit mußten, war das ein Problem.



        Es wurde so gelöst, dass diese Frau eine andere Wohnung bekam, in einem Haus mit sehr vielen Kleinkindern. In die freigewordene Wohnung zog ein junges syrisches Paar ein.



        Jetzt sind alle zufrieden.



        Wenn sich jemand kümmert, gibt es auch Lösungen.

        • @06831 (Profil gelöscht):

          In meinem Beispiel spielten keine Kinder im Hausflur. Die Jungen haben sich kaum noch getraut, in der Wohnung auf- und abzugehen, um die Nachbarschaft nicht gegen sich aufzubringen. Die Sozialarbeiterinnen zusammen mit der Polizei haben mehrfach versucht, zu vermitteln...



          Die Lösung war Ausziehen, die Mobber haben gewonnen.

        • @06831 (Profil gelöscht):

          "Wenn sich jemand kümmert, gibt es auch Lösungen." (Carlas)



          Und da sprechen Sie das eigentliche Problem an:



          Das Problem ist nicht die Aufnahme von Flüchtlingen. Das Problem ist auch nicht dass diese aus fremden Kulturen kommen. Das Problem besteht vielmehr darin dass Frau Merkel alle Türen aufgerissen und alle Betroffenen mit den entstandenen sozialen Folgeproblemen (Integration und Enkulturalisation) alleine gelassen hat. Und dies in einem Land indem schon länger eine deutliche soziale Schieflage zu verzeichnen war.



          Es genügt nun mal nicht die neuen Mitbürger einfach in irgendwelche Unterkünfte und Wohnungen zu stecken und irgendwie materiell zu versorgen. Da muss selbstverständlich eine psychosoziale und sozialpädagogische Begleitung mitlaufen - und zwar für die Neuen sowie auch deren deutsche Umgebung. Das gibt sonst zuviel Reibungsfläche auf beiden Seiten. Alleine lieb und nett sein hat in der Sozialarbeit noch nie was gebracht.

          • 0G
            06831 (Profil gelöscht)
            @LittleRedRooster:

            Sehe ich ebenso.

    • @06831 (Profil gelöscht):

      Wäre gespannt darauf, was du zu entgegnen hättest, wenn Wohnraum mit 15 Euro aufwärts angemietet würde. Die einzige Fraktion, der die Unterbringung zwischen Nazis nicht zuzumuten ist, besteht aus den Flüchtlingen. Hier gibt es nicht zwei leidtragende einer Entscheidung.



      Wieso ich, als jemand, den man arm bezeichnen könnte, jetzt in eine Latte Maciato-Fraktion gesteckt werde und alle Antifaschisten und Leute mit Abneigung gegen Rechte, ist einer eigenwilligen Logik feschuldet.

      • 0G
        06831 (Profil gelöscht)
        @Hampelstielz:

        Ich habe dich nirgendwo reingesteckt. Das hast du mit Ihrem Kommentar selbst erledigt.



        Ich würde gar nichts sagen, wenn ein vernünftiger Wohnraum angemietet würde. Eine gerechte "Verteilung" würde wohl mehr Luft aus diesem Dilemma rausholen, vermute ich mal.

  • In dem Sie sagen, Rassismus sei in den meisten Ländern der Welt etwas völlig normales, machen Sie es sich sehr einfach.



    Jede Erklärung, die auf Einkommen oder Ökonomie abstellt, greift zu kurz.



    Die Ideologie der Ungleichwertigkeit heißt es in den Sozialwissenschaften.



    Kurz: andere Menschen verachten, ohne sie zu kennen, allerdings sie als homogene Gruppe wahrnehmen.



    Verinnerlicht wurde eine Hierarchie, mit Stiefeln auf den Hals, Militarismus.



    Es gibt auf jeden Fall auch mächtige Politiker die so reden, wie die Angreifer stechen.



    Es ist die daraus entstandene politische Kultur.



    Bitte lesen Sie den Solidaritätsaufruf zur Demonstration nach Dresden: www.welcome-united.org/de/aufruf-2/

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    der gemeine ostdeutsche wäre in der brd gerne ein ausländer erster klasse - da er sich nicht als vollwertiger bundesbürger fühlt.



    irgendjemand muss ihm klarmachen, dass er gar kein ausländer ist. dann hört vermutlich auch der hass auf die vermeintliche konkurrenz auf.

  • „. . . als er merkte, dass die anderen nur „dumm schwatzen“, und dann „zum Döner gehen“.“

    Na das ist ja mal ein interessanter Grund für einen Ausstieg. Er ist also nicht ausgestiegen, weil es ihm dort zu krass zuging und er die Ideologie nun als irrig ansieht, sondern weil die Anderen ihm in der Umsetzung der Ideologie nicht konsequent genug waren.

    „Der Garten gehört zur „Mangelwirtschaft“, einem linken Wohnprojekt.“

    Na an doppeldeutigem Humor mangelt es denen scheinbar nicht! :D

  • Genau die selben Deutschen wundern sich dann, wenn man soweit wie möglich flieht vor dieser provinziellen, kleingeistigen Menschenfeindlichkeit. Von den Zuständen in Sachsen darf man niemandem erzählen, außer man möchte Albträume verursachen.

  • Denk ich an Deutschland in der Nacht,



    bin ich um meinen Schlaf gebracht.

    Bei den Zustände in diesem Land fehlen mir manchmal die Worte. Vielen Dank für den Bericht.

    Alles Gute und solidarische Grüße an die Angegriffenen. Und dem Rassistenpack die Pest an den Hals.

  • Was mir hier fehlt, hat der Täter denn Migrationshintergrund oder nicht. ist doch sonst bei Straftaten immer relevant.



    Macheten werden zumindest in Latein-amerikanischen Ländern zum heckern, mähen und Kleinholz hacken verwendet..

  • Ich höre auch gern afrikanische Musik.

    Techno ist eh scheiße.

  • Stanley Kubrick, "The Shining" (1980): Jack Nicholson schlägt mit der Axt durch die Tür.



    Die Rassisten haben eine krankmachende Ideologie aufgesaugt.



    "Wo hast Du dein Messer!?" schreien sie einen Syrer an. er muss doch eins haben.

    Solidarität mit allen Betroffenen dieser rassistischen und faschistischen Angriffswelle.



    Evakuierung aus Libyen jetzt!



    Rassismus hat nichts mit Arbeitslosigkeit oder niedrigen Löhnen oder Überstunden zu tun - viel mehr mit schwarzen Allrad-pick-up-Trucks und den Szeneführern.

    • @nzuli sana:

      "Rassismus hat nichts mit Arbeitslosigkeit oder niedrigen Löhnen oder Überstunden zu tun - viel mehr mit schwarzen Allrad-pick-up-Trucks und den Szeneführern."

      Na mit was hat Rassismus denn etwas zu tun? Irgendwas muss es ja sein. Woher kommt denn das Ost/West Gefälle? Warum ist Rassismus in den meisten Ländern der Welt etwas völlig normales?

      Machen Sie es sich mal nicht so einfach hier!

      • @Januß:

        Das ist ja leider das Problem, dass es sich auch diejenigen zu leicht machen, die nur zynisch über die Täter reden und sich für die Umstände (besser Zustände) wenig interessieren. Wer "züchtet" denn den Rechtsradikalismus? Sind es vielleicht diejenigen, die arrogant von außen ihre Urteile fällen und nicht über Ursachen reden wollen?

        • @Rolf B.:

          "Wer "züchtet" denn den Rechtsradikalismus? Sind es vielleicht diejenigen, die arrogant von außen ihre Urteile fällen und nicht über Ursachen reden wollen?" (Rolf B.)



          Nein, lieber Rolf B., die sind es nicht. Diese Leute gehen mir mit ihrer Überheblichkeit zwar auch auf den Wecker und sie tragen zweifellos nichts dazu bei Leute aus rechtsradikalen Strukturen raus zu brechen. Stattdessen verfestigen sie damit deren "Wir"-Gefühl und machen es dadurch nur noch schwieriger. - Aber Schuld tragen sie am Neofaschismus nicht wirklich. Da ist schon jeder selbst für sich, sein Denken und Handeln verantwortlich.



          Die Crux an der Sache sind wohl eher typisch menschliche Denk-und Verhaltensmuster die man kennen sollte um nicht in die gleichen Fallen zu gehen - und um zu verstehen was da wie abläuft:



          www.spektrum.de/ne...icht-passt/1483465



          www.spektrum.de/ma...as-problem/1597144

        • @Rolf B.:

          Meiner Empfindung nach wird über Ursachen schon deshalb nur ungerne gesprochen, weil man dann unter Umständen in eine Situation gerät, in welcher der politische Feind nicht mehr nur der Täter ist.



          Analog zum Victim Blaming, wodurch eine bedingungslose Unschuld und moralischen Überlegenheit des Opfers erwirkt werden soll, möchte man auch die bedingungslose Schuld des Täters nicht infrage gestellt sehen.

          Andreas J hat mir hier den höflichen Dienst erwiesen zu demonstrieren was passiert, wenn man die Absolutheit der Täterrolle infrage stellt.

          • @Januß:

            Es geht darum das Rolf B. z.B. die Geschichte mit der Kita und dem Schweinefleisch als Unterwerfung gegenüber dem Islam deutet und bei einem rassistischen Täter die Ursache bei jenen Menschen sucht, die diese Tat verurteilen. Das nennt man Relativieren. Nicht minder arrogant. . Natürlich muss man unsere Gesellschaft kritisch hinterfragen, wenn man sich mit den Ursachen von Rassismus zu beschäftigt. Es gibt aber auch eine Eigenverantwortung.

            • @Andreas J:

              "Es geht darum das Rolf B. z.B. die Geschichte mit der Kita und dem Schweinefleisch (...)" (Andreas J)



              Also, wenn es Ihnen nicht zu blöd ist sich über BILD-Zeitung-Storys aufzuregen, dann sind Sie ein viel beschäftigter Mann.



              Ich denke wir haben Besseres zu tun und sollten unsre Kräfte nicht so vergeuden. Schon merkwürdig, dass die taz überhaupt auf den Bockmist reagiert hat.



              Merke: Nicht jeder Gimpel verdient einen Tritt von unseren Füßen (K. Marx).

              • @LittleRedRooster:

                Typische Reaktion von Europäern/ Weißen ohne Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen. Relativieren Abschwächen oder sich gar lustig darüber machen. Für unsere muslimischen Mitbürger hat es eine sehr wohl Relevanz. Deshalb ist es mir überhaupt nicht zu blöd mich damit zu beschäftigen.

            • @Andreas J:

              Ich muss Ihre Verleumdung entschieden zurückweisen. Hier habe ich lediglich darauf hinweisen wollen, dass ich aufgrund der Beschreibung des Umfeldes den Schluss ziehe, dass Migranten ganz offensichtlich bewusst in sogen. sozialen Brennpunkten untergebracht werden und (wie oben eindrucksvoll beschrieben) die Empörer keine Unterkünfte für Migranten in ihrer Nähe haben wollen.



              Es war ein Kommentar gegen das Pharisäertum. Offensichtlich habe ich Ihnen damit auf den Schlips getreten.



              Ich beleibe dabei: als Rechtsradikalist wird man nicht geboren. Auch wenn Ihnen das gegen den Strich geht.

        • @Rolf B.:

          Wenn man im Laufe der Zeit ihre Kommentare liest wird deutlich: Islam böse und Nazis alle Opfer der Gesellschaft. AFD-Troll?

          • @Andreas J:

            "AFD-Troll?" (Andreas J.)



            Das hat ja nun wohl noch kommen müssen, gell. Wenn's eng wird: Knüppel aus dem Sack!



            Geht aber auch umgekehrt: Wer sagt mir denn dass Sie mittels Ihrer unterkomplexen Wortmeldungen nicht bewußt die Debatte zur Eskalation bringen?



            Und in welchen Diensten? - AfD-Troll?



            Was denn? Schmeckt nicht? Sehen Sie!

            • @LittleRedRooster:

              Juckt mich nicht. Natürlich war das eine Provokation. Wenn jemand so den Islam verachtet und völlige Kompromisslosigkeit an den Tag legt wie Rolf B. und gleichzeitig rassistische Täter als Opfer der Gesellschaft sieht, sollte schon darüber nachdenken, mit welchem Gedankengut er sich gemein macht.

          • @Andreas J:

            Sie scheinen offensichtlich am Hausmeistersyndrom zu leiden und erdreisten sich hier, zum Zwecke der Verleumdung genau Bescheid zu wissen, weil Sie meine Kommentare offensichtlich ausgewertet haben.



            Ich bezeichne so etwas als faschistoid.

            • @Rolf B.:

              Ich werte ihre Kommentare nicht aus, sondern sie sind mir öfters unangenehm aufgefallen. Wenn sie Gegenrede als Verleumdung interpretieren dann Kommentieren sie nicht. Und wenn jemand wie sie ständig kommentiert, sollten sie sich nicht wundern, wenn man "sich erdreistet" darauf Bezug zu nehmen.



              Ja,ja ich bin ein faschistoider, Hausmeister und züchte in meiner Freizeit Rassisten, weil ich sie ablehne. Außerdem unterwerfe ich mich dem Islam, weil ich es okay finde, wenn muslimischen Kindern zu liebe, in der Kita auf Schweinefleisch verzichtet wird.

              • @Andreas J:

                Es ist mir vollkommen egal, was Sie in Ihrer Freizeit machen, solange Sie sich hier nicht als eine Art Blockwart aufführen. Dagegen wehre ich mich.



                Wenn Sie von Unterwerfung schwafeln, dann sage ich, dass das Ihr Problem ist. Sie können sich anbiedern wo Sie wollen. Aber setzen Sie das doch bitte nicht mit Rücksichtnahme gleich. Irgendwann werben Sie auch noch für Hexenverbrennung, wenn einer religiösen Vereinigung danach ist. Es geht doch gar nicht um Schweinefleisch. Es geht um Aufklärung gegen das Mittelalter. Und in diesem Fall hier um Kampf gegen Faschismus, den Sie ganz offensichtlich nicht verstehen können.

                • @Rolf B.:

                  Ah, Aufklärung. Das viele der großen europäischen Aufklärer Rassisten und Antisemiten waren, ist ihnen klar? Kant hat die erste deutsche Rassentheorie aufgestellt. Soviel zu "ihrem Kampf gegen Faschismus". Den kann ich wahrlich nicht verstehen.



                  Muslimische Freunde haben sie sicherlich auch nicht. Pauschal den Islam und somit die Moslems als mittelalterlich abzustempeln, zeigt das sie nicht wissen wovon sie reden. "Den" Islam gibt es nicht. Es gibt auch einiges jenseits des Wahhabismus. oder Salafismus. Ich kenne einige sehr "Aufgeklärte" Moslems, die trotzdem kein Schweinefleisch essen. Ihre Kinder auch nicht.Und? Toleranz ist kein anbiedern, sondern ein wesentlicher Bestandteil gesellschaftlichem Zusammenlebens.

        • @Rolf B.:

          Das alte Märchen des aus der Not entstandenen Rassisten. Die Antwort, weshalb es Rassismus und Faschismus gibt, liegt in der Psychologie des Menschen, die unabhängig von den Lebensumständen zu dieser Vereinfachung der Welt und dem Mittel der Selbstüberhöhung greift. Man kann sich aber reflektieren, was nicht viel mit dem Besitzstand zu tun hat. Im ziemlich wohlhabenden Baden-Württemberg haben bei der letzten Landtagswahl 23 % die AfD gewählt. Aus welchem Grund? Weshalb versuchst du immer, die Arschlochhaftigkeit von Rechten als logische Konsequenz äußerer Umstände zu begründen?

          • @Hampelstielz:

            "Weshalb versuchst du immer, die Arschlochhaftigkeit von Rechten als logische Konsequenz äußerer Umstände zu begründen?"

            Die logische Konsequenz des deutschen Faschismus 1933 lässt sich aus den Verhältnissen vor und nach dem WkI ableiten. Aufgrund der damaligen Zustände schmiedeten Kapital, Kleinbürgertum, Teile des Bürgertums und das Lumpenproletariat eine Allianz. Die damalige Arbeiterschaft war überwiegend nicht auf der Seite der NSDAP, was Geschichtsfälscher permanent "vernachlässigten". Faschismus entsteht nicht aus sich selbst. Niemand wird als Nazi geboren. Nach Ihrer Meinung müsste das ja so sein. Ich halte das für abwegig. Das widerspricht jeder Faschismusforschung. Wenn man die objektiven Umstände nennt, heißt das noch lange nicht, dass man sie gut heißt. Wenn man wie Sie diese Umstände erst gar nicht wissen will, ist man Teil dieser Umstände. Das macht den Faschismus so gefährlich.

            • @Rolf B.:

              Jeder Mensch hat erst mal eine Anlage zum Faschismus in sich. Das ist eine Gesetzmäßigkeit, die er sich mit anderen Primaten und Rudeltieren teilt. Der Mensch ist nicht von Natur aus "gut" und wird dann verdorben. Das ist romantischer Quatsch. Blickt man in den Kindergarten, geht es neben dem Sammeln von Sinneseindrücken und Erfahrungen hauptsächlich um die Position, welchem gemeinsamen Ritual man folgt, wer toll ist und wer scheiße und was die Norm und was das Tabu ist.



              Weshalb gibt es im wohlhabenden Bürgertum Faschismus? Es ist reich, wohlgenährt, gebildet. Man wird zum Nazi nicht geboren und nicht gemacht, man hat die psychologischen Anlagen so wie alle und trifft eine Entscheidung dazu, ein Faschist zu sein.

              • @Hampelstielz:

                "Jeder Mensch hat erst mal eine Anlage zum Faschismus in sich. "

                Jetzt wird mir wirklich klar, wie sinnlos es ist, mit Ihnen über Faschismus zu reden, wenn es nach Ihrer ungewöhnlich dämlichen Meinung eine Anlage zum Faschismus gibt.



                Klar, dass dann auch gleichzeitig gegen Aufklärung gefaselt wird. Ich bin zutiefst erschrocken. Wie unterscheiden Sie sich von einem Rassisten, der von "veranlagter" Minderwertigkeit spricht?



                Puh. Dass es so etwas noch gibt.

                • @Rolf B.:

                  Jeder trägt diese Veranlagung in sich, nicht "hochwertige" und nicht "minderwertige" Menschen. Dass es so ein Ausmaß an Dummstellen heutzutage noch gibt. Ich bin erschrocken, geradezu erschüttert.

              • @Hampelstielz:

                Nun ich stimme da weitreichend mit Ihnen überein, was die Veranlagung des Menschen zum Faschismus, bzw. zu autoritärem Gruppendenken anbelangt. Hinzuzufügen ist noch das die Veranlagung sicher nicht in jedem Menschen gleich stark ist. Aber einen binären Erklärungsansatz halte ich dennoch für falsch.

                Die Lebensbedingungen sollte man nicht außer Acht lassen. Denn man könnte ja auch anders herum fragen: Warum ist etwas wie das dritte Reich nicht schon viel früher entstanden? Warum hat es so lange gedauert? Die Menschen gibt es ja nicht erst seit 1933.

                • @Januß:

                  Außer acht lassen darf man die äußeren Umstände nicht. Sie funktionieren ab einem gewissen "Härtegrad" sicher als Katalysator. Irgendwann pendelt sich auch eine Gruppendynamik ein, gegen die anzugehen einem etwas abverlangt. Trotzdem kann man einem Nazi wie diesem Thomas F. nicht die Eigenverantwortung absprechen. Er muß keine Libyer hassen, er will.

                  • @Hampelstielz:

                    "Er muß keine Libyer hassen, er will."

                    Der Mann kann seine Emotionen nicht einfach abschalten. Er kann sich entschließen entsprechend dieser Emotionen zu handeln oder eben auch nicht. Aber zu behaupten man könne sein Gefühlsleben einfach durch Willen steuern finde ich doch abwegig.

                    Natürlich sollte man Menschen nicht die Verantwortung für ihr handeln absprechen. Aber was ist denn mit der so viel beschworenen Empathie nun? Verständnis zu zeigen heißt ja nicht automatisch das man auch einverstanden ist mit dem was man nachvollziehen kann.

                    • @Januß:

                      Zu einem Feindbild, dass einen zu solchen Handlungen triggert, muss man sich selbst erstmal heranführen. Aktiv daran arbeiten. Das bekommt man nicht einfach mal so ab, weil man mit 400 Euro im Monat leben muss und auf der unteren Stufe der gesellschaftlichen Achtung steht.



                      Verständnis für eine miese Allgemeinsituation und innere Kämpfe bedeutet nicht gleich Vetständnis für Handlungsmuster und rechtsradikale Überzeugungen.

          • @Hampelstielz:

            Bin gerade zu faul zum Suchen, glaube Ihnen aber die 23% nicht.

            • @meerwind7:

              Stimmt, da habe ich oberflächlich "recherchiert" und Zahlen durcheinandergebracht. 2016 hat die Afd in BW 15,1% der abgegebenen Stimmen erhalten und damit 23 Sitze im Landtag besetzt. Mea culpa, ernsthaft Danke für den Einwand.



              15% sind aber immer noch viel zu viel für das relativ beteachtet wohlhabende Bundesland. Woran liegt es also? An Plattenbauten ostdeutscher Art nicht, an einer flächendeckend hohen Arbeitslosigkeit auch nicht.

            • @meerwind7:

              "(...) glaube Ihnen aber die 23% nicht." (Meerwind7 an Hampelstielz)



              Sie haben Recht! Die angeblichen 23% sind komplett falsch. In Wirklichkeit entfielen bei der Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg nur 15,1% auf die AfD. Das sind zwar um 15,1% zu viel, aber... naja... !

  • Die Beschreibung des Umfeldes und der Menschen dort ist mit dem Begriff Trostlosigkeit kaum zu beschreiben. Und offensichtlich nicht ganz untypisch für die deutsche "Willkommensgesellschaft" ist die Unterbringung von Migranten genau in jene Elendsviertel, über die dann der gute Deutsche von oben herab einen abziehen kann.



    Besser kann man Integrationsversagen nicht darstellen. Und auch nicht die beängstigende Entwicklung des Rechtsradikalismus und die Umstände, die dazu führen können.

  • Wow. In manchen Vierteln (und ganzen Dörfern) sind die Zustände so, daran habe ich keinen Zweifel. Die Frage ist: Wie kann ich mich mit Leuten unterhalten, die eine solche offensichtliche Doppelmoral pflegen, die ihnen ganz offensichtlich so unbewusst ist, dass die Empörung riesig ist, wenn man auch nur ein Problem anzudeuten versucht und dann schlimmstenfalls direkt ins Feindbild integriert wird?

  • Wieso haben Leute eigentlich Macheten? Wozu braucht man das?

    • 0G
      05344 (Profil gelöscht)
      @Ansgar Reb:

      Hmmm, eine sehr gute Frage. Ich meine, ich habe ja auch keinen Selbstverteidigungskurs besucht und (lediglich) eine Spielzeugpistole vom jüngeren Bruder im Küchenschrank unter der Spüle.

      P.S. Schicker Avatar, Ansgar.