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Rassismus-Vorwurf gegen ScholzWas hat der Kanzler wirklich gesagt?

Der „Focus“ behauptet, Olaf Scholz habe den Berliner CDU-Kultursenator Joe Chialo rassistisch beleidigt. Die SPD will gegen das Magazin klagen.

Aneinandergeraten: Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Foto: Soeren Stache; Kay Nietfeld/dpa

Berlin taz | Bei einer Geburtstagsfeier in Berlin am 2. Februar gab es, folgt man Focus und dessen Chefredakteur Georg Meck, einen Eklat. Kanzler Olaf Scholz habe mit dem schwarzen CDU-Politiker Joe Chialo über die Zusammenarbeit der Union mit der AfD gestritten.

Scholz soll ihm vorgeworfen haben, er sei „nicht mehr als ein Feigenblatt“ rassistischer Politik, behauptet das Magazin. Dort heißt es: „Als CDU-Politiker Joe Chialo einwandte, ob er das wirklich so meine mit dem Rassismus der CDU, jener Partei also, in deren Bundesvorstand er sitzt, fuhr Scholz ihn an, er, der Schwarze, sei nicht mehr als ein Feigenblatt.“ Auch das Wort „Hofnarr“ soll gefallen sein. All das will Focus-Chefredakteur Meck gehört haben. Die Überschrift des Focus-Textes lautet: „CDU-Mann Chialo beleidigt: Kanzler Scholz leistet sich rassistischen Aussetzer“.

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner twitterte ein Foto von Chialo mit dem Satz „Black is beautiful“. Der Kanzler als Täter, die CDU als Opfer?

Was auf dem von 300 Gästen besuchten Fest geschah, ist bislang unklar. Chialo bestätigte via Sprecher „einen Vorfall“, mehr nicht.

Die SPD versandte am Mittwochnachmittag eine Erklärung von Olaf Scholz. Die liest sich etwas anders als der Focus-Text. Scholz habe mit einem Journalisten über die gemeinsame Abstimmung der Union mit der AfD diskutiert. „Dies habe ich in dem Gespräch als Tabubruch bezeichnet. Des Weiteren ging es um die Frage, ob sich das wiederholen könne und wer innerhalb der CDU diesen Tabubruch überhaupt offen thematisiere“, so Scholz.

Die wenigen Liberalen in der Union habe Scholz als Hofnarren bezeichnet. „Der dabei von mir verwandte Begriff ist im Sprachgebrauch nicht rassistisch konnotiert und war von mir auch nie so intendiert. Der erhobene Vorwurf des Rassismus ist absurd und künstlich konstruiert.“ Er schätze Joe Chialo „als eine wichtige liberale Stimme in der Union“, so Scholz.

Kurzum: Scholz hat, so seine Version, nicht Chialo als schwarzen Politiker angesprochen, sondern die in Sachen Zusammenarbeit mit der AfD sehr schweigsamen Liberalen in der Union als Feigenblätter und Hofnarren kritisiert.

SPD-Generalsekretär Matthias Miersch kritisierte den Focus-Bericht als „gezielte Kampagnenarbeit im Sinne der CDU“. Das Magazin, so Miersch, hatte im November von einer Schmutzkampagne der SPD gegen Friedrich Merz berichtet – und musste den haltlosen Bericht zurückziehen. Der von Scholz beauftragte Medienanwalt Christian Schertz erklärte, dass das „Falschzitat“ des Focus „die Persönlichkeitsrechte von Olaf Scholz in hohem Maße“ verletze. Schertz kündigte unverzüglich presserechtliche Schritte an.

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57 Kommentare

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  • Libuda , Moderator

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  • Schön lange ist der starrsinnige Olaf Scholz eine Belastung für seine Partei und uns alle. Jetzt hätte er -nach einer Entschuldigung für seine arrogante Bemerkung- noch einmal ein kleines Bisschen Größe beweisen können und seine Ansprüche auf das Kanzleramt abmelden können und die Wahl neuer Verantwortlicher seiner Partei neu überlassen können und damit die Chance gegeben, einen ebenso unwürdigen 'Kanzler' Merz zu verhindern helfen. Drei Jahre Ampel und Olaf Scholz, in Bezug auf 'Führung' und Überzeugungskraft waren ein Trauerspiel, das alle einmal verabredeten guten Ansätze verblassen ließ und einer an keiner Stelle überzeugenderen CDSU die nur herumnörgelnde Rolle der 'Opposition' gravierend erleichterte.

  • Auf jeden Fall krasser Whataboutism, wenn man sich überlegt was der Hintergrund ist.

  • Nun war ich nicht bei dem Smalltalk anwesend, aber wenn Olaf Scholz etwas - was in der Sache richtig ist, immerhin haben die Grünen auch ihren Cem, nett und freundlich, in seiner Äußerung mit " Feigenblatt " und schmeichelndem " Hofnarr " umschreibt, macht es mir unseren Kanzler & Kanzlerkandidaten nur umso sympathischer. Lässige Wortwahl - , wenn es denn so war, wie datt Focus schreibt - es in dem Stimmengewirr vernommen gewollt zu haben, is doch alles oki.😉

  • Also, Rassismus sehe ich da keinen, er hat ihn ja nicht als Onkel Tom oder so bezeichnet... saudumm und unwürdig ist es halt allemal!

  • Nuja. Springer- und Focus-Kampagne ein paar Tage vor der Wahl. Der Schmuddel hat einen Namen.

  • Wer rassistische Bemerkungen sucht, muss sich doch nur mal bei Focus-Online im Forum umsehen. Der Chefredakteur des Focus sollte vorsichtig mit solchen Analysen sein, wer im Glashaus sitzt...

  • Hofnarr ist nicht besser und nicht schlimmer als die kleinen Paschas von Merz. Nur ist Scholz Kanzler. Damit stellt sich für mich die Frage nach der charakterlichen Eignung von Scholz.

    • @Bommel:

      Doch es ist weitaus weniger schlimm.



      Paschas assoziieren Sie ja wohl mit einen bestimmten Aussehen.



      Hofnare kann jeder werden (sieht man ja täglich) und sind zudem oft verkleidet.

      Scholz hat die Vertrauensfrage schon gestellt.

  • Gäbe es diese Diskussion, wenn Scholz einen "Weißen" als Hofnarr bezeichnet hätte?

    Natürlich ist es eine Beleidigung. Aber es ist Wahlkampf und man kämpft mit harten Bandagen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Wieso ist "Hofnarr" eine Beleidigung?



      Hofnarren waren sehr angesehene ,qualifizierte, nusisch begabte Leute bei Hofe- (vergleichbar mit heutigen Komödianten).



      Oder denken Sie nur an den Münchner Hofnarren und Kasperl Schöpfer Pocci, der zum Dank dafür in den Adelsstand (Graf Pocci) erhoben wurde und am Starnbergersee in Ammerland ein schönes Schoß ,direkt am See gechenkt bokommen haz!

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Also eine Beleidigung ist eine Straftat - immer.



      Auch im Wahlkampf gelten Gesetze.



      Aber ich finde das nicht beleidigend, es bedeutet nur das jemand den Kasper für andere macht und für sowas ist die Union bekannt - siehe Merkel.

  • Wenn ich einen Satz so hören würde, wäre meine Assoziation, dass jemand das Wort quote nicht benutzten will und deshalb die Umschreibung Feigenblatt wählt. Wäre rhetorisch geschickt und



    Hofnarr kann man natürlich auch verteidigen. Die Bedeutung ist heute in der Allgemeinheit eher negativ konnotiert aber ursprünglich halt nicht.

    Es ist aber wie in anderen Fällen man sollte erst einmal warten waa passiert. Es muss nämlich nicht stimmen, was auch nicht ungewöhnlich wäre.

    Diesbezüglich finde ich die Zurückhaltung auch gut, nur dünkt mich, dass wäre die Konstellation anders mit weniger bedacht vorgegangen würde.

  • Olaf Scholz ist bekanntlich sehr sprachkontrolliert. Der Focus wollte sich womöglich mal wieder bei der Union einschmeicheln? Mit Springerpressemethoden aber bitte nicht.

    Anderer Punkt: Der Hofnarr ist meist die schlauste und die wahrheitssagendste Person des Hofs, weil sie außerhalb der Hierarchie steht, nicht ernstgenommen werden muss.

    Chialo ist dabei in Berlin vom kultur- und diversitätsfernen Wegner dazugenommen worden, wie mensch eben auch Gruppe X aus Gegend Y im Bundeskabinett haben will. Dass Wegner nicht ganz so wie der Spandauer Peripherieprovinzler wirkt. Der nach Nachnamen fragt - wir erinnern uns ungut.

    Denn als Kulturpolitiker ausgewiesen war Chialo nur bedingt. Und umgesetzt hat er ja bis jetzt kaum etwas, eher im Gegenteil.

  • Was für ein Zufall!



    Die Wahl rückt näher und erst wird ein Angriff auf Habeck und nun auf Scholz gefahren.



    Da scheint sich die CDU ihrer Sache wohl doch nicht so sicher zu sein.



    Der Skandal bleibt, dass Merz zusammen mit der "afd" gestimmt hat.



    Nun versuchen Einige, den "focus" zu verändern.



    Was soll an der Wortwahl rassistisch sein?



    Die Wenigen aus der CDU, die der Abstimmung fern geblieben sind, darf man ruhigen Gewissens als Feigenblätter bezeichnen, schließlich sind sie eine verschwindende Minderheit in der CDU Fraktion.



    Für rassistische Bemerkungen ist wohl eher Merz bekannt, der beim Thema Zuwanderung von "täglichen Massenvergewaltigungen " gesprochen hat. Seine geplante Abschottungspolitik setzt Alle, die auf der Flucht sind, unter derartigen Generalverdacht.



    Das ist rassistisch!



    Statt dessen wird eine Diskussion, in der man/frau unterschiedlicher Meinung sind, nicht dadurch rassistisch, dass die Diskutierenden unterschiedliche Hautfarben haben.

  • Wenn das Rassismus ist, dann ist der Konsens tot.

  • Wenn das stimmt, heißt das ja, daß Olaf Scholz diese Dinge selbst glaubt und die SPD aus eigener überzeugung und Nichtwahrnehmung der gesellschaftlichen Realitäten ins politische Abseits steuert, nicht um mit Absicht die SPD kaputt zu machen.

  • Es ist schon eigenartig. Mitten in einem Wahlkampf, in dem alle größeren Parteien mit Rassismus nur so um sich schmeißen, glaubt der Focus, Scholz mit einem Rassismusvorwurf angreifen zu können.

    Und der wiederum hat allein schon deswegen unrecht, weil die CDU nun wirklich kein antirassistisches Feigenblatt brauchen kann, denn darauf legen ihre Wähler:innenschaft keinen wert. Im Zweifelsfall ist das nur hinderlich.

    Weswegen Chialo seinen Posten in der CDU bekommen haben wird wie wie alle anderen dort auch. Er wird vermutlich konservativ sein und Machtinstinkt haben.

  • Bitte erkläre jemand, warum "Hofnarr" rassistisch sein soll. Oder ist es das nur, wenn es gegenüber einem oder einer Nichtweißen gesagt wird? Dann müssen sich aber die, die den Vorwurf erheben, fragen lassen, ob sie nicht selbst rassistisch sind (weil sie reflexhaft die Hautfarbe in den Vordergrund stellen). Was das "Feigenblatt" angeht, muss das m.E. auch nicht unbedingt rassistisch sein (falls er das überhaupt gesagt hat). Es zeigt eher eine Machtstruktur auf, die es schon immer gab.

  • Vielleicht war ja der Herr vom Focus gemeint?

  • Dass die Nerven blank liegen, ist angesichts der Umfragewerte nicht verwunderlich. Was da aber noch selten funktioniert hat ist der Versuch einzig nur die Konkurrenz schlechtzureden. Sowas gehört zwar mit zum politischen Geschäft, aber es sollte halt nur ein Mittel unter vielen sein…

    Der derzeitige „linksgrüne“ Wahlkampf, der überwiegend auf der Warnung vor den Rechten beruht (zumindest ist es das was überwiegend medial rüberkommt), muss als gescheitert angesehen werden.

    Ob Scholz Chiala persönlich, oder alle „Liberalen“ in der CDU gemeinsam, als Hofnarr bezeichnet hat, dürfte diesbezüglich vollkommen egal sein. Es ist halt die Fortsetzung eben jener gescheiterten Politik, die in einer Zeit globaler Umbrüche fast nur auf „gegen Rechts“ beruht und bezüglich der eigenen Politik nur ein „weiter so“ kennt…

    Die Brandmauer zu erhalten und gleichzeitig zu versuchen die Union auf linke Sichtweisen festzunageln wird nicht gelingen. Ein eher rechtes Wahlergebnis wird halt zu einem Rechtsdrall der Politik führen, Brandmauern hin oder her…

    Chiala und Co. sind schuld! Haltet den Dieb!

  • „Wie doof muss man sein“ sagte Scholz beim TV-Duell zu Merz.



    Könnte man jetzt zu den Äußerungen „Hofnarr/Feigenblatt“von Scholz gegenüber einem schwarzen CDU-Politiker sagen.

  • Ja wie! Was bitte mit Oil of Olaf I. van HH zu G 20 con wirecard los? was ist in ihn gefahren?!



    Er - 🙈🙊🙉 - kann sich erinnern?! so ganz unkonnotiert intendiert?! Mach Bosse! Gelle



    Das White-Sox🧦🧦Käseblatt hat mitgehöhrt! Na sowas! Ja schon Tucho befand:



    “Man müßte mal …Nein, man sollte wortwörtlich mitstenographieren – einhundertundachtzig Silben in der Minute – was Menschen so schwabbeln. Ich denke, daß sich dabei folgendes ergäbe:



    Die Alltagssprache ist ein Urwald – überwuchert vom Schlinggewächs der Füllsel und Füllwörter. Von dem ausklingenden »nicht wahr?« (sprich: »nicha?«) wollen wir gar nicht reden. Auch nicht davon, daß: »Bitte die Streichhölzer!« eine bare Unmöglichkeit ist, ein Chimborasso an Unhöflichkeit. Es heißt natürlich: »Ach bitte, sein Sie doch mal so gut, mir eben mal die Streichhölzer, wenn Sie so freundlich sein wollen? Danke sehr. Bitte sehr. Danke sehr!« – so heißt das.



    Aber auch, wenn die Leute sich was erzählen – da gehts munter zu. Ober Stock und Steine stolpert die Sprache, stößt sich die grammatikalischen Bindeglieder wund, o tempora! o modi! …



    Man sollte mitstenographieren.“ But

    Wer kann das heute noch?!



    Georg Meck - ganz offensichtlich nicht •

  • Es ist schon irritierend, wenn der Kanzler äußert, er schätze die Liberalen in der CDU, sie aber quasi im selben Atemzug als liberale „Feigenblätter“ tituliert.



    Um derartige Missverständnisse zu vermeiden, sollte man besser nicht davon sprechen, dass es Liberale in der CDU gäbe - das käme auch der Wahrheit näher.😉

  • Ich würde sagen: Wahlkampfgetöse seitens der ADU.

  • Laschet hat gelacht, Scholz labert Rassistenschnack. Ich bin gespannt wer das alles relativieren wird.

  • Der Artikel lässt mich ratlos zurück, wo ist die Gerechtigkeit von Herrn Scholz

  • Dieser Artikel ist ja mega-vorsichtig formuliert, nach dem Motto: Die Linken sind die immer die Guten, die können nicht rassistisch sein.

  • taz: SPD-Generalsekretär Matthias Miersch kritisierte den Focus-Bericht als „gezielte Kampagnenarbeit im Sinne der CDU“.

    Wenn man weiß wo Focus seine politische Heimat hat, dann wird es wohl so sein, wie der SPD-Generalsekretär es sagt. Und 'Rügen durch den Deutschen Presserat' hat es ja auch schon gegen Focus gegeben. *Dazu zählen bspw. Rügen wegen Verstoß gegen die Menschenwürde, gegen den Schutz der Persönlichkeit, gegen den Grundsatz Trennung von Werbung und Redaktion sowie Rügen wegen Sensationsberichterstattung und mangelnder Sorgfalt.* [WIKIPEDIA - siehe hierzu auch 'Rügen des Presserats seit 1986']

    Der Focus sieht sich ja gerne als konservatives Gegengewicht zum SPIEGEL. Der SPIEGEL grenzte sich allerdings damals dezidiert vom Focus ab und bezeichnete Focus abschätzig als „Münchner Illustrierte“. Nun ja, ich würde Focus eher als „Bildzeitungs-Illustrierte“ bezeichnen, aber ich bin bei diesem konservativen "Blatt" auch nicht ganz neutral. Dass die SPD jetzt gegen Focus klagen will, kann ich allerdings nur begrüßen.

  • Das ist nicht rassistisch. Das heißt nichts anderes als das, was im woken Sprachgebrauch „Token“ hieße.

    Erst kürzlich erschien hier ein längerer Text, der Alice Weidel sinngemäß wegen ihrer Homosexualität als Hofnärrin der AfD, als ihr lesbisches Feigenblatt, charakterisierte.

    Und so kann man es eben auch bei Chialo sehen: mit dem Verweis auf ihn kann die Union abstreiten, ein Problem mit Rassismus zu haben.

    • @Suryo:

      👍👍

  • „ Julia Klöckner twitterte ein Foto von Chialo mit dem Satz „Black is beautiful““

    Cringe, wie die jungen Leute heute sagen.

  • So manchmal habe ich schon gedacht dieser "Hofnarr" ist klüger als die ganze SPD zusammen.

    Chialo ist in seinem Job nämlich wirklich gut.

    Wie lange ist das her, dass ich so etwas über einen SPD-Politiker sagen konnte?

  • Scholz hat die Verwendung des Begriffs eingeräumt. "...hat ihren Hofnarren". Einzahl. Es war einzig der Chialo gemeint.

    Wenn die SPD hier keine Konsequenzen zieht, war ihr ganzes antirassistisches Gequatsche der letzten Jahre wertlos. Keine Toleranz hier.

  • Oje🤦‍♂️



    Ich käme im Leben nie darauf Hoffnarr oder Feigenblatt als rassistisch zu bewerten.



    Die sogenannte "Sensibilisierung" ist wirklich nur noch Sprachpolizei - das stärkt nur Rechte.



    Zurecht, möcht ich fast sagen🙊



    Für mich ist es Rassismus wenn ich mir ERST Gedanken darüber mache welche Hautfarbe jemand hat und welche Worte ich ihm dementsprechend an den Kopf werfen darf und welche nicht.



    Das ist doch Kategorisieren.



    Für mich sind und waren schon immer alle Menschen gleich. Ob Mann, Frau, dazwischen oder außerhalb, geboren oder selbstbestimmt, weiß, braun, gelb, schwarz, lila, blassblau - ein Mensch ist ein Mensch, weder habe ich Menschen nach Ethnie oder Geschlecht eingestellt, noch Abstriche bei der Kritik an ihnen gemacht.



    DAS ist für mich antirassistisch. Ich sehe keine Farbe, kein Geschlecht, es ist mir schlicht schei*egal. Schon immer.



    Wie kaputt ist ein Weltbild, wenn Scholz einem weißen Mann gegenüber problemlos derlei Aussagen hätte machen dürfen aber einen Schwarzen gegenüber nicht?



    Das ist Rassismus vom feinsten.



    Weg mit Quoten, weg mit Farben. Jeder einzelne gehört als Mensch beurteilt.



    Weiße, Schwarze, Männer, Frauen - jeder taugt zum Held als auch zum Ar***loch.

    • @Farang:

      "Für mich ist es Rassismus wenn ich mir ERST Gedanken darüber mache welche Hautfarbe jemand hat..."



      Sehe ich genau so. Andererseits: Ist nicht genau das der Modus Operandi beim Vorwurf von kultureller Aneignung?

  • Das mit dem Feigenblatt passt doch eigentlich viel besser auf Weidel. Eigentlich sogar mehr, die fungiert als Firewall.



    Frau, Lesbisch, Emanzipiert. Eigentlich das Vorbild überhaupt, wenn nicht der ganze böse Kram wäre.



    Und genau deshalb haben die die auch zur Vorsitzenden gemacht, das ist ja für jeden Offensichtlich.

    Ich bin echt kein Scholz Fan, aber mal öfters darüber zu sprechen wie dreist die AfD versucht sich nen Heiligenschein zu verpassen, halte ich für Sinnvoller als diesen Ausreißer von ihm jetzt. Vielleicht war das in diesem Moment Rassistisch, kann sein, aber er ist nun nicht gerade durch und durch Rassist oder auch nur nahe dran. Andere dagegen.....

    • @Rikard Dobos:

      Es geht hier um die SPD aber egal.

    • @Rikard Dobos:

      Hat die AfD keinen Homosexuellen an der Spitze: "Schaut, Homophob!!".



      Haben sie eine: "Schaut, Homophob!". Wtf.

      • @Wonneproppen:

        Neee, nene, die AfD und homophob ... ist ja völlig absurd. Und solche "Nebensächlichkeiten" wie das Rücken von Homosexuellen in die Nähe von Pädophilen, wie u.a. durch einen AfD-Landtagsabgeordneten geschehen, die Forderung nach Abschaffung der Ehe für alle etc. pp. sprechen unzweifelhaft für die Toleranz und Weltoffenheit der Partei

    • @Rikard Dobos:

      Schon erstaunlich die Relativierungen, sobald es um die "richtigen" Parteien geht.

  • Wäre doch schön, wenn sich die Liberalen in der CDU sich wirklich als Hofnarren betätigen würden.

    "Das Hofnarrentum war eine ideengeschichtlich klar begründete Institution, die fast immer ein fester Bestandteil des Hofstaates war. Die Hofnarren als „Offizianten“ (in einem festen höfischen Amt) sollten ursprünglich ihren Herrn nicht belustigen, sondern ihn als ernste Figur ständig daran erinnern, dass auch er der Sünde verfallen könne, und in religiöser Deutung seinem Herrn als Erinnerer an die Vergänglichkeit seines menschlichen Daseins dienen. Sie waren also eine soziale Institution zulässiger Kritik."

    "Narren hatten zu Teilen an Fürstenhöfen auch die politische Funktion, zu Zeiten absolutistischer Herrschaft die einzigen zu sein, die dem Fürsten noch die Wahrheit übermittelten, ihn an das Geschehen in seinem Herrschaftsbereich ankoppelten."

    de.m.wikipedia.org/wiki/Narr

    Wie aus dem Wikipedia Artikel zu ersehen, gibt es durchaus eine ableistiche Komponente in dem Begriffszusammenhang, aber eine rassistische Lesart fällt mir schwer zu sehen.

    • @Blutsbruder WinnePuh:

      Hofnarren an Fürstenhöfen müssten auch ziemlich intelligent und gescheit sein , da ein falscher Kommentar zu Unzeit da frühzeitige Ableben bedeuten konnte. Daher bezweifle ich, daß Unionspolitiker*innen für so einen Posten geeignet wären.

    • @Blutsbruder WinnePuh:

      "Ursprünge für diese Funktion finden sich bereits im Römischen Reich, als beim Einzug des römischen Kaisers in Rom nach einem erfolgreichen Kriegszug ein – meist besonders hässlicher – Sklave direkt hinter ihm mitgeführt wurde, um ihn an die Vergänglichkeit seines Ruhmes zu erinnern (Memento mori)."



      "Als natürliche Narren galten Geisteskranke, geistig Behinderte und Missgestaltete."



      "Im frühen Hochmittelalter waren es vor allem körperlich Behinderte oder Kleinwüchsige, Hofzwerge, die wie Raritäten zum Teil in Käfigen gehalten wurden, aus denen man auch (wie im Sprichwort) einen Narren machte. "

      Man hätte nur etwas weiter lesen müssen im selben Wikipedia Artikel. Der Rassismusbezug ist doch sehr deutlich gegeben.



      Und hätte es ein Merz oder dergleichen gesagt, dann Sie den Vorfall von Scholz nicht anders eingeordnet..

    • @Blutsbruder WinnePuh:

      Die hatten ein Clownskostüm und wurden nicht ernst genommen. Deshalb durften sie frei reden. Artikel ganz lesen .

  • Ich musste mich an die Diskussionsrunde im Fernsehen vor 2 Jahren oder so erinnern, als ein Handwerksmeister sagte dass sein Betrieb auf den Konkurs zusteuert, wegen der Energiepreise und der Politik der Ampel, und Scholz einfach nur gelacht hat. Die Aussage von Scholz zu Chialo war wohl nicht nur rassistisch, sondern beruht auch auf einer Verachtung die Scholz anscheinend gegenüber anderen Leuten hat die nicht mit ihm übereinstimmen. Mir hatte diese Szene damals jedenfalls die Augen über Scholz geöffnet, und dieser "Vorfall" in Berlin überrascht mich daher nicht. Er ist kennzeichnend für den Charakter von Scholz.

    • @Gerald Müller:

      Sie konstruieren die Wirklichkeit so, und das dürfen Sie ja auch.



      Die Energiepreise sind genau durch Putins Erpressungsversuch hochgegangen. Um zu erklären, wieso auch ich zumindest schief gegrinst hätte, wenn ein Handwerker derart Unverstandenes wiedergibt, das ihm die Springerpresse eingefüllt haben mag.

  • Ach wie gerne hätte ich den Taz Artikel gelesen, wenn statt Scholz Merz einen schwarzen liberale SPD-Politiker Hofnarr genannt hätte und danach erzählt hätte, er habe ja alle liberalen der SPD gemeint. Jeder taz Autor hätte schon einen Artikel geschrieben, der dies als fadenscheinig abtut. Statt dessen: "Der Kanzler als Täter, die CDU als Opfer?" Mit Fragezeichen? Ja, anders kann man es hier wohl kaum sehen, wobei ich CDU durch Chialo ersetzen würde. Alle anderen Zeitungen haben zudem berichtet, dass Chialo Opfer massiver rassistischer Anfeindungen ist. Hier kein Wort.

    Scholz mag es nicht rassistisch gemeint haben. Das "Feigenblatt" fände ich da sogar schlimmer. Beleidigend aber bestimmt. Und es zeigt sich immer mehr, das Scholz sein Mundwerk nicht im Griff hat. Eine kurze und knappe Entschuldigung hätte vermutlich vieles im Keim erstickt. Der Zeitpunkt ist verpasst.

    • @Strolch:

      "Und es zeigt sich immer mehr, das Scholz sein Mundwerk nicht im Griff hat"

      Aha. Superlative, Eskalation Kreisch!

      - seit wann steht Schulz im Ruf "sein Mundwerk nicht im Griff zu haben"?



      Hä?



      Empörung! Kreisch!

      Lassen wir uns von den Rassisten des "Focus" erklären was Rassismus ist. Dazu noch von Merz, von Klöckner- den Aiwanger-Koalitionären. Oh ja erklärt mir was Rassismus ist. Ihr wisst es bestimmt ganz genau. Seid ja die antirassistische Expertenregierung.

      Und was ist bitte "beleidigend" über berechtigte Wahrheit oder Feststellung hinaus, sagt man einem AfD-Funktionär mit veritablen Migrationshintergrund, er sei ein Feigenblatt.

    • @Strolch:

      Will ich den Tazlern nicht unbedingt unterstellen. dass sie im umgekehrten Falle die Sache unter der Rubrik Rassismus ausgeschlachtet hätten. Ein Hofnarr ist ja kein Pascha :) Spaß beiseite: das mit dem Feigenblatt wusste ich gar nicht... da besteht natürlich unendlich viel Freiheit zu Interpretationen.

  • Erschreckend an dem Vorgang ist für mich, dass Politiker offenbar nichts dazulernen: immer wieder in schöner Regelmäßigkeit ein Lapsus linguae, ein Lachen am falschen Platz, während der Naturkatastrophe im Urlaub undundund.



    So eine Bemerkung darf, darf im Wahlkampf nicht fallen, schon gar nicht so.



    Ich nehme Hr. Scholz sogar ab, dass er kein rassistisches Gedankengut hegt. Den Rücktritt würde ich ihm wegen Dummheit nahelegen.



    Charakterlich gesehen beschimpft man darüber hinaus einen Menschen, den man "schätzt", grundsätzlich nicht als "Hofnarr", Das ist ziemlich abwertend.

  • Loose lips sink ships

  • Wenn ich mir bei Wikipedia das durchlese, sind Hofnarren, wie bei Heinrich VIII, geistig behinderte Menschen. Auch ist oft von hässlichen, körperlich Behinderten die Rede . Der Ursprung liegt im Römischen Reich, als Sklave des Cäsaren, Stichwort Memento mori.



    Sollten Scholz das also so gesagt haben, ist es schon diskriminierend, wenn nicht sogar rassistisch.

  • Nun erkenne ich an der Bezeichnung als "Feigenblatt" und "Hofnarr" nichts rassistisches - abwertend ist es trotzdem. Und sehr dumm (oder vielmehr maximal überheblich?) von einem Bundeskanzler der gerne einer bleiben möchte...

    • @Samvim:

      Es geht bei einen Rassismus Vorwurf nicht darum was man sagt.



      Es geht darum etwas aufgrund der Hautfarbe zu jemanden zu sagen.



      Bezeichnungen sind nur Rassistisch wenn sie die Gruppe insgesamt bezeichnen.

  • Auch wenn die Bezeichnung als "Hofnarr" nicht rassistisch gemeint war, so ist sie doch eine grobe Beleidigung. Ich persönlich würde nicht gerne als Hofnarr bezeichnet werden wollen.



    Olaf Scholz sieht seine Felle davon schwimmen und wird ein schlechter Verlierer sein.

    • @Emsch:

      An Hofnarr ist überhaupt nichts rassistisch - weder gemeint noch objektiv. Wer hier Rassismus ausmacht, der hat den Begriff wirklich überhaupt nicht verstanden.