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Ortstermin in Leipziger KitaSchweinefleisch ab 16 Uhr

Eine Kita in der Leipziger Südvorstadt gerät durch einen „Bild“-Titel in die Schlagzeilen. Alles wegen ein paar Gummibärchen und Landtagswahlen.

Die Polizei kam, um aufgewiegelte Schweinefleischverteidiger auf Abstand zu halten Foto: dpa

Leipzig taz | Beim Essen geht es nicht um die reine Nahrungsaufnahme, Essen ist Ausdruck des eigenen Lifestyles oder politisches Statement: Leute essen vegetarisch, vegan, paleo, glutenfrei oder eben Schweineschnitzel. Auch der Verzicht auf gewisse Lebensmittel aus religiösen Gründen ist verbreitet. Wenn es in Kitas ausschließlich Leberwurstschnittchen gibt, können manche Kinder nur trockenes Brot essen.

Deshalb hatten zwei Kitas in der Leipziger Südvorstadt angekündigt, Schweinefleisch aus Rücksicht auf zwei muslimische Kinder vom Speiseplan zu streichen. Nachdem Bild daraus eine Seite-eins-Story machte, wurde die Kita am Dienstag belagert, die Polizei platzierte eine Streife, um aufgewiegelte Schweinefleischverteidiger auf Abstand zu halten.

Im Netz wurde das Thema wie gern im Sommer heiß diskutiert, am Dienstag war Schweinefleisch Hashtag-Trend bei Twitter. CSU-Politiker Alexander Dobrindt etwa twitterte: „Wer Gummibärchen als Integrationshindernis sieht, dem ist der kulturelle Kompass verrutscht.“ Das klingt, als dürften die Kinder nie wieder Gummibärchen essen. Dabei geht es lediglich um die Stunden, die sie in der Kita verbringen. Die Mutter eines Kita­kindes in Bringhektik bringt es an diesem Mittwochmorgen auf den Punkt: „Unser Kind isst gerne Fleisch und Gummibärchen, aber das kann auch nach 16 Uhr gegessen werden.“

Vom gestrigen Trubel ist nichts übriggeblieben, Teile der Elternschaft sind vom Interesse der Öffentlichkeit auch durchaus genervt, andere sehen Potenzial in der Debatte: „Der Diskurs wirft Fragen auf: Wie viel Fleischkonsum muss vor dem ökologischen Hintergrund überhaupt sein?“, fragt eine andere Mutter, die ihr Kind gerade abgegeben hat und schnell aufs Fahrrad steigt.

taz ost

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Die Leipziger Südvorstadt ist ein hippes Viertel. Einige der Eltern fänden den Verzicht auf Schweinefleisch im Grundsatz richtig, sagt die Mutter. Vor allem sei es wichtig, keine Kinder auszuschließen.Die Wissenschaft hat sie da auf ihrer Seite: Das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Bochum empfiehlt drei bis vier fleisch- oder wursthaltige Mahlzeiten für Kinder pro Woche.

Aber in der Debatte geht es wenig um Fakten. Mit Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen sagt eine Mutter: „Diese Wellen schlägt das Thema doch nur wegen der aktuellen politischen Lage.“

Kitaleiter Wolfgang Schäfer ist nicht zu erreichen, eine andere Mitarbeiterin in Leitungsposition reagiert auf eine Interviewanfrage genervt. Mit bundesweiter medialer Aufmerksamkeit hat hier wohl niemand gerechnet.

Als Reaktion auf die öffentliche Debatte hat die Kitaleitung den Verzicht auf Schweinefleisch vorerst zurückgezogen und will das Thema im August bei einem Elternabend besprechen. Die Leipziger Kitas waren dabei übrigens bei Weitem nicht die ersten, die auf Rücksichtnahme setzten. In den städtischen Kitas in Bielefeld etwa wird seit Jahren auf Schweinefleisch verzichtet. Ein nachrichtlicher Neuigkeitsaspekt ist also nicht gegeben.

Da wir uns aber sowieso gerne mit dem Thema Essen beschäftigen, scheint die Aufregung über ein paar Stunden Schweinefleischverzicht für Kitakinder größer als die über den Tod eines 32-jährigen Mannes in einer Gewahrsamszelle in Erfurt am vergangenen Samstag oder über einen rechtsextremistischen Mordanschlag auf einen Eritreer in Hessen zu sein. Dabei müsste, wo das Thema Essen in unserer Gesellschaft einen sakralen Status erreicht hat, doch auch Rücksichtnahme auf ein bestimmtes Essverhalten selbstverständlich sein.

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109 Kommentare

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  • Schon vor 15 Jahren als unsere Kinder in die Kita gingen, war das Essen vom Catering Service. Das wird heute nicht anders sein.

    Dann sollen sie halt Koscher / Halal-Essen für die entsprechenden Kinder liefern und die anderen Eltern kreuzen was anderes auf der Liste an.

    So schwer kann das doch nicht sein.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Aufgrund ökologischer und gesundheitlicher Folgen von Fleischkonsum, bin ich der Meinung das es gar kein Fleisch in Kitas, Schulen und anderen öffentlichen Kantinen mehr geben sollte. Fleischkonsum sollte Privatsache sein.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Ihre Aussage ist bezeichnend für das große Problem, dass die politische Linke aus meiner Sicht hat. Es fehlt an Disziplin, Diskusionen sachgerecht und zielgerichtet zu führen. Was dazu führt, dass Einzelne es schaffen ganze Bewegungen kaputt zu machen.

      Es geht hier nicht darum, ob man Fleisch konsumiert oder nicht. Es geht darum, wie viel Toleranz man anderen (religiösen) Weltanschauungen zubilligen muss/soll. Hierum sollte sich die Diskussion drehen und um nichts Anderes. Die Folgen des Fleischkonsums sollten an anderer Stelle diskutiert werden.

      Ungerne erinner ich mich insofern an die Studentenproteste von 2009. Im Kern ging es u. A. um die soziale Gerechtigkeit von Studiengebühren. Fehlende Disziplin führte dann jedoch dazu, dass z. B. bei einer wichtigen Veranstaltung an meiner Uni im Audimax vor allen Beteiligten (Studierenden, Profs., Vertretern Landesregierung) ein linker Studierender es schaffen konnte die Diskussion in Richtung Chem-Trails zu lenken. Alle "Linken" des Astas wollten ihm nicht ins Wort fallen, weil er auch ein Linker war und sie nicht intolerant seiner Meinung gegenüber sein wollten. Unterstützten somit indirekt ungewollt seine Aussagen, als sie diesen wertvollen lange vorbereiteten Raum liessen. Am Ende hatte er mit seinen Aussagen die ganze Vernanstaltung der Lächerlichkeit preisgegeben Die Veranstaltung hatte komplett das Ziel verfehlt und war ins abstruse abgeglitten. Alles wurde dem linken Asta angehängt. Dieser hatte die Veranstaltung organisiert und sich sehr aktiv im Kampf gegen die Studiengebühren engagiert, aber am Ende war - befeuert durch den RCDS - alles nur eine Verschwörungstheorie.

      Viele die vorher mit dem linken Asta symphatisiert hatten kehrten diesem nun den Rücken zu und im Ergebnis, war ab diesem Zeitpunkt auf lokaler Ebene der Protest gescheitert.

      Nun bin ich selber abgedriftet vom Thema :)

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @rujex:

        Die Rechten wollen das man ein von ihnen gewählten Aufhänger und das ihnen genehme, langweilige Thema zum 200x mal durchkaut, auf das steter Tropfen das Stein höhlt.



        "Um Toleranz zubilligen" geht es dabei nicht, wenn ich dich beim Wort nehme und die Diskussion "sachgerecht" führen will.

        Konrekt geht es den Rechten darum, das sie das Gefühl haben, die Muslime nehmen ihnen ihre Freiheit weg.



        "Warum sollen fünfzehn andere Kinder kein Schweinefleisch essen, wegen zwei muslimischen Kindern?"



        ^Das ist ungefähr die Haltung um die es geht.

        Sachgerecht würde ich mal einwenden wollen, das es vermutlich niemanden überhaupt nur aufgefallen wäre, wenn es in der Kita einfach nur Wiener Würstchen aus Putenfleisch, Weißwürste aus Kalbsfleisch und Fischstäbchen gegeben hätte-Nicht den Eltern, nicht den Kindern. Niemand hätte es überhaupt zu Kenntnis genommen.

        Sachgerecht möchte ich noch einwenden, das es für eine Kita ökonomisch sinnvoll ist, das essen so zu planen, das alle mitessen können, anstatt zehn unterschiedliche Gerichte zu kochen. Bei meinem Sohn in der Kita gab es zwei Kinder mit einer Lebensmittelallergie, also wurden keine Gerichte gekocht, gegen die diese beiden Kinder allergisch waren. Das ist so üblich bei einem rücksichtsvollen Miteinander.

        Sachgerecht möchte ich übrigens hinzufügen das ich (gemäßigter) Fleischesser bin, aber auch kein Schweinefleisch mag und sehr selten esse-Ganz ohne Religion. Aus meiner Perpektive ist diese Diskussion absurd.

        Wir diskutieren hier seit Monaten über den Klimawandel und die Jugend, aber Schweinefleisch in der Kita;" das ist abendländische Kultur". So ein Schmarrn, wirklich!

        Ich habe keinen Bock das mir die Bildzeitung und die AFD die Themen vorgeben und die Linke nur hinterherhechelt, wie ein läufiger Hund. Apropos Hund: Schweine sind klüger und selbst wenn es mich irgendwann nach China verschlägt und ich respekt vor den Chinesen habe, werde ich keinen Hund essen um meine Integration zu beweisen.

  • "Denkt auch mal einer an die Kinder?"

    Es wäre interessant zu wissen, was diese denken. Ich bezweifel nämlich, dass es Kinder in dem Alter interessiert, ob das Wienerle aus Schwein, Geflügel oder halb-synthetischen vegetarischen/vegangen Alternativen besteht - hauptsache es schmeckt.

    Hingegen haben Kinder ein ausgeprägtes Gruppengefühl und nehmen sehr bewußt war, wer was darf und wer nicht. Sie sind noch zu jung, um sich mit den Nahrungsmittel-Tabus der Religionen der Erwachsenen auseinanderzusetzen, aber merken es, wenn andere Kinder anders behandelt werden, weil irgendetwas anders ist.

    Die islamischen Kinder würden wahrscheinlich gerne Gummibärchen essen, dürfen es aber nicht, wegen den Eltern. Verstehen tun sie es nicht. Sie verstehen nur, dass sie anders sind.

    Die Kinder sind noch zu jung, um überhaupt zu verstehen, was Religion bedeutet und können sich selber hierzu gar nicht bekennen. Sie sind noch zu unschuldig, als das man sie mit derartigen Problemen belasten sollte.

    Als muslmische Eltern könnte man es auch locker sehen, wenn die Kinder mal Gummibären essen. Allah wird diese deswegen wohl nicht in die ewige Hölle schicken. Mit einer Reise nach Mekka könnten sie die Sünden wiede gut machen. Mit Alkoholkonsum haben viele Gläubige auch kein Problem und sollten sich lieber fragen, ob man den Kindern eine Ausgrenzung zumutet, wegen religiöser Regeln, die die Kinder als Erwachsenen vieleicht nie leben wollen. Sie könnten auf diese Art zeigen, dass auch sie tolerant sind und nicht immer darauf bestehen, dass die Sitten und Gebräuche ihrer Ex-Heimat auch in der neuen Heimat angewendet werden.

    Als christliche Eltern könnte man festellen, dass es kein Gebot gibt Schwein zu essen und man es sich auch nicht wünschen würde, wenn die eigenen Kinder wegen Essgewohnheiten ausgegrenzt werden.

    Am Ende ist es nur ein Machtkampf der auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird. Keine Gewinner und nur Verlierer hervorbringt.

  • 0G
    05344 (Profil gelöscht)

    Schweinefleisch ab 16 Uhr? Ist das ab dieser Zeit nicht ein bisschen zu schwer verdaulich?

    Ich wage einmal die wilde Theorie: Der grassierende Schweinefleischkonsum ist schuld, dass wir in Deutschland eine Partei voller Schweinefleischesser haben.

    Aber wohin mit den ganzen Weißmehlprodukten?

    Müssen wir uns da wundern? Wo sind die Fakten? Wo ist die Wissenschaft, wenn man sie braucht?

    • @05344 (Profil gelöscht):

      Ein Kotelett am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Eine Blutwurst am Abend ist erfrischend und labend.

  • Die Muslime, die ich kenne, essen alle Schweinefleisch.

    • @Ansgar Reb:

      Die Vegetarier, die ich kenne, essen alle kein Schweinefleisch.

      • @Rudolf Fissner:

        Und Sie haben einen Clown gefrühstückt oder?

    • @Ansgar Reb:

      Ich kenne viele Moslems, aber keiner isst Schweinefleisch. Mag es vereinzelt geben. Aber ich glaube sie schreiben einfach nur Blödsinn.

      • @Andreas J:

        Vielleicht gibt es da einen Unterschied zwischen Schiiten und Sunniten. Schiiten haben mit Schweinefleisch und Alkohol kein Problem.

    • @Ansgar Reb:

      Die Muslime, die ich kenne, sind auch keine Islamisten, die den Anspruch erheben, dass die "Ungläubigen" sich nach ihren mittelalterlichen Vorstellungen orientieren.



      Aber hier geht es ja nicht um Forderungen der Islamisten. Hier geht es um Anbiederung an den Islam.

      Fälschlicherweise wird das als linke Politik betrachtet. Das Gegenteil ist der Fall.

      • @Rolf B.:

        Genau. Das Lustige bei dem Rücksichtnehmen ist nämlich, dass hier die Muslime gar nicht militant werden und fordern, sondern weiterhin auch Schweinefleisch essen. Sondern es wird quasi proaktiv auf religiöse Extreme Rücksicht genommen.

      • @Rolf B.:

        „Hier geht es um Anbiederung an den Islam„

        Klaro. Deshalb essen Sie auch kein Döner mehr. Das Abendland geht wohl gerade wieder am Kochtopf zugrunde.

      • @Rolf B.:

        Rücksichtnahme und Entgegenkommen sind für sie also Anbiederung. Toleranz einfordern und selbst nicht in der Lage dazu.

        • @Andreas J:

          Nein. Umgekehrt. Anbiederung hat nichts mit Rücksichtnahme zu tun.

        • @Andreas J:

          Rücksichtnahme auf wen? Die Kinder essen was Ihnen schmeckt - u.a. auch Schweinefleisch.

          • @Tom Tailor:

            Nö Kinder essen, was auf den Tisch kommt. Insbesondere die ganz lütschen.

            • @Rudolf Fissner:

              Von wegen! Ich habe als Kind kein Spinat gegessen.

              • @Jack Rosenthal:

                Auch der müsste dafür erst einmal auf den Tisch kommen.

          • @Tom Tailor:

            Wie gesagt: Toleranz von anderen einfordern und selbst nicht in der Lage dazu. Kinder ist es völlig egal ob Hühnchen- oder Schweinefleisch auf dem Teller liegt. In Deutschland leben viele Nationalitäten und Religionen und wir müssen Wege finden um harmonisch zusammen zu leben. Wer schon bei so einem Pipifax abgeht, ist einfach nur ignorant. Peinlich!!

            • @Andreas J:

              "Kinder ist es völlig egal ob Hühnchen- oder Schweinefleisch auf dem Teller liegt".



              Richtig - darum verstehe ich die Maßnahme der KiTa auch nicht.

              "In Deutschland leben viele Nationalitäten und Religionen und wir müssen Wege finden um harmonisch zusammen zu leben."



              Säkularität ist das Zauberwort - Religion ist Privatsache.

      • @Rolf B.:

        'anbiederung an den islam'? Das Beispiel mit Bielefeld hast du aber mitbekommen? Da kräht kein Hahn nach und ich habe nicht den Eindruck, die Bielefelder Stadtverwaltung sei der islamanbiederung anheim gefallen...

        • @Sebas.tian:

          Es geht um religiöse Indoktrination von Kindern. Ob in Bielefeld oder sonstwo. Und um Aufklärung und um Abschied von einer mittelalterlichen religiösen Doktrin. Ob Schweinefleisch, Burkha, Schwimmverbot für Mädchen, Unterwerfung von Mädchen und Frauen unter ein gewaltbereites Patriachat usw. usw. Ich bin für eine aufgeklärte Gesellschaft, in der Religion in der Öffentlichkeit nichts zu suchen hat. Sie mögen das anders sehen. Ihre Meinung.



          Ich kann übrigens Rücksichtnahme und Akzeptanz kultureller Verschiedenheit von plumper Anbiederung unterscheiden.

          • @Rolf B.:

            Ich empfehle nochmal bildblog.de...



            :)

            • @Sebas.tian:

              Ich empfehle Ihnen, sich einmal mit der Geschichte der Säkularisierung zu beschäftigen. Da kommen Sie automatisch auf die Ideen der Aufklärung. Sie werden staunen, dass schon vor ca. 300 Jahren viele Menschen gedanklich viel weiter waren. Aber Sie wollen ja gleich zurück ins Mittelalter. Welch ein kultureller Fortschritt.

              • @Rolf B.:

                Ich empfehle Ihnen sich erst mal mit Kinderpädagogik zu beschäftigen und häufiger Mittags 5 verschiedene Hauptmahlzeiten zu kochen.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    "ndere sehen Potenzial in der Debatte: „Der Diskurs wirft Fragen auf: Wie viel Fleischkonsum muss vor dem ökologischen Hintergrund überhaupt sein?“, fragt eine andere Mutter, die ihr Kind gerade abgegeben hat und schnell aufs Fahrrad steigt."

    Sehr richtig!

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Gerne weniger Fleisch, dann aber 100% biologisches Schweinefleisch.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Der Fall wirft diese Frage in keinster Weise auf.

      Es geht um Identität, nicht um ernährungsphysiologische Fragen.

      Man kann sich allerdings vor dem Kernproblem gut drücken, wenn man es auf diese Frage reduziert.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Nö ga nicht richtig. Wie de Kindergarten sich organisiert ist allein deren Ding

  • "Wie viel Fleischkonsum muss vor dem ökologischen Hintergrund überhaupt sein?"



    Das wäre doch mal eine spannende Frage. Leider geht es in der Debatte vornehmlich um Rassismus, Nationalismus und implizit um Speziesismus (Unterdrückung von Tieren aufgrund Spezieszugehörigkeit) und Karnismus (Ideologie wonach Fleischkonsum normal und legitim sei). In der Tat ist das Gro der pflanzlichen Alternativen ist im Vergleich der Erzeugung bezüglich CO2-Emissionen wesentlich besser. Bio macht da kaum einen Unterschied. Siehe auch das PDF-Dokument der Verbraucher*innenschutzorganisation Foodwatch. Dort werden die CO2-Emissionen der Herstellung verschiedener Lebensmittel bildlich einfach dargestellt:



    www.foodwatch.org/...r-Bio_20080825.pdf

    • @Uranus:

      Aber um Fanatismus und Obskurantismus gehts nicht?

    • @Uranus:

      Darum gehts doch gar nicht. Es geht um unverschämtes Einmischen der Bildzeitung in die Speiseplan-Interna eines kleinen Kindergarten. Die haben niemanden zu interessieren, auch nicht den Veganern oder der Tierechtsbewegung.

      • @Rudolf Fissner:

        Das ist ein Punkt, den Sie ansprechen wollen. Andere kommentieren die rassistischen Reaktionen. Und ich thematisiere hier Aussagen aus dem obigen Artikel.

      • @Rudolf Fissner:

        Die BILD-"Zeitung" ist ein Dr....blatt und wird nach wie vor als Nachrichtenquelle missverstanden. Do not feed the troll. >:(

        • @Karl Kraus:

          Schön das Sie das Prinzip der BLÖD-Zeitung verstanden haben. Aber wie kommen Sie nun darauf, jene als Trolle zu diffamieren, die sich auch gegen ein Einmischen anderer Kindergarten-Paternalisten aussprechen? Gibt es da so etwas wie eine Schweinefleisch-Vegane-BLÖD-Allianz?

      • @Rudolf Fissner:

        Sie meinen, man sollte die Pressefreiheit einschränken?

        • @APO Pluto:

          Nö. Damit wollte ich ausdrücken, dass ich ihre dumme Frage erwartete und habe dementsprechend meinen Beitrag auch so verfasst, dass Sie die Frage stellen können.

  • "Die Wissenschaft hat sie da auf ihrer Seite: Das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Bochum empfiehlt drei bis vier fleisch- oder wursthaltige Mahlzeiten für Kinder pro Woche."



    Beim Thema Ernährung und Tiere kommt es durchaus darauf an, welche Quelle herangezogen wird. Es gibt ebenso fachlich fundierte Empfehlungen für vegane Ernährung. Siehe bspw. hier:



    " Introduction



    This page features information about specific details about vegan diets for pregnancy, breastfeeding, and children that are not typically addressed elsewhere. For general information, see Vegan Nutrition in Pregnancy and Childhood by Reed Mangels, PhD, RD and Katie Kavanagh-Prochaska, RD. Our Daily Needs page contains specific recommendations for all ages.



    In their 5th Edition (2004) of the Pediatric Nutrition Handbook, the American Academy of Pediatrics says:



    Children exhibit good growth and thrive on most lacto-ovo vegetarian and vegan diets when they are well planned and supplemented appropriately. (Chapter 12: Nutrition Aspects of Vegetarian Diets, p. 194)



    In their 2016 Position Paper, Vegetarian Diets, the Academy of Nutrition and Dietetics says:



    It is the position of the Academy of Nutrition and Dietetics that appropriately planned vegetarian, including vegan, diets are healthful, nutritionally adequate, and may provide health benefits in the prevention and treatment of certain diseases. These diets are appropriate for all stages of the life cycle, including pregnancy, lactation, infancy, childhood, adolescence, older adulthood, and for athletes



    See Real Vegan Children for examples of vegan kids whose mothers had a vegan pregnancy."



    veganhealth.org/pr...ants-and-children/

    • @Uranus:

      "Die Wissenschaft hat sie da auf ihrer Seite: Das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Bochum empfiehlt drei bis vier fleisch- oder wursthaltige Mahlzeiten für Kinder pro Woche." Wie wo was? Nicht drei bis vier fleisch- oder wursthaltige Mahlzeiten für Kinder pro Tag. so bin ich nämlich noch aufgewachsen. Wieso hat mir das niemand gesagt, dass sich an den Empfehlungen etwas geändert hat? Jetzt stehe ich aber dumm da. Nein, gar nicht, ich bin schon seit Jahren Vegetarier. Wer heute noch Fleisch und Wurst ist, bitteschön! Ich weiß jetzt nicht, ab wann Kinder auch vegetarisch leben dürfen, aber ich kenne in meinem Bekanntenkreis einige, die auf Wurst und Fleisch gerne verzichten!

    • @Uranus:

      Nach der Schweinefleischfraktion meldet sich die vegane Volksfront von Judäa (VVVJ) und möchte ebenfalls ein Mitspracherecht im besagten Kindergarten erhalten. :-)

      • @Rudolf Fissner:

        Was heißt da Mitspracherecht? Der Umgang mit Tieren ist für mich eine politische Debatte. Beim Thema Ernährung spielt oftmals das Mensch-Tierverhältnis mit hinein, da sie Tierprodukte enthalten. Im obigen Artikel wird eine wissenschaftliche Quelle für Fleischkonsum angebracht, was ich kritisiere. Alles klar bis hierhin?

        • @Uranus:

          Sie scheinen BLÖD nicht einmal n Frage zu stellen wenn man sich Paparazzi-like in die Essenspläne einzelner(!) Kindergärten einzumischt.

          • @Rudolf Fissner:

            Es ging mir um die Debatte(nbeiträge), nicht darum, was die Bild hier machte. Das können Sie ja gerne diskutieren. Ich diskutiere andere Aspekte. Etwas klarer?

        • @Uranus:

          *da die Ernährung vorherrschend überwiegend Tierprodukte beinhaltet.

      • @Rudolf Fissner:

        Der war gut! :-)

      • @Rudolf Fissner:

        Und tritt die VVVJ auf den Plan, so lässt auch die JVDfT (Judäische Volksfront der fleischfressenden Trolle) nicht lange auf sich warten :-)

        • @R. R.:

          Und dann gehen beide wie die Tiere aufeinander los ;-)

  • Mein Sohn (4) geht auch in Leipzig in den Kindergarten. Meine Frau arbeitet dort ebenfalls.



    Und ich habe mir heute Vormittag mal den Spaß gemacht, nachzusehen was auf dem Speiseplan mittags steht.



    Montag: Knusperhähnchen (Hähnchennuggets)



    Dienstag: Spinat und Rührei



    Mittwoch: Spaghetti Bolognese (daneben ein Scheinchen.) alternativ reine Tomatensauce



    Donnerstag: Kartoffelpuffer mit Apfelmus



    Freitag: Knusperfisch

    Soll ich da jetzt ausrasten weil mein Kind nur einmal Schwein bekommt?



    Man kann sich über die Ausgewogenheit unterhalten, aber es ist ja nicht so, dass mein Sohn nun gen Mekka beten muss oder das jüdische Gebet zum Brotbrechen aufsagen muss.



    Es hat alles seine Grenzen.

    • @derSchreiber:

      Nicht Sie. Das bringt ja nichts.



      Sie müssen ihren Kindern beibringen deshalb auszurasten. Das ist wesentlich effektiver. So ein durchgeknallter Vater wird doch gar nicht ernst genommen. ;-)

      • @Rudolf Fissner:

        Oder eben die B.-"Zeitung" anrufen. Wenn die Hater dann Gewalt anwenden, war's aber nicht deren Schuld...

        • @Karl Kraus:

          Mein Kommentar war eigentlich nur als depressive Übersteigerte Zustimmung zum Vorredner gemeint.

  • Das arme Schwein, ohne etwas davon zu ahnen, avanciert es - nach dem Kopftuch, dem Vollbart und der Moschee - zum nächsten großen Symbol für die Bedrohung des armen Abendlandes durch den pösen, pösen Islam :(

    Als nächstes fordert die verängstigte Bevölkerung dann ein bundesweites Verbot für alle staatlichen Kitas, Schulen und Universitäten, Schweinefleisch von den Speiseplänen zu streichen.

    Wer gegen dagegen verstößt, bekommt einen abgehackten Schweinekopf vor die Tür gelegt, als Warnung und öffentliche Beschämung.

    Dass ja niemand mehr auf die Idee kommt, dem Deutschen sein geliebtes Schweinefleisch wegzunehmen.

    Patriotischen Deutsche gegen die Islamisierung des Speiseplans vereinigt euch!

    • @Grandiot:

      Ich werde im Supermarkt auch immer skeptisch angeguckt, wenn ich keinen schinken kaufe...

    • @Grandiot:

      Das ist aber jetzt Polemik von links!

      • @APO Pluto:

        Finden Sie? Ich habe mich doch nur ein wenig über den deutschen Panikbürger lustig gemacht, gleich welcher politischen Ausrichtung.

        Ich selbst verstehe den Beitrag als kleine humoristische Einlage, oder als "Comedy", wenn Sie so wollen, in Ermangelung eines passenden deutschen Begriffs.

        So was wie Humor werden Sie doch hoffentlich noch besitzen, oder etwa nicht?

  • Die taz findet, dass ein paar Stunden Verzicht aus religiösen Gründen zumutbar sind – wenn es sich um die Religion der anderen und um die Hauptmahlzeit handelt. Wie wäre es dann mit ein paar Stunden Kopftuchverzicht für die Zeit des Unterrichts bei muslimischen Lehrerinnen? Diese Forderung verstößt nach oft geäußerter Meinung der taz allerdings gegen die Religionsfreiheit.



    Es geht bei dem Streit nicht um Essgewohnheiten oder Gesundheitsaspekte. Entscheidend ist die Botschaft: Die Mehrheit passt sich der Minderheit an, die aus irrationalen Gründen etwas ablehnt. Wie weit wollen wir gehen, um uns (tatsächlichen oder vermeintlichen) Wünschen einer religiösen Minderheit zu unterwerfen? Nicht das Schweinefleisch ist der Gegenstand des Anstoßes, sondern der Kotau vor dem Islam. Wer integriert sich wo hinein?

    • @Runa:

      'Nicht das Schweinefleisch ist der Gegenstand des Anstoßes, sondern der Kotau vor dem Islam.'

      Auch an dich die Frage, wie du das kurze Beispiel der städtischen Kitas in Bielefeld einordnest?

    • @Runa:

      Klar was dachten Sie den. Die kleinen Racke haben doch imme das Sagen. Da ist man als Erwachsener einfach machtlos.

    • @Runa:

      Bin ganz Ihrer Meinung.

  • Ein von BILD inszeniertes Sommertheater.



    Und wieder machen alle mit.



    Sogar die Taz.

    Wer genauer wissen will, was los war, liest das Thema am besten mal bei Bildblog.de

    und vergisst danach den ganzen Quatsch.

  • Es ist ein Jammer. Was ist aus "Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat" geworden?



    Heute tanzen Linke um den Islam wie ums goldene Kalb und kuscheln gar mit dem Pabst.

    Die Indoktrination von Kindern mit religiösen Tabus gehört bekämpft und nicht gefördert und schon gar nicht als "Multikulti" verharmlost.

    • @Frank Erlangen:

      Leider muss ich ihnen zustimmen. Linke Postionen scheinen immer mehr einer gewissen Anbiederei zu folgen. Als wir hier an eines Schule ein Problem hatten, hieß es, Schulpolitik sei ja jetzt kein so kommunales Thema. Dafür war man beim Mobilfunkstandard G5 voll dabei. Costa nix und kann Punkte beim potentiellen Wähler bringen. Nach dem Motto: Hab mich lieb, ich bin doch auf deiner Seite. Da wende ich mich mit Grausen ab.

    • @Frank Erlangen:

      Mir kommen gleich die Tränen ;(

    • 0G
      06831 (Profil gelöscht)
      @Frank Erlangen:

      Ich kann Ihren Worten nur zustimmen!

    • 9G
      93138 (Profil gelöscht)
      @Frank Erlangen:

      Sie sprechen mir aus der Seele!

  • Gummibärchen sind mW halal und koscher.

    • @sachmah:

      Mit Sicherheit nicht alle, vor allem nicht die mit Gelatine aus Schweinefleisch (= die Regel seit BSE).

      Bis in die 1990er gab es bis zum sog. "BSE-Skandal" zumindest für die Länder mit islamischer Bevölkerung auch Haribo-Bärchen mit Rindergelatine. Heute geht der Trend in Richtung vegane, also gelatinefreie Gummisüßigkeiten (vor allem Katjes und diverse Naturkosthersteller oder auch die Softbären von Haribo).

    • @sachmah:

      Die enthalten in aller Regel Schweinegelatine (ein großer Hersteller gibt dies auf seiner Homepage so an), dürften also weder halal noch koscher sein.

  • Der letzte Absatz bringt es auf den Punkt. Ist aber halt Sachsen.

  • Auf Allergiker würde man ja auch Rücksicht nehmen. Der Islam ist natürlich keine Krankheit, trotzdem kann man Rücksicht nehmen. Vor allem kann man es sich aber einfach machen und eben einfach auf alles verzichten das irgendwem Probleme bereitet. Da bleibt noch eine ganze Menge. Künstliches Aufregen und Spalten wie von BILD und Dobrindt ist verantwortungslos.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Also vegan ohne Zucker, Fruchtzucker, Gluten, Erdnüsse, Erdbeeren, Soja, ... Kann alles irgendwem Probleme machen.



      Rücksicht auf Allergiker und Kranke (Diabetiker z.B.) heißt im Allgemeinen nicht, dass alle auf die entsprechenden Stoffe verzichten müssen, es gibt davon auch einfach zu viele.



      Auch religiöse Essensvorschriften sind sehr unterschiedlich. Ein Hindu dürfte kein Rindfleisch, für einen orthodoxen Juden dürften Fleisch und Milchprodukte nicht zur selben Mahlzeit aufgetischt werden. Da bliebe kaum ein Mittagessen vom Menüplan der Leipziger Kitas übrig.



      Nach Absprache mit den Eltern könnte sicherlich auf Schweinefleisch verzichtet werden. (Aber was, wenn die Eltern von 2 Kindern, die Fleisch nur vom Schwein mögen, dagegen sind? Welche 2 Kinder bekommen dann die ihnen entsprechende Rücksicht?)

    • @Benedikt Bräutigam:

      "Der Islam ist natürlich keine Krankheit, trotzdem kann man Rücksicht nehmen".



      Auf Religionen gleich welcher Art, Rücksicht nehmen? Sicher nicht. Insbesondere da es sich im Kinder handelt, die per se nicht religiös sind.

      "Vor allem kann man es sich aber einfach machen und eben einfach auf alles verzichten das irgendwem Probleme bereitet."



      Ja wunderbar. Bei 30 Kindern in der KiTa werden Sie sehr viele Zutaten finden, dass der eine oder die andere nicht mag. Was dann wohl noch übrig bleibt?

  • Es geht nicht um Schwein oder Gummibärchen sondern darum, dass im genannten Fall eine religiös verbrämte Ideologie den Maßstab dafür liefern soll, was (alle) Kinder essen dürfen und was nicht. Und darüber regen sich Menschen zu Recht auf.

    • @Chutriella:

      Auch du kannst bei bildblog.de nachlesen, was die Bild alles weggelassen hat, um den Eindruck zu erwecken, dass die beiden Kitas kurz vor der Übernahme islamistischer Hardliner stehen, die 'unsere' Kinder indoktrinieren wollen...

    • @Chutriella:

      Kann man das nicht den betroffenen Familien zu entscheiden überlassen? Oder geht ihr jetzt alle in die Kita?

    • @Chutriella:

      Ich würde mal sagen, dass die Entscheidung vermutlich auch einfach nur Pragmatismus war, neben der Selbstvertändlichkeit auf andere Rücksicht zu nehmen und zu wissen, dass Schweinefleischentzug über 8 Stunden am Tag auch für nichtmuslimische Kinder nicht gesundheitsschädlich ist.

      Auch in Familien, wo das ein oder andere Mitglied eine Allergie hat, wird aus rein pragmatischen Gründen dann so gekocht und gebacken, dass alle mitessen können, ohne verschiedene Gerichte zubereiten zu müssen.

      Über was sich manche Menschen alles aufregen können... und das ist nunmal gar nicht gut für die Gesundheit.

    • @Chutriella:

      Nein, "die Menschen" regen sich darüber auf, dass man angeblich mal wieder was verboten hat und dazu noch Schweinefleisch, was ja anscheinend eines der höchsten deutschen Kulturgüter zu sein schein (wenn man nach der Lautstärke mancher Phrasendrescher wie Dobrindt geht).

      Dabei wurde nichts verboten, es wurde lediglich etwas weggelassen. Und warum? Damit sich ein paar Kinder nicht ausgegrenzt fühlen. Ne runde Sache würde ich sagen und allein Sache der Kitas.

      Mal abgesehen davon, dass die anderen Kinder die restlichen 14 bis 16 Stunden am Tag von mir aus mit Schnitzeln zugedeckt werden können, ist es sicherlich nicht verkehrt, ungesundes Schweinefleisch und Haribos aus dem Essensplan zu entfernen.

      • @Jan Berger:

        Die Kita hatte ganz sicher nicht die Gesundheit der Kinder vor Augen, als das Schweinefleisch gestrichen wurde. Es hat die religiösen Speisegesetze, die offenkundig nur 2 Kinder dieser Kita befolgen müssen, allen Kindern aufgezwungen. Von wegen "Damit sich ein paar Kinder nicht ausgegrenzt fühlen." Ist es demokratisch, dass die Mehrheit der Kinder in der Kita sich den Essgewohnheiten einer Minderheit unterwerfen müssen? Eine Kita hat auf ausgewogene und GESUNDE Ernährung zu achten und nicht auf religiöse Besonderheiten.

        • @Jack Rosenthal:

          So ein Quatsch. Aufgezwungen, fehlt noch Islamisierung. Sind Sie zufällig in Osten?

          • @sachmah:

            Warum fragen Sie nach der Herkunft des Mit-Kommentatoren? Haben Sie Vorurteile gegen Menschen aus dem Osten?

        • @Jack Rosenthal:

          Offensichtlich ist nur, dass Sie sich nicht auf die Aussagen der Kita und der Eltern berufen und nur ihre eigenen Vorurteile ausbreiten.

          • @Rudolf Fissner:

            Richtig.

        • @Jack Rosenthal:

          Schweinefleisch ist aber nicht "GESUND". Zumindest muss es in keiner deutschen Kita aus gesundheitlichen Aspekten Schweinefleisch geben.

          • @Hanne:

            Es "muss" gar nichts. Aber



            1.) gilt dies auch für Rind- und Hühnerfleisch und



            2.) ist die Frage nach dem Gesundheitsaspekt gar nicht gestellt worden. Die KiTa-Leitung hat den Verzicht auf Schweinefleisch ausschließlich mit religiösen Vorbehalten begründet.

      • @Jan Berger:

        "Dabei wurde nichts verboten, es wurde lediglich etwas weggelassen."



        Euphemistische Umschreibung des selben Sachverhaltes.

        "Damit sich ein paar Kinder nicht ausgegrenzt fühlen"



        Ach je. Als nächstes kommt ein Kind von Hinduisten, das sich ausgegrenzt fühlt wenn es Rind gibt. Soll nun kein Rindfleisch mehr serviert werden?

        Danach kommt ein Kind von Veganern. welches sich ausgegrenzt wird sobald überhaupt Fleisch verzehrt wird. Der nächste logische Schritt wäre also... na?

        Sehen Sie wohin das Ganze führt?

        • @Tom Tailor:

          Ja natürlich. Warum nicht. Rücksichtsnamhem ist immer drinne, wenn niemand sich gestört fühlt. Sie sind ja nicht Teil der dortiegen Kindergruppe ;-)

          Sie hätten übrigens auch gleich mit "Veganer" anfangen können. Das beinhaltet schon den Verzicht auf Feisch in toto. Meine Frau ist vegetarieren und es ist für mich selbstverständlich als Fleischfresser regelmäßig nur vegetarisch zu essen.

          • @Rudolf Fissner:

            "Ja natürlich. Warum nicht. Rücksichtsnamhem ist immer drinne, wenn niemand sich gestört fühlt. Sie sind ja nicht Teil der dortiegen Kindergruppe ;-)"



            Sie dürfen eines nicht übersehen: es handelt sich nicht um einen Kindergeburtstag, sondern um eine KiTa (in diesem Fall wohl sogar eine recht große mit 300 Kindern). Individuelle Rücksichtnahmen wird angesichts der vielen Einzelgeschmäcker dann schwierig. In diesem Fall hat aber die KiTa-Leitung gewissermaßen über alle Eltern-Köpfe hinweg eine Entscheidung getroffen, mit der tatsächlich nicht alle einverstanden waren. Darum der Aufreger.

            "Meine Frau ist vegetarieren und es ist für mich selbstverständlich als Fleischfresser regelmäßig nur vegetarisch zu essen".



            Eine Entscheidung auf Ehe-basis auf eine 300köpfige KiTa zu übertragen, scheint mir ein wenig vermessen zu sein.

            • @Tom Tailor:

              „über alle Eltern-Köpfe hinweg eine Entscheidung getroffen, mit der tatsächlich nicht alle einverstanden waren. Darum der Aufreger„

              Ich bitte Sie. Das ist doch nur eine Behauptung.



              Wo wurde das kommuniziert? Wo kann man das nachlesen? Gab es Abstimmungen? Wie fielen die aus?

              • @Rudolf Fissner:

                "Wo wurde das kommuniziert? Wo kann man das nachlesen? Gab es Abstimmungen? Wie fielen die aus?"

                Das ist es ja gerade: es wurde von der KiTa-Leitung überhaupt nichts im Vorwege mit den Eltern kommuniziert, sondern einfach beschlossen. Nicht einmal der Elternbeirat wurde in dieser Thematik eingeweiht.

      • @Jan Berger:

        Weglassen, weil unsichtbare Geister es fordern? #scnr

      • @Jan Berger:

        Sich ausgegrenzt fühlen, weil man eine andere Beilage bekommt? Dann machen sie sich bitte mal Gedanken darüber, durch was Kinder sich sonst noch ausgegrenzt fühlen können und wie wir damit umgehen wollen. Allergien, körperliches Handicap usw.. Wenn ein Kind kein Fahrrad fahren kann dürfen alle Kinder kein Fahrrad fahren, oder wie.



        Apropos Gummibärchen. Als kleiner katholischer Junge habe ich in der Fastenzeit immer Bonbons in einem Glas gesammelt. Eines Tages kam Besuch und dessen Kinder durften sich, weil nicht katholisch, ein paar Bonbons von mir nehmen. Später habe ich mich darüber bei meiner Mutter beschwert. Da habe ich dann eine Lektion in Sachen Toleranz erhalten.



        Manchmal kommt es mir so vor, als wenn mancher "Gutmensch" von einer Heiligsprechung träumt und angebetet werden möchte.

  • Eine Kita, die mit dem Problem überfordert ist sollte auf Alternpflege umsatteln.

    • @noncarnnever:

      Dann muss das Pflegeheim aber gekennzeichnet werden. Ich möchte nicht in ein Heim, dass aus Rücksichtnahme aller Lebenseventualitäten nur das Liegen im Schaukelstuhl und steriler Ernährung mittels Tropf im Angebot hat. Ich lege, ab und zu, Wert auf ein wenig Schweinefleisch, während sich mein muslimischer Zimmernachbar an einem Lammkotelet erfreut.

      • @APO Pluto:

        Ich nehme dann auch lieber das Lammkotelett - aus gesundheitlichen und vor allem geschmacklichen Gründen.

        • @Hanne:

          Ist Lammfleisch gesünder als Schweinefleisch? Bitte Quelle!

  • ich kenne muslime, die sagen, das ist alles quatsch mit dem schweinefleischessverbot

  • Ach, die BILD mal wieder. Die weiss, was für unsere Kinder gut ist.

    Rücksichtnahme? Wenn ich für Gäste koche, dann frage ich auch zuerst. Und wenn eine Veganerin dabei ist, dann gibt's halt vegan. Ist auch eine nette Herausforderung, lecker vegan zu kochen.

    Wir verkommen immer mehr zu einer Gesellschaft von Einzelkindern. Solidarität, Rücksichtnahme: Fehlanzeige.

    "Da könnt ja jeder kommen". "Es gibt nicht jeden Tag". Alles armselige Ausreden, andere an den Rand zu drängen. Ängstliche, egozentrische Einzelkinder.

  • Warum immer so polemisieren?



    Es gibt eben nicht jeden Tag nur Schweineleberwurst, insofern besteht nicht die Gefahr daß einzelne Kinder nur trocken Brot essen können.

  • 0G
    06831 (Profil gelöscht)

    Warum gibt es nicht nur vegetarische Kost, dann kann zu Hause jeder essen was er mag.



    Es war sehr ungeschickt dies so zu vertreten.



    Wenn jetzt jeder seine Vorlieben einbringt, gibt es noch mehr Probleme.



    Ich mlchte gerne, dass meine Tochter nur Bioprodukte bekommt. Kann ich das jetzt auch in der KiTa durchsetzen?



    Ich vermute mal, dies geht nicht.



    Es muss für alle Sonderregelungen geben oder für keinen.



    Was ansonsten passiert, siehe Artikel.

    • @06831 (Profil gelöscht):

      Oh, ich fürchte Sie hatten schon länger kein Kind mehr in der Kita? Das Eltern Bio-Essen in der Kita durchsetzen scheint mir eher die Regel als die Ausnahme zu sein. Wobei sie es wohl meist gar nicht mehr durchsetzen müssen weil es eh schon Standard ist.

      • 0G
        06831 (Profil gelöscht)
        @Markus:

        Dann lebe ich in der falschen Stadt:-)

    • @06831 (Profil gelöscht):

      Hier ein Link zu den Ausführungen einer Erzieherin, die als einzigen Ausweg sieht, ganz auf Fleisch zu verzichten: www.watson.de/lebe...-nicht-anders-geht

      Hübsch ihre Schilderung, dass die Kinder selbst so gar nichts von "ihren" Religionen oder "Kulturen" wissen und fröhlich ihr Essen untereinander tauschen. Erst die Eltern müssen den Kindern mühsam anerziehen, sich in eine Schublade zu begeben.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    jeder richtige deutsche MUSS:



    mindestens 2 hunde haben



    mindestens 1 auto haben



    mindestens 1,5 schweine pro jahr verzehren



    !!

    • @90118 (Profil gelöscht):

      Ihr Kommentar unterscheidet sich kaum von Kommentaren aus der rechten Ecke. Pauschalisierend und klischeehaft.

    • @90118 (Profil gelöscht):

      Putzig. Aus Sicht meiner polnischen Verwandten ist das übrigens nicht besonders deutsch (sondern ein Programm, dem sie zustimmen würden), typisch deutsch sind aus polnischer Durchschnittsperspektive eher Leute wie hier im TAZ Universum.



      Wer nur vegan isst und einrn nicht mit dem Auto besucht obwohl er sich eins leisten könnte, der kommt entweder aus Deutschland... na ja, oder aus Krakau.

      • 9G
        90118 (Profil gelöscht)
        @Heide Gehr:

        um polen ging es ja wohl nicht wirklich.