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Öffentlicher NahverkehrZu wenig Angebote, Züge, Personal

Kommentar von Wolfgang Mulke

Mit dem 49-Euro-Ticket bewegt sich endlich etwas, um Bus und Bahn attraktiver zu machen. Die Probleme im Nahverkehr sind dadurch aber nicht gelöst.

Es hat lange gedauert. Und es ist immer noch kein Durchbruch: Das 49-Euro-Ticket Foto: Jens Büttner/dpa

N ach langem Poker um viel Geld haben Bund und Länder den überfälligen Durchbruch beim 49-Euro-Ticket geschafft. Beide Seiten teilen sich die Kosten je zur Hälfte. Der Einführung stehen jetzt nur noch wenige organisatorische und gesetzliche Feinarbeiten im Wege. Das bundesweit geltende Einheitsticket für den Nahverkehr könnte der Auftakt für eine beschleunigte Verkehrswende werden. Eine verkehrspolitische Revolution ist es allein noch nicht.

Freuen können sich Pendler, die für ihre Fahrten zur Arbeit in vielen Regionen deutlich mehr Geld ausgeben müssen. Gerade in der Umgebung der großen Ballungszentren ist das 49-Euro-Ticket für Autofahrer daher ein Anreiz, auf Busse und Bahnen umzusteigen.

Ob das Angebot tatsächlich eine Verhaltensänderung bewirken kann, muss sich erst zeigen. Die Erfahrungen mit dem im vergangenen Sommer offerierten 9-Euro-Ticket lassen daran Zweifel aufkommen. Es ist auch kein Billigticket wie im Juni. Insofern verfehlt es das Ziel, Mobilität auch für sozial Schwächere einfach und bezahlbar zu gestalten. Es liegt nun an den einzelnen Verkehrsbetrieben, hier mit besonderen Angeboten für einen Ausgleich zu sorgen.

Der wichtigste Erfolg besteht darin, dass sich überhaupt endlich etwas bewegt, um den Nahverkehr attraktiver zu machen. Die Probleme werden dadurch allein nicht gelöst. Es fehlt an Angeboten, insbesondere in ländlichen Gebieten. Es fehlt an Kapazitäten für mehr Verkehr auf der Schiene. Es fehlen Züge, es fehlt Personal, es fehlt an vernetzten Verkehrsangeboten. Daran ändert diese Reform der zersplitterten Tariflandschaft nichts. Dafür braucht es enorme Investitionen und noch viel Zeit.

Die Verantwortung für Fortschritte beim Angebot liegt vor allem beim Bund. Ein Anfang ist mit der Erhöhung der Zuschüsse für den Nahverkehr aus dem Bundeshaushalt gemacht. Die Summen reichen aus heutiger Sicht jedoch gerade einmal für den Ausgleich der Kostensteigerungen. Es sind hier deutlich größere Anstrengungen nötig.

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47 Kommentare

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  • Super, bin dabei.

  • 4G
    43354 (Profil gelöscht)

    Die Wirkung des 9-Euro-Tickets im Sommer war sehr bescheiden. Trotz Ferien waren die Städte mit Blech verstopft. Genutzt wurde das Ticket vor allem am Wochenende (die Wirte freuten sich). Die Firmenwagen bleiben, die Privat-Pkw bleiben, das Cabrio ist für den Sommer, das Motorrad ist nebenbei, der Camper bleibt; alles bleibt und wird nur unwesentlich weniger bewegt. Es ist ein Marketing-Gag, zur Beruhigung, mit den Hinweisen: Was wollt ihr denn, wir haben was getan. Wir bereiten die Mobilitätswende vor. Jetzt liegt es am Bürger.

    Die Situation dort, wo die ÖPNV-Versprechen bereits vor Jahren gemacht wurden, z. B. in BW, ist jedoch entlarvend: Relativ preiswerte Firmentickets und zunehmender Individualverkehr. Viele Pendler mit der Standardausrede: „Wissen Sie, wie lange ich mit dem Bus bis zur Arbeit bräuchte …“, könnten schon seit vielen Jahren mit der Pendlerpauschale und einem Ticket, bei entsprechender Entfernung, Geld machen. Nicht eine möglicherweise gefühlte Abnahme des Individualverkehrs sollte der wichtigste Maßstab sein für den Erfolg des ÖPNV, sondern die reduzierte Gesamtzahl der angemeldeten Kfz. Solange der durchschnittliche Bürger seine Karren für die Fahrten zum Supermarkt (sehr sehr schwere Lasten), zum Konzert (Kultur am Abend bis 23 Uhr), zum Sport (nasse Haare, Auswärtsspiele), für den Urlaub oder zum Vergnügen (Karre mit individueller Sonderausstattung!) benötigt, wird sich nichts ändern. Und die Garagenleerstände, die gepflasterten Auffahrten, die Wochenend-Waschstraßen-Besuche, die Klubmitgliedschaft in der größten Partei Deutschlands, all das würde dann wegfallen? Ach, und dann wird er ja noch mit dem Firmenwagen bezahlt.

    Ehrlicher wäre es, wenn sämtliche Nicht-Autobesitzer (auch kein Firmenwagen) freie Fahrt im ÖPNV hätten. Wie wäre es mit einem Modellversuch in dieser Richtung? Vielleicht in NRW?

    • @43354 (Profil gelöscht):

      Wegen drei Monaten umsonst fahren können, verkauft keiner sein Auto.



      Warten wir mal ab.

  • Im Moment kämpft auch die Bahn wie alle großen Firmen mit einer enormen Krankenquote. Das verstärkt die vorhandenen Probleme die eh schon da sind.

    • @Der Cleo Patra:

      Diese erhöhten Krankenstände gibt es erst seit wenigen Jahren, auch schon vor Corona. Es ist eine codierte Botschaft, da "Personalmangel" als Ausfallgrund sich für ein Verkehrsunternehmen schlecht verkauft.

  • Das Ticket wird die Probleme nur verschärfen, manche werden mehr Freizeitfahrten machen aber die wichtigsten Gründe warum Menschen das Auto und nicht die Öffis nutzen sind: Erreichbarkeit, Zuverlässigkeit, Reinlichkeit und Sicherheit. Niemand will um 23 Uhr 1 Stunde in Duisburg auf seinen Anschlusszug warten während gefühlt der ganze Bahnhof nach Urin riecht.



    Statt Geld in günstige Tickets, das Netz ausbauen, Automatisierung vorantreiben damit der Faktor Mensch weniger Probleme macht, mehr Züge, bessere Bahnhöfe, mehr Sicherheitspersonal, mehr Reinigungspersonal, mehr Wartungspersonal.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Machiavelli:

      Wann waren Sie zuletzt in Duisburg auf dem Bahnhof?

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Da gibt es genügend andere Bahnhöfe mit diesen Problemen, sowie auch mit Sicherheitsproblemen. Niemand will später am Abend an oder in einem Bahnhof sein. Das muss sich ändern.

  • "Zu wenig Angebote, Züge, Personal"

    -zu wenig Gleise!

    • @Waage69:

      zu wenig Masken

      zu wenig Widerspruch bei wasguckstdu

      zu wenig Platz, wenn ein Bettler den Durchlass durch die gedrängt im Wagen stehenden Fahrgastmengen erzwingt

      zu wenig Platz, um müllverschmierte Pfandflaschen woanders als auf den Sitzpolstern zu sortieren

      zu wenig Spenden für Bettelmusikanten, sodass diese leider immter lauter und aufdrinlicher dudeln müssen

      • @Bertold Trüger:

        mehr Gleise, neu/reaktiviert in der Fläche und als Bypas an besonders beanspruchten Strecken, dadurch mehr Züge .... und mehr Platz.

        Dadurch mehr Entspannung und Wertschätzung für Bahnhofsmusik.



        Die Maske muss aber erst mal jeder selber mitbringen, wenn es Not tut.

  • Warum die Finanzierung durch eine verbrauchsabhängige Abgabe (Etwa 2€/l Mineralöl - 4€/l für den Flugverkehr) immer noch nicht umgesetzt ist, ist wohl eine Frage die sich schwer mit „Gerechtigkeit“, als vielmehr mit „Erhalt der bestehenden Machtordnung“ beantworten läßt.



    - Es gibt kein Finanzierungsproblem des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs, nur eines des unökologischen und damit asozialen Individual- und Lastverkehrs.



    - so wirken angehobene Preise auch im Kapitalismus (scheinbare) Wunder: wir haben schon sehr lange keine so gut ausgelastetem Züge auf der rollenden Landstraße sehen können. - Nur leider fließt das ganze Geld weiterhin in jeder Hinsicht rücksichtslosen autokratischen Kriegstreibern in die blutigen Hände, statt eine ökosoziale Marktwirtschaft in die richtige Richtung einer Energie- und Rohstoffunabhängigkeit inklusive eines modernen Verkehrssystems zu treiben.

  • Würde mich nicht wundern, wenn das Kaputtsparen des ÖPNVs in der neoliberalen EU beabsichtigt ist, ähnlich in den USA vor 70 Jahren.

    49€-Ticket, aber dafür gibt's Einsparungen. Aber wo ansetzen? Neue Ausschreibungen bedeutet neue Fahrzeuge die gekauft werden müssen. Weil der Neukauf der Wirtschaft gut tut, kann man hier nicht den Rotstift ansetzen.

    Lassen wir weniger Busse und Bahnen laufen? Könnte machbar sein ist aber ein Stimmenkiller wenn es um Wahlen geht.

    Wie wäre es mit dem Fahrpersonal? Hier kann man sehr toll ansetzen!

  • Der VDV hatte 69 Euro pro Monat vorgeschlagen: Damit Geld auch für den schrittweisen angemessenen und nötigen Ausbau des ÖPNV vorhanden ist. Ein ergänzendes Sozialticket zum halben Preis wäre zumutbar, um ganz Deutschland bereisen zu können (gilt bislang aber nur für die Entfernungen, nicht für die flächendeckende Erreichbarkeit aller Orte – vergleiche hingegen „Publicar“ in der Schweiz!). Aber die Politik hat‘s nicht verstanden oder nicht verstehen wollen. Es musste wieder eine Beruhigungspille angesichts beunruhigender Zeiten her. Solide Lösungen wagt man nicht und nicht, sie zu begründen.

    • @Uwe Lütge:

      Sie erinnern sich aber auch, dass es gerade Leute gibt, die sich für das Gegenteil der VDV-Forderung auf Straßen festkleben?

      Das Gegenteil ist in diesem Fall das mit viel Vehemenz geforderte 9-Euro-Ticket.

      Die "Politik" kann eben nicht nur eine Seite verstehen.

  • Das 49-Euro-Ticket wird vermutlich der Sargnagel für die Qualität des ÖPNV, denn der Anreiz, es durch Abstriche beim Leistungsangebot gegenzufinanzieren, ist einfach zu groß. Kein regierender Politiker wird das jemals eingestehen, aber es wird wahrscheinlich schleichend passieren, diffundiert in zahllose kleinteilige Sparmaßnahmen, die jede für sich genommen nicht weiter auffällt. Und in ein paar Jahren werden sich dann alle wundern, wieso Züge und Bahnen in so schlechtem Zustand sind, so selten kommen und ständig überfüllt sind.

    • @melly:

      Geiz-ist-Geil-Mentalität anstelle von nachhaltigen und strategisch durchdachten Maßnahmen/Entwicklungen. Quick fix - wie man in Amiland sagt. Man will nicht lernen von erfolgreichen Entwicklungen in Nachbarländern.

  • ÖPNV nicht billiger sondern besser machen!

    • @anarchotaoist*in:

      Sagen Sie das der Letzten Generation.

  • Na, da wäre doch schon einmal ein Anfang gemacht. Die sensiblen Points sind erkannt und von den Politikern braucht es jetzt nur noch eine konsequente und strukturierte Abarbeitung dieser - und schon klappt es rucki zucki mit dem Öffentlichen Nahverkehr...FREU

  • Sehr lustig - und für BRDland sehr sumpftomatisch - die heutige Schlagzeile: "Flughafen BER nun auch nachts mit ÖPNV erreichbar". Erinnert an die Betonwüste im Erdinger Moos. War zunächst "der einzige europäische Flughafen, der nur durch die Luft erreichbar ist". Weshalb Stoiberlein ja auch ... Oh yeah www.rnd.de/reise/f...ITY2QPK6AKSCY.html www.welt.de/politi...ansrapid-Rede.html

    • @lesnmachtdumm:

      Der Flughafen war kein Projekt des Landes Bayern. In der Betreibergesellschaft sitzt u.a. auch die Stadt München. Die politische Konstellation ist also kein Stoiberlein-Märchen.

  • Folgen wir dich den Forderungen der LG und versenken die Gelder in das 9 Euro Ticket statt in den Ausbau! 🤪

  • "Gerade in der Umgebung der großen Ballungszentren ist das 49-Euro-Ticket für Autofahrer daher ein Anreiz, auf Busse und Bahnen umzusteigen."

    Für mich nicht! Volle, nein übervolle Züge, viele tragen keine Maske, Agressionen sind an der Tagesordnung. Ganz abgesehen vom Infektionsrisiko in den Öffentlichen.



    Gut, ich kann es mir aussuchen, viele nicht.

    • @Herry Kane:

      ...da bleibt Ihnen nur zu empfehlen Nutzer von Zug, Flieger, Bus, Bahn, Schiff zu meiden, Nicht mehr vor die Haustür zu gehen und diese ganz fest, nein noch fester von innen zu verschließen.



      So kann man ganz viele Menschen vor sich schützen...

    • 6G
      650228 (Profil gelöscht)
      @Herry Kane:

      Meine Gründe, für 40 km einfach zur Arbeit nicht auf den ÖPNV umzusteigen: 1. Zu laut. 2. Zu voll. 3. Ständig nervtötende Durchsagen. 4. Regelmäßig ausfallende Verbindungen. 5. Kein Sitzplatz garantiert. 6. Gedränge am Bahnsteig. 7. Regelmäßige Verspätungen. 8. Auto dauert im Idealfall 40 Minuten, ÖPNV 1 Stunde 40 Minuten. So teuer kann das Benzin gar nicht werden, dass ein Umstieg für mich sinnvoll wird.

    • @Herry Kane:

      Seltsam, wenn Autofahrer mal die Öffis benutzen passiert denen anscheinend mehr als mir als regelmäßiger Nutzer in 40 Jahren. Klingt mehr nach einer Sozialphobie gepaart mit Hypochondrie oder nur einfach eine platte Ausrede um das eigene Verhalten zu rechtfertigen. Aggressionen sind im Pkw-Verkehr ungleich höher und infiziert habe ich mich in den Öffis auch noch nicht. Gehen sie dann auch nicht mehr zur Arbeit oder in den Supermarkt aus Angst vor Infektionen?

      • @Andreas J:

        Es geht nicht darum, das lächerlich zu machen, sondern dass der Nahverkehr deshlab unattraktiv ist. Natürlich ist es im Auto schöner, wo es nicht nach ungewaschenen Leuten stinkt und man seine eigene Musik hören kann. Diese emotionalen Unterschiede zu leugnen ist albern, ebenso sind Infektionsrisiko und Sicherheitsrisiken objektiv messbar, mit der Relativierung durch die Vergleichsfälle Arbeitsplatz und Supermarkt rämen Sie das ja selbst ein). Da beim ÖPNV die Alternative Auto immer besteht, kann der ÖPNV nur attraktiver sein, wenn es dort ebenso angenehm ist wie im Auto. Anders kriegen Sie die Leute freiwillig nicht rein. (Anders ginge es höchstens mit Zwang; dazu müssten Sie die Demokratie abschaffen, was aber zum Glück nicht infrage kommt.),

        • @Bertold Trüger:

          Aha, im ÖPVN fahren nur stinkende ungewaschene Menschen. Wird immer besser. In den Öffis ist man durch die Maskenpflicht besser geschützt als am Arbeitsplatz oder im Supermarkt. Mit Kopfhörern kann man auch in den Öffis seine Musik hören. Lächerlich macht ihr euch selbst, Kindergarten.

  • Wieso sieht der Autor den Bund in der Pflicht, die Investitionen bereit stellen zu müssen? Die Kompetenz und Zuständigkeit (und damit die Verantwortung) liegt bei den Ländern.

  • Wenn es um das Thema "Öffentlicher Verkehr" geht, fällt es natürlich schwer, als Schweizer (wie ich einer bin) nicht als Besserwisser aus dem Land, in dem man alles besser macht, aufzutreten. Aber ich denke, trotz der in mancherlei Hinsicht sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen (nicht zuletzt der Tatsache, dass die Schweiz viel kleiner ist), würde sich ein Erfolgsfaktor des ÖV in der Schweiz auch auf Deutschland übertragen lassen: Die Tatsache, dass auch von kleinen Dörfern in ländlichen Gebieten typischerweise regelmässige (meistens wenigstens tagsüber mindestens stündliche) Verbindungen mit dem Bus (oder einer Nebenbahn - in der Schweiz wurden fast keine Bahnstrecken stillgelegt) zum nächstgelegenen Bahnhof und damit komfortable Anbindungen an den Regional- und Fernverkehr bestehen. Dass man - wie ich es bei Besuchen in Deutschland erlebe - selbst in Ortschaften mit mehreren 1000 Einwohnern nicht darauf bauen kann, überhaupt täglich Busverbindungen zu haben, von einer regelmässigen und auf die Zugsanschlüsse sinnvoll abgestimmten Verbindung ganz zu schweigen, ist hierzulande unvorstellbar. Deutschland ist doch auch eines der wohlhabenderen Länder in Europa, ein Land, das sich ein vernünftiges Grundangebot im öffentlichen Verkehr leisten könnte - aber nicht will?

    • @Herumreisender:

      Bahn, Schule, Gesundheit, IT sind so Themen, die sind noch Neuland.

    • @Herumreisender:

      Es gibt so einiges was die Schweizer besser machen, und der ÖPNV gehört mit Sicherheit dazu!



      Bei uns ist das größte Versagen, dass kleinere Orte gar nicht oder fast unbrauchbar an den ÖPNV angeschlossen sind.

    • @Herumreisender:

      "Deutschland ist doch auch eines der wohlhabenderen Länder in Europa, ein Land, das sich ein vernünftiges Grundangebot im öffentlichen Verkehr leisten könnte."

      Die Unfähigkeit hat einen Ort - Berlin.



      Wenn es nur die Öffentlichen wären, aber in dieser Stadt funktioniert ja fast gar nichts mehr.



      Wer hat uns in diese Situation gebracht? Und dann auch noch eine ungültige Wahl, weil man ständig sportbesoffen ist.

      • @Herry Kane:

        Wo Sie recht haben, haben Sie recht.

    • @Herumreisender:

      Ist denn die schweizerische Bahn auch als staatseigener Konzern mit einer eindlosen Anzahl an Tochterunternehmen organisiert, die dann dem eigenen Angebot auf der Schiene mit LKW-Logistik Konkurrenz machen oder ihr Geld mit Investments am anderen Ende der Welt verdienen, so dass der Bahnbetrieb nur noch eine Sparte unter vielen anderen, aber sicher nicht die Wichtigste, ist, weil sich die Rendite anderswo halt besser erzielen lässt?

      • @Ingo Bernable:

        In der Schweiz gibt's sogar mehrere große Bahnunternehmen - SBB, BLS, SOB, Räthische Bahn, Matterhornbahn, ...- und sie transportieren GEMEINSAM fast 1 Mio Schweizer (werk)täglich über die ganze Fläche. Mit genau darauf abgestimmtem Busnetz. Ein Träumchen. Da stehn sich die unseren, die die "träge" Beamtenbahn durch Kapitalismus in die Zukunft treiben wollten (und FAST so grandios dran gescheitert sind wie Thatcher), die aber auch durch ruinöse Ausschreibungen stets pünktlich überforderte Private auf die "Netze" loslassen (mittlerweile fast alle Töchter benachbarter Staatsbahnen), noch immer selber im Weg und auf den Füßen rum. Abhilfe ? Nicht in Sicht.



        PS: Internationale Aktivitäten ? Da fuhr grad mal die Mittethurgaubahn ein paat Kilometerchen im benachbarten BaWü. Und natürlich: die ECs, die auch regelmäßig vor deutschen Haustüren vorbeifahren. Und wo mensch gerne mitfährt.

      • @Ingo Bernable:

        Nein, die Bahn ist die Bahn und hat ihren Auftrag vom Volk, auch viele Güter zu transportieren. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass es bei Fahrten durch die Schweiz viel weniger LKWs auf den Autobahnen gibt als hier, obwohl die Schweiz Transitland ist?

    • @Herumreisender:

      Besserwisser sind wichtig. Sie haben Recht - man sollte erkennen, wenn ein anderes Land etwas besser macht und davon lernen.

    • @Herumreisender:

      Der alte Witz: Schwäbischer Bauunternehmer auf ner Zürcher Bank, möchte sein Geld anlegen. "Wieviel denn ?" wird er gefragt ? Flüstert:" 100.000". "Da chönnen Sie ruhig lauter reden, Armut isch bei uns cheine Schande !"

  • Das 49-Euro-Ticket ist ein guter Schritt, es fehlen aber noch 10 weitere, um die Mobilitätswende voranzubringen.

    Es ist eine nette Entlastung gerade für viele Pendler, aber wird unterm Strich ohne weitere Maßnahmen zu keinen großen Veränderungen beim Verkehr und Nutzung führen.

    • @gyakusou:

      Ihrem Kommentar kann ich als langjähriger Nutzer vor allem des SPNV nur zu 100% zustimmen.



      Die Qualität des bestehenden Angebotes kann dem erfreulichen Bestand an neuwertigem Rollmaterial leider nicht standhalten.



      Solche "Störungen im Betriebsablauf" könnte sich kein am Markt tätiges Unternehmen leisten.



      Und auch auf dem Mond wäre auch noch kein Mensch gelandet.



      Immer wieder einfach nur peinlich, wie die Deutsche Bahn mit Ihren Kunden umgeht.



      Und wie dieser Konzern jedes Jahr ungestraft Ihre verlogene Pünktlichkeitsanalyse dem Volk mitteilen darf.



      Offentlichtlich ist ein funktionierender ÖPNV gar nicht gewollt.



      Eine andere Schlußfolgerung kann ich nach nun 25jähriger Nutzung nicht treffen.

      • @Johannes Frübis:

        Ein funktionierender ÖV (nicht nur Nahverkehr) ist vom Geldadel etwa so gewollt wie eine sinnvoll hohe Besitzsteuer (von 1-2%/Jahr).



        Das ist Evolution: Macht will sich erhalten, da Geld im Kapitalismus Macht bedeutet, gilt das auch hier. Die paar Familien aus dem Blechschüsselbauadel und der angebundenen Industrie wollen doch nicht darauf verzichten jedem Deutschen eine sinnlose Tonne Blech auf die öffentliche Straße zu stellen, wenn sich dadurch so schön verdienen lässt (egal ob 120.000 Personen vorzeitig am Feinstaub sterben).



        Warum dürfen wohl Züge in Bayern nur 120km/h fahren, während daneben „unbegrenzte Freiheit“ auf Autobahnen verlangt wird?



        Ein Schelm wer noch immer glaubt, dass das kein System hat.



        Und die Evolution zeigt - solche Systeme kollabieren immer wieder. - ob es eine Befriedigung ist, dass Reiche am meisten zu verlieren haben?

  • Klingt grad so, als hätte irgendwer den Verkehrsbetrieben und -verbünden die seit Monaten geforderte, und fundamental notwendige, Garantie einer unbeschränkten Kostenübernahme post 49-Einführung ausgesprochen. Hat aber keiner, oder verstehichdawasfalsch? Jetz berichterstatterseits den 'Durchbruch' auszurufen, is also eher substanzlos, ist 1zu1-Kopie des Regierungen-Wunschdenkens.



    Verbünde ohne eigenen Einfluss auf ihre Finanzen realtiv zum gebotenen Leistungsumfang wären schlicht keine Verbünde mehr. Und zu denen hat noch niemand binnen diesen Jahres 2022 irgeneine Alternative aufzubauen begonnen. Ich fahr lieber nich für 49 Euro und erspar mir und uns allen damit den ansonsten absehbaren Crash unsres ÖPNV.



    Ich wart auf nen Anja Krüger-Artikel zum jetzigen Stand. Wollja.

    • @lesnmachtdumm:

      Die Verkehrverbünde sehen ihre Felle davon schwimmen. Wenn es bundesweit einige wenige Tikets im ÖPNV gibt, werden diese nämlich weitestgehend überflüssig. Der finanzielle Gewinn wäre enorm.

    • @lesnmachtdumm:

      Oh, VDV is einverstanden: Nehm alles zurück !



      _ „Jetzt hat die Branche die nötige Finanzierungssicherheit, um das Deutschland-Ticket so schnell wie möglich umzusetzen“, sagte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff. _



      www.rnd.de/wirtsch...MVCVNJDVSOYVQ.html