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Neuer Ärger in der LinksparteiFrieden war gestern

Nach der Zustimmung der Länder Bremen und Mecklenburg-Vorpommern im Bundesrat zur Grundgesetzänderung rumort es wieder kräftig in der Linkspartei.

Wie schon zu früheren Zeiten, sorgt die Friedenspolitik für heftige Diskussionen in der Linkspartei Foto: IMAGO

Berlin taz | Der Frieden in der Linkspartei dauerte nicht lange. Nachdem Bremen und Mecklenburg-Vorpommern im Bundesrat für die Aufweichung der Schuldenbremse zugunsten höherer Militärausgaben gestimmt haben, wird jetzt wieder innerparteilich scharf geschossen. Dass die beiden die Landesregierungen, an denen die Linke beteiligt ist, für die „Kriegskredite“ gestimmt haben, sei „ein historisches Versagen“, empört sich nicht nur die Europaabgeordnete Özlem Demirel.

Grund für den Unmut ist, dass am Freitag der Bundesrat mit Zweidrittelmehrheit einem Grundgesetzänderungspaket zugestimmt hat, das neben der Einrichtung eines Infrastruktursondervermögens in Höhe von 500 Milliarden Euro und der Schaffung eines größeren finanziellen Spielraums für die Länder auch eine Lockerung der Schuldenbremse zur Ermöglichung wesentlich höherer Verteidigungsausgaben enthält.

Nur die vier Bundesländer, in denen das BSW oder die FDP mitregieren, enthielten sich der Stimme. Die beiden Bundesländer, in denen die Linkspartei beteiligt ist, stimmten hingegen zu. Damit stellten sich die Linken in Bremen und Mecklenburg-Vorpommern gegen den Kurs der Bundespartei, die vehement gegen den „Blankoscheck für unbegrenzte Aufrüstung“ protestiert hatte.

Mit mehreren Eilanträgen beim Bundesverfassungsgericht hatte sie sogar vergeblich versucht, eine Beschlussfassung durch den alten Bundestag zu verhindern, weil im neuen Union, SPD und Grüne nicht mehr die nötige Zweidrittelmehrheit haben. Noch am Dienstag warnte Fraktionschef Sören Pellmann im Bundestag vor einer „Militarisierung in nie gekanntem Ausmaß“.

Rechtfertigungsversuche aus Bremen und Mecklenburg-Vorpommern

Der Bundesvorstand hatte am Donnerstag in einem Beschluss festgehalten, er setze darauf, dass es „zu einer Ablehnung des Finanzpakets in den links mitregierten Ländern“ kommen werde. In einem offenen Brief forderten mehrere Kreisverbände, der Linken-Studierendenverband sowie mehr als 2.500 Mitglieder die Linken in Mecklenburg-Vorpommern und Bremen auf, „innerhalb der jeweiligen Landesregierung ein klares Nein anzuzeigen“.

Doch die dortigen Mi­nis­te­rin­nen und Senatorinnen haben sich anders entschieden. „Ausschlaggebend für unsere heutige Zustimmung im Bundesrat war am Ende die Verantwortung für das Bundesland Bremen“, erklärte die Bremer Linken-Senatorin Claudia Bernhard. Das Paket könne Bremen und Bremerhaven „einen dringend benötigten finanziellen Spielraum verschaffen, auch wenn dieser begrenzt ist“.

Angesichts des aktuellen Drucks auf die öffentlichen Finanzen könne „dies einen spürbaren Unterschied machen“. Deswegen habe die Linke in Bremen nach intensiven Diskussionen und einer sorgfältigen Abwägung dem Paket schließlich zugestimmt, auch wenn sie weiterhin Kritik daran habe.

Ähnlich lautet die Begründung in Mecklenburg-Vorpommern. „In Mecklenburg-Vorpommern ist sich die Linke ihrer Verantwortung bewusst, Landespolitik im Interesse der Menschen zu gestalten“, heißt es in einer Stellungnahme der Landtagsfraktionsvorsitzenden Jeannine Rösler. „Die finanziellen Spielräume, die sich aus der Reform der Schuldenbremse ergeben, sowie die Mittel aus dem Sondervermögen müssen für dringend erforderliche Investitionen in die öffentliche Infrastruktur, insbesondere Schulen und Kitas sowie Krankenhäuser, und den Klimaschutz verwendet werden.“

Darüber hinaus verweist Rösler auf die Erklärung, die das Land Mecklenburg-Vorpommern im Bundesrat zu Protokoll gegeben hat. „Die limitierte Bereichsausnahme für Verteidigungsausgaben im Rahmen der Schuldenregel wird von den Koalitionspartnern uneinheitlich bewertet“, ist da zu lesen. „Die Landesregierung nimmt mit Respekt die differenzierende und ablehnende Haltung des Koalitionspartners Die Linke zur Kenntnis.“ Aber in der Gesamtabwägung unterstütze das Land „aus landespolitischer Verantwortung sowie aus Landesinteresse das Gesetzespaket“.

Kritik des Bundesgeschäftsführers

Linken-Bundesgeschäftsführer Janis Ehling geißelte hingegen den Bundesratsbeschluss. „Die heute beschlossenen einseitigen Ausnahmen der Schuldenbremse sind falsch und demokratiefeindlich“, sagte er. Die Linke lehne „diese blinde Rüstungsspirale und diese Absage an eine soziale Demokratie ab“.

Seine Parteifreunde in Bremen und Mecklenburg-Vorpommern würden das politisch ebenso sehen und hätten „das per Protokollnotiz auch zum Ausdruck gebracht“, versuchte Ehling sie in Schutz zu nehmen. Aber er fügte hinzu: „Konsequenterweise hätte aus Sicht der Bundespartei auch eine Ablehnung im Bundesrat erfolgen müssen.“

Hatte sich die Partei in den vergangenen Wochen und Monaten mit öffentlich ausgetragenen Streitereien auf Social Media-Plattformen wie „X“ auffällig zurückgehalten, scheint es damit jetzt vorbei zu sein. „Dass Bundesländer mit Beteiligung meiner Partei, die Linke, ihre Zustimmung zu den Kriegskrediten nicht verweigern, ist ein schwerer Fehler und untergräbt unsere friedenspolitischen Positionen“, twitterte die Ex-Bundestagsabgeordnete Susanne Ferschl.

Der frühere Thüringer Landtagsabgeordnete Frank Kuschel schrieb: „Das Abstimmungsverhalten aus Bremen und MV ist enttäuschend und durch nichts zu rechtfertigen, zumal diese sechs Stimmen nicht mal ausschlaggebend gewesen sind.“ Nur zwei von zahlreichen Proteststimmen.

Das doppelte Dilemma der Linken

Die Linkspartei befindet sich in einem doppelten Dilemma: Auch in Konkurrenz zum als Kremlfreundlich kritisierten BSW versucht die Linke zum einen als konsequente Friedenspartei zu erscheinen. Zugleich tritt sie für eine generelle Abschaffung der Schuldenbremse ein. Auch das würde der Regierungsmehrheit jenen „Blankoscheck für unbegrenzte Aufrüstung“ bescheren, den die Partei eigentlich entschieden ablehnt.

Um eine schlüssige Antwort darauf, wie sie angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Bundestag mit diesem Widerspruch umgehen will, hat sich die Linke bislang gedrückt.

Zum anderen verweist insbesondere das Abstimmungsverhalten der Länder, in denen die FDP mitregiert, auf ein weiteres Problem: Wenn die Grundgesetzänderungen im Bundesrat gescheitert wären, hätte das die Aufrüstungspläne von Union und SPD keineswegs verhindert. Die Folgen wären vielmehr fatal nicht nur für den finanziellen Spielraum der Länder, sondern vor allem für den Bundeshaushalt gewesen.

Die von den angehenden Koalitionären – und auch den Grünen – für notwendig erachtete Steigerung der Militärausgaben wäre in direkte Konkurrenz zu Ausgaben beispielsweise im Sozial- oder auch Klimaschutzbereich gestellt worden und damit zu deren Lasten gegangen. Genau das intendierte die FDP – und auch die AfD. Beide sind für starke Aufrüstung, aber unter Einhaltung der Schuldenbremse.

Tatsächlich könnte vor diesem Hintergrund eine Ablehnung im Bundestag als politisches Zeichen gegen Aufrüstung und die pragmatische Zustimmung der von den Linken mitregierten Länder im Bundesrat auch einfach nur als zwei Seiten einer Medaille gesehen werden.

Ob es klug gewesen ist, von den Linken in Bremen und Mecklenburg-Vorpommern, allzu realpolitisch kein Veto einzulegen, obwohl es letztlich gar nicht auf die Stimmen der beiden Länder angekommen ist, ist eine andere Frage.

Im Mai kommt die Linke in Chemnitz zum Bundesparteitag zusammen. Es dürfte einigen Gesprächsbedarf geben.

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22 Kommentare

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  • n Dank für diesen sehr aufschlussreichen Artikel.

  • Bremen hat zugestimmt weil es komplett pleite ist - das wundert keinen. Das MeckPom auch so widerstandslos mitgemacht hat überraschte mich doch ein bisschen.

  • Nun gut, dass die Menschheit sich selbst umbringen wird, daran kann auch die LINKE leider nichts ändern. Ansonsten viel Gebrüll um Nichts.

  • Kann es sein, dass die Länder Bremen und Meck-Pom einfach Vulgär-Pazifismus als nicht zielführend ablehnen?

  • Das Wording "Kriegskredite" halte ich für unangemessen. Es geht anders als 1914 nicht um einen imperalistischen Angriffskrieg, den Deutschland demnächst planen könnte, es geht um die dringend notwendige Verbesserung der Verteidigungsfähigkeit. Auch um sich gegen Erpressung aus den Vereinigten Staaten bzw der Trump-Administration zu wehren. Wenn es dumm kommt, dann bestimmt diese Administration noch Jahrzehnte lang die Agenda der Vereinigten Staaten.

  • Es ist auch irgendwo gut, wenn es Diskussionen in einer Partei gibt. Sonst wäre es eine Kaderpartei.

  • Es täte der Linken gut die dekadenten Pazifismus-Vorstellungen aus den 80er Jahren abzulegen. Die Schutzmacht USA, häufig so verhasst in der Partei, und die NATO, der ewige Todfeind, sind nicht mehr vollumfänglich da als dass man oder frau aus dem warmen und geborgenen große Reden schwingen könnte. In einer Welt, wo sich Imperialismus und Neofaschismus ausbreiten, muss man sich verteidigen können und im besten Falle potenzielle Aggressoren davon abbringen überhaupt an irgendwas zu denken.

  • "Kriegskredite" vs "unsere friedenspolitischen Positionen“ - kaum lässt sich ideologische Verbohrtheit wohl besser illustrieren. Die jetzigen "Kriegskredite" (eine Frechheit gegenüber der imperialistischen deutschen Geschichte) dienen dem Zweck, den Frieden in Europa zu erhalten, kein politisches Lager hegt irgendwelche feuchten Träume, andere Länder anzugreifen, während die "friedenspolitischen Positionen“ der LINKEN zu Krieg führen würden, zu einer Einladung an Putin (und potentiell auch andere Imperatoren), seinen Krieg gegen uns auszuweiten.

    • @dites-mois:

      Meine Fresse, DANKE!

      Mich nervt diese ideologische Verbohrtheit (mit fällt kein besserer Begriff ein als Ihnen :) ) und Naivität so sehr. Dabei gäbe es einiges, was an diesem Gesetz konkret und allgemein aus linker Perspektive kritisiert werden könnte. Z.B. wie kann es sein, dass die Investitionen wieder nur auf dem Rücken der Ärmsten finanziert werden, anstatt die Superreichen zur Kasse zu bitten, und auch die Tatsache, dass sich Rüstungskonzerne, die auch an die schlimmsten Diktaturen gerne Waffen verkaufen (würden), sich jetzt ne goldene Nase verdienen,... Aber nein, stattdessen bleibt man im Block-Denken der 70er stecken und baut sich ne Traum-Welt, anstatt mal pragmatisch auf die Realität zu blicken. Ich hoffe wirklich, dass sich die Stimmen der Vernunft (z.B. Ramelow und co.) bei der Linken durchsetzen, sonst wäre sie für mich als Antifaschistinnen und Antiimperialistin wieder nicht mehr wählbar.

      • @~Toni~:

        Ich stimme Ihnen absolut zu, was die nötige Kritik an diesen Vorhaben anbelangt.

        Aber ich finde, dass die Linkspartei es sich insgesamt nicht einfach macht und um richtige Positionen ringt.

        In diesem Fall ist es einfach problematisch, die Schuldenbremse NUR für Rüstung aufzuweichen. Außerdem, wie Sie sagen, sind Rüstungsbetriebe und Bundeswehr nicht gerade für Transparenz in der Mittelverwendung bekannt.

  • Die Argumentation gegen Ende des Artikels ist nicht uninteressant… so hatte ich das noch gar nicht betrachtet.

    • @Earl Offa:

      Sie meinen, die Idee, man hätte sich auch vor einer Meinung drücken können, weil ja genug andere schon dafür gestimmt hätten?

      Und seine Hände in moralischer Unschuld waschen können?

      Wäre so eine Partei für Sie wählbar?

  • Verstehe jetzt nicht ganz das Problem.

    Innerhalb einer Partei kann es viele Meinungen geben und es ist ja geradezu ein Qualitätsmerkmal, wenn man sich die Frage nach Krieg und Frieden nicht allzu einfach macht.

    Dass Länder im Bundesrat nach ihren Interessen abstimmen sollten, versteht sich von selbst.

    Fazit: Lob des Pluralismus und einer ehrlichen Diskussionskultur. Gottseidank ist das keine Kaderpartei, die von oben nach unten "durchregiert".

  • Das „Dilemma“ zeigt doch nur, wie in einer Oligarchie der ParteipolitikerInnen Politik gemacht werden kann, muss und wird. Es geht am Ende nie um „die beste Politik in der Sache“ sondern nur um „die Politik, die gerade eine Mehrheit innerhalb der Oligarchie findet“. Für die Länder (und ihre Kommunen), die größtenteils unter hohen Haushaltsdefiziten leiden, ist die Finanzspritze aus dem Sondervermögen teils die letzte Hoffnung vor der Bankrotterklärung. Dem können sich dann auch die die PolitikerInnen der Linken nicht verschließen, wenn sie im jeweiligen Land noch etwas bewegen wollen. Noch eindeutiger der Fall Bayern, wo Söder dem Juniorpartner die Pistole des Koalitionsbruch auf die Brust setzten konnte. Die WählerInnen werden gar nicht gefragt; ParteipolitikerInnen und entscheiden sich immer auch mit Rücksicht auf ihre eigenen machtpolitischen Interessen. Gerade zu vernichtend für die verquere Idee der repräsentativen Demokratie ist im Fall des Konjunktur-/Schuldenpakets, die Verquickung von alten und neue Mehrheitsverhältnisse im Bundestag. Die Linke könnte das „Dilemma“ in eine Forderung für mehr Demokratie ummünzen.

  • Der Artikel übertreibt die Dramatik. Landesverbände und erst recht Landesregierungen entscheiden immer noch unabhängig. Es ist beileibe nichts neues, dass es zwischen Bundes- und Landesebene unterschiedliches Stimmverhalten gibt, das kommt in jeder denokratischen Partei vor. Naja, und Özlem Alev Demirel ist jemand, die den Absprung zum BSW verpasst hat, ich weiß nicht, was die in der Linkspartei noch sucht.

  • Die Linke muss sich endlich klar gegen die Autokratien und gegen die Oligarchien stellen.

    Die Linke muss endlich verstehen, dass Putin nicht besser ist als Trump.

    Die Linke muss endlich die Überfallenen und Schwachen unterstützen. Und das ist nunmal die Ukraine.

    Alle Mittel gegen die Faschisten. Das muss einfach klar sein.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Ich nehme an Sie meinen im Kontext nicht die Linke, sondern die Partei DIE LINKE?

      Ich gebe Ihnen vollkommen Recht. Linke und DIE LINKE sollte sich für eine Armee einsetzen, die eine Erdogan-Türkei in die Schranken weist und die kurdische Demokratie aktiv und militärisch unterstützt. Für eine Armee, die die Rechte der palästinensischen, wie der israelischen Menschen gleichermassen - wenn nötig militärisch- schützt. Eine Armee, die sowohl russischen, wie ukrainischen Nationalisten nicht erlaubt, die Friktionen vergangener imperialistischer Geografiezuteilungen für gegenwärtige Macht- und Gebietsansprüche anzuführen. Eine Armee, die auf Diego Garcia Völkerrecht endlich durchsetzt und die Besetzung durch britische wie US Armee beendet. Eine Armee die es nicht erlaubt von europäischen Boden - zum Beispiel von Ramstein - völkerrechtswidrige, imperialistische Kriege zu führen...



      ...denn sicher, klar, eine Welt ohne militärische Gewalt und Waffen ist das Ziel. Aber im Angesicht von allgegenwärtigen Verbrechen und Verbrechern ist es letztlich eine zynische Auslieferung an Typen wie Putin, Trump, die Kette von EU-Regierungen, die in ihrem Windschatten ihre Geschäftsmodelle etablieren.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Immerhin zeigen sie klare Kante gegen Faschisten im eigenen Land und übernehmen nicht politische Inhalte der AfD, was man von den übrigen Parteien nicht behaupten kann.



      Die meisten links denkenden Menschen die ich kenne mögen Putin genauso wenig wie Trump. Skeptisch gegenüber der Aufrüstung und ihren Kosten zu sein macht einem nicht zum Putinfreund. Vielleicht mal bei sich selbst mit dem Verstehen anfangen.

      • @Andreas J:

        Es geht nicht um Putinfreunde, es geht darum, unsere Freiheit gegen die Wahnsinnigen dieser Welt zu verteidigen. Und die Wahnsinnigen kommen nicht mit Wattebäuschchen, sondern mit den tödlichsten Waffen. Dagegen müssen wir uns wehren und den Wahnsinnigen zeigen, dass sie am Ende den Kürzeren ziehen.

        Noch niemand hat mir erklären können, wie man sich ohne Waffen vor zum Beispiel der russisch/nordkoreanischen Armee schützen kann.

      • @Andreas J:

        Gegen Faschismus zu sein, kann manchmal auch bedeuten, denjenigen, die mit der Waffe gegen ihn kämpfen, Waffen zu liefern.

        Frühere Linke wussten das.

        "Bella ciao" ist für die moderne Partei-Linke wahrscheinlich ein rechtes Lied geworden.

        Im Hinblick auf Putin trifft sich die Linke deutlich mit der "pazifistischen" AfD

        "Ich mag ja Putin auch nicht, aber ...." funktioniert so ähnlich "Ich habe nichts gegen Ausländer, aber ..."

        "Klare Kante" ist exakt das, was die Linke nicht hinkriegt.

        Nicht gegen Faschismus.

        Nicht gegen Antisemitismus.

      • @Andreas J:

        Es sollte in einer Demokratie selbstverständlich sein, dass man mit politischen Gegnern hart in der Sache, aber ansonsten fair und konziliant umgeht.

        Wie man das macht, hat zum Beispiel Kevin Kühnert in seiner letzten Rede im Bundestag wunderbar demonstriert: Er sprach Union und FDP vom vollkommen unberechtigten Vorwurf des Faschismus frei, aber kritisierte ihr gemeinsames Abstimmen mit der AfD.

        Es ist so, wie Sie sagen: Kaum ein Linker hegt Sympathien für Putin und insbesondere die heutige Linkspartei ist eine plurale, junge, freiheitsliebende Partei.

        Mitunter wird sogar Menschen, die einfach kritisch über Rüstung machdenken oder keine Dividenden an Anteilseigner von Rüstungsfirmen zahlen wollen, Putinnähe unterstellt.

        Das ist einfach schlechter demokratischer Stil.

      • @Andreas J:

        "Skeptisch gegenüber der Aufrüstung und ihren Kosten zu sein macht einem nicht zum Putinfreund."



        Mal abgesehen davon, dass Ihr persönlicher Bekanntenkreis schwerlich nicht repräsentativ ist: Mit Freundschaft zu Putin hat das sicherlich wenig zu tun, da stimme ich Ihnen sogar zu, aber sehr viel mit ideologischer Borniertheit, deren historische Wurzeln - gerade am Beispiel der LInkspartei - Kyrylo Tkachenko nachgezeichnet hat www.perlentaucher....te-tuer-links.html nachgezeichnet hat.



        Der Pseudopazifismus der Linkspartei bedeutet faktisch nichts anderes als Entsolidarisierung mit der überfallenen Ukraine (denn warme Worte allein werden ihr nicht helfen). Trump ist offensichtlich bereit, die Ukraine Putin zum Fraß vorzuwerfen, und hier ist es die Linkspartei, die das achselzuckend in Kauf nimmt.



        Und die Linkspartei als Bollwerk gegen den Faschismus? Meine Güte, wieder diese verlogene Uraltnummer, auf der schon die SED ihre Legitimation aufzubauen versuchte.