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Hallo, erstmal danke für diesen Beitrag. Seit Wochen beschäftigt mich dieses Thema "Männer oben ohne geht nicht". Ich finde feminismus toll und sehr sinnvoll, wirklich! Aber gerade in diesem Fall finde ich diese Debatte nicht nur sinnlos sondern auch ziemlich Hinterwäldlerisch, fast schon konservativ. Ich finde wir sollten, anstatt uns über die Männer zu beschweren, die ihre Oberteile ausziehen, lieber mal darüber unterhalten wie und wo der frauenkörper tabuisiert wird, so das die Frauen sich nicht trauen auch ihre Shirts auszuziehen. gefühlt wird fast alles am Frauenkörper sexualisiert, was ist mit der Darstellung von Frau und Mann in den Medien, usw. Ich finde wir sollten eher in eine Richtung gehen, das alle Menschen ob Mann oder Frau sich meinetwegen ihre Shirts ausziehen dürfen oder auch nicht wenn sie nicht wollen. Wäre das nicht wichtiger?
Übrigens lieber schreiberling, finde ich deine Darstellung von dem "Mann" und der "Frau" (Dabei meine ich den zivilisatorischen Grundkonsens) auch ziemlich sexistisch.
Ich fand den Artikel unterhaltsam. Rhetorisch gut.
was soll mir der Artikel jetzt sagen?
- Frauen dürfen oben ohne nicht herumlaufen, dann sollen es Männer gefälligst auch nicht
- wenn ein Mann oben ohne herumläuft dann demonstriert er Macht und schüchtert Frauen ein.
-Männer die oben ohne herumlaufen sind dumbe Wesen.
Und nächste Woche kommt wieder ein Bericht wo gefordert wird, das Frauen oben ohne herumlaufen dürfen und das es eine Machtdemonstration ist, das Frauen es nicht dürfen.
Ich hätte nicht Naturwissenschaften Studieren dürfen, mit der Unlogik komme ich einfach nicht mehr klar.
Ich arbeite bei der Privatpost in der Zustellung, ein schlecht bezahlter Knochenjob. Wenn einige meiner Kollegen bei 40 Grad im Schatten mit freiem Oberkörper zustellen, weil sie so die Hitze besser vertragen, meint also Herr Zimmermann, bequem am Schreibtisch sitzend, aus seiner klimatisierten Schreibstube heraus einen empörten Artikel zum Thema Sexismus und "Machtdemonstration" schreiben zu müssen, und hätte das gerne unterbunden. Ah ja. Ich empfehle dem Autor, sich mal dazu herabzulassen, eine Woche lang im Hochsommer auf einer Baustelle oder bei der Postzustellung (oder Paketzustellung) ein Praktikum zu machen.
Es hat schon seine Gründe, warum viele Arbeiter nicht mehr links wählen. Zum Beispiel solche Artikel kommen einfach rüber wie von einem anderen Planeten. Und Arbeiter haben nun mal andere Probleme, Prioritäten und Anliegen als irgendwelches Tante-Rottenmeier-mäßiges Benimmzeugs wie "Wraps nicht im Laufen essen" oder "bitte nicht oben ohne, das ist "Machtdemonstration"". Was ist mit Löhnen, Rente, Mietpreisen usw.?
Beiträge wie dieser bringen Feminismus in ein negatives Licht, ich wundere mich, wie viel Aufwand der Herr Autor betrieben hat, um rauszufinden, ob sich wirklich so viele Frauen dadurch gestört fühlen, dass es sich lohnt, einen so streitbaren Artikel zu veröffentlichen. Das wäre nämlich das einzige Argument, das wirklich Aussagekraft hat (im Gegensatz zu irgendwelchen Gedanken eines Mannes), dazu wird aber nichts erwähnt.
ein ganz kurzweiliges Traktat von Seiner Majestät, (pluralis majestatis)
Meist ist der Niqab gemeint wenn von "Burka" die Rede ist.
und ja, Fleisch ist eine Zumutung, egal in welcher Form.
Vom ästhetischen Standpunkt ist dem Autor in den meisten Fällen Recht zu geben. Aber "solidarischer Akt gegenüber all denen, die ebenfalls gern luftiger unterwegs wären, es aber niemals wagen dürften" ?? Ich weiß nicht, in welchem Universum Herr Zimmermann unterwegs ist. In meinem Universum jedenfalls, ob bei der Arbeit, auf der Straße oder in der Bahn, sind die Frauen in den allermeisten Fällen diejenigen, die "luftiger" bekleidet sind.
Ausnahmen sind natürlich die islamisch Verhüllten. Die können einem bei der Hitze wirklich Leid tun. Sollen wir mit denen solidarisch sein? Also alle gemeinsam unterm Kopftuch schwitzen? So weit kommt's noch.
Warum können wir uns nicht darauf einigen, daß jeder Mensch die Kleidung trägt, die er eben zu tragen gedenkt? Wenn jemand in Burka gehen will, ist es mir recht, eine andere trägt eben nur ein paar bunter Socken — was soll's? Nur Spießer können damit ein Problem haben.
Warum können wir uns nicht darauf einigen, daß jeder Mensch die Kleidung trägt, die er eben zu tragen gedenkt? Wenn jemand in Burka gehen will, ist es mir recht, eine andere trägt eben nur ein paar bunter Socken — was soll's? Nur Spießer können damit ein Problem haben.
Der nächste Sonnenbrand oder das Nachpfeifen wird's richten.
Oh Gott, was für ein spießiger, verklemmter Artikel. :-)
Aber wenn dann im nächsten Sommer die nächste Hotpants-Verordnung an irgendeiner Schule kommt, kann bekommen Sie wieder Schnappatmung und stammeln von Unterdrückung der Frau, wenn man ihnen vorschreibt nicht wie Irma La Douces kleine Schwester zur Schule zu kommen.
Guter Beitrag.
Zucht und Ordnung muss sein.
Wo kommen wir denn sonst hin?
@Demokrat Vor die Fleischtecke: "Ich hät gern zwei Mettwürschen".
Aufwach!
Aus einbem merkwürdigen Traum wo ich meine Machtfantasien im Supermarkt auslebte um Ulrike, die Fleischereifachverkäuferin ....
@Rudolf Fissner "(...) Traum wo ich meine Machtfantasien im Supermarkt auslebte um Ulrike, die Fleischereifachverkäuferin ..." (Zitat: Fissner)
Ich wirklich überhaupt keine Ahnung weshalb mir bei der Schilderung Ihres Traumes ausgerechnet der Tiger-Willi übern Weg läuft:
www.youtube.com/watch?v=9AJR0Oqp5D4
Nix für ungut - ging aber jetzt echt nicht anders. Wird aber der Ernsthaftigkeit des Themas mit Sicherheit gerecht.
@LittleRedRooster Kein Problem. Ist ihr Ding, wenn Sie nackten Männeroberkörper mit dem Triebhofer Sepp und "Ernsthaftigkeit" assozieren.
Für mich ist die in Bezug auf Nacktheit geforderte "ernsthafe" Körperkontrolle und tabuisierung Schwarze Pädagogik.
Darüberhinaus Die Themen Wilhelm Raabes (Tiger Willi) scheinen mir auch nicht das Nichtragen von T-Shirts bei Männern zu sein: www.oberland.de/ma...r/tiger-willi.html Er beschäftigt sich mit wirklichen Problemen.
@Rudolf Fissner Das Thema ist zu ernst für Kalauer.
Die sexistische Unterdrückung wird ganz unverhohlen praktiziert. Da gibt's nichts zu lachen.
www.berlinjournal....rche-csd-homo-ehe/
@Demokrat Ebend weil das Thema zu ernst ist sollte man nicht jeden Kalauer am Nasenring über den Dorfplatz ziehen.
@Demokrat Früher trugen die Männer auch noch Hut und Frauen Röcke. Einfach elegant damals.
Und heute? Ich habe letztens Männer in Röcke gesehen. Welch sexistische Aneignung.
@Demokrat Sie haben es nicht verstanden. Laut Artikel ist gerade die luftige Untermalung des Körpers not the non-sexist-Knigge-way.
#MenAreFesch
Machtdemonstration? Bitte welche Macht hat mein Schwabbelbauch?
Das Sixpack ist die Bedrohung des Bierbauchs im Kampf um die hübscheste Frau.
@Rudolf Fissner Nicht "hübsch", sondern diese mit den besten Genen. ;-)
@Gerhard Krause Das weiss er doch nicht. Männer sind nicht nur Müll sondern auch strohdoof.
@Rudolf Fissner Schade daß es keinen Wettbewerb um die schöneren Brüste gibt. Aber dann würde jeglicher Verkehr zum Erliegen kommen.
@Rudolf Fissner Ich hoffe, dass sollte witzig sein, ansonsten ist das sexistischer Müll.
@Neinjetztnicht Ich meine, Herr Fissner hat recht, Sie leugnen ansonsten den großen Sigi Freud. :-)
@Neinjetztnicht Es sollte witziger sexistischer Müll sein. Müll ist ja gerade stark im Kommen. Von daher vestehe ich ihr „ansonsten“ nicht.
@Rudolf Fissner Witzig war ein blöd gewähltes Wort. Ich hätte den Satz wohl eher als Parodie bezeichnen sollen. Naja, what ever... Ihre Erklärung macht das jetzt nicht gerade besser. "Witzigen sexistischen Müll" finde ich nicht witzig...
@Neinjetztnicht Meine Erklärung zielte vor allem auf ihr ausschließendes "ansonsten" ab. Es bedeutet, dass mein Satz entweder sexistisch oder witzig (or whatever) sei. Das machte ihren Beitrag nicht gerade "gut" ;-)
Darauf noch einen sexistischen Männerwitz:
Warum haben viele Männer einen Bierbauch? Damit der arbeitslose Zwerg ein Dach über dem Kopf hat.
@Rudolf Fissner Klasse!
Ich wohnte in den 80er Jahren in einem Studentenwohnheim mit 12 Studentinnen auf einer Etage, vier davon Muslimas aus Malaysia. Der Freund einer anderen Mitbewohnerin hat es genossen, regelmäßig nur mit Unterhose bekleidet durch die Küche zu stolzieren, wenn eine der Malaysierinnen gerade kochte oder aß, um diese zu provozieren und zu beleidigen.
Diese widerliche Machtdemonstration hat mir nackte Männeroberkörper im öffentlichen Raum bis heute verleidet.
@Kolyma Wenn das so leicht geht, dann mußt du auch jedem seinen Rassismus oder Sexismus zugestehen, weil er mit irgendjemandem eine ungute Erfahrung gemacht hat oder von einer gehört hat.
@Hampelstielz Hampelstielz - ich habe nur eine Geschichte zu dem Thema erzählt, weiter nichts.
Ich leite aus dieser Geschichte aber nicht ab, dass alle Männer, die oben ohne gehen, ähnliche Motive haben wie der Kerl in der Geschichte, der wirklich in vielerlei Hinsicht ein beeindruckendes A***loch war.
Für mich können die Männer gerne oben ohne spazieren, ich habe nur keine Freude daran.
Neulich, als es sehr heiß war, war ich nach dem Sport noch mit einer Freundin am Fluss, der bei uns durch die Stadt fließt. Habe die Füße die Füße ins kalte Wasser gesteckt und das Shirt ausgezogen. Danach sind wir zu mir gefahren und ich habe für den Heimweg das Hemd nicht wieder angezogen, sondern bin oberkörperfrei auf dem Rad gefahren. Habe mir nicht viel dabei gedacht, aber nach der Lektüre dieses Artikels fühlt es sich gut an, es gemacht zu haben. #itsmylife
Sommerlochthema. Angenommen es gäbe einen Trend, dass sich Frauen endlich trauen würden, ebenfalls mit naktem Oberkörper herum zu laufen, dann wäre die taz die letzte Zeitung, die negativ darüber berichten würde. Zudem gibt es viele Kleidungsstücke, mit denen Frauen mit fast naktem Oberkörper herumlaufen, die Männer effektiv nicht anziehen können. Denn ein Mann in einem Spaghetti-Träger-Hemdchen würde wohl genauso sehr beglotzt werden, wie eine Frau mit naktem Oberkörper.
Von daher ist dieser Artikel eine Machtdemonstration, die versucht sexistische Macht gegen Männer auszuüben - nichts anderes.
Ich glaube nicht, daß nackte männliche Oberkörper ein größeres Problem sind, und die "Machtdemonstration" sehe ich auch nicht.
Das Bild zu diesem Artikel zeigt ja einen wirklich gutaussehenden (subjektive Meinung!) Mann mit Waschbrettbauch und durchaus geschmackvollem Brust-Tattoo. Dieser darf nach meiner (!) Meinung ruhig seinen nackten Oberkörper zeigen :-)
Und wenn ich es ihm "erlaube" (als ob er meiner "Erlaubnis" bedürfte), dann muß ich es auch anderen Männern zugestehen, deren Bauch nicht so "model"-haft aussieht - wir wollen ja auch kein "Body-shaming".
"De gustibus non est disputandum", über Geschmack kann man letztlich nicht debattieren.
Übrigens, was mich als Hellhäutigen daran hindert, meinen Oberkörper zu entblößen, ist die Gefahr des Sonnenbrandes und des Hautkrebses.
"Wir alle haben es zuletzt sehr häufig miterleben müssen"
Nein überhaupt nicht, daß ist eine absolut homöopathische Menge an Männern, die mir oben ohne begegnet. An vielen Tagen ist es überhaupt keiner, der Letzte war ein etwas älterer Herr letzte Woche Samstag vor dem Schwimmbad. Einzige Orte wo ich das regelmäßig sehe ist in Strandnähe und im Stadion.
Und Leute als Hängebauschschwein zu beschreiben, ich bin mir da nicht sicher, da ich mich normalerweise mit solchen Themen nicht beschäftige, aber ist das nicht ein Paradebeispiel für Body shaming?
Wie angenehm ist es in den südlichen Ländern Europas: Mann trägt auch bei größter Hitze win leichtes Hemd und lange Hosen. Sieht damit immer so sexy aus, dass frau ihn gerne auszoehen möchte. Daneben der Tourist aus dem Norden, der die knubbeligen beine in kuze, enge hosen presst, sein wabbeliger, verschwitzter Bauch, auf dem die Behaarung zusammenklebt bis auf die oberschenkel hängend. So sitzt er im Straßencafe und trinkt Bier. Dem möchte Frau eine Burkha überreichen. Und sie wünscht sich, wenn sie es denn steuern könnte, sofort, auf der stelle lesbisch zu sein!
Da werden einerseits die hedonistischen Demonstrationen à la CSD oder Love Parade gelobt, anderseits im täglichen Leben das genaue Gegenteil gefordert.
Das schlimmste an den sich selbst heute Antisexist*innen nennenden Leuten ist vor allem die vollkommene Negierung der gesellschaftlichen und emanzipatorischen Entwicklungen seit 1968. In den 1970er-Jahren haben Frauen ihre BHs öffentlich verbrannt und bereits in den 1980er-Jahren war nicht nur in den Großstädten auch Queer & Co. längst kein Thema mehr.
Aber anstatt darauf aufzubauen in Richtung freiheitliche Gesellschaft klagt eine neue Generation plötzlich im großen Rundumschlag die Gesellschaft an: "Ihr hasst Transpersonen, bzw. seid transphob!", "Ihr Männer übt schamlos Macht über Frauen aus und seid deshalb Müll!" Dazu wird gleichzeitig ausgerechnet der Islam, das Musterbeispiel an sexistischer Unterdrückung als unantastbar behandelt und damit auch denjenigen, die innerhalb des Islam für Freiheit und Selbstbestimmung kämpfen, ins Gesicht getreten.
Zurück zur Praxis: Tatsächlich sieht man im Vergleich zu früher heute kaum noch Männer mit freiem Oberkörper in der Öffentlichkeit, dafür aber nach wie vor überall sexistische Werbung mit mehr pder weniger nackten Frauen.
Man kann ja gerne kritisieren und interpretieren ("Machtdemonstration"), aber dann bitte erst nach fundierter Erhebung und nicht nach ideologischer Gefühlslage.
Wie jetzt. Ich denke man darf einem Menschen nicht vorschreiben was er zu tragen hat?
Noch so ein Kulturrevolutionist bei der Taz. Ob jemand gehend isst, oben ohne herumläuft oder sich sonstwie dem spießig moralischen Verständnis des Autors unangemessen verhält, ist ziemlich scheißegal, wenn man ein Freund freiheitlicher Gesinnung ist.
[...]
Kommentar gekürzt. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen. Danke, die Moderation
Vll hatten die Halbnackten ein Sommerloch in der "Obertrikotage"?¿
Erlebe es tatsächlich so: Dort, wo (junge) Frauen sich ausdrücklich möglichst viel den Körper (in D!) zu bedecken haben, laufen die gleichen Männer, die das einfordern, bei Temperaturen über 30 °C oben ohne rum (im beruflichen Kontext, Sozialbereich).
Was ist das anderes als Machtdemonstration und Sexismus?
@Hanne Wo ist Ihr "dort"?
Mir fällt dazu kein beruflicher Kontext ein.
Also das wirkt jetzt wie Satire, aber keine besonders gute...
Also ich habe ein echtes Problem mit dem ewig gestrigen Oberkörper dieses Typen auf dem Foto.
Also ich hab noch keinen einzigen mit nacktem Oberkörper im Supermarkt, Straßencafé oder sonstwo gesehen.
Scheint eher ein Berliner Problem zu sein.
Ach je. Wie traurig zu lesen ist dieses "Glaubensbekenntnis", diese Drohung des Sitten-Apostels.
Natürlich war der Anblick nichts Erstrebenswertes, doch was ist es schon? Dem Einen gefällt die Nase nicht, dem Anderen gar das ganze Äußere. So Manche werden erinnert, dass Menschen durchaus hässlich sind. Und nun die schlechte Nachricht: Pech gehabt! Ist so!
Warum dürfen Frauen das nicht? Weil die Leute es nicht wollen; wäre eine Frau so mutig, da kämen die Sitten-Apostel und zerfetzten sich das Maul darüber, sie würden begrüßen, dass das verunglückte Kind wieder in rechte Bahnen gelenkt würde.
Ein Kommentar wie dieser ist nur eines: Rückversicherung der eigenen Überzeugung.
Der eigene Geschmack wird nämlich nicht gerne versteckt, lieber nackt und pseudo-objektiv als selbstverständlich zur Schau gestellt. Ein verkapptes Glaubensbekenntnis der eigenen Engstirnigkeit.
Die Männer tun, was auch den Frauen erlaubt sein müsste, und die Leute müssten lernen, dass Andere nicht Objekte zum Gaffen seien. Man sollte nicht alles verhüllen und verstecken, man sollte alles nennen, wie es ist: bloße nackte Körper und nichts Widerlichtes oder Abscheuliches, das man aus bloßer Scham verstecken sollte.
Es gibt ja schon die Ideen an Schulen, Kinder in große Säcke von Hemden zu verstecken, weil man sie nicht länger ertragen kann; natürlich auch in Bayern, Deggendorf.
Wie wäre es mit einem Recht, nicht begafft zu werden? Dass die Nacktaffen auch mal weitergehen und den Leuten deren Ruhe lassen?
Warum nicht gleich eine #nakeduglyhwhiteman Bewegung ?
Vielleicht kämpft Herr Zimmermann gegen unterdrückte homosexuelle Gefühle an. Anders kann ich mir das nicht erklären, wenn der Anblick eines nackten männlichen Oberkörpers von ihm als eine unangenehme Machtdemonstration empfunden wird.
ich habe letzte Woche in HH einen Mann in einem Rock gesehen. Den hatte ich schon öfters gesehen , auch im Winter, da hat er eine Strumpfhose unterm Rock gehabt. Und nu?
Wie steht Herr Zimmermann dazu? Zumal schon ein dicker Bauch für ihn eine Zumutung ist.
Und schlimm ist wirklich: Ich lese den Bericht zuende, rege mich auf, und schreibe auch noch Kommentare. Vergebene schöne Lebenszeit, sitzenderweise in Unterhose (Feinripp natürlich, von Calvin Klein).
Schade, dass mir bisher noch kein einziger Mann oben ohne im Supermarkt begegnet ist. Fand es eigentlich früher sexy, als die Bauarbeiter noch oben ohne nackt arbeiten dürften. Wegen der Hautkrebsgefahr dürfen sie das leider aus Arbeitsschutzgründen nicht mehr. Wieso ein nackter männlicher Oberkörper eine Machtdemonstration sein soll, erschliesst sich mir nicht. Ist dann Nacktheit oder spärliche Bekleidung bei Frauen auch eine Machtdemonstration? Wenn man sexuelle Anziehung als Demonstration von Macht begreift, dann müsste man es auch als Demonstration von Macht begreifen, wenn Frauen nur spärlich bekleidet sind.
@vulkansturm "Ist dann Nacktheit oder spärliche Bekleidung bei Frauen auch eine Machtdemonstration?"
Nein, dann ist es Selbstbestimmung.
Ergänzung: Oder schauen Sie mal, wie viele Ihrer Kolleginnen bei heißem Wetter selbstverständlich mit ärmelfreier Kleidung zur Arbeit kommen. Und dann stellen Sie sich mal vor, das würde mal jemand als Mann machen...
Bei allem Verständnis, aber überlegen Sie sich doch mal Folgendes:
Ein Mann, der in ultrakurzen Hotpants, im Sommerkleid oder mit bauchfreiem Shirt herumläuft, würde wohl nicht viel minder begafft wie eine Frau mit freiem Oberkörper. Frauen, die diese Kleidungsstücke tragen, dürften sich an weit mehr Orten weitgehender gesellschaftlicher Akzeptanz erfreuen als Männer mit nacktem Oberkörper. Insofern halte ich die Benchteiligungen schon für relativ fair verteilt und die Forderung nach Solidarität etwas überspitzt.
Glücklicher Herr Zimmermann.
Wenn es sonst keine anderen Sorgen gibt. Bald ist Ende Hochsommer und Thema vorbei.
Bis zum nächsten Jahr kann der Autor in die Muckibude gehen und was gegen seine gestörte Körperlichkeit (Unterstellung) machen.
Kann natürlich auch sein, dass Herr Zimmermann ein Trendsetter ist und den Zeitgeist der tolerierten Vollverschleierung verinnerlicht hat. Wer weiß, wer weiß.
In der TAZ einen derartigen Knigge zu finden hat mich wirklich überrascht.
@lulu schlawiner Mich,ehrlich gesagt,nicht mehr.
Auf der Wartburg habe ich diese Woche eine Frau gesehen, in langer Hose und BH. Fand ich sehr daneben. Sie hatte ihren Mann und vier Kinder dabei, darunter einen 15 jährigen Sohn. Keiner von denen fand die Bekleidung anscheinend peinlich, ein echtes Wunder...... :)
@siri nihil Woher wussten Sie, wie alt der Sohn war? Haben Sie das Gespräch gesucht? Dann hätte man ja mal den Hintergrund dieser Bekleidungswahl erfragen können, würde mich auch interessieren.
@vernunftbegabt Beim Kartenkauf wurde das Alter angegeben, und nee, ich hab nicht das Gespräch gesucht, sondern enthusiastisch Körpersprache und so weiter studiert, um mich voll und ganz auf mich selbst zu verlassen.... Ich weiß, voll 90 er...... :)
Also als Mann darf ich nicht (nicht)tragen was ich will, weil es Menschen gibt die den menschlichen Körper als anstößig empfinden? Ich soll mein Leben also nach dem subjektiven Empfinden anderer ausrichten, tolle Lebenseinstellung. Die Argumentation greifen sicher Kopftuchgegner gerne auf.
Mit Logik ist es in dem Artikel auch nicht weit her, Männer laufen nun gerne obenrum frei rum weil es "unangenehm – zu warm" ist, aber schon 1 Zeile später schlicht "weil sie es können" als pure machtdemonstration - ja was denn nun?
Das "dass manch einen vom Hängebauchschwein nur noch der aufrechte Gang unterscheidet,[...]" ist unter aller Sau. Dicke Menschen sind also Schweine, unkultiviert, verfressen, im Dreck wühlend, unrein.
Der Autor der sich in einer derart abwertenden Form über andere Menschen äußert, erdreistet sich tatsächlich andere anzuhalten"rücksichtsvoll auf[zu]treten".
@BluesBrothers "dass manch eine vom Hängebauchschwein nur noch der aufrechte Gang unterscheidet,[...]"
Was doch ein einzelner Buchstabe ausmachen kann.....
@BluesBrothers Schweine sind reinliche und soziale Tiere, außer mensch gesteht denen maximal 1qm Lebensraum zur Verfügung...
@BluesBrothers Uneingeschränkte Zustimmung. Zimmermann auf die Couch, für 200 Analysestunden. (mind.)
Es ist Sommer. Das hat mindestens zwei Dinge zur Folge: die Leute haben weniger an als sonst, und Journalisten brauchen irgendwas um drüber zu schreiben.
@Volker Birk Damit ist alles gesagt!!!
Außer der Bemerkung, dass sich der Prozentsatz an Männer, die Oben ohne rumlaufen wohl noch nicht einmal im Promillebereich bewegen dürfte.
An sich ist die Prämie eine gute Idee. Doch das eigentliche Problem ist der geringe Lohnabstand – ein höherer Mindestlohn könnte kurzfristig helfen.
Nackte Oberkörper: Zieht euch was an!
Am Strand – okay. Aber im Supermarkt vor der Fleischtheke? Nackte männliche Oberkörper sind eine reine Machtdemonstration.
Das Können allein erzeugt noch keine Berechtigung, etwas auch zu tun Foto: Mean Shadows/Unsplash
Es gibt zivilisatorische Errungenschaften, die sollten wir nicht einfach so aufgeben. Völlig unverständlich ist es etwa, dass immer noch Menschen mampfend durch die Gegend laufen, wo doch der Tisch oder tischartige Möbel längst erfunden wurden, an denen man sich – am besten auch noch in Gesellschaft – niederlassen kann, um sich in Ruhe zu stärken.
Genau diesem Problem haben wir uns schon vor Jahren am Beispiel des Wraps gewidmet, also jenes massenhaft vor allem an Bahnhöfen oder anderen Knotenpunkten unserer mobilen Gesellschaft ausliegenden Teigfladens mit Füllung („Das obere Ende der Wickel“, taz vom 21. Januar 2012), den sich die Gehetzten stopfend zuführen, und der, auch wenn er seine Vorbilder scheinbar in vielen Esskulturen findet, was aber allein aus Marketingkalkül behauptet wird, nur für diesen Zweck erfunden wurde.
Leider hatte unser Abgesang auf den Wrap damals keinen durchschlagenden Erfolg, viel zu häufig wird er noch gekauft und verzehrt und dementsprechend auch in großen Stückzahlen hergestellt.
Aber wir probieren es erneut und schreiben optimistisch gegen einen weiteren Zivilisationsbruch an, der vor allem in den – hoffentlich bald zurückliegenden – heißesten Wochen des Jahres zu beobachten ist: Männer, die mit nacktem Oberkörper unterwegs sind, und zwar zum Teil weit außerhalb des geschützten Raums ihrer Behausung, wo sie ja wirklich rumlaufen können, wie sie wollen.
Es geht also um den Körper, allerdings wirklich nur ums Obenrum, denn fürs Untenrum ist bekanntlich die Kollegin Margarete Stokowski in glänzender Weise und unerreicht kompetent („Untenrum frei“, Reinbek bei Hamburg 2016).
Obenrum frei am Strand? Noch nachvollziehbar
Und die alljährlich aufkommende Auseinandersetzung über die Frage, ob Männer kurze Hose tragen dürfen/sollen oder nicht, verläuft ebenso alljährlich dann auch wieder ungeklärt im sommerlichen Sande. Sie ist aber auch viel weniger relevant, denn das nackte Obenrum steht für so ungleich viel mehr; neben der Abkehr von einem mühsam errungenen zivilisatorischen Fortschritt ja auch für eines der großen Themen unserer Zeit: die Gleichberechtigung.
Wir alle haben es zuletzt sehr häufig miterleben müssen: Männer entledigen sich ihrer Oberbekleidung, wenn sie sich in die Öffentlichkeit begeben. So sieht man sie nicht nur im Kontext von Urlaub und Müßiggang etwa in Strandnähe, was noch einigermaßen und mit viel gutem Willen nachvollziehbar wäre, die Sache aber insgesamt nicht besser machen würde, sondern man erlebt sie auch obenrum frei bei Verrichtung ihres Alltags.
Auf dem Weg zur Arbeit, beim Einkaufen, auf dem Rad, joggend, im Supermarkt vor der Fleischtheke und nicht selten auch, wenn sie im Kreis von Freunden und der Familie unterwegs sind. Da läuft dann ein Halbnackter umgeben von den Seinen, sie sommerlich-leicht angezogen – aber eben: angezogen –, die Kinder auch, weil sie sich so viel Rücksichtslosigkeit noch nicht trauen.
Obenrum frei woanders? Schlicht unsolidarisch
Klar, es ist heiß, die Kleidung mag am Körper kleben, jeder möchte dagegen etwas tun, aber nicht jede kann so agieren, wie es Männer können. Frauen, die oben ohne außerhalb von Stränden und Badeseewiesen oder der Nackertenwiese im Münchner Englischen Garten anzutreffen sind, könnten sich viel weniger ungestört frei bewegen, sie würden begafft, Unholde würden ihr Nacktsein als Einladung missverstehen, sie würden vor Gerichte gezerrt – und dass, obwohl sie wahrscheinlich diejenige Gruppe von Menschen bilden, die im Großen und Ganzen sich besser zu benehmen und den zivilisatorischen Grundkonsens stärker zu beachten weiß.
Sich verhüllen, nicht sofort alles von sich preisgeben, den anderen ehren, dem anderen gegenüber rücksichtsvoll auftreten, ihn nicht belästigen, und mit Schönheit – die es ja auch gibt beim männlichen Körper – nicht protzen, sich vor Umwelteinflüssen schützen, das auch, aber das betrifft einen ja nur selbst. Alles andere im Zusammenhang mit Nacktheit berührt den anderen, und deshalb war es gut, dass der Mensch, nachdem er sein Fell abgelegt hatte, sich gleich wieder etwas angezogen hat.
taz am wochenende
Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.
Männer, diese leider immer noch oft tumben Wesen, verlassen diesen Konsens, sobald es mal unangenehm – zu warm – wird, und ziehen sich obenrum im öffentlichen Raum aus, einfach weil sie es können. Und genau diese Gesinnung, die reine Machtdemonstration ist, tragen sie vor sich her, und dabei ist es ihnen offenbar egal, dass manch einen vom Hängebauchschwein nur noch der aufrechte Gang unterscheidet, und andere ob ihrer Körperbemalung von einer schmuddelig und schon lange nicht mehr frisch beklebten Litfaßsäule allein die Tatsache, dass sie nicht nur immer an einer Stelle stehen. Weitere körperliche Unschönheiten, die Männer auf diese Weise präsentieren, lassen wir pietätvoll beiseite.
Ob sie es können oder nicht, ob sie meinen, es zu können oder nicht, sie sollten es lassen. Weil das Können allein noch keine Berechtigung erzeugt, etwas auch zu tun, und weil an heißen Tagen ein solidarischer Akt gegenüber all denen, die ebenfalls gern luftiger unterwegs wären, es aber niemals wagen dürften, ein feiner Zug wäre.
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Kommentar von
Felix Zimmermann
wochentaz
Geboren in Göttingen, hat Geschichte und Soziologie in Bielefeld, Madrid und München studiert, war auf der Henri-Nannen-Schule in Hamburg, anschließend Lokalreporter der Berliner Zeitung und deren Nahostkorrespondent in Tel Aviv und Ramallah. Nach der Rückkehr freier Journalist in Oldenburg für überregionale Zeitungen und Magazine und Gründer des leider eingegangen Onlinemagazins Oldenburger Lokalteil. Leitete von 2012 bis 2021 das taz-Wochenendressort, lebt wieder in Oldenburg.
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