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Mitbestimmung künftiger GenerationenDemokratie wird altersschwach

Leon Holly
Essay von Leon Holly

Die Alten entscheiden, die Folgen tragen künftige Generationen. Wie lassen sich Interessen von Menschen vertreten, die noch gar nicht geboren sind?

Die Klä­ge­r:in­nen im Fall Juliana v. United States kämpfen um ihre Zukunft Foto: Terray Sylvester/Vw Pics/imago

D ie Anzahl der Menschen, die über eine Zukunft entscheiden, die sie kaum noch betreffen wird, wächst. Denn alte Menschen stellen zwar einen überdurchschnittlich großen Teil der Bevölkerung dar, leben aber gar nicht mehr so lange. Ihre politischen Interessen sind oft andere als die von jungen Menschen. Die Entscheidungsmacht größerer Bevölkerungsgruppen ist in einer Demokratie naturgemäß größer als die von Minderheiten. Aber ist das für zukünftige Genera­tionen wirklich gerecht?

Waren 1970 noch gut 11 Prozent der Deutschen 67 Jahre oder älter, so sind es heute etwa 20 Prozent. Der demografische Wandel führt dazu, dass die Zahl der Alten im Verhältnis anschwillt. Bis 2070 dürfte die Kohorte laut Statistischem Bundesamt auf über ein Viertel anwachsen. Entsprechend stärker werden ihre politischen Interessen von den Parteien aufgegriffen und vertreten.

Wie sich das auf junge Menschen auswirkt, wird insbesondere am Klimawandel deutlich. Dessen langfristige Auswirkungen zu begrenzen ist für sie geradezu überlebenswichtig. Ältere Menschen können sich solidarisch ebenfalls für eine klimafreundliche Politik einsetzen, unmittelbar betreffen tut sie das Thema aber in vielen Teilen der Welt nicht.

Generationen der Zukunft haben Interessen und Bedürfnisse

Am stärksten wird der Klimawandel voraussichtlich diejenigen treffen, die noch gar nicht geboren sind. Die Anzahl der Menschen, die unter seinen Folgen leiden werden, könnte die derjenigen, die bisher gelebt haben, um ein Vielfaches übertreffen.

Die Sorge um ebenjene künftige Generationen beschäftigt in der philosophischen Debatte vor allem die Vertreter des longtermism. Sie werden von der Überzeugung geleitet, dass die Leben der kommenden Generationen moralisch ebenso relevant sind wie die der heute lebenden Menschen.

Longtermism-Philosophinnen denken deshalb viel darüber nach, welche existenziellen Risiken das Überleben der Menschheit gefährden – Klimawandel, Atomkrieg oder Pandemien – und welche Ressourcen wir aufwenden sollten, um sie zu minimieren. Dabei stoßen sie auf die Schwierigkeit, verlässlich vorherzusagen, wie wahrscheinlich die einzelnen Bedrohungsszenarien überhaupt sind.

Keine Repräsentation zukünftiger Generationen

Die Menschen der Zukunft, die diesen Bedrohungen ausgesetzt sein werden, werden ebenfalls moralische Ansprüche, Interessen und Bedürfnisse haben. Aber wie lassen sie sich heute schon in politische Entscheidungen einbeziehen?

Zumindest auf dem Papier werden künftige Menschen schon mitgedacht. 2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen die 2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung. Darin heißt es etwa, eine nachhaltige Lebensweise sei notwendig, „damit die Erde die Bedürfnisse der heutigen und kommenden Generationen decken kann“.

Doch unser politisches System ist nicht darauf ausgelegt, künftige Personen zu reprä­sentieren. Unter vager Berufung auf einen „Generationenvertrag“ geben Politiker zwar vor, die Mitbürgerinnen von morgen mitzudenken. Wenn es aber darum geht, für Rechte und Interessen einzutreten, braucht es heute real existierende Menschen, die sich der Sache annehmen.

Die Schutzpflicht des Staates

Junge Menschen, die oft noch kein Wahlrecht haben, gehen deshalb nicht nur for future auf die Straße, sondern streiten dafür auch vor Gericht. 2020 klagte eine Gruppe junger Menschen vor dem Bundesverfassungsgericht, weil sie das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung aus dem Vorjahr für zu schwach hielten. Im Frühjahr 2021 gaben ihnen die Richter in Karlsruhe teilweise recht.

Das Gesetz verletze die Freiheitsrechte der Klägerinnen, da es die Lasten der Emissionsminderungen unumkehrbar auf die Zeit nach 2030 verschiebe. Für diese Zeit danach ergebe sich daher das Risiko „schwerwiegender Freiheitseinbußen“ für die jungen Menschen von heute. Die Regierung musste nachbessern und zog etwa das Ziel der Klima­neutralität um fünf Jahre auf 2045 vor.

Die Karlsruher Richter sprechen in ihrer Begründung von einer Schutzpflicht des Staates „auch in Bezug auf künftige Generationen“. In den USA sind diese bereits im Gerichtssaal vertreten, wie in der Klage Juliana v. United States. 2015 warf eine Gruppe Jugendlicher der US-Regierung vor, das Recht der jungen Generation auf „Leben, Freiheit und Eigentum“ zu verletzen, indem sie die Verbrennung fossiler Brennstoffe fördere.

Die Natur besitzt Rechte

Der Klimawissenschaftler und -aktivist James Hansen, dessen Enkelin eine der Beschwerdeführerinnen war, schloss sich der Klage an als sogenannter guardian for future generations („Beschützer der künftigen Generationen“).

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Das amerikanische Rechtssystem zeigt sich dabei nicht nur offener für die Abbildung kommender Menschen im Gerichtssaal. Bemerkenswert – wenn nicht unumstritten – ist die Praxis, der Natur auf kommunaler Ebene gewisse Rechte zuzuschreiben. Seen oder Flüsse können somit vor Gericht klagen, gleichfalls repräsentiert durch eine Interessenvertreterin, die sich für ihre Unversehrtheit einsetzt. In Ländern wie Ecuador und Kolumbien sind solche Rechte der Natur sogar bereits in der Verfassung festgeschrieben.

Im Fall der Klimaklage Julia­na v. United States schien sich James Hansen als Vormund für die künftigen Generationen anzubieten. Er hatte den US-amerikanischen Kongress bereits 1988 in einer viel beachteten Rede vor dem Klimawandel gewarnt und konnte als Klimatologe mit der Autorität der Wissenschaft vor dem fossilen Status quo warnen.

Herrschaft durch Wissen

Eine ähnliche Idee entwickelt der Autor Kim Stanley Robinson in seinem Roman „Das Ministerium für die Zukunft“. Ebenjenes Ministerium wird im Jahr 2025 von den Unterzeichnerstaaten des Pariser Klimaabkommens ins Leben gerufen, „um sich für die künftigen Generationen von Weltbürgern einzusetzen“.

Die Beamten in Robinsons Roman lassen sich durch ihre wissenschaftliche Expertise leiten. Sie sind, mit anderen Worten, Technokratinnen, die ihre Herrschaft durch vermeintlich neutrales wissenschaftlich und technisches Wissen legitimiert sehen.

Doch aus demokratischer Sicht ist eine solche technokratische Selbstermächtigung fragwürdig. In der extremen Konsequenz könnten die Herrschenden unter Berufung auf wissenschaftliche Prognosen einfach an den heutigen demokratischen Mehrheiten vorbeiregieren.

Teilhabemöglichkeiten für Jüngere stärken

Dabei stoßen sie auf ein ähnliches Problem wie die Vertreter des longtermism: Ebenso wie sich die Risiken der Zukunft nicht perfekt vorhersagen lassen, kann man auch die Ansprüche und Wünsche kommender Menschen nicht perfekt modellieren – und damit auch schwer umsetzen.

Wissenschaftliche Vertretungen für zukünftige Generationen gestalten sich unter diesen Bedingungen also als schwierig. Näher liegt stattdessen, dass die Jüngsten unserer Gesellschaft nicht nur am ehesten für ihre eigene Zukunft, sondern auch für die der Folgegenerationen eintreten können.

Wie also ihrer Sorge Rechnung tragen? Womöglich, indem Gesellschaften ihnen nicht nur den Weg des Protestes oder der Klage lassen, sondern handfest ihre politischen Teilhabemöglichkeiten stärken.

Das Wahlalter senken

Diskutiert wird zum Beispiel das Familienwahlrecht, bei dem Eltern für ihre Kinder wählen gehen könnten. Die Idee ist, dass die Eltern bei der Stimmabgabe das Wohl ihres Nachwuchses mitbedenken und entsprechend wählen. Allerdings würde das eben nicht die Teilhabe der Kinder selbst stärken, sondern nur die ihrer Vormünder – und die Anschauungen von Eltern und Kindern über die Zukunft gehen oft weit auseinander.

Mit Abstand am meisten Aufmerksamkeit bekommen Forderungen für eine Absenkung des Wahlalters. In manchen Staaten, wie Brasilien, gibt es das Stimmrecht ab 16 bereits. Einige Vordenkerinnen gehen aber so weit, die Altersgrenze noch früher ziehen zu wollen oder sie ganz abzuschaffen. Kinder könnten dann, sobald sie sich dazu in der Lage fühlen, bei der Stimmabgabe über ihre Zukunft entscheiden.

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Leon Holly
Jahrgang 1996, Studium der Politikwissenschaft und Nordamerikastudien in Berlin und Paris. Seit April 2023 Volontär der taz Panter Stiftung. Schreibt über internationale Politik, Klima & Energie, und Kultur.
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51 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Thema Wahlalter.



    Eine Absenkung des Wahlalters halte für bedenklich, wenn es auf der Argumentation der Einflußnahme auf die nähere Zukunft aufbaut.



    Dann müsste man auch eine Obergrenze für das Wahlalter einführen, da der sehr alte Teil der Bevölkerung von der näheren Zukunft nicht mehr betroffen ist, also darüber auch nicht entscheiden sollte.

    Ich vermute, dass eine Absenkung des Wahlalters z.B. in Brasilien eher den recht großen jungen Bevölkerungsanteil widerspiegeln soll.



    (Der Gedanke an sich ist natürlich nicht ohne Reiz. Den Brexit hätte es wohl dann nicht gegeben, wenn alle über 80 nicht und dafür alle ab 14 hätten abstimmen können)

  • Leider habe ich gerade ganz wenig Zeit. Würde gern länger antworten.



    Jedenfalls haben in sog. "vormodernen Gesellschaften" "die Ahnen", die Verstorbenen oft eine sehr wichtige Bedeutung für die Lebenden. Insofern kann ich da, wo es um so etwas wie "die Beschwörung des Geistes der Ahnen" geht nicht gleich von Hokuspokus reden. In welcher Weise ist der "Geist" der Ahnen in solchen Gesellschaften präsent? Da geht es nicht um Gespenster und Schimären.

    Ich frage mich auch, inwieweit die heutige Philosphie tatsächlich in der Lage ist, vorausschauend etwas "aus der Zukunft" vorwegzunehmend. Gäbe es sonst Utopien?

    Meine Anmerkung oben ist da sozusagen ein ganz trocken soziologische.

    Es gäbe also soviel zu überlegen u. zu diskutieren.

    Ihren Kommentar gern u. mit Interesse gelesen.

  • Holly setzt sich kritisch mit dem „longtermism“ auseinander. Wird aufgrund demographischer Entwicklung unsere Demokratie altersschwach u. weniger „funktionstüchtig“, ausgerechnet unter dem Vorzeichen des Klimawandels? Eine Therapie dagegen wird in der in der Absenkung des Wahlalters gesehen. Dabei sehe ich beim“ longterminism“ folg. Problematik, die Holly für ihn formuliert u. kritisch hinterfragt:



    „Die Menschen der Zukunft, die diesen Bedrohungen ausgesetzt sein werden, werden ebenfalls moralische Ansprüche, Interessen und Bedürfnisse haben. Aber wie lassen sie sich heute schon in politische Entscheidungen einbeziehen?“



    Die Antwort ist empirisch gesehen eindeutig. Diese Anliegen künftiger Menschen lassen sich überhaupt nicht in die heutigen pol. Entscheidungen einbeziehen. Einfach, weil es sie nicht gibt! Wir können nicht mal wissen, ob es sie geben wird, auch unabhängig vom Klimawandel. Und was es nicht gibt, kann nirgendwo einbezogen werden. Gegenwärtig in einer Gesellschaft sind drei, max. vier Generationen. Von denen her projizieren wir unsere Zukunftsvorstellungen, mit den Wissensbeständen die wir haben. War in stationären Gesellschaften das Wissen der „Altvorderen“ deshalb noch von Wert, weil sich auch in der Gegenwart dieser Gesellschaften wenig geändert hatte, ist heute unser Wissen mit Blick auf die Zukunft der beschleunigten Gesellschaft mit höchster Unsicherheit behaftet. Wissen gerät in die Gefahr als entwertet gesehen zu werden. Gleichzeitig ist aber alles Wissen gleich viel Wert, weil niemand genau weiß, welches Wissen wir morgen tatsächlich brauchen werden. So gesehen sollten, ja müssten die Generationen wieder „zusammenfinden“. FFF befragt die Wissenschaft! Nicht Wissen allein, sondern die Fähigkeit zur Abwägung mach den „Wähler“.Das sollte m. M. n. bedacht werden. Der „longterminism“ scheint mir DAS mit seinen Überlegungen nur zu framen – nicht wirklich zu begründen. Die Zwölfjährige weiß tatsächlich viel. Wie geht sie damit um?

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Moon:

      Je nach Weltanschauung kann man das unterschiedlich betrachten.



      Ich gehe davon aus, dass es auch Menschen gibt, die noch nicht geboren sind und welche, die nicht mehr leben. Sie können mit den Lebenden in Verbindung stehen. Aber solches erscheint vielen als "Aberglaube". Merkwürdig dabei erscheint mir, dass das "Wissen" und die Weisheit von Indigenen als Orientierung für Entscheidungen für eine schöpfungsgerechte Kultivierung der Zivilisation herangezogen wird. Der von mir angesprochene Hintergrund wird dabei meist verschwiegen oder abgetan als unaufgeklärte "Religion von Primitiven" ...

  • Zum Longtermismus sollte sich unbedingt der Farawayismus gesellen, der die Rechte der von unserer Lebensweise Mißbrauchten im Hier und Jetzt sicherstellt.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Wenn Wälder oder Seen klagen,



    schlägt das den RichterInnen auf den Magen?



    Oder auf den Uterus



    Ich würde die ja gerne fragen,



    wie ein Urteil lauten muss.



    ---



    Demokratie wird altersschwach -



    Doch ein paar Alte sind noch wach,



    weil sie sich hemmungslos betranken,



    geplagt von Heines „Nachtgedanken“.



    www.deutschelyrik....tgedanken.411.html



    Btw.: „Wer erfindet solche …schwachen Überschriften?“



    Nichtgedanken ohne Schranken

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Nicht immer, was im Text steht oben,



      Kann Kritik_er in taz noch loben.



      Doch Kommune, nicht altersschwach,



      Sorgt dafür, dass zu Poems lach



      Ich gerne und auch ausgelassen,



      Ihr solltet weitere verfassen:



      @HUMUSAUFBAU



      @MONSCHAF



      //



      "Soll das Werk den Meister loben,



      Doch der Segen kommt von oben."



      //



      "Ob das Spröde mit dem Weichen



      Sich vereint zum guten Zeichen."



      //



      "Ach! vielleicht indem wir hoffen,



      Hat uns Unheil schon getroffen."



      /



      Quelle: Schiller "Die Glocke"



      //



      Doch ist "Eyecatcher" als ein Mittel



      Vielleicht auch misslungener Titel.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @95820 (Profil gelöscht):

      MONDSCHAF



      dichtet brav



      so treffend



      dass ich weine



      wenn ich dabei



      denk an den Heine

      Mutters Land



      wirkt ausgebrannt



      Vaters Land



      kommt uns abhand

  • Diese Perspektive auf Generationen nimmt an, dass Generationen gemeinsame Interessen haben. Das ist allerdings nicht so.



    Nicht einfach die Jungen sind für Klimaschutz.



    Erstens gibt es die Klassengegensätze, zweitens die ganzen politischen Polarisierungen in jedem Alter ab 17.



    Der Sprachgebrauch des Autors wirkt auf mich wie aus der Management- und Governance-Sprache:



    Longtermism, Vorhersage von Risiken, Schutzpflicht des Staates, Repräsentation.



    Wie entsteht Entscheidungsmacht? Welche Mehrheit?



    Sollten die Grünen nicht genauso emotional agitieren wie ihre Gegner?

  • Wer aktuell in der BRD 60 ist, hat eine gar nicht mal so hohe Wahrscheinlichkeit, 80 zu werden:

    www.nature.com/art...s41562-022-01450-3

    Ist nicht so krass wie in Bulgarien usw, aber doch schon markant. Und es geht ja auch noch weiter.

  • "Diskutiert wird zum Beispiel das Familienwahlrecht, ..."



    Welcher Elter, vor oder nach der Scheidung, darf dann das Wahlrecht wahrnehmen? Automatisch die gebärende Person, zumindest solange das Kleine noch nicht FDP sagen kann?



    Und für wieviel zukünftige Generationen bekommen Personen, die möglicherweise Mutter werden könnten, ein Stimmrecht?

    Als Gedankenspiel zur Untermauerung, dass die Erde nicht nur für die jetzt Lebenden ist, ist es ganz nett, aber praxistauglich ist longtermism wohl nicht.

  • In der Regel denken Menschen schon an die nachfolgende Generationen und schließen diese oft auch in ihre persönlichen Entscheidungen mit ein. Das erstreckt sich nicht zwingend auf banale Themen und auch nicht auf die gesamte Menschheit als Art. Aber die wenigsten Menschen haben ausschließlich ihre eigenen Bedürfnisse im Sinn.

    Ich sehe im übrigen auch nichts Verwerfliches darin im hier und heute zu leben, da gibt es auch schon genug zu tun und das ist genauso wichtig wie den Blick in die Zukunft zu richten.

    Und ob sich die Bevölkerung bis 2070 tatsächlich wie prognostiziert zusammensetzt, darauf würde ich ganz sicher keine Wetten abschließen!

    Davon das Wahlalter zu senken halte ich eigentlich überhaupt nichts, und ihr Text liefert dafür auch keine wirklich starken Argumente, denn auch Jüngere werden ihre Wahlentscheidungen an ihren jetzigen Bedürfnissen ausrichten.

  • Guter Beitrag, dem ich mich gern anschließe.

    Zu bedenken gebe ich allerdings, dass die jüngeren Generationen mehr CO2 in die Luft pusten als ihre Eltern oder Großeltern es je taten.

    Always online, die Server ackern und ackern, Online-Shopping bis zum Abwinken, Streamen was das Zeugs hält. E-Scooter statt in die Pedale zu treten.

    Fast Fashion und Ultra fast Fashion. Die Klamotten werden gar nicht mehr gewaschen, sondern landen gleich auf dem Müll. Die Müllberge davon sind längst von Satelliten aus sichtbar.



    www.wiwo.de/techno...-co-/29259254.html

    Sehr gut die Idee auch Seen und Flüssen Klagerechte zu geben. Würde ich auch gerne auf Wälder und Urwälder erweitern. Und ganz bestimmt auf bedrohte Tierarten, z. B. Giraffen.



    www.tagesspiegel.d...le-um-5883577.html

    Ebenso bin ich gegen die massive Überbevölkerung dieser Welt. Die "doppelte Überbevölkerung":



    Der eine Teil der Menschheit entnimmt dem Planeten mehr Ressourcen, als dauerhaft verfügbar sind und hinterlässt mehr Müll, als die natürlichen Systeme aufnehmen können. Im anderen Teil werden mehr Menschen geboren, als angemessen versorgt werden können.



    www.spiegel.de/aus...-9f52-eb338db207f5

    Vielleicht wären auch bestimmte Religionen für die Menschheit vorteilhaft. Der Buddhismus beinhaltet das Konzept der Wiedergeburt: Hinterlasse die Welt besser als du sie vorgefunden hast!

    So wie sich diese Welt entwickelt werden wir in unseren nächsten Inkarnationen alle in der Hölle landen.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @shantivanille:

      Die Konsequenz, die im Buddhismus gezogen wird, erfordert nicht den Buddhismus selbst. Der Buddhismus fordert aus Erkenntnis. Diese Erkenntnis der Wiedergeburt ist ungebunden möglich, d.h. mit oder ohne eine entsprechende Religion. denn es handelt sich um eine Naturtatsache. Nur erkennen und beschreiben die zur Alleingültigkeit erklärten abendländischen Naturwissenschaften die Natur nicht so.



      (Ich finde es schön, was heute hier so durchgelassen wird :-)

      • @31841 (Profil gelöscht):

        Auf welcher Erkenntnis beruht nochmal die Lehre der Wiedergeburt? Erkenntnis oder Glauben?

  • "Am stärksten wird der Klimawandel voraussichtlich diejenigen treffen, die noch gar nicht geboren sind. Die Anzahl der Menschen, die unter seinen Folgen leiden werden, könnte die derjenigen, die bisher gelebt haben, um ein Vielfaches übertreffen."

    Krass das der Artikel kein Wort über den globalen Süden verliert und nur darüber rum jammert, dass die beim Flugverkehr am stärksten steigende Gruppe in DE, die Jugendlichen, demnächst nicht mehr so einfach ihr Erwachsenwerden-Abenteuer auf anderen Kontinenten ausleben können.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Etwa so:



      »Der HERR ist geduldig und von großer Barmherzigkeit und vergibt Missetat und Übertretung, aber er lässt niemand ungestraft, sondern sucht heim die Missetat der Väter an den Kindern bis ins dritte und vierte Glied.« (2Mo 34,6)

      • @31841 (Profil gelöscht):

        "Etwa so"

        Was "etwa so"?

        Kolonialistische und industriestaatliche Vorteile "bis ins dritte und vierte Glied" und jetzt groß jammern wenn der Ausbeutungsmehrwert von Natur und Menschen absackt?

        Die Kids von heute haben bereits schon so viele klimatische Misstaten auf dem Buckel, dass sie eigentlich doppelt so alt aussehen müßten. Ihre Großeltern haben sie schon locker überholt.

  • Daran ist gar nichts "ungerecht". Eine Gemeinschaft entscheidet über das Jetzt genauso wie über das Morgen. Und wenn diese Gemeinschaft aus welchen Gründen auch immer, in der Mehrheit aus einer bestimmten Altersklasse besteht, dann ist das immer noch die Mehrheit, nach deren Willen entschieden wird. Hätten bei gleichen demografischen Verhältnissen BEISPIELSWEISE die Grünen eine politisch klare Mehrheit oder wäre die AfD unter Jugendlichen stärkste Kraft, würde es den Artikel gar nicht geben.



    Das Wahlalter auf 16 zu senken halte ich für sinnvoll, da diesen Jugendlichen heute in vielerlei Hinsicht mehr gesellschaftliche Teilhabe und Verantwortung zugetraut und zugemutet wird. Dann sollten sie auch wählen dürfen.



    Sich gesellschaftliche Mitbestimmung aber so zurechtschnitzen, dass einem die politischen Mehrheiten besser gefallen, ist im Grunde sogar das Gegenteil von demokratisch.

  • Wenn wir die zukünftige Generationen mitbestimmen lassen wollen, bei Themen wie Klimapolitik, dann aber auch bei Themen wie Migration, oder! Denn es ist auch Ihr zukünftiger Sozialstaat, Ihr zukünftiger Wohnung und Arbeitsmarkt! Wo soll dass dann enden? Die Altersgrenzen sind auch an Pflichten gebunden! Und wenn es auch keiner hören will die Jugend ist überhaupt nicht grün, ausser die LG etc. Aber die Mehrheit der Jugend wählt andere Parteien. Bei uns, sind die Jungs voll auf Lindners Seite! Es sind halt Minderheiten die sich Medienwirksam in Szene setzen und uns glauben lassen die Jugend ist grün!

  • 6G
    676595 (Profil gelöscht)

    Könnten wir versuchen darzustellen, welche Verhaltensweisen bezüglich Umwelt, Natur und Verteilungsgerechtigkeit in Zukunft notwendig sind, damit ein Überleben gesichert sein wird? Wird das Thema Generationengerechtigkeit nicht vielmehr „gelenkt“, damit einer grundlegenden Diskussion ausgewichen wird. Müssten nicht vielmehr die Verhaltensweisen jeder Generation hinterfragt werden? In welcher Umgebung wachsen Jugendliche auf (ganz simpel: Fortbewegung, Zeitaufwand für kulturelle und soziale Projekte, Zwang zum Konsum), was sind die Methoden der Beeinflussung (z. B. Werbung und Haben-müssen) und wie sähen die notwendigen Einschränkungen aus?

    Es könnte schockierend sein, dann zu erkennen, dass eine positive Zukunft nur dann funktionieren kann, wenn ein vollkommenes Umdenken stattfindet. In der Alltäglichkeit würde dies bedeuten: Kein Individualverkehr, sehr wenige Reisen, langlebige Produkte (Klamotten!), Änderung der Lebenszeitaufteilung (Arbeit, Kultur, soziale Pflichten), kommunale Politik-, Arbeits- und Kulturumgebung, das wirkliche Zusammenleben mehrerer Generationen usw.

    Die Diskussionen zu „Wie wollen wir leben und wie können dann andere damit leben?“ hat bisher nur punktuell stattgefunden, jedoch nicht umfassend in den Medien und in den Parlamenten. Wir leben derzeit in einer Blase, versuchen diese verzweifelt vor dem Platzen zu schützen, indem alle Mittel eingesetzt werden den Wettlauf mit anderen Staaten fortzusetzen, und das mit dem Versprechen, dass der heutige Lebensstandard auch in Zukunft ohne Einschränkungen beibehalten werden kann. Dies wird nicht funktionieren!

    Die notwendige Politik eines wirklichen Wandels wird hier in Deutschland derzeit keine Mehrheit bekommen, von keiner Generation.

  • Wenn es nur das Alter wäre... Die gewählten Vertreter in Bundestag, Landtägen etc. spiegel kaum die Bevölkerung wieder, weder im Alter, Beruf, Geschlecht oder sonstige Kriterien.

    Es wird Zeit zufällig gewählte und zeitlich begrezte (es wurder mich dass es dem Herrn Schäuble nicht fad wird nach fünfzig Jahren im Bundestag...) Bürgerparlamenten aufzustellen und mit gesetzgebenden Möglichkeiten auszustatten. Wenn es sein muss, als ein dritten Parlament neben Bundestag und Bundesrat, aber ich sehe es als eine wichtige Maßnahme um das Interesse an der Demokratie wiede zu stärken.

    • @Thomas R. Koll:

      Nein, da bin ich ganz entschieden dagegen. Wäre ich ein schwuler rothaariger Schachspieler, würde ich mich nicht automatisch von einem ebensolchen am besten vertreten fühlen. Sondern eher von einem Vertreter, den ich mir unter verfügbaren Kandidaten auswähle, weil er meine Positionen am besten vertritt (repräsentiert). Unter repräsentativer Demokratie versteht man die Repräsentation durch einen Repräsentanten den ich selbst bestimme, nicht eine "Repräsentation" im Sinne einer repräsentativen Statistik.

      • 3G
        31841 (Profil gelöscht)
        @PeterArt:

        Diese Klarstellung ist von Nöten! Es gibt nämlich immer wieder dieses identitätspolitische Missverständnis. Denn sonst könnten ja auch Minderheiten nur durch sich selbst vertreten werden. S.Artikel.

      • @PeterArt:

        Das Problem ist aber dass Sie oder jedenfalls viele Menschen unter den Kandidierenden niemanden finden, der ihre Interessen vertritt, weil die Parteien ihren Nachwuchs aus ganz bestimmten gesellschaftlichen Gruppen rekrutieren und Menschen aus vielen anderen Gruppen nicht auf Listenplätze kommen. Ein Losverfahren würde das ändern, und es wäre auch nicht statistisch repräsentativ, sondern eben zufällig.

        • @sàmi2:

          Der Vorposter monierte aber etwas anderes und darauf bezog ich mich. "Die gewählten Vertreter in Bundestag, Landtägen etc. spiegel kaum die Bevölkerung wieder, weder im Alter, Beruf, Geschlecht oder sonstige Kriterien."

  • Die zukünftige Generation kann genauso wenig wie über die Zukunft entscheiden, wie die dahingegangene.



    Das kann nur die jetzige Generation, soweit sie das Wahlalter erreicht hat.

    Und das gibt es mit gutem Grund, so wie es mit guten Gründen altersbedingte Grenzen der Rechts-, Geschäfts- und Deliktfähigkeit gibt. All das setzt voraus, dass man Einsicht in die Folgen des eigenen Handels hat und auch in der Lage, die daraus entstehenden Pflichten zu tragen.

    Der Wunsch das Wahlalter zu senken beruht auf der Annahme dieses Wählersegment emotional leichter beeinflussen zu können, mehr nicht.

    Und selbst das ist keine Garantie für den Wahlerfolg. In der Altersgruppe 18-24 erzielten die Grünen 23 % und die FDP 21 %. Das ist kein großer Unterschied trotz einer auf Weltrettung ausgerichteten Kampagne.

    Interessant ist auch das völlige Ausblenden, jenes Segmentes des Demos, die nicht mehr wählen.



    Die Marginalisierten und Ausgegrenzten, deren Interessen und damit auch Vertretung nicht existieren.

    Wer von Demokratie spricht und die 40 % der Haushalte ignoriert, die keine Rücklagen haben, die arm sind, hat eine sehr bedenkliche Weltsicht.

    • 6G
      675670 (Profil gelöscht)
      @Octarine:

      Ich fände ja eine Altersgrenze nach oben (z.B. 75) dann auch angemessen.

    • @Octarine:

      Nun hat die FDP aber auch Klimaschutz versprochen bei der Wahl und dazu noch Tempo bei der Digitalisierung.

      Klimaschutz nur mit anderen Akzenten.

      Und die Plakate waren stylisch.

      Jetzt gibt es weder bei dem einen Thema, noch dem anderen erkennbare Erfolge obwohl die FDP die notwendigen Ministerien besetzt.

      Ich bin mal gespannt wie es bei der nächsten Wahl aussieht bei den jungen Wählerinnen.

  • Nachdem bekannt ist, dass Parteien offen zugeben, Wahlversprechen nicht einhalten zu können, wegen Realität, sollten nicht immer Forderungen nach noch niedrigerem Wahlalter erhoben werden. JEDES Alter hat Interesse an Zukunft. Aber eine politische Lösung in Zeiten des Endzeitkapitalismus und Lobbyismus zu suchen, geht an der Sache und der Forderung vorbei.

  • Helfen würde, wenn bei einem Familienwahlrecht immer erst die Frauen (meist die Mütter) für die nicht wahlberechtigten Familienmitglieder abstimmen würden.

    • @guzman:

      Wie wuerde das helfen? Hoert sich sexistisch an? Und wenn nicht die Muetter, dann erst die Tanten und Omas, vor den Vaetern?

  • “Entsprechend stärker werden ihre politischen Interessen von den Parteien aufgegriffen und vertreten”



    Das ist ja der undemokratische Kern der Wahl“demokratie“. Parteimenschen – auch diese zumeist nicht die jüngsten – denken an sich, an jetzt, und an Machterhalt. Weit vorrausschaunde Solidarität ist ihnen so „gut“ wie nichts. Nicht mal für die eigenen Kinder und Enkel. Dabei ginge Demokratie watscheneinfach und genuin: theseventhgenerati...eration-principle/

  • 4G
    48798 (Profil gelöscht)

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es unter den Älteren 50-70 jährigen nicht mehr klimabewußte Menschen gibt als insbesondere in der Altersklasse 30 - 50.



    Letztere ist mE ein Totalausfall. Die sind definitiv eher mit ihrer Karriere beschäftigt als mit dem Klimawandel...; selbst wenn sie Kinder haben. Aber vielleicht sollen die es dann halt in 20 Jahren richten. grins...



    Man kann das ganz gut sehen, wie die FFF-Demos besucht sind: Da sind natürlich viele SchülerInnen unter 18 und Studenten oä bis 30, aber auch nicht so wenige Grauhaarige über 50.

    • @48798 (Profil gelöscht):

      Bei den Besuchen der Demos könnte es aber auch daran liegen, dass Angestellte, also die meisten Menschen zwischen 18 und 67 (Studierende ausgenommen) deutlich schwerwiegendere persönliche Nachteile haben, wenn sie zu den Demos am freitag nachmittag gehen.



      Auch wenn der Nachteil eigentlich nur in einem Urlaubstag bestehen muss, überlegt man sich doch genau, an welchem Freitag man mitläuft, denn für alle sind nicht genug Tage da.



      Was die tatsächliche Einstellung zum Klima betrifft, lässt sich da wohl nicht viel am Alter festmachen.



      Bei den Alten gibt es genug, die schon als Jugendliche auf den entsprechenden Trichter kamen, und nicht nachließen.



      Bei den mitteleren gibt es welche, die für ihre Kinder die entsprechenden Schlüsse ziehen.



      Und bei den Jungen gibt es wie bei allen anderen auch welche, die gerne ihre Gedanken in die Richtung komplett blockieren.

    • @48798 (Profil gelöscht):

      Die Genannten sind die, die Zeit für Demos haben. Die mittlere Generation ist die, die im Beruf steht und zu großen Teilen ganz praktisch und pragmatisch an der Klimawende arbeitet - etwa indem sie Windräder aufstellt, PV-Anlagen errichtet und Elektroautos montiert.

    • @48798 (Profil gelöscht):

      Das sind auch meine Beobachtungen. Allerdings denke ich, dass es die Totalausfälle in allen Altersschichten gibt.

      Überhaupt geht es mir auf den Zeiger, dass ständig Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufgestellt werden. Ist auch mein Kritikpunkt am Thema Gendern und Sexualitäten. Brauchen wir wirklich noch mehr Schubladen, in die wir unsere Mitmenschen einsortieren?

      • @Woodbine:

        So ist es, danke!

  • "Aber ist das für zukünftige Genera­tionen wirklich gerecht?"

    ------

    Jahrzehntelang, als die Jugend die Bestimmungshoheit im Land hatte, hat sich niemand gefragt inwiefern die "Alten" in größerem Maße beteiligt werden können. Nun hat sich das Ganze gedreht und prompt wird gehwehklagt.

    Rosinenpickerei as it´s best.

    • @SeppW:

      Du hast recht.

    • @SeppW:

      Die Entscheidungen, welche die Jugend für die Allgemeinheit trifft, betrifft aber die Jungend zeitversetzt genauso wie die aktuell Alten.



      Umgekehrt ist das definitiv nicht der Fall.



      Was heute für in 30 Jahren beschlossen wird, betrifft definitiv keinen mehr, der heute 90 ist. Aber die meisten, die heute 20 sind.

      • @Herma Huhn:

        Das war zu allen Zeiten so und ich kann mich gut an meine Jugend erinnern, als ich das Gefühl hatte das die Älteren sich nicht im Geringsten für die Befindlichkeiten der jungen Leute interessierten, was sich auch auf die Politik ausgewirkt hat. Die damalige Politikerriege in den Regierungsparteien war im Schnitt 50+, die Erwartungshaltung von meinesgleichen war entsprechend gering. Die Idee eine Wahlrechtsänderung durchzuführen ist mir trotzdem nie gekommen, ich wusste das die Zeit kommen würde in der meine Generation an den Schaltzellen der Macht sitzt. Für die nachfolgenden Kohorten gilt dies ebenso.

        • @Tom Tailor:

          "ich wusste das die Zeit kommen würde in der meine Generation an den Schaltzellen der Macht sitzt" - und unsere Zeit ist gekommen und wir haben die größte Kulturrevolution der deutschen Geschichte angestoßen: Migration, Ökologie, sexuelle Selbstbestimmung. Verglichen mit den 60er, 70er, 80er Jahren ist kein Stein mehr auf dem anderen geblieben. Es sollte klar sein, dass das einen Teil der Bevölkerung überfordert. In allen Alterskohorten.

          • @Running Man:

            Nachvollziehbar. Einige Entwicklungen haben sich geradezu verselbständigt und die sozialen Medien leisten einen weiteren gewichtigen Teil, das die Gesellschaft komplett multipolar geworden ist. Viele leben nur noch in ihrer eigenen Blase und selbst ich, der immer noch ganz weit vorne ist wenn es um technische Entwicklungen geht (schon berufsbedingt), teile lange nicht mehr jeden Trend, der gerade irgendwoher gekrochen kommt.

        • @Tom Tailor:

          Ein wesentlicher Unterschied ist der Inhalt und die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten von Folgen der beschlossenen Politik. Früher bspw. Atomkraft/Nuklearwaffen und ein gewisses Risiko für GAU, Nuklearen Winter etc.. Heute aber werden die Weichen für quasi garantiertes Massenaussterben von Tieren und Pflanzen und für Katastrophen wie Dürren, Hitze, Fluten, Stürme, Flächenbrände, Meeresspiegelanstieg usw.. gestellt. Diese werden zwangsläufig, gemäß Naturgesetzen kommen, wenn die Voraussetzungen da sind - und an dem Schaffen der Voraussetzungen arbeiten aktuell viele Menschen (hierzulande), hierunter viele Ältere. Womöglich dürfen die Jüngeren an der Abwicklung des (heutigen) Systems arbeiten und mit etwas Glück an der womöglich unmöglichen Aufgabe arbeiten, Strategien für das Überleben in kollabierenden Ökosystemen und Gesellschaften zu entwickeln ...

          • @Uranus:

            Hier irren Sie. Was Ihr beschriebenes Szenario betrifft wirken in den modernen Industriegesellschaften ALLE Generationen gleichermaßen daran mit, nicht nur die Politiker. Und selbst bei der jungen Generation gibt es keinen Konsens für eine einvernehmliche Politik, die allen Interessen gerecht werden soll.

            • @Tom Tailor:

              Also, ich wurde schon schätzen, dass je jünger die Menschen (nicht bloß Politiker*innen) sind, desto größer bei ihnen die Wahrscheinlichkeit für größere Einsicht und Bereitschaft ist, etwas zu verändern. Andererseits, die die im Schnitt von sich aus bescheidener lebten (neben generell den Armen, die bescheidener leben müssen), sind bereits tot und gehörten den Vorkriegsgenerationen an.

    • @SeppW:

      anschließe mich -



      FÖTENWAHLRECHT •



      ”Was gestern noch als Quark im Fenster lag. Siehstemal!



      Drängt hück längst pränatal zur Wahl!“

      Und das gilt auch schon in Gubinnen!



      “Außenfarbe - innen!“



      Und das - gilt auch zum Knoblauchhund von Thüringen - Brotterode!



      “Ist‘s sich auch Schwachsinn!



      Hat es doch - Methode“ •

      • @Lowandorder:

        Mit dem Begriff "Fötenwahlrecht" geht der Demokratie-Innovationspreis definitiv an Sie!

        Den Konflikt mit der Forderung, §218 abschzuschaffen, muss man dann eben aushalten. Die Definition des longtermism steht diesem Anliegen generell entgegen: "von der Überzeugung geleitet, dass die Leben der kommenden Generationen moralisch ebenso relevant sind wie die der heute lebenden Menschen."

        • 3G
          31841 (Profil gelöscht)
          @Winnetaz:

          Dieser Widerspruch sollte zum Nachdeneken anregen können.

          Ich gebe mal noch was dazu (wenn es denn in der taz durchgelassen wird).



          Die heutigen Entscheider entscheiden mit über ihre eigene Zukunft, in die sie künftig wiedergeboren werden. Nur mal so als point of mind turning possibility :-)

          • @31841 (Profil gelöscht):

            Wer also §218 abschafft, verhindert möglicherweise seine eigene Wiedergeburt? Krass - so hatte ich noch gar nicht darüber nachgedacht...