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Merz über Gillamoos und KreuzbergDeutschland ist alles

Friedrich Merz’ Versuch, sich im Bierzelt anzubiedern, wird scheitern. Hart trinkende Menschen wehren sich dagegen, unsere Biernation zu spalten.

Junge Leute an der Flasche: Deutschland kann so einfach sein, hier im Kreuzberger Görlitzer Park Foto: Jürgen Held/imago

„Nicht Kreuzberg ist Deutschland, Gillamoos ist Deutschland“, verkündete der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz auf dem Gillamoos, einem 700 Jahre alten Volksfest im niederbayerischen Abensberg. Am letzten Festtag finden hier, ähnlich dem politischen Aschermittwoch, an verschiedenen Orten Kundgebungen der Parteien statt: So wird im „Weißbierstadl“ Hubsi Aiwanger frenetisch bejubelt wie ein Volkstribun, doch um den ewigen Lausbub soll es an dieser Stelle ausnahmsweise nur am Rande gehen.

Befassen wir uns stattdessen lieber mit der Aussage des Merz: Warum soll Gillamoos Deutschland sein und Kreuzberg nicht? Und wer, wo und was ist überhaupt Deutschland?

Womöglich liegt eine Antwort in der Form der Freizeitgestaltung. Während im U-Bahnhof Hallesches Tor Menschen diverser Herkunft Folie rauchen, herrscht im Festzelt zu Gilgamesch, äh, Gillamoos die Monokultur des weißen Trachtenjanker- und Dirndlmenschen. Schon am Vormittag ruhen neben vollen Maßkrügen vernebelte Vierkantschädel auf dem harten Holz der Biertische, die blutunterlaufenen Augen höchstens noch hie und da wie im Todeskampf zuckend unter dem Gebrüll der Weißbierparteitagsreden.

Offenbar ist für Friedrich Merz und Konsorten dieser Anblick der schönere, dieser Ort der bessere, dieser Kontext der erwünschtere, dieses Land das reinere und dessen Drogenkonsum der traditionellere. Denn auch gegen die Cannabisfreigabe wird im Hofbräuzelt gewettert, während davor prachtvolle Autochthone in den Graben reihern.

So viele Gemeinsamkeiten

Doch Kreuzberg muss deshalb nicht beleidigt sein. Denn laut der wie üblich notwendig gewordenen Interpretation von Merz’ Worten, hier durch den CDU-Politiker Helge Braun, gehe es dem Vorsitzenden bei Kreuzberg eigentlich eher um eine symbolische Metapher für den urbanen Raum allgemein, den die Regierungspolitik gegenüber dem ländlichen bevorzuge.

Ein wenig scheint auch die Kenntnis zu fehlen, was Berlin überhaupt ist und wo es herkommt. Von kleinen Reservaten der Freiheit wie Kreuzberg oder Schöneberg abgesehen war das Westberlin der Nachkriegszeit nämlich eine überraschend piefige und provin­zielle Angelegenheit, in der eine korrupte Law-and-Order-Kaste sich im geschlossenen Kreislauf einer Amigowirtschaft à la Bayern (!) mit den großzügigen Zuwendungen des Bundes selbst versorgte.

Der Ostteil der Stadt wiederum schlummerte im Dornröschenschlaf einer unüberwindlichen Einparteienherrschaft, analog zur CSU in Bayern, und allenfalls gedeckt durch das Feigenblatt der gleichgesinnten Blockflöten (hier die Ost-CDU und dort die Freien Wähler). Es gibt so viele Gemeinsamkeiten.

Wie nach der Wiedervereinigung aus diesen beiden Teilen eine einigermaßen weltoffene Metropole entstehen konnte, grenzt angesichts der Umstände an ein Wunder, doch das nur am Rande. Kreuzberg und Gillamoos sind, wie oben aufgezeigt, einander weit ähnlicher, als sowohl Merz und Aiwanger wie auch deren Gegner vielleicht wahrhaben wollen.

Denn hier wie dort ballern sich die Leute zu, um entweder ihr Elend, ihre Langweile oder ihr Glück zu vergessen. Und bestimmt gibt es auch irgendwo am Rand von Abensberg ein buntes Kreuzberghaus, in dem ein Mädchen, ein Äffchen und ein Pferd zusammen anarchische Gedanken schmieden, während wiederum von Kreuzberg bis Neukölln CDU-Politiker wie Kai Wegener und Falko Liecke das Rad der Zeit zurückzudrehen versuchen.

Was Deutschland ist und was es nicht ist, ist also nicht so einfach. Deutschland kann jederzeit hier wie dort zugleich sein, und das ist neben dem Versöhnlichen auch das Erschreckende, je nachdem wer gerade die Oberhand zu gewinnen droht.

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43 Kommentare

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  • Das war bisher eine der ganz großen Qualitäten hier in Deutschland, dass sich der Nationalismus in Grenzen hielt, was sich aber durch rechte und konservative Kräfte gerade wandelt. Nationalismus geht immer Hand in Hand mit Chauvinismus.

    • @Andreas J:

      „… was sich aber durch rechte und konservative Kräfte gerade wandelt.“



      Na ja, ich hatte schon im Herbst 1989 so ein seltsames, unbestimmtes Bauchgefühl, als aus den Rufen auf den Straßen Leipzigs und Ost-Berlins „ Wir sind DAS Volk!“ ein „Wir sind EIN Volk!“ wurde. In der allgemeinen Euphorie über die Wende wird den Bedeutungsunterschied wohl kaum jemand wahrgenommen haben.



      Nur habe ich mir damals eingeredet, dieses diffuse Gefühl von Bedrohung, dass in diesem Land etwas nicht stimme, aus dem Ruder zu laufen scheint, entbehre jeder Grundlage, denn schließlich wachse hier zusammen, was zusammengehört, wie es Willy Brandt formulierte. Ein Grund zur Freude schließlich.



      Nach NSU, Hanau, Halle, AfD und jetzt der Aiwanger-Affäre weiß sich mit Bestimmtheit, dass meine damaligen Sorgen durchaus berechtigt waren.

    • @Andreas J:

      war an Suryo

  • Ein gewisses Problem ist natürlich, dass in Deutschland große Teile der Linken ein Problem damit haben, sich irgendwie positiv auf Deutschland zu beziehen. Das macht es Demagogen wie Merz sehr einfach.

    Als in den USA die Ehe geöffnet wurden, schwenkten die Progressiven und Linken die Nationalfahne. Einer meiner amerikanischen Freunde erzählte, er habe sich noch nie so stolz gefühlt, Amerikaner zu sein. Die "linke" Gerichtsentscheidung wurde als Ausdruck des amerikanischen Freiheitsversprechens empfunden. Und RuPaul z.B. veröffentlichte den Song "I am American", in dem Drag als ähnlicher Ausdruck "amerikanischer" Freiheit beschrieben wird.



    Als 2022 in Oslo ein Attentäter zwei schwule Männer erschoß, sangen Gruppen queerer Teenager in den Straßen die norwegische Nationalhymne.

    Was ich sagen will: die deutsche Linke sollte nach positiven Anknüpfungspunkten zu Deutschland suchen und das Konzept an sich nicht der Rechten überlassen. Dann muss Deutschland auch nicht mehr (nur) mit bierbesoffenen Festzeltbesuchern assoziiert werden.

    • @Suryo:

      „… die deutsche Linke sollte nach positiven Anknüpfungspunkten zu Deutschland suchen und das Konzept an sich nicht der Rechten überlassen.“



      Soll ich Ihnen meine Meinung dazu ehrlich sagen? Mit dieser Idee bin ich fertig. Zu groß die Fassungslosigkeit, die Enttäuschung und das Entsetzen über rassistische und antisemitische Anschläge und Diskurse in den vergangenen Jahren und die öffentlichen Reaktionen, zuletzt der Aiwanger-Skandal.



      Es ist wie mit einer enttäuschten Liebe, wobei meine Beziehung zur Nation schon immer eher eine Art Hassliebe war, ähnlich wie es Heine einst formulierte: „Denk ich an Deutschland in der Nacht …“. DAS möchte ich mir nicht mehr antun, so weit reicht mein Masochismus nicht.



      Eine Zeit habe ich es noch mit dem „Verfassungspatriotismus“ des geschätzten Jürgen Habermas versucht. Leider eine Schimäre, eine inhaltsleere Abstraktion. Denn Nation definiert sich hierzulande immer noch zuallererst über den völkischen Nationalismus. Das scheint unausrottbar. Und wir sehen es ja. Übrigens auch in den USA und Norwegen. White supremacy.



      Tut mir leid, dass ich es so hart formulieren muss.

      • @Abdurchdiemitte:

        "Übrigens auch in den USA und Norwegen."

        Da widerspreche ich ja nicht - aber es gibt in den USA und Norwegen eben auch Linke, die den Staat für sich beanspruchen. Dort ringt man eben mit der Rechten um die Deutungshoheit.

        In Deutschland überlässt man sie ihr kampflos.

        • @Suryo:

          Ist die These, dass die deutsche Linke besonders antinational sei bzw. im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern besondere Schwierigkeiten mit dem Nationalen habe und von daher das Thema den Rechten überlasse, nicht ein wenig klischeebehaftet? Und ist Sahra Wagenknecht nicht das beste Gegenbeispiel zur Widerlegung dieser These?



          Wenn es hier auf linker Seite Schwierigkeiten gibt, dann doch wohl wegen der besonderen historischen Genese des deutschen Nationalismus und Nationalstaats im 19. Jhdt. Die war eben insbesondere durch den völkischen Nationalismus geprägt, eine demokratische Tradition des Nation-Building-Prozesses ist - anders als in Westeuropa - hierzulande lediglich in Ansätzen vorhanden oder wurde sofort wieder abgewürgt (1813, 1832, 1848). Nicht umsonst spricht Helmuth Plessner von Deutschland als der “verspäteten Nation”.



          de.m.wikipedia.org...p%C3%A4tete_Nation



          Wo soll da also der positive Bezugspunkt für die deutsche Linke in Bezug auf Nation und Nationalstaat zu finden sein?

          • @Abdurchdiemitte:

            Wagenknecht ist doch nicht links. Und wenn, dann bezieht sie sich doch nicht positiv auf die Bundesrepublik, sondern sieht sie als krankes kapitalistisches System, das zudem amerikahörig sei.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Merz meinte Kreuzberg. Sie meinen vermutlich de.wikipedia.org/w...Kultur_–_Subkultur

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @95820 (Profil gelöscht):

      sollte @NORMALO

  • ....genau diese " Abgründe " abzufangen gilt es auch in meiner Vorstellung von funktionierender, mitmenschlichen, sozialen Demokratie.



    Hierzu bedarf es jedoch kompetente, weitsichtig Vertreter der Wähler in unserer Regierung - daran hapert es jedoch mit Charaktereren wie Söder's, Eiwanger's , Merz'is und vielen anderen " Politikern " ...

    • @Alex_der_Wunderer:

      ...bezog sich auf Marcus Mechaelis Kommentar von 00.38 h ...

  • Nein- wir in Bayern sind NICHT Deutschland, Herr Merz. Und IHRES schon gleich gar nicht. Aber auch nicht das der CSU oder der FW

  • Neulich erblickte ich auf meinem Arbeitsweg an einem Laternenpfahl einen Aufkleber, der m.E. irgendwie zum Thema passt.



    Und zwar zeigt der Aufkleber eine Szene aus dem Film „Casablanca“ mit Ingrid Bergman und Humphrey Bogart. Auf die Frage Bergmans, welcher Nationalität Bogart denn angehöre, antwortet dieser lediglich: „Ich bin Trinker.“



    Das finde ich sympathisch und dazu bekenne ich mich selbstverständlich auch.

  • Gillamoos ist Traditionskirmes, wenn dann bitte mit dem 1.Mai in Kreuzberg vergleichen.

    • @Axel Schäfer:

      Das meinen Sie nicht ernst, oder doch?



      //



      "Der gebürtige Abensberger und Heimatschriftsteller Franz Xaver Osterrieder verfasste zahlreiche Werke über die Abensberger Heimatgeschichte. Dabei erstellte er auch eine umfassende Dokumentation zum Landfriedensbruch am Gillamoos 1923. Daran waren zwischen 500 und 1000 Gillamoos-Besucher beteiligt. Es fielen Schüsse, wodurch mehrere Personen schwer verletzt wurden und im Abensberger Krankenhaus operiert werden mussten.



      Dem Kelheimer Musiker Josef Fuchs musste wegen seiner schweren Verletzung ein Fuß amputiert werden, ein Anwesen in der Bahnhofstraße ging in Flammen auf.



      Von Ingolstadt kamen 40 Mann Militär mit einem Oberleutnant in Autos nach Abensberg, um Diebstählen vorzubeugen und an gefährlichen Plätzen Posten aufzustellen. Die anwesenden Feuerwehren konnten vom ganzen Brandobjekt nur noch das Wohnhaus retten, während die Ökonomiegebäude ein Raub der Flammen wurden."



      www.donaukurier.de...geschichte-1841027

  • Schon verständlich, dass der ältere Herr aus dem Sauerland sich in Gillamoos wohl fühlt: provinziell, erzkonservativ, trinkfest. Ist halt wie daheim. Schön überschaubar.

    • @Felis:

      Wenn ich das lese, muss ich leider (ich mag den älteren Herrn auch nicht), entgegnen, dass er mit seiner Aussage wohl ins Schwarze trifft, denn er meinte mit "Kreuzberg" genau die saturierten, szenigen Städter als Gegenpol, die auf die Landbevölkerung herabsehen, sich selbst für den Nabel der Welt halten und die Beschau bzw. verbale Verarbeitung selbigen Nabels irrtümlich als weltoffen und "Angehen der wichtigsten Probleme der Allgemeinheit" verstehen.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Aber wermutlich wollte Merz abgrenzen (aka spalten) gegen Kreuzberg-Multikulti genauso wie natürlich auch gegen Prenzlberg, wo das beamtete grün-akademische Eiapopeia-Milieu zu Hause ist. Schließlich hat Merz es schon vor Zeiten (im Jahr 20000) verstanden, den Begriff „Leitkultur" zu kapern und zu verengen.



        de.wikipedia.org/wiki/Leitkultur

        • @95820 (Profil gelöscht):

          Der Erfolg der AfD - nach Umfragen mittlerweile auch in Bayern - ist Beweis genug dafür, dass im "rechtsgefährdeten" Viertel (meine Schätzung) der Bevölkerung diese Spaltung nicht erst von Merz betrieben sondern längst aktiv und gefährlich gelebt wird. Die Landbevölkerung hat wohl in der Tat zu erheblichen Teilen das Gefühl, von besagten saturierten Städtern aus ihren Blasen heraus erklärt zu bekommen, wie unwichtig ihre Probleme sind und was sie gefälligst gut zu finden hat. Und ja, auch für abfällige Klischeebildungen in umgekehrter Richtung - so wie der von @Felis oben - braucht es keinen Merz.

          Ob sie nun aus Kreuz- oder dem Prenzlberg stammen, ist im Zweifel egal. In Bayern dürfte ersterer schlicht der bekanntere Berliner Szene-Stadtteil sein. Wenn Sie umgekehrt in Berlin eine Rede hielten, die unterstellt, dass allen Zuhörern die Unterschiede in der Sozialstruktur von z. B. Haidhausen und Schwabing (oder auch Erding und Deggendorf) bekannt sind, würden Sie sich komplett lächerlich machen. Also bitte mal ruhig mit den Ansprüchen...

          Was macht also Merz? Er stellt dem "Is ja jut, Ihr armen lederbehosten Landeier, köchelt Ihr nur weiter in Eurem reaktionären Sud, wir tun derweil das von uns Durchblickern erkannt Richtige" der (übrigens kaum weniger provinziell denkenden) Hauptstädter ein Statement entgegen, das klarstellt, dass sie auch diesseits des Rechtspopulismus Anlaufpunkte haben, die nicht nur im Berliner Froschteich leben. Dass er im Bierzelt dafür Bierzelt-einfache Schlagworte verwendet, ist nachvollziehbar, auch wenn er sich dabei eigentlich sichtbar verbiegt (und auch nicht sympathischer rüberkommt).

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @Normalo:

            Merz tut das natürlich alles nur ungern und voller Ironie.. So, wie er sich bei der Leitkultur seit dem Jahre 2000 verbiegt? (s. Wiki-Link oben)

            • @95820 (Profil gelöscht):

              Ich habe nicht behauptet, dass Merz ein guter Mensch sei oder niemals opportunistisch handeln würde. Das entkräftet aber nicht die Substanz dessen, was ich schrieb.

              • 9G
                95820 (Profil gelöscht)
                @Normalo:

                „entkräftet aber nicht die Substanz dessen, was ich schrieb."



                Was entkräftet die Substanz? Firlefanz.



                Warum sollten Nichtbayer*innen den Unterschied von „z. B. Haidhausen und Schwabing (oder auch Erding und Deggendorf)" kennen? In Bayern ist doch angeblich alles gleich. 😃



                „Mia san Mia." - ein überkompensierter Minderwertigkeitskomplex. Seit 1866.



                de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Krieg



                Nix für ungut, aber Sie schaffen es immer wieder, dass ich lachen muss.

      • @Normalo:

        Aber das wäre doch nicht "Kreuzberg", sondern Prenzlauer Berg...,aber da wohnt ja auch die 'Landvolkvertretung'

        • @Jemandzuhause:

          "Kreuzberg" dürfte aber das Schlagwort sein, unter dem außerhalb des selbstverstandenen Nabels der Welt das woke, um sich und seine "progressiven" Vorstellungen rotierende Szene-Berlin am ehesten bekannt ist. Ob die Gutbürger und die Politiprominenz, die diese Sichtweise zur Staatsräson erklären wollen, wirklich auch da wohnen oder am Prenzlberg, in Mitte oder im Grunewald, ist Nicht-Berlinern wahrscheinlich relativ egal.

          Zur Erinnerung: Die Rede wurde auf dem Gillamoos gehalten und nicht auf dem Berliner Herbstrummel. Zu meinen, dass jeder Bundesbürger wissen müsste, wer in Berlin wo wohnt, ist Teil des Hauptstadt-Snobismus, den ich (und wohl auch Merz) meinte.

  • Ich nehme die Kampagne von Herrn Merz nicht als Versuch einer Spaltung war, sondern eher als satirischen Hinweis, dass sich die Bundespolitik derzeit gefühlt ausschließlich um großstädtische Blasenthemen kümmert.

    Die taz stellt vollkommen zurecht fest, dass Deutschland alles sei, daher wäre es schön, wenn sich die Bundespolitik den Folus entsprechend ausrichten würde.

  • Friedrich Merz auf dem Gillamoos ist nichts anderes als eine Unterhaltungsfigur. Er glänzt als zeitlose Ikone der rückwärtsgewandten Merkelgeschädigten mit unbegrenztem Haltbarkeitsdatum. Im Strampelanzug eines neuen konservativen Anstrichs versucht er alles um auf den schwarzen Berg der Macht zu gelangen. Dafür sympathisiert er mit der Frauenquote und geht sogar ins Bierzelt. Ein Blackrock Friedrich Merz ist im "Weißbierstodl" so unglaubwürdig und fehl am Platz wie Frau von Storch in der Hamburger Hafenstraße oder in Neuköln. Den Abensbergern ist das völlig egal. Gillamoos ist Zirkus Maximus, oder besser Maximalus. Aber warten wir ab. Der fränkische Selbstverliebte hat den Kampf noch nicht aufgegeben. Bevor der Aiwanger Hubsi die Segel streichen muß verliert Merz den Kanzlerkandidat*Innenstatus. Wetten?

    • @Tom Lehner:

      Merz ist halt wie die Monty Phytons 🤪

  • Weder Gillamoos noch Kreuzberg sind Deutschland, zum Glück.

    • @Matthias:

      Genau, nur Deutschland ist Deutschland ist Deutschland ist ...

  • Irgendwo fallen aufgedunsene, vollgesoffene Bierschädel auf die Bierbänke und irgendwo anders sitzen Mädchen, Äffchen und Pferde zusammen - sinnierend über die Welt und offen für jeden, der gerne mitsinniert.

    Was wir glaube ich alle verstanden haben ist, dass niemand alle Gruppen und Menschen vertritt, und dass jeder, der politisch irgendwie aktiv ist, auch von sehr vielen Menschen und Gruppen tief abgelehnt wird. Andere sind wieder begeistert. Es scheint vollkommen unwahrscheinlich, dass irgendeine Partei große Mehrheiten von der eigenen Sicht überzeugen könnte.

    Jeder hat seine Prioritäten und Zusammenhänge, die er (gerne) sieht. Andere sehen sie anders und ordnen auch den aufgedunsenen Bierschädel anders zu.

    Der Plan die miesen Seiten der Gegner solange aufzuzählen, bis >90% der Menschen es kapiert haben, scheint mir gescheitert. Zuviele Gegner, zu verschieden, die überzeugen auch laufend, zu bunt.

    Mein Gefühl ist, dass wir weniger Energie darein stecken sollten möglichst viele Menschen davon zu überzeugen, wie mies die Gegner sind. Wir brauchen glaube ich mehr Energie dafür, darüber nachzudenken, wie eine Gesellschaft funktionieren kann, in der viele verschiedene Gruppen wenig miteinander anfangen können bzw. sich scharf ablehnen. Das muss man wohl akzeptieren - aber wie könnte das funktionieren, ohne bodenlos in Abgründe abzusacken. Alle zu überzeugen scheint mir illusorisch, aber ohne Abgründe zusammenleben ist hoffentlich trotzdem erreichbar?

    • @Markus Michaelis:

      Vielleicht bei der Bildung anfangen, als erstes der Menschen(Herzens)bildung. Dann fallen die Aiwangers und Merzens ganz schnell...

    • @Markus Michaelis:

      👍🏻

  • Es ist schon erschreckend, was unsere konservativen Politiker so von sich geben. Ganz schrecklich, da wird mir wirklich Angst und Bange. Manchmal frage ich mich, wo die Frauen sind, die solche Männer aushalten (müssen). Ich hoffe, sie stehe irgendwann auf und machen diesem widerlichen Machogehabe ein Ende.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Wer ist Kai Wegener?

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Der Gatte von Helga Braun?

  • Da weiß der Friedrich als Preuß' auch nicht, dass Söders Heimatland Franken seinen eigenen Kreuzberg (den "Heiligen Berg der Franken") hat, auf dem man wie am Berliner Kreuzberg sich schon ab morgens die Birne mit Starkbier zuknallen kann. Also ganz klar: Kreuzber ist Bayern (oder zumindest Franken).

  • "Denn laut der wie üblich notwendig gewordenen Interpretation von Merz’ Worten, hier durch den CDU-Politiker Helge Braun, gehe es dem Vorsitzenden bei Kreuzberg eigentlich eher um eine symbolische Metapher für den urbanen Raum allgemein, den die Regierungspolitik gegenüber dem ländlichen bevorzuge."



    //



    Weiß nicht, ob Ihr das noch wißt,



    Braun ist ein Anästhesist,



    Kennt sich somit aus mit Drogen,



    Drugs, Opiat - ungelogen,



    Vielleicht kam auch öfter vor



    Schlafmittel Dipidolor.



    Das mit dem Bieralkohol



    Wissen hier die Leser schon,



    Auch im schönen Sauerland



    Ist man gerne "das" Deutschland,



    Ob man Deutschland kann regieren,



    "Auf dem Land" selbst dann auch führen,



    Dafür muss gewinnen Merz



    Mehr als nur der Bayern Herz.



    //



    Ein wenig scheint auch die Kenntnis zu fehlen, was Berlin überhaupt ist, und wo es herkommt.



    //



    Ob das ist für Merz wohl drin:



    Umziehen bald nach Berlin?



    Dort Feldstudien selber machen,



    Zu solch ungewöhnlich Sachen,



    Wie einstmals 'Kreuzberger Nächte'



    Auf den Wunsch höherer Mächte.

  • Einmal mehr hat das Merzchen seine völlige Unkenntnis der sozialen Wirklichkeit in diesem Land belegt.



    Mehr Oktoberfest als Kreuzberg geht ja nun wirklich nicht.

  • Moment, Gillamoos ist Bayern, nicht Deutschland.

    • @Volker Scheunert:

      Niederbayern.

  • Kreuzberg ist halt letzter Halt -



    Brilon halt,



    HALT, da war doch noch was...



    Würg - 🤮👎🤢

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Kriki hat's, selbst ohne Augenbinde, wieder so schön treffend auf den Punkt gebracht. Ich verlinks nicht, weil die nächste Kari wartet, aber



      "FREIBIER FÜR ALLE" 🍻🍻🍻