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Merz-Regierung geht in die SommerpauseErschreckend flache Lernkurve

Anna Lehmann
Kommentar von Anna Lehmann

Merz kündigte großspurig an, alles besser zu machen als die Ampel. Wirkliche Erfolge kann er bisher kaum vorweisen, und ist dazu noch wenig lernfähig.

Regierung in der Vertrauenskrise? Bundeskanzler Merz auf dem Weg zur Bundespressekonferenz in Berlin am 17. Juli Foto: Christian Mang/reuters

D ie Note „Zwei plus“ würde Markus Söder der Regierung auf dem Zwischenzeugnis geben. Nun war der bayerische CSU-Chef noch nie für Demut bekannt, aber dass er so danebenliegt? Die schwarz-rote Regierung hat sich wegen einer an sich unspektakulären Personalfrage – der Wahl von Rich­ter:in­nen für das Verfassungsgericht – in eine tiefe interne Vertrauenskrise manövriert, bedingt durch schwere handwerkliche Fehler der CDU-Führung und getrieben von einem Kulturkampf von ganz rechts, dem die Union nichts entgegenzusetzen hat außer der Forderung, dass sich auch die angefeindete Kandidatin und der Koalitionspartner SPD dem Sturm der Entrüstung beugen sollten. Die Union und Kanzler Friedrich Merz offenbaren eine erschreckend flache Lernkurve.

Merz hat die Wäh­le­r:in­nen im Wahlkampf durch großspurige Ankündigungen überzeugt, alles besser zu machen als die Ampel. Sein Plan fußte wohl vor allem auf der Annahme, einmal im Kanzleramt angekommen, ließe sich das Land mit zackigen Ansagen auf Vordermann bringen. Dieses Prinzip des Durchregierens funktionierte bereits im Vorfeld der Regierungsbildung nicht, als Merz sein Wahlversprechen brach, die Schuldenbremse schleifte und um die Zustimmung der Grünen betteln musste, die er per Sprachnachricht informieren zu können glaubte.

Bei der Migration hat Merz geliefert, aber damit kein wichtiges Problem gelöst

Auch bei der eigenen Wahl versagte das Top-down-Prinzip, zu viele Abgeordnete der Koalition verweigerten Merz im ersten Wahlgang ihre Stimme. Es scheint nicht so, dass Merz und Co daraus gelernt hätten, dass nicht mal die eigenen Leute par ordre du mufti zum Gehorsam gezwungen, sondern überzeugt werden wollen und es zudem gut ist, auch mit Grünen und Linken im Gespräch zu bleiben. Doch wenn es aktuell darum geht, einen Ausweg aus dem Richterwahldesaster zu finden, werden Letztere nicht einbezogen, erneut setzt man auf „Friss oder stirb“

Ein paar Dinge auf den Weg gebracht

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Für die Zukunft der Regierung, die ja noch am Anfang steht, lässt das nichts Gutes ahnen. Richtig, ein paar Dinge hat Schwarz-Rot auf den Weg gebracht: Milliardeninvestitionen in Infrastruktur und militärische Ertüchtigung, Superabschreibungen, eine Senkung der Energiekosten für Unternehmen. Doch über all das herrschte bereits Einigkeit, die Union hätte diese Punkte auch zu Ampelzeiten mit beschließen können.

Gut, in der Migrationspolitik hat zumindest die Union geliefert was sie versprochen hat: Grenzkontrollen, Zurückweisungen, Abschiebungen. Wobei sich wenig überraschend zeigt, dass diese „Erfolge“ kein einziges wirklich wichtiges Problem lösen, weder die Klimakrise noch die Überalterung der Gesellschaft, im Gegenteil. Und sie tragen auch nicht zum Erhalt der indus­triellen Basis und der Arbeitsplätze in Deutschland bei.

Die wirklich dicken Brocken liegen noch vor der Regierung. Merz hat angekündigt, dass seine Regierung erste Reformen der Sozialsysteme im Herbst angehen will. Die Interessenkonflikte zwischen Schwarz und Rot sind evident – und mit Bastapolitik nicht zu überbrücken.

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Anna Lehmann
Leiterin Parlamentsbüro
Schwerpunkte SPD und Kanzleramt sowie Innenpolitik und Bildung. Leitete bis Februar 2022 gemeinschaftlich das Inlandsressort der taz und kümmerte sich um die Linkspartei. "Zur Elite bitte hier entlang: Kaderschmieden und Eliteschulen von heute" erschien 2016.
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51 Kommentare

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  • Liebe Kommune, Danke für Eure Beiträge! Wegen des hohen Kommentaraufkommens haben wir die Kommentarspalte nun geschlossen.

  • Ein taz-Artikel, in dem einem CDU-Kanzler eine "erschreckend schwache Lernkurve" attestiert wird. Na potzblitz, das kam wirklich unerwartet.

  • Es ist vollkommen klar und war von Anfang an vorhersehbar, dass diese Regierung keine Wende zum Besseren hinbekommen kann. Nach Ausscheiden der FDP und der Weigerung mit der AFD überhaupt nur mal zu sprechen, hat sich Herr Merz vollständig in Abhängigkeit des Linksaußentriplets SPD/Grüne/Linke gebracht. Notwendige und schmerzhafte Reformen sind in dieser Konstellation unmöglich. Damit geht geht die Linksdrift Deutschlands, die mit Merkel begonnen hat und durch die Ampel weiter beschleunigt wurde weiter Richtung Abschwung.



    Darüber mögen die werten Leser und Leserinnen denken wie sie wollen. Ich befürchte, in 3 1/2 Jahren werden wir noch schlechter dastehen als heute.

  • Noch mehr von dieser Regierung, und wir sehnen uns nach der Ampel zurück (nur ohne FDP)!

  • "Wobei sich wenig überraschend zeigt, dass diese „Erfolge“ kein einziges wirklich wichtiges Problem lösen, weder die Klimakrise noch die Überalterung der Gesellschaft, im Gegenteil. Und sie tragen auch nicht zum Erhalt der indus­triellen Basis und der Arbeitsplätze in Deutschland bei."

    Falscher Zirkelschluss: die "Überalterung" der Gesellschaft ist kein Problem sondern eine Chance, das notwendige Degrowth einzuleiten. Damit einher gehen ein notwendiger Rückbau der Industrie und eine Entspannung des Mietmarktes, das Klimaziel wird damit ganz automatisch eher erreicht als wenn wir weiterhin versuchen den Bevölkerungsschwund durch Migration aufzufüllen.

  • Was heißt hier "flache Lernkurve"? Merz und sein konservatives Kabinett ist nicht angetreten, um Neues zu lernen, sondern um Altes zu wiederholen. Heißt also: Adenauer 2.0 oder auch: zurück in die Vergangenheit.

    Um sich ein Bild des ideologischen Zustands von Merz zu machen, empfehle ich seinen jüngsten Auftritt bei der Bundespressekonferenz:

    www.youtube.com/watch?v=5lX5IjtMioA

    Demokratieferne Arroganz im Anzug.

  • Merz blickt auch das mit der Energie nicht.



    500 WEA in Bauernhand will er abreißen, CCS durchsetzen, wo alles voller unterirdischer Kanäle ist, Milliarden in Fusion und Atom versenken.

    Es steht zu hoffen, dass das Volk zumindest durch Vehicle to Grid endlich einen nennenswerten Beitrag leistet.



    Das funktioniert wieder mal nur in Deutschland nicht, wo man auch Netzentgeld bezahlen soll, wenn man das Netz unterstützt, also beim bidirektionalen Laden zwei mal bezahlt.

    Hochnotpeinlich, der Mann.

    Die Ampel war hier kommunikativ schlechter, in der Ausführung aber um Längen besser.

    • @Kaischreibt:

      Meine volle Zustimmung.

  • Sorry vielmals, aber wenn politische Parteien und Politiker eines wohl noch nie waren, dann ist das „lernfähig“.

    Bevor man sich an einem Problem nicht hintereinander verbrannt, verhoben und den Kopf eingerannt hat, setzt kein politischer Lernprozess ein. Noch nie.

  • Es kommt - wie immer auf die Perspektive an in Friedrich Merz seinem agieren, Erfolge zu erkennen. Also in Hinsicht einen totalitären Staat hier in Deutschland zu errichten, nähert Friedrich Merz sich doch konsequent dem gewünschten Ziel von der neoliberal ausgerichteten Industrie, Wirtschaft & Kapitalelite. Rüstungsindustrien schon ganz fix mit über 40 Milliarden Euro geliehenen Steuergeldern [ die noch iwie von den Bürgergeldempfängern reigeholt werden müssen ] zufriedengestellt. Die Bürger um ein paar Euro bezüglich der Strompreis - Bespassung gebracht. Friedrich Merz hat Jens Spahn erstmal bis zur Sommerpause halten können. Bundesverfassungsgericht wird noch versucht nach den Wünschen der Organisation " Neue Rechte " [ übrigens CDU, CSU und AfD von den Ideologien sehr nah ], Bürger sollten einfach einmal in deren Magazin " Junge Freiheit " einen Blick riskieren. Indoktrination der Bevölkerung bezüglich Bundeswehr / Wehrpflicht in die Wege geleitet. Läuft doch...

    • @Alex_der_Wunderer:

      Vollkommen richtige Einordnung.

  • Friedrich Merz CDU will im Herbst mit seinen "Herbst der Reformen" noch sein blaues Wunder erleben. Die Rentenkasse ist marode, die zukünftigen Pensionsansprüche der Beamten mit ca. 2 Billionen Euro haben das Potential zukünftige ganze Haushalte zu sprengen, die Krankenkassen und Pflegekassen sind trotz massiven Beitragserhöhungen notorisch klamm. Dringende Reformen werden vermieden, stattdessen werden staatliche Aufgabenlöcher weiterhin mit versicherungsfremden Leistungen, die den Sozialversicherten "geklaut" werden,gestopft. Wir brauchen zudem dringend eine grundlegende Rentenreform, wo Politiker, neue Beamte und Selbstständige einzahlen. Frohes Schaffen Herr Merz.

  • Gegenfrage: Wer hätte etwas anderes erwartet?

    • @nutzer:

      Stimmt, das einzig positive an der CxU ist, dass sie zum Glück noch nicht so viel kaputt gemacht haben. Aber sie sind schon auf dem bestem Weg.

      • @Bauer Gerry:

        ..."dass sie zum Glück noch nicht so viel kaputt gemacht haben." - Das wird schon noch, grad ist halt Sommerpause.

  • Also ich habe genau so etwas von Merz erwartet und verstehe wirklich nicht, wieso das bei so vielen Menschen anders war. Er hatte doch lange genug Zeit, zu demonstrieren, was er für einer ist und dass bei ihm außer heißer Luft nicht viel zu erwarten ist. Hat sich mir noch nie erschlossen, wieso gerade auf so einen als Kandidat gesetzt wurde. Fachkräftemangel, wo immer du hinschaust?!



    Seine eingeschlagene Richtung als AfD-light war schon immer Anlass zur Sorge, die scheinbar viele Menschen bisher nicht geteilt haben, bzw. ihren Wünschen entspricht.



    Dass aber ernsthaft jemand erwartet haben sollte, dass diese Figur "Kanzler kann", auweia.

    • @Fezi:

      Union halt, was erwarten Sie? Wäre Söder besser gewesen?

  • Ichbin schon erstaunt, lesen zu müssen, dass Frau Lehmann so schreibt, als hätte sie mehr erwartet von dieser 'Regierung'. Dass sie Sprüche klopfen, wie ihre Vorgänger und die Wahlkämpfer sowieso das war doch schon zu Merz' Oppostionszeiten so und daran ist ja auch die Ampel gescheitert, allein schon weil ein abgetauchter



    Finanzminister' , der ja auch wie Trump in den USA lieber kein zu starkes Gemeinw'esen zugunsten Privater zulassen wollte, sich in der eigentlich anstehenden Aufgabenfülle nicht wieder fand. Wenn 'wir' -und ich meine an dieser Stelle sogar mehr als nur die deutsche Gesellschaft (und Wirtschaft)- dann müssten doch Zeichen gesetzt werden, bei der es keine Tabus mehr geben kann, sondern alles dafür getan werden sollte, dass der Klimawandel abgebremst werden muss, koste es, was es wolle. Dass gleichzeitig auch die Frage der ausgleichenden Verteilung des Reichtums, den das kapitalistische System einseitig beeinflußt, neu gestellt werden muß, dafür könnte das von oben gesteuerte, daher undemokratisch organisierte System in China ein Beispiel sein, wo es zumindest zu gelingen scheint, einen großen Teil seiner Bevölkerung aus der Armut zu holen. Umgekehrt wie bei uns.

  • Ja, diese Einschätzung teile. Ehrlich gesagt finde ich nicht mal, dass Merz international eine gute Figur macht.

  • Um einmal Volker Pispers zu zitieren: "Frau Merkel hat keine politische Agenda, sie ist einfach nur gerne Kanzlerin."



    So ungefähr ist Friedrich Merz wohl auch einzuschätzen. Er wollte unbedingt mal Kanzler sein und vermutlich einmal im Leben in "seinem Haus" etwas zu sagen haben, denn zu Hause führt wohl Charlotte das Regiment.



    Erwarten wir also nicht zu viel von ihm und gedulden uns bis er Einsicht zeigt, auch bei noch so schwacher Lernkurve.

  • Die Merz-Regierung erfüllte Erwartungen, die niemand in sie stellte, enttäuschte aber den Rest, vor allem war der rechtsextremer Wahlkampf gegen Geflüchtete und Migranten ernst gemeint, er hat etwas Seltenes, nämlich Nachhaltigkeit, er wirkt sich sogar effektiv auf die Basis der CDU aus. Die wird immer rechter, hasst Migranten.

    Kurz Merz liefert rechtsextreme Ausländerfeindlichkeit gepaart mit Showelementen und echtem Neoliberalismus.

    Lange arbeiten wenig verdienen, nie eine Immobilie kaufen können, Auto gegen Deutschland Ticket tauschen und die 45 bzw. 50 Stunden Woche, dafür Freude über abhebende Flugzeuge mit Geflüchteten, die es nicht geschafft haben.

    Diese Regierung unterbietet eigentlich alles bis hin zu Gerd Schröder, der immer noch der Champion der Verarmung und Degradierung ist.

    Aber diese Regierung wird auch viel Wut und Hass ernten.

    Die Mittelschicht muss obenauf die Aufrüstung bezahlen. Selbst die gemäßigten werden langsam sauer und es geht kaum bergauf. Die Wirtschaft stagniert, kommt nicht in Fahrt, wird durch eine brachiale Diät gedrückt, der positive Effekt ist aber bisher ausgeblieben. Nur die Verarmung und das Arbeiten ohne Wohlstand setzen sich fort.

  • Ein, vielleicht erfolgreicher Aufsichtsratsvorsitzender bei Blackrock, ist und wird nicht automatisch ein guter Bundeskanzler sein. Merz fehlt viel, um jemals auch nur annähernd in die Nähe einer Frau Merkel zu kommen. Auch Scholz hatte Schwächen und machte viele Fehler, aber Merz führt bisher nur die Fehler seines Vorgängers fort. Das ist eindeutig zu wenig für einen Bundeskanzler.

    • @Pico :

      Bei Merz stimme ich Ihnen zu. Aber Merkel? Was hat die denn in ihrer Regierungszeit vorzuweisen. Ziehen wir mal Bilanz:

      - Eine Energieversorgungsabhängigkeit von einem faschistischen Massenmörder, die Deutschland viele Milliarden € kostete und noch kostet.



      - Eine marode Infrastruktur



      - Ein nicht verteidigungsfähiges Land, welches jetzt eine riesige Summe aus dem Haushalt für Militärausgaben verwenden muss und sich auch noch extrem verschulden muss.



      - Ein desaströses Bildungssystem



      - Eklatanter Lehrermangel



      - Renten- und Pflegekassen müssten eigentlich Insolvenz anmelden, ginge dies.



      - Mieten schießen durch die Decke.



      - Das Nazipack gewinnt durch das korrupte System in der Politik immer mehr Zulauf.



      Mir würde bestimmt noch mehr einfallen. Und das das nicht alles nur auf Merkels Inkompetenz zurückzuführen ist, weiß ich auch. Aber in 16 Jahre Regierungszeit hätte man schon einiges anstoßen können.



      Aber für ihr Totalversagen hat sie den höchsten Orden der BRD verliehen bekommen. So ist das in diesem Land.

      • @MC:

        Merkel ist seit fast 5 Jahren aus der Verantwortung. Scholz hatte doch Gelegenheit es zu beweisen. Nichts gelang ihm. Nun ist Merz am Ruder. Im Moment rudert er rückwärts. Insofern war Merkel erfolgreich und wir alle hatten mehr Netto in der Tasche ...

      • @MC:

        Vollste Zustimmung.

    • @Pico :

      Bei BlackRock musste Merz immer "gebrieft" werden, er hat aber dennoch kaum etwas verstanden. Der größte Vermögensverwalter der Welt (BlackRock) hat Friedrich Merz nur als 'Türöffner' benutzt, um Einflussnahme auf die aktiven Politiker in Deutschland zu nehmen. Was Friedrich Merz aber tatsächlich sehr gut kann, ist herablassend über arme Menschen zu reden. Arme Menschen die froh sind, dass sie sich noch ein paar billige Lebensmittel kaufen können, während der ehemalige BlackRock-Lobbyist mit seinem Privatflugzeug 'fröhlich durch die Gegend fliegt' und das klimaschädliche CO2 erhöht.

      Der Ökonom Maurice Höfgen hat in einem seiner 'Kurz-Videos' erzählt, was Merz in seiner Zeit als BlackRock-Lobbyist tatsächlich gemacht hat. www.youtube.com/shorts/uZ3QllWj_kY

  • Offenbar bestand der Plan von Merz darin, mit allen Mitteln Kanzler zu werden, mehr nicht. Es zeigt sich doch an jeder Stelle, dass ihm die intellektuellen und charakterlichen Fähigkeiten fehlen, das Amt auch nur ansatzweise auszufüllen. Mit seinen Statements mag vielleicht beim Bullshit-Bingo Chancen haben, das war’s dann aber auch schon.

    • @Flix:

      Der Plan von Industrie-, Wirtschafts-, & Kapitaleliten war es, Friedrich Merz als Bundeskanzler eingesetzt zu sehen. Hat geklappt...

      • @Alex_der_Wunderer:

        Wenn das der Plan war, sind unsere „Eliten“ aber ausgesprochen anspruchslos.

        • @Flix:

          Hauptsache die Macht wird erhalten und die Milliardenvermögen nicht reduziert. Das Leben der Eliten soll möglichst angenehm bleiben.

          • @Alex_der_Wunderer:

            Genauso ist es. Da gibt es kein Programm außer Mehrung der Milliarden.

            Der Rest ist vollkommen egal.

  • Da Herr Merz offenbar andere politische Prioritäten hat, als Frau Lehmann, dürfte er die geäußerte Kritik als Bestätigung sehen, auf dem richtigen Weg zu sein.

  • Aufgewachsen im Einparteiensystem katholisches Sauerland... Im Dorfe gibt es üblicherweise eine Kirche, einen Schützenverein, einen Karnevalsverein... Die Geburt bestimmt Laufbahn und Flughöhe und und mit einer (Fehl)Zünd-App kann Jungmann sich zünftig in die Lernkurve legen. - Viel Lärm um nichts.

  • Erschreckend finde ich vor allem, dass Herr Merz jenseits des altväterlich-patriarchischen Bastaprinzips aus dem (vor-)letzten Jahrhundert und Hetze gegen Migranten und Bürgergeldempfänger gar keine Ideen zu haben scheint, was er mit diesem Amt und diesem Land anfangen möchte.

  • Hat die taz nicht auch argumentiert, dass eine CDU/SPD Koalition wichtig ist, um den Aufstieg des Rechtsextremismus zu stoppen?

    Während ich schon damals gesagt habe, dass eine Regierung, die vor allem eine Politik macht, wie sie der CDU gefällt, noch schlimmer ist als die Ampel.

    Jetzt hat die AfD in 5 Monaten 5% zugelegt. unter der Ampel hat sie in 3 Jahren 10% zugelegt.

    Die AfD wird noch vor Ende des Jahres stärker als die CDU sein. Wenn nicht endlich eine radikale Änderung der Politik erfolgt.

    Wirksame Maßnahmen, um erheblich mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, um die Lebensmittel und Energie bezahlbarer zu machen, das Gesundheitssystem besser, den Klimaschutz sozial gerecht (d.h. ausschließlich bezahlt von den reichsten 10%) etc.



    Weder die Zurückweisungen an den Grenzen noch die Kürzung des Bürgergeldes werden das erreichen.

    Man darf da eben nicht auf die Partei AdD hören, sonder muss auf die Wähler hören.

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      In Deutschland wird aber seit jeher auf Industrie-, Wirtschafts-, & Kapitaleliten gehört. Die Wähler legitimieren nur die Abgeordneten für die Umsetzung der Interessen der Eliten. So ganz langsam dürfte es eigentlich offensichtlich für Jederman sein - ob nun Christ oder Gärtner...

      • @Alex_der_Wunderer:

        Naja, noch nicht jedem. Aber immer mehr.

        • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

          Aber anscheinend wählen die trotzdem immer die falsche Partei?

          • @mwanamke:

            Oder spielt es fast keine Rolle mehr, wer die Regierung stellt ? Industrie-, Wirtschafts-, & Kapitaleliten " kümmern " sich schon um die jeweiligen Regierenden, damit ihre Interessen umgesetzt werden.

  • "Wirklicher Erfolg" nach 70 Tagen als Kanzler und 3,5 Jahren Ampel-Chaos davor??!



    Die Kritik ist unfair und unbegründet!

    • @Peter Wenzel:

      Unfair? Unbegründet?

      Unfair ist allein der Bruch von Wahlkampfversprechen.



      „Die hart arbeitende Mitte muss endlich entlastet werden“



      „Leistung muss sich wieder lohnen“

      Großspurige Ankündigungen dieses Kanzlers vor der Wahl. Kurz darauf bereits alles gebrochen. Selbiges mit der Schuldenbremse.



      Wie man da auf unfair oder gar unbegründet kommt, erschließt sich mir nicht.

    • @Peter Wenzel:

      “Ampel Chaos” nach 16 Jahren CDU-Versagen davor??!

      Die Kritik ist unfair und unbegründet!

  • Da Herr Merz ja so ein Fan der 90er ist:



    "große Klappe, nix dahinter!"

  • Wir erinnern uns: auf massives drängen der cdsU wurde der Plan der Ampel 60 MRD für Klimaschutzprojekte auszugeben gekippt. Wohingegen sich die Merzregierung mal eben 500 MRD Sondervermögen genehmigen läßt..

    Was hätte die Ampel alles mit diesem Geld bewirken können..







    Und nun erleben wir eine Regierung, die sich nicht an Absprachen hält..die Gelder aus dem Klimafonds in Fossile Projekte steckt, ihre Klientel mit "Geschenken" versorgt..und die "Schwachen" bluten läßt..die es nicht schafft trotz riesiger Geldmittel in Form neuer Schulden, die Stimmung zum besseren zu wenden.

    Eine Regierung die allem Anschein nach die wirklichen Probleme entweder nicht erkennt (besonders die Klimakatastrophe), oder nicht den Mut hat die strukturellen Fragen anzugehen.

    Normalerweise gibt man einer neuen Regierung 100 Tage Schonfrist..aber in diesem Fall ist schon jetzt unverkennbar, daß sie es nicht können..

    Eine Regierung die an der Realität vorbei operiert..und nicht dazu lernt, wird an der Realität scheitern.

    Fragt sich also nur noch: wird das ein (baldiges) Ende mit Schrecken..oder ein Schrecken (vorerst) ohne Ende..??

    • @Wunderwelt:

      "Was hätte die Ampel alles mit diesem Geld bewirken können..." Ach was, die Linken könnnen doch nicht mit Geld umgehen, weiß doch jeder! ;-)

      • @miri:

        Wo waren denn Linke in der Ampel?

  • Merz ist wenig lernfähig. Potz Blitz, wer hätte das gedacht?

    • @petermann:

      Das zum einen. Und: Wie z.B. eine sog. ‚Linke‘ auf die ausgesprochen dämliche Idee kam, ihm eilfertigst den Wunsch von den Augen abzulesen, noch am gleichen Tag (6.5.25) gewählt zu werden - nachdem ihn ja die schlimmen ‚Abweichler‘ in den eigenen Reihen ersma hamm‘ durchfallen lassen - ja, also wirklich ein äußerst schmales Brett, da ‚krachsauer‘ (Bodo R.) zu sein über so einen Schlamperladen, lauter autoritäres Gequatsche à la „Wie will der ein Land einigen, wenn er nicht mal seine Leute im Griff hat?“ Pedantischer ging es kaum, aber klar, auch Rebellen (von ‚Revoluzzern‘ redenwa mal lieber nich) sind halt erstmal deutsch, alles muss seine Ordnung haben, erst die Wahl noch so ordnungsgemäß wie möglich über die Bühne gehen lassen, nach geglücktem 2. Wahlgang dann wieder vehement dagegen sein können, wirkungsloseste Rituale, nörgelnde Bei-allem-Mitmacher und Wenn-„das Land ruft“-Büttel. Jetzt warte ich auf den ersten Kommentar, welcher da sinngemäß lauten wird: ‚Ja, aber was wäre denn die Alternative gewesen?‘

      • @Earl Offa:

        Die Alternative wäre gewesen, dass dieser Wahlgang, dem Protokoll gemäß, an einem anderen Tag stattgefunden hätte.



        Wow, das wäre wirklich ein strahlender politischer Erfolg für die Linkspartei. Man kann kaum beziffern, wie vielen Geringverdiener*innen, Alleinerziehenden, Marginalisierten das substantiell weiter hülfe.

        • @nihilist:

          Habe ich letzteres behauptet? Hätte es den von Ihnen erwähnten Menschen was geschadet? Bzw.: Was hat die Liebedienerei denn genutzt? Die sog. ‚Linke‘ hat sich vermutlich was darauf eingebildet, ein paar Tage von Unionisten im Bundestag durchaus eine Spur freundlicher gegrüßt zu werden, zudem versteigt sich die PdL ja auch zur extrem hirnlosen Parole, „die Brandmauer“ zu sein. Wie das? Vermutlich, indem sie allem sofort zustimmen werden, was sich noch die schlimmsten Rechtsausleger der „c“-Partei so ausdenken, denn merke: Sonst tun‘s ja die ganz rechts. Und dass das vermeintlich „geniale Manöver“ vom 6.5. nicht das Geringste gebracht hat, zeigte sich ja dann bei der bald folgenden Besetzung des secret service Gremiums, als die energische Fraktionschefin nicht zum Zuge kam und dann natürlich empört ins Mikro schnauben konnte; nein, wie schlecht ist doch die Welt, dabei hatte man doch soo viel, äh, staatspolitische Verantwortung gezeigt, hat sich dann auch fett ausgezahlt. Eher bekommt die CDU von anderer Seite zu hören, sie dürfe sich auf keinen Fall von der Li. „erpressen“ lassen bzw. dies sei ja ein Stück weit schon geschehen. Zurück zur Mieterberatung - stimmt die NK-Abrechnung?

    • @petermann:

      ja...ich bin auch total überrascht...die Leute, die Frauen vorschreiben, seit 1 Million Jahren, wie sie sich zu verhalten haben....mich wundert, daß die keine wunden Handgelenke haben...