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Letzte Generation-Blockadeorte geleaktErfüllungsgehilfe der Polizei

Erik Peter
Kommentar von Erik Peter

Bild und B.Z. haben geheime Blockadeorte der Letzten Generationen veröffentlicht. Womöglich half das der Polizei, Blockaden zu verhindern.

Immer im medialen Fokus: Die Letzte Generation Foto: dpa

B erlins Polizei hat am Montag erstmals in nennenswertem Umfang Blockadeaktionen der Letzten Generation verhindert. Zwar gab es über den Tag etwa 40 Straßenblockaden, in 8 Fällen aber konnten Po­li­zis­t:in­nen frühzeitig einschreiten, 5 Blockaden wurden bereits am Morgen verhindert. Zurückzuführen ist das möglicherweise auf die Erfahrungswerte über neuralgische Orte und die verstärkte Präsenz mit Zivilkräften. Eventuell hat die Polizei ihren Erfolg aber noch einem anderen Akteur zu verdanken: Springer.

Die Zeitungen Bild und B.Z. veröffentlichten am Montagmorgen um 7.14 Uhr eine Liste mit 22 geplanten Blockadeorten, von der A100 Beusselstraße bis zur Schönhauser Allee, aufgeführt mit genauen Koordinaten. Die ursprüngliche Überschrift des B.Z.-Artikels: „Hier wollen die Klima-Kleber am heute morgen blockieren“ (Fehler im Original).

Die Ortsangaben stammten von der Letzten Generation selbst: Am Vorabend hatte diese ausgewählten Jour­na­lis­t:in­nen einzelne oder mehrere Blockadeorte und die Startzeit 7.15 Uhr mitgeteilt – stets mit dem Hinweis versehen: „Bitte halten Sie diesen Ort streng geheim und geben ihn unter keinen Umständen öffentlich weiter.“ Möglicherweise erreichtenn diese Informationen die Springer-Redaktion über Umwege.

Mit der Veröffentlichung der Orte, noch bevor sich dort Blockaden bilden konnten, hat Springer nicht nur diese Verabredung gebrochen und damit journalistische Standards verletzt, sondern sich auch zum Erfüllungsgehilfen der Polizei gemacht.

Konkret hatten die eingesetzten Be­am­t:in­nen noch 11 Minuten Zeit, die Informationen zu verwerten. Denn verhindert wurden die Blockaden ab 7.25 Uhr, wie die Polizei auf taz-Anfrage mitteilte. Mindestens an drei der öffentlich benannten Örtlichkeiten war die Polizei den Ak­ti­vis­t:in­nen voraus. Die Liste von Springer habe man „selbstverständlich zur Kenntnis genommen“, sagt die Polizeisprecherin. Gleichwohl seien Polizeikräfte ohnehin an den genannten Örtlichkeiten präsent gewesen. Dass die genauen Koordinaten trotzdem eine Hilfe waren, ist zumindest nicht auszuschließen.

Springer als politischer Akteur

Springer versucht, die Auflistung als Service für Autofahrer:innen, als „Information für die Berlinerinnen und Berliner“ hinzustellen, wie ein Unternehmenssprecher auf Anfrage sagte: „Inwieweit durch diese Informationen die Polizei Blockaden verhindern konnte, ist uns nicht bekannt“, heißt es. Man darf dabei getrost davon ausgehen: Es wäre für Springer kein Problem und wurde genauso einkalkuliert. Überraschend ist das nicht für ein Medienhaus, das Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen – „Klima-Chaoten“ – regelrecht bekämpft und verhöhnt, die Polizei aber gegen jede Kritik verteidigt.

Springers Bestreben, selbst Politik zu machen, schadet nicht nur der Klimapolitik, sondern auch dem Journalismus. Denn dieser verliert auf diese Weise weiter an Vertrauen. Leidtragende sind auch andere Journalist:innen, gerade auch freie Fo­to­gra­f:in­nen, die angewiesen sind auf vertrauliche Infos ihrer Quellen und damit ihr Geld verdienen müssen. Dieser Informationsfluss aber wird gefährdet, wenn die Weitergabe für Ak­ti­vis­t:in­nen eine Gefahr bedeutet. Danke Springer.

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Erik Peter
Politik | Berlin
Redakteur für parlamentarische und außerparlamentarische Politik in Berlin, für Krawall und Remmidemmi. Schreibt über soziale Bewegungen, Innenpolitik, Stadtentwicklung und alles, was sonst polarisiert. War zu hören im Podcast "Lokalrunde".
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40 Kommentare

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  • Wenn ich Springer so aus der Ferne verfolge, sprich Aufsteller mit reisserischen Überschriften oder Artikel wie diesen, festigt sich in mir der Verdacht das die sich inzwischen als AfD- Parteiblatt sehen.

    • @Hansi Hoppel:

      Nö, definitiv nicht: AfDler bezeichnen die Bildzeitung meistens nur als BLÖD und in der WELT wird diese Partei in der Regel scharf kritisiert.

    • @Hansi Hoppel:

      "Springer" ist ja ein ganzer Sack voll Blätter. BILD ist das eine, "Welt" das andere Ende - letzteres auch gut bestückt mit ex-taz-Leuten, die auch dort noch halbwegs Vernünftiges schreiben. Dort schreibt man auch noch im Rahmen der Möglichkeiten gegen die AfD an (nicht vergessen: zwei der vier Springer-Dogmen sind Transatlantizismus und Solidarität mit Israel).



      Aber die Kommentarbereiche... meine Güte, das ist Höckeland. Keine Ahnung, warum man das so laufen lässt.

  • Ähm ich glaube die Springerpresse wird wohl kaum von der LG ins Vertrauen gezogen worden sein - insofern ist der vergiftete Dank des Autors völlig falsch adressiert, nicht BILD und BZ haben der Polizei hier zugearbeitet, sondern eben einer aus dem ausgewählten Zirkel an Journalisten, der - wieso auch immer - sein Wissen Springer zuspielte.



    Die Petze sitzt also im den eigenen Reihen, nicht bei der konservativen Konkurrenz.

  • Naja , die Auswahl der "neuralischen" Orte an denen die "Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer" groß genug ist, um als Blockadeort in Frage zu kommen und entsprechende mediale Aufmerksamkeit zu schaffen folgt "natürlich" logischen Überlegungen und Erfahrungswerten - ein klassischer Fall dafür, dass auch die polizeilichen "Gegner" genau dieselben Überlegungen anstellen können. Und ebenso klassisch geeignet für den Einsatz der so gerne gehypten "künstlichen Intelligenzen"...

    • @Monomi:

      YMMD!



      Das Anwenden der sog. Künstlichen Intelligenz setzt ein Mindesmaß an natürlicher voraus. Sind Sie sich da bei der hiesigen - insbesondere der Berliner - Polizei sicher?

  • Die Polizei ist ein rechtsstaatliches Organ und dessen "Erfüllungsgehilfe" zu sein, wie es die TAZ hier, bewusst negativ konnotiert, beschreibt, ist daher sicher nichts negatives.

    • @Christian29:

      Vielleicht macht es bei Ihnen Klick, wenn Sie das Wort "Erfüllungsgehilfe" gegen "Büttel" oder "Petze" austauschen, gerne mit dem Zusatz "willfährige(r)" versehen.

      Im übrigen steht im Artikel, warum das für ein Mitglied der sog. Vierten Gewalt kein besonders gute Idee ist.



      Aber das Haus Springer schwebte ja schon immer etwas über den Dingen.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Die Diskussionen um solche echt heißen Probleme bitte nicht auch noch so hoch fahren, es wird auch so schon nicht schnell genug cooler.

  • "Mit der Veröffentlichung der Orte, noch bevor sich dort Blockaden bilden konnten, hat Springer nicht nur diese Verabredung gebrochen und damit journalistische Standards verletzt, sondern sich auch zum Erfüllungsgehilfen der Polizei gemacht."

    Butter bei die Fische: HAT Springer irgendwem versprochen, diese Infos geheim zu halten, ja oder nein? Wenn es kein Versprechen gab, ist die Veröffentlichung der Infos nicht mehr und nicht weniger als die AUFRECHTERHALTUNG jounalistischer Standards. Das mag Mitgliedern der Zunft, denen die Differenzierung zwischen "Journalist" und "Aktivist" bei EIGENEN politischen Ansichten abgeht, vielleicht nur schwer begreiflich sein, ist aber tatsächlich so.

    Kontruieren Sie den Fall mal mit umgekehrten Vorzeichen: Die taz erfährt "auf Umwegen", dass irgendein Wirtschaftsboss Jounalisten von Welt, FAZ etc. im Vertrauen offen eingestanden hat, dass man selbstverständlich zur Erhaltung deutscher Arbeitsplätze in der Exportwirtschaft weiter rund um den Globus Beamte, Einkäufer etc. schmiere, was das Zeug hält. Die taz veröffentlicht nicht. Man ist ja schließlich aufrechter Journalist wird sich nicht zum Erfüllungsgehilfen der Politzei machen...

    Klingt DAS realistisch?

    • @Normalo:

      Allein nach dem Wortlaut im Artikel, wie soll ein "Hinweis" eine Verabredung (gemeint ist wohl Vereinbarung) sein?

      • @BluesBrothers:

        Es ist schon durchaus üblich zwischen Quellen und Journalisten, bei solchen "Hinweisen" ein eindeutiges "quid pro quo"-Spielchen zu spielen: Ich geb Dir die privilegierte Info/den O-Ton/den Beweis, den Du für Deine Story brauchst, und dafür schreibst Du nicht, was ich Dir zwar sage, aber gerne unter uns lassen würde. Es gibt einen regelrechten Jargon für die Ausdifferenzierung, wie vertraulich genau die jeweilige Info und ihre Quelle publizistisch zu behandeln sind.

        Hier wäre das "quid" die Vorab-Info gewesen, wo es an dem Tag was über Klebeblockaden "vor Ort" zu berichten geben würde, und das logische "Quo", dass man das erst tut, wenn die Blockade bereits läuft. Quellen halten sonst verständlicherweise mit dem Quid einfach dicht, solange sie das Quo nicht versprochen kriegen, und es ist am langen Ende schon besser für den Informationsfluss, wenn solche Versprechen dann auch verlässlich bleiben. Deshalb bricht man sie nur, wenn die Info ungleich wertvoller ist als das Vertrauen der Quelle (und aller potenziellen anderen Quellen, denen die petzen könnte).

        Nur gilt dieser Deal eben nur zwischen der Quelle und jenen Journalisten, die das Quid ursprünglich von ihr gesteckt bekommen haben. Wenn es zu jemandem durchsickert, der nicht derart "in the know" ist, braucht der sich an nichts zu halten, und es klingt mir jetzt nicht so, als wären die Springer-Jungs und -Mädels zu dem fraglichen "Hintergrundgespräch" eingeladen gewesen. In dem Fall hat die Schuld, wer auch immer es zu ihnen durchgesteckt hat - und die übrigen Geladenen das Pech, dass die LGs ihnen jetzt ALLEN nicht mehr trauen werden, solange unklar ist, wer das war. Daher dann wahrscheinlich auch die erkennbare Wut über die Veröffentlichung: Im Haifischbecken "Hauptstadtpresse" hatten die Springers ihre LG-näheren Kollegen bei den Weichteilen, und sie haben eiskalt zugedrückt - und dabei nebenbei noch ihren Job gemacht...

        • @Normalo:

          Passt! Jetzt plaudern Sie doch nicht alle Geheimnisse des deutschen Journalismus aus! Was kommt als Nächstes? Erklären Sie dem gemeinen Volk, wie oft Interviews im Nachhinein vom Befragten zensi…äh…korrigiert („autorisiert“) werden oder was der Giftschrank der Redaktion ist?

          • @Suryo:

            Um Gottes Willen! Das wäre wieder eine Verletzung journalistischer Standards (Moment - ich BIN ja gar kein Journalist...)! ;-)

  • Das beklagte Bestreben Springers , selbst Politik zu machen und damit dem Journalismus zu Schaden gilt auch 1:1 für die taz. Die regelmäßige Vermischung von Information und Meinungen zu einem Artikel mit der gewuenschten politischen Faerbung ist Standard hier und hat die eigentliche Aufgabe der Presse, naemlich fundiert und neutral zu berichten schon lange verlassen.

    • @Flocke:

      Die freie Presse hat nicht die Aufgabe, neutral zu berichten, das ist ein verbreitetes Missverständnis. Die "Neutralität" wird dadurch gewährleistet, dass es unterschliedliche Blätter mit unterschiedlichen politischen Linien gibt, die der freie Leser parallel konsumieren und sich daraus ein eigenes Bild machen kann. Sonst bräuchte es keine freie Presse, sondern nur eine "neutrale" Oberpressezentrale, die den Inhalt der Meldungen vorgibt.



      Aufgabe der freien Presse ist es jedoch, *unabhängig* zu berichten. Und genau das tut das Haus Springer nicht, wenn es der Polizei zuarbeitet.

  • "...hat Springer nicht nur diese Verabredung gebrochen und damit journalistische Standards verletzt..."



    Ja nee klar, "Springer" hat eine Verabredung gebrochen, an der er gar nicht beteiligt war.



    Nicht etwa ein:e der"ausgewählten Jour­na­lis­t:in­nen". Voll logisch.

  • taz: "Bild und B.Z. haben geheime Blockadeorte der Letzten Generationen veröffentlicht. Womöglich half das der Polizei, Blockaden zu verhindern."

    Nein, die Springerpresse hilft weder der Polizei, noch der unfähigen Politik und auch nicht der klimaschädlichen Wirtschaft. Die "Intelligenzbolzen" der Springerpresse helfen (ohne es zu merken) nur dem Klimawandel, damit der ungestört noch schneller wachsen kann.

    taz: "Springers Bestreben, selbst Politik zu machen, schadet nicht nur der Klimapolitik, sondern auch dem Journalismus."

    Was hat Springer denn mit seriösen Journalismus zu tun? Journalismus bedeutet doch 'die Öffentlichkeit mit gesellschaftlich relevanten Informationen zu versorgen' und nicht die Bürger in die Richtung zu drängen, die von den Reichen und Mächtigen vorgegeben wird.

    • @Ricky-13:

      Ihre Ausführungen basieren auf der Annahme, dass die Blockaden irgeneinen positiven Effekt für das Weltklima hätten. Das sollte man ganz klar als (ausgesprochen strittige) Meinung sehen, nicht als feststehende Tatsache.

      Und jetzt mal ganz banal als Bürger gesprochen: Welche Straßen aktuell mit Klebeaktionen blockiert werden sollen, ist eine "gesellschaftlich relevante Information" par exellence, fachlich eindeutig ein "scoop", wenn man das rechtzeitig rausbringt, bevor die Blockaden stehen. Dass die Aktivisten genau das verhindern möchten, steht auf einem anderen Blatt.

      Eigentlich wrid umgekehrtein Schuh draus: Journalismus bedeutet in der Tat, Informationen weiterzugeben, nicht sie im Interesse irgendwelcher politischer Akteure zurückzuhalten. Wenn sich hier konkret jemand zum Werkzeug macht, dann wohl eher die Journalisten, die brav dichthalten. Die Motivation dafür mag noch so gerade im professionellen Bereich anzusiedeln sein ("Quellenschutz"), aber wenn man schon mit Prinzipien um sich schmeißt, sollte man sie auch sauber anwenden. Un dzu denen gehört eben auch, dass es tendenziell eher einen Mangel als ein besonderes Maß an journalistischem Ethos verrät, wenn man seine Quellen nach deren gusto entscheiden lässt, was veröffentlicht werden darf und was nicht, bzw. sich deren Ziele so zu eigen macht, dass man ihren gusto als eigenen Entscheidungsparameter übernimmt.

      • @Normalo:

        Nein, die Meinung des Users basiert auf seiner Wahrnehmung. Insinuiert wird ja wohl von einer Gegenüberstellung "Straßenblockade pp. vs. Nutzen für die Umwelt", dass ohne Nutzen (wird natürlich nicht wiss., sondern nach den Volksglauben bewertet) jegliche nach eben diesem Volksglauben störende Aktion bzw Maßnahme zu unterlassen sei. Bei den aufgeregten Schreibern, es werden ja nicht alle Meinungen abgebildet, bin ich so mutig zu unterstellen, dass es sich um Leute handelt, die sich wünschen, es könne für sich selbst alles so bleiben, wie es ist. Eben auf dem A.. sitzen.

  • Hätte die taz vertrauliche Informationen aus Polizeikreisen weitergegeben, wie deren konkrete Taktik bei der Ende Gelände Räumung in Lützerath aussieht, wären hier alle über den Investigationsjournalismus begeistert gewesen. Journalismus ist nun einmal auch, Informationen zu veröffentlichen, deren Urheber dies zu vermeiden suchen. Wenn letztere es Vetrauenspersonen gesteckt haben (ich schätze Bildjournalisten sind nicht darunter), dann sind dies die falschen Vetrauenspersonen gewesen, wenn Bild davon erfährt.

  • Wenn man interne Informationen nach außen weitergibt,muß man damit rechnen das diese geleakt werden. Erst recht wenn es sich dabei um Journalisten handelt.

    Und da der Kommentar die Gefährdung des berufswichtigen Informationsflußes beklagt: Quellen-/Informantenschutz ist eine Sache. Doch macht man sich nicht selber strafbar ,wenn man Wissen über ganz konkrete beabsichtigte Straftaten /Ordnungsverstöße nicht weitergibt?

    • 8G
      84985 (Profil gelöscht)
      @Mustardmaster:

      "Doch macht man sich nicht selber strafbar ,wenn man Wissen über ganz konkrete beabsichtigte Straftaten /Ordnungsverstöße nicht weitergibt?"

      Nein.

  • Normalerweise werden Demonstrationen schnöde angemeldet und nicht über die BLÖD-Zeitung "geleackt" 🤪

  • Wer hat eigentlich diesen häßlichen Farbton ausgesucht?

  • Nun handelt es sich hier ja auch nicht um



    Staatsgeheimnisse oder gar um hochsensible persönliche Daten. Hier wird ja so getan, als seien damit irgendwelche Grundrechte der LG verletzt worden.

    • @Suryo:

      Ist es nicht sogar Pflicht eines fdgo-treuen Bürgers die Kenntnis von beabsichtigten Gesetzesverstößen an die Polizei weiter zu geben?



      Klar, wer sein Geld damit verdient darüber zu berichten hat dann natürlich geschäftliche Einbußen.Aber echte Demokraten erkennt man daran das Freiheit und Demokratie ihnen was wert ist! ;-)

      • @Mustardmaster:

        Das sind Ansichten aus der Metternichzeit, nur dass Demokratie damals strafbar war.

  • 1G
    14231 (Profil gelöscht)

    Ich frage mich ohnehin schon seit einiger Zeit, ob nicht langsam jemand auf den Gedanken kam, eine Warn-App für Straßen-Blockaden zu entwickeln. Die "Letzte Generation" ist vor allem die "Generation Social Media". Mit einiger Wahrscheinlichkeit reicht schon Zugang und Auswertung von Telegram-Gruppen und ähnlichem, um Aufschlüsse über anstehende Aktivitäten zu gewinnen.

    Ohne ein sonderlicher Fan der Springer-Medien zu sein, halte ich den Versuch deren Arbeit als unprofessionell hinzustellen, doch für einigermaßen plump. Methoden investigativer Arbeit kennt man mit Sicherheit auch dort. Und wenn man die Veröffentlichung entsprechender Ergebnisse für unethisch erklärt, müsste man die Veröffentlichung der Panama-Papers oder die Auslösung der Flugblatt-Affäre um Aiwanger ebenso verurteilen.

    • @14231 (Profil gelöscht):

      Frage ich mich auch schon lange. Die sind doch alle über Telegram oä organisiert. Bei angeblich hunderten Mitgliedern kann’s doch nicht so schwer sein, zB irgendeinen Mitarbeiter eines lokalen Radiosenders „einzuschleusen“. Es handelt sich doch auch nicht um geschützte Daten, zumal es ja immerhin um Ordnungswidrigkeiten bis Straftaten geht. Es gibt kein Recht darauf, Strassenblockaden im Geheimen zu planen, auch, wenn der Tenor des Artikels das natürlich suggeriert.

  • Ich habe die Zeitrechnung nicht verstanden.

    LG nannte als Startzeit 7.15 Uhr.

    Und um 7.14 Uhr veröffentlichte die BILD. Also genau zum Zeitpunkt des Starts.

    Und die BZ sogar erst um 7.29 Uhr laut Verlinkung.

  • Wenn und soweit die Springer Presse die Informationen über Umwege erhalten hat, dann hat sie keine journalistischen Grundsätze verletzt. Die Verletzung ist dann allenfalls von den direkt informierten Journalisten ausgegangen, welche die Daten an Dritte geleakt haben.

    • @DiMa:

      Sie haben Recht. Ich verstehe nicht, wie es möglich sein soll, eine Verabredung zu brechen, an der man gar nicht beteiligt war. Ich verstehe auch nicht, warum die Veröffentlichung dem Journalismus geschadet haben soll. Denn Zeitungen haben ja die Aufgabe, Informationen zu veröffentlichen. Wenn sie Informationen verschweigen, schaden sie dem Journalismus viel eher. Deshalb verstehe ich auch nicht, warum die Veröffentlichung belegen soll, dass die Bild-Zeitung Politik machen will. Im Gegenteil: Politische Erwägungen sind viel eher zu vermuten, wenn eine Zeitung eine Information verschweigt. Ich will damit nicht sagen dass die Bild-Zeitung keine Politik macht; und es gibt auch sicher genügend Gründe, sie zu kritisieren. Aber die Argumente in diesem Artikel sind nicht stichhaltig, finde ich.

  • Auch wenn der letzte Absatz stimmt, in einem Artikel über eine Gefahr für die Demokratie über wegfallende Verdienstmöglichkeiten zu jammern, nimmt dem Text die notwendige Schärfe.

    • @Herma Huhn:

      Na ja, die Gefahr für die Demokratie ist vielleicht etwas hochgegriffen gewesen.

      Und Springer-Zeitungen sind ja nun auch nicht die einzigen, die versuchen, Politik zu machen.

      Es ist ja nicht so, dass die taz das nie versuchen würde.

      • @rero:

        Sie werten nicht objektiv und vergleichen erfrischend Ungleiches mit immer Gleichem:

        Wenn man eine Reichweite von 240k hat und die einzig richtige politische Einstellung vertritt, ist es gelebtes Durchblickertum und "kritischer Journalismus", wenn man diese Einstellung nach Kräften in seine publizistischen Entscheidungen einfließen lässt. Hat man dagegen eine Reichweite von 7,6 Mio. und redet den Mächten des Bösen das Wort, ist es unprofessionell-politische Agitation.

        Ich bin schockiert, dass Ihnen diese Unterscheidung nicht von selbst klar ist. ;-)

        ...oder es liegt am Gendern... 🤔

        • @Normalo:

          Ohne den ;-) hätte ich die Ironie doch fast Verpasst :-))

  • Da sollte man/frau sich mal bei Springer bedanken. Gut gemacht und wirkungsvoll.

    • @Frankenjunge:

      Ganz meine Meinung!