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Laurie Penny über Kämpfe unter Linken„Warum sollte ich mich bremsen?“

Gender und Race sind die Revolution – und keine Randthemen, sagt die Feministin. Ein Gespräch über das Wort „Bitch“, Objektivität und rechte Bewegungen.

Wenn eine Bitch jemand ist, den Rechte und Sexist*innen als herausfordernd empfinden, dann ist sie eine: Laurie Penny Foto: Sonja Trabandt
Sibel Schick
Interview von Sibel Schick

taz: Laurie Penny, sind Sie eine Bitch?

Laurie Penny: Es scheint so. Zumindest wird mir das häufig gesagt. Eine Bitch ist offenbar, wer sich auf eine Weise äußert, die Rechte oder Sexist*innen als herausfordernd empfinden.

Fordern Sie bewusst Menschen heraus?

Ich versuche nicht, absichtlich schwierig zu sein, aber ich bremse mich auch nicht. Warum sollte ich? Selbst wenn ich dafür eine Bitch genannt werde; der soziale Preis, den ich zahle, um meine Sprache und Meinung nicht abzubremsen, ist viel niedriger als der, den viele andere zahlen.

Es gibt also feministische Autorinnen, die sich bremsen müssen?

Ja, und ich bin dankbar denen gegenüber, die sich hinsetzen und Menschen höflich und freundlich erklären, dass Sexismus existiert, und wir die Geschlechtergleichheit immer noch nicht erreicht haben. Ich selbst kann das nämlich nicht. Mir geht das auf die Nerven.

In Ihrem neuen Buch „Bitch Doktrin“ denken Sie über das schwierige Verhältnis nach, das linke Bewegungen mit Identitätspolitik haben. Zum Beispiel wird häufig argumentiert, es sei nicht der richtige Zeitpunkt für Identitätspolitik, weil es gerade wichtigere Prioritäten gäbe.

Es ist lächerlich. Das Klassenproblem kann nicht gelöst werden, solange das Geschlechterproblem nicht gelöst ist. Der Versuch, Klassenpolitik zu betreiben macht ohne ein Grundverständnis von Reproduktions- und Pflegearbeit keinen Sinn. Gender und Race sind keine Randthemen, die erst nach der Revolution diskutiert werden dürfen – sie sind die Revolution!

Was meinen Sie damit, wenn Sie schreiben: „Jede Politik ist Identitätspolitik“?

Was ist der Klassenkampf anderes als Identitätspolitik? Wenn Marx sagt, man solle sich mit seiner Klasse identifizieren statt mit seinem Vaterland, ist das Identitätspolitik. Und ja, auch rassistische Bewegungen betreiben Identitätspolitik. Aber ich glaube eben nicht, dass es überhaupt einen politischen Diskurs gibt, der nicht irgendwie mit Identität zu tun hat.

Sie kritisieren in Ihrem Buch, dass niemand vorankommt, wenn Linke, Aktivist*innen und Feminist*innen ständig aufeinander losgehen. Wie könnte es anders gehen?

Das weiß ich nicht. Was aber nicht funktioniert, ist so zu tun, als würden die einzelnen linken Bewegungen in allem übereinstimmen. Wir werden immer von unseren ideologischen Unterschieden verfolgt, weil es uns nicht egal ist, was die anderen denken. Ich habe mir das Herz von den Linken viel häufiger brechen lassen als von den Rechten. Es wäre schön, wenn wir uns einigen könnten, aber dafür muss meist was ganz Furchtbares passiert sein, wie zum Beispiel die Amtseinführung Trumps, die zum Women’s March führte.

Sie haben im vergangenen Jahr im Netz für große Empörung gesorgt, weil Sie den US-Rechtspopulisten Milo Yiannopoulos und sein Alt-Right-Umfeld interviewt und begleitet haben.

Persönlich interessieren mich die Meinungen von Milo oder der Alt-Right-Bewegung nicht. Ich weiß, was sie sagen werden. Wir wissen, was sie über Musliminnen sagen, und über Frauen generell. Es ist langweilig, wir haben das alles schon gehört. Deshalb ging es mir nicht um ihre Meinungen. Mich interessiert ihre Denkweise, nach wie vor.

Sie wurden dafür kritisiert, Rechten eine Plattform gegeben zu haben.

Die Frage der Plattform ist ziemlich interessant. Ich finde, dass no-platforming häufig nach hinten losgeht, weil es Menschen, die ausgeschlossen werden, wie Märtyrer aussehen lässt und paradoxerweise mehr Aufmerksamkeit erregt.

In Deutschland wird seit der Kölner Silvesternacht von 2016 sexualisierte Gewalt gegen Frauen so diskutiert, als wäre sie ein aus nordafrikanischen Ländern importiertes Produkt. Beobachten Sie ähnliche Diskussionen in Großbritannien?

Köln wird immer wieder erwähnt. Die Idee, dass sexualisierte Gewalt nur dann existiert, wenn sie von Migranten oder Muslimen kommt, ist weit verbreitet und sehr alt. Sie geht zurück auf die Jim-Crow-Zeit in den US-Südstaaten, auf das Lynchen von Schwarzen Männern mit dem Vorwurf, weiße Frauen vergewaltigt zu haben. Dabei geht es aber keineswegs um die Sicherheit der weißen Frauen, sondern um einen Angriff auf den weißen Mann. Denn weiße Frauen sind Eigentum. Insofern bedeutet auch einvernehmlicher Sex zwischen einer weißen Frau und einem nichtweißen Mann, dass dem weißen Mann gestohlen wurde, was rechtmäßig ihm gehört.

Dazu passt auch die immer noch kursierende Verschwörungstheorie des „White Genocide“, der angeblich von Migration und Integration herbeigeführt wird.

Genau! Die Alt-Right-Bewegung ist besessen von der Eugenik und von der Panik davor, auszusterben. Wenn weiße Frauen Babys mit Männern of Color haben, oder sich gegen Kinder entscheiden, halten die Rechten das für „White Genocide“. Es ist wirklich entsetzlich.

Im Interview: Laurie Penny

30, britische Journalistin, Autorin und Feministin. Sie schreibt unter anderem für den Independent, den Guardian und die Times und twittert unter @PennyRed. Ihr Buch „Bitch Doktrin“ ist gerade auf Deutsch im Nautilus Verlag erschienen. Die Essaysammlung thematisiert unter anderem den Aufstieg der extremen Rechten in den USA und Europa.

Die rechtspopulistische AfD bedient in Deutschland eine ähnliche Rhetorik. Auf Wahlplakaten zeigt sie eine schwangere Frau unter dem Slogan: „Neue Deutsche? Machen wir selber!“

Das klingt total nach Lebensborn! Also diesem SS-Verein, der die Geburtenzahl „arischer“ Kinder erhöhen sollte. Ich habe noch nie eine faschistische Bewegung entdeckt, die nicht vehement gegen Abtreibungsrecht oder die Unabhängigkeit von Frauen ist. Interessanterweise stammt das zum größten Teil aus sexueller Frustration. Der „Islamische Staat“ funktioniert genauso: Junge Männer, die das Gefühl haben, ihnen stehe mehr Sex zu, radikalisieren sich schneller.

Heißt das, dass Gewalt gegen Frauen aus sexueller Frustration entsteht?

Nein, nicht zwangsläufig. Zumal sexuelle Frustration ja jedes Geschlecht betrifft. Ich habe noch keine Person kennengelernt, die glaubt, dass sie genauso häufig Sex hat wie sie eigentlich will, und es genauso läuft, wie sie es sich wünscht. Aber offenbar sind es nur Männer, die das für ein politisches Problem halten. Und die denken, einen Anspruch darauf zu haben, sich das zu nehmen. Ich habe mich seit ein paar Wochen nicht flachlegen lassen, habe aber kein Bedürfnis, aus diesem Grund zu einer Faschistin zu werden. Ich gehe einfach nach Hause, schaue mir „BoJack Horseman“ an und masturbiere, so wie es normale Menschen halt tun.

In Ihrem Buch denken Sie auch über den Begriff „Objektivität“ in den Medien nach. Was für ein Problem haben Sie als junge feministische Journalistin mit diesem Begriff?

Ich habe kein Problem, ich glaube nur, dass diese Objektivität nicht existiert. Mit diesem Begriff wird nur eine Perspektive beschrieben: die eines heterosexuellen bürgerlichen Mitte-rechts-Mannes. Deshalb entsenden viele Medien noch ihre eigenen Reporter zum Beispiel in den Nahen Osten, anstatt mit Reportern vor Ort zu kooperieren – weil der Mensch vor Ort angeblich nicht objektiv sei. Aber wie kommt man bloß darauf? Ich finde, wir können über finanzielle Interessen reden und Befangenheiten. Aber das ist nicht dasselbe wie Objektivität.

Sie sind also prinzipiell für mehr „Ich“ im Journalismus?

Klar. Das Beste, was Journalist*innen machen können, ist ehrlich zu ihren Leser*innen zu sein. Sie sollten transparent machen, wo sie herkommen und wie sie sich selbst in der Welt positionieren.

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41 Kommentare

 / 
  • Man kann alles mögliche zum Problem erklären und dann behaupten, daß das gelöst werden müsse. Ich sehe das völlig anders. Nicht alles, was die junge Dame zum Problem erklärt, ist ein Problem, das mich oder einen Großteil der Bevölkerung auch nur interessieren dürfte. Außerdem klingt das in meinen Ohren auch echt schon ziemlich gaga. Wer von sich behauptet, er wäre eine "Bitch"... Wie sie wohl reagieren würde, wenn ich sie so nenne ?

  • die intellktuellen haben sich derartig vereinnahmen lassen in jeder hinsicht /

    meh als 50 jahre cd(s), d. h. christliche regierung in dre brd bei dem versagen fer kirche allein in den 2weliegen und ihre kontrawissenschasftlichenm lehren, das sagt schon mehr als alles (die phantasie kippt noch ne schippe fiktion drau). die frauen haben die freizeitnutzung uin meine augen auch so ziemlich am untern ende des potentiell moeglichen gehalten, das mus ich schon sagen..

    die irrationalen keampfe und rohen gefuehle pasen gut yur ant rationalen marktwirtschaft, da ist abe auch alles. ansinsten sollte die lewben mehr auf due sichersten und kontrollietesten selbsbestimmungen aufbauen.

  • zuspitzen zur krtitik der christlichen ernaehrehe - direkte finanzielle und familienrechtlich staatlich politsche angelgenheit waere wohl das politsch weiytats noetigste und beste, auch breit buendnisfahig, uebegreschlechtlich .

     

    mit der christlichen ernaeherehe, die ein etwas taktisches, GELFDENTFREMDETES sexualverhalten von frauen

    herbeigefuehrt hat, als gender, privat allein schwer zu knacken, werden viel frauen auch korrumpiert.

     

    der eigenlische kern, vernuenftige, rationale psycholgie auf -tatrakenntnisbasis und neurlogie, physiolgie der koerper und lueste, die auch die rolle der antitodesangst instinkte nutzt, gegen die HYSTERISIERUNG DER WEIBLICHEMN SEXUALITAET, wie sei von dr postysruktralsitschen spinoya-foucault-deleuze linie muehsam etabliert wurde, braucht nur augfgeriffen wrden von den lse n hier, laura pennz selbst inklusive.

  • Jede menge ''mansplaining, oder täusche ich mich ?

  • Auch nach diesem Interview sehe ich nicht, wo Frauen heute noch benachteiligt sind. Vom Gender Pay Gap bleibt so gut wie nichts übrig, wenn man richtig rechnet, und eine "Reproduktionsarbeit" gibt es nicht, da Reproduktion eine freiwillige Entscheidung ist, die in einer überbevölkerten Welt nicht mal besonderes Lob verdient. Frauen, die es ungerecht finden, dass sie die Kinder austragen müssen, können es ja einfach lassen und damit zu Klima- und Umweltschutz beitragen.

     

    Kein Mensch ist heute poch privilegiert, weil er einen Penis zwischen den Beinen hat. Jedenfalls nicht in den Teilen der Welt, die nach feministischer Meinung die eigentlichen Zentren des Patriarchats sein müssten.

     

    Echte Quellen von sozialer Ungleichheit sind zum Beispiel Intelligenz, Schönheit und die ökonomische Situation des Elternhauses. Diese echte Privilegien geraten durch den Bullshit, der als Identitätspolitik bezeichnet wird, aber völlig aus dem Blick.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Thomas Friedrich:

      "Kein Mensch ist heute poch privilegiert, weil er einen Penis zwischen den Beinen hat. Jedenfalls nicht in den Teilen der Welt, die nach feministischer Meinung die eigentlichen Zentren des Patriarchats sein müssten."

       

      Wie das weiße Haus z.B.?

      In D: dürftige Situation bei der Abtreibung, die immer noch unbestrafter Mord ist und wo es ungenügende Möglichkeiten gibt, gender pay gap von 22 %, Reproduktionsarbeit, doch, weil Schwangere und Mütter trotz aller ihrer Anstrengungen später Nachteile im Berufsleben haben.

      Reproduktionsarbeit auch bei Männern, da auch bei ihnen oft Familie zum beruflichen Problem wird, wenn sie auf Montage sind oder im Truck sitzen und mit Ablösen abgespeist werden, da fragen wenige danach.

      Mit entsprechendem Erziehungsgeld wären Familien nicht mehr auf eine Ablöse des Vaters angewiesen und dieser könnte sich einen anderen Job mit gleichem Grundgehalt und besseren Arbeitsbedingungen suchen. Auch alleinerziehende Väter, die es auf dem Arbeitsmarkt und im Leben oft noch schwerer haben als alleinerziehende Frauen, würden davon immens profitieren.

       

      Eine konsequentes feministisches Denken muss letztlich auch alle anderen Geschlechtsidentitäten einbeziehen, wenn es um sexistische Bevormundungsstrukturen geht.

      Das ist dann platt gesagt Queer-Feminismus.

      Gerade erhöht z.B. sich die Feindseligkeit und die Gewalt gegen Trans- und Homosexuelle. Das bringt der erstarkende rechte, patriarchal dominierte Diskurs so mit sich.

       

      Auch Männer werden durch patriarchale Strukturen diskriminiert, nicht nur Schwule oder Queere, auch die alleinerziehenden Männer auf dem Arbeitsmarkt. Sie haben ein Kind? Dann wird's schwierig. Sie sind wohl eher eine Frau und gehören an den Herd, für sie ist der Arbeitsmarkt nicht gemacht.

  • “Aber offenbar sind es nur Männer, die das für ein politisches Problem halten. Und die denken, einen Anspruch darauf zu haben, sich das zu nehmen.”

     

    Das ist genau das was dabei rauskommt, wenn man in Gruppen denkt und worüber sich die Frau weiter oben noch beschwert. Wenn man auf Basis der Handlungen einiger Hundert Asylbewerber alle Asylbewerber als potentielle Vergewaltiger betrachtet dann ist das schlecht. Wenn man das gleiche nicht nur auf Asylbewerber, sondern auf Männer im Allgemeinen bezieht dann ist das völlig in Ordnung. Die Frau setzt ja echt neue Maßstäbe in Sachen Doppelstandards!

     

    “Ich habe kein Problem, ich glaube nur, dass diese Objektivität nicht existiert.”

     

    Objektivität ist, wie das Wort schon vermuten lässt, wenn jemand etwas über den Gegenstand der Diskussion sagt das zutrifft, ohne dabei eine Wertung vorzunehmen. Sekundenkleber hat eine höhere Viskosität als Ziegelsteine ist eine Objektive Aussage. Nur moralisch bewerten kann man nicht objektiv. Daraus sollte man nur nicht den Schluss ziehen das alle moralischen Beurteilungen einer Sache gleich zu gewichten sind.

     

    “… Sie sollten transparent machen, wo sie herkommen und wie sie sich selbst in der Welt positionieren.”

     

    Na da bin ich mit ihr ausnahmsweise mal einer Meinung. Viele Journalisten versuchen nämlich nicht einmal den Anschein von Objektivität zu erwecken.

  • Haupt- und Nebenwiderspruch

     

    Zitat: „Das Klassenproblem kann nicht gelöst werden, solange das Geschlechterproblem nicht gelöst ist.“

     

    Umgekehrt wird ein Schuh daraus:

     

    „Es handelt sich also nicht nur darum, die Gleichberechtigung der Frau mit dem Manne auf dem Boden der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung zu verwirklichen, was das Ziel der bürgerlichen Frauenbewegung ist, sondern darüber hinaus alle Schranken zu beseitigen, die den Menschen vom Menschen, also auch das eine Geschlecht von dem anderen, abhängig machen. Diese Lösung der Frauenfrage fällt mit der Lösung der sozialen Frage zusammen. Es muß daher, wer die Lösung der Frauenfrage in vollem Umfange erstrebt, mit jenen Hand in Hand gehen“

    (August Bebel, Die Frau und der Sozialismus, Zürich 1879)

     

    A propos: Was, in Bebels Namen, soll das große „I“ inmitten der Berufsbezeichnung für die Interviewerin Sibel Schick in der Seitenleiste? Im Plural mag ja diese gendersprachliche Albernheit ja noch entfernt und an den Haaren herbeigezogen als plausibel erscheinen, aber im Singular?

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Reinhardt Gutsche:

      Kann mensch diesen Streit nicht einfach sein lassen?

      Was von beidem nun "der Ursprung" ist, Kapitalismus oder Sexismus, das ist für mich wie die sprichwörtliche Frage nach dem Huhn und dem Ei.

      Ich gehe vielmehr von einer Vielursprünglich aus.

      Das macht auch Derrida in "seiner" Dekonstruktion, die als Methode der Identitäts- und Genderforschung grundlegend ist.

      Es wäre meiner Meinung langsam mal an der Zeit für Marxist*innen wie für Feministinnen ihre einseitige theoretische Ausrichtung zu beenden und den metaphysischen Streit dadurch zu beenden, dass sie die eigene Erfahrung und die eigene Geschichte als genau so wichtig für die eigene politische Ansicht anerkennen, wie das theoretische Wissen, das sie sich angeeignet haben.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Es wäre wirklich Zeit zu erkennen, dass Probleme, die alle Menschen haben, eben nicht dadurch gelöst wird, wenn sich auf die spezifischen Probleme mancher Gruppen fokusiert wird.

         

        Aber ob das wirklich ein politischer Streit ist bezweifle ich. Es geht doch in erster Linie um Futternäpfe von akademischen Kreisen. Da sind "Genderthemen" äußerst lukrativ. Inhaltlich bringt diese Debatte niemanden weiter.

  • Schon klar: Die Frage, wer oder was eine bitch ist, ist – wie letztlich alle Zuschreibungen – eine Machtfrage. Eine mit Tradition. Herren durften ihre Sklaven ungestraft beschimpfen, Könige ihre Untertanen, Männer ihre Ehefrauen, Eltern ihre Kinder, Vorgesetzte ihre Mitarbeiter und so weiter. Umgekehrt war das nicht möglich. Macht wurde und wird immer auch disziplinarisch genutzt. Es hatte also meistens schlimme Konsequenzen, zurück zu schimpfen in Richtung des Höhergestellten.

     

    Wenn Menschen heutzutage gewisse Machtgefühle pflegen können, indem sie „die da oben“ pauschal beleidigen, ist das also auch so was wie eine Revolution. Es bedeutet nämlich, dass Macht nicht mehr so oft missbraucht wird wie früher. Es bedeutet leider auch, dass Frust nicht mehr auf einer Barrikade enden muss, sondern im Internet verpuffen kann.

     

    Ja, der Preis, den man zu zahlen hat, wenn man sich nicht an Sprachregelungen hält, kann hoch sein. Der Preis allerdings, den man zahlt, wenn man es tut, ist deutlich höher. Im Übrigen waren wir schon mal weiter. Schwarze US-Amerikaner haben uns vor etlichen Jahrzehnten vorgemacht, dass es ein Ausdruck von Selbstermächtigung sein kann, wenn die Geschmähten nicht zurück geifern, sondern sich das angebliche Schimpfwort aneignet und emotional umwidmet. Wahrscheinlich mag der weiße Mensch bloß nicht so gerne lernen von einem anders Kolorierten. Er schützt ihn lieber vor sich selbst. Mit blöden Sprechverboten.

     

    Ach ja, eins noch: Interessanterweise müssen sich anglophile Männer, die beschimpft werden, son of a bitch nennen lassen. Sie sind also nicht einmal selber Miststücke, Hunde, Männchen, Böcke oder Rabenaas, sondern nur deren Junge. Kann man eigentlich noch tiefer sinken in der Achtung seiner Mitmenschen? Als Frau eigentlich nicht.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @mowgli:

      Zum Thema Macht und Disziplin:

      Foucault beschreibt auch Praktiken wie das Zähneputzen, das beinahe jede*r in unserer Kultur praktiziert. Dazu gehört eine gehörige Portion Disziplin. Beim Aufkommen der Wehrpflicht wurde das Zähneputzen im Rahmen des Drills bei den Männern leiblich eingeschrieben.

      Bei Frauen findet die leibliche Einschreibung traditionell über das Schönheitideal- und das körperliche Selbstbild als Mutter statt. Später kommen die "Waffen" der Frau hinzu.

      Dieser Unterschied in der Erziehung zeigt sich auch in Forschungen über den geschlechtlichen Unterschied in der durchschnittlichen Lebenserwartung.

      Rassistisch wird die Diskussion, wenn gesagt wird, man solle Zähneputzen wegen der "Volksgesundheit" oder - im kapitalistischen Sinne - damit die Krankenkasse den Zahnersatz nicht zahlen muss.

      Aber im Sinne der Selbstmacht geht es in der Werbung meistens nur abstrakt um "Gesundheit" und "kräftig zubeißen" oder negativ um Zahnbeschwerden aller Art.

      Ich habe die Erfahrung gemacht, dass schlechte Zähne bei Männern weit öfter vorkommen als bei Frauen und uch denke, das hat auch etwas mit dem positiven, d.h. auf Selbstachtung ausgelegten Körperbild zu tun, das den meisten Frauen vermittelt wird.

       

      Bei Männern ist die Lage viel schwieriger. Da ist es nicht so wichtig, auch schön zu sein und sexy. Das liegt auch an Erwartungen von jenen Frauen, denen der soziale Status immer noch wichtiger ist als die Person.

      "Loser" gibt es nur in "männlich". Bei Frauen ist der Name für diesen Typ Mensch "Opfer". Mal etwas übertrieben gesagt.

      Im Zuge der Selbstermächtigung über den eigenen! Körper ist es für viele Männer auch nicht leicht, das negative Verhalten ihrer Geschlechtsgenossen zu ertragen und den damit verbundenen Diskurs vielleicht mitzugestalten, die verdächtigenden und damit abwertenden Blicke, die sie als Mann auch treffen, nicht allzu persönlich zu nehmen.

      Ohne dass das auf das eigene Selbstwertgefühl und das Körperbild negative Einflüsse hat, ist das auch schwer.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    "Die Idee, dass sexualisierte Gewalt nur dann existiert, wenn sie von Migranten oder Muslimen kommt, ist weit verbreitet und sehr alt. Sie geht zurück auf die Jim-Crow-Zeit in den US-Südstaaten, auf das Lynchen von Schwarzen Männern mit dem Vorwurf, weiße Frauen vergewaltigt zu haben. "

     

    Das ist doch Schwachsinn.

    Dafür brauchen die Europäer kein amerikanisches Vorbild, das kriegen die schon ganz von allein hin.

     

    Wenigstens hat sie noch den Mut, von Revolution zu reden, nicht wie Hedwig Richter gestern in der taz.

     

    "Der Versuch, Klassenpolitik zu betreiben macht ohne ein Grundverständnis von Reproduktions- und Pflegearbeit keinen Sinn. Gender und Race sind keine Randthemen, die erst nach der Revolution diskutiert werden dürfen – sie sind die Revolution!"

     

    Ich glaube, sie verengt den Blick zu sehr.

    Die Theorie der leiblichen Einschreibungen stellt keine Prioritäten auf, was den gesellschaftlichen Ursprung von Diskriminierung angeht.

    Neben Rasse und Geschlecht gibt es zB.:

    Look-ismus - Diskriminierung wegen des Aussehens, kenn ich persönlich zur Genüge.

    Age-ismus - hier ist das Alter das Problem, jemand ist zu jung oder zu alt, um "dazu" zu gehören.

    Klass-ismus - eigentlich müßte das Habitus-ismus heißen, weil nach dem Klassenhabitus diskriminiert wird, gibt es in beide Richtungen.

     

    Aber das letzte Beispiel ist nicht wie die anderen.

    Bei den Afrikanern kamen irgendwann Europäer und hat gesagt: "ihr" seid "schwarz", also haben wir das "Recht", euch zu versklaven.

    Beim Geschlecht hat eine Priesterschaft zur Bevölkerungskontrolle gesagt: "ihr" seid Mann und Frau, der Mann bekommt den Speer, die Frau das Baby, seid monogam und mehret euch zum Wohle "Gottes".

    Auf dem Schulhof kommt ein Bulli und sagt: deine Fresse passt mir nicht.

     

    Aber mit der Klasse ist das was anderes. Die geht auf die Marx'sche Analyse (!) des Kapitals zurück und bezieht sich auf die Stellung im gesellschaftlichen Produktionsprozess, im Hinblick auf des Eigentum an den Produktionsmitteln und den Profit.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Denken wir Reproduktions- und Pflegearbeit einmal konsequent kapitalistisch.

       

      Dann heißt das, eine Schwangere hat eine Arbeitsstelle als Schwangere angenommen und arbeitet für ... - ja für wen eigentlich?

      Für wen ist das Kind denn da? Nach meiner Auffassung erst einmal für sich selbst und das eigene Glück. Aber in der kapitalistischen Denkweise ist das Kind da, um einmal eine "Fachkraft" zu werden und eine "Nachfrage" zu erfüllen. Das ist "Glück". Burkhard Jung (SPD) drückt es so aus: Für den Massenmenschen in der "Massenarbeitslosigkeit" gibt es die Logistikbranche.

      .

      Mit dem Antritt des Berufs "Schwangere" bekommt konsequent kapitalistisch gedacht die Frau neben Rechten auch eine zunehmende Zahl an Pflichten, auch den eigenen Körper betreffend. Das besondere Schutzrecht des Kindes läßt sich kapitalistisch so auslegen, dass es tendenziell das Recht von Frauen über ihren Körper aushebelt.

      Dann gilt es nicht nur, die eigene Leistung akribisch zu dokumentieren, wie im Altenheim die Pfleger*innen es tun. Es werden körperliche Untersuchungen über den Fitnessgrad der Schwangeren angeordnet, ein Bewegungs- und Ernährungsplan wird erstellt und mit Smart-Watch und Bluttest wird auch kontrolliert, ob die werdende Mutter diese Pläne denn umsetzt. Wenn sie nur ungenügend ihre Pflichten erfüllt, gibt es eine "Einladung" zum Gespräch beim "Frauencenter" und Leistungskürzungen. Bei Verweigerung der Zusammenarbeit mit dem "Arbeitgeber" wird eine Konventionalstrafe fällig.

       

      Die Überwachung der Schwangeren wird dann auch irgendwann "liberalisiert", d.h. an Firmen vergeben, die das ganze effektiver machen und auf Gewinnbasis arbeiten. Die Effektivität wird an der späteren Leistungsfähigkeit der Kinder als Sozialkapital gemessen und die Schwangerschafts-Firmen bekommen dadurch dann besonders viele Boni, wenn sie besonders viele reiche Frauen unter Vertrag haben, die deswegen auch bei diesen Firmen mehr Leistungen bekommen.

      Erziehungsgeld gibt's natürlich auch, ein halbes Leben lang.

  • Ich kenne Laurie Penny aus einem Gespräch und bin ein ganz großer Fan von ihr. Laurie Penny zeichnet ihren Charakter nicht dadurch, indem sie ungebremst daher labbert, sondern durch Zorn und Empörung, die in ihr steckt, um die Unverschämtheiten dieser Welt ansprechen.

    In Gewisser weise folgt Laurie Penny dem Appell des großen Menschenrechtsaktivisten Stephane Hessel der junge Menschen stets aufforderte: „Empört Euch!“

    Besonders ehrenwert ist ihre Haltung gegen die israelischen Menschenrechtsverletzungen gegenüber den Palästinensern und der Aktion Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen ( BDS) gegen Israel, die ich ebenfalls seit Jahren mit Sach- und Geldleistungen unterstütze. Laurie Penny Du bist ein ganz toller Typ.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Nico Frank:

      " Laurie Penny Du bist ein ganz toller Typ."

       

      Ne ganz tolle Type, wa!

       

      Na wenn das nicht auf den Punkt bringt, dass dem Herrn Frank Feminismus mehr oder weniger Jacke ist, aber jeder oder jede, der oder die gegen Israel ist, warum auch immer, schon ein ganz toller Typ ist.

       

      So gesehen, ist die Hamas ja eigentlich auch ein ganz toller Typ.

      • 2G
        25726 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Troll, Troll, Trollala, der Hawkins Jim geifert wieder recht(s) wunderbar.

    • @Nico Frank:

      Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

      • 2G
        25726 (Profil gelöscht)
        @Neinjetztnicht:

        Auch die Wiederholung von Diffamierungen machen diese nicht zur Wahrheit. Getretener Quark wird breit(bart), nicht stark.

         

        Aber vermutlich brauchen Sie das zur Aufrechterhaltung Ihres menschenverachtenden Weltbildes.

        Herzlichen Glückwunsch.

  • "In Deutschland wird seit der Kölner Silvesternacht von 2016 sexualisierte Gewalt gegen Frauen so diskutiert, als wäre sie ein aus nordafrikanischen Ländern importiertes Produkt."

     

    Die sexuelle Gewalt und wie sie sich dort in kurer Zeit geballt manifestiert hat, war bisher einmalig in der deutschen Kriminalgeschichte.

     

    Insofern sollte man hier nichts verharmlosen. Das gilt übrigens auch für kommunistische Phrasen und Rhetorik wie "Klassenproblem".

  • Ist die Aufhebung kapitalistischer Ausbeutung ein geeignetes Mittel, um Geschlechterdiskriminierung zu bekämpfen? Könnt schon sein.

    Ist Gendergebitche das geeignete Mittel, um die Unterdrückung (aller) Lohnabhängigen zu bekämpfen? Bitte ehrlich

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    "Ich habe noch nie eine faschistische Bewegung entdeckt, die nicht vehement gegen Abtreibungsrecht oder die Unabhängigkeit von Frauen ist."

     

    Die Nazis haben die Abtreibung bei "Arien" zu verhindern gesucht und mit höheren Strafen belegt, "jüdische" Kinder konnten jedoch ohne Strafe abgetrieben werden. Aber womöglich meint sie mit Faschisten eine Gruppe, die sich aus rechten CDU-, SPD-, Grünen- und sonstigen Rechten zusammensetzt.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Das Zitat und Ihr Beispiel aus dem Dritten Reich widersprechen sich doch überhaupt nicht.

       

      Laurie Penny hat das Wort "alle" nicht verwendet. Diesen Anspruch haben Sie höchstselbst hinein interpretiert.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Sonntagssegler:

        Wenn sie noch nie eine faschistische Bewegung entdeckt hat, hat sie 1. die Nazis übersehen und 2. suggeriert sie damit, dass sie auch glaubt, keine entdecken zu werden. Der Anspruch auf die Totalität ist also sehr wohl vorhanden, die Aussage zudem faktisch falsch.

  • Nicht jede Politik die “igendwas mit Identität” zu tun haben kann ist automatisch auch Identitätspolitik. Identitätspolitische Strömungen sind nur jene, welche ihre politschen Interessen _primär_ an den Interessen einer sogenannten Gruppe orientieren.

    Dabei ist es oftmals höchst fraglich, warum sich Frauen, Homosexuelle oder Schwarze als solche überhaupt organisieren sollten, insofern sie nicht explizit vom Gesetzgeber diskriminiert werden. Dennn sonst ist Identitätspolitik impliziter Rassismus, Sexismus,… denn wenn z.B. Schwarze und Weiße sich nicht inhärent unterschieden dann ergibt Identitätspolitik keinen sinn.

    Identitätspolitik wird dann unweigerlich zu einer Art Gegenrassismus, die mich gerne mal an den Kindergarten erinnert. Frei nach dem Motto: Es hilft zwar niemandem, aber wenn du, oder irgendjemand der dir ähnlich sieht, doof zu mir bist dann bin ich auch doof zu dir und das ist dann gerecht!

     

    Menschen die Idenitätspolitik betreiben sind oft Gruppendenker und Feinde von Freiheit und Individualität. Das gilt für beide politischen Lager. Ich für meinen Teil habe mit einer lesbischen, chinesischen Informatikerin vermutlich mehr gemeinsam als mit einem weißen, heterosexuellen Soziologen. Diese “Gruppen” hervorzuheben, dazu anzuhalten in ihnen zu denken und auf ihrer Basis eine Opfer-Hierarchie aufzubauen ist nicht progressiv, sondern reaktionär und gefährlich!

  • Mir erschließt sich nicht, welche Relevanz die Aussage, Identitätspolitik sei nicht nur ein Randthema der Revolution, sondern sie sei die Revolution, haben soll. Gesamtgesellschaftlich betrachtet (und nur dieser Winkel ergibt praktischen einen Sinn) ist die Revolution selbst ein totales Randthema. Was soll also die Haarspalterei?

     

    Insofern scheint mir die Positionierung von Frau Penny nur als ein weiteres Beispiel Sektiererei und sonst gar nichts. Dazu kommt noch die bei Sektierern häufig anzutreffende Einstellung zum Konzept der "Verständigung" mit möglichen Mitstreitern: "Vorschlag zur Güte: Wir einigen uns freundschaftlich und in gemeinsamer Überzeugung auf MEINE Position und Priorisierung (und ich bin Euch im Gegenzug nicht mehr böse, dass Ihr dazu nicht sofort bereit wart) - super Kompromiss, oder?"

  • Frau Penny bemängelt also die Objektivität der Medien. Geschenkt, kein Medium kann völlig objektiv sein, da es keine Definition der Objektivität gibt. Deswegen darauf zu verzichten Reporter in fremde Länder zu schicken, wäre allerdings nicht nur fahrlässig sonder dumm. Sie verzettelt sich in ihre Gender/Feminismus/Bitch-Debatte und vergisst die ureigenste Aufgabe des Journalisten: die Recherche. In einer Zeit der schnellen Medien geht offenbar Quantität und einfache Verfügbarkeit vor journalistischem Handwerk. Der Doyen der Nahostpolitik, Peter Scholl-Latour konnte nur so kundig über die Region berichten, weil er vor Ort war, das Vertrauen von Menschen gewann und sich eine Meinung bildete. War er objektiv - sicherlich nicht, aber er verfiel auch nicht in den Befindlichkeitsjournalismus bei der Autor scheinbar wichtiger ist als das Thema. Die Lücke die er hinterlassen hat, wird wohl nicht mehr geschlossen werden.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Frank Stippel:

      "Das Klassenproblem kann nicht gelöst werden, solange das Geschlechterproblem nicht gelöst ist."

       

      Da klingt an, dass erst das Geschlechterproblem gelöst werden müsse, damit man das Klassenproblem lösen könne. Oder ist es vielmehr als gleichzeitige einander bedingende Lösung zu verstehen?

       

      Jedenfalls sehe ich keine Möglichkeit, eines dieser Probleme zuerst zu lösen, denn es ist ein und dasselbe Problem, das bloß in zweierlei Ausprägungen wahrgenommen wird.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Frank Stippel:

      Scholl-Latour hat hier den Erklärbär für die arabische Welt gegeben. Das hätte genauso gut oder viel besser ein Araber vermocht. Nur: wir hatten in der Geschichte der Bundesrepublik kaum Reporter, die aus den Regionen kamen, aus welchen sie berichteten. Heute schickt man offenbar gerne welche dahin, die hier sozialisiert wurden, aber ihre Wurzeln dort haben. Auch das ist kein triftiges Bild, sondern stets ein mehr oder weniger durch unsere kulturelle Brille vermitteltes. Ich vermisse in Bezug auf Scholl-Latour übrigens keineswegs seine Analyse, der ich nie recht Glauben schenken konnte (obwohl weitgegend ahnungslos den Kulturkreis betreffend, aus dem er berichtete), sondern seine lustigen Inszenierungen als international versierter Oberlehrer des "Deutschen Volkes".

      • @849 (Profil gelöscht):

        Der arabische Erklärbär wäre aber nicht halb so effektiv gewesen, wenn er nicht genauso fundierte Kenntnisse über unsere europäische Welt gehabt hätte, wie Scholl-Latour über die seine. Denn um jemandem etwas erklären zu können, muss man erst einmal wissen, was der Erklärung bedarf. Es sind genau die kulturellen Selbstverständlichkeiten, die niemand innerhalb der jeweiligen Kultur kritisch hinterfragen würde, die Außenstehenden die größten Rätsel aufgeben.

  • "Ich habe mich seit ein paar Wochen nicht flachlegen lassen, habe aber kein Bedürfnis, aus diesem Grund zu einer Faschistin zu werden. Ich gehe einfach nach Hause, schaue mir „BoJack Horseman“ an und masturbiere, so wie es normale Menschen halt tun."

     

    Damit ist alles gesagt, was Laurie Penny transportieren möchte: "Lass Dich nicht flachlegen und masturbiere statt dessen!" ... und so masturbiert sie halt die ganze Zeit vor sich hin und lässt die ganze Leserschaft daran teilhaben ...

    • @TazTiz:

      das ist eine wunschinterpretation ihrerseits.

      • @nutzer:

        Wieso "Wunschinterpretation" ? Sie sagt es doch explizit.

        • @Thomas Schöffel:

          Geht auch eher darum, dass das nicht ihre Kernaussage ist und sicher nicht ihre Botschaft an die Welt... ist das denn so schwer?

          • @Neinjetztnicht:

            Also "eher". Sicher sind Sie also da auch nicht. Und wieso glauben Sie, daß wenn sie das sagt, nicht ihre Kernausssage ist. Sind Sie irgendwie dazu berufen, uns das abzunehmen oder wie ? Wer entscheidet denn das ? Wir können hier alle lesen.

    • @TazTiz:

      Ist das wirklich das Einzige was Sie aus dem Interview mitnehmen? Das wäre ziemlich traurig!

      • @Neinjetztnicht:

        Haben Sie wirklich mehr daraus ziehen können?

        • @TazTiz:

          Schon, und ich bin mit vielem auch nicht so ganz einverstanden, besonders bezüglich identitärer linker "Politik" und Klassenkämpfen.

          Ich höre da raus, das sie kein Bock hat sich auf eine Art "Alice Schwarzer -Feminismus" einzulassen. Sie hat kein Bock immer freundlich und verständnisvoll zu sein. Was ich wiederrum für richtig halte...

          Ihr Engagement für die BDS-Kampagne finde ich allerdings ekelhaft. Warum wurden dazu keine Fragen gestellt?

          What ever, das letzte worum ich mir Gedanken mache, ist das Masturbationsverhalten von ihr...

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Neinjetztnicht:

            "das letzte worum ich mir Gedanken mache, ist das Masturbationsverhalten von ihr."

             

            TMI?

            • @849 (Profil gelöscht):

              Häh?

              • @Neinjetztnicht:

                TMI= "Too Much Information"...