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Kommentar KanzlerinmehrheitMerkels Härte

Ulrich Schulte
Kommentar von Ulrich Schulte

Für Merkel war der Griechenland-Gipfel ein voller Erfolg. Auch im Bundestag wird es nicht genug Stimmen geben, die ihr den Sieg nehmen könnten.

Angela Merkel mit den Altkanzlern Georg Kiesinger und Ludwig Erhard im Rücken. Foto: dpa

F ür Angela Merkel ist das Ergebnis des Griechenland-Gipfels ein großer Erfolg. Wie groß, wird erst zu erkennen sein, wenn sich der Pulverdampf der Krisentage verzogen hat. Alles läuft darauf hinaus, dass die Griechen neue Milliardenhilfen bekommen. Athen bleibt im Euro, ein Grexit, den die Bild-Zeitung und viele Kritiker in Merkels Union herbeigesehnt haben, findet nicht statt. Für diese strategische Grundsatzentscheidung verdient Merkel Respekt. Die mächtigste Frau Europas hat es vermieden, als Kanzlerin in die Geschichtsbücher einzugehen, in deren Ära die Eurozone zerfällt.

So viel zum Lob. Inhaltlich ist der Kompromiss, den Merkel aushandelte, so brutal, dass er diesen Namen eigentlich nicht verdient. Griechenlands Regierung steckt in Zukunft in einem neoliberalen Zwangskorsett, das sie innenpolitisch entmachtet. Alexis Tsipras wurde zum Erfüllungsgehilfen der EU-Institutionen degradiert.

Diese Entdemokratisierung hat Merkel nicht nur gutgeheißen, sondern aktiv gefördert, indem sie das erpresserische Gebaren ihres Finanzministers unterstützte. Die Kanzlerin nimmt außerdem in Kauf, dass die Not der griechischen Bevölkerung größer wird. Mehrwertsteuererhöhungen treffen vor allem arme Menschen, weil sie ihr ganzes Geld in den Konsum stecken müssen.

So absurd es klingt: Von dieser kalten Härte profitiert Merkel. Ihr Deal ist geeignet, um an ein verbreitetes Vorurteil der Deutschen anzuknüpfen. Viele BürgerInnen haben eine Erzählung verinnerlicht, die längst nicht nur Bild in die Köpfe hämmert: „Diese faulen Luxusgriechen haben unsere Steuermilliarden eigentlich nicht verdient!“

Merkel kontert das Klischee, indem sie Athen mit brutalem Druck den deutschen Weg aufzwingt – eine Agenda 2020 als volkswirtschaftliches Allheilmittel. Man muss kein großer Prophet sein, um vorherzusehen, dass diese sehr deutsche Methode eine breite Mehrheit im Bundestag finden wird.

Mitleid für die SPD

Die SPD kann einem fast leidtun, so hilflos wirkt sie angesichts von Merkels Agenda. Sigmar Gabriel hat versucht, mit markiger Rhetorik die Wut des kleinen Mannes zu bedienen. Bisher ist diese Strategie gescheitert, die SPD liegt in Umfragen wie betoniert bei 25 Prozent. Am schlimmsten aber muss für den SPD-Chef sein, dass ihn Merkel und Wolfgang Schäuble bei der wichtigsten Operation des Krisengipfels ignorierten.

Eine solche Ironie kann man sich ja wirklich nicht ausdenken. Noch am Wochenende glaubten nervöse Sozialdemokraten, ihr Chef unterstütze neuerdings einen befristeten Grexit. Gabriel hatte auf Facebook kundgetan, ihm sei ein entsprechender Vorschlag von Schäuble „natürlich bekannt“. Sie glaubten das auch deshalb, weil ein Grexit durchaus zu Gabriels scharfen Wortmeldungen in der Vergangenheit gepasst hätte. Wenig später ließ er seine Sprecherin mitteilen, mit ihm sei nicht abgestimmt gewesen, dass Schäuble den Grexit beim Krisengipfel offiziell als Option vorschlagen wollte.

Vizekanzler Gabriel wird wie Luft behandelt.

Einfach gesagt: Merkel und Schäuble behandeln den Vizekanzler wie Luft, wenn es um die wirklich wichtigen Dinge geht. Was dies für die Arbeitsfähigkeit der Bundesregierung bedeutet, sei dahingestellt – das wäre ein anderes Thema. Gabriel steht jedenfalls in der Griechenland-Frage wie ein machtloser Maulheld da. Dieses unwürdige Schauspiel wird mit der Pointe enden, dass die SPD-Fraktion Merkels Deal im Bundestag mit großer Mehrheit mittragen wird.

Auch die Grünen werden „Ja“ sagen

Und die Grünen? Ihr Spitzenpersonal verurteilte Schäubles Grexit-Drohung zwar scharf, die Rede war gar von einem „historischen Fehler“. Allerdings spricht viel dafür, dass sich die Ökopartei auf solche Stilkritik beschränkt – und Merkels Gipfelergebnis am Ende stützt. Eine Ablehnung werde man den Abgeordneten keinesfalls empfehlen, heißt es bereits in der Fraktionsspitze. Ein kritisch verbrämtes Ja wäre auch nur konsequent, schließlich haben die Grünen in den vergangenen Jahren alle europapolitischen Sparrunden mitgetragen.

Über all dem schwebt natürlich längst die Koalitionsfrage. Viele grüne Spitzenleute hoffen darauf, ab 2017 an Merkels Seite zu regieren. Und der erwartbare Vorwurf der Konservativen, die Grünen seien europapolitisch unzuverlässig, würde da nur stören. So bleibt nur die Linke übrig, die auch dieses Mal gegen Merkels Kurs stimmen wird. Vielleicht ist dies das Erschütterndste an dem deutschen Europa-Diskurs. Merkel dominiert ihn so sehr, dass sich kaum noch jemand traut, ernsthaft zu widersprechen.

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Ulrich Schulte
Leiter Parlamentsbüro
Ulrich Schulte, Jahrgang 1974, schrieb für die taz bis 2021 über Bundespolitik und Parteien. Er beschäftigte sich vor allem mit der SPD und den Grünen. Schulte arbeitete seit 2003 für die taz. Bevor er 2011 ins Parlamentsbüro wechselte, war er drei Jahre lang Chef des Inlands-Ressorts.
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53 Kommentare

 / 
  • Ok - Ladehemmung totalite - a modzes!¡

     

    Denn mal andersrum:

     

    "Eigentlich lernen wir nur von Artikeln -

    die wir nicht beurteilen können.

    Der Autor eines Artikels, den wir beurteilen könnten, müßte von uns lernen."*

     

    Preisfrage - dieser Artikel gehört zu

    Welcher Kategorie?!

     

    (ps* für traumatänzer, den kenner -

    Klar bei Jöhten steht - "Bücher" - egal;)

    • @Lowandorder:

      Bitte beachten Sie die Groß-und Kleinschreibung. kleiner kenner geht in Ordnung. Aber Traumatänzer bitte groß. ;-)

  • Man ist fassungslos, wenn man solche Kommentare liest. Wann kapiert da endlich mal einer der Journalisten, was hier wirklich läuft? Ein paar Fragen gefällig? 1. Haben die bisherigen Milliarden den Griechen wirklich geholfen? 2. Wird ihnen das, was ihnen abverlangt wird helfen? 3. Wer hat denn ein so dringendes Interesse, einen Staat dauerhaft finanzieren zu lassen?

     

    Der Grexit kommt. Natürlich. Aber erst muss die Privatisierung durchgezogen werden. Wenn das Tafelsilber verkauft ist, dürfen die Griechen in die Drachme entlassen werden. Der Unterschied zu heute: Das Land, in dem sie dann wohnen, wird nicht mehr das ihre sein.

     

    Dann, mein Vorschlag, lesen wir diesen Artikel noch einmal.

  • Ein Sieg nicht nur für Angela Merkel - letztlich auch für Tsipras ("den Grexit verhindert) und die alten griechischen Korruptionseliten. Die werden sich jetzt 3 weitere Jahre die Taschen vollmachen, bis zum nächsten "Liquiditätsengpass". Deshalb werden die heute abend auch entsprechend abstimmen und die Syriza der Lächerlichkeit preisgeben.

     

    Und verloren hat das griechische und das deutsche Volk.

     

    Aber beide Völker haben es nicht besser verdient. Das kommt davon, wenn man unfähige Leute ohne Mut und Verstand wählt, denen es nur um die eigene Macht geht.

  • Sagen wir´s doch einfacher, Herr Schulte:

     

    Europa ist am Arsch.

  • Man muss schon tief in der Filderblase der Regierung und "ihrer" Medien stecken, um an diesem Deal irgendetwas Positives finden zu können. Merkel hat den Anfang vom Ende der Wähungsunion und - scheitert der Euro. scheitert Europa - auch der EU eingeleitet. Griechenland ist am Ende, andere Länder werden folgen. Da ist kein Erfolg, nirgends.

  • Jetzt hat, wie so oft in dieser Zeitung gefordert, die Politik das Primat über die Ökonomie (bzw. den ökonomischen Sachverstand.

     

    Und jetzt mäkeln alle und es ist keinem recht ;-)

    • @Emmo:

      ..."Jetzt hat, wie so oft in dieser Zeitung gefordert, die Politik das Primat über die Ökonomie (bzw. den ökonomischen Sachverstand."...ja was denn?...heißt das jetzt, dass es einen politischen sachverstand gibt?...oder dass diese zeitung hier nicht über ökonomisch gebildete leser verfügen würde?...(vorsicht: 'würde')...

       

      ...gegenfrage: wie heißt ihr 'recht'? ;o)...angela?

       

      @misanthrop

      ..."Primat der Politik! Das liegt ein paar Jahrzehnte zurück."...

      und was is mit jesus?...vielleicht is angela ja eine direkte tochter...und langsam glaubt keiner mehr dran...is nich mehr lang bis zu den "jahrzehnten"...

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @Emmo:

      Wie bitte? Diese ganze Geschichte wird nur vom Großkapital, von Banken und von der Wirtschaft betrieben und gesteuert. Fraport läßt grüßen. Kluge und bedächtige Politiker, sofern es sie zur Zeit in der EU gibt, haben zur Zeit absolut nichts zu sagen, ausgenommen mit einem aufgesetzten Lächeln hinzunehmen, daß die Geschichte wieder kleine Leute über ihr Steueraufkommen bezahlen werden.

      Primat der Politik! Das liegt ein paar Jahrzehnte zurück.

      • @4932 (Profil gelöscht):

        Lieber Misanthrop, bitte beachten Sie den Smiley am Ende meiner Ausführungen. Meine Aussage war zumindest zum Teil auch etwas ironisch gemeint ;-)

      • @4932 (Profil gelöscht):

        Fraport ist doch ein Staatsunternehmen.

  • Es ist ja nicht Merkel allein, die mit Griechenland verhandelt hat, es gibt ja noch die weiteren Euroländer. Nur bieten sich Merkel und Schäuble wunderbar als Sündenbock resp. -ziege an, weil sie das wirtschaftlich stärkste Land des Kontientes repräsentieren. Bei aller Sympathie für die griechische Bevölkerung, die Politik ihrer Regierung ist mir nicht verständlich. Warum in Gottes Namen werden die reichen Reeder und Bauunternehmer von Tsipras und seinem Team geschont, warum können sich die griechischen Milliardäre absetzen und ihr Land bankrott zurücklassen? Dass die Euroländer Bedingungen an weitere Hilfen knüpfen, finde ich nachvollbar. Dass Tsipras aber die vorhandenen finanziellen Quellen seines Landes meidet, verstehe ich partout nicht. Was hat der Mann, was haben die Menschen zu verlieren?

  • Merkel und Schäuble werden kurzfristig innenpolitisch von der neoliberalen Erpresser-Tour, die sie in Brüssel durchgesetzt haben, profitieren. Die itaienischen, britischen, spanischen und französischen Printmedien sprechen schon heute eine ganz andere Sprache. Es wir wieder vom hässlichen Deutschen im Ausland gesprochen. Ich befürchte, dass Merkel und Schäuble den deutschen Interressen in Europa am Wochenende einen Bärendienst erwiesen haben, zumal unsere exportorientierte Wirtschaft auf die anderen Länder angewiesen ist. Vom opportunistischen SPD-Siggi wollen wir einmal gar nicht sprechen.

  • Statt des Grexit gibt es jetzt den Grexitus.

    Man muss schon "Leiter Parlamentsbüro" bei der taz sein, um darin einen "großen Erfolg" sehen zu können.

    Wenn Gabriel in der Griechenland-Frage wie "ein machtloser Maulheld" dasteht, liegt das schlicht daran, dass er schon immer "ein machtloser Maulheld" war.

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Ich teile nicht die abschließende Meinung von Herrn Schulte. Diese Brutallösung für Griechenland und die anstehenden ähnlichen Probleme in Europa werden nicht bis 2017 warten und Frau Merkel wird die Verantwortung tragen müssen, daß sie mit den falschen Methoden und den falschen Leuten, vertrauend auf die Machtstellung Deutschlands, zumindest den Zerfall der EU begonnen und begünstigt hat. Ich wette einen hohen Betrag darauf, daß sie 2017 schon längere Zeit nicht mehr im Amt sein wird. Und der 'arme Siggi' auch nicht.

    • @4932 (Profil gelöscht):

      wieviel?

      • 4G
        4932 (Profil gelöscht)
        @Grisch:

        Gut, ich habe etwas übertrieben. Bin nicht so reich. 5000 Euro will ich aber schon einsetzen.

  • Merkel ist die große Verliererin! (Und Schäuble bald nur noch ein armer, alter Politrentner!)

     

    Wirtschaftlich bringt deren Diktat Europa kein bisschen aus der Krise heraus. Im Gegenteil, Europa schiebt mit der per Protektorat diktierten Austerität seine Schwierigkeiten in der quasi religiösen Hoffnung, dass irgendwann mal der Konjunkturmotor wieder so richtig anspringt, nur weiter vor sich her und lässt den Problemberg somit nur größer werden.

     

    Und politisch haben Merkel und Schäuble alles nur erdenkliche Porzellan zerschlagen, um in Zukunft Europa auf einen Weg zu führen, der tatsächlich nachhaltig aus der Krise herausführen würde. Ein solcher Weg kann ab jetzt nur noch ohne diese neoliberalen Hasardeure beschritten werden.

     

    Wer sich also überzeugen will, wie Verlierer aussehen und sich drehen und winden, der kann das in den nächsten Wochen und Monaten am Beispiel Merkel und Schäuble tun!

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @Wossi:

      Genauso, wie Sie schreiben. Sommerpause ist abgesagt. Baden gegangen sind Merkel und Co ja schon.

  • Eh Schulte, ich brauch die anderen Kommenatare erst gar nicht zu lesen. Schon nach deinen ersten Zeilen von Merkels "Erfolg" musste ich Aufstöhnen. Merkel will weder weiter mit Tsipras noch die Griechen im Euro halten, sondern am liebsten rausschmeissen, a) ist billiger, b nach ein paar Monaten Knebelung oder auch Plan B, Schuldscheine oder Rückkehr zu Drachme auch Tsipras los. Natürlich wird sie nichts dafür können, und Du fällst darauf rein?

    • @Hajü der Weisse:

      Eh Hajü, lies doch erstmal den Artikel ganz durch, bevor nach einem Reizwort sofort loslegst. Das war nicht weisse.

  • Dass Griechenland durchaus die Wahl hatte, beweits ja die Position von Varoufakis, der den Grexit bevorzug hätte. Welcher Weg besser ist - mit dem Grexit wäre ein Schuldenschnitt notwendigerweise verbunden gewesen, wird sich nicht zeigen, weil die Realität nur auf 1 Weg weitergeht, man kann nicht ausprobieren.

    Aber Erpressung gab es nicht, nur die Wahl zwischen 2 unattraktiven Möglichkeiten, was an der Finanzlage Griechenlands liegt, die man dort jahrzehntelang "aufgebaut" hat.

     

    Ich glaube i.ü. nicht, dass viele die Griechen für "faul" halten. Ich glaube allerdings, dass viele das griechische System zu Recht für verrottet halten, indem eine Klientelpolitik schlimmster Art betrieben wird. Ein TEIL der Griechen, der den Staat systematisch ausgebeutet hat, ist weniger faul als kriminell. Leider haben diese Leute so viel Einfluss, dass bis zuletzt die Reformen kaum wirksam wurden, wenn es um dieses Problem ging, während der "normale Grieche" schon bluten musste.

  • Alles wie schon immer in der Kommune der Taz-Leserkommentator*Innen : überwältigende Mehrheit der Wunschdenker*Innen , der 'terribles simplificateurs' , der Pseudo-Keynesianer*Innen ( à la : Schuldenschnitt , Ende der Austeritätspolitik - und alles wird wieder gut !) .

    Es gab , gibt und wird keinen "Rettungsplan" für Griechenland geben . Schlicht aus dem Grund , weil Griechenland - in der bestehenden ökonomischen Umwelt - auf kapitalistische Weise nicht zu "retten" i s t . Oder , wie Schäuble der Böse schon vor Jahren richtig festgestellt hat : Pumpkapitalismus auf Dauer funktioniert nicht .

    (... dass die Dauer begrenzt sein kann , hat der Nackenschlag von 2008/9 jedenfalls deutlich nahegelegt .)

  • Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie Groß- und Kleinschreibung.

    • @Gion :

      Was fällt einem da sofort ein?

      "Deutsche Revolutionäre besetzen einen Bahnhof erst nach dem Kauf einer Bahnsteigkarte."

    • 3G
      3641 (Profil gelöscht)
      @Gion :

      OberlehrerInnen

       

      Wann kommt die Funktion für die Leser, schlecht geschriebene, grammatisch falsche und mit Rechtschreibfehlern gespickte Artikel zu löschen. Man, man, man... die taz, dass waren die die die "innen" erfunden haben. Das entsprach auch nicht der deutschen Rechtschreibung. Ob ich einen Kommentar lesen will, in dem die Regeln der Groß- und Kleinschreibung nicht beachtet werden, kann die taz getrost mir überlassen.

      • @3641 (Profil gelöscht):

        funktionsleser:

        "...schlecht geschriebene®...grammatisch falsche®...mit Rechtschreibfehlern gespickte®....Artikel zu löschen"?...gute frage...nächste frage!...mann, mann, mann...ich schreib jedenfalls alles klein...es sei denn, es wäre ein zitat ("von besser-wissern")...;oD

  • TTIP ist Rassismus der Globalkonzerne gegen die örtlichen Unternehmen!

  • ... daß überhaupt von Grexit gesprochen wird, ist ein Skandal: Bisher meinen fast alle Rechtsgelehrten, dass ein zwangsweiser Ausschluß aus der Währungsgemeinschaft nicht möglich ist, was mir als Laien durchaus einleuchtet, wenn man denn an Restbeständen der nationalen Selbstbestimmung inner halb der EU überhaupt noch festhalten will, was man meines Erachtens unbedingt sollte. Daß Schäuble und dessen Dynastie - Strobl und Strobelin ... - in Deutschland selbst vermeintlich griechisch agieren - siehe 100.000 im Koffer vergessen... macht das ganze zu mehr als einer Lachnummer, wenngleich Frau Schäuble als Welthungerhilfstante je gleich mal nach Griechenland übersiedeln könnte...

    • @Gottfried Scherer:

      Wenn Sie sich genauer informiert hätten, wäre Ihnen bekannt, dass das Positionspapier den Fall eines freiwilligen Grexits beinhaltet. Ein zwangsweiser Ausschluss stand nicht zur Debatte.

      • @sart:

        "...papier" ist bekanntlich geduldig...und "Position(s)-"en werden wie "freiwillig" eingenommen?...

        ...und überhaupt...was für eine "zwangs...Debatte"?...

         

        der zweite weltkrieg war ja übrigens auch freiwillig...die hätten sich ja einfach nur nich wehren dürfen...oder hab ich mich da jetzt nich "einfach" genug 'informiert'...etwa?

  • Für Merkel war der Griechenland-Gipfel ein voller Erfolg? Da müssen Ihnen aber die deutschen Medien das Gehirn vernebelt haben. Wenn ein Staat ab dieser Woche noch der Eurozone beitreten wird, muss dessen Regierung entweder gekauft oder total verrückt sein. Deutschlands Image ist miserabel und der Euro wollen immer weniger! Bald wird es in Europa nur noch Parteien geben, die den Euro abschaffen wollen und gegen die Deutschen Front machen.

  • Wo von "Sieg" gesprochen wird, hat es einen Krieg gegeben - gegen das griechische Volk! Also stimmen die Vergleiche mit dem jeglichem guten Nationalismus entgegen stehenden Einmarsch der Wehrmacht in Griechenland.

    • @Bert Bengtson:

      Völlig überzogene Analogie. Ein Sieg setzt nur einen Wettbewerb voraus, der nicht notwendigerweise kriegerisch ausgetragen werden muss. Es wäre durchaus subtil und wesentlich näher an der Wahrheit, wenn Sie mal darüber reflektieren würden, wer hier die Mitbewerber waren. Das griechische Volk war es - wenn überhaupt - nur am Rande, denn das griechische Volk kann Angela Merkel weder verdrängen noch abwählen.

      • @Normalo:

        Eben so, dass das griechische Volk das Opfer von Angela Merkel (sozusagen an die Hochfinanz-Geld-Götter) ist, habe ich es mir gedacht. Wettbewerb kann ich hier aber nicht erkennen, da ja die Anfixerei mit den Schulden vor rund 15 Jahren sogar hinter dem Rücken des griechischen Parlaments vonstatten gegangen ist. Wenn es um öffentliche Gelder geht, wird seit Urzeiten irgendein Parlament gefragt. Die Herrscher in GR haben stattdessen GS eingeschaltet und sind bislang trotz schwerstem Verfassungsbruch nicht gerichtlich belangt worden.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    "...dass das nicht einfach "der deutsche Weg" ist, sondern dass diese Politik auch von vielen anderen Euro-Staaten getragen wird."

     

    emulate your betters, dem Leithammel (-kuh?) folgen, einer gibt den Takt vor, der Stärkere hat immer Recht etc.

     

    In 3 Jahren, nachdem die GR ihr Tafelsilber verscherbelt haben und immer noch Pleite sind (weil keine Umschuldung), dann kann man sie ruhig rauskicken. Und das wäre dann der deutsche (oder vielmehr Sschäublesche) Weg. Ich glaube der alte Fuchs hat das so von anfang an gesehen. Kommis an der Macht? Fantastische gelegenheit für Grexit! Was, manche wollen keinen Grexit? OK, wir "retten" sie nochmal...(erleichtertes Seufzen in Paris, Rom...)

    • @10236 (Profil gelöscht): http://vineyardsaker.de/analyse/unsere-schlacht-griechenland-zu-retten-interview-mit-varoufakis/#more-3850 Varoufakis bevorzugte laut eigener Aussage den Grexit. So viel zu Schäubles Weg, den ich nicht abkaufe. Wie Linke jetzt jubeln nur weil das Schild 'Europa' erhalten bleibt, bei Plünderung Griechenlands, der EU Bevölkerung, ist mir unbegreiflich. Nur dass man sich nicht eingestehen will, dass die Ideologie fehlgeleitet ist?
      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @fornax...:

        Zitate:

         

        1."war mein ständiger Vorschlag an die Troika sehr einfach: kommen wir über die drei oder vier wichtigen Reformen überein, über die wir übereinkommen können, wie das Steuersystem, die Mehrwertsteuer, und die sofort umsetzen. Und Sie nehmen die Liquiditätsbeschränkungen der EZB zurück."

         

        2."Wer würde wohl von dieser Entwicklung profitieren? Eine progressive Linke, die wie ein Phönix aus der Asche der europäischen öffentlichen Institutionen steigt? Oder die Nazis der Goldenen Morgenröte, die verschiedenen NeofaschistInnen, die Xenophoben und die Kleinkriminellen? Ich zweifle keinen Augenblick daran, welches von den beiden Lagern am meisten vom Zerfall der Eurozone profitieren würde.“

         

        3."Ich wollte nicht, dass das wie Nietzsches berühmtes Zitat wird, nachdem, wenn man lange genug in den Abgrund starrt, der Abgrund zurück starrt. Aber ich glaubte auch, dass in dem Moment, als die Eurogruppe unsere Banken dicht machte, wir diesen Prozess vorantreiben sollten."

         

        Wie Sie draus ein "bevorzugte" konstruieren ist mir schleierhaft.

        • @10236 (Profil gelöscht):

          sicher hoffte er gehört zu werden. Die EU handelt das aber diktatorisch, Interview. Am Ende bevorzugte er den Grexit, sonst wäre er so verantwortungslos wie die Plünder-EU.

          • @fornax...:

            Unabhängig davon würde mich Ihr Denken und Ihree Meinung - über das hinaus, was Sie nun in Ihren Beiträgen in diesem Threat beschrieben haben - sehr interessieren. Sie haben sich als "Linken (Antiimperialismus)" beschrieben - was woll(t)en Sie damit konkret sagen; und Sie haben das alles als "Ablenkungsmanöver" einer Elite in der EU und im Transantlantik, also den USA, bezeichnet - was genau hatten/haben Sie damit gemeint?

             

            Da Sie das nicht im Rahmen eines Kommentars hier beantworten könn(t)en, wenn Sie mir antworten und mir "auf die Sprünge helfen" möchten, frage ich mal, welche Literatur Sie mir zum Einlesen empfehlen würden.

             

            Hallo Fornax, in einem anderen Threat über Griechenland hatte ich Ihnen noch Folgendes geschrieben; meinen Sie, ich kann mit einer Antwort von Ihnen noch rechnen? - Würde mich sehr freuen.

  • Wahrscheinlich rührt „Merkels Härte“ (s. Überschrift) daher, dass sie ein Lieblings-Sprichwort meiner Oma verinnerlicht hat:

    „In Gefahr und großer Not bringt der Mittelweg den Tod!“ …

  • Es ist wirklich schlimm, mit welcher kapitalzentrierten Haltung hier ein vermeintlicher Euro-Partner unter Druck gesetzt wird. da gehts nur um die Währungsunion und nicht um die Menschen. Vereintes Europa - ich lache. ...des kapitals..ich schreie. Wer kauft denn das "Tafelsilber" aus dem Treuhandfond. Noch schlimmer, es ist gar kein Tafelsilber, sondern Werte, die dem griechischen Staat langfristig Einnahmen garantieren würden. FRAPO hat ja schon angeklopft. Statt das Fachhleute unterstützen bei den Reformen, die natürlich nötig sind, wird die Troika... Und was kommt wirklich "den Griechen" zugute von den Milliarden...und dient nicht nur Bezahlung alter Kredite. Ein Teufelskreis. Schade für "die Griechen". Ich hab mir eine griechische Fahne gekauft für meinen Schreibtisch... das ich diese Tragödie im Alltag und bei den nächsten Wahlen erinnere. Obwohl ich Hollande nun nicht übermässig liebe, rufe ich "den Griechen" zu. "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!"

  • Europa hat am Montag seine Unschuld verloren. Aus einer Partnerschaft wurde eine gewaltätige Ehe.

    Merkel hat nur einen Phyrrussieg errungen. Am Ende wird Europa auseinanderbrechen, weil sie die wichtigste europäischer Errungenschaft, die Solidarität, eingestampft hat. Die andere europäischen Ländern werden abjetzt mit allen Mitteln versuchen, den deutschen Einfluß in Europa zurückzudrängen und Briten werden austreten.....

    • @robby:

      korrekt - aber auch GR hat es an solidarität mangeln lassen, das sollte man nicht dauernd unterschlagen. sie haben es versäumt, ihr marodes staatswesen inkl. korruption und vetternwirtschaft in den letzten 30 jahren zu sanieren.

      • @Emmo:

        Das gibt uns also das Recht, ihre Eisenbahnen, Bahnhöfe und staatlichen Firmen zu nehmen, zu verscherbeln und sie dann - wie es @Jaroslaw Majchrzyk wahrscheinlich richtig prognostiziert - in ein paar Jahren aus dem Euro zu werfen, wenn sie dann gar nichts mehr haben?

        • @Konrad Ohneland:

          ja, Brüssel nimmt sich das Recht. Wer als nächstes in der Klemme steckt hat kein Problem D das Recht vertreten zu lassen. Mit TTIP und CO und US-Interessen wird die Plünderunion eingeleitet.

  • grau ist alle theorie, was wirklich dabei rauss kommt, ir werdens erleben, auf jeden Fall wird gemauschelt ohne Ende, wer nun glaubt die Griechen zahlen 360 Milliarden zurück , ielleicht in 1000nd Jahren, dr zieht auch die Hose mit der Kneifzange hoch, wie bei dem Referendum, wo keiner so recht wusste, wos lang geht so wirds auch mit den REFORMEN laufen, die Griechen haben sich längst drauf eingestellt, der deutsche Bundestag segnet alles ab und alles in Butter!

  • Auch, wenn Deutschland natürlich der bequemste Gegner ist, da am größten und voll fies und Memento Nazi, finde ich doch immer wieder erstaunlich, wie gerne unterschlagen wird, dass das nicht einfach "der deutsche Weg" ist, sondern dass diese Politik auch von vielen anderen Euro-Staaten getragen wird.

    • @sart:

      @Sart, es ist zwar richtig, dass auch andere Länder, wie z.B. Finnland, einen harten Kurs gegenüber Griechenland vertreten, aber das ändert meiner Meinung nach nicht allzu viel. Merkel und Schäuble haben sich ja nicht darum bemüht, diese Staaten mit ins Boot zu holen und eine gemeinsame Linie auszuarbeiten. Der Eindruck, den man aus den Medien gewinnt, ist der, dass sie schlicht ihren Willen mit all der Macht durchgesetzt haben, die das wirtschaftsstärkste Land nunmal hat. Das ist für mich der Kern der Kritik. Dass das ganze dann Dank unserer Geschichte wieder überzogene Vergleiche nach sich zieht, ist nicht in Ordnung, aber im Kern bleibt die Kritik eben berechtigt.

      • @taupunkt:

        "Der Eindruck, den man aus den Medien gewinnt..."

         

        Natürlich gewinnt man diesen Eindruck aus den Medien. Für die Gegner ist Deutschland nunmal ein bequemere Gegner als bspw. Finnland. Und die Befürworter halten sich dementsprechend natürlich zurück. Wieso groß nach außen auftreten und sich zur Zielscheibe machen, wenn es reicht, der großen Zielscheibe Deutschland leise den politischen Rücken zu stärken, um seine Ansichten durchgesetzt zu kriegen.

         

        Und woraus genau schließen Sie, dass keine gemeinsame Linie ausgearbeitet wurde? Daraus, dass sie nicht zu zehnt vor die Kameras getreten sind?

      • @taupunkt:

        Wenn die Macht doch mindestens mit Verstand und Anstand gepaart wäre. In dem taz-Artikel "IWF-Papier zu Griechenland" können wir dann wieder lesen, dass der sogenannte Rettungsplan für Griechenland hinten und vorne nicht reicht.

         

        Warum wird diese eklatant versagende Bundesregierung dermaßen gefeiert?

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Celsus:

          Weil hierzulande jegliche Form der Verantwortungsethik (Max Weber) außer Kraft gesetzt ist und durch Gesinnungsethik ersetzt wurde. Bei dieser ist die "richtige" Gesinnung das Maß aller Dinge. Deshalb wird heute auch keine Religion mehr gebraucht: der mainstream des Neo-Liberalismus ist die zeitgenössische Form der Religion. Dagegen kommt keine Kirche an.