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Kommentar G20-Protest und die PolizeiÜbel und gefährlich

Anja Maier
Kommentar von Anja Maier

Gewalt ist kein Mittel der politischen Auseinandersetzung. Sie bewirkt das Gegenteil. Von den anderen wird jetzt niemand mehr sprechen.

Gewalt ist keine Lösung Foto: reuters

E s war, sorry für die Wortwahl, eine Scheißidee, den G20-Gipfel in Hamburg zu veranstalten. 20.000 PolizistInnen sollen eine offene Stadtgesellschaft in Schach halten, damit sich die Mächtigen der Welt ein Stelldichein geben können. Was soll das?

Schon klar, miteinander sprechen ist besser als nicht oder gar übereinander zu reden. Aber Flugplätze und Hotels, in denen man das tun kann, gibt es auch außerhalb von Städten. Oder in der Wüste. Egal. Lasst euch was einfallen, statt tagelang Hubschrauber ihren enervierend aggressiven Lärm veranstalten und Polizeibeamte ganze Viertel drangsalieren zu lassen.

G20 in Hamburg war aber auch eine Scheißidee, weil diese wunderbare Stadt handstreichartig von Autonomen für deren Zwecke vereinnahmt werden konnte. Was am Freitagabend im Schanzenviertel abgelaufen ist, war nämlich absolut vorhersehbar. Barrikaden, Plünderungen, Brandstiftungen – gegen diese gnadenlose Gewaltbereitschaft in einem Wohnviertel war die Polizei nahezu machtlos.

Auf dem Schulterblatt vor der Roten Flora wurden in aller Seelenruhe Barrikaden errichtet. Schwarz Vermummte zerstörten schweigend vor den Augen der AnwohnerInnen Blumenkübel. Warum? Weil sie es konnten. Später zündeten sie eine Bank an und plünderten Geschäfte.

Kein Mittel der politischen Auseinandersetzung

Vielleicht soll man sich nicht so haben, weil das a) schon immer so war oder b) irgendwie Kapitalismuskritik sein soll. Aber ganz ehrlich: Es war einfach nur übel und gefährlich.

Gewalt ist kein Mittel der politischen Auseinandersetzung. Sie bewirkt das Gegenteil. Denn Gewalt diskreditiert die berechtigten Anliegen der anderen Gipfel-Gegner, sie macht aus DemonstrantInnen Gefährder. Sie schürt Angst und markiert eine kaum zu widerlegende Angriffsfläche für jene, die es okay finden, wenn die Machthaber dieser Welt die Angelegenheiten eben dieser Welt unter sich und abgeschirmt durch PolizistInnen ausmachen. Kreativer Protest – das sind die anderen. Aber von denen wird jetzt niemand mehr sprechen.

Stattdessen werden die Exzesse von Hamburg politisch missbraucht. Von Leuten wie Trump und Erdoğan, die sich jetzt freuen können, dass Merkel offensichtlich alles andere als beliebt zu sein scheint. Und achso, dass der Staat komplett überreagiert und JournalistInnen von der Berichterstattung ausschließt – sollen das diese Standards der westlichen Wertegemeinschaft sein, von denen Merkel immer redet?

Was in Hamburg passiert (passiert, während des Schreibens dieses Textes, während es knallt und brennt und Hubschrauber tief fliegen), ist so unendlich viel vergeudete politische Energie. So viel gerichtete Zerstörung. Man darf gar nicht drüber nachdenken, so traurig ist das. Und so absehbar vorentscheidend für die Bundestagswahl in elf Wochen.

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Anja Maier
Korrespondentin Parlamentsbüro
1965, ist taz-Parlamentsredakteurin. Sie berichtet vor allem über die Unionsparteien und die Bundeskanzlerin.
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166 Kommentare

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  • Schwaz-Vermummung a.d. Gipfel ist nicht o.k.

    Burkas sind auch nicht o.k.

    Wollen wir nicht Gesichter sehen ?

    Tja, wenn sagen wir einmal zwei das gleiche tun, ist es für die Obrigkeit (Staatsgewalt) noch lange nicht das gleiche und wird auch nicht gleich geahndet.

    War schon immer so und wird leider auch immer so bleiben.

  • Wie jemand trefflich bei telepolis geschrieben hatte - 2013/2014 wurden solche Szenen, die sich in Kiev abgespielt hatten, von der hiesigen Medienlandschaft bejubelt.

    • @agerwiese:

      Schön, dass unsere Putinversteher auch einen absurden Vergleich parat haben. Bleiben sie bei telepolis, dort ist das Forum von linken und rechten Putinversteher voll. Ich wünsche manche mal ein bisschen Erfahrung in einer Autokratie und einem Bürgerkrieg.

      • @yeay:

        Mir geht Putin am Popo vorbei. Nüchtern betrachtet wurde in Kiev damals massive Gewalt gegen demokratisch gewählte Regierung aufgebaut und letztendlich angewandt.

        Der Westen hat gejubelt. Tatsache.

         

        Sie bauen draus wieder eine Wir-Für-Oder-Gegen-Russen-Scheiße.

  • Wo Frau Maier recht hat, hat sie recht. Warum Materialschlacht in Hamburg? Wenn sich die 20 führenden MafiosInnen der organisierten Weltkriminalität tatsächlich so viel zu sagen haben, warum machen sie dann nicht einfach jeden Tag eine entspannte Videokonferenz? Stichwort: Moderne Informationsgesellschaft.

    Antwort: Ist zu einfach, kostet fast nichts, macht beim Wahlvolk nicht genug her, wirbelt keinen Staub auf und lässt sich deshalb für Wahlkampfzwecke auch nicht hinreichend einsetzen. Da muss schon mindestens eine halbe Stadt nach bewährter IS-Methode in Geiselhaft genommen werden, damit man das seinen „Partnern“ aus den „befreundeten“ Clans auch als Beweis für unbedingten Machtwillen und skrupellose Entschlossenheit präsentieren kann. Wie steht man denn sonst bei den „Capo di tutti i capi“ aus den anderen Kartellen da, die sich längst schon mehr oder weniger vollständig von jeglichem Demokratiegedöns gelöst haben? Und dann ist da ja auch noch die Polizei, die offenbar notorisch unterbewegt wird. Auch junge „Bullen“ brauchen schließlich reichlich Auslauf. Bringt alles letztlich gar nichts Gutes, muss aber trotzdem auf jeden Fall gemacht werden - weil sie es können (Die TalentmänInnen). (;-))

    • @Rainer B.:

      Fast perfekt. Aber es sind nicht die "20 führenden MafiosInnen", sondern mäßig begabte Politikerdarsteller, die für ein paar Hundertausend (ein Trinkgeld) im Jahr so tun, als hätten sie a) etwas zu melden und b) auch noch das Recht dazu.

      • @jhwh:

        !!!

  • 3G
    39167 (Profil gelöscht)

    Danke für diesen Artikel, Frau Maier!

     

    Was aber fehlt darin, ist die Benennung der Gewalt, die von den G20iger ausgeht.

    Diese Gewalt heisst vereinfacht ausgedrückt, Zerstörung der Lebensgrundlagen und Entsorgung unliebsamer Kritiker!

     

    Das soll nicht heissen, dass ich diese Zerstörungswut auf der SChanze gut finde.

  • @SFISCHER

    Danke für intellektuelle Redlichkeit und inhaltliche Klarheit in der Antwort an OSKAR

  • Die Ironie ist doch: Die Randalierer und Krawalltouristen erreichen durchaus ein politisches Ziel. Anders vielleicht, als vielen von ihnen bewusst ist.

    Die Gewalt einiger Hundert schafft weltweit viel mehr Aufmerksamkeit als der friedliche Protest Zehntausender. Hauptsächlich aufgrund der Gewalt wird der Gipfel in Erinnerung bleiben.

    Und weil sich die übergroße Mehrheit der Demonstrierenden und Gipfelgegner (bis weit ins linksradikale Lager) so entschieden abgrenzt, und weil diese Unterscheidung medial auch überall so deutlich herausgestellt wird, diskreditieren die Randalierer v. a. sich selbst, in den Augen mancher Unbedarfter vielleicht auch die Proteste insgesamt, aber sicherlich nicht die Kritik.

    Kaum jmd. wird seine/ihre Meinung zur Politik der G-20-Staaten ändern, weil in Hamburg Autos angezündet und Geschäfte geplündert wurden. Aber viele werden jetzt, mglw. zum ersten mal, darüber nachdenken – „worum geht’s denn da überhaupt“. Und alle, die sich jetzt empören und die Köpfe heiß diskutieren, tragen dazu bei, Bewusstsein für diese Thematik zu schaffen.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Ruhig Blut:

      "...viel mehr Aufmerksamkeit als der friedliche Protest Zehntausender."

      Das ist das Aller-Bedauerlichste an der Sache, denn der Fokus gehört jetzt eindeutig ganz schnell zurück auf jene Tausenden, die medial so hoffnungslos ins Hintertreffen geraten sind.

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Der Fokus gehört auf die Themen, nur darum geht’s.

  • Ich finde eine Stunde zu warten bis die Vermummung abgenommen wird

    sehr human. Das dann eingeschritten wird ist völlig richtig.

    Das ist der Schutz vor angekündigten Straftaten. (bekräftigt mit Plakaten

    wie "Jetzt fliegen gleich die Löcher aus dem Käse"... auweia)

    Flaschen, Steine, Zwingen mit Metallkugeln, Steinplatten auf Häuserdächern

    usw. sind potenzielle Instrumente für Mord und Totschlag.

     

    Die Demonstranten wollen also Anarchie und/oder eine gerechtere Welt. So wie

    am Abend auf der Straße in Hamburg kann man sich das dann vorstellen?

    Da gilt dann eben das Recht des Stärkeren.

    In einem Wettbewerb der Ideen und (Gesellschafts-)Systeme

    bin ich eher für einen demokratischen Rechtsstaat (mit Bildung, Gesundheits-

    versorgung ... für alle... ist doch spitze!).

     

    Frau Laquer kann sich gerne mit ihren Altenativen Ideen(?) zur Wahl aufstellen lassen ansonsten steht sie in einer Reihe mit allen "ideologisch verblendeten" Antidemokraten und Populisten dieser Welt.

     

    Es wäre sehr schön wenn sie sich nicht hinter Lügen in der Art wie z.B. Trump verstecken würde.

    (die Polizei hat angefangen -> Vermummung

    die Polizei hat entgegen des Bundesverfassungsgerichts gehandelt -> es wurde nur ein allgemeines Verbot aufgehoben, danach durfte dort nicht übernachtet werden )

     

    Diese Ausschreitungen sind auch ihr Werk. Sie wird sich sehr freuen.

  • Ein guter Kommentar die Bemerkung das Hamburg eine "Scheissidee" für den G20 Gipfel war.

     

    Der nächste Gipfel sollte auf den Nordpol stattfinden wo die Pol Kappen schmelzen und es sich in Ruhe debatieren lässt.

  • Das sind keine Proteste, sondern es handelt sich um Terrorismus, der das harte Vorgehen der Polizei rechtfertigt. Verantwortliche und Unterstützer sollten auch dementsprechend behandelt werden.

  • Die Gewalt hat doch erst bewirkt, dass man über den Protest spricht. Ohne Gewalt hätte sich doch niemand für die Thematik interessiert.

     

    Außerdem wurden dem Großkapital die Grenzen aufgezeigt, und das ist gut so.

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Ein guter Kommentar von Frau Maier.

    Man muss sich mal vorstellen, wie die Entscheidung für Hamburg gefallen war: Die Geburtsstadt von Kaiserin Merkel. Vielleicht noch ein wenig Eitelkeit mit der Elbphilharmonie.

    Trotz der Demos wegen TTIP und CETA und bald wegen dem erneuten Sündenfall JEFTA versteht diese Obrigkeit einfach nicht, daß man bei solch sensiblen Themen nicht über das Volk hinwegtrampeln darf. Und ich verstehe seit meiner Teilnahme bei einer extrem friedlichen Demonstration 2015 in Garmisch (wegen G7 in Elmau), wie aggressiv man wird, wenn ständig Hundertschaften von vermummten und bewaffneten Polizisten durch eine Demonstration mit Kindern und Fahrrädern laufen.

    Die Entscheidung mit diesen Teilnehmern für die Großstadt Hamburg und das Verhalten der Polizei sind die Ursachen für die Gewalt in Hamburg. Und zwar eindeutig.

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Ja ne, is klar. Zwar wurden gewaltsame Proteste zwar schon seit langem über Monate hinweg von "alternativen Gruppen" angekündigt und vorbereitet, aber Schuld ist die Polizei. Darüber hinaus hat "das Volk" überhaupt kein Problem mit der G20, allenfalls ein paar gewaltbereite Hansel. Und die sind nun alles andere als repräsentativ für die Hamburger Bevölkerung.

      • @Tom Tailor:

        Der Unterschied zwischen Polizisten und Demonstranten: Die Polizisten bekommen von zentraler Stelle Anweisungen. Dort kann entschieden werden, ob es mehr oder weniger Eskalation geben soll.

         

        Danach zu urteilen, dass für die Leitung der Polizeiaktion ein Scharfmacher gewählt wurde, hat diese zentrale Stelle sich für mehr Eskalation — für mehr Gewalt — entschieden.

      • @Tom Tailor:

        > hat "das Volk" … allenfalls ein paar gewaltbereite

         

        Hast du den Artikel eigentlich gelesen? Genau diese Vorstellung ist es, die die kleine Minderheit der gewalttätigen Demonstranten und der gewalttätigen Polizisten schüren.

         

        Die große Mehrheit der de-eskalierenden, friedlichen Demonstranten und der überlegt handelnden Polizisten wird so ausgeblendet.

         

        Gewalt spielt denen in die Hände, die Kritik delegitimieren wollen. Dafür instrumentalisieren sie sowohl die aggressiven Polizisten als auch die gewaltbereiten Demonstranten.

      • @Tom Tailor:

        Hätte man die Hamburger vorher gefragt, ob sie den Gipfel in ihrer Stadt haben wollen, hätten die, die in der Nähe des Veranstaltungsortes leben, sich dagegen ausgesprochen. Hätte man die Veranstaltung dann nach Blankenese verlegt, hätte man sich sicherlich auch dort dagegen ausgesprochen. Insofern haben "die Hamburger" sehr wohl etwas gegen den G20.

        Die Gewalt des Schwarzen Blocks wird von niemandem mit Verstand gut geheißen. Das bedeutet aber nicht, dass man manchmal selbst vor dem Dilemma steht, sich der Obrigkeit hilflos ausgeliefert zu fühlen. Der Unterschied zum "Normalbürger" besteht darin, diese Wut nicht an jemand oder etwas Unbeteiligtem auszulassen.

        Ich hoffe wirklich, dass nach dem Gipfel die Verantwortlichen mit Zivilklagen überzogen und zur Rechenschaft gezogen werden. DAS wäre nämlich die richtige Alternative zu der körperlichen Gewalt.

    • 8G
      82741 (Profil gelöscht)
      @4932 (Profil gelöscht):

      "Und zwar eindeutig."

       

      Ausrede!

  • Nun ja, die politischen Führer sind sich in der Handelspolitik einig geworden. Flüchtlinge, Hungersnöte, Kriege, Armut, Klimawandel und Kapitalismus im Endstadium interessieren nicht so.

     

    Ich kann schon verstehen dass Leute sauer sind. Klar sind die Leute vom schwarzen Block nicht die hellsten Kerzen auf der Torte aber die Konfliktursachen sind doch bei anderen Parteien zu suchen.

     

    Wenn die Politik wichtige Themen weiter sträflich vernachlässigt werden eben auch immer mehr Menschen radikalisiert - was denn auch sonst?

     

    Seinerzeit fanden die Durchschnittsbürger jede radikale Protestbewegung "übel" ob das nun unter den Nazis, unter den Feudalherren oder unter den Kolonialherren war.

    De-radikalisieren tut man solche Bewegungen indem man eine Politik vertritt von der die Mehrheit profitiert nicht nur die oberen 10.000

  • Wenn man in einer Großstadt wie Hamburg keine größere Veranstaltung mehr planen könnte, weil man Angst vor diesen gewalttätigen zerstörerischen Chaoten hat, wäre das ein Armutszeugnis für unser demokratisches Gemeinwesen. Deshalb kein Zurückweichen vor rechter, islamistischer oder (vermeintlich) linker Gewalt !

    • @Nikolai Nikitin:

      Wieso dieses (vermeintlich)?

       

      Es ist linke Gewalt fertig.

      Menschen die jahrelang die Union kritisiert haben, rechte Gewalt zu relativieren, relativieren nun die linke Gewalt.

       

      Bravo!

      • @IL WU:

        'Vermeintlich' hatte ich in Klammern gesetzt, weil für diese Chaoten eigentlich schon die berechtigten Anliegen der Linken verraten, für mich also schon außerhalb des politischen Spektrums agieren. Wenn Sie diese Chaotengewalt als 'links' bezeichnen möchte, tun Sie dies bitte.

  • Einen politischen "Erfolg" gibt es dennoch:

     

    Ein G20 Gipfel wird wohl nie wieder in einer Großstadt ausgerichtet ... und schon gar nicht in Deutschland.

    • @IL WU:

      Das ist Quatsch. Der nächste G20 Gipfel wird wieder in einer Großstadt stattfinden. Warum auch nicht. Bis Deutschland wieder an der Reihe ist, erinnert sich keiner mehr.

      • @yeay:

        Vergebt den nächsten in Deutschland stattfindenden G20-Gipfel nach Bayern ! Die bayerische Polizei hat es m.W. bisher immer am Besten geschafft, gewalttätigen Chaoten das Handwerk zu legen und geplanten Terror im Keim zu ersticken..

  • "Gewalt ist kein Mittel der politischen Auseinandersetzung", schreiben Sie.

    Gewalt ist nicht nur ein rationaler Aspekt! Wenn die empfundene Not der Menschen gr0ß genug ist und wenn das Ohnmachtsgefühl groß genug sind und wenn die Umstände extrem genug sind - dann wird sich Gewalt ihren Weg bahnen - unabhängig davon, dass die "Gegenseite" argumentiert, dass Gewalt keine Lösung sei. Siehe Syrien, siehe Türkei, ... Unsere Welt ist in einer extremen Lage, so dass es m.E. immer mehr Gewaltausbrüche geben wird - nicht weil irgendjemand das will - sondern weil das die Dynamik der Psyche ist, die nicht den rationalen Wunschvorstellungen EINER Konfliktseite folgt!

    • @Georg Marder:

      Sehen wir es so: von 1,8 Mio Hamburgern haben vielleicht 1000 Menschen Gewalt ausgeübt. Darunter viele "Zugereiste". So groß kann die Not, die in Hamburg herrscht, also wohl nicht sein. Wenn man darüber hinaus bedenkt, dass viele dieser "Radikalen" Söhne und Töchter von durchaus bürgerlichen Familien die keinerlei Not ausgesetzt sind, wird einem klar, dass diese Gewaltorgie ein reines Hobby ist und der Befriedigung der Lust am Zerstören dient, und sonst nichts.

      • @Tom Tailor:

        Ich sehe das "systemisch" und nicht analytisch vereinzelt! Wenn die wirklichen vorhandenen kapitalen Probleme der Welt - der Nenner auf den sich so viele verschiedenartige G20-Gegner-Gruppen geeinigt haben - nicht angegangen werden und so getan wird, als können man "so weitermachen - dann ist Gewalt die Folge - wie und wo die Gewalt sich dann zeigt, ist etwas anderes. Wenn die Welt extrem leidet, dann gibt es weder einen Anspruch auf einen "Wohlfühlplatz der Nutznießer", die dies verursachen und schamlos davon profitieren, noch gibt es ein getrenntes Wohlfühlterrain - alles ist vernetzt - es kann gar nicht anders sein.

        • @Georg Marder:

          Genau. Und darum werden "systemisch" - oder sollte man lieber sagen "systematisch" - Autos von Unbeteiligten angezündet und Läden zerdeppert. Weil es gar nicht anders sein kann. Solch eine krude Logik muss man erstmal entwickeln,

        • 8G
          82741 (Profil gelöscht)
          @Georg Marder:

          Ja ja, immer ist das System oder sind die anderen Schuld. Dialektik solange, bis aus TäterInnen Opfer werden, die gar nicht anders konnten. Der Typ von der Interventionistischen Linken, der gestern in die Kameras geiferte, der konnte gar nicht anders. Sicher.

          • @82741 (Profil gelöscht):

            Glauben Sie, dass es einen "scheinfriedlichen Platz" in dieser Welt geben kann, wenn die Probleme nicht angegangen werden. Dass es einerseits zunehmende Flüchtlingsströme gibt, wir aber hier ungestört leben können? Dass es Armut und Verhungern gibt, wir hier aber in Ruhe bleiben wollen? So funktioniert das nicht! Solange wir uns nicht aufmachen, die Probleme zu lösen, fliegt uns die Welt zu allen möglichen Anlässen um die Ohren. Das System, das wir geschaffen haben, ist nicht überlebensfähig, wenn wir es nicht ändern - wir sehen nur Symptome! Das Symptom lässt sich weder verstehen noch "in den Griff bekommen", wenn wir die Krankheit nicht heilen. Wir haben die Konflikte und die Gewalt, die wir verdienen.

            • @Georg Marder:

              Diese "Konflikte", die wir hier in Hamburg gesehen haben, ist hausgemacht und hat NICHTS mit den Problemen der Welt zu tun. Das wissen Sie selbst ganz genau. Private Zerstörungsorgien, die nur der Befriedigung persönlicher Lust dienen, sind wohl kaum ein Zeichen eigener Notlagen noch dazu geeignet, eine Bewusstseinsänderung der Bevölkerung zu bewirken.

              • @Tom Tailor:

                Was Sie nicht alles wissen - sogar, dass ich weiß, dass ... Wenn Sie so mit anderen Informationen genauso umgehen, wundert es mich nicht, zu welchen Erkenntnissen Sie so kommen. Und: Natürlich wissen Sie nicht, was ich weiß oder nicht weiß - also behaupten Sie es bitte auch nicht so frech.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    Das, was wir in diesen Tagen in Hamburg miterleben, ist Totalitarismus in Reinform.

    Alarmierend für mich ist die Gleichschaltung der Medien. Missliebigen Journalisten wird mal schnell der Presseausweis entzogen, die Polizei fordert die Menschen auf, nicht zu fotografieren, oder zu filmen...

  • "der Staat komplett überreagiert"

     

    Schön, dass Ihnen das noch aufgefallen ist, Frau Maier. Wenn auch erst, als es an die EIGENEN Rechte ging.

     

    Die Willkür und fehlende Rechtsgrundlage, auf der die Polizei über eine Woche mit allen nur denkbaren Schikanen gegen die Demonstranten vorging, hat schließlich zu der Situation geführt, vor der wir alle heute stehen.

     

    Wer mehr als nur ein paar Urlaubstage in Hamburg verbracht hat, wer hier ein paar Jahre gelebt hat, der weiß, dass die Hamburger Polizei nur einen Feind hat: den Hamburger Bürger. Hier hat sich -

    allem "Großstadtrevier-Gesäusel zum Trotz - großflächig eine Mentalität gehalten, die noch aus dem Kaiserreich zu stammen scheint. Und je höher man in die Hierarchie der Polizei schaut, um so ausgeprägter scheint dieses Denken.

     

    Dazu gesellt sich nicht erst seit Schills Ägide eine Kumpanei mit Justiz und Politik, in deren Folge sich die Ordnungshüter ungestraft aufführen dürfen, wie sonst nur in afrikanischen Militärregimes oder fernöstlichen Diktaturen. Hier muss der Hebel angesetzt, hier müssen endlich strukturelle und personelle Änderungen herbeigeführt werden, damit auch die Hamburger Polizei mental endlich in der Demokratie ankommt, die Grundrechte achtet und rechtsstaatliche Prinzipien anerkennt und annimmt.

  • Hm ... es ist also eine Scheißidee, einen Gipfel in Hamburg stattfindenzulassen, weil es da zu viele Leute gibt, die mit Gewalt auf so etwas reagieren. Ist es denn dann auch eine Scheißidee, als Ausländer durch sogenannte "national befreite Zonen" zu laufen, weil es da ja auch Leute gibt, die auf so etwas mit Gewalt reagieren?

  • Die Verwantwortlichen das sind diejenigen die Steine geworfen, Supermärkte geplündert und Autos angezündet haben. Diejenigen die behaupten der Staat sei für Auschreitungen verantwortlich argumentieren wie Ewiggestrige die behaupten Frauen die kurze Röcke tragen sein selber schuld wenn sie vergewaltigt werden. Verantwortung liegt immer beim Handelnden, nicht bei irgend einer externen Entität.

     

    Den Artikel selbst finde ich erfreulich. Ganz im Gegensatz zu Frau Laquers “Trump wirft Bomben, dann dürfen wir ja wohl mal Steine werfen!” Beitrag.

  • Hamburg gleicht einer einzigen großen Bühne, auf welcher alle Parteien versuchen sich gegenseitig die Show zu stehlen und ohne es zu Wissen sind die Zuschauer Teil dieser Tragödie geworden. Nun ist also das eingetreten, was alle bereits Monate vor Beginn des G20 Gipfels prognostiziert und angekündigt haben. Auch auf den Sozialmedia Plattformen scheinen sich zwei unversöhnliche Lager gebildet zu haben, welche entweder ihre Solidarität mit der Polizei oder ihre pure Abneigung gegenüber der Exekutive zum Ausdruck bringen. Wer ist also in diesem Stück Protago- und wer ist der Antagonist?Wer ist Held und wer ist Anti-Held? Die eigentliche Frage wird schlussendlich sein, wer die „schönsten“ Bilder insziniert hat und so den, von der Polizei schon angekündigten, Kampf um die Medienhoheit gewinnt. Welche Partei kann die entstandenen Bilder am besten für die eigenen Intensionen Miss/Gebrauchen? Fakt ist, über Inhalte wird im Netz schon lange nicht mehr öffentlichkeitswirksam geredet. Es geht nur noch darum zu Zeigen, wie gefährlich die Gegenspieler doch sind. Denn wer mit dem ausgestreckten Finger auf andere Zeigt muss nicht mehr über eigene Inhalte reden. Ich hoffe es wird eine sachliche Aufarbeitung der Geschehnisse geben, bei welcher alle Beteiligten Gehör finden. Die „Hamburger Linie“ hat mir zumindest gezeigt, dass der Ruf nach mehr Überwachung und mehr Polizei nicht das Allheilmittel sein kann. Vielleicht können wir diesen Gedanken auch zukünftig in Betracht ziehen.

  • Das passiert, wenn man sich nicht rechtzeitig und deutlich von den Randalieren distanziert. Liebe Szene: Warum ist Euch das so schwer gefallen? Mich nervt dieses ständige Relativieren. Seit Donnerstag war ständig die Rede von "Polizeigewalt", die die Demos "niederknüppeln" würde. Das haben sie gar nicht getan. Jeder Kommentar muss damit beginnen, dass G20 ja eigentlich ein Fehler war, dass die Polizeitaktik zweifelhaft sei.

    Das Relativieren gibt den Randalierern Rückenwind. Sie fühlen sich im Recht. Wo sind die Szeneleute, die die Zivilcourage haben, diesen Leuten ins Gesicht zu sagen, dass sie verschwinden sollen? Ich hörte immer nur "seid solidarisch". Und auch die Anwohner stehen schaulustig neben den brennenden Barrikaden. Man versteckt sich hinter dem Gedanken "Die gehören ja irgendwie zu uns." Das ist bei den Rechten in Sachsen nicht anders. Man lässt die "Aktivisten" dann gewähren, um selbst keinen Stress zu haben. Die denken dann, sie seien die Einzigen, die tatsächlich aktiv etwas bewegen.

    Die Polizei war zahlreich und ruppig gegen einige Leute, die sich absichtlich nicht an die Spielregeln hielten. Sie hat mit Wasserwerfern nicht genehmigte Demos aufgelöst. Andere Demos fanden statt und waren nicht verboten. Alle, die mehr wollten, provozierten ein Kräftemessen. Und was "Welcome To Hell" anbelangt: Moralisch sauberer wäre es gewesen, sie ziehen zu lassen und erst beim ersten Stein- oder Flaschenwurf einzugreifen. Das hätte am Donnerstag dann andernorts ein vermutlich noch größeres Chaos ausgelöst. Glaubt irgendwer ernsthaft, dass die Demo friedlich verlaufen wäre?

    Für meinen Geschmack sind die Proteste übrigens zu pauschal, um irgendwas zu vermitteln. "No G20" scheint der gemeinsame Nenner zu sein. Man ist gegen Trump, Putin, Erdogan. So what? Ja, es gibt Veranstaltungen, in denen Waffenexporte, der Klimawandel, Kapitalströme thematisiert werden. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass sich die Masse der Protestler tiefergehend damit auseinander setzt.

  • Jetzt mal Butter bei die Fische. Die Krawalle wurden angekündigt. Man wollte den größtmöglichen schwarzen Block auf die Beine stellen. Die Polizei hat ihr neuestes Gerät im Einsatz, dazu noch Ausrüstung von der Bundeswehr. Dazu gibt es noch ein enormes Aufgebot an Personal. Wenn ich dann noch die Wahl des Tagungsortes und die vorangegangenen Polizeiaktionen bei den angemeldeten Demos nehme, gibt es für mich zwei Optionen. Entweder sämtliche Verantwortlichen auf der Seite des Staates sind komplett ignorante Totalversager und in ihren jeweiligen Positionen komplett nutzlos, oder es handelt sich hier um provozierte, gewollte und zugelassene Ausschreitungen, was bedeuten würde, es wurden Sachschäden bis hin zu verletzten bewusst in Kauf genommen und vielleicht wurde sogar darauf spekuliert.

    In jedem Fall gehören die Verantwortlichen ausgetauscht.

    • @Holzkopf:

      sehe ich auch so

    • @Holzkopf:

      Wie wäre es mal mit Rücktritten und Übernahme von Verantwortung auf Seiten der Veranstalter? Wer zu der Party eingeladen hat, ist doch bekannt?!

       

      Erst zündeln und dann meckern, dass die Feuerwehr nicht richtig löscht.

      • @TazTiz:

        Sie haben in der Tat Recht, dass auch der Anmelder der Demo "Welcome to hell" sich seiner Verantwortung stellen muss, so man ihm denn etwas von Seiten der Polizei vorwirft. Soweit ich es beurteilen kann, sind die Ausschreitungen jedoch von den Demonstrationen unabhängig passiert.

    • 2G
      2730 (Profil gelöscht)
      @Holzkopf:

      Nomen (bzw. alias) est omen

      • @2730 (Profil gelöscht):

        Könnten Sie das präzisieren?

  • Tja...

     

    Eigentor von links.

     

    Traurig.

  • Die autorin des artikels hat aufjeden fall recht, gewalt, besonders in diesen ausmaße ist kein politischer protest, sondern das ausleben eigener gewalt fantasien.

    Hinzu kommt aber auch eine gewaltbereitschafte polizei, welche die situation statt zu deeskalieren, sie weiter angeheitzt hat. Es gibt seit 69 eigentlich viele recht gute analysen über eskalationen bei groß polizei einsätzen und man kam schon in den 70gern auf den trichter, dass die polizei einerseits staatlich gesteuert werden kann (was für den schwarzen block nicht stimmt), andereseits der polizeichliche umgang mit demonstranten massiv ausschreitungen begünstigen oder verhindern kann.

    Und eigentlich sollte die polizei, spätestens nach den frühen 90zigern, auf deeskalierende massnahmen geschult sein, aber seit den großen bildungsprotesten und dannach bei stuttgardt 21 scheint die polizei eskalationen vermehrt anzustachen, statt zu verhindern.

    Gerade nach solchen massieven ausschreitungen wie den gestrigen sollte die strucktur der polizei bei großeinsätzen neu diskutiert werden um eine deeskalierende statt eskalierende wirkung zu erziehen.

    Ohne irgendwelche gewaltbereite autonome in schutz nehemn zu wollen, der gestriege tag stellt ein massieven versagen der staatliche behöhrten dar.

    • @Arianus:

      Nein

      mE handelt es isch hier keinesfalls um "Staatsversagen". Die Eskalation war gewollt, inszeniert und begünstigt. Fragt sich nur wozu?

      Wir werden es erleben wenn in ein paar Wochen, zur oder nach der BTW, die Gesetze veränedret werden und "Sicherheit" wieder verstärkt thematisiert wird. Dann wissen wir weshalb "der Staat" die Gewalt in HH zugelassen und befördert hat.

  • Wie niedlich, hier wird in den Kommentaren stellenweise immer noch versucht, es irgendwie herumzubiegen, dass das Augenmerk nicht auf den randalierenden Horden von Sozialversagern mit narzistischer Persönlichkeitsstörung (vulgo "Schwarzer Block") liegt, sondern auf Politik und Polizei. So arbeitet man sich an einer Sache ab, wenn einem die Felle längst davon geschwommen sind. Wer hier nicht klar Stellung bezieht, braucht sich nicht mehr wundern, wenn sich die Braunen ebenfalls feige herausreden und eine schnippische Frauke Petry sich angesichts der Zustände in ihrer "Partei" dumm stellt.

    • @Liberal:

      Ne, genau umgekehrt. Es wird immer die Sicht auf die Autonomen gelenkt, dabei wird total vergessen, dass die Polizei schon seit letzten Sonntag absolute Gewaltbereitschaft gezeigt hat und eindeutig zum Ziel hatte die Situation eskalieren zu lassen, oder wieso räumt man sonst rechtswidrig genehmigte Camps?

      • @Anarchohörnchen:

        Achso, die Polizei hat also Autos einfacher Leute angezündet?

         

        Wie dumm kann man sich eigentlich stellen?

        • @Liberal:

          War das jetzt ein q.e.d? Vielleicht ist das ja etwas komplexer als "die sind Schuld" - "nein, die sind Schuld". Die Polizei war auch gegenüber denen, die KEINE Autos angezündet haben, ja, sogar nichtmal auf der Demo waren, sondern nur das Pech hatten, in der Nähe zu wohnen über die Maßen aggressiv und einschüchternd. Gut, für Sie, dass die Autonomen das noch _ex post_ durch Zündeleien gerechtfertigt haben, so dass man andere Leute auch unbekümmert für dumm erklären kann -.-

          • @dasOimel:

            Ich habe das Glück, in der Nähe der Demos zu arbeiten und zu wohnen. Eingeschüchtert hat mich aber höchstens der "schwarze Block", nicht die Polizei. Dank dieser konnte ich ungehindert meinen Arbeitsplatz erreichen und wieder zurück kommen.

          • @dasOimel:

            Die Polizeigewalt ist scheiße, aber hier irrelevant. Wenn mich jemand verprügelt, habe ich noch lange nicht das Recht, irgendwelchen anderen Leuten die Scheiben einzuschmeißen.

            • @Frida Gold:

              Genau deswegen habe ich ja gesagt, dass es möglicherweise etwas komplexer ist, bzw. es mehr Beteiligte gibt. Jeder ist an seiner Gewalt selbst Schuld - die Polizei an Polizeigewalt und Teile der Autonomen an den Ausschreitungen. Keine ist eine logische Folge der anderen aber genau deswegen kann man beide je für sich kritisieren, ohne dumm genannt werden zu müssen. Die Rechtfertigungsstrategien je einer Seite spielen dabei keine Rolle. Irrelevant würde ich die Gewalt bei beiden Seiten nicht nennen.

  • Sich vermummen ist keine Gewalt, Steine auf Menschen werfen schon. Ja, die Wirkung dieser Ausschreitungen diskreditiert die gesamte Linke, umgekehrt dürfen wir uns alle nicht durch die Rhetorik der Konservativen in eine Denke des Fatalismus und der Passivität und des stillen Ertragens manövrieren lassen. Klar bringen angezündete Autos Merkel & Co. nicht zum umdenken. Aber dass letzteres durch eine friedliche Demo passieren wird, daran mangelt es ebenso an positiven Beispielen. Das o.g. Vermummungsverbot IST Gewalt als politisches Mittel, die anlasslose Filmerei einer Demo durch die Polizei IST Gewalt. In dem Fall gibt es also asymmetrische und voneinander unterschiedliche Formen und Richtungen der Gewalt. Der Anspruch an uns selber, sich dieser Gewalt nicht zu beugen, aber gleichzeitig moralisch sauber in Aktion zu treten, ist nunmal alles andere als ein leichter Spagat. Aber wir sollten das schon schaffen, der andere (ich hoffe: Konsens) Anspruch an uns ist ja, dass wir gesellschaftliche Komplexität durchdenken können.

    • @dasOimel:

      Das filmen der Polizei ist kein akt der gewalt sondern durchaus sinnig.

      Der akt der gewalt entsteht darinn, dass die polizei es verbieten möchte, wenn unbeteiligte oder gar die presse film. Ich weiß nicht wie das mit dem grundgesetz in einklang gebracht werden kann, aber aus einem moralischen standpunkt dient solches verhalten nur dazu, gewalttaten von seiten der polizei zu verschleiern und ist in einem rechtsstaat so nicht hinnehmbar.

       

      Ich möchte endlich in einer Welt leben, in der die Polizei mein Freund und Helfer ist!

      • @Arianus:

        "Das filmen der Polizei ist kein akt der gewalt sondern durchaus sinnig." Doch, in dem Moment, in dem sich die Polizei es herausnimmt, das Gesetz, das sie vertritt zu ignorieren und (ich schrieb:)

        _anlasslos_ zu filmen, also keine Straftaten oder Vorbereitungen dazu, noch dazu dem Selbstauskunftrecht nicht nachkommt und solcherlei Aufnahmen nicht herausgibt, ist das Gewalt. Wir beide hätten in dem Moment allein schon durch die Macht desjenigen, der unsere Rechte verletzt, keine realistische Möglichkeit, diese Verletzung zu entschädigen oder ahnden, da es ja der Staat bzw. seine Vertreter selbst ist, der das tut. Wie sinnig das Filmen zur Aufklärung von Straftaten selbst, also ohne Kontext, ist, kann man unterschiedlicher Meinung sein. Dass das im o.g. Fall illegale Filmen eine Verletzung meiner Rechte ist, macht es für mich zu Gewaltausübung.

        • @dasOimel:

          Ja, aber wenn du auf eine Demo gehst, betritst du öffentlichen Raum. Das anlasslose filmen stellt also keine verletzung der privatsphäre dar, sondern eine überwachung des öffentlichen raumes, ähnlich wie stationäre Überwachungskamaras.

          Das sie diese eigentlich öffentlichen aufnahmen nicht öffentlich macht und auch sonst der öffentlichkeit verbieten möchte im öffentlichem raum zu filmen, stellt das eigentlich unding dar und ist in einem rechtsstaat nur schwer verkraftbar und dient meiner meinung nach ausschlieslich dazu straftaten von seiten der polizei zu verschleiern und ist somit eine riesige sauerei!

          • @Arianus:

            Ja, anlasslose Überwachung im öffentlichen Raum stellt nicht eine Verletzung meiner Privatsphäre dar, sondern eine meiner anderen Persönlichkeitsrechte (Recht am eigenen Bild z.B.). Die Rechte werden im Gesetz definiert, und wenn die Polizei absichtlich und im großen Stil gegen geltendes Recht verstößt, ist das bedenklich und ändert sich auch nicht durch unsere Haarspalterei. Wenn du öffentliche Überwachung nicht schlimm findest, kann ich das als deine Meinung (mit ein klein wenig Zähneknirschen) akzeptieren. Ein Rechtsverstoß bleibt es aber eben doch. Bezogen auf die Gewaltdebatte wirft das ja nur eine Frage bezüglich des Nebenschauplatzes auf: Who watches the watchmen?

            • @dasOimel:

              Ja, in der Tat Haarspalterrei (obwohl ich auch nur bedingt ein freund von öffentlicher überwachung bin.), aber auf den Satz 'Who watches the watchmen?' wollte ich die ganze zeit hinaus.

              Ich finde es für die wahrung des öffentlichen friedens wichtig, dass alle seiten sich gegenseitig überwachen dürfen und verstöße des öffentlichen friedens publik gemacht werden. Dies ist aber mit einer einseitigen filmerei so leider nicht möglich, ganz im gegenteil, so werden nur rechtsverstöße von seiten der polizei gedeckt.

              • @Arianus:

                Na dann sind wir uns ja fast einig, nur dass mir tendenziell weniger Daten auf beiden Seiten lieber wären und ich einen größeren rechtlichen Hebel auf ziviler Seite bevorzugte.

                • @dasOimel:

                  (Y) (Daumenhoch Smiley)

  • Es ist durchaus nicht abwegig davon auszugehen, dass das schwachsinnige und unpolitische Zerstören und Plündern der autonomen Hooligans zu einem Rechtsruck führt. Irgendwer wird das Thema öffentliche Sicherheit schon aufgreifen und mit Forderungen nach Schießbefehl und Gummigeschosseinsatz versuchen aus der Stimmung mancher Bürger Kapital zu schlagen. Vielleicht gibt das dann auch den Stimmen und Gesichtern der autonomen Hooligans, Leuten wie Blechschmidt und Beuth, zu denken. Von denen muss man ja sagen, dass sie mit ihrere verlogenen Rhetorik die Hooligans decken, mit den gleichen Mitteln doppeldeutiger Äußerungen, die AfDler für die Brandanschläge gegen Flüchtlinge decken. Es ist eine große Lüge und Verarsche von Blechschmidt & Beuth so zu tun, als sei es den angereisten Schwarzkitteln jemals darum gegangen eine friedliche Demo abzuhalten, und sie von diesem Ziel schweren Herzens und unter großer Seelenqual auf Grund fortgesetzter Provokationen der Polizei Abstand nehmen mussten. Das ist eine zynische Lüge der Sprecher der autonomen Hooligans zur Selbstrechtfertigung, denn dass man den Mist nur wegen des Adrenalinkicks macht, diese Einsicht setzt zuviel an Selbstreflektion voraus.

  • mal sehen, wie die umfrageergebnisse zur AfD in den nächsten wochen laufen - danke an die randaleros & plünderer.

    Merkel hat insofern gewonnen, als SPD-Scholz jetzt dumm dasteht (SPD = Sicherheitsrisiko), gleichzeitig kann sie irgendein Ergebnis vorweisen - und für die Landtagswahl und Bundestagswahl in HH hat die CDU/CSU ein weitere Thema, mit dem sie auf die Grünen und die SPD einschlagen können.

    Ob und wann die Polizei zu früh, nicht richtig, zu doll, gar nicht eingegriffen hat - und WARUM jeweils - wird sich schwer feststellen lassen; es soll ja Leute geben - backstage/backoffice - die gerne etwas hochkochen lassen, dass dann die "richtigen" Bilder/Ikonen und "Argumente" liefert.

    Die Aufarbeitung dürfte jedenfalls lange dauern...

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @borderline:

      Tja Paradepolitiker wie Olli Scholli können halt nicht nein sagen, wenn die Chefin mal kurt um die Stadt bittet.

      Zum Glück hat er gleich erkannt, wie easy peays so nen Gipferl abläuft (wird kaum ein Hamburger mitkriegen, is ja so wie Hafengeburtstag). Und als cooler Anwalt, der er mal war, weiss er auch, dass die Hamburger Linie am besten mit nem dirty old man ganz duddelig läuft. Bis das GG quietscht.

      Und wenn man dann noch willige Parner hat ...

      • @60440 (Profil gelöscht):

        Hey Wastl, das sind ja ganz ungewohnte Töne. Lass uns bloß aufpassen, daß wir keine Querfront bilden ;)

         

        Mal so nebenbei: Wenn Du Dir die Berichte der MSM zum G20 ansiehst, kommt Dir dann nicht der Verdacht, daß die Auslandskorrespondenten ähnlich einseitig berichten könnten ?

  • Diese Veranstaltung in dieser Form in Hamburg stattfinden zu lassen war ungefähr so sinnig, als hätte Schalke seine (hypothetische) Meisterschaft auf dem Borsigplatz feiern wollen.

    • @petermann:

      Es geht den Gewalthansels nicht darum, dass der Gipfel in Hamburg stattfindet. Das "Fußballspiels" selbst sollte schon verhindert werden.

    • @petermann:

      In Anbetracht der Tatsache, das viele Gewaltbereite aus ganz Europa angereist sind, wäre wohl auch jede andere Großstadt zum Schlachtfeld degradiert werden.

      • @Tom Tailor:

        Haben andere Gipfel bisher nicht eher außerhalb stattgefunden, wo nicht eine ganze Großstadt mit Sicherheitsvorkehrungen malträtiert werden muss und gewaltbereite Autonome quasi um die Ecke wohnen?

         

        Warum grade Hamburg?

        • @Artur Möff:

          warum nicht Hamburg? Diese Stadt gilt eigentlich als weltoffen. Scheinbar aber nicht für den "Schwarzen Block", wenn sich Vertreter des Kapitalismus einfinden. Als Veranstaltungsort kommen bei solch einem Gipfel üblicherweise auch nur solche Großstädte in Frage, die über entsprechende Kapazitäten verfügen. Hier eine Auflistung der vergangenen "Austragungsorte": https://de.wikipedia.org/wiki/Gruppe_der_zwanzig_wichtigsten_Industrie-_und_Schwellenl%C3%A4nder

          • @Tom Tailor:

            Naja, ist die Frage, was mensch unter "weltoffen" versteht. Bei den G20 ist das doch wohl eher die Offenheit gegenüber jeglichen Ressource, die sich irgendwo plündern lassen. Mit den Rechten von echten Menschen haben die nicht viel am Hut.

  • 3G
    32795 (Profil gelöscht)

    Muss man jetzt den Veranstaltungsort für irgendwas nach der jeweils sich provoziert fühlenden, geqaltbereiten Minderheit aussuchen?

     

    CSD nur noch im Kohlebergwerk oder was?

     

    Nicht "Hamburg" hat in Hamburg sinnlos randaliert...

    • @32795 (Profil gelöscht):

      Ja, muss man. Provoziert "gefühlt"? Nein zu Recht haben die Menschen diese Empfindung. Wer eine Ganze Stadt für ein paar Hampelmänner in den AUsnahmezustand versetzt wird, dann ist das eine Provokation.

  • Jeder der diese "Scheißidee" mitgetragen hat, muss jetzt auch politisch zur Rechenschaft gezogen werden. Und ich sehe auch Herrn Grote und insbesondere Herrn Dudde in der Pflicht hier persönliche Konsequenzem in Form eines Rücktrittes oder Rückzuges aus Politik und Job zumindest anzubieten.

    Um es kurz zu sagen, das war einmal nix. Völliges Versagen auf Seiten der Offiziellen.

    • @Spider J.:

      Sehe ich genauso. Da man es ja vorher wußte: ab jetzt St.Pauli-Spiele nur noch auf Flugzeugträgern!

  • Für Angela Merkel ist das doch eine Win-Win-Situation. Und ich denke, das hat sie sicherlich ins Kalkül gezogen.

    Denn, bei einem wider alle Erwartungen friedlich verlaufenen Gipfel hätte sie toll ausgesehen. Und in unserem gewalttätigen Fall kann sie auf die unfähige SPD verweisen, die den Stadtstaat regiert. Und kündigt verstärkte Überwachung und verschärfende Gesetze an.

    Demokratische Grundrechte hin oder her.

  • Welches Hotel, Flughafen oder Örtchen hätte denn die 6000 Teilnehmer, 3000 Journalisten, 100000 Demonstranten und 8000 militante Linksextremisten aufnehmen sollen?

  • "Es war, sorry für die Wortwahl, eine Scheißidee, den G20-Gipfel in Hamburg zu veranstalten."

     

    Das ist mir zu milde. Jeder, der diesen Veranstaltungsort (im Zentrum zwischen Wohnvierteln) mitgetragen hat, nahm Verletzte in Kauf.

     

    Als betroffener Hamburger würde ich mal persönlich bei Scholz (Altona) und Fegebank (Eilbek) vorbeischauen, um mich zu bedanken.

    • @jhwh:

      Und jeder, der auf einer Demo mit schwarzem Block mitläuft, heißt deren Ausschreitungen gut. Soviel Fairness muss sein. Es war in der Tat Wahnsinn, das in Hamburg auszrichten, aber randaliert haben nicht Politiker, sondern vermummte Linksterroristen.

      • @Frida Gold:

        Darüber hinaus sind 90 Prozent der Hamburger von diesem Gipfel ohnehin nicht betroffen. Und ohne die Randale vom schwarzen Block wäre in keinem einzigen Stadtteil eine Drangsalierung durch die Polizei spürbar gewesen.

        • @Tom Tailor:

          Selbst wenn Ihre Schätzung richtig wäre (Haben Sie vielleicht Pinneberg dazugezählt ?), machen 10% der Hamburger immer noch knapp 190.000 Bürger aus.

          • @jhwh:

            Allen können Sie es nie recht machen. Wenn in Hamburg der HanseMarathon oder die Cyclassics stattfinden, gibt es auch weiträumige Absperrungen und Verkehrsbehinderungen und niemand beschwert sich darüber.

        • @Tom Tailor:

          Das ist schlicht weg falsch.

          Die Polizei hat auf den ersten beiden Demos gezielt und vor allem Menschen angegriffen die nicht im Schwarzen Block standen und teilweise auf diese Menschen eingetreten als die am Boden lagen. Verantwortlich ist zu erst mal eine Polizei die friedlichen Protest mit offener Gewalt zu unterbinden versucht. Das es dann zu Gewalt kommt darf nicht wundern. Was in der Türkei so stark kritisiert wird ist hier plötzlich völlig in Ordnung? Wer solche Äußerungen tätigt der sollte auch konsequent sein und beim Verhalten von Putin und Erdogan schweigen

          • 3G
            32795 (Profil gelöscht)
            @Oskar:

            Sie haben nichts verstanden. Wenn die Polizei auf am Boden liegende Menschen eintritt, dann ist das ein Fall für den Staatsanwalt, nicht für den schwarzen Block.

             

            Ihre Theorie beschreibt den Wilden Westen, keinen Rechtstaat. Schlimmer noch, sie tun hier so als hätte der schwarze Block das Gewaltmonopol, als wäre der schwarze Block hier in irgend einer Form dazu berechtigt die "friedlichen Demonstranten" zu rächen. Das ist vollkommen daneben. Genau das ist Erdogan, Putin und Co...

             

            Btw, wenn die Autonomen Autos anzündet, dürfen die Besitzer dann auch Gewalt nach gutdünken anwenden. Im Falle Hamburgs, können die Betroffenen jetzt hingehen und die Flora abfackeln und sagen: Wenn ihr nicht nach den Regeln spielt brauchen wir das auch nicht?

             

            Das ist alles nur extremistischer Wahn und Sie machen da mit.

          • @Oskar:

            Ach OSkar mach dich nicht lächerlich...

  • Meinung :

     

    Indiskutabel für mich ist so eine Veranstaltung in einer Stadt zu veranstalten. Es gibt nicht s daran zu verstehen ein Auto , Bänke oder sonstige Gegenstände in Brand zu stecken um seinen Protest kundzutun.

     

    Man fakelt ja auch nicht dem Biobauern sein Gemüsebeet ab weil man Fastfood mag .....

     

    Der Weg mächtig zu werden , Einfluss nehmen zu können ist ein anstrengender , langer , kräftezehrender.... Steine auf den "Gegener" zu schmeissen ist so unfassbar dumm...

     

    Macht Ihr die Strassen auch wieder heile damit Eure schwarzen Klamotten aus Bangladesch rechtzeitig per Container angeliefert werden können.

     

    Erklärt den Kinder von Familie X warum sie nicht in Urlaub fahren können weil Ihr aus "edlen Motiven" das Familienauto abgefackelt habt.

     

    ach, mich ärgert das echt, weil das genau die füttert die niemand an den Hebeln haben will.

     

    Gewalt erzeugt Gegengewalt

     

    Geh mal wieder auf die Strasse geh mal wieder DEMO'NSTRIEREN ....nicht geh mal wieder KAPUTTMACHEN

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @FA UR RA TE:

      ...Castro hätte also Cuba 'friedvoll' befreien sollen?

  • Diese Demonstranten kämpfen für unsere Sache. Sie jetzt öffentlich zu verraten ist unredlich.

    • 3G
      32795 (Profil gelöscht)
      @fritzkuh:

      Es gibt ein paar rote Linien. Wissen Sie was die getan haben? Die haben Erdogan, Putin und Co. legitimiert. Die fahren jetzt nach Hause und sagen seht euch mal Deutschland an, die zünden da ganze Städte an, denen fehlt es halt am richtigen Führer. Für die Autokraten dieser Welt ist Gandhi bedeutend gefährlicher Guevarra...

       

      Ihre Argumentation ist übrigens nah an der Argumentation der meisten Diktatoren. Das sind "unsere Jungs", egal was sie tun, wer sie kritisiert ist ein Verräter...

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @32795 (Profil gelöscht):

        "Erdogan und Putin legitimiert"?

        Dafür sind wohl Merkel & Co. verantwortlich.

        Wie sagte doch Herr Özdemir gestern so schön über die Türkei "...Opposition darf nicht unterdrückt oder niedergeprügelt werden", gut gebrüllt Löwe. Frage: Was passiert momentan in Hamburg? Liegt diese Stadt irgendwo in der Türkei?

    • @fritzkuh:

      Diese "Demonstranten" kämpfen für gar keine Sache, sondern maximal für ihr Ego, das befriedigt werden wollte. Da die überwältigende Mehrheit der hamburger Bevölkerung mit dieser Art von "Protest" so gar nichts anfangen kann, muss man sich fragen, wer denn hier "unser" sein soll.

  • Wer hat Schuld an den ganzen Desaster ??

     

    Nein, nicht die Politiker, nicht die Polizei. Es haben diejenigen Schuld, die sich vermummen und mit Steinen auf Menschen werfen, von normalen Bürgern die Autos anzünden und Geschäfte zerstören. Wer einen großen Stein auf einen Menschen wirft, ist ein potenzieller Mörder !!

    Niemand hat diese Chaoten gezwungen das zu tun. Aber diese Leute werden ja immer mit Samthandschuhen angefasst. Personalien aufgenommen und dann frei gelassen. Aber wehe, der Normalbürger hat was falsch in der Steuererklärung angekreuzt. Man hätte mal ein paar Rockergruppen zur Sicherheit und Ordnung engagieren sollen. Die wären mit den Autonomen aber nicht so zimperlich gewesen.

    • @Jesse Livermore:

      Die "russische Methode" funktioniert aber nicht einmal in Russland Herr Livermore.

       

      Sich über gewaltbereite Protestler enchauffieren und im Nebensatz selbst zur Gewalt gegen Autonome aufrufen entlarvt Sie als politisch motivierten Gegner der Richtung, nicht der Methode!

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Jesse Livermore:

      *lol* Wasserwerfer, Pfefferspray, Schlagstöcke etc. als "Samthandschuh" zu bezeichnen... man darf gespannt sein, was zum Vorschein kommt, wenn die Polizei mal ihre "Samthandschuhe" auszieht.

    • @Jesse Livermore:

      "Aber diese Leute werden ja immer mit Samthandschuhen angefasst."

      Sandhandschuhe, die Dinger heißen Sandhandschuhe. Und Wasserwerfer.

      "Aber wehe, der Normalbürger hat was falsch in der Steuererklärung angekreuzt."

      Gut, dass Sie wissen, wer "der Normalbürger" ™ ist, und dass Er™ die Finanzämter als staatliche Gewaltausübung wahrnimmt, oder die Finanzämter eine kausale Verbindung zu linksautonomen Steinewerfern aufweisen. Ihr Problem lässt sich lösen: Die Finanzämter kooperieren mit den Hells Angels, die haben Erfahrung mit Schutzgeldeintreibung.

       

      TLDR: troll->retroll.

  • O.k.

     

    Wenn jeder genug Geld in der Tasche hat,

    dann ist der Kapitalismus ganz in Ordnung,

  • Diesen "Krieg" haben die Hamburger Ordnungsbehörden, die Hamburger Polizei, insbesondere der Haupteinsatzleiter Dudde und der Hamburger Innensenator Grote zu verantworten.

     

    Das muss man sich immer wieder klar machen. Die sogenannte "Hamburger Linie" der totalen Repression ist total gescheitert. Die von vorneherein absehbare Haltung, die am Donnerstag geplante Demonstration "Welcome To Hell" rechtswidrig und gewaltsam zu verhindern ist die wesentliche Ursache dessen, was sich nun abspielt. Die Polizei hat de facto keinerlei Kontrolle mehr, spätestens wenn es dunkel wird sieht man das ganze Ausmaß an Fehleinschätzung, Hilflosigkeit und Inkompetenz.

     

    Jetzt fehlt eigentlich nur noch, dass man mit scharfer Munition in die unbewaffnete Menge schießen lässt.

     

    Weder Dudde noch Grote dürfen diesen Gipfel politisch "überleben".

    • 3G
      32795 (Profil gelöscht)
      @cursed with a brain:

      Ne, wir sind hier nicht im Wilden Westen. Wenn die Polizei was angestellt hat, dann kümmern sich da Staatsanwälte und Richter darum. Aber niemand hat das Recht tagelang zu randalieren.

       

      Btw, das ist noch nicht mal Selbstjustiz, es werden nämlich vollkommen unbeteiligte geschädigt. Das ist nur blinde Zerstörungswut.

       

      Oder dürfen die Geschädigten jetzt die Flora abfackeln? Müsste in Ihrer Version eines Wildwest-Selbstjustizstaates ja gehen?

      • @32795 (Profil gelöscht):

        " wir sind hier nicht im Wilden Westen".

         

        Wir sind aber auch offensichtlich nicht mehr in einem Staat, in dem die Polizei den Schutz des Eigentums von JEDEM Bürger gewährleisten kann.

        Wenn Systeme eine bestimmte Instabilität erreicht haben, kann man zwar hoffen, dass sich das durch die bislang möglichen Lösungsansätze befrieden lässt, aber auch zunehmende Ordnungsmaßen durch die Obrigkeit sind wie der Untergang der streng autoritären Systeme gezeigt hat, nicht unbedingt dauerhaft effizient.

    • @cursed with a brain:

      Yep, hätte sich die Polizei nach Cuxhaven verzogen, hätte es nirgends gebrannt. Das konnte jeder auf indymedia seit einem halben Jahr lesen!

  • ....

    Und so absehbar vorentscheidend für die Bundestagswahl in elf Wochen.... wie wohl gleichfalls im Vorraus politisch berechnet, um die – wie immer im Zusammenhang mit solch auffälligen Veranstaltungen - zwangsläufig folgenden politischen Entscheidungen gegen Versammlungsfreiheit und andere Einschränkungen zum Wohle anderer blödsinniger Vorhaben der „politischen Klasse“ doch noch durchzubekommen.

     

    Wenn ich im Vorwege, wie z.B. Hr. A. Schuster in seinem unerträglichen Interview, dass böse Wort Terror war natürlich DRINGEND erforderlich (?), im DLF mitteilt, von schon ausufernden Verhältnissen im Vorraus ausreichend (?) Kenntnis erhalten zu haben, deren Ausmaß ihn dann tatsächlich (?) noch überraschte, habe ich meinen ernsthaften politischen Einfluss als Innenpolitiker – für die Innere Sicherheit, die NUN baden gegangen ist – wohl nicht ausreichend genutzt, den G 20 in Hamburg nicht stattfinden zu lassen.

    Oder mit mir wie anderen Verantwortlichen ist die Eitelkeit in dem Glauben durchgegangen, nach bereits anderen „missglückten“ G 20, hier in Deutschland/ Hamburg – natürlich - alles im Griff zu haben; Lächerlich!.

     

    Wenn ich als Privatier eine Veranstaltung beantrage, bei der nicht mal gewalttätige Störungen zu erwarten sind, z,B. - nur - Beinträchtigung der Leichtigkeit des Verkehrs, wird mir die Veranstaltung untersagt oder man verpflichtet mich, eine andere Örtlichkeit in Erwägung zu ziehen!?

     

    Also doch durchgaloppierte Eitelkeit!?

     

    Nach Millionenschäden, Renomeeverlust und Hunderten von Verletzten stellt sich die Frage JETZT nicht mehr für Hamburg.

     

    Eine Entschuldigung von Herrn Scholz und Frau Merkel an Hamburg wäre ein Zeichen von mindestens später Einsicht!

     

    Ach, Herr A. Schuster, der Kärcher hat in ihrem Interview noch gefehlt!

     

    Ein Deasaster an allen „Fronten“!

  • "Und es (war) Gewalt, die den Nationalsozialismus besiegte."



    Es war auch Gewalt, die den Nationalsozialismus an die Macht brachte. und zwar genau die Art von Straßenmob-Gewalt, die wir gestern mal wieder bewundern durfte. [...]

     

    Kommentar gekürzt. Bitte verfassen Sie sachliche Kritik. Danke, die Moderation

    • @Amandas:

      Willst du damit sagen, daß du das gut findest, was da passiert ist? Gewalt gegen was ist den gut? Gewalt gegen das Auto vom Fließbandarbeiter oder doch lieber gegen den Blumenkübel von der Oma? Also ich bin mir 100% sicher und ich spreche aus eigener Erfahrung, daß dir diese Einstellung irgendwann in deinem Leben noch viel mehr das kotzen bringen wird, als es jetzt gerade irgendjemand vermag der für friedlichen Protest plädiert.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Nobodys Hero:

        ...die Gewalt der RAF in den 70er-Jahren richtete sich bewusst gegen die Herrschenden dieses Landes.

        Und selbst damals klatschte die Mehrheit der Deutschen Beifall, wenn mal wieder einer dieser 'Linken' verhaftet oder getötet wurde.

        90 % der Deutschen wollen überhaupt keine Proteste, egal ob nun mit oder ohne Gewalt.

  • Der Artikel wirft eine gewichtige Frage auf.

    Wie ist soetwas möglich:

    Auf dem Schulterblatt vor der Roten Flora wurden in aller Seelenruhe Barrikaden errichtet. Schwarz Vermummte zerstörten schweigend vor den Augen der AnwohnerInnen Blumenkübel.

     

    Wenn zeitgleich dieses hier ist:

    20.000 PolizistInnen sollen eine offene Stadtgesellschaft in Schach halten, damit sich die Mächtigen der Welt ein Stelldichein geben können.

     

    20.000 Polizisten, und keiner dabei, der die bekannten(!) 'Autonomen' im Auge behält? Offensichtlich nicht glaubwürdig.

     

    Es entsteht der Eindruck, die Polizei habe die Randalierer vorsätzlich gewähren lassen, um hinterher die öffentliche Meinung auf ihrer Seite zu haben.

     

    Das entschuldigt die Randalierer nicht - lässt aber die Frage aufkommen, ob nicht die Polizei momentan die größere Gefahr für die Demokratie darstellt.

    • 3G
      32795 (Profil gelöscht)
      @kleinalex:

      Von den 20.000 Polizisten sind viele nicht im Dienst, auch Polizistten arbeiten nicht 72 Stunden am Stück.

       

      Von denen die im Dienst waren hat der überwältigende Großteil die sogenannte "rote Zone" bewacht.

       

      Glauben Sie 20.000 Polizisten rennen vom Gipfel weg weil vor der Flora irgendwer ne Barrikade baut?

       

      Und doch, die Polizei wusdte bestimmt was da läuft, wollte wohl aber nicht in Unterzahl einfach da hineinrennen. Die haben sich erst mal gesammelt, eventuell noch ein paar Schichtwechsel gemacht, auf Verstärkung aus anderen Bundesländern gewartet und sind dann erst rein...

       

      Da ist garnichts seltsam.

    • @kleinalex:

      Wir haben erst kürzlich eine Gesetzesänderung im Bundestag passieren lassen, die es dem Verfassungsschutz erlaubt, V-Leute für solche Gewalt zu engagieren und diesen V-Leuten zudem effektiv Straf- und Verfolgungsfreiheit zusichert. Der Verfassungsschutz hat nachweislich die Spitzen der Rechtsradikalen Szene mit V-Leuten besetzt. Er war bei der RAF mit V-Leuten aktiv und ebenso bei den Islamisten. Daher spricht vieles dafür, dass der Verfassungsschutz auch bei den Linksradikalen mit V-Leuten aktiv ist.

      Auch wenn ich keine konkreten Hinweise habe, dass das Gewaltchaos in Hamburg vom Verfassungsschutz inszeniert wurde, so macht es mich betroffen, dass wir ihm erst kürzlich einen Freibrief dafür gegeben haben. Wenn dann noch der Eindruck entsteht, dass die Polizei hier erst einmal weggesehen hat, so entsteht der Verdacht, dass der Verfassungsschutz diesen fatalen Freibrief ähnlich wie bei NSU, Islamisten oder RAF auch genutzt hat. Im Gegensatz zu damals inzwischen sogar völlig legal.

      Die Konsequenzen sind klar. Nicht nur ist das Anliegen der G20-Gegner völlig untergegangen. Sondern selbst im offen eingestellten Schanzenviertel wird nach massiver Polizeipräsenz gerufen. Die nächsten Verschärfungen des Demonstrationsstrafrecht werden folgen und Frau Merkel, die den massiven Einsatz von V-Leuten verantwortet, sitzt fester denn je im Sattel.

      • 3G
        32795 (Profil gelöscht)
        @Velofisch:

        Ich folge Ihrer Verschwörungstheorie mal kurz. Wenn da V-Leute waren, sagen wir mal Dutzende, was ist dann mut dem Rest?

         

        Tausende hirnlose Antifa-Roboter die auf Knopfdruck vom V-Mann zu randalieren beginnen?

        • @32795 (Profil gelöscht):

          Die Polizeiführung handelt doch nicht unüberlegt. Zuerst die Eskalationsstrategie. Wer das mitbekommt, bei dem sinkt die Gewaltschwelle - sowohl aktiv als auch die Gewalt, die jemand billigt.

          Dann kommen die V-Leute und agents provocateurs. Die Polizei hat für sie den Boden bereitet. Dann die Idee das Schanzenviertel nicht zu schützen, damit sich die Gewalttäter an unschuldigen Anwohnern austoben können.

          Wir müssen verstehen, dass alle diejenigen die da mitlaufen und die sich da fasziniert diese Gewalt anschauen zum Fussvolk dieser Strategie werden. Einer Strategie, die den Protest verunglimpft, Rechtfertigung für eine weitere Verschärfung des Polizei- und Überwachungsstaat schafft und vor allem den Wahlsieg von Frau Merkel garantiert.

          Und kommen Sie mir nicht damit, dass das alles nur eine "Verschwörungstheorie" wäre. Lesen Sie die Unterlagen der Untersuchungsausschüsse zum staatlich finanzierten und protegierten NSU-Terror. Dass dies von Frau Merkel so gewollt ist, merken Sie auch daran, dass sie die Aufklärung weitestmöglichst behindert und die einzige Konsequenz ist, dem Verfassungsschutz mehr Geld und mehr Rechte zu geben.

      • @Velofisch:

        Die Vorstellung, daß das alles der Verfassungsschutz angerichtet hat ist absurd

        • @Nobodys Hero:

          Nein es war sicher nicht alles der Verfassungsschutz. Aber es sollte allen Demokrat_innen zu denken geben, dass der Verfassungsschutz das nun darf und dass er es in der Vergangenheit auch ohne Konsequenzen gemacht hat. Da dürften dutzende V-Leute dabei gewesen sein und hunderte andere.

          • @Velofisch:

            Das sind unaufrichtige Ablenkmanöver, dass es mir die Tränen in die Augen treibt.

             

            Nach Ihrer Lesart handelt es sich beim Schwarzen Block um unmündige Reiz-Reaktions-Äffchen, die keine Verantwortung tragen. Wobei, beim ersten Teil würde ich mich sogar noch anschließen. Fragt sich, was mit der Verantwortung bleibt.

            Dass Sie es schaffen, in Ihrer kruden Argumentation auch noch die Sorgen von Demokraten (Pardon, Demokrat_*Innen*innen**+-') unterbringen, zieht mir vollends die Schuhe aus.

        • 8G
          81331 (Profil gelöscht)
          @Nobodys Hero:

          Absurd?

          Die Akten zu den Verstrickungen des Verfassungsschutzes mit dem sog. NSU sind bis 2134 (!) unter Verschluss.

          Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

  • Kommt jetzt ein kollektives "Autonomen Raus!" und "Hamburg autonomenfrei!" oder ...? Kontakt- und Beratungsstellen für Aussteiger? Ein StorchHeinar gegen Linke Gewalt?

     

    Die politische Taktik von Angela M. geht auf: eine rotgrün regierte Stadt wird zum Startschuss für das Ende von der Unterstützung für linke Initiativen.

     

    Heute ist die Basis für einen fulminanten CDU-Sieg im September gelegt worden ... denn in Deutschland will niemand sein Auto brennen sehen.

    • 3G
      32795 (Profil gelöscht)
      @TazTiz:

      "... denn in Deutschland will niemand sein Auto brennen sehen."

       

      In welchen Ländern findet man denn sowas gut?

      • @32795 (Profil gelöscht):

        Den Symbolgehalt des Autos in Deutschland sollten Sie nicht unterschätzen. Damit werden Wahlen gewonnen ... in Frankreich ist man da weniger aufgeregt.

  • Ich habe zwei Eskalationen gesehen. Der Eskalation der Autonomen ging die Eskalation der Polizei voraus. Niemand hat einen ersten Stein geworfen. Es gab erkennbar keine Deeskalationsstrategie. 30qkm Flächenreservierung für eine Handvoll Staatsvertreter, die außer leeren Worthülsen weder eine demokratische Zukunft noch eine ökonomische Perspektive für die Welt, außer ihrer eigenen zu bieten haben. Ich sehe keinen Grund, uns mit den Ideen von G20 weiter auseinandersetzen zu müssen. Antworten müssen von woanders kommen.

    • 3G
      32795 (Profil gelöscht)
      @Picard:

      Deeskalationsstrategien helfen bei Fußballfans die im kurzen Rausch der Gefühle austicken.

       

      Bei Randalieren die seit Monaten von Randale reden hilft keine Deeskalation.

       

      Dem Rest kann ich nur zustimmen, aber Randale hilft da halt pberhaupt nicht.

      • @32795 (Profil gelöscht):

        Das müssen Sie mal erklären!

         

        Da hat man eben nicht nur einen kurzen Zeitraum, sondern Ihrer Aussage nach "Monate" auf die Menschen deesklariend einzuwirken und das wirkt nicht, weil man das nur kurzfristig kann und langfristig Deeskalationen nicht möglich sind???

         

        Verstehe ich nicht. Prävention ist also grundsätzlich nutzlos?

    • @Picard:

      Ja, z.B. von angezündeten Autos und eingeworfenen Scheiben. Das überzeugt garantiert auch den phlegmatischsten Bürger von der Gerechtigkeit der Sache ^^

  • Was für Linke? Brandstifter und Autonome sind nicht links sondern anarchistisch. Dank i-phone gibt es wohl genügend Gesichter, um die Behörden für Monate zu beschäftigen. Gewalt bleibt Gewalt und muss verurteilt werden - auch von den anderen Demonstranten, die angesichts der Gewaltexzesse lächerlich wirken. Schade um Hamburg!

  • Ich kann mich nur für diese "Linken" schämen.

    Das war das größte Eigentor,dass sich die Linke seit der RAF geschossen hat.

    • @Markus Müller:

      Wenn die "Linken" keine Linken waren, wie kann die Linke dann der Eigentorschütze sein.

      • @lions:

        Weil die Linken, die links sind, die Linken, die es angeblich nicht sind, schon bei der ersten Demo hätten ausschließend können.

        Die Polizei hat ja versucht den schwarzen Block von den anderen Demonstranten zu trennen. Was nicht nur vom schwarzen Block sondern auch von den anderen Demonstranten unterbunden wurde. Dami sind diese anderen Demonstranten aber für alles was folgte mitverantwortlich geworden.

         

        An den G20 und den Teilnehmern der Veranstaltung kann man viel aussetzen. Nur: Seit den Krawallen spricht keiner mehr über Trump, Klima, Afrika, G20, ... Der schwarze Block bestimmt spätestens seit den Krawallen in der Elbchaussee das Thema. Zum Segen für Trump, Putin, Merkel und allen anderen Teilnehmer. Denen werden nur noch Fragen zu den Krawallen gestellt, nicht mehr zu ihrer Politik. Die sagen ganz vielmals Danke! (Die AfD übrigens auch.) Super Erfolg und vielen Dank noch!

        • @Martin74:

          "Weil die Linken, die links sind, die Linken, die es angeblich nicht sind, schon bei der ersten Demo hätten ausschließend können."

          Wer ist wer?

          Ich geh zu ner Demo, um gewaltlos zu demonstrieren. Sagen Sie mir, wie stelle ich das an, die Randalierer auszuschließen? Ich war auf einigen solcher Demos und fand kein Mittel, diese davon ab zu halten., außer "Keine Gewalt!" u.ä. zu rufen und das war auch sinnlos.

          Übrigens habe ich beim Eingangspost auf die Paralogik darin hingewiesen, erst mal nicht mehr.

        • @Martin74:

          Da ist was dran...

        • @Martin74:

          Warum sollte der zu diesem Zeitpunkt friedliche, schwarze Block denn separiert werden? Sollten schwarz gekleidete Menschen von ihrem Grundrecht auf Versammlungsfreiheit ausgeschlossen werden? Schön, dass das nicht zugelassen wurde. Schade dass die Polizei danach den friedlichen Demonstrationszug angegriffen hat und schade, dass jetzt von allen Seiten unverhältnismäßige Gewalt angewendet wird.

          • @Robert77:

            "der zu diesem Zeitpunkt friedliche, schwarze Block"

             

            ja, friedlich und unbewaffnet...

          • @Robert77:

            Weil wir ein Vermummungsgebot haben. Ganz einfach. Jeder kann sich schwarz anziehen und demonstrieren. Aber Vermummung ist halt nicht. Basta. Und das ist richtig so, weil es ein Freibrief für Straftaten ist.

            • @Frida Gold:

              Das "Vermummungsverbot" (nicht ~gebot) stammt aus den 80er Jahren. Wir sind weltweit so ziemlich das einzige Land, in dem "Vermummung" als Straftat gewertet wird. Und das ist auch nur so, damit die Polizei formal jederzeit jede beliebige Versammlung angreifen und zerschlagen kann.

               

              Denn was eine "Vermummung" ist, das bestimmt letztlich auch die Polizei. Am Donnerstag waren es ein paar Sonnenbrillen. Die Polizei hat aber noch nie eine NPD-Demo aufgelöst, weil ein paar Rechtsextreme nicht bereit waren, ihre Sonnenbrille abzunehmen.

               

              Das Verfassungsgericht hat schon in den 90er Jahren wiederholt die Unverhältnismäßigkeit solcher Polizei-Einsätze im Nachhinein angemahnt, weil das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit und Meinungsäußerung schwerer wiegt als ein paar verhüllte Gesichter. Gerade die Hamburger Polizeiführung scheint sich für Recht und Gesetz nur zu interessieren, solange diese ihnen "freie Hand" für Willkür und Repression lassen.

               

              Es ist gut und RICHTIG, wenn sich Menschen dagegen zur Wehr setzen.

          • @Robert77:

            Warum generiert der schwarze Block sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Welcher Zweck steckt dahinter?

             

            Warum haben die 100.000 friedlichen Demonstranten kein Problem damit mit offenen Visir zu demonstrieren?

            • @Rudolf Fissner:

              So gut, wie die Frage, warum Linksautonome von Rechtsextremisten angegriffen werden, wenn sie deren Identität ermittelt haben.

  • Da ist mal was los...

  • "Polizeibeamte drangsalieren ganze Viertel". Aha, dann haben die also Autos angesteckt und geplündert, Scheiben von Ladengeschäften eingeworfen. Danke Frau Maier, jetzt fühle ich mich gut informiert.

    Dazu paßt auch die Anzeige für die Rote Hilfe e. V. auf dieser Seite.Das sind sicher die "Guten", die nur nicht wollen, dass Regierungschefs miteinander reden, sich persönlich kennenlernen. Das ist schon o. k.

    • @finches:

      Woher soll Frau Maier denn wissen, wieviele V-Leute unter den Btandstiftern und Plünderern waren. Wissen Sie das?

      Bei dem NSU-Sachen sind es ja auch schon mehr V-Leute wie andere Nazis mitlerweile.

       

      Und was erhoffen Sie sich denn, wenn sich Erdoğan und der saudische König sich kennenlernen?

  • Und eine weitere Relativierung von Erdogan und Co.

    Die Beliebtheit von Merkel werden wir im September erfahren.

    Also soll der Rechtsstaat kapitulieren. Wir Krawalltouristen haben G20 zu teuer für Städte gemacht. Ich hoffe die Presse wird sich selbst hinterfragen. Das wird nicht passieren. Von Rechts kommt der Ruf nach Law und Order und von Links Relativierungen.

  • Ich denke aus Merkel Sicht ist es super, weil die Krawalle das Thema Innere Sicherheit stärken für die BT-Wahl, wo die CDU traditionell beim Wähler punktet, und weil der Rotgrüne Senat die Verantwortung trägt. Das Schweigen der Politik war ja schon auffällig. Wenn Autonome den linken Schanzekiez abfackeln und der schwarze block die Rote Flora defloriert, dann kann die CDU nur gewinnen, dann werden es garantiert mehr als 3% CDU zukünftig dort. Die Kritik an der Polizei kommt sowieso aber das Ausmaß der Zerstörung lässt die Anwohner den Beamten Blumen anstecken. Bei 200 verletzten Beamten wird auch jeder außerhalb der linken Blase es taktlos finden die Polizei zu kritisieren.

    • @Ansgar Reb:

      "Wenn Autonome den linken Schanzekiez abfackeln und der schwarze block die Rote Flora defloriert[...]"

       

      Wunderschön geschrieben...

       

      Wenn sich einige Vermummte entmummen und andere Vermummte nicht, bleibt die Frage, ob in einigen Fällen schwarz und schwarz zusammenarbeitet. Erstaunlich wenig Verschwörungstheorie bei der taz.

       

      Wär doch nicht das erste Mal, dass so etwas passiert...

  • Seid ihr nicht sonst immer die großen Verfechter des schwazen Blockes und der autonomen Szene?

    Habt ihr nicht gestern noch der Polizei die Schuld in die Schuhe geschoben für die Gewalteskalation?

    Hat die Polizei nicht seit Monaten vor genau dieser Situation gewarnt und wurde es nicht von euch als Panik-/Stimmungsmache abgetan?

    • @snowman28:

      Nö!

    • @snowman28:

      Ja, die Polizei hat wirklich alles erdenkliche dafür getan, dass ihre "Prophezeiung" wahr wird.

       

      Nur ist das eben keine "Weitsicht", wenn man eine Katastrophe "vorhersagt", die man anschließend selbst herbeiführt.

      • @cursed with a brain:

        Könnten Sie mir dann freundlicherweise darlegen, was die Polizei gemacht hat, damit jemand einen Supermarkt plündert und viel schlimmer, obwohl er in einem Wohnhaus liegt, auch noch in Brand steckt?

  • mal vorweg; ich bin nicht der meinung, dass sich gewalt legitimeren lässt, da es eine moralische einstellung ist, aber :

    "Gewalt ist kein Mittel der politischen Auseinandersetzung. Sie bewirkt das Gegenteil. " ist schlicht und einfach falsch.

    es war gewalt, die den absolutismus in frankreich auflöste, und damit die demokratie brachte. es war gewalt bei tausenden von streiks, die den 8 stunden tag brachten. und es gewalt, die den nationalsozialismus besiegte.

    also zu sagen, gewalt ist kein mittel der politischen auseinandersetzung, ist ein ziemliches verleugnen der geschichte.

    • @rauchamendedernacht:

      Mon Dieu - Frankreich war seit 1788 offiziell pleite. Die Gewalt - Sie meinen den "Terreur" (Wohlfahrtsausschuss?) - wurde in der damaligen historischen Situation erzwungen durch A) den Angriff von außen (5 Staaten) - führte zur Erfindung der allgemeinen Wehrpflicht (levée en masse) und B) durch die Intrigen des Königs und Adels gegen die Revolution(en ) und C) durch den Widerstand, Gegenterror der katholischen Monarchisten (Vendée u.a.) - am Ende stand das KAISERreich Napoleons - und wieder Gewalt und Gegengewalt - u.a. gegen das Hegemoniebestreben Frankreichs (wie schon unter Ludwig XIV.)

      Im übrigen wird bis heute diskutiert:

      Waren es 1, 5, 10 Revolutionen oder - wie unlängst von ("interessierten"?) bürgerlichen Historikern behauptet - GAR KEINE Revolution.

      Die hetzerische Meute beim Hinrichtungsspektakel im damaligen Paris jedenfalls wollen wir doch nicht als Menschen mit revolutionärem Bewusstsein bezeichnen. Das Verhalten von Fußball-Hooligans ("Respekt!"???) und angeblich linken Autonomen im geplünderten Kleinladen wollen wir doch nicht mit der Frz. Revolution zusammendenken.

    • @rauchamendedernacht:

      Ja, schließlich hat erst Terror-Gandhi in Indien die Wende gebracht und Bomben-King die Bürgerrechtsbewegung in den USA vorangebracht. Passiver und kreativer Widerstand ist für den Popo, unter Nazi-Befreiung geht gar nichts bei Gewaltvergleichen. Dem schwarzen Block werden auch alle einst ganz dankbar sein, weil nur wegen der Gx Randale der Kapitalismus überwunden wurde...

    • @rauchamendedernacht:

      "Es war Gewalt, die den Absolutismus in Frankreich auflöste, und damit die Demokratie brachte." - Richtig. Aber die Gewalt in Hamburg findet nicht in einem absolutistischen, sondern in einem - mit Mängeln behafteten - demokratischen Staat statt.

       

      "Es war Gewalt bei tausenden von Streiks, die den 8-Stunden-Tag brachten." - Richtig. Aber bei welchem Streik haben Streikende beispielsweise Auto's von Unbeteiligten angezündet, einen Supermarkt geplündert, einen Bankautomaten zerstört, Strassenschilder demoliert, aus dem Boden gerissen und auf die Strasse geschmissen? Und bei welchem Streik wurden Ordnungskräfte nicht nur verbal, sondern handgreiflich verletzt?

       

      "Und es (war) Gewalt, die den Nationalsozialismus besiegte." - Richtig. Aber wollen Sie die Gipfelteilnehmer pauschal als Nazis charakterisieren? Wir stimmen vielleicht darin überein, dass mancher Regierungschef kein Demokrat ist (ich sehe das so. Sie auch?). Jedoch alle in einen Sack stecken und als Nazis bezeichnen, halte ich für falsch, auch wenn ich die feste Überzeugung habe, dass die G20 - übrigens genauso wie die G9, die G8, die G7, die Gx und auch die EU - die falsche Politik machen, falsche Diagnosen stellen und noch mehr falsche Entscheidungen treffen. Aber deshalb sind sie noch keine Nazis, die mit polizeilicher oder militärischer Gewalt bekämpft und besiegt werden müssten.

      • @Der Allgäuer:

        "Aber bei welchem Streik haben Streikende beispielsweise Auto's von Unbeteiligten angezündet, einen Supermarkt geplündert, einen Bankautomaten zerstört, Strassenschilder demoliert, aus dem Boden gerissen und auf die Strasse geschmissen? Und bei welchem Streik wurden Ordnungskräfte nicht nur verbal, sondern handgreiflich verletzt?"

         

        Taz-Lesen hilft manchmal: http://www.taz.de/!5307216/

      • @Der Allgäuer:

        ein kommentar mit ziemlich vielen antworten und mißverständnissen. aber es war eigentlich eine ziemlich einfache aussage: gewalt hat (immer auch) eine politische dimension (+ ein paar historische beispiele).

        auch der riot gestern hatte eine ganz klar politische dimension, es ist damit teil der politischen auseinandersetzung. das zu verleugnen- um sich selbst als die Guten besser zu fühlen- bringt nix.

        das heisst aber nicht, dass mensch die gewalt gestern gut heißen muss, das ist eine völlig andere diskussion. aber den politischen aspekt abzustreiten oder kleinzure3den, bringt einfach nix.

  • http://www.berliner-zeitung.de/politik/meinung/kommentar-zu-g20-in-hamburg-die-eskalation-ist-eine-blamage-fuer-die-demokratie-27934540

     

    warum muss ich berliner zeitung lesen um vernünftige berichte zu der polizeilichen gewalteskalation zu finden? übel und gefährlich ist es wenn in der TAZ der name einer hamburger disko für polemik herhalten muss

    • Gereon Asmuth , Autor , Ressortleiter taz-Regie
      @Mastermind:

      1. Berliner Zeitung lesen ist ja nicht falsch, vor allem wenn es um die treffenden Analysen des geschätzten Kollegen Jan Thomsen geht, kann ich das sogar sehr empfehlen.

      2. Bevor sie aber der taz vorwerfen, es gäbe keine Kritik an der Polizei, sollten Sie vielleicht erstmal taz-Artikel lesen. Zum Beispiel meinen Kommentar zur Eskalation bei der "Welcome to Hell"-Demo am Donnerstag. https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5427922&s=asmuth/

      3. Und bevor es jetzt Misserständnisse gibt. Ich stimme trotz meine Kriitik an der Polizei am Donnerstag, der Einschätzung von Anja Maier in allen Punkten zu. Denn der Polizeieinsatz am Donnerstag rechtfertigt in keiner Weise die Ausschreitungen am Freitag.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @Gereon Asmuth:

        4. Kritik an der wachsweichen und einseitigen Stellungnahme der Kommetatorin wird nicht veröffentlicht. Soviel zur Kritikfähigkeit bei der taz.

        5. Gewalt ist nicht okay. Weder am Donnerstag noch am Freitag. Das gilt selbst für die Gewalt, die verharmlosend "Polizeieinsatz" genannt wird.

    • @Mastermind:

      Keine Polizeigewalt kann die Ereignisse im Schanzenviertel in der letzten Nacht rechtfertigen. Kein Autonomer hat das Recht, nach Polizeigewalt Menschen zu terrorisieren, die einfach zufällig da wohnen, wo es gerade kracht. Ich habe diese Rechtfertigungen und Relativierungen satt. Wie geht das weiter? "Der Nazi hat mir eine reingehauen, also habe ich beim Nachbarn die Scheibe eingeschlagen und es damit dem Nazi so richtig gezeigt"?

      • @Frida Gold:

        Relativierungen von Gewalt sind stets schrecklich. Und es ist sicher richtig, dass keine Polizeigewalt die Randale rechtfertigen kann.

        Das aber hat Mastermind auch kein Stück weit versucht.

         

        Wer hier relativiert, das sind Sie: Indem Sie sich auf den Standpunkt stellen, die Polizeigewalt dürfe nicht mehr kritisiert werden, weil es ja nun Randale im Schanzenviertel gab. DAS ist eine Relativierung der Polizeigewalt.

         

        Und man muss fragen: Wie geht das weiter?

        "Wir haben auf dem Parteitag jener Partei einen Menschen gesehen, von dem wir dachten, der wäre polizeilich gesucht, also haben wir eben mal mit ein paar tausend Polizisten und jede Menge Gewalt den Parteitag gesprengt, und es damit den Verbrechern so richtig gezeigt." - Das wäre die logische Fortsetzung der Ereignisse vom Donnerstag.

         

        Es gibt gute Gründe, warum von der Polizei in einer Demokratie gewisse Mindeststandards im Verhalten verlangt werden. Wem diese Gründe nicht geläufig sind, der nehme einfach mal ein Geschichtsbuch in die Hand und informiere sich über die Ereignisse in Deutschland von vor 85 Jahren.

      • @Frida Gold:

        Wer spricht denn bitte davon, dass Polizeigewalt hier zur Rechtfertigung herhalten soll? "Die Gewalttäter unter den Demonstranten sind verantwortlich für ihre Gewalt." – Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/27934540.

        Die abgeriegelte ehrenwerte Gesellschaft ist für Gewalttaten in ganz anderen Ausmaßen verantwortlich und letztendlich auch für die in Hamburg, die auch in postrevolutionären Zeiten durchaus folgerichtig - wenn auch nicht unbedingt richtig- erscheinen. Besser wäre natürlich gewesen, die massig vorhandenen Luxuskarossen abzufackeln, anstatt den Blumentopf von den Nachbarn.

  • Gewalt ist sehr wohl ein Mittel der politischen Auseinandersetzung. Aber man muss dann schon die Mittel haben, einen Bürgerkrieg gewinnen können und eine klare und umsetzbare und breit unterstützte Vorstellung eines besseren Staates haben. Diese Leute haben nichts davon. Das ist mehr Lifestyle als Politik.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    Doch, auch Gewalt ist ein Mittel der politischen Auseinandersetzung.

    Frau Maier, der Protest gegen G20 ist kein Kindergeburtstag!

    • @81331 (Profil gelöscht):

      so so, ich nehm sie beim wort, wenn nächstes mal asylzentren brennen....

      • @Blacky:

        Haben Sie denn bislang viele Statements gehört nach dem Motto "Rassismus gegen Asylbewerber mit Worten auszutragen ist ja voll okay, aber man muss ja keine Brandstiftung begehen"?

         

        Es geht auch bei Kritik an Brandstiftungen an Asylbewerberheime immer um die dahinterstehende faschistische Haltung.

        • @Age Krüger:

          gehören sie auch zu denen, die die pkws von familien anzünden? oder drogeriemärkte plündern?