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Der Begriff Klimaterrorist:innen ist nicht falsch, er trifft auf die zu, die selbst jetzt, wo bereits zahlreiche Menschen sterben, weiterhin das Klima zerstören. Nur leider ist die gesellschaftliche Praxis umgekehrt. Die echten Klimaterrorist:innen wenden den Begriff auf diejenigen an, die sich gegen ihre terroristische und zahlreiche Menschenleben kostende Klimazerstörung wehren.
@PolitDiscussion Terroristen sind per Definition die, die den Aufstand proben und gegen die bestehende gesellschaftliche Praxis revoltieren. Die bequeme wie fahrlässige Bewahrung des Status Quo der Mehrheitsgesellschaft hingegen ist schlimmer als der bestenfalls stichelnde Terrorismus — nämlich System, das sich stur gegen die aufrechten Störer verwahrt.
Jetzt einfach die kommoden Status Quoler die eigentlichen Terroristen zu nennen, ist billig.
Das ist aber gemein, so gegen Autos zu argumentieren! Und womöglich auch gesundheitsgefährdend. Da kriegen Autofans doch mindestens Schnappatmung. Kein Auto mehr? Nicht mal mehr nen E-Auto? Auch nicht für die unzähligen Förster*innen, Bäuer*innen, Gehbehinderten, Krankenpfleger*innen in der Nachtschicht ... zumindest all jene Städter*innen, die so tun als wären sie welche oder die, die so tun, dass sie die gleichen Bedarfe hätten? Aber es wird doch gesagt, dass Mobilitätswende Austausch von Verbrenner gegen E-Autos ist!? Dass es vollkommen okay ist, als Privatperson ein Vielfaches des Autogewichts von 1,5 Tonnen bis 2,5 Tonnen an Material aus der Erde schürfen und mit viel Energie aufwändig verarbeiten zu lassen, um es zur Bäckerei um die Ecke zu bewegen - äh, Krankenhaus/Forst/Bauernhof, meine ich natürlich - und es 23 Stunden pro Tag stehen zu lassen!? Dass alle 10-15 Jahre gegen ein neues eintauschen? Am Ende gar mit einem Auto gen Himmel aufsteigen - wie bereits Monty Python in "Sinn des Lebens" zeigte?! War das etwa ein Wohlstandsblasen-Märchen, das mensch sich gegenseitig erzählt hat? Ein falscher Traum im Falschen? Wurde da etwa eine Rechnung ohne die Natur gemacht? Und nun also auf's Fahrrad, in die Bahn, zu Fuß - uff!?! Allein bei der Vorstellung kriegt mensch ja bereits Blasen an den Füßen!
In einem Auto-Land zu fordern, die Anzahl von Autos zu verringern, ist einfacher gesagt als getan.
Womit soll in Zukunft Geld verdient werden?
Oder muss man sich mit der Frage nicht beschäftigen, weil in der eigenen Traumwelt alle Menschen
miteinander solidarisch leben, glücklich sind und Geld keine Rolle mehr spielt?
Geld sichert Macht im jetzigen System. Auf jeder gesellschaftlichen Ebene. Nicht nur die der Konzerne.
Wer kann mir sagen, was Macht in einer besseren Welt sichert?
Wer glaubt, das braucht es nicht, lebt im Luxus, ohne es zu merken.
"Keine Macht für Niemand“ ist ein schöner poetischer Gedanke. In die Realität übertragen bleibt davon leider nur
"alle Macht für Jede*n“, wenn Lösungen wie E-Autos, die zumindest ein Fortbestehen der bestehenden Lebensart Vieler einigermaßen sicherstellen, bis heute in Frage gestellt werden. Der Drops ist gelutscht. Man kann es für falsch halten, aber in Anbetracht derer, die sich bis heute sogar noch weigern ein Auto mit kleinem Verbrauch zu fahren, halte ich es für richtiger, diesen Menschen ihren Wunsch, ihren gesellschaftlichen Status öffentlich zur Schau zu stellen, für die Allgemeinheit verträglich zu gewährleisten.
Wir sind ein Land, dessen Wohlstand auf Export beruht. Dieser Wohlstand garantiert auch, dass diese Demokratie einigermaßen gut funktioniert.
Wenn ich so einen Artikel lese, sehe ich meine Freiheit von unpragmatisch denkenden linken Idealisten aufs Spiel gesetzt, die genauso auf der Bremse stehen wie diejenigen von der politisch rechten Seite, wo es die Tendenz gibt, Macht und Besitzstände zu wahren und sich die Zukunft als zurück in die Vergangenheit vorzustellen.
So wird es nichts.
@Onkel Heinz "Womit soll in Zukunft Geld verdient werden?"
Es werden Fachkräfte gesucht, heißt es im allgemeinen. Im besonderen mangelt es an Handwerker*innen/Techniker*innen (insbesondere in der Erneuerbaren Energiebranche), an Pfleger*innen, Ärzt*innen, Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen, Erzieher*innen ...
"Geld sichert Macht im jetzigen System. Auf jeder gesellschaftlichen Ebene. Nicht nur die der Konzerne."
Dito. Und die, die viel Geld haben, haben viel Macht.
"Man kann es für falsch halten, aber in Anbetracht derer, die sich bis heute sogar noch weigern ein Auto mit kleinem Verbrauch zu fahren, halte ich es für richtiger, diesen Menschen ihren Wunsch, ihren gesellschaftlichen Status öffentlich zur Schau zu stellen, für die Allgemeinheit verträglich zu gewährleisten."
Das können manche ja wollen. Vielleicht kann denen ein Auto aus Pappmaschee als Ersatz dienen? Ansonsten gelten die Naturgesetze. Autos, fossile Energieträger kann mensch weder essen noch trinken.
"Wir sind ein Land, dessen Wohlstand auf Export beruht."
Das ist derzeit so, richtig. Die Grenzen der Erde bzw. der Ökosysteme werden den Produktionsmengen - also auch den Exportmengen - früher oder später einen Riegel vorschieben. Jetzt kann mensch versuchen, die Wirtschaft noch umzustellen und zu schrumpfen, später, so ist anzunehmen, werden Systemkrisen das erledigen mit all den negativen Folgen ...
Ich bin mir ja nicht wirklich sicher, ob die Autos etc wirklich einen so schnellen Effekt bzgl der verlangsamung des Temperaturanstiegs haben. Dennoch macht es mich sprachlos, dass z.B. ein T6 im Jahre 2022 immer noch zwischen 10 und 13 ltr/100 km braucht. Ich hatte mal einen T4 vor vielen Jahren und fuhr ihn mit durchschnittlich 8-9 ltr. Was ein Irrsinn.
Ich bin nicht so tief drin in diesem Thema, aber bei einem guten Gespräch mit einem alten Freund machte er mich auf einen Punkt aufmerksam, der für mich wirklich sehr einleuchtend ist: Der maximal negative Auswirkung der konventionellen Landwirtschaft. Vor allem das Pflügen. Wer die Doku "Kiss the Ground" noch nicht gesehen hat, sollte sie sich vielleicht einmal ansehen. Der CO2 Ausstoß vor allem im Frühjahr und im Herbst sind Weltweit maximal. Das kommt durch die freisetzung von CO2 durch den Plügevorgang. Hier ein Trailer: www.youtube.com/watch?v=K3-V1j-zMZw
Manchmal könnte die Lösung so einfach sein, aber ja mir ist bewußt, daß die Lobby rund um die Agrarindustrie und diese selbst mit zu den mächtigsten Spielern des Kapitalismus gehören.
@Hoffnungsloser Optimist Zu Zeiten der Sowjetunion gehörten die Zugmaschinen aus den Minsker Traktorenwerken zu den grössten der Welt. Teilweise sahen diese aus wie geklonte John Deere Modelle aus Waterloo/Iowa. Ob im Kapitalismus oder im Sozialismus gepflügt wird, ist der Atmosphäre gleichgültig. Aber wie würden denn die vermeintlich 'einfachen Lösungen' konkret aussehen? Ochsen und Pferde vor den Pflug spannen? Glyphosat applizieren? E-Traktoren erfinden? Je länger ich darüber nachdenke, desto komplexer erscheint es mir.
@Hoffnungsloser Optimist OT, aber: Pflügen (jedenfalls so, wie es üblicherweise gemacht wird) ist ohnehin völliger Nonsens:
Die Entwicklungen in der Finanzbranche sehe ich zunehmend positiv. Man fängt endlich an, den unsichtbaren Müll in der Atmosphäre in finanzielle und wirtschsftliche Betrachtungen einzubeziehen.
Klimaschutz bedeutet für ein Indutrieland wie unseres, den Gebrauch fossiler Energie abzuschaffen und durch "Erneuerbare" zu ersetzen. Das gilt überall: Industrie, Landwirtschaft, Gebäudeheizungen und auch Verkehr.
Der vertärkte Einsatz von Kohlekraft ist der momentanen Energiekrise geschuldet. Das darf auf keinen Falls so bleiben!
Aber wo liegt das Problem bei e-Autos? Herrscht hier immer noch der Glaube, dass laute stinkende Dieselbrenner besser für das Klima sind?
@Jörg Schubert Es gibt aktuell mehrere Krisen. Neben der Klimakrise die ökologische. Existenzgefährdend sind nicht nur die Treibhausgasemissionen sondern auch die vielen weiteren massiven Eingriffe des Menschen in die Natur, wie Flächenverbrauch/versiegelung, Zerstörung, Brandrodung oder Vergiftung und das hieraus extrem befeuerte Massenaussterben der Tiere und damit das Zusammenbrechen der Nahrungsnetze und die Lebensgrundlagen auch der Menschen.[1] Deutschland stößt nicht nur viele Treibhausgase aus sondern greift so massiv in die Natur ein, dass gesagt wird, wenn alle Ländern so handeln würden wie Deutschland, es drei Erden bräuchte. Der Tag im Jahr ab dem Deutschland über seine Verhältnisse lebt ist bereits der 4. Mai![1] Die Produktion ist also viel zu hoch und verursacht gigantische Schäden. Hierzu zählt auch die Autoindustrie: 48 Millionen Autos gibt es in Deutschland. 3,4 Millionen Autos werden produziert und 2,6 Millionen zugelassen. Durch Covid19 und Lieferkettenprobleme ist die Produktion noch vermindert, nimmt aber wieder zu. Vor Covid19 wurden ca. 5 Millionen Autos produziert.
Problematisch ist also der Produktionsumfang - hierunter auch die Zahl der Autos - und die verschwenderische, vorherrschende Form, wie in Deutschland Mobilität organisiert wird - eben anhand des Autos statt effizientere, ressourcensparendere und umweltfreundlichere Formen wie ÖPNV, Bahn und Fahrrad.
[1] Vortrag vom Evolutionsbiologen Matthias Glaubrecht
www.youtube.com/watch?v=cO02czG4U-s
[2] www.overshootday.o...ry-overshoot-days/
Stimmt. Rückversicherer sind das Maß der Dinge & da sehen die “Augenzu&durch“ Politikaster schwer alt aus - werden ihrer Verantwortung nicht gerecht! Die Diffamierung via “Klimaterroristen“ zeigt ihre ganze Hilflosigkeit: Sie sehen nur das - was sie in Wahrheit von sich selber kennen •
Versicherungen haben schon vor 40 Jahren die Klimaverändeurngen als erste gemerkt: Sturmschäden Hochwasser... und auch publik gemacht. Geöndert hat sich nix. Im Gegenteil: Durch exakte Projektionen sind und waren die in der Lage die erwarteten Schäden durch höhere Vesicherungsbeiträge in bessere Geschäfte zu verwandeln. Und ganz wichtig: Dinge/Standorte die zu hohe Schäden erwarten lassen als nicht versicherbar zu identifizieren. Kapitalismnus pur!
Nur: Jetzt kommt der Punkt, da zu viel zu teuer und risikoreich wird und denen die Geschäftsgrundlage davonzuschwimmen droht.
Blöd 1: Uns aber auch unsere Existenzgrundlage und ggf. überbordende Kosten für alles was benötigt wird.
Blöd 2: Wirklich alles, von Nahrungsmitteln bis zum Wohnraum könnte alles bedroht werden und höhere Kosten produzieren.
Gut aber: Wir leben in einer reichen Weltzone und kaufen den Armen dieser Welt einfach die Nahrungsmittel vor der Nase weg. Hat bei Gas und Energie ja auch schon super geklappt zuletzt. Versicherung brauchen wir dafür nicht, denn der Staat kackt das alles mit Geld zu. Noch!
@Tom Farmer Höhere Schäden entstehen bei uns auch dadurch, dass Neubau-Areale in Flutgebieten ausgewiesen werden. Siehe Elbhochwasser 2002, siehe Deggendorf vor einigen Jahren, siehe Ahrtal 2021.
@Tom Farmer name it Kapitalismus.
Tja in vielen Medien wird wieder über Ereignisse wie die Böller Chaoten und Klimakleber bzw. Aktivisten aus Lützerath diskutiert, aber nicht, warum die RWE-Deal so fatal ist bzw., was konkret gegen die Klimakrise getan werden müsste. Das ist irgendwie zu anstrengend.
Wenn mehr ernstzunehmende deutsche Leitmedien die Grünen so bezeichnen würden – als Klimaterroristen – dann würde sie das Stimmen kosten.
Und dann, und nur dann, würden sie sich evtl mehr für Klima und Umwelt einsetzen.
Dazu muß es aber erst einmal kommen!
Also kann man nur hoffen, das die vielen tausend klimabewußten Wähler in Berlin bei der kommenden Nachwahl ihr Kreuz nicht bei den Grünen oder der SPD machen.
Nur darauf reagieren die grünen Machtpolitiker.
@05867 (Profil gelöscht) Also bei der CDU?
Na, ich weiß nicht...
@05867 (Profil gelöscht) Dieser Kommentar klingt, als wären die Grünen derzeit Alleinherrscher in Deutschland und/oder NRW. Das wär mir allerdings ganz neu.
"Eigentlich sollten die Versicherer mal Bambule machen im Regierungsviertel."
Mit Verlaub, aber es gibt kaum eine Gruppe, die mehr Einfluss auf die Politik in Form von Lobbyismus ausübt als die Versicherungsgesellschaften. Die meckern ja nicht, dass es ihnen schlecht geht, sondern nur, dass sie diese Katastrophen nicht versichern können.
@Jalella Glaub ich auch, aber nicht im Kontext Klimapolitik. Die Zahlen und die Statements der Münchner Rück, des weltweit größten Rückversicherers sind - seit sicherlich 20 Jahren - sehr klar und eindeutig
Also stimme dem Grundtenor des Komentars des Herrn Asmuth zu: Der wahre Klimaterrorist ist die aktuelle Bundesregierung.
Zur Erinnerung: Selbst das Bundesverfassungsgericht hat Anfang 2021 entschieden, dass sich die Bundesregierung wegen der unzureichenden Klimaschutzmassnahmen gegen das Grundgesetz stellt. Und zur Verbesserung der Klimaschutz- bzw Umweltschutzmassnahmen ist einfach nach wie vor noch nicht viel passiert.
Somit stellt sich auch die aktuelle Regierung gegen das Grundgesetz!!!
Was ich nicht verstehen kann, ist das Grünen-Bashing angesichts der totalen Blockadehaltung der FPD und einer SPD, die trotz selbsternannten "Klimakanzler" ganz artig vor der FDP kuscht.
Der Habeck und der Özdemir stehen in meinen Augen angesichts der Abwehrfront aus SPD/FDP und der gesamten Oppositon auf einsamen Posten. Der Deal mit RWE kommt meiner Meinung nach aus rein pragmatischen Gründen zusammen, nämlich um in Deutschland nicht die Lichter ausgehen zu lassen.
Um die Braunkohlekraftwerke im Jahre 2030 und die anderen fossilen Kraftwerke im Jahre 2035 abschalten zu können, müssten ausgehend vom Jahr 2021 jährlich mindestens 35GW Erneuerbare zugebaut werden, es waren aber nur rund 10GW, trotz Habecks verzweifelter Bemühungen gegen der Widerstände aller anderen Parteien und gegen die Widerstände aus der Bevölkerung.
Also wir haben jetzt noch 3 Jahre, in denen in Sachen Umweltschutz/Energiewende nicht viel passieren wird, und wollen wir mal hoffen, dass sich bei der nächsten Bundestagswahl mehr Menschen als nur knapp 15% für Umweltschutz interessieren, und die Grünen wählen, dann wird auch etwas passieren.
@HANS AUS JENA
Ich sehe es anders: es ist gut, dass die Grünen in der Regierung sind. Nun brauchen sie Unterstützung von der Strasse, um sich nicht ständig von RWE & Co über den Tisch ziehen zu lassen.
Wer hat denn gesagt, Demokratie erschöpfe sich darin, alle vier Jahre seine müden Knochen zum Wahllokal zu schleppen?
An Mitmach-Angeboten fehlt es ja nicht :)
@TOMÁS ZEROLO, 》Herr Habeck: Sie sind von uns, nicht von RWE gewählt worden. Was ist da los?《
Mit Abstand größter Aktionär von RWE ist der Staatsfonds des EmiratsKatar.
Während die Räumung von Lützerath unmittelbar bevorsteht, ist Habeck offenbar prioritär mit dem Krieg in der Ukraine beschäftigt is.gd/S913Y1
Und seit Krirgsbeginn mit der Beschaffung von Ersatz für russisches Erdgas is.gd/QKeToA
Es dreht sich alles um LNG aus Katar: das muss z.B. durch die Straße von Hormuz - die der Iran blockieren könnte, schon 2012 hatte er mit deren Schließung gedroht. Was mit ziemlicher Sicherheit eine Rolle bei den eher zögerlichen Reaktionen des AA auf die Revolution dort spielen dürfte.
In Lützerath sehen sich unsere Jugendlichen, die, denen der Ernst der Lage bewusst ist, einem übermächtigen Staat gegenüber. Unterstützt von Prominenten wie der Friedenspreisträgerin Carolin Emcke, aber auch von Politiker*innen wie Janine Wissler von der Linken.
Natürlich, politisch ein gefundenes Fressen. Aber dieses Vakuum haben Habeck und Neubaur mit ihrem faulen Kompromiss erst geschaffen.
Wenn es stimmt, dass die Pariser Klimaziele nicht mehr erreichbar sind, wenn die Kohle unter Lützerath verfeuert wird, sind die Grünen in Regierungsverantwortung der GAU für den Klimaschutz: statt das Greenwashing für diese Katastrophe zu liefern, müssten sie es sein, die die Proteste vor Ort anführen, ihre Stimme in den Parlamenten erheben.
Alle Rechtsmittel sind ausgeschöpft. Es bleibt die Möglichkeit, RWE im überragenden Interesse des Staats (Verfassungsgerichtsurteil Klima!) teilweise zu enteignen - noch könnte der Bundeswirtschaftsminister das Ruder wahrscheinlich herumreißen, dies in die Wege leiten und so die Räumung aussetzen.
Müsste sich dann aber auch mit dem RWE-Aktionär Katar anlegen, trotz der neuen energiepolitischen Abhängigkeiten.
Tut er das nicht, wird sich eine Umweltpartei aus FFF und LG neu formieren - und unersetzliche Zeit verloren sein.
Klimaschutz mit Kapitalismus zu vereinbaren ist die große Herausforderung.
Ich persönlich hätte da jedoch leider auch keinen Vorschlag, der gemeinsam mit Kapitalismus funktioniert.
Ein menschliches Dasein ohne Kapitalismus ist möglich, aber sinnlos.
Also ab in den Hades mit der Menschheit.
@90118 (Profil gelöscht) Die Menschheit in den Hades zu schicken ist reine Rhetorik von Akzelerationisten. Das sind rechtsextreme Deppen, die davon träumen, nur die stärksten überleben für den Great Reset.
Und du möchtest bestimmt nicht mit Rechtsextremen anbandeln?
@90118 (Profil gelöscht) "Ein menschliches Dasein ohne Kapitalismus ist möglich, aber sinnlos."
WTF...
@659554 (Profil gelöscht) Ironie ist im Text schwer erkennbar, deshalb würde ich hier eine entsprechende Markierung einfügen wollen - WTF war die Intention.
@90118 (Profil gelöscht) Die gigantischen Lügenkampagnen der sogenannten "Klimaskeptiker" spielen dabei eine relevante Rolle. Man müsste die Finanziers endlich zur Verantwortung ziehen. Shell beispielsweise wusste schon in den 70ern, wie die Lage ist, und sie finanzierten weiterhin die Lügen. Solche Firmen (Shell, Exxon, Koch Industries etc. pp.) gehören enteignet, und die Verantwortlichen in den Knast.
Gerhard Berz bei der Münchner Rückversicherung, später Munich Re, hat ganz klar schon in den 80-er Jahren gesagt, dass die Geo-Risiken teuer kommen werden. Wenn er einen Vortrag an der Technischen Universität hielt, dann musste dieser auch noch in weitere Sääle übertragen werden, denn die Zuhörerschaf war riesig.
Diese Leute, die damals in vielen Fächern Ausbildung waren, müssten heute eigentlich an entscheidenden Stellen sitzen. Warum nur höre ich nichts davon, dass sie zum Schutz vor Klimakatastrophen entscheiden.
Bilanzen sind nicht alles. Manches wird auch besser:
ourworldindata.org...1-of-global-deaths
Ach Gottchen. Denke wir zwei Jahre zurück, da war es auch hier in der taz und im taz-Forum "in", sich bei geschönten Lebensläufe und nicht korrekt ausgewiesenen Zitate auszutoben. Am Ende hat es dann in der "Klimawahl" nur für 14,8% gerreicht, eine Mehrheit für Klimaschutz war dann nicht mehr drin. Und jetzt von den Grünen als kleiner Koalitionspartner das volle Programm verlangen - es bleiben eben aus solchen Gründen wie vor zwei Jahren nur Kompromisse übrig. Statt sich selbst befragen dies nun den Grünen vorzuwerfen und dafür ihnen Daueropposition zu empfehlen, ist einfach billig.
@Hans aus Jena Ok, ein Beispiel ist jetzt unfair. Aber welches Beispiel können Sie denn aufbringen WO die Grünen ihre "grüne Politik" auch nur ansatzweise durchbekommen haben? Ok Pessimisten würden jetzt wohl sagen. Ja das gaze in Lützerath, Kohleabbau, Atomstrom etc. das hätte ja auch alles komplett aufgeweicht werden können....aber ist das dann das Ziel der Grünen?
Sprichwort zur Ente und so kennen Sie? Die Grünen haben aktuell soviele Möglichkeiten liegen gelassen ,ach was, komplett mitgetragen, das es schon schwer sein wird überhaupt ein Gegenbeispiel zu bringen (aber mal schauen was Sie so liefern können).
@Daniel Drogan Wenn ich mich recht entsinne, hatten die Grünen im Bund noch nie die Mehrheit. Und auch auf Länderebene nirgendwo.
@Kaboom Welche Partei hatte zuletzt in D wirklich die Mehrheit, außer in Bayern? Kaum eine. Also darf jede Partei jetzt seine angeblichen "Forderungen" entgegengesetzt umsetzen ,weil man ja keine absolute Mehrheit? Und in BW stellen doch die Grünen den Ministerpräsidenten oder? Aber auch da nichts von grüner Politik. Deswegen gehe ich mal davon aus das sie von "absolute Mehrheit" sprechen...
@Hans aus Jena "Ach Gottchen... Billig."
Danke für den "konstruktiven Beitrag".
Mach lieber mal ´nen hilfreichen Vorschlag, Hans.
@Hans aus Jena Zurecht hat die taz das damals alles thematisiert. Baerbock hat nicht so drauf als Politikerin. Leider.
Wie wahr. Wie bitter. Wie konnte das passieren?
Herr Habeck: Sie sind von uns, nicht von RWE gewählt worden. Was ist da los?
Die Tagesschau schickte heute einen Reporter nach Lützerath, der nicht beurteilen konnte, welche Gutachten im Zusammenhang mit der Abbaggerung von Lützerath richtig sind.
"Ich bin kein Experte!" verkündete der Reporter der Tagessschau voller gespielter Unschuld.
Dabei sagt Klimaexpertin Claudia Kampfert, dass mit der geplanten Abbaggerung von Kohle aus Lützerath das 1,5 Gradziel nicht zu erreichen ist.
Das ist in der medialen Berichterstattung der springende Punkt. Das CO2-Budget von Deutschland gibt eine Abbaggerung nicht her, andere Bereiche können das in Zukunft nicht überkompensieren.
Die Klimaexperten der Grünen gingen trotzdem mit Politikern anderer Parteien einen faulen Deal mit RWE ein, anstatt dem Konzern sofort klare Ansagen bei zukünftigen CO2-Emissionen zu machen, was möglich gewesen wäre.
RWE mauschelt weiter wie bisher, ein Prinzip, dass der Konzern mit Hilfe der Industrie-Lobby beim Klimaschutz in Perfektion beherrscht. Die an die Industrie verschenkten CO2-Zertifikate und ein nicht funktionierendes CO2-Handelssystem, das von der Lobby erfolgreich torpediert wurde, sind Beispiele dafür.
Obwohl die Industrielobby Klimaschutz systematisch hintertrieb, bekommt der Konzern RWE von der Politik Milliarden Euro für einen Kohleausstieg, der das 1,5 Gradziel reißt.
Eine Meisterleistung der Lobby, die die Grünen auf ihrem Parteitag als große Rettung einiger Dörfer verkauften, obwohl RWE in keinem Fall die Dörfer hätte abbaggern dürfen, weil das Klimaziel gefährdet worden wäre.
Lützerath ist also nichts anderes als das ganz große Symbol für den gelungenen großen systematischen Klimabetrug der Industrie mit Hilfe der Politik, die sich mit den Grünen von der Lobby einseifen ließ.
Einzig das Bundesverfassungsgericht oder riesige Demos in Lützerath könnten das Unheil noch stoppen.
Die Deutschen klagen, wenn der Regenwald in der Tagesschau brennt, sind aber nicht bereit einzugreifen, wenn RWE für immer ein riesiges Loch in die Landschaft brennt.
@Lindenberg Danke dafür!
Hinzu kommt, dass die Projektionen die Entwicklung nicht ausreichend darstellen. Immer öfter belegen Studien, dass die tatsächlichen Wirkungen deutlich früher eintreten, als nach bisherigen Berechnungen meist erwartet werden konnte. Der potenzielle Enwicklungsspielraum der Klimamodelle wird in der Realität tendenziell nach oben hin erfüllt. Die Eskalation der Wirkungsverkettungen verschiedener Klimafaktoren wird dadurch straffer.
S.a. "Teleconnections"
"Amazon deforestation may shrink Himalayan snow and Antarctic ice.
Changes in temperature and precipitation due to rapid deforestation in the Amazon rainforest could have effects as far away as the Tibetan plateau and Antarctica.
www.newscientist.c...and-antarctic-ice/
Merke, die Grünen werden von Wohlmeinenden und Gutsituierten gewählt. Sie wollen die Guten sein, aber Abstriche bei ihren Lebenswandel wollen sie garantiert nicht. Die Grüne Partei muss letztlich den Wünschen ihrer Wähler folgen...
@Bernhard Hellweg Vor der letzten Wahl hatten die Grünen ja schon durchblicken lassen, dass ihnen das Tempolimit nicht so wichtig und leicht abzuhandeln wäre.
Deshalb hatte ich sie nicht mehr gewählt.
@Bernhard Hellweg Das ist so pauschal nicht richtig. Es gibt auch grüne Wähler, die hofften, dass die Grünen die anderen Parteien von der erforderlichen Transformation überzeugen könnten. Sieht nun leider nicht so aus, weshalb ich den Grünen auch raten würde, keine Kompromisse mehr einzugehen.
@Bernhard Hellweg Keine fünf Autos mehr haben (wie auf dem Beispielbild oben) heißt nicht unbedingt, dass sich der Status Quo verschlechtert.
@Bernhard Hellweg Dass die Grünen in Wirklichkeit nur eine grün lackierte FDP sind, ist doch schon lange bekannt.
Da stimme ich Ihnen umfassend zu. Allerdings ist davon auszugehen, dass die Rückversicherer Bambule machen, diese mit einem weiteren Wumms in Höhe von 100 Mrd. € Sondervermögen abgespeist werden und schon ist die politische Welt für die nächsten Jahre wieder in Ordnung und der Weg für mehr E-Fahrzeuge frei. Freie Fahrt für freie Bürger - oder so ähnlich?
Das ist mal ein wirklich guter Kommentar - danke dafür
Israels Premier Netanjahu zündelt, um an der Macht zu bleiben. Die Menschen in der Region, die Frieden wollen, drohen unter die Räder zu geraten.
Klimapolitik der Bundesregierung: Tatsächliche Klimaterroristen
Unschöne Versicherungsdaten zu den Kosten der Klimakrise mahnen zur Eile. Doch was tut die Ampel? Setzt auf E-Autos und Kohlekompromiss.
Teure Folgen der Klimakrise: umgestürzter Baum in einem Wohngebiet in Kalifornien Foto: Fred Greaves/reuters
Der Klimawandel fordert zunehmend Tribut. Die Naturkatastrophenbilanz 2022 ist dominiert von Ereignissen, die nach dem Stand der Forschung stärker oder häufiger werden. Manche auch beides zugleich. Zudem ist erschreckend, was sich immer wieder zeigt: Naturkatastrophen treffen Menschen in ärmeren Ländern besonders stark.
Diese Sätze stammen nicht von den Klimaaktivist:innen, die das Dorf Lützerath gegen die Braunkohlebagger verteidigen. Sie stammen von dem Vorstand der Munich Re. Der Konzern, der als weltweit größter Rückversicherer gilt, hat am Dienstag seine Bilanz des Jahres 2022 vorgelegt. Sie fällt katastrophal aus: stärkere Hurrikane in der Karibik, tödliche Monsunregen in Pakistan, Hitzewellen in Europa. Der Klimawandel ist Realität und er schlägt ökonomisch zu Buche. Im fünften Jahr in Folge mussten die Versicherer für Schäden im Wert von mehr als 100 Milliarden US-Dollar geradestehen. Dabei sind Naturkatastrophen in vielen Schwellenländern nicht mal versichert.
Wenn sonst schon nichts hilft: Die harten Wirtschaftsdaten der Versicherer sollten zur Eile drängen.
Was aber macht die Bundesregierung? Sie lädt am selben Tag zum Mobilitätsgipfel ins Kanzleramt, um vor allem über die Rettung der Autoindustrie zu reden, die dazu bewegt werden soll, beim E-Auto mal etwas aufs Gas zu drücken. Als ob nicht klar wäre, dass auch Elektromotoren jede Menge Energie brauchen und damit beim gegenwärtigen Strommix auch CO2 produzieren. Die Lösung lautet nicht andere, sondern weniger Autos.
Und was machen die Grünen? Sie loben sich für den von ihnen mitausgehandelten Kompromiss, nachdem RWE „nur“ noch bis 2030 kräftig Braunkohle baggern und verstromen darf. Dabei tickt die CO2-Uhr. Kommt es nicht zur radikalen Energiewende, ist das weltweite CO2-Budget für das Erreichen des beim Parisabkommen vereinbarten 1,5-Grad-Limits in sechseinhalb Jahren aufgebraucht. Also im Sommer 2029. Ein Kohleausstieg ein Jahr später nutzt dann auch nichts mehr.
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Immerhin haben Sprachwissenschaftler:innen den Begriff „Klimaterroristen“ gerade zum Unwort des Jahres erklärt – weil er berechtigten Widerstand als staatsfeindlich abstempelt. Doch leider bestimmen Linguisten nicht die Politik.
Und daher werden in den kommenden Tagen Tausende Polizist:innen an die Abbruchkante des Braunkohletagebaus bei Lützerath geschickt, damit die Bundesregierung weiterhin ihre Klimapolitik mit dem E-Auto gegen die Wand fahren kann.
Eigentlich sollten die Versicherer mal Bambule machen im Regierungsviertel. Denn es drängt sich die Frage auf, wo die tatsächlichen Klimaterroristen sitzen. In Lützerath jedenfalls nicht.
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IG
Kommentar von
Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Twitter: @gereonas Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
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Tagebuch aus Lützerath
Wie lebt es sich im besetzten Weiler? Die taz-Autor*innen Aron Boks und Annika Reiß waren für die Kolumne Countdown Lützerath vor Ort. Zwischen Plenum, Lagerfeuer und Polizei